Ausgabe #035 Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine https://ebike-mtb.com/category/magazin/ausgabe-035-magazin/ The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 The Lab: Shimano Gravity Flat MTB-Schuh GF6 im Test – Neue Shimano MTB-Schuhe mit ULTREAD Sohle https://ebike-mtb.com/shimano-flat-mtb-schuh-gf6/ Thu, 25 Jan 2024 10:00:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=126660 126660 Im August stellte Shimano ihre neue Gravity-Schuheserie für Klick- und Flatpedale vor. Herausragendes Merkmal ist die neue ULTREAD Außensohle, die ultimativen Grip bei maximaler Kontrolle in technischem Gelände verspricht. Wir haben den brandneuen Gravity Flat in der Ausführung GF6 für euch getestet.

Shimano GF6 | Gewicht 802 g | Preis 159,99 € | Hersteller-Website

Eure Hände, Po und Füße sind direkt mit dem Bike verbunden und daher extrem wichtig für Fahrperformance und Fahrgefühl. Barfuß kann man ja wohl kaum fahren, schon gar nicht auf Flatpedals mit scharfen Pins. Da kommen dann MTB-Schuhe mit speziellen Sohlen ins Spiel, die nicht nur eine perfekte Verbindung mit den Pins eingehen, sondern auch steif genug für eine gute Kraftübertragung sind. Nicht zuletzt wären wir auch glücklich über selbstreinigende und sehr haltbare Sohlen! Voilà. Shimano, weltweit führender Hersteller von Fahrradkomponenten, blickt auf eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte zurück und stellt seit über 30 Jahren auch Bikeschuhe her. Das Shimano-Team will an diesem Punkt mit der neuen Sohle ULTREAD ansetzen, die mit einer speziellen Gummimischung bei der neuen MTB-Schuhserie zum Einsatz kommt. Die ULTREAD Sohle will durch ein neues Profildesign mit Sechseckstruktur eine superstabile Verbindung mit den Pins am Flatpedal erzeugen. Außerdem sollen Schlamm und kleine Steine durch die konisch geformten Vertiefungen keine Chance haben, sich an der Sohle festzusetzen.

Die neu entwickelte Gummimischung der ULTREAD Sohle ist robust und kein Drecksammler.

Die neue Gravity-Schuhserie von Shimano umfasst je drei Modelle für Klickpedal-Fahrer und für Liebhaber von Flatpedals. Für unseren fast dreimonatigen Test haben wir den hochwertigsten Flatpedal-Schuh der neuen Serie, den GF6, ausgewählt – für 159,95 € gehört er euch. Der GF6 ist in schlichtem Black oder elegantem Brown zu haben. Die Schuhspitzen sind leicht verstärkt und mit einer Gummierung versehen. Das Obermaterial besteht aus Kunstleder, ist zur Belüftung teilweise perforiert und zum Schutz der Knöchel im Innenbereich etwas hochgezogen. Die Schnürsenkel können mit einer Schlaufe gesichert werden.

Die ULTREAD Sohle geht mit den Pins der Flatpedale eine stabile Verbindung ein.
Zum Schutz des Knöchels ist der Schuh im Innenbereich etwas hochgezogen.

Die Schuhe von Shimano fallen tendenziell etwas kleiner aus. Der GF6 umschließt fest den Fuß, ohne irgendwo zu drücken.Im Zehenbereich hat man viel Platz und somit ist der Schuh auch für breitere Füße gut geeignet. Das Wichtigste für einen MTB-Schuh ist jedoch sein Verhalten bei “artgerechtem” Gebrauch. Hier weiss der GF6 zu überzeugen: Die Pins der Flatpedale verbinden sich sehr gut mit der Sohle und lassen sich im Bedarfsfall auch schnell wieder lösen, um eine andere Fußposition auf dem Pedal einzunehmen. Bei der Sohlenhärte schlägt die Balance zwischen Steifigkeit für die Flatpedale und Flexibilität (zum Gehen) ganz klar in Richtung Steifigkeit aus, also zugunsten der Fahrperformance. Insgesamt macht der Shimano GF6 einen sehr wertigen Eindruck und zeigt nach dreimonatigem Test noch keine nennenswerten Gebrauchsspuren: selbst die scharfen Pins konnten den Sohlen nichts anhaben.

Mit dem neuen Shimano GF6 haben die Japaner nicht nur einen Trail tauglichen sondern auch einen schicken MTB-Schuh auf den Markt gebracht.

Der Shimano GF6 bietet kein Bling-Bling, dafür ist er äußerst solide, funktional, gut aussehend und eigentlich auch schick. Sehr angenehm ist der Tragekomfort.Die neue ULTREAD Außensohle überzeugt durch eine feste Verbindung mit den Pins der Flatpedale.

Tops

  • Sohle mit sehr gutem Grip auf Flatpedalen
  • solide Verarbeitung
  • verstärkte Zehenkappe

Flops

  • keine

Mehr Infos Bike.Shimano.com

Der Beitrag The Lab: Shimano Gravity Flat MTB-Schuh GF6 im Test – Neue Shimano MTB-Schuhe mit ULTREAD Sohle erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Hype the Off-Saison! – Verlängert die Bike-Season https://ebike-mtb.com/hype-this-off-season/ Tue, 23 Jan 2024 10:00:13 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=125500 125500 Nach der Saison ist vor der Saison. Oder besser: Nach der Saison ist Off-Season – und die eignet sich perfekt, um Nässe und Kälte die lange Nase zu zeigen und einfach weiterzubiken. Wir haben euch vier spannende Produkte rausgesucht, die die Winterpause deutlich verkürzen … oder gleich ganz ausfallen lassen.

Shimano GF8GTX

Ihr wollt euch durch eine bisschen Regen und Kälte nicht davon abhalten lassen, einen Trail runterzusausen? Der Shimano GF8GTX, der Gravity-Schuh fürs Grobe, kanns kaum erwarten, mit von der (Rutsch-)Partie zu sein. Durch eine besonders gut haftende Gummiaußensohle mit Wasserablaufkanälen, die auch bei kalten Temperaturen reichlich Grip auf dem Flatpedal aufbauen soll, und die bewährte GORE-TEX-Membran samt hohem elastischem Knöchelbund dürfte die herbstliche Trail-Party am Schuhwerk sicher nicht scheitern. ULTREAD, so nennt Shimano die neue Sohlen-Technologie für Flat-Pedal-Schuhe und Schuhe mit SPD-Klicksystem. Mit einer Kombination aus robuster Gummimischung und cleveren Profilmustern soll sie mehr Sicherheit und Komfort auf dem Trail gewähren. Mit 390 g ist der Kunstlederschuh zwar kein Leichtgewicht mehr. Bei Nässe und Kälte sind der gedichtete Oberschuh mit zuverlässiger BOA-Schnürung sowie die stabile Zehenschutzkappe und der stoßabsorbierende EVA-Schaum in der Zwischensohle aber zweifelsohne deutlich wichtiger. Auch die verfügbaren Farben Schwarz und Khaki deuten schon an, wo es mit dem GF8GTX hingehen soll: in den Dreck!

Preis: 209,95 €
Gewicht: 390 g (Größe 42)
Farben: Schwarz, Khaki
Mehr Infos: bike.shimano.com

ION Base Layer Kurzarmshirt Merino

Sie ist so etwas wie der Shootingstar der vergangenen Jahre: die Merinowolle. Zu Recht, sofern sie mulesingfrei und RWS-zertifiziert produziert (also vereinfacht gesagt, ohne den Schafen Leid anzutun) und verarbeitet wird – wie beim Base Layer Kurzarmshirt von ION. Die Wolle des Merinoschafs isoliert sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte. Der größe Benefit der Naturfaser ist jedoch ihre Fähigkeit, im Vergleich zu anderen Materialien ein Vielfaches an Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne sich klamm anzufühlen oder den Körper auskühlen zu lassen. ION kombiniert die Merinowolle mit einem ebenso großen Anteil an recyceltem Polyester, um den schnellen Abtransport der Feuchtigkeit zu gewährleisten. Da die Wolle auch bei starkem Schwitzen nicht zum Riechen neigt, taugt das ION Base Layer Merino auch für den mehrtägigen Adventure-Trip im Indian Summer – wo auch immer. 😉

Preis: 79,99 €
Material: 50/50 % Wolle (Merino)/Polyester
Farben: Shark-Grey, Black
Mehr Infos: ion-products.com

Mucky Nutz MugGuard, Rear

Auf die Länge kommt es an – ganz genau. Zumindest, wenn es um die Länge des hinteren Schutzblechs für euer E-MTB geht. Während bei schönem Wetter eher ein kurzer Fender reicht, um den Beschuss mit Steinen und Dreck von Dämpfer und Sitzrohr fernzuhalten, wünscht man sich bei Schmuddelwetter ein Schutzblech, das den Namen auch verdient – auch wenn das dann vielleicht der Style-Polizei missfällt. Style ist geil, aber nicht alles. Wer hat schon Lust, regelmäßig seinen hinteren Fender zu tauschen? Genau dafür haben sich die Jungs und Mädels bei Mucky Nutz was einfallen lassen: einen Fender, der kurz und lang kann. Also mal so und mal so. Das konvertible Schutzblech namens „MugGuard, Rear“ soll sich mit wenigen Handgriffen von kurz auf lang umbauen lassen. Wiederverwendbare Kabelbinder erleichtern die Montage und der ausschließliche Einsatz wiederverwertbarer Kunststoffe sowie der aus recycelten PET-Flaschen hergestellte Aufbewahrungsbeutel tragen dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung. So macht unser geliebter Sport noch mehr Spaß!

Preis: 38 £
Länge: kurz/lang 😉
Farben: Schwarz
Mehr Infos: muckynutz.com

Supernova M99 PRO 2 – 25 km/h

Nach der Arbeit noch auf den Trail? Das kollidiert im Herbst meist mit der früher einsetzenden Dunkelheit. Und nicht zu vergessen ist auch der Heimweg. Ohne Licht geht nicht! Mit der Supernova M99 PRO 2 werdet ihr in der Off-Season zum “King of the Night” (oder auch zur Queen…) – das verspricht zumindest der Hersteller. Tatsächlich wird die Luft bei straßenzugelassenen Lampen mit bis 3000 lm Leuchtkraft schon extrem dünn. Laut Supernova ist die M99 PRO 2 mit ihren 12 Power-LEDs die derzeit hellste 12-V-Leuchte für E-Bikes auf dem Markt. Doch die M99 PRO 2 glänzt nicht nur mit ihrer großen Helligkeit. Sie soll außerdem mit smarten Features wie einer sehr schnellen Lichtautomatik und der Versorgung von externen USB-Komponenten mit bis zu 30 W Leistung überzeugen. Der für die Verkabelung mit dem E-Bike-Akku erforderliche Kabelsatz wird für das Bosch Smart System serienmäßig mitgeliefert. Für andere Motorsysteme bietet Supernova optional entsprechende Kabel an. Es gibt auch eine Version für S-Pedelecs, die den Zusatz „45 km/h“ trägt. Für beide Versionen der M99 PRO 2 gilt auch das Supernova-Service-Versprechen: 5 Jahre Garantie und mindestens 10 Jahre Reparierbarkeit – top!

Preis: 449 €
Gewicht: 190 g (ohne Kabel)
Leuchtkraft: 500-3000 lm
Mehr Infos: supernova-lights.com

Der Beitrag Hype the Off-Saison! – Verlängert die Bike-Season erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Mit dem E-MTB/MTB in den Bikepark -Ängste überwinden und die richtige Vorbereitung https://ebike-mtb.com/mit-dem-e-mtb-mtb-in-den-bikepark/ Wed, 27 Dec 2023 10:00:16 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=123571 123571 Bikeparks? Da treiben sich doch nur die Cracks mit Fullface und Protektoren rum. Sofort kommen Ängste auf: Bin ich gut genug, schnell genug, kann ich mithalten? E-MOUNTAINBIKE-Autor Patrick hat als Endvierziger den Selbstversuch gewagt und herausgefunden, was man gewinnen kann, wenn man sich seinen Ängsten stellt.

Solche Lines gibt es meist nur im Bikepark. Ängste inklusive.

Noch nie im Bikepark gewesen? Echt jetzt? Kein Grund, sich zu schämen. Aber über einen Besuch nachgedacht habt ihr vielleicht schon mal. Und was hält euch davon ab? Diese Frage haben wir uns auch gestellt und uns zurückerinnert an unsere ersten Gehversuche in den Bikeparks dieser Welt. Dabei haben wir schnell gemerkt: Nicht nur die Newbies unter uns plagen Sorgen und Ängste. Auch die Profis kauen sprichwörtlich an den Fingernägeln, wenn der nächste große Drop oder der Sprung bevorsteht, der bisher einfach nicht klappen wollte. Oder Dinge, die mit dem Biken an sich gar nichts zu tun haben: Wie benutze ich den Schlepplift, ohne dass ich rausfliege oder mir das Bike kaputt mache? Oder: Bekomme ich oben mein Bike schnell genug aus der Gondel? Und: Ist die Angst einmal überwunden, kommt garantiert die nächste. Aber genau darum geht es doch: Neues zu erleben, kann ein wichtiger Baustein für unser persönliches Glück im Leben sein. Das Unbekannte macht vielen aber auch Angst. Doch sollte die Angst uns nicht daran hindern, stets offen für Neues zu sein. Sie soll stattdessen unsere Sinne schärfen, uns Respekt abringen. Aber auch Raum lassen für Zuversicht. Denn das ist es, was wir brauchen, wenn wir uns neuen Herausforderungen stellen: Respekt und Zuversicht. Das gilt auch für unseren ersten Besuch im Bikepark. Wenn wir mit der nötigen Portion Respekt an die Sache rangehen und Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten haben, kann der Tag im Bikepark zu einem der besten unseres Lebens werden. Mit Adrenalin, Freude, Spaß und Genugtuung. Und vielleicht mit neuen Bike-Buddies und Freunden – aus Fleisch und Blut. Gänzlich Insta-less. Also lasst uns doch gemeinsam die Bikepark-Premiere erleben, die Ängste und Nöte überwinden und den Spaß unseres Lebens haben!

Es ist angerichtet: Hier dreht sich alles ums Bike.

Um Gottes willen – Was nicht alles passieren kann im Bikepark!

Doubles, Tables, Drops und Jumps – was für die Profis nach großem Spaß und aktiver Erholung klingt, kann uns Otto-Normal-Mountainbikern schon allein beim Gedanken daran die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Doch woher kommen diese Ängste? Und: Geht es beim Thema Bikepark vielleicht um viel mehr als möglichst schnell mit dem Lift hochzushutteln und mit maximaler Airtime den Trail wieder runterzuballern? Können Trail- und Tourenfahrer ihre Skills im Bikepark boosten und auch etwas für ihren Bike-Alltag mitnehmen? Höchste Zeit für den nächsten Spoiler: aber sowas von!

Höhenangst macht das Liften nicht einfacher, …
… und selbst die Pros fühlen sich nicht immer wohl.

Doch welche Ängste und Sorgen stehen einem Bikepark-Besuch denn nun im Weg? Die meisten von euch werden wohl Bedenken haben, dass sie es nicht drauf haben, nicht gut genug, nicht schnell genug sind für die ganzen Könner, die da unterwegs sind. Und dann ist da natürlich noch das Verletzungsrisiko. Und der Gruppenzwang. Keiner will der sein, auf den alle warten, der die ganze Truppe aufhält. Aber mal ganz ehrlich: Auch die krassesten Checker haben mal klein angefangen. Wie heißt es doch so schön: Es ist noch kein Meister auf den Trail gefallen … oder eben doch. Denn auch bei den Besten gehören Stürze zum Daily Business. Wer sich auf das Abenteuer Bikepark einlässt, wird viel Neues erleben, viel lernen und ganz schnell merken: So schlimm ist das alles gar nicht – ganz im Gegenteil.

Nasse Wurzeln und Steine können nicht nur im Bikepark furchteinflößend sein.

Natürlich gibt es auch im Bikepark anspruchsvolle und auf den ersten Blick gefährlich wirkende Passagen: Wurzeln, Spitzkehren, Steinfelder – alles Dinge, die einem Angst machen können. Erst recht, wenn sie unvermittelt auftauchen und man nicht mit ihnen rechnet. Aber im Gegensatz zu einer Tour in der Fremde oder der ersten Alpenüberquerung kann man sich über die Lines im Bikepark schon im Vorfeld detailliert informieren und die Schlüsselstellen oftmals auch zu Fuß in Augenschein nehmen.

Der Bikepark – Ein Ort für ganz besondere Vibes

Warum also solltet ihr den ein oder anderen Bikepark-Besuch unbedingt in euer Freizeit-Portfolio integrieren? Da fallen uns eine ganze Reihe guter Gründe ein. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, ein Bikepark sei nur was für die ganz Harten, halten moderne Parks für jeden Anspruch und Skill-Level etwas bereit. Hier dürfen Erwachsene wieder ihren kindlichen Spieltrieb ausleben, Jugendliche es ordentlich krachen lassen und Familien einfach eine tolle Zeit zusammen verbringen. Dabei muss es nicht immer die fetteste Jumpline oder die selektive Freeride-Strecke sein. Pumptracks, Flowtrails und sogar geshapte Uphills machen den Bikepark zum Paradies für jeden – mit Motor oder ohne, mit langhubiger Downhill-Maschine oder flinkem Trail-Bike, mit hohem technischen Anspruch oder einfach nur mit purer Lust an der Freude … oder noch besser: alles und alle zusammen.

Es gibt keinen besseren Ort, um seine Fähigkeiten zu verbessern, seinen Horizont zu erweitern. Denn im Gegensatz zur „freien Natur“ lauern hier keine bösen Überraschungen. Die meisten Lines sind geshapt, werden regelmäßig gecheckt und sind prinzipiell fahrbar. Natürlich heißt das nicht, dass ihr blind und übermütig drauf los ballern sollt. Aber zumindest könnt ihr euch darauf verlassen, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, wie die Strecken auszusehen haben, sodass sie hohen Fahrspaß und bestmögliche Sicherheit vereinen. Ein Aspekt, um den sich die Natur nicht schert. Und wenn es doch mal zu ruppig wird, gibt es oft noch den Notausgang, gemeinhin als Chicken-Way bezeichnet. In Zeiten des Gender-Wahnsinns wäre Gockel-Pfad bestimmt genauso (un-)passend. Mit jeder Runde werdet ihr sicherer, findet mehr Vertrauen in eure Skills und euer Bike. Und dank Lift sind an einem Bikepark-Tag zahllose Runden möglich. Am Ende des Tages geht dann vielleicht schon der Jump, der euch morgens noch eine Gänsehaut bereitet hat. Und wenn er sitzt, dann sitzt er. Für immer. Auch auf den Home-Trails. Mountainbiken ist wie Fahrradfahren. Das verlernt man nicht 😉

Die richtige Vorbereitung

Je nachdem, wo ihr wohnt, habt ihr die Qual der Wahl. In manchen Regionen gibt es zahlreiche Parks, in anderen Landstrichen herrscht diesbezüglich hingegen gähnende Leere. Wie dem auch sei, die Wahl des richtigen Bikeparks ist essenziell für Weh und Wohl des Erstversuchs. Ebenso wichtig wie der richtige Bikepark ist die Auswahl der Mitfahrer. Dabei geht es weniger um die Skills – ein gesundes Gefälle kann hier nur Vorteile bringen, Stichwort: von den Besten lernen – als um die zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Gegenseitige Rücksichtnahme und Vertrauen bilden die Basis für einen erfolgreichen Tag im Bikepark. Ihr solltet eure Stärken und Schwächen kennen und lieber tiefstapeln, als den wagemutigen Draufgänger markieren. Im Bikepark gilt wie so oft im Leben: alles kann, nichts muss. Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht und gebt sie auch euren Mitstreitern und allen anderen, mit denen ihr die Lines teilt. Eine positive Grundeinstellung schadet sicher nicht, ein „Das krieg ich hin!”, kann letzte Zweifel ausräumen und der Startschuss für euren ersten erfolgreichen Trail-Ride im Bikepark sein. Ein Video von den spektakulärsten Crashs der RedBull Rampage, aber vielleicht auch …

Die richtige Vorbereitung für Bike …
… und Rider ist schon die halbe Miete.

Doch auch wenn viele Bikeparks für nahezu jedes Level die passenden Strecken bereithalten, solltet ihr nicht völlig unvorbereitet in dieses Abenteuer starten. Die MTB-Basics, was Kurventechnik, Bremsen und Linienwahl betrifft, solltet ihr schon drauf und auf euren Home-Trails verinnerlicht haben. Mehr ist dann aber auch kaum erforderlich. Außerdem muss die Ausrüstung natürlich stimmen: Ein Helm ist Pflicht, das versteht sich von selbst. In einigen Parks sind Vollvisierhelme vorgeschrieben, die sich zur Not aber auch vor Ort leihen lassen. Das gilt übrigens auch für Bikes, falls ihr mal live erfahren wollt, wie sich ein modernes Enduro im Vergleich zu eurem Rad anfühlt. Handschuhe, Schoner und ordentliches Schuhwerk – am besten mit griffiger Sohle für Flatpedals – runden das Bikepark-Starterpaket ab. Apropos Schuhe: Auch hier sind durchaus Ängste im Spiel, in diesem Fall aber eher Bindungsängste … Hier gehts zu unserem Artikel über Klick- vs. Flatpedale.

Von den Besten lernen – das klappt nirgends besser als im Bikepark.

Das Bike selbst sollte natürlich auch auf den wilden Ritt vorbereitet sein. Checkt also vor der Reise in den Bikepark, ob euer Bike auch fit genug ist. Bremsen? Check! Antrieb? Check! Federung? Check! Reifen? Check! Luftdrücke? Check! Habt ihr diese kurze Liste abgearbeitet, seid ihr schon ziemlich weit auf der sicheren Seite. Unvorhergesehenes kann immer passieren. Aber ist das nicht irgendwie auch die Würze des Biker-Lebens?

Der perfekte Tag im Bikepark

Schweißnasse Hände, das Herz klopft bis zum Hals und rutscht zugleich in die Hose? Dann kann es ja losgehen! So oder so ähnlich werdet ihr euch vielleicht fühlen, wenn ihr am Einstieg zu eurer ersten Bikepark-Abfahrt steht. Und so soll es auch sein. Lampenfieber steigert die Konzentration, eine gesunde Portion Respekt hat noch nie geschadet. Tastet euch langsam an euer Skill-Level heran, gebt euch die Zeit, euch an die Strecken, die Bodenverhältnisse und an das Miteinander mit den anderen Besuchern zu gewöhnen. Auch euer Bike fühlt sich im Park vielleicht anders an, als ihr es gewohnt seid, weil ihr es z. B. etwas straffer abgestimmt oder den Luftdruck ein wenig abgesenkt habt. All diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, damit euer Bikepark-Tag zum „Day of your Life” wird.

Skill-Booster: Was ihr im Bikepark lernt, könnt ihr täglich auf euren Home-Trails umsetzen.

Ein Tipp an die Newbies: Vielleicht bleibt ihr beim ersten Bikepark-Besuch erstmal unter euch. Die (vermeintlichen) Pros sind oftmals etwas ungeduldig, übermütig und teils auch unvernünftig. Und das soll nicht heißen, dass sie nicht auch irgendwann mal klein angefangen haben und vielleicht auch heute noch von der ein oder anderen Angst geplagt werden. Lasst euch deshalb nicht unter Druck setzen. Und für alle gilt: In kleineren Gruppen oder gar nur zu zweit fährt es sich am Anfang entspannter und mit weniger Druck. Sollte es doch mal schiefgehen und krachen, schaut euch die Stelle nochmal ganz genau an und fahrt sie wieder und wieder … bis ihr sie blind drauf habt.

Wenn ihr diese einfachen Tipps beherzigt, wird eure Bikepark-Premiere sicher ein Riesenerfolg. Ihr werdet eure Fahrtechnik verbessern, eure Ängste überwinden und neue Freunde finden. Noch mehr Infos findet ihr hier in unserem Bikepark-Guide für E-Mountainbiker. Und wer weiß, vielleicht hat euch der Bikepark so angespitzt, dass ihr dieses Erlebnis auch in euren nächsten Urlaub einbauen wollt. Gerade in den Alpen und den Mittelgebirgen gibt es reichlich Auswahl, sodass für jeden Anspruch etwas dabei sein sollte.

Der Selbstversuch – Alles halb so wild, dafür doppelt so cool

Es ist gerade mal ein paar Monate her, dass E-MOUNTAINBIKE-Autor Patrick seine Feuertaufe im Bikepark hinter sich gebracht hat. Aus dramaturgischen Gründen wechseln wir ab hier mal kurz die Erzählsituation und lassen Patrick in der Ich-Form berichten: Als typischer Touren-Biker mit mehr als 30 Jahren Erfahrung auf dem MTB, hat es mich dennoch einiges an Überwindung gekostet, dem nahegelegenen Bikepark Geisskopf endlich einen Besuch abzustatten. Ich dachte, ich bin bestimmt zu alt und zu langsam, kann mit den Cracks nicht mithalten und stehe bzw. fahre nur im Weg rum. Als Familienvater hatte ich natürlich auch das Verletzungsrisiko immer im Hinterkopf. Auf der anderen Seite wollte ich es doch mal selbst erleben, zumal der Bikepark Geisskopf einer der ersten war mit einem Uphill-Flowtrail speziell für E-MTBs. Und als Endvierziger ist das E-MTB mittlerweile zum Mittel der Wahl geworden. Nicht, dass es ohne Motor keinen Spaß machen würde … die Erholungsphasen nach ausgiebigen Touren sind nur leider deutlich länger geworden. Mitte Oktober war es dann doch soweit: Zwei nahezu gleichaltrige Mitstreiter und drei E-MTBs im Gepäck, machte ich mich auf in den Bayerischen Wald. Die Laune war super, das Wetter maximal mies. Es schüttete seit Tagen wie aus Eimern, selbst die Anfahrt mit dem Auto war schon eine kleine Herausforderung. Trotzdem tummelten sich bei unserer Ankunft schon Dutzende von Bikern auf den schlammigen Trails. Die Schlange am Lift war definitiv länger als die am Waschplatz.

Fachsimpeln gehört im Bikepark einfach dazu.

Im Gegensatz dazu war die Uphill-Line völlig leer. Also schnell noch nen Zwanziger in den Opferstock – eine Liftkarte war ja dank E-Antrieb nicht erforderlich – und rein ins Bikepark-Vergnügen. Der Uphill-Flowtrail war jetzt keine große Herausforderung, hat aber dennoch Spaß gemacht und war eine gute Einstimmung auf die erste Abfahrt. Blau natürlich. Also die Line … nicht wir. Auf dem kurzen Weg zum Start des Flow-Country-Trails kamen wir schon zum ersten Mal mit anderen, deutlich jüngeren Besuchern ins Gespräch. Wie denn der Uphill-Trail so sei und ob wir schon öfter hier gewesen seien. Dass E-MTBs hier immer noch eher die Seltenheit seien und dass wir am Anfang ruhig ein bisschen langsam machen sollten. Das würde hier niemanden stören. Und so kam es dann auch. Wir tasteten uns langsam an unser Wohlfühltempo heran, machten den Schnelleren Platz – wenn es gefahrlos möglich war – und ernteten dafür das ein oder andere freundliche „Dankeschön“, „Merci“ oder einfach nur einen dankbaren Blick. Ois easy – wie der Bayer sagt.

Schlamm und Dreck versauen nur das Bike, nicht aber den Fun im Bikepark.

Nach den ersten beiden Abfahrten wurden wir mutiger, haben die Schlüsselstellen identifiziert und auch schon die ersten kleineren Sprünge gewagt. Dabei war es extrem hilfreich, sich bei den Cracks was abzuschauen, und den ein oder anderen Tipp gab’s gratis dazu – trotz des miesen Wetters, das längere entspannte Gespräche weitgehend verhinderte. Was wir dennoch gelernt haben: Nur wer fragt, bekommt Antworten. Uns wurde jedenfalls immer geholfen und wir hatten nie das Gefühl, jemandem lästig zu sein oder im Weg zu stehen. Am Ende des Tages standen zwölf Abfahrten auf der Uhr, darunter sogar zwei ganz brauchbare Rides auf den Enduro-Lines, und die Erkenntnis: Mehr habe ich fahrtechnisch an einem einzigen Tag noch nie gelernt. Und: Zu alt bin ich für den Bikepark noch lange nicht. Seit dem Besuch im Bikepark fahre ich übrigens auch im Alltag nicht mehr ohne Knieschoner.

Mike, 27, fährt seit zwölf Jahren MTB: „Ich bin vorwiegend auf meinen Home-Trails oder in den Alpen weitab der Zivilisation unterwegs. Verschlägt es mich aber doch ab und an mal in den Bikepark, dann versuche ich, Schlepplifte lieber zu meiden. An ein entspanntes Liften wie in der Gondel oder im Sessellift ist nicht zu denken. Ich habe immer Sorgen, dass der Bügel des Schleppers plötzlich aushängt oder sich kurz vor dem Gipfel so im Bike verhakt, dass sich das Bike nicht mehr lösen lässt.“

Antonia, 28, fährt seit zwei Jahren leidenschaftlich Mountainbike: „Trotz zweier Handbrüche im zweiten Jahr habe ich nicht aufgegeben. Ein Jahr dauerte es, bis ich mich wieder an einen Drop herangetraut habe – aber ein bisschen stolz bin ich schon. Die Angst, Schlepplift zu fahren, vor steilen Gefällen und nassen Wurzeln bereitet mir zwar manchmal noch Sorgen, aber ich habe es bisher trotzdem so gut wie immer geschafft, ob auf oder neben dem Bike. Im Bikepark lerne ich so schnell so viel und erfahre von allen, egal ob Girls oder Boys, Support.“

Patrick, 47, fährt seit 32 Jahren MTB: „Entgegen meiner Ängste war der Tag im Bikepark eine tolle Erfahrung. Ich konnte meine Skills deutlich steigern und habe viele interessante Gespräche geführt. Im Bikepark habe ich mich total wohl gefühlt – fast wie in einer großen Familie.“

Simon, 30, fährt seit vier Jahren MTB: „Ich bin im Sommer oft und gerne im Bikepark unterwegs, aber den Schleppliften traue ich noch nicht so ganz. Beim Einstieg habe ich immer Sorgen, den Bügel oberhalb des Sattels anzubringen und mit dem Bügel vom Bike geschmissen zu werden. Oder aber zu weit unten und beim Losfahren zerreißt es mir mein Hinterrad. So oder so ist Stress am Schlepplift für mich immer dabei.“

Ab in den Bikepark und immer im Gepäck dabei: die Angst. Denn ganz ohne geht es nicht. Wir brauchen dieses Gefühl, das unsere Sinne schärft, mehr Konzentration ermöglicht und uns Erfolgserlebnisse beschert, wenn wir es schlussendlich überwunden haben. Ob im Bikepark, beim Enduro-Rennen oder auf unseren Home-Trails hilft uns diese Angst, nicht übermütig zu werden und die Risiken abzuschätzen. Akzeptiert sie als einen Teil von euch und wandelt sie um in Energie und Zuversicht!

Der Beitrag Mit dem E-MTB/MTB in den Bikepark -Ängste überwinden und die richtige Vorbereitung erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Moustache J – Dem gegossenen Alu Tiefeinsteiger E-Bike auf den Fersen https://ebike-mtb.com/produktion-moustache-j/ Tue, 19 Dec 2023 10:00:59 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=125150 125150 Markiert das Moustache J eine Innovation in der Herstellung von Bike-Rahmen? Im Zeichen der Nachhaltigkeit liegt viel Hoffnung auf innovativen Alu- und Carbon-Fertigungsmethoden. Ganz vorne dabei ist das zu 100 % in Frankreich hergestellte, neue Moustache J Fully Tiefeinsteiger E-Bike. Wir haben einen spannenden Blick hinter die Kulissen erhalten!

Die Idee für das neuartige Konzept eines gegossenen E-Bikes stammt von Emmanuel Antonot, auch bekannt als Manu und Mitbegründer von Moustache. Sein Traum war es, ein Bike mit tiefem Einstieg, Vollfederung und einem neuartigen Fertigungsverfahren zu bauen. Damit stellte Manu die gesamte Entwicklungsabteilung und alle beteiligten französischen Unternehmen vor eine gewaltige Herausforderung. Um herauszufinden, was hinter dem J und seiner Fertigungsmethode steckt, haben wir alle Arbeitsschritte in vier verschiedenen Firmen besucht und sind natürlich auch in seinem Geburtsland mit zwei der drei verfügbaren Modelle des Bikes gefahren.

Moustache war schon immer etwas speziell. Die französische Marke hat sich von Anfang an exklusiv auf E-Bikes konzentriert und hat in diesem Bereich ein breites Spektrum entwickelt. Von E-Mountainbikes über E-SUVs bis hin zu E-Roadbikes und sogar einem E-Tandem (WTF?). Doch mit dem J verfolgt die Marke ein für sie bisher unangetastetes Genre: einen vollgefederten Tiefeinsteiger. Aber damit nicht genug: Der Rahmen wird komplett in Frankreich hergestellt und anstatt eines herkömmlichen, geschweißten Alu-Rahmens besteht er aus zwei Aluminium-Gussteilen – Hauptrahmen und Hinterbau. Beide Teile (plus Kleinteile wie Ausfallenden und Sattelklemme) werden in Marseille aus europäischem Alu gegossen, anschließend im französischen Jura per CNC-Fräsverfahren nachbearbeitet und in der Nähe von Strasbourg pulverbeschichtet, bevor die Bikes schließlich in Thaon-les-Vosges im Moustache-HQ montiert werden. Diese vier Stationen in Frankreich sind der Schlüssel zur erheblichen Reduktion der Wege und somit des CO2-Fußabdrucks des Bikes.

Ab 660° C schmilzt reines Aluminium. Der Ofen, in dem das Alu geschmolzen wird, hat rund 800°C.

Vom Alu-Block zum Alu-Rahmen

Früher gab es in der Nähe von Marseille 20 Gießereien, heute ist die 1950 gegründete Fonderie du Midi in Vitrolles die einzige ihrer Art. Die Gießerei hat mit der Herstellung von Boulekugeln angefangen, konzentriert sich heute aber auf die Produktion von Helikopter- und Traktor-Gussteilen sowie Komponenten des Hochgeschwindigkeitszuges TGV – alles in Kleinserien und nie als automatisierte Massenproduktion. Auch wenn die Gießerei Fonderie du Midi eine lange Verbindung zur Fahrradindustrie hat, da sie bereits Magnesiumgabeln für Hurrycat und Alu-Bike-Teile für Vitus gegossen hatte, ist die Herstellung eines ganzen Fahrradrahmens völliges Neuland gewesen.

Vor drei Jahren begann dann die Zusammenarbeit mit Moustache. Die Entwicklung des J-Rahmens hat die Gießerei zunächst vor eine große Herausforderung gestellt, da hier normalerweise nur im Schwerkraft-Gussverfahren gegossen wird und bei einem so großen und komplexen Bauteil wie einem Fahrradrahmen einiges zu beachten ist.

Hier ein Blick ins Herz der Gießerei: Der Produktionsprozess beginnt mit rohem Aluminium, das hauptsächlich aus Frankreich und Italien stammt und in der Gießerei Fonderie du Midi eingeschmolzen wird. Als Kern des E-Bike-Rahmens, der natürlich hohl bleiben soll, wird eine Sandform aus einer Mischung aus Sand und Harz hergestellt. Diese Sandform kommt zwischen zwei außen liegenden Stahlformen, in die das flüssige Aluminium mit rund 800° Celsius hineingegossen wird. Bereits nach etwa 5 Minuten ist der Rahmen weitgehend ausgehärtet und wird dann von einer Maschine aus der Form gedrückt. Anschließend wird der Rahmen 8 Stunden lang bei 400° Celsius in einem Ofen gebacken, um den Harz-Sandkern im Inneren zu lösen und das Aluminium homogen zu glühen. Das bedeutet, dass sich innere Spannungen im Material abbauen und eine gleichmäßige Stabilität erreicht wird. Der restliche Sand und überstehende Teile werden entfernt, bevor der Rahmen eine weitere 6-stündige Wärmebehandlung bei 550° Celsius durchläuft. Anschließend wird der Guss-Rahmen zum Härten in kaltem Wasser abgeschreckt. Bevor das Gussteil zur CNC-Bearbeitung kommt, wird es noch auf Hitzeverzug überprüft.

Übrigens: Das Gussteil erwies sich unter Belastung im Labortest als dreimal so stark wie die geforderte Mindestnorm, weshalb Moustache eine 10 Jahre lange Garantie auf den Rahmen anbietet. Und es bleibt nicht bei diesem Einzelstück: In der Gießerei können täglich rund 100 Rahmen gegossen werden.

Hier fliegen Späne – CNC-Nachbearbeitung bei ELCAM USINAGE

Die Idee, ein komplettes Fahrrad zu gießen, stellte sich als anspruchsvoller heraus als erwartet – gegossene Oberflächen sind sehr rau und nicht immer exakt gleich, auch Löcher oder Passungen für Tretlager, Gabelschaft oder Dämpferaufnahme können niemals so präzise wie nötig gegossen werden. Daher ist eine spanabnehmende Bearbeitung notwendig, also Fräsen, Bohren und Schneiden. Die Vorbereitung auf den umfangreichsten Bearbeitungsschritt im Herstellungsprozess erforderte 1,5 Jahre intensive Entwicklungsarbeit bei allen Beteiligten. Darunter auch ELCAM, die für die CNC-Nachbearbeitung zuständig sind. Nachdem der erste Prototyp gegossen wurde, musste ELCAM neue Herangehensweisen testen, da die Bearbeitung komplexer war als bei anderen Teilen. Dazu kam das Problem, dass die Gussteile nie exakt gleich aus der Gießerei kommen und wenig gerade Flächen aufweisen, um das Teil zu fixieren. So hat ELCAM extra für das Projekt „Moustache“ eine spezielle Klemmvorrichtung entwickelt, um eine gleichbleibend genaue Bearbeitung garantieren zu können.

Zerspanung spannend – wir erhalten einen Blick hinter die Kulissen: Die spanende Bearbeitung erfolgt in einer einzigen Maschine, die in 4 Achsen arbeitet. Bei dem anspruchsvollen Bearbeitungsprozess können alle Löcher, Gewinde und Passungen, zum Beispiel für die Dämpferaufnahme, geschnitten werden, ohne den Rahmen neu ausrichten zu müssen. Der maschinelle Bearbeitungsprozess des Hauptrahmens dauert rund 35 Minuten und es werden 21 unterschiedliche Werkzeuge dafür benötigt. Dazu kommen nochmal 35 Minuten für das hintere Rahmenteil und anschließend Handarbeit zum Entgraten und Schleifen des Rahmens. Zuletzt werden die Rahmen noch stichprobenartig in einem isolierten, klimatisierten Raum von einer Hochpräzisionsmaschine vermessen. In Summe also ein sehr langwieriger Prozess bei der CNC-Fräserei.

Um ein gleichmäßiges und vor allem präzises Ergebnis am Bike-Rahmen zu erreichen, war eine sehr enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen dem Ingenieurteam von Moustache und ELCAM nötig. Das Entwicklungsteam bestand aus 2 Entwicklern bei ELCAM und 5 Produktionsmitarbeitern. Eine Entwicklungsarbeit, auf die das Team besonders stolz ist, ist der Fakt, dass der Rahmen in einem einzigen Arbeitsgang bearbeitet werden kann, ohne dass ein manuelles Umspannen erforderlich ist… Daher konnten wir von diesem Schritt leider auch keine genauen Fotos machen.

Die postiv geladenen Farbpulverteilchen werden vom negativ aufgeladenen Rahmen geradezu magnetisch angezogen.
Rechts gehen die frisch beschichteten Rahmen in den Ofen, links verlassen sie ihn durchgebacken wieder. Jetzt ist das Pulver widerstandsfähig mit dem Rahmen verbunden.

Hier kommt Farbe ins Spiel – Pulver statt Lack

Der gegossene Alu-Rahmen behält nach der CNC-Bearbeitung an allen Stellen, an denen nichts angeschraubt wird, seine raue, Guss-typische Struktur. Diese ist schwer mit flüssigem Lack zu überdecken. Um den Rahmen zu schützen und die Optik zu erhalten. hat sich Moustache daher für eine lösungsmittelfreie Pulverbeschichtung entschieden – dabei bleibt die raue Guss-Struktur erhalten und das feine Pulver erreicht durch die Art der Aufbringung wirklich alle Stellen und Vertiefungen. Der Beschichtungsbetrieb Colibru ist ein Tochterunternehmen der Fonderie de la Bruche, in der Moustache ursprünglich die CNC-Bearbeitung durchführen wollte. Auch wenn das nicht geklappt hat, konnte die Beschichtung mit dem Unternehmen vereinbart werden.

Aber wie funktionieren die einzelnen Schritte? Auch hier erhalten wir wieder tiefe Einblicke ins Herz des verarbeitenden Betriebs. Zuerst werden alle Löcher und Gewinde, die nicht beschichtet werden sollen, abgedeckt oder abgeklebt und anschließend kommen die Rahmenteile in ein Säurebad zum Entfetten und anschließenden Spülen. Dann werden alle zu beschichtenden Bauteile chromfrei passiviert: Dabei wird eine Korrosionsschicht erzeugt und gleichzeitig die elektrische Leitfähigkeit erhalten, was für die eigentliche Pulverbeschichtung nachher wichtig ist. Denn jetzt werden die Rahmen elektrisch negativ geladen, während die Farbpartikel positiv aufgeladen sind. Das sorgt dafür, dass die Farbpartikel wie von einem Magnet von den Rahmenteilen angezogen werden und wirklich überall hinkommen. So ist es auch möglich, raue Oberflächen, wie sie beim Gießvorgang entstanden sind, fehlerfrei zu beschichten. Im Anschluss an die Beschichtung haftet das Pulver nur durch die elektrische Anziehung am Rahmen, erst durch das darauffolgende Backen bei 200° Celsius für 15 Minuten wird das Pulver gehärtet und verschmilzt quasi mit dem Rahmen.

Rudy Megevand ist Leiter der Entwicklungsabteilung bei Moustache und war maßgeblich an der Entwicklung des J beteiligt.

Der ganze Prozess dauert in Summe drei Stunden, aber es können bis zu 250 Rahmen gleichzeitig die Förderstraße durchlaufen. Zu guter Letzt werden nur noch die Blindstopfen, die wichtige Gewinde und Öffnungen verdeckt haben, entfernt und die Beschichtung einer Sichtkontrolle unterzogen. Dann erst werden die Rahmen in denselben Decken, in denen sie angeliefert wurden, zur Factory von Moustache geschickt – reuse to reduce ;).

Moustache montiert nicht nur die Bikes im Werk, sondern speicht auch die Laufräder der meisten Modelle selbst dort ein.

Aus vielen Kleinteilen wird ein großes Ganzes – Die Montage des Moustache J

Moustache Bikes hat den Sitz in Thaon-les-Vosges, einer kleinen Stadt in der Nähe von Épinal. In dieser 32.000-Einwohner-Stadt ist Moustache einer der größten Arbeitgeber, rund 200 Mitarbeiter*innen sind hier tätig, darunter 80 in der Produktion. Im Jahr 2022 erzielte das 2010 gegründete Unternehmen einen Umsatz von 130 Millionen Euro und produzierte 64.000 Fahrräder. Die Produktionskapazität reicht sogar bis zu 100.000 Fahrräder pro Jahr, und die Franzosen streben an, diese noch weiter auszubauen, wofür die Produktionslinien immer weiter automatisiert werden.

Die Montagelinien sind liebevoll nach der Stadt Thaon-les-Vosges benannt: Thaon 1, Thaon 2 und Thaon 3. An der Station Thaon 3 werden die Fahrräder wie am Fließband von der Decke hängend durch die Produktion bewegt und von Mitarbeitenden zu Mitarbeitenden geleitet. Auch die Laufräder werden selbst bei Moustache, zum Teil vom Team und zum Teil maschinell, eingespeicht und zentriert.

Um nicht auf dem Status quo stehenzubleiben, investiert Moustache natürlich auch große Anstrengungen in die Entwicklung neuer Fahrräder. Ein 25-köpfiges Team ist in der Produktentwicklung tätig. Das Ziel, das J so simpel aussehen zu lassen, war eine große Herausforderung – komplexer, als es beim ersten Blick auf das Bike erscheinen mag. Laut Moustache wäre beispielsweise die Herstellung eines geschweißten Tiefeinsteigers aus Fernost deutlich günstiger gewesen als die Fertigung innerhalb Frankreich. Für das J mussten eigens Prüfanlagen aufgebaut werden, um die Gussrahmen bereits vor der offiziellen Zertifizierung zu prüfen und die Testkräfte über die Norm hinaus zu steigern. Der J Rahmen zeigt eine bis zu 3-mal höhere Steifigkeit als ein herkömmlicher geschweißter Rahmen – das Durchhaltevermögen beim Fertigungsprozess hat sich also gelohnt.

Von der Produktion auf die Straße

Wir sind das neue Moustache J natürlich auch im Heimatland Frankreich Probe gefahren. Das Moustache J gibt es in drei Varianten: On, All und Off(-road). Entsprechend der Benennung sind die Bikes für unterschiedlich anspruchsvolles Gelände geeignet, zum Zeitpunkt unseres Besuchs war das Off allerdings noch nicht verfügbar. Angefangen hat unsere Reise in Marseille beim flüssigen Aluminum-Ursprung des J. Hier laden die Küstenpromenade und die Mischung aus moderner Architektur und französischer Altstadt mit verwinkelten Gassen zum Flanieren mit dem Bike ein – dafür hatten wir ein Moustache J in der On- und in der All-Ausstattung. Und die konnten wir gleich ordentlich nutzen: Die hügelige Küstenlandschaft rund um Cassis 30 Minuten nordöstlich von Marseille thront so hoch über dem Wasser, dass der Bosch Performance Line-Motor sich richtig anstrengen musste, um uns da hoch zu bringen. Dafür entschädigt der Ausblick jedes verlorene Prozent an Akkuladung.

Und natürlich haben wir unsere Runden um Thaon-les-Vosges gedreht. Hier kann man gemütlich und flach entlang der malerischen Mosel seine Bahnen ziehen oder ins Mittelgebirge der Vogesen abzweigen. Für letzteren Anwendungsfall würde sich das Moustache J Off, das ab Oktober verfügbar ist, zweifellos am besten eignen. Aber ganz egal für welches Bike man sich entscheidet: Man bekommt ein Bike mit außergewöhnlicher Fertigungsmethode und auffallendem Look made in France.

Moustaches neues Fully-Tiefeinsteiger E-Bike J glänzt durch die ungewöhnliche Herstellung im Gussverfahren komplett innerhalb Frankreich. Der Besuch aller Fertigungsstationen hat eindrücklich gezeigt, wie viel Entwicklungsarbeit, Herzblut und Idealismus hinter dem ganzen Projekt J und wie viel Aufwand hinter jedem einzelnen Bike steckt. Chapeau Moustache.

Mehr Infos: moustachebikes.com

Der Beitrag Moustache J – Dem gegossenen Alu Tiefeinsteiger E-Bike auf den Fersen erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
LIMOTEC E1P Sattelstütze im Test – die erste speziell für E-Bikes designte Dropperpost https://ebike-mtb.com/limotec-ep1-dropper-post-im-test/ Tue, 12 Dec 2023 10:00:40 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124471 124471 Ihr habt euch schon immer gefragt, warum ein externer Akku eure Sattelstütze mit Strom versorgt und warum das nicht der große Akku erledigt, den ihr sowieso dabei habt? So ging’s auch dem Entwicklungsteam von LIMOTEC. Herausgekommen ist dabei die E1P, die erste Dropper speziell für E-Bikes. Aber kann sie auch mit den anderen elektrischen Droppern mithalten?

LIMOTEC E1P | Gewicht: 722 g (bei 170 mm) |Hub: 125/150/170/200 mm Einstecktiefe: 535 mm (bei 170 mm Hub) | Preis: nur für Erstausrüster Hersteller Website

In unserem Testformat „The Lab“ durchlaufen die Produkte für gewöhnlich einen rigorosen Dauertest, bei dem wir sie auf Herz und Nieren prüfen. Aber dieses Mal wollen wir euch ein spannendes Produkt vorstellen, das bereits als Prototyp den Weg in unser Office gefunden hat: die LIMOTEC E1P. Sie soll die erste elektrische Vario-Sattelstütze speziell für E-Bikes sein. Der recht überschaubare Markt für elektrische Sattelstützen wird von wenigen Playern dominiert. Da ist natürlich die Rock Shox Reverb Axs. Magura hat vor kurzem ihre neue Vyron MDS-V3 vorgestellt, und dann gibt es noch eine Handvoll Exoten wie zum Beispiel die Switch WRLS. Elektrische Sattelstützen stehen sowohl bei Bike-Herstellern als auch bei Hobbyschraubern hoch im Kurs. Kein Wunder: eine mühselige Zugverlegung durch den sowieso schon überfüllten Rahmen wird damit überflüssig. Außerdem bleibt das Ansprechverhalten der Sattelstütze auf Tastendruck gleich und entwickelt mit der Zeit weder ein Spiel noch einen Leerweg im Hebel. Der nicht vorhandene Seilzug kann nicht mehr schwergängig werden und zu einem Totalausfall der Dropper führen.

Die bisherigen elektrischen Sattelstützen haben eines gemeinsam: Sie ziehen ihren Strom aus kleinen Akkus oder Batterien. Bei Rock Shox ist das der kleine AXS-Akku, bei Magura eine handelsübliche CR2-Batterie. Hier kommt die Besonderheit der LIMOTEC ins Spiel: sie wird über eine simple zweiadrige Leitung mit einer stromführenden Leitung des Motorsystems verbunden. Das ist zwar umständlicher als bei den komplett batteriebetrieben Varianten, aber immer noch deutlich einfacher, als einen mechanischen Zug einmal quer durch Unterrohr und Sattelrohr zu fummeln. An Strom benötigt die LIMOTEC Sattelstütze 12V und 2A – laut LIMOTEC kein Problem bei den meisten E-Bike-Motorsystemen. Zum Ein- und Ausbauen der Sattelstütze reicht es, einen kleinen Stecker ans untere Ende der Sattelstütze zu knipsen. Alle Hobbyelektriker, die nun direkt zum Multimeter greifen möchten, um eine geeignete Stromquelle für das Y-Kabel am eigenen E-Bike zu suchen, müssen wir vertrösten: Die neue LIMOTEC-Sattelstütze wird vorerst nur an Erstausrüster geliefert. Im Laufe des nächsten Jahres soll sie auch auf dem Endkundenmarkt erscheinen. Intern peilt man einen Preispunkt von 400 € an, wodurch die LIMOTEC E1P gegenüber der Magura- und der RockShox-Sattelstütze einen Preisvorteil besitzen würde. LIMOTEC plant außerdem, ein Nachrüstkit mit einer batteriebetriebenen Version für 2025 auf den Markt zu bringen. Ein Problem, das die mit eigener Batterie betriebene Version dann sicher nicht mehr hat, ist, dass die LIMOTEC-Sattelstütze nur bei eingeschaltetem E-Bike funktioniert. Das ist besonders ärgerlich beim Verladen der Bikes in einen niedrigen Abstellplatz, wie z. B. im Campervan unters Bett im Heck: Dafür muss beim jetzigen Prototyp der Motor eingeschaltet sein und man muss kurz warten, bis das System läuft.

Zum Ausbauen der Sattelstütze muss nur der Stecker getrennt werden, der die Sattelstütze mit dem Hauptakku des E-Bikes verbindet.
Unsere Remote ist ein Prototyp und verbraucht wegen des noch fehlenden Standby-Modus über den Testzeitraum mehrere Sätze Batterien.

Die Dropper wird mit einem Hub von 125 mm, 150 mm, 170 mm oder 200 mm ausgeliefert und hat einen Durchmesser von 30,9, 31,6 oder 34,9 mm. Unser Testmodell hat 170 mm Hub und einen Durchmesser von 31,6 mm. Die digitale Waage blieb bei 722 g stehen (ohne die Remote). Eine vergleichbare Reverbe AXS bringt 702 g auf die Wage. Für Leichtbaufetischisten fällt die LIMOTEC dadurch womöglich bereits durchs Raster. Für Freunde eines elektrisch angesteuerten, maximalen Verstellwegs wird sie jedoch wieder interessant, denn die Variante mit 200 mm besitzt mehr Hub als die längste Variante ihrer elektrischen Konkurrenz aus dem Hause Rock Shox und Magura. Was nicht so ganz dazu passen will, ist die Gesamtlänge, die bei unserer Sattelstütze mit 170 mm Hub ganze 535 mm beträgt. Zum Vergleich hat eine mechanische Stütze aus dem Haus One Up mit dem gleichen Hub nur 470 mm Länge und selbst die elektronische Konkurrenz von Rock Shox ist mit 480 mm ein gutes Stück kürzer. Die Gesamtlänge (535 mm bei 170 mm Hub) setzt sich aus der Einstecktiefe und dem nicht im Rahmen versenkbaren Bereich mit Hub, Kragen und Sattelaufnahme zusammen. Dank des wegfallenden Akkus an der Sattelaufnahme hat diese im Vergleich zu mechanischen Stützen eine normale Größe. Beim Kragen sieht es anders aus, denn dort ist der Empfänger untergebracht.

Da die Einstecktiefe bei vielen E-Mountainbikes sehr gering ist, kann das den nutzbaren Hub beschränken. So kann die Stütze unnötig weit aus dem Rahmen ragen. Und selbst wenn sich die Stütze komplett versenken lässt, steht der Sattel wegen des Kragens hoch, was die Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Dank des wegfallen des Akkus ist die Sattelaufnahme eher klein und man muss sich keine Gedanken um die Freiheit des Hinterrades machen.
Anders als bei der Sattelaufnahme fällt der Kragen sehr groß und breit aus. Hier versteckt sich der Empfänger für die Funkverbindung zur Remote und beeinflusst die Bauhöhe der Sattelstütze negativ.

Wir konnten die noch nicht ganz serienreife LIMOTEC Sattelstütze an einem Conway Xyron S mit Bosch Smart System testen. Dazu kommt die Remote im Prototypenstatus, die sich über Funk mit der Sattelstütze verbindet. Das bedeutet, dass ihr um einen Batteriewechsel der Knopfzellen nicht herumkommt. In unserer Prototyp-Remote finden zwei LR44-Zellen Platz. Von diesen verbrauchten wir im Test einen Einkaufswagen voll, weil sich unsere Remote noch nicht selbst in einen Standby-Modus versetzte und die Batterien deshalb am nächsten Morgen immer leer waren. Neben einem haptisch gut ansprechenden Haupttaster besitzt die Remote noch zwei weitere Taster auf der Seite.

Die zwei Tasten auf der Seite deuten eine weitere Innovation an: Die LIMOTEC E1P kommt mit einer Memory-Funktion daher. Ihr könnt nun neben der ganz ausgefahrenen Position eurer Sattelstütze 2 Punkte definieren, an denen sie beim Hochfahren stehen bleibt.Das funktioniert auch bei einer nicht vollständig eingefahrenen Stütze; es reicht aus, dass sie sich unterhalb der abgespeicherten Position befindet. Das kam uns vor allem dann entgegen, wenn nach einem Trail ein technischer Gegenanstieg kam und wir den Sattel in einer mittleren Position nutzen wollten. Aber auch wenn sich mehrere Familienmitglieder ein Rad teilen, kann diese Funktion – wie die Memory-Funktion bei Autositzen – das Leben leichter machen, weil sich der kleinere Mitbenutzer des E-Bikes nicht immer aufs Neue die perfekte Sitzposition suchen muss. Ein Tastendruck genügt!

Stopp – bis hierher und nicht weiter! Das ist kein Fehler sondern die Memory-Funktion der neuen LIMOTEC-Sattelstütze.

Beim ersten Betätigen unserer Remote, fiel der große und gut platzierte Hauptbutton auf. Die zwei Tasten für die Memory-Funktionen sind auf der Innenseite angebracht und darum schwerer zu erreichen. Hier sollte die finale Remote noch überarbeitet werden, damit die Tasten auch im hitzigen Trailgefecht leicht zu erreichen sind. Nachdem wir das Motorsystem eingeschaltet hatten, konnten wir den Sattel bewegen. Hier war der laute Motor, der das Ventil schaltet, besonders auffällig. Es gibt auch kleine Verzögerungen zwischen dem Drücken des Controllers und dem Absenken des Sattels. Diese fallen geringer aus als bei der Magura Vyron, aber ganz an die lückenlose Performance der Rock Shox Reverbe AXS kommt die LIMOTEC leider nicht ran. Das ist besonders markant, wenn die Sattelstütze nur teilweise ausgefahren werden soll. Während bei der Rock Shox mit Übung das Timing in das motorische Gedächtnis des Daumens übergeht, ist das bei der LIMOTEC wegen ihres trägen Ansprechverhalten mehr ein Glücksspiel. Die Ausfahrgeschwindigkeit ist angenehm: schnell, aber nicht so schnell, dass die Stütze mit einem hörbaren Anstoßen oben anschlägt. Somit eignet sich die Stütze vor allem für entspannte Trailbiker, die keine Lust auf das Laden eines zusätzlichen Akkus haben. Für alle, die das letzte bisschen Performance aus ihrem E-Mountainbike holen wollen, gibt es bessere Stützen auf dem Markt, die einen größeren Hub erlauben und ohne Verzögerung im Ansprechverhalten funktionieren. Dank der Memory-Funktion wird die Stütze für alle mit einem SUV E-Bike interessant.

Unser Fazit

Die LIMOTEC-Sattelstütze funktioniert gut und überzeugt mit nützlichen Detaillösungen wie der Stromentnahme aus dem Hauptakku für alle E-Mountainbikefahrer, die keinen zweiten Akku laden wollen. Aber auch im Bereich der E-SUVs kann sie mit ihrer Memory-Funktion punkten. Durch die 200 mm Hub kommen auch sportliche Fahrer auf ihre Kosten, solange sie diese in ihr Rad bekommen.

Tops

  • kein extra Akku
  • aufgeräumtes Cockpit
  • kann unterschiedliche Höhen anfahren

Flops

  • schwierigere Montage als komplette Wireless-Stützen
  • keine Funktion bei ausgeschaltetem Motorsystem
  • lange Gesamtlänge

Mehr infos: limo-tec.com

Der Beitrag LIMOTEC E1P Sattelstütze im Test – die erste speziell für E-Bikes designte Dropperpost erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
The Lab: Technomousse Green Constrictor Reifen-Inserts https://ebike-mtb.com/the-lab-technomousse-green-constrictor-reifen-inserts/ Thu, 07 Dec 2023 09:58:01 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124399 124399 Reifen-Inserts ohne die Tubeless-Sauerei: klingt nach einer Win-Win-Situation, oder? Genau das verspricht Technomousse mit dem Green Constrictor Tire-Insert. Dieser funktioniert mit Schlauch und wird speziell für E-MTBs beworben. Er soll dabei alle Vorteile bringen, die man sonst auch mit Inserts hat. Geht das aber auf?

Gewicht 652 g (vorne und hinten) | Preis: 159,90 € (vorne und hinten) | Hersteller-Website

Technomousse ist ein Hersteller aus Italien, der hauptsächlich für seine Motocross-Mousse bekannt ist. Doch inzwischen haben sie auch einige Tire-Inserts für MTBs im Programm. Der Red Poison Evo, der in unserem Schwestermagazin ENDURO bereits auf Herz und Nieren getestet wurde, hat dabei die klassische Insert-Form – also eine Art Schaumstoffnudel, die auf die Felge gezogen wird und somit nur bei Tubeless-Reifen funktioniert. Der hier getestete Green Constrictor weist aber eine Besonderheit auf: er funktioniert auch mit Schlauch, um den er sich wie eine schützende Schaumstoff-Hülle legt, sodass man selbst mit einem Schnitt im Mantel noch Druck im Reifen hat und unbekümmert weiterfahren kann. Und sollte der Reifen doch mal platt sein, bietet der Insert auch ohne Luft genug Support, um zumindest zurück ins Tal rollen zu können, ohne die Felge zu beschädigen. Zusätzlich soll der Insert verbesserten Grip und mehr Kontrolle bieten. Er ist in 27,5” und 29” erhältlich und soll in zwei verschiedenen Breiten für Reifen von 2,35” bis 3” funktionieren.
Wir haben die schmalere Version der Inserts unter 29×2,4” MAXXIS-Reifen an Vorder- und Hinterrad montiert. Wie bei allen Tire-Inserts ist die Montage mit etwas Mehraufwand verbunden: Zuerst muss die eine Seite des Reifens auf die Felge gezogen, dann der Insert unter den Mantel auf die Felge gesetzt werden. Als nächstes wird der Schlauch in den Insert hineingeschoben und zuletzt die zweite Reifenseite aufgezogen. Da der Green Constrictor allerdings deutlich weniger Volumen hat als herkömmliche Inserts und direkt unter dem Mantel sitzt, gestaltet sich das ziemlich easy. Ist es geschafft, kann man den Reifen – bzw. den Schlauch – ganz normal aufpumpen. Und die Sauerei mit der Tubeless-Milch erspart man sich auch.

Bei der Montage muss die eine Seite des Reifens auf die Felge gezogen, dann der Insert unter den Mantel auf die Felge gesetzt werden.
Da der Green Constrictor deutlich weniger Volumen hat als herkömmliche Inserts und direkt unter dem Mantel sitzt, gestaltet sich die Montage einfacher als bei einem herkömmlichen Modell.

Pumpt man den Reifen mit dem Green Constrictor Insert auf seinen gewohnten Reifendruck auf, fühlt er sich deutlich härter an. Mit dem Insert kann man ohne Probleme 0,2–0,3 bar weniger hineinpumpen als gewöhnlich. Und selbst dann fühlt sich der Reifen bei der Fingerdruckprobe immer noch recht hart an. Das überträgt sich natürlich auf die Trail-Performance: Mit dem Technomousse hat man ein spürbar härteres Fahrgefühl. Das steht in krassem Gegensatz zum Fahrgefühl, das klassische Inserts liefern: sie bieten ein weicheres, eher gedämpftes Feeling auf dem Trail. Mit dem Green Constrictor schmiegt sich der Reifen deutlich weniger an den Untergrund, wodurch Vibrationen und Schläge stärker an den Fahrer weitergegeben werden, was wiederum zu weniger Grip und Kontrolle führt – eigentlich das Gegenteil dessen, was beworben wird. Für sportliche Fahrer gibt es deutlich bessere Inserts.

Fazit zum Technomousse Green Constrictor Tire Insert

Der Technomousse Green Constrictor Tire-Insert ist ein Reifen-Insert, den man zusammen mit einem Schlauch verwenden kann. So erspart man sich zwar die Sauerei mit Tubeless-Milch bei der Montage, die Fahrqualitäten machen den Green Constrictor eher für den Toureneinsatz sinnvoll. Denn auf dem Trail bietet er ein härteres Fahrgefühl, das Grip und Sicherheit kostet. Dafür punktet er mit hohem Schnittschutz – und selbst mit kleinen Löchern im Mantel hält er den Druck im Reifen.

Tops

  • sehr hoher Pannenschutz
  • sorgenfreies Fahren
  • keine Tubeless-Sauerei

Flops

  • härteres Fahrgefühl
  • verringert Grip und Kontrolle
  • nicht für den sportlichen Einsatz geeignet

Mehr Infos: technomousse.com

Der Beitrag The Lab: Technomousse Green Constrictor Reifen-Inserts erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das beste SUV E-Bike 2024 – 10 Trekking E-Bikes im Test https://ebike-mtb.com/das_beste_suv_trekking_e-bike_test/ Tue, 21 Nov 2023 10:00:22 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124129 124129 E-SUVs sind einer der heißesten Trends unter den E-Bikes. Egal, ob Alltag oder Abenteuer – die besten SUV E-Bikes können alles in einem. Dennoch sind die Unterschiede innerhalb der Kategorie riesig. Wir haben 10 neue und spannende SUV E-Bikes getestet und sagen euch, worauf ihr beim Kauf achten müsst.

Lässig, komfortabel und zu allem bereit – das ist die Botschaft, die von einem SUV E-Bike ausgeht. SUV E-Bikes sind voll im Trend und wollen die treuen Begleiter sein, egal was auf dem Programm steht. Während manche von uns drei verschiedene Bikes in der Garage stehen haben, ist ein SUV E-Bike ein Singleplayer, der sich nahtlos in jede Szenerie einfügt. Und mehr Möglichkeiten als je zuvor bietet: Egal, ob wir Alltagsaufgaben bewältigen und täglich zur Arbeit pendeln, in der Stadt stylisch unterwegs sein oder einkaufen gehen wollen – SUV E-Bikes fallen auf und sind ein Statement. Doch damit nicht genug: entspannte Ausflüge ins Grüne oder anspruchsvolle Alpenüberquerungen, Radreisen oder Surfen über flowige Singletrails? Dank zahlreicher Komfort- und Sicherheits-Features sowie Offroad-Bereifung ist nicht nur der Weg ein Erlebnis, sondern auch das Ziel: Warum die Radtour nicht mit Picknick, Angeln, SUP am See oder einem Overnighter, sprich Schlafen unter freiem Himmel, verbinden? Denn SUV E-Bikes bieten auch zahlreiche Optionen für den Gepäcktransport.

Was macht ein SUV E-Bike aus?

Ein gutes SUV E-Bike steckt voller Features und Funktionen. Die Bikes selbst basierten in der Vergangenheit entweder auf mit Vollausstattungen versehenen E-MTBs oder auf hochgerüsteten Trekking-Bikes. Die neuesten Modelle wurden jedoch von Grund auf neu entwickelt. Und das merkt man. Gute SUV E-Bikes sind so vielfältig einsetzbar wie ein Schweizer Taschenmesser. Und mehr als nur praktisch: Sie verkörpern Sportlichkeit, Spaß und Abenteuer. Aber trifft das auch auf alle zu? Unser Testfeld besteht aus der neuesten Generation an SUV E-Bikes, die mehr Geländegängigkeit und Komfort denn je bieten. Dennoch befinden sich einige mehr auf der sportlichen Seite mit einem klassischen Oberrohr und andere mit einer sehr aufrechten Sitzposition als Tiefeinsteiger klar auf der bequemen Seite. Doch die Tiefeinsteiger bieten mehr Vorteile als man denkt und performen mitunter auch besser als ihre Pendants mit Oberrohr.

Um herauszufinden, was die 10 SUV E-Bikes alles können, haben wir sie nicht nur auf einer definierten Teststrecke mit und ohne Beladung im direkten Vergleich getestet, sondern sie auch zum täglichen Pendeln genutzt und natürlich auf die unterschiedlichsten Ausflüge und Abenteuer entführt. Mit Stand-Up Paddle, Zelt und Picknick-Equipment. Unser Office-Dog Henry durfte natürlich auch mit – im Hundeanhänger! Badesee, Weinberge und Alltag – wir kommen!

PS: Falls ihr einen Hund habt und überlegt ihn auf solche Abenteuer mitzunehmen, schaut gerne bei unserem Schwestermagazin DOWNTOWN vorbei. Hier haben wir 9 Fahrrad-Hundeanhänger im Vergleichstest gehabt.

Unser SUV E-Bike Testfeld

Von schlichtem Design bis hin zu extravaganten Auftritten, von Under- bis Overstatement – in unserem Vergleichstest sind gleich 10 SUV-Bikes unterschiedlicher Hersteller, die gegeneinander antreten. Das teuerste Bike in unserem Testfeld kostet 9.999 €, das günstigste 5.299 €.

Entscheidend für ein gutes SUV E-Bike sind eine hohe Ergonomie und ein sattes Fahrwerk, um im Alltag genauso wie auf längeren Touren viel Komfort und Sicherheit zu vermitteln. Die SUV E-Bikes in unserem Testfeld sind alle vollgefedert und verfügen über Federwege von 100–140 mm. Die Hinterbau-Kinematiken sind dabei meist auf die Absorption von einzelnen Stößen wie etwa bei Bordsteinkanten ausgerichtet, anstatt adrenalingeladene Offroad-Performance auf anspruchsvollen Trails mit vielen schnell aufeinanderfolgenden Schlägen zu bieten. Sechs haben ein im Winkelverstellbares Cockpit und alle Bikes haben zumindest in einer Ausstattungsvariante eine Teleskop-Sattelstütze.

An unseren Testbikes findet sich die neueste Generation an E-Motoren wieder. Gleich drei Mal verbaut ist der neue und innovative Pinion MGU E1.12-Motor mit integrierter Getriebeschaltung, ein Mal mit konventioneller Kette und zwei Mal mit wartungsarmem Riemenantrieb. Vier Mal kommt der populäre Allrounder Performance Line CX von Bosch zum Einsatz, am Moustache J die etwas schwächere Performance Line-Variante, dazu GIANT mit dem SyncDrive Pro2-und Specialized mit dem 2.2-Motor. Die Akku-Kapazitäten an unseren Testbikes starten bei 625 Wh, was kein Problem ist, da Range-Extender so gut wie Standard bei den SUV E-Bikes sind. GIANT stattet das Stormguard E+1 direkt ab Serie mit einem Range-Extender aus, womit es auf eine Akku-Kapazität von 1.050 Wh kommt und damit den Ausdauer-King im Test darstellt.
Die Schaltungsvarianten sind vielfältig: angefangen bei den integrierten Getriebe-Schaltungen des Pinion MGU E1.12-Motors mit 12 Gängen und einer Bandbreite von 600 % am FLYER, BULLS und ROTWILD, über die Nabenschaltung Enviolo mit einer kleinen Bandbreite von 380 % bis hin zu klassischen Kettenschaltungen mit 11 oder 12 Gängen von Shimano und SRAM und einer Bandbreite von 454–500 %.

Der innovative Pinion MGU E1.12-Motor mit integrierter Getriebeschaltung.
Die Nabenschaltung Enviolo mit einer kleinen Bandbreite von 380 %.

Die Vollausstattung ist essenzieller Bestandteil eines jeden SUV E-Bikes. Doch Vollausstattung ≠ Vollausstattung. Denn gerade hier gibt es große Unterschiede in Sachen Funktionalität und Qualität. Die meisten Bikes haben weit nach unten gehende Schutzbleche, die leider bei fast ausnahmslos allen im Gelände klappern. Gleiches gilt für nahezu alle verbauten Ständer. Bei drei Modellen klappte sich der Ständer während der Fahrt im technischen Terrain abseits der offiziellen Waldwege sogar aus. In Bezug auf Gepäckträger zeigen sich einige Variationen: An manchen Bikes wie dem FLYER Goroc TR:X 8.63 gibt es lediglich seitliche Taschen-Befestigungen, Frontgepäckträger beim Riese & Müller Delite 4 GT Touring, Specialized Tero X und CENTURION Country R3000i LX. Beim CENTURION dient der Frontgepäckträger gleichzeitig als Aufnahmepunkt für Flaschenhalter oder Range-Extender. Dann gibt es noch gefederte Gepäckträger bei Moustache, GIANT und R&M und schlichte Ausführungen wie beim ROTWILD R.C1000. Statt auf einen Gepäckträgertaschen-Standard zu setzen, findet man im Testfeld MIK-Gepäckträger, Ortlieb QL3.1-Gepäckträger, MonkeyLoad-Träger und AVS-Gepäckträger. Manchmal integrieren die Hersteller gleich mehrere Systeme in einem Träger, wie etwa Moustache. Wer mit den Gepäckträgertaschen und Beladungsvarianten am Ende doch nicht zufrieden ist, sollte sich vielleicht mal unseren Cargobike-Vergleichstest von unserem Schwestermagazin DOWNTOWN anschauen.

Der Heckträger am Moustache J ist nicht nur Teil der gefederten Masse…
… sondern besitzt auch noch Aufnahmesysteme für MIK- und Ortlieb QL3.1- Taschen.

Was die Beleuchtung betrifft, verfügen einige Modelle über Bremslichter, darunter ROTWILD, Specialized, Riese & Müller und CONWAY. Zusätzlich bieten diese vier Modelle plus CENTURION und ADVANCED auch eine Fernlichtfunktion.

Gefederter, massiver vs. schlanker, ungefederter Gepäckträger

Unter den 10 SUV E-Bikes sind vier Tiefeinsteiger und sechs mit klassischem Oberrohr vertreten. Doch Kritiker aufgepasst, denn ein SUV E-Bike-Tiefeinsteiger ist keinesfalls gleichzusetzen mit einem Damen- oder Altherrenrad – unsere Testbikes sind für jung bis alt! Sowohl Carbon- als auch Alu-Rahmen sind vertreten. Eine Special Mention gibt es für Moustache und ihr spannendes neues Fertigungsverfahren: Der Rahmen des Moustache J.All wird in einem Alu-Schwerkraftgussverfahren zu 100 % made in France hergestellt. Das sorgt für Vor-und Nachteile, die über die einfache Nutzung hinausgehen und Einfluss auf den gesamten Lebenszyklus haben.

ADVANCED Trekking Pro FS Wave Tiefeinsteiger vs. Specialized Tero X mit klassischem Oberrohr

In unserem Vergleichstest gibt es zwischen den 10 SUV E-Bikes einen Gewichtsunterschied von über 8 kg, da das ROTWILD sich mit seinen 25,6 kg als Carbon-Rad als leichtestes “Fliegengewicht” im Gegensatz zu dem schweren GIANT mit stolzen 34,1 kg präsentiert. Über die Schulter schmeißen klappt hier nicht, dafür ist aber alles dran, was wir brauchen.
Und zu guter Letzt haben die SUV E-Bikes Prestige. Nicht jeder legt gleich viel Wert auf Prestige, aber Fakt ist, es gibt schwächere und stärkere Marken im Testfeld, unterschiedlichste Designs und natürlich zahlreiche technische Features, die für mehr oder weniger interessanten Gesprächsstoff am Stammtisch sorgen.

25,6 kg leichtes ROTWILD vs. 34,1 kg schweres GIANT

Die Bikes in der Übersicht

Marke Bike Rahmenform Gewicht Motor Preis Link
ADVANCED Trekking Pro FS Wave Tiefeinsteiger 32,1 kg Bosch Performance Line CX 5.499 € Zum Test
BULLS Vuca EVO FSX 1 Klassisch 29,9 kg Pinion MGU E1.12 7.499 € Zum Test
CENTURION Country R3000i LX Tiefeinsteiger 29,4 kg Bosch Performance Line CX 5.599 € Zum Test
CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 Tiefeinsteiger 28,1 kg Bosch Performance Line CX 5,299 € Zum Test
FLYER Goroc TR:X 8.63 Klassisch 29,1 kg Pinion MGU E1.12 8.999 € Zum Test
GIANT Stormguard E+ 1 Klassisch 34,1 kg GIANT SyncDrive Pro2 7.999 € Zum Test
Moustache J. All Tiefeinsteiger 32,3 kg Bosch Performance Line 6.199 € Zum Test
Riese & Müller Delite 4 GT Touring Klassisch 30.8 kg Bosch Performance Line CX 7,629 € Zum Test
ROTWILD R.C1000 TOUR Klassisch 25,6 kg Pinion MGU E1.12 9,999 € Zum Test
Specialized Turbo Tero X 6.0 Klassisch 26,5 kg Specialized 2.2 6,200 € Zum Test
Ø 29,8 kg Perfion ProSync E2.2
(Danke, Chat GPT 😉 )
7,092€

Unser E-Mountainbike Test-Team

Rudi: Komfortables Touring, aber hoch hinaus
Rudi unternimmt gern Tagestrips ins Allgäu und erklimmt auch gern mal den ein oder anderen Gipfel, weshalb ein großer Akku, am besten mit Range-Extender, wichtig für ihn ist. Wegen Rückenproblemen ist eine gute Ergonomie auf dem Bike mit einer angenehmen Sitzposition überlebensnotwendig.
Antonia: Pendeln und Bikepacking, um der Großstadt zu entfliehen
Antonia fährt gern täglich zur Arbeit. Hier muss sie durch die Stadt, die Hasenbergsteige erklimmen, bis sie den Wald erreicht.
An verlängerten Wochenenden macht sie gerne Bikepacking-Touren, bei der ein Baggersee inklusive sein muss, da diese in Stuttgart rar sind.
Erik: Hauptsache viel Kilometer und ein Autoersatz
E-SUV auf vier und zwei Rädern. Seinen Porsche Cayenne lässt Erik aber auch gerne mal zu Hause stehen. Er fährt am liebsten längere Touren und startet gern vor der Haustür. Wegen 30 km verlässt er das Haus nicht.
Manne: Einkaufen und den Hund auf Touren immer dabei
Manne geht regelmäßig am Samstag auf den Wochenmarkt und benötigt deshalb viel Stauraum und Taschen. Damit sein Hund Henry mitfahren kann, braucht sein Bike eine Anhängerfreigabe und am besten einen großen Akku wegen des Mehrgewichts.

SUV E-Bike vs. Trekking E-Bike – Wo ist der Unterschied?

SUV E-Bikes sind die besseren Trekking E-Bikes. Punkt. Und deren konsequente Weiterentwicklung, die neue Möglichkeiten eröffnet und sich somit auf dem Siegeszug für das beste Bike für Alltag und Abenteuer befindet. Trekking-Bikes hatten vor ihrer Elektrifizierung eine klare Ausrichtung: effiziente Fortbewegung in der Freizeit – schmale Reifen für geringen Tretwiderstand und eine dynamische Sitzposition für mehr Treteffizienz. Wenn überhaupt Federelemente verbaut waren, dann nur kleine, um nicht unnötig das Gewicht nach oben zu treiben und damit keine Kraft in einem wippenden Chassis verpufft.

Die Elektrifizierung der Trekking-Bikes hat einiges verändert. Eine breitere Masse an Menschen stieg aufs Bike, neue Nutzungsszenarien entstanden und auch neue technologische Möglichkeiten! Doch diese neuen Ansprüche wurden anfangs komplett verkannt. Die anfängliche Elektrifizierung der Trekking-Bikes war lediglich ein Nachrüsten von Akkus und Motoren, ohne die Komponenten an die erhöhten Belastungen anzupassen und aufzurüsten, um den neuen Anwendungsbereichen gerecht zu werden.In diesem Kontext rückt die Effizienz aufgrund des Motors in den Hintergrund, während dickere Offroad-Reifen, leistungsstarke Bremsen, eine umfassende Vollfederung und die vielseitige Konzeption der Bikes aus herkömmlichen Trekking-Rädern wahre Alleskönner machen.

Nimmt man den Strom aus dem Akku für Navigationssysteme, Licht und Diebstahlschutzmit Ortung, eröffnen die Motorsysteme unendlich viele Möglichkeiten, die weit über ein mitdrehendes Hinterrad hinausgehen.

Somit nimmt das SUV E-Bike seinen verdienten Platz ein. Herzlich Willkommen in einer neuen Ära: SUV E-Bikes sorgen schon ab der Haustüre für Fahrspaß und sind für alles gewappnet. Ein E-SUV betont die Stärken, die ein E-Bike-Motor liefert und vereint das Beste von drei Kategorien: City-, Trekking- und E-Mountainbikes. Der Begriff SUV E-Bike klingt cooler, geht mit dem Wandel der Zeit und stellt die Trekking-Bikes auf den Kopf. Sie sind mehr als einfache Trekking-Bikes, denn sie sind von vornherein durchdacht und dadurch vielseitiger, bieten maximalen Langstreckenkomfort, Alltagstauglichkeit und eine umfassende und hoch qualitative Ausstattung und Komponenten.

Das Bike für alles. Sportlich und spaßig in der Natur, entspannte Tage am Wasser oder gemütliches Lagerfeuer in den Bergen. Auch im Alltag überzeugt das SUV E-Bike als Packesel oder Pendlerfahrzeug und ist unschlagbar. Vielseitigkeit ist King! Die umfangreiche Vollausstattung lässt keine Wünsche offen.

Was ist das beste SUV E-Bike für mich?

Die Frage nach dem optimalen SUV E-Bike für eure Bedürfnisse lässt sich am besten in zwei Schritten beantworten. Zuerst solltet ihr euch selbst als Fahrer genau unter die Lupe nehmen. Wo und wie fahrt ihr am häufigsten? Was müsst ihr transportieren? Bewegt ihr euch hauptsächlich auf Asphaltstraßen oder wagt ihr euch auch in leichtes Gelände und auf einfache Trails? Nutzt ihr das Bike nur in der Stadt? Seid ihr die einzigen, die das Bike fahren oder werden andere Familien- oder Haushaltsmitglieder euer neues Lieblings-Bike ebenfalls nutzen? Und schließlich, was möchtet ihr mit dem Bike erreichen? Geht es mehr um das tägliche Commuten oder um Abenteuer und Reisen?

Sobald eure individuellen Anforderungen geklärt sind, solltet ihr einen Blick auf die technischen Aspekte der SUV E-Bikes werfen und ob diese eurem Lifestyle und euren Bedürfnissen entsprechen. Welchen Charakter hat das Bike? Was macht es besonders und mit welchen einzigartigen Merkmalen überzeugt es? Was kann das SUV E-Bike? Bevor wir uns in technischen Spezifikationen verlieren, schauen wir nach dem Einsatzzweck, wofür ihr das Bike kaufen wollt. Klar ist: Das eine perfekte SUV E-Bike gibt es nicht, entscheidend ist, was zu euch passt. Welche technischen Aspekte für eure Kaufentscheidung wichtig sind, erfahrt ihr gleich. Generell gilt jedoch: Ein vielseitiges Bikes mit breitem Einsatzbereich bringt immer Vorteile. Denn so hat das Bike die Möglichkeit, mit eurer Entwicklung Schritt zu halten, wenn ihr neue Anwendungsbereiche für euch entdeckt oder richtig angefixt seid.

Ein SUV E-Bike sollte gute Fahreigenschaften aufweisen, die sich aus Sicherheit, Komfort und Fahrspaß zusammensetzen. Dies beinhaltet Lenkbarkeit, Reifengrip, Bremsleistung und das Verhalten mit Gepäck. Außerdem spielen die Federung, das Fahrwerk, die Sitzposition, das Lärmniveau und die Cockpit-Ergonomie eine Rolle. Das Rad sollte über ausreichend Motorleistung verfügen und ein agiles Handling bieten. Die Wartung sollte einfach sein, mit leicht zugänglichen Komponenten und Akkus. In Bezug auf die Ausstattung sind stabile Schutzbleche und Ständer, leistungsstarke Beleuchtung, ein qualitativ hochwertiger Gepäckträger und vielseitige Befestigungsmöglichkeiten für Taschen wichtig. Nicht zuletzt sollten das Design und die Verarbeitungsqualität ansprechend sein, einschließlich Schweißnähte, Spaltmaße und der Integration von Komponenten in die Silhouette des Bikes. Ihr wollt euch ja auch gern mit dem Bike zeigen, oder?

Worauf muss man bei einem SUV E-Bike achten?

Seid ihr euch darüber im Klaren, welchen Einsatzbereich das Bike bei euch hat, geht’s ans Technische eurer SUV E-Bike Kaufentscheidung – also der zweite und umfassendere Teil. Hier gibt es wie immer einiges zu beachten. Damit ihr am Ende die richtige Entscheidung trefft, erklären wir euch nun, auf was ihr beim SUV E-Bike achten müsst …

Motor

Auch wenn es immer aufs ganze Bike ankommt – der Motor bestimmt den grundlegenden Charakter des gesamten Bikes maßgeblich mit. Hersteller tendieren bei den SUV E-Bikes zu Full-Power-Motoren. Gewicht und super-sleake Motorintegration sind nicht so wichtig. In unserem Motoren-Vergleichstest könnt ihr euer Motor-Know-how gerne noch erweitern. Die Hersteller wollen dem Kunden mit den Full-Power-Motoren viel Tretarbeit abnehmen und ein entspanntes Vorankommen selbst im hügeligen Terrain ermöglichen. Trekkingtouren in den Bergen, oder wer im hügeligen Stuttgart pendelt, freut sich! Darum greifen alle Bike-Hersteller bis auf einen zum Top-Modell der Motorenhersteller – Moustache wagt einen anderen Weg, und Specialized liefert sein Tero X je nach Ausstattungsvariante auch mit schwächeren Motoren aus. Zum Motor gehören auch Faktoren wie die Integration des Motors in das Bike, App und Connectivity-Features sowie das dazugehörige Display. Unser Testfeld umfasst 4 verschiedene Motorenhersteller: Pinion, Bosch, Specialized und GIANT. Doch welcher Motor eignet sich für wen beziehungsweise was?

Der Pinion-Motor MGU E1.12 ist eine gute Wahl, vor allem für Trekkingtouren, Langstrecken und Pendler. Die im Motor integrierte Getriebeschaltung hält allen Witterungsbedingungen stand und muss nicht nach jeder Ausfahrt gewartet werden, wenn man einen Antriebsriemen statt einer Kette nutzt. Außerdem kommt der Pinion-Motor ohne Kassette oder Schaltwerk aus, besonders Umwerfer sind meist recht exponiert und reagieren empfindlich auf Felskontakt. Mit einem Pinion-Motor wird zumindest dieses defekt-anfällige Bauteil eliminiert.

Pinion-Motor MGU E1.12

Der große kraftvolle Alleskönner von Bosch: Performance Line CX. Der leistungsstarke Motor ist spritzig, lässt sich durch seine Motorfeinabstimmung jedoch auch gut beherrschen. Außerdem besitzt das neue Smart System von Haus aus ein gutes Connectivity-Paket. Moustache integriert ihn ebenfalls, wenn auch in der abgeschwächten Version des Bosch Performance Line. Man kann auch sagen, der CX auf Sparflamme – nicht ganz so kraftvoll, weshalb die Bike-Hersteller stärker auf ein harmonisches Zusammenspiel von Schaltung und Übersetzung achten müssen.

Bosch Performance Line CX

Leise, gefühlvoll und clever ins eigene Motorsystem integriert: Der Specialized 2.2, der mit dem super-potenten Levo erschienen ist, macht nicht nur im Levo eine sportliche Figur, sondern funktioniert auch im vielseitigen Tero X und liefert ein natürliches Fahrgefühl mit super Performance.

Specialized 2.2

Der GIANT SyncDrive Pro2-Motor ist für die eher sportlichen E-MTBs im GIANT-Portfolio entwickelt und wie der Motor von Specialized ebenfalls komplett in einem hauseigenen Motorsystem von GIANT integriert, samt Navigationsfunktion und Range-Extender-Kompatibilität. Er hat ordentlich Power. Hier und da braucht es deshalb eine erfahrene Hand, um die direkte Kraftentfaltung zu bändigen.

GIANT SyncDrive Pro2-Motor

Akku-Konzept

Wie auch beim Motor kommt es darauf an, wie und was ihr mit dem Bike fahren wollt. An unseren Test-Bikes sind alle im Unterrohr integrierten Akkus entnehmbar, was Vorteile beim E-Bike-Transport oder Laden des Akkus außerhalb des Bikes bringt. Teilweise gibt es Akkus mit Tragegriff wie beispielsweise am CENTURION – praktisch. Aber auch hier zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich Akku-Cover, Schließmechanismen oder der Erreichbarkeit des Ladeports oder generell des Akkus. So sind am ROTWILD, BULLS und FLYER die Akkus ein Teil des Unterrohrs. Wollt ihr diese SUV E-Bikes auf einem Heckträger transportieren, aber den Akku lieber im Kofferraum mitführen, klaffen große Löcher im Rahmen, durch die Dreck bei der Fahrt in das E-Bike gelangen kann.

Von der Erreichbarkeit und praktischen Entnahme…
… bis hin zur individuellen Wahl der Akkukapazität

Bei modularen Systemen kann der Akku mit Range-Extendern – externen Akkus, die man an den Hauptakku mit anschließen kann – erweitert werden. Sie variieren je nach Hersteller in Größe und Kapazität, vom 250-Wh-PowerMore Range-Extender im Trinkflaschenformat bis hin zu dicken Klötzen mit ganzen 535 Wh am FLYER. Außerdem bieten Hersteller inzwischen häufiger die Möglichkeit, die Akku-Kapazität des Hauptakkus zu wählen, so auch ADVANCED, BULLS, Moustache und Specialized in diesem Test. Generell müsst ihr für euch herausfinden, wie viel Akku-Kapazität für euren SUV E-Bike-Lifestyle notwendig ist. Wer also meist auf kleinen Runden unterwegs ist, aber am Wochenende gern mal größere Touren macht, kann einen kleinen fest verbauten Akku im Bike wählen und mit Range-Extender fürs Wochenende erweitern. Für mehr Diebstahlschutz verzichten alle Hersteller in unserem SUV E-Bike-Test auf eine leichte Entnehmbarkeit: Alle im Test verbauten Akkus sind mit einem Schlüssel gesichert.

By the way, FIT hat eine coole Funktion, bei der ihr am SUV E-Bike zwischen schnellem und normalem Laden wählen könnt. Außerdem gibt es eine Longlife-Funktion, dann lädt der Akku nur bis 80 % auf. GIANT bietet eine ähnliche Funktion über das smarte Ladegerät an. Vor allem, wenn ihr das Bike über den Winter in den Keller stellt, verlängert ihr damit die Lebenszeit eures Akkus, wenn ihr ihn nicht tiefentladen oder voll aufgeladen lagert.

Schaltung und Bandbreite

Nachdem euch klar ist, welcher Motor mit welcher Akku-Kapazität eure Wahl ist, dürft ihr dabei das harmonische Zusammenspiel eurer Schaltung in Kombination mit Kette oder Riemen nicht vergessen. Die Bandbreite ist hierfür entscheidend. Moustache fällt hier mit seinem J-All negativ auf, da die Übersetzung zu schwach gewählt und nur eine kleine Bandbreite mit dem schwächsten Motor im Test kombiniert ist. Ergo: An manchen Steigungen kommt man zum Stehen. Im Gegenzug hat FLYER einen sehr starken Motor mit interner Übersetzung, großer Bandbreite und großem Ritzel hinten, dass so groß wie das Kettenblatt ist. Selbst beim steilsten Anstieg hat man den passenden Gang, wohingegen man in der Ebene bei Cruising-Tempo eher im (zu) hohen Gang unterwegs ist.

Integrierte und reichweiten-basierte Navigation

Hersteller bieten oftmals coole Zusatzfunktionen an, die, wenn gut umgesetzt, den Funktionsumfang nochmal deutlich erweitern. Navigationsfunktionen, die die Reichweite und den Verbrauch des Motorsystems in Verbindung mit der Topografie einbeziehen, können einen Mehrwert leisten. Leider sind diese im Gegensatz zu früher, wie das Bosch Nyon, nicht mehr wirklich integriert und es wird meistens zusätzlich das Handy oder ein GPS-Navigationsgerät benötigt. Doch lieber ein nicht so gut integriertes Navigationssystem als keins, falls der Handy-Akku auf dem Berg doch mal leer geht. Wirklich offroad-tauglich war dennoch keines der Navis in unserem SUV E-Bike-Test. Die drei Pinion-Bikes mit FIT-System und GIANT bieten lediglich Abbiegehinweise in Form von Pfeilen an, Bosch packt zumindest einen schematischen Straßenverlauf on top. ROTWILD sorgt mit einer SP Connect-Halterung und einem USB-C-Ladeanschluss vor, sodass man ohne Umwege das Smartphone am Lenker befestigen und laden kann. Für das Bosch-System lässt sich die SmartphoneHub-Halterung werkzeuglos an Stelle des Kiox 300/500-Displays anbringen. Darüber kann das Smartphone während der Fahrt vom E-Bike-Akku geladen werden, und das Smartphone samt Navi mit Kartendarstellung wird per Lenkerremote fernbedient, wie vorher bereits das Kiox-Display.

Das FLYER hat das größte Display in unserem Testfeld und bietet Abbiegehinweise in Form von Pfeilen an.
Rotwild bietet eine reichweitenbasierte Navigation an. Hierfür müsst ihr das Handy als Display nutzen.
Falls der Handyakku während eures Ausfluges leer geht, könnt ihr es problemlos während der Fahrt mit Hilfe eines USB-C-Anschlusses am ROTWILD laden.

Reifen

28” ist tot – zumindest was SUV E-Bikes betrifft. Nichts charakterisiert City-Bikes oder altmodische Trekking-Bikes so sehr wie dieses (antiquierte) Maß für Reifendurchmesser. Dabei ist es nicht der nominale Durchmesser selbst, auf den es ankommt: Vier Testbikes rollen auf größeren 29”-Laufrädern, fünf auf „kleineren“ 27,5”-Laufrädern und eines auf einem Laufradmix aus 29” vorne und 27,5” hinten. (Würde man daraus den Mittelwert ziehen, landet man auch bei 28,175” ;). Der Knackpunkt ist, die Maße 27,5” und 29” sind aus dem E-MTB-Segment entliehen. Das bedeutet für euch: breite und eher profilierte Reifen, die für mehr Fahrkomfort und Traktion bei allen Fahrbedingungen sorgen. Bei wem gelingt es, bei wem nicht? Die Hersteller in unserem SUV E-Bike-Test haben es verstanden: richtiges Profil und breite Reifen! ADVANCED hat mit 2,1 Zoll die schmalsten und BULLS mit den Supero AllGround die am schwächsten profilierten, falls es mal wirklich matschig wird. Vorbei sind die Zeiten, wo man sich Sorgen machen musste, in versenkten Straßenbahnschienen stecken zu bleiben. ROTWILD kann bei der Reifenwahl zwar mit den anderen im Test mithalten, der Hersteller verbaut aber als einziger einen anderen Vorder- als Hinterreifen und zieht hinten einen sehr lauffreudigen und nur wenig profilierten Reifen auf. Damit verschenkt er etwas Potenzial, da das Bike eigentlich sehr sportlich gefahren werden kann. Mit etwas grobstolligeren Reifen hätte man mehr aus der Offroad-Performance auf matschigen Trails rausholen können.

Weniger ist manchmal mehr.

Kleiner Teaser: Viel hilft nicht immer viel, also ist hoher Reifendruck nicht die Lösung für alle Probleme – besonders nicht bei einem SUV E-Bike. Wer Komfort und Grip anstelle von Lenkerflattern und Unsicherheit bevorzugt, sollte die Reifendruck-Empfehlung der Hersteller unterschreiten. Vor allem Tiefeinsteiger neigen schneller zu Lenkerflattern, da das stoßabsorbierende Element reduziert wird. Die Reifenhersteller im Test empfehlen regelrechte Fantasiewerte von 1,6–4,5 bar für unsere Testreifen, wobei einige sogar 2,8 bar als Minimaldruck angeben. Der Hintergedanke hierfür ist, die Integrität von Reifen, Schlauch und Felge zu wahren, während der Fahrer oft an zweiter Stelle steht. Es ist verlockend, den Reifendruck auf glattem Asphalt hochzusetzen, da härtere Reifen schneller rollen und Durchschläge und Pinch Flats vermieden werden können. Fahrer mit wenig Erfahrung wählen im Zweifel die goldene Mitte, und so landen schnell über 3 bar im Reifen, was zu vielen Nachteilen führt. Selbst unser schwerster Tester Rudi mit über 100 kg geht beim Pendeln über asphaltierte Landstraßen nicht über 2 bar im Hinterrad hinaus: „Ich hab lieber 2 mal im Jahr einen Platten, weil das Hinterrad über eine scharfe Kante eines Schlaglochs rollt, anstatt auf den Grip und den Fahrkomfort eines anschmiegsamen Reifens zu verzichten.“ Der Rollwiderstand ist bei den kraftvollen Motoren vernachlässigbar und zählt sowieso nur auf glatten Asphalt-Pisten (gähn). Zudem ist die Akku-Reichweite von den SUV E-Bikes im Test so enorm, dass nicht mit Tricks wie hohem Reifendruck mehr Reichweite aus dem Akku gekitzelt werden muss. Die Generation der Trekking-Fahrer war es zwar gewohnt, mit höherem Druck zu fahren, aber die modernen Reifen wurden speziell für E-Bikes entwickelt und verfügen über ein höheres Volumen sowie robustere Karkassen.

Tuning-Tipp: Tubeless! Keine Panik vor einem Flat, die Dichtmilch repariert kleine Blessuren meist von selbst. ROTWILD macht es direkt richtig und schickt das Testrad ohne Schläuche mit Tubeless-Bereifung zu uns in die Redaktion.

Bremsen

Bei SUV E-Bikes ist die Brems-Performance vor allem aufgrund des hohen Gewichts und des breiten Einsatzgebietes wichtig. Neben einer gut funktionierenden Bremse ist auch die Dosierbarkeit für euch als Fahrer von Bedeutung. Wie gut verzögert die Bremse? Und wie viel Kraft muss dafür aufgewendet werden? Und hat das SUV E-Bike ein ABS-System? Die Bremsen in unserem Testfeld sind alle aus dem E-Mountainbike-Bereich, weshalb ihr direkt üben könnt, mit nur einem Finger zu bremsen. Bei den meisten im Test geht das, aber das ein oder andere SUV E-Bike, wie zum Beispiel das ADVANCED oder das Moustache, macht es einem dann doch unnötig schwer.

Federung

Unsere vollgefederte Testflotte hat einen Federweg von 100–140 mm. Je nachdem, wie gerne ihr offroad fahren geht, benötigt ihr mehr oder weniger Federweg. Jedoch hat unser SUV E-Bike-Test auch gezeigt, dass es nicht nur auf den Federweg an sich ankommt. CONWAY hat nach dem GIANT insgesamt den zweitgeringsten Federweg, aber einen hoch entwickelten Hinterbau, und geht mit den nur 100 mm hinten super-effizient um und lässt weder Grip noch Fahrkomfort vermissen. Damit zeigt CONWAY, dass es nicht auf den Federweg ankommt, der auf dem Papier steht, sondern wie man mit den Federwegsreserven umgeht.

Ergonomie und Sitzposition

Ist der Vorbau höhen- und winkelverstellbar, kann die Sitzposition nach persönlichen Vorlieben eingestellt werden und jeder findet die gewünschte Sitzposition je nach Einsatzgebiet. Wer auf dem ROTWILD oder Specialized sitzt, wird schnell merken, dass man zwangsläufig eine eher sportliche Sitzposition einnehmen muss. Dahingegen bieten das CENTURION oder auch das Moustache eine eher aufrechte Haltung mit Hollandrad-Feeling. Entscheidet ihr euch für einen Tiefeinsteiger, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Einstieg wahrhaftig tief ist. Das Moustache hat im Gegensatz zum CENTURION einen eher hohen Einstieg und hier kommen Biker, die Probleme haben, ihr Bein hoch zu heben trotz Tiefeinsteiger-Rahmen an ihre Grenzen. Ein großes Plus für den Komfort bringt eine absenkbare Sattelstütze. Mit dieser könnt ihr nicht nur bequem beim Halten an Ampeln sitzen bleiben, ohne absteigen zu müssen, sondern auch bei Talfahrten den Sattel absenken: So habt ihr mehr Bewegungsfreiheit im Stehen auf ruppigen Abfahrten und seid auch im Sitzen angenehmer im Bike integriert, wenn es richtig schnell auf Asphaltstraßen ins Tal geht.

Winkelverstellbare Cockpits helfen, eine ergonomische auf euch abgestimmte Sitzposition zu erreichen.

Lautstärke

Geräuschkulisse und Fahrradkomponenten sind zwei entscheidende Aspekte, die bei SUV E-Bikes nicht zu übersehen – pardon – zu überhören sind. Ein lautes Motorgeräusch in Verbindung mit klappernden Teilen kann den Fahrspaß erheblich beeinträchtigen. Vor allem wenn man das Gefühl hat, das Fahrrad fällt jeden Moment auseinander. Häufigste Verursacher unerwünschter Geräusche waren in unserem Test vor allem die Fahrradständer und Schutzbleche. Insbesondere bei unebenem Waldboden oder grobem Kopfsteinpflaster werdet ihr merken, von was wir sprechen. Fahrt ihr dann doch mal öfters im Wald und es stört euch zu sehr, könnt ihr vor eurer Ausfahrt den Ständer abmontieren.

Handling

Das Handling des SUV E-Bikes während der Fahrt ist der Wegweiser für Fahrspaß und Fahrsicherheit. Kann das Bike sowohl mühelos in der Stadt als auch in schwierigen Gelände Vorhersehbarkeit und Sicherheit verleihen, ist der Spaß all-inclusive. Was macht ein spaßiges Handling aus? Hier spielen mehrere Faktoren rein. Hop on – Hop off lautet das Motto der SUV E-Bikes. So sollte es sich anfühlen, wenn ihr aufsteigt, losdüst und das Bike wieder abstellt. Wünschenswert ist ein spritziger dynamischer Fahrcharakter mit starker, aber dennoch natürlicher und leicht beherrschbarer Motorcharakteristik. Für Trail-Spaß benötigt das Bike Offroad-Potenzial, und hier kommt die Federung erneut ins Spiel. Am besten ist es, wenn die Federung nicht nur darauf ausgelegt ist, einzelne Stöße abzufangen, um beim Überfahren einer Bordsteinkante möglichst viel Komfort zu bieten, sondern z. B. auch so, dass gutes Feedback und Gegenhalt abseits von Wegen zurückkommen. Wer drei Wurzeln in Folge überfährt, sollte nicht nach der zweiten Wurzel bereits komplett im Federweg abgetaucht sein. Wer sich zwischen komfortablen oder straffen Fahreigenschaften nicht entscheiden will, wählt das Specialized Tero X, denn das kann beides!

Wie gut Lenkbefehle umgesetzt werden, macht sich bemerkbar, wenn die Schotterstraßen verlassen werden. Kontrolle, Präzision und Agilität werden durch viele Faktoren beeinflusst; Traktion am Vorderrad, durch griffige Reifen, feinfühlig ansprechende Federgabeln und poppige Hinterbauten, die Gewichtsverteilung im Bike, damit die Balance und wie viel Druck auf dem Vorderrad lastet. Die Rahmengeometrie wie Lenkkopfwinkel, Radstand, Tretlagerhöhe und und und. Sogar die Lenkerbreite beeinflusst das Lenkverhalten. Das ROTWILD lenkt sich eher präzise-sportlich und dabei fahrstabil, das Moustache hingegen eher quirlig mit Hollandrad-Feeling. Da ein SUV E-Bike nicht nur für Spritztouren um den Block, sondern auch beim Pendeln oder auf Ausfahrten genutzt wird, sind oft Gepäckträgertaschen verbaut. Diese sollen sich während der Fahrt so wenig wie möglich bemerkbar machen. Gepäckträger, die hinten extra breit ausfallen wie bei GIANT und Moustache, sind zwar sperrig, sorgen aber dafür, dass die Taschen nicht in die Speichen, Kette, Riemen oder Bremsscheiben geraten können. Auch eine ausgeglichene Gewichtsverteilung macht sich im Fahrverhalten bemerkbar. Doch Fahrspaß kann auch durch ein schickes Bike-Design aufkommen. Wenn man mit dem Lambo durch die Stadt fährt, kommt es nicht darauf an, wie schnell er von 0 auf 100 beschleunigt, sondern wie gut er aussieht.

Diebstahlschutz

Das SUV E-Bike zu schützen, ist gar nicht mal so unwichtig, da es auch dementsprechend kostet. Wer sein Bike bei einer Tour am See oder an der Hütte abstellen will, profitiert von einem effektiven Diebstahlschutz. Klar kann auf ein digitales oder analoges Schloss nicht verzichtet werden, aber ein kleines Add-On gegen Diebe schadet nie. Neben GPS-Trackern versuchen akustische Alarme, die Langfinger schnell in die Flucht zu treiben. Ihr könnt also ohne Sorge ins Wasser oder in die Hütte gehen und müsst nicht euer Bike dauerhaft im Blick haben.

Langfinger aufgepasst! Unterschiedliche Systeme wie das eBike-Lock von Bosch sichern das SUV E-Bike nochmal extra ab.

Alle SUV E-Bikes mit dem Bosch Smart System kommen von Haus aus mit der eBike Lock-Funktion, mit der das Smartphone zum digitalen Schlüssel wird. Moustache stattet das J-All zusätzlich mit dem Bosch ConnectModule aus, das einen Ortungs-Chip integriert. Beim Riese & Müller Delite 4 kommt statt des Bosch-Chips der hauseigene RX-Chip zum Einsatz, der als Voraussetzung für die R&M-Ortungsdienste und den Wiederbeschaffungs-Service dient. Auch bei den drei E-Bikes mit FIT-Motorsystem lassen sich FIT Digital Key (Smartphone als Schlüssel) und der FIT E-Bike Tracker (Ortungsdienste) kostenpflichtig nachrüsten. Auch das Specialized Tero X beherrscht ein Systemlock per Smartphone oder Pin und gibt sogar einen Alarm von sich, wenn es unrechtmäßig bewegt wird: Finger weg!

Gewicht

Solltet ihr euer SUV E-Bike als Packesel im Alltag auf dem Wochenmarkt oder für lange Touren mit Gepäck beladen, ist es wichtig, dass ihr nicht das zulässige Gesamtgewicht (zGG) überschreitet. Hier gilt nicht nur die zulässige Zuladung auf dem Gepäckträger, sondern auch das maximal zulässige Gesamtgewicht eures E-Bikes. Das setzt sich zusammen aus:E-Bike-Gewicht, Fahrergewicht samt Ausstattung und Gepäck sowie Anhänger. Ihr habt einen Hund und wollt mit Fahrrad-Hundeanhänger fahren, dann solltet ihr checken, ob das SUV E-Bike eine Anhängerfreigabe hat. Nur sehr wenige der Testbikes haben eine Anhängerfreigabe, obwohl diese Bikes für Kinderanhänger ideal sind.

Wenn euer Hund mitfahren möchte…
…solltet ihr zGG und Anhängerfreigabe des Bikes nochmal checken.

Doch wie wichtig ist generell das Gewicht eures SUV E-Bikes selbst? Kennt ihr ein SUV-Auto, bei dem man auf die Klimaanlage verzichtet, um ein niedriges Fahrzeuggewicht zu erzielen? Wir auch nicht. Und so sind auch die SUV E-Bikes im Test. Für möglichst viele Einsatzzwecke gewappnet und so viel Fahrkomfort und Sicherheit gewährleisten wie nur geht – das schlägt aufs Gewicht. Leicht über Wurzeln abziehen, spontane Sprungmanöver und Richtungswechsel sind da nicht so einfach drin. Um einen wirklichen Allrounder zu ergattern, nehmt ihr lieber ein höheres Gewicht in Kauf und habt mehr Funktionen und ein größeres Einsatzgebiet. Klar gibt es Szenarien, bei denen das Gewicht nervig sein kann, wie wenn ihr das Bike in den Keller tragen müsst oder auf den Heckträger packt. Könnt ihr den Akku ausbauen, habt ihr direkt einen easy Workaround. Falls ihr auf der Suche nach einem passenden Heckträger für euch seid, dann schaut unbedingt in unseren umfassenden Heckträger Vergleichstest, in dem wir sieben verschiedene Modelle getestet und für euch herausgefunden haben, welcher der beste Heckträger ist.

Bei den meisten E-Bikes ist die Diskussion darüber, wie viel Akku-Kapazität ich benötige und wie viel ich dadurch an Gewicht einsparen, oft ziemlich hitzig, aber auch immer sinnvoll. Die vier Tiefeinsteiger im Test bewegen sich in Sachen Akku-Kapazität allesamt am unteren Rand des Testfeldes, was erstmal nicht verwunderlich ist. Tiefeinsteiger oder „Wave“-Rahmen haben im Normalfall eine gestauchte Rahmengeometrie: Die Front ist hoch, der Abstand von Sattel zu Lenker eher kurz, und das sorgt zum einen für eine kompakte, aufrechte und darum sehr bequeme Sitzposition auf dem SUV E-Bike. Der Nebeneffekt ist, dass durch das kurze Unterrohr wenig Platz für lange Akkus ist, die im Unterrohr integriert werden sollen, besonders, wenn ein Modell auch in der Rahmengröße S angeboten wird.

Durch das kurze Unterrohr bei den Tiefeinsteigern haben die Akkus weniger Platz.
Unterschiedlichste Varianten der Akkuentnahme können es euch schwerer oder leichter machen.
Die Rahmengeometrie entscheidet mit, wie und wo ihr euren Akku entnehmen könnt.

Alle vier Tiefeinsteiger haben 625-Wh-Akkus, was für eine große Tagestour für viele Fahrer schon ausreichend ist. Keine Regel ohne Ausnahme: Beim ADVANCED, das auch nicht sonderlich kurz ausfällt, passt in allen Größen auch ein stattlicher 750-Wh-Akku ins Unterrohr. Und Bikes wie das Riese & Müller und das GIANT haben auch einen sehr kurzen Reach und es trotzdem hinbekommen, einen großen Akku unterzubringen. Beim Moustache hingegen hat man die Wahl zwischen 500 Wh oder 625 Wh, was für leichte Fahrer sinnvoll sein kann – 200 € gespart, Gewicht gesenkt und lieber in einen flexiblen Range-Extender investiert. Bei Moustache kostet der PowerMore mit 250 Wh 500 €, den man flexibel mit mehreren Bikes nutzen kann und auch nur, wenn man ihn braucht.

Setup

Wir predigen es oft, aber auch hier gilt wie immer: Dein Bike ist nur so gut, wie du es (auf dich) abstimmst! Du kannst das beste Bike kaufen und es fährt sich dennoch furchtbar. Nicht nur der Reifendruck ist entscheidend, sondern auch das richtige Setup. Wer sich hier nicht auskennt, sollte lieber Geld in ein professionelles Setup beim Fahrradhändler seines Vertrauens investieren.

Das Set-Up ist und bleibt wichtig.
Nicht alle haben einen winkelverstellbaren Lenker, falls doch, solltet ihr diesen auf euch anpassen.

Set-Up-ABC, was gehört alles dazu:
– Dämpfer und Gabel
– Sitzhöhe
– Bremshebel
– Lenkerhöhe, Lenkerneigung (falls ihr einen winkelverstellbaren Vorbau habt)
– Reifendruck (nicht zu hoch, haben wir oben bereits schon erklärt)
– Satteltaschen, wichtig! (Lieber einmal mehr Zeit nehmen und dafür viel Stress unterwegs sparen)

Um euch das Set-Up um das ganze Drum herum zu erleichtern, sind Schnellspanner ein entgegenkommendes Feature: unkompliziert und schnell. Super für alle, die sich ein Bike teilen. Bei unserer Testflotte ist schnell aufgefallen, dass einige Bikes, wie beispielsweise das ADVANCED, eine schlechte Erreichbarkeit von Komponenten wie etwa dem Dämpfer haben. Kommt ihr gut an Dämpfer und andere Komponenten ran, müsst ihr das Setup danach ausrichten, auf welchem Untergrund ihr fahrt, welches Fahrergewicht inklusive Gepäck auf dem Bike lastet, ob ihr eher gestreckt oder gestaucht sitzt und was für einen Fahrstil ihr habt.

Der Dämpfer wird anhand des Fahrstils und Untergrund angepasst.

In unserem Testfeld sieht man einige außergewöhnliche Hinterbaukonstruktionen, wie am GIANT oder Moustache, die eine Einarmschwinge statt eines Rahmendreiecks haben. Sitzstreben, Kettenstreben und Verbindungsstück zum Sattelrohr bieten den Vorteil, dass man den Riemen einfacher austauschen kann, ohne ein Rahmenschloss am Hinterbau öffnen zu müssen. Aber keine Sorge, im Normalfall macht das nur ein Profi und ihr müsst euch darum nicht kümmern. Und noch eins oben drauf setzt das Moustache, da es weder ein Rahmenschloss noch einen Riemenspanner braucht, weil der Motor und die Hinterradachse auf der gleichen Strebe sitzen – Chapeau!

Voll-Ausstattung

Wer die meiste Zeit ohne Ständer und Schutzbleche fährt, wird bei einem SUV E-Bike schnell merken, wie praktisch diese Teile doch sind. Die verzweifelte Suche, in der Stadt einen freien Fahrradständer oder eine Wand zum Anlehnen zu finden, hat damit ein Ende. Ihr könnt jederzeit euer SUV E-Bike abstellen und erreicht den Inhalt eurer Gepäckträgertaschen einfacher, wenn ihr beide Hände zur Verfügung habt. Außerdem werden Kette, Antrieb und Lager geschont, wenn beim Ablegen weder Dreck noch Sand drankommt. Aber: Eine Ständerfunktion zu haben, macht nur Spaß, wenn diese sinnvoll konstruiert und positioniert ist, was nicht bei allen Bikes der Fall ist. Genauso auch die Schutzbleche, die stabil konstruiert und ausreichend Abstand zum Reifen haben sollen. Vor allem die Befestigung der Schutzbleche war bei einigen SUV E-Bikes im Test nicht ausreichend: Klappern und Schleifgeräusche sind als treue Begleiter während der Fahrt garantiert. Sie sind nicht nur für den Spritzwasserschutz wichtig, sondern auch als tragendes Bauteil für Licht und Lampen. Apropos Licht und Lampen: Bikes ohne Fern- und Bremslicht bekommen von uns einen fetten Minuspunkt. Mit wenig Aufwand kann man großen Nutzen bekommen, liebe Hersteller, das sollte jeder hinbekommen.

Licht, Frontgepäckträger, Schutzbleche…
… Heckgepäckträger und kompatible Taschen. Es ist alles am Start.

Um das SUV E-Bike als praktischen Packesel zu nutzen, sind Gepäckträger mit durchdachten Systemen verbaut. Ist der Gepäckträger dafür zugelassen, könnt ihr sogar einen Kindersitz montieren. Vor allem die Quick-Lock-Systeme von Ortlieb oder der MIK-Standard haben mit einer schnellen und sicheren Montage überzeugt. Wo die Taschen überall fixierbar sind, hängt vom Bike ab. Sowohl das CENTURION, R&M Delite 4 als auch das Specialized haben die Möglichkeit eines Front-Gepäckträgers. Beim Specialized haben wir uns aufgrund der Sportlichkeit dagegen entschieden. Wenn ihr dann vollbeladen auf einer Trekkingtour in den Alpen einen richtig steilen Berg mit dem SUV E-Bike erklimmen müsst, dann kann es auch passieren, dass ihr aus Sicherheit lieber schiebt. Hier kommt die Schiebehilfe ins Spiel, die euch wie von Zauberhand mit nur einem gedrückten Knopf unterstützt.

Design

Die Palette ist groß und reicht von schlank bis voluminös, so wie das GIANT, über solide oder grazil-filigran erscheinende Rahmen, über sportliche Vibes wie das Specialized oder ROTWILD, hin zu modernen City-Vibes wie dem ADVANCED. Im Detail gibt es Unterschiede, wie groß die Schweißnähte oder auch die Spaltmaße zwischen Rahmen und Akku-Cover sind. Es sieht nicht nur weniger hübsch aus, sondern es kann dadurch Wasser in den Rahmen und an die elektronischen Kontakte gelangen. Kabelsalat am Cockpit bieten vor allem CONWAY und Specialized, und die Kabel gehen teilweise sogar vor den Lichtkegel. Eine cleane Kabelführung und ein generell aufgeräumtes und nicht überfrachtetes Cockpit sind dann doch die charmantere Lösung. Auch die Displays sind auf unterschiedlichste Art verbaut: Im Vorbau integriert, wie beim GIANT, oder vor dem Vorbau wie beim Rest im Test. ROTWILD hat als einziges das Display nicht mittig, sondern links und bringt auch das kleinste im Testfeld mit. Mit Abstand am größten ist das FLYER-Display – Fernseh-Feeling garantiert. Auch die Integration von Motorsystem und Dämpfer gibt jedem Bike seine eigene Note. Gerade das ADVANCED hat ordentlich was an Design mitgebracht: die kunstvoll gestaltete Dämpferwippe, die sich dem rechteckigen Sitzdom anschmiegt, und der Dämpfer, der fast unsichtbar im Sattelrohr verschwindet.

Schaut man sich die Cockpits der Bikes im Test an, fällt einem schnell ins Auge, wenn Hersteller nicht auf einen cleanen Look Wert legen.
Kabelwirrwarr am Cockpit, das teilweise sogar in den Lichtkegel hängt, kann schnell störend wirken. GIANT macht es hier besser als Specialized.

Tops

Das GIANT Display ist im Steuersatz integriert und fällt kaum auf.
Die Dropper-Post von Specialized ist die längste im Test mit seinen 150 – 190 mm. Auch das niedrige Sattelrohr sorgt für viel Bewegungsfreiheit und mehr Spaß auf den Trails.
Das ADVANCED überzeugt mit seinem Design. In der City ist es mit seiner kunstvoll gestalteten Dämpferwippe ein echter Hingucker.
Am CONWAY ist die Lupine SL Nano-Lampe mit Fernlicht gut positioniert vor dem Lenker. Zusammen mit dem CONTEC LED-Rücklicht mit Bremslichtfunktion, das weit oben installiert ist, sorgt dies für gute Sicht und Sichtbarkeit
Am CONWAY verrichtet die aufwändig gestaltete Hinterbau-Kinematik einen super Job und spricht sehr feinfühlig an.
Schön und clean überzeugt die Motorintegration am FLYER Goroc TR:X.
Moustache setzt auf regionale Herstellung, um die Wege möglichst kurz zu halten. Anhand eines Alu-Guss-Verfahren in Frankreich lassen sie den Hauptrahmen aus flüssigem Aluminium, das in einer Form erstarrt, entstehen.
Typisch Riese & Müller kann man das SUV- E-Bike im umfangreichen Konfigurator auf die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben anpassen.
Dank Carbon-Rahmen und hochwertigen Teilen kommt das ROTWILD trotz massig Federweg, großem Akku, schwerem Motor und Vollausstattung auf schlanke 25,6 kg und ist das leichteste Bike im Testfeld.

Flops

Aufgrund des modern designten Rahmen erschwert das ADVANCED SUV E-Bike einem die Erreichbarkeit des Dämpfers. Ein Setup ist kaum möglich.
Am ADVANCED sorgen die Shimano MT420/MT410-Bremsen für hohe Bedienkräfte, um das Advanced zum Stehen zu bringen.
Leider hängt am BULLS das Frontlicht zu niedrig, um eine optimale Beleuchtung der Straße zu gewährleisten.
Aufgrund des niedrigen Tretlagers am CENTURION sind Pedalaufsetzer in Kurven keine Seltenheit.
Das Cockpit beim Giant verdient als einziges auch die Bezeichnung Cockpit. Man braucht einen Flugschein, um es zu bedienen. Bei der wuchtigen Gestalt entsteht der Eindruck, dass es mit Kerosin betankt werden muss, statt mit Strom.
Kein Fan von wilden Abfahrten ist der Ständer am FLYER, der bei ruppigen Passagen ziemlich am Klappern ist.
Beim Durchsteigen muss der Fuß deutlich höher angehoben werden, als bei anderen Bikes im Test. Schuld daran sind der Motor und der Dämpfer, die unter dem Hauptrahmen sitzen.
Bei steilen Anstiegen kommt die Enviolo TR am Moustache J mit ihrer schmalen Bandbreite von 380 % an ihre Grenzen. In Verbindung mit dem großen Kettenblatt vorn und dem nicht so kraftvollen Motor wird man an steilen Bergen zusehends langsamer.
Die vielen Kabel stören das cleane Erscheinungsbild etwas und schieben sich immer wieder in den Lichtkegel.

Schadensliste:
– 1x kaputter Riemen
– 1x kaputte Nabenschaltung
– 2x platte Reifen
– einige verschobene Schutzbleche
– schwer leidende Fahrradständer
– einige Motor-Errors und Neustart

Empfehlungen

Größter Fahrspaß
SPECIALIZED
Guter Allrounder
CONWAY
Langstreckenläufer
GIANT
Nachhaltigkeits-Bombe
Moustache
Wandelbarstes Bike
Riese & Müller
HOT DAMN
ADVANCED, FLYER und ROTWILD

Erkenntnisse, Testsieger und Kauftipp

Fahrspaß, mehr Fahrspaß, Specialized Tero X 6.0! Und genau deshalb ist das SUV E-Bike von Specialized auch der Testsieger. Das breite Einsatzgebiet, die hohe Qualität der zwar sparsamen Ausstattung und der hohe Komfort. Vor allem aktive und sportliche Fahrer kommen hier auf ihre Kosten. Der Specialized-Ansatz denkt andersherum: Die Amerikaner nutzen ihre Mountainbike-Expertise und haben ein waschechtes MTB gezähmt und Ausstattung drauf geklatscht statt einfach nur ein City- oder Trekking-Bike zu pimpen. Denn hier ist nicht nur das Pendeln zur Arbeit abgedeckt, sondern auch das Bike für den Trail-Spaß. Allin-one! Und cool aussehen tuts auch noch!

Das CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 erfüllt nicht unsere Erwartungen – im positiven Sinne: Es leistet viel mehr, als man einem Offroad-Tiefeinsteiger auf den ersten Blick zutraut. Entspannter Cruiser und praktischer Packesel für den Alltag. Fahrsicherheit und Komfort werden für Abenteurer mit Fahrspaß vereint. Mit seinen Fahrqualitäten und dem Design kann es dem Specialized SUV E-Bike zwar nicht das Wasser reichen, dafür sichert es sich mit dem attraktiven Preis erneut den Kauftipp.

Das Moustache J.All SUV E-Bike tut sich durch die innovative Herstellung und lokale Produktion in Frankreich hervor, was umweltbewusste Fahrer anspricht. Es bietet Komfort auf gemächlichen Schotterstrecken. Unsere Testradkonfiguration mit Riemenantrieb und Nabenschaltung hat jedoch den Einsatz in hügeligem Terrain durch die kleine Übersetzungsbandbreite stark beschnitten. Für mehr Uphill-Performance hat Moustache auch eine Variante mit Kettenschaltung im Programm. Bei hügeligem Terrain ist die Kettenschaltung zur Verbesserung der Uphill-Performance quasi Pflicht.

Das CENTURION R3000i LX ist vielseitig einsetzbar, sowohl abseits befestigter Wege im Entdeckermodus als auch im entspannten Cruise-Modus. Es spricht somit ein breites Publikum an und zeichnet sich durch sein stilvolles Design aus, ohne dabei die Funktionalität zu vernachlässigen.

Wenn du ein erfahrener Mountainbiker bist und nach einem geeigneten Fahrrad für Wochenend-Touren, leichte Trails und den Arbeitsweg suchst, könnte das ROTWILD R.C1000 die richtige Wahl für dich sein. Es wird auch diejenigen ansprechen, die Wert auf Prestige, hochwertige Komponenten und hohe Akku-Kapazität bei wenig Gewicht legen.

Diejenigen, die ein stilvolles und leistungsfähiges Fahrrad suchen, werden beim FLYER Goroc TR:X 8.63 sicherlich fündig. Dies liegt nicht nur an der hochwertigen Ausstattung und dem eleganten Carbon-Rahmen, sondern auch an der Tatsache, dass es sich um eines der teureren Modelle in unserem Testfeld handelt, was ihm eine gewisse Exklusivität verleiht.

GIANT gegen Goliath! Das GIANT Stormguard E+1 hat alles, was für Langstrecken gut ist. An Anschraubpunkten wurde nicht gespart und auch beim Gewicht nicht. Das schwerste Bike mit Topausstattung wirkt zwar ein bisschen wie ein Nordpol-Expeditionsfahrzeug, hat aber alles, was man braucht. Zudem hat es die größte Akku-Kapazität im Testfeld und eine automatische Enviolo-Schaltung, die aber nicht für jedermann taugt.

Das ADVANCED Trekking Pro FS Wave ist die hessische Beauty Queen im Test. Es eignet sich hervorragend für Stadtfahrten und gelegentliche Ausflüge in den Stadtpark oder den Stadtwald. Das E-Bike bietet auch Vielfahrern auf der Suche nach einem SUV mit einem angenehm tiefen Einstieg eine sinnvolle Alternative dank des optionalen 750-Wh-Akkus.

Das Riese & Müller Delite E-Bike 4 GT Touring ist vielleicht nicht das vielseitigste Modell, aber dank des Konfigurators kann jeder individuell festlegen, worauf er den Schwerpunkt legen möchte. Insbesondere für Stadtfahrer und Tourenradfahrer, die ein Fahrrad mit ausgeprägten Sicherheitsmerkmalen suchen, bietet das Delite eine attraktive Option. Die Robustheit und der Prestige-Faktor sind bei Riese & Müller ohnehin bereits inklusive.

Das BULLS Vuca Evo FSX 1 richtet sich an Stadtbewohner und urbane Abenteurer, die lange Strecken bevorzugen und nicht unbedingt grobes Terrain suchen. Es ist ein komfortables und vielseitiges SUV E-Bike mit beeindruckender Reichweite. Das BULLS Vuca ist eine gute Wahl für entspanntes Cruisen und eignet sich durch seine Brutalismus-Optik auch ideal für Fans von architektonischen Meisterwerken wie den Wellenbrechern und Betonbauten von Paul Bonatz.

Erkenntnisse

Lassen wir die Test-Session mit den 10 SUV E-Bikes nochmal Revue passieren, gab es doch einige AHA-Effekte. Fangen wir mit dem größten Vorurteil an: Tiefeinsteiger sind nur für alte Menschen und in der City zu fahren. Falsch gedacht! Tiefeinsteiger sind trailfähiger als ihr glaubt. Doch gleichzeitig war überraschend, wie wenig trailfähig das GIANT ist, das eigentlich viel hergibt und kein Tiefeinsteiger ist, und dass BULLS und Riese & Müller vom CONWAY in puncto Offroad-Fahrspaß geschlagen werden.
Die meisten von euch, die den Begriff E-SUV hören, denken vermutlich erstmal an Autos. Gerade deshalb werden auch viele Vergleiche mit den SUVs in der Autobranche gemacht. Die SUV E-Bikes sind im Gegensatz zu den Autos keine Blender und liefern voll ab: bequem, komfortabel und auch gut in der Offroad-Performance.

Autsch, das wird teuer! Eins ist klar, selbst bei einem Durchschnittspreis von 7.000 € ist das günstigste Testbike mit 5.300 € kein Zuckerschlecken. Auch wenn der Preis es wert ist, trägt das Preisschild eindeutig ein Etikett für exklusiven Fahrspaß. Immerhin gibt es wieder Schnäppchen und Rabatte, vergleichen lohnt sich mehr denn je!

Fazit

Seid ihr bereit, Trendsetter zu werden? SUV E-Bikes sind die Durchstarter einer neuen Bike-Generation. Sie schlagen die Trekking-Bikes in vielen Aspekten und sind wahrhafte Allrounder. Von sportlich bis komfortabel, erfüllen sie alle Ansprüche eines guten Alltags- und Freizeitbegleiters. Abenteuer ist garantiert! SUV E-Bikes sind keine Blender, sondern sie liefern!

Alle Bikes im Test:
ADVANCED Trekking Pro FS Wave | BULLS Vuca EVO FSX 1 | CENTURION Country R3000i LX | CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 | FLYER Goroc TR:X 8.63 | GIANT Stormguard E+ 1 | Moustache J. All | Riese & Müller Delite 4 GT Touring | ROTWILD R. C1000 TOUR | Specialized Turbo Tero X 6.0

Der Beitrag Das beste SUV E-Bike 2024 – 10 Trekking E-Bikes im Test erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Hinter den Kulissen bei unserem Mega E-MTB Vergleichstest 2023 https://ebike-mtb.com/hinter-den-kulissen/ Tue, 14 Nov 2023 10:00:02 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124617 124617 Ob Sternekoch oder euer Lieblingsbäcker um die Ecke – niemand verrät gerne sein Erfolgsrezept. Ebenso selten bekommt man einen Einblick, was hinter den Kulissen eines unserer Vergleichstests abgeht. Das wollen wir ändern und nehmen euch auf dem Weg zum Mega-Vergleichstest von 30 E-Mountainbikes nicht nur mit nach Spanien auf unsere Teststrecke, sondern auch in unseren Büroalltag.

Eine einsame Finca mitten in den spanischen Bergen, ein eigener Pizzaofen auf der Terrasse, atemberaubende Trails soweit das Auge reicht und 30 der neuesten E-Mountainbikes in der Garage, die nur darauf warten, endlich Gas geben zu können. Klingt geil? Ist es auch! Und doch irgendwie ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Die Eckdaten für unseren Mega-Vergleichstest sind zwar verlockend, aber so ein großes Projekt produziert und schreibt sich leider nicht von alleine, während man gerade mit einem fetten Grinsen in den nächsten Anlieger schanzt – schade!

Der Großteil unserer Arbeit dient natürlich dazu, euch bei der Kaufentscheidung zu unterstützen, euch Know-How, Insights und fundierte Meinungen über die aktuellen Technologien und Entwicklungen weiterzugeben und euch dazu zu inspirieren, das beste Hobby der Welt noch mehr zu genießen. Dieser Artikel ist etwas anders gelagert, weil er euch in gewisser Weise dazu inspirieren soll, Dinge einfach mal auszuprobieren, daraus zu lernen und euch dabei und dadurch weiterzuentwickeln. Denn hier geht es primär darum, euch zu zeigen, was für ein riesiges Projekt ein solcher Test ist und was für ein tolles Team dahinter steht. Unser Erfolgsrezept für den größten Vergleichstest, den wir je durchgeführt haben also.

Das Ziel dieses Projekts war schnell klar: die beste und qualitativ hochwertigste Kaufberatung und Marktübersicht und damit auch der größte Vergleichstest, den wir als Verlag je gemacht haben. Rausgekommen sind über 4 Monate Arbeit von 10 Redakteuren, unzählige hitzige Diskussionen, schlaffe Beine, Schürfwunden und über 200 DIN-A4-Seiten an Text – in Schriftgröße 10 versteht sich. Und zwar pro Sprache, namentlich in Deutsch und Englisch. Jetzt klingt es langsam nach harter Arbeit …

Die guten alten Zeiten

Bevor wir uns auf das eigentliche Projekt konzentrieren, wagen wir einen Blick zurück zum Start unseres Magazins, denn ohne die Erfahrungen, die wir in den vergangenen 10 Jahren seit der Gründung des E-MOUNTAINBIKE-Magazins 2013 gesammelt haben, wäre ein solcher Vergleichstest völlig unmöglich. Zu Startzeiten unseres Magazins hätten wir nicht mal eben so 30 Bikes gleichzeitig bestellen, testen, shooten und texten können, ganz abgesehen davon, dass es damals noch nicht einmal 30 E-Mountainbikes auf dem Markt gab. Ganz zu schweigen davon, dass wir das Team und die Expertise nicht gehabt hätten, so viele E-Mountainbikes in ihren Kontext einzuordnen und die komplexen Motorsysteme und Bikes zu verstehen. Da wir als erstes E-MTB-Magazin nicht nur die E-MTB-Entwicklung von Anfang an begleitet, sondern sie auch aktiv mitgestaltet haben, können wir nun von unserer jahrelangen Erfahrung profitieren. Und genau diese hart erarbeitete Erfahrung erlaubt es uns erst, einen solchen Mega-Vergleichstest in Angriff zu nehmen.

Bikes, Bikes, Bikes

Nach der Idee und dem Konzept braucht es vor allem eins: Bikes! Kurz paar geile E-Mountainbikes aussuchen und bestellen klingt erstmal nach einer einfachen Übung, aber so leicht ist es eben doch nicht. Denn wir wollen natürlich nicht irgendwelche E-Mountainbikes für diesen Vergleichstest bestellen. Schließlich soll das Testfeld nicht nur spannend, sondern vor allem auch relevant sein. Als erstes schauen wir, was sowohl für euch als auch für uns die spannendsten und vielversprechendsten Modelle sind. Dabei berücksichtigen wir primär die Stimmen aus unserer Leserumfrage. Natürlich wird auch unsere gesamte Redaktion befragt, was für sie die spannendsten und wichtigsten E-MTBs für diesen Test sind. Besonders relevante Marken – üblicherweise die Top 3 aus unserer Leserumfrage – oder Hersteller, die große Neuigkeiten oder vielversprechende Technologien bereitstellen, bekommen die Möglichkeit, mit mehreren E-Mountainbikes am Test teilzunehmen. So finden sich schließlich mehr als 80 E-Mountainbikes auf unserer Liste wieder – und wir reden hier wohlgemerkt erst von den angedachten Modellen und noch lange nicht von konkreten Ausstattungsvarianten. Denn das enorme Angebot, das der heutige Markt liefert, ist erdrückend und macht die Kaufentscheidung alles andere als einfach. Bei einem solchen Überangebot läuft man Gefahr, mit seinem hart erarbeiteten Geld ein Bike zu kaufen, das zwar vielversprechend aussieht, aber gar nicht zu einem passt.

Mit der langen Liste aus dem Bike-Brainstorming geht es in die nächste spannende Phase: In mehreren Redaktionsmeetings werden anhand der obigen Kriterien – Markenrelevanz, Leserinteresse, Neuheitenfaktor – harte Entscheidungen getroffen. Welche Hersteller und welche Modelle werden letztendlich eingeladen? Dabei ist klar, dass man es nicht allen recht machen kann, denn der Markt ist zu riesig und die Interessen zu unterschiedlich. Außerdem gibt es Hersteller wie Canyon oder Cube, die wir in diesem Jahr gerne dabei gehabt hätten, die allerdings unsere Einladung abgelehnt haben. Die Gründe dafür reichen von simplen Verfügbarkeitsproblemen, über besondere Marketingstrategien und Vorbehalte wegen kritischer Äußerungen in vergangenen Tests, bis hin zur einfachen Sorge, nicht mit einer so großen Konkurrenz mithalten zu können. Denn: Wir sind bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Bike-Hersteller, die gerne am Test teilnehmen würden, aber kein Bike im Portfolio haben, welches eine realistische Chance im Test hätte. Oder sie haben bereits mit dem gleichen Modell an vergangenen Vergleichstests von uns teilgenommen und wir sehen keinen Mehrwert für das Testfeld.

Egal wie das Testresultat am Ende ausfällt: Wer einen Platz im Testfeld ergattert, profitiert, denn unser E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstest ist nicht nur sowas wie die jährliche „Weltmeisterschaft“, sondern bietet auch eine riesige Sichtbarkeit innerhalb der Szene und damit für Kaufinteressierte rund um den Globus.

Nachdem wir uns also das erste Mal die Köpfe eingeschlagen haben und sich der Staub im Office wieder gelegt hat, werden die Einladungen an die Hersteller verschickt. Die Teilnahme an unserem Vergleichstest ist kostenlos und ausschließlich nach Relevanz gestaffelt. So kommt es auch regelmäßig vor, dass Hersteller bei uns im Test landen, mit denen wir alles andere als einen guten Kontakt haben. Da wir bereits in unserer E-Mail an die Hersteller kommunizieren, dass wir uns vorbehalten, die Einladung zu veröffentlichen, geben wir euch einen kleinen Einblick 😉

Wir suchen zum einen den besten Allrounder mit dem überzeugendsten Gesamtkonzept, der Fahrspaß und Sicherheit für Einsteiger und Experten bietet. Der Einsatzbereich reicht von entspannten Touren, über Flowtrails bis hin zu technischen Singletrails. Um Testsieger zu werden, muss das Bike nicht zwingend in allen Disziplinen gewinnen. Vielmehr soll es das überzeugendste Gesamtpaket bieten, die besten Allround-Eigenschaften in sich vereinen und für Neueinsteiger genauso geeignet sein wie für erfahrene Biker. Ein gutmütiges, ausbalanciertes Handling, Uphill-, Downhill- wie Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen sind uns dabei ebenso wichtig wie eine dem Einsatzzweck angemessene Ausstattung. Dabei spielen auch Benutzerfreundlichkeit (Smart Usability) und Benutzererlebnis (Rider Experience) eine Rolle. Doch der Markt ist mittlerweile zu vielseitig, um alle E-MTBs über einen Kamm scheren zu können. Deshalb suchen wir zum anderen Spezialisten, die sich in einzelnen Disziplinen von der Konkurrenz absetzen können. Dazu werden wir die Testbikes innerhalb ihres Potenzials und ihrer durch den Hersteller vorgegebenen Ausrichtung testen und eine auf das entsprechende Einsatzgebiet bezogene Bewertung vornehmen. Die besten ihrer Art werden mit der Auszeichnung „Kauftipp” prämiert. Preis-Leistung bemessen wir dabei nicht anhand des Preisschildes der verbauten Komponenten, sondern anhand der realen Performance und Qualität des Gesamtpakets.

Nachdem dann alle Rückfragen und Unklarheiten beantwortet sind – was oft ewig lange E-Mails und endlose Telefonate beinhaltet – machen sich die Bikes auf den Weg zu uns. Sind dann alle Räder eingetroffen, werden sie vermessen und gewogen. Komponenten werden in eine Liste aufgenommen und mit den verfügbaren Modellen abgeglichen, um sicherzustellen, dass die E-Mountainbikes mit genau denselben Spezifikationen auch für den Kunden verfügbar sind. Ihr könnt euch vorstellen, wie viel Zeit das bei 30 E-MTBs in Anspruch nimmt.

Der wirklich spaßige Teil

Unsere Redaktion hat – wie der spitzfindige Leser vermutlich schon weiß – ihren Sitz in Leonberg bei Stuttgart. Dass die Trail-Bedingungen im Januar hier eher semi sind, müssen wir vermutlich nicht weiter erläutern. Somit muss eine geeignete Test-Location her. Mit dem Sprinter gut zu erreichen, gleichmäßige Testbedingungen – sprich wenig Regen – und bitte, bitte keine Minusgrade. Dann braucht es natürlich die entsprechenden Trails und, wenn’s nicht zu viel verlangt ist, etwas Flair, denn man verbringt ja auch viel Zeit abseits des Bikens. Außerdem möchten wir euch im gleichen Zug eine Inspiration für neue Urlaubsdestinationen bieten. Wir entscheiden uns schließlich für eine einsame Finca in den spanischen Bergen. Um genau zu sein, in der Region rund um Santa Coloma de Farners, ca. 30 Minuten von Girona entfernt. Die etwas abgelegene Finca ist das perfekte HQ für unseren Test – oder wäre es ohne die extrem ruppige Zufahrtsstraße … Aber wir müssen euch ja nicht den Anbieter unseres Miet-Sprinters verraten 😉 Und bevor jemand fragt: Ja, wir bringen 30 E-Mountainbikes und all unseren Shizzle in einen Sprinter! Warum sich das Leben leichter machen als nötig?

Ankommen, ausladen, anstoßen und E-Bikes zum Laden anschließen! Was wir zugegebenermaßen völlig überlesen haben, ist, dass die abgelegene Finca autark mit Solar arbeitet und dementsprechend nicht ans Stromnetz angeschlossen ist. Was hingegen sehr wohl angeschlossen ist, sind unsere 30 E-Mountainbikes … und das im Januar. (Hier ein dickes Dankeschön an den Finca-Besitzer, der ab Tag 1 fleißig mit Dieselkanistern das Notstromaggregat gefüttert hat.) Wir tüfteln kurzerhand einen Akku-Ladeplan für unsere Bikes aus, studieren nebenher Elektrotechnik über YouTube und konsumieren noch ein bisschen mehr vom leckeren Hauswein, um das monotone Surren des Aggregats zu übertünchen. Der MVP der Produktion wird auserkoren – eine dubiose Ehre, die konkurrenzlos an unseren Mechaniker Eric geht, der mehrmals pro Nacht checken muss, ob wirklich noch alles lädt. Denn unser YouTube-Studium hat ergeben, dass die entstehenden Spannungsspitzen für viele Ladegeräte nichts sind und die Dinger jede Chance nutzen, um ihren Dienst zu quittieren – aber nicht mit uns!

Jetzt aber zum spaßigen Teil: Das gesamte Trail-Center muss abgefahren werden, und eine Teststrecke wird deklariert. Möglichst viele unterschiedliche Trail-Charakteristika müssen dabei eingebunden werden. Flowige und staubige Anlieger, fiese Steinfelder, enge Spitzkehren, steile Abfahrten und harte Gegenanstiege – und alles zwischendrin – müssen unsere beiden Test-Trails bieten. Der Weg zum Trail-Start zählt natürlich bei E-Mountainbikes auch, und so gibt’s von flachen Schotterwegen bis zum – zumindest für die meisten Bikes – unmöglichen technischen Climb alles. Das Ganze nimmt bereits zwei Tage in Anspruch, aber das A und O bei einer solchen Produktion ist es, seine Arbeitsumgebung zu kennen. Nur so kann man eine perfekte Teststrecke finden und bei der folgenden Fotoproduktion weiß man, was die Gegend zu bieten hat.

Sechs volle Tage Testing stehen nun auf dem Plan. Sprich, wir fahren 6 Tage lang dieselbe Strecke ab, damit jeder der 10 Tester jedes der Bikes im direkten Vergleich fahren kann. Bedeutet aber auch, dass jeder Tester 30 mal Fahrwerk, Cockpit, Sitzposition und Reifendruck einstellen und nach jeder Fahrt ausführliche Notizen und eventuelle Anpassungen machen muss. Zudem müssen technische Probleme bei Hardware und Software behoben und verschiedene Defekte repariert werden. Denn neben platten Reifen gibt es auch verbogene Kurbeln, gerissene Kabel, gebrochene oder defekte Displays und abgeknickte Schaltwerke. Nach Sonnenuntergang werden noch schnell die wichtigsten E-Mails beantwortet, weitere parallel laufende Projekte koordiniert und der eine oder andere Artikel veröffentlicht, denn auch während dieser Zeit werden unsere Websites weiterhin mit Content bespielt, obwohl fast die gesamte Redaktion in Spanien unterwegs ist.

Nach sechs Tagen auf unserer Teststrecke hat jeder Tester ca. 11.000 Höhen- und Tiefenmeter und 220 km Trailstrecke in den Knochen. Und auch wenn wir alles auf E-Mountainbikes zurückgelegt haben, könnt ihr euch vorstellen, dass das auf die Substanz geht. Zum Glück haben wir alle Stürze lediglich mit Schürfwunden und blauen Flecken überstanden und gekonnt jeden Tag die „letzte Runde“ ausgelassen 😉

Mach’s doch selbst

Die vermutlich wichtigste Zutat in unserem Erfolgsrezept ist unser Team. Denn alles – von der Idee über Organisation, Testing, Fotografie und Texting bis zur Veröffentlichung – wird von denselben Personen gemacht, und das Know-How wird stets im Team weitergegeben. So braucht es weder externe Fotografen noch spezielle „Promi-Tester“ oder professionelle Models. Dieser komplette Test wurde zum Beispiel von Mike und Peter fotografiert, beides Redakteure, die sowohl in der Organisation als auch im Testing und Texting eingebunden waren. Und jeder im Team, der nicht hinter der Kamera steht, steht dann einfach davor: als Fahrer, die ihr auf unseren Fotos zu sehen bekommt. Dass sie dabei so schnieke aussehen, liegt natürlich daran, dass wir unsere Redakteure ausschließlich anhand ihres Aussehens einstellen 😉 Spaß beiseite: So bleiben wir stets flexibel und können unser Budget in den zusätzlichen Aufwand der langen Artikel und der großen Produktion stecken. Denn neben dem Testing benötigt natürlich auch das Produzieren aller Bilder ordentlich Zeit. Wir verbringen mehrere Tage damit, alle Action- und Detailfotos der Bikes aufzunehmen und nebenher alle weiteren Funktionen und Software-Lösungen auszuprobieren. Auch unsere großen Übersichtsfotos – auf denen alle Testbikes gleichzeitig zu sehen sind – erfordern einiges an Arbeit. Denn ihr könnt euch vorstellen, wie lange es dauert, alle 30 Bikes so sauber auszurichten. Mal ganz davon abgesehen, wie viel Planung und Logistik in ein solches Foto involviert sind. Für diesen Vergleichstest wurden übrigens mehr als ein Terabyte Bilder aufgenommen, die dann Foto für Foto aussortiert und bearbeitet werden müssen.

Redakteur oder Sternekoch?

Jeder bei uns im Team hat besondere Stärken (und Schwächen), die bei einer solchen Produktion zum Einsatz kommen. So haben wir neben der hungrigen Meute, die regelmäßig „hangry“ in der Ecke sitzt, auch ein paar absolute Gourmets im Team, die uns jeden Morgen und Abend mit leckerem Essen versorgen. Denn nichts geht über fancy Müsli, ein berüchtigtes Avocado-Ei-Sandwich, regionale Leckereien, leckere Pinata oder selbstgemachte Pizza.

Die härteste Woche

Während bei unseren Test-Runs alle Eindrücke stillschweigend von jedem einzelnen notiert werden, damit a) (noch) kein Streit ausbricht und b) die anderen nicht beeinflusst werden, geht es dann zurück im Office richtig zur Sache. Der wohl wichtigste, langwierigste und härteste Teil jedes Vergleichstests ist es nämlich, alle Eindrücke zu sammeln und zu diskutieren, um zu einem fundierten Ergebnis zu kommen. Pro Bike nimmt das im Schnitt 1,5 Stunden in Anspruch und das Ganze dann… erraten, wie immer: mal 30. Hier rauchen die Köpfe, es fliegen die Fetzen und die Laune ist teils unterirdisch, wenn man mal wieder seit einer Stunde über die Vor- und Nachteile einer Akku-Entnahme diskutiert. Haben sich dann alle Gemüter wieder abgekühlt, werden Nachfragen bei den Herstellern gestellt und erneut Test-Runs auf unseren Hometrails gemacht, um Unklarheiten zu lösen.

Make it work

Danach gilt es, alle Erkenntnisse in Worte zu fassen. Insgesamt so 202 DIN-A4-Seiten in Schriftgröße 10. Pro Sprache. Alle fertigen Texte werden von mindestens drei weiteren Personen zur Kontrolle gelesen. Alle Informationen müssen korrekt sein und schlüssig erklärt werden, damit die Leser und Leserinnen – sprich ihr – nachher auch einen Mehrwert daraus ziehen können. Des Weiteren werden alle 30 fertigen Texte erneut miteinander verglichen, um sicherzustellen, dass auch bei der Umwandlung von Notizen in Textform die Ergebnisse weiterhin im Verhältnis zueinander stehen. Dann gehen alle Texte an unser internationales Lektoren- und Übersetzerteam, das von Südafrika, über England, Spanien, in der Schweiz und natürlich in Deutschland verteilt sitzt. Dann müssen alle Bilder bearbeitet und hochgeladen werden. Jetzt kommen unsere Grafiker ins Spiel, die Illustrationen erstellen und alle Texte inklusive unserer Bildauswahl in das richtige Format für unsere eigene App verwandeln – damit ihr es bequem und vor allem kostenlos lesen könnt. Gleichzeitig wird natürlich alles für die Veröffentlichung auf unserer Website vorbereitet. Sprich alle Webpages – 62 um genau zu sein – müssen gebaut, untereinander verlinkt, kontrolliert und dann veröffentlicht werden. Ist alles online, verschicken wir unsere Newsletter und es wird auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen gepostet. Jeder Hersteller bekommt separat die Informationen weitergeleitet. Auch hier kommt natürlich wieder einiges an Feedback zurück, denn sowohl die Leser als auch die Hersteller schätzen überwiegend die Veröffentlichung und die ganze Arbeit. Aber selbstverständlich kommt nicht nur positives Feedback in unsere Richtung, denn wir sind dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen – und das freut nicht jeden Hersteller oder Leser. Während zum Schluss alle mit dem Lesen des Vergleichstests beschäftigt sind, befinden wir uns schon mitten in der Organisation unserer nächsten Tests. In diesem Fall geht nur wenige Wochen später bereits unser Vergleichstest zum besten E-Mountainbike unter 7.000 € online.

Take it or leave it tell us

Wie ihr seht, ist das eine Menge Arbeit für Content, den ihr nachher völlig kostenlos sowohl in unserer interaktiven App als auch auf unserer Website lesen könnt. Möglich macht das ein dynamisches Team: Leute, die darauf Bock haben, was sie machen und dafür brennen. Die meisten von uns haben ihrem ursprünglich erlernten Job den Rücken gekehrt, weil er wenig erfüllend war. Arbeitszeit ist eben auch Lebenszeit und zwar eine ganze Menge. Und wenn man während der Arbeit auch irgendwo in Spanien biken kann, klingt das doch viel vernünftiger 😉 Zu unserem Team gehören viele Quereinsteiger. Wenn die Basics stimmen, vermitteln wir gerne viel praxisrelevantes Wissen und journalistisches Handwerk. Die Entwicklungsschritte sind dabei enorm. Und das ist auch der Kern unserer Arbeit und unseres Mindsets: Wir lieben das Neue und haben Bock, uns konstant weiterzuentwickeln und uns mit den neuesten Themen zu befassen – deshalb testen viele von uns nicht nur E-MTBs, sondern auch Gravel-Bikes, urbane Cargo-Bikes und sogar E-Autos. Das erweitert den Horizont und sorgt für eine breitere Perspektive und einen großen Erfahrungsschatz, da man von einem Segment für das andere lernt.

Ihr seht: Es fließen verdammt viel (Wo-)Man-Power und Aufwand in solche Vergleichstests. Anstatt jeden Tag möglichst viele News oder Pressemitteilungen zu veröffentlichen, konzentrieren wir uns auf qualitativ hochwertigen Content. Wundert euch also nicht, wenn ihr nicht jeden Tag einen neuen Artikel bei uns findet, sondern freut euch lieber, wenn mal wieder Stille herrscht, denn das bedeutet, dass wir bereits am nächsten großen Projekt arbeiten. Selbstverständlich freuen wir uns über euer Feedback, und zwar ganz egal, ob positiv oder konstruktiv. Wir versprechen euch, dass wir jede einzelne Nachricht lesen, die den Weg zu uns findet, auch wenn wir nicht alles beantworten können.

Solltet ihr direkt ein paar Anmerkungen haben, dürft ihr euch gerne unter folgender Email-Adresse bei uns melden: hello@ebike-mtb.com

Der Beitrag Hinter den Kulissen bei unserem Mega E-MTB Vergleichstest 2023 erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
OUT NOW! E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #035 – Super Utility Vehicles https://ebike-mtb.com/out-now-035/ Fri, 27 Oct 2023 14:12:50 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=123350 123350 Wer hätte gedacht, dass ein kleiner Elektroschub so viel auslösen kann? In der letzten E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #034 ging es um das Leben im E-MTB-Modus. Darum, das Leben auf eure Weise zu entdecken, mit einem Augenzwinkern eure Ängste zu surfen und den Modus zu wählen, der für euch passt. Und genau mit diesem Abenteuer-Spirit fahren wir in dieser Ausgabe fort!

Die neue Ausgabe kannst du ab sofort in unserer Magazin-App runterladen – natürlich wie immer kostenlos! Wer die App noch nicht hat, findet sie hier im App Store (iPhone/iPad) bzw. im Play Store (Android-Smartphones und Tablets) oder auf Amazon (Kindle).

Wir stecken mitten in einer sehr spannenden und abenteuerreichen Zeit der Bike-Welt. Die Rede ist nicht von den Rollercoaster-Turbulenzen einiger Bike-Marken und Händler voller finanzieller Schwierigkeiten nach dem Bike-Boom der letzten Jahre. Nein, die Rede ist von der technologischen Vielfalt und den Möglichkeiten, die sich uns mittlerweile bieten.

Es ist beeindruckend, wie sich der Markt über die Jahre verändert hat und sich auch weiterhin verändert. Das Rad der Bike-Welt steht nie still und mit jeder Ausgabe erleben wir immer wieder aufregende Entwicklungen, die uns staunen lassen. Wohin die Reise geht? Wir haben eine Ahnung, aber lasst uns jetzt erstmal die neuesten Technologien ausprobieren und genießen! Denn eines ist sicher: Die Abenteuer enden nie! Bist du bereit?

Die Highlights dieser Ausgabe

  • Das beste SUV E-Bike – 10 Trekking E-Bikes im Test
  • Die Essenz – Warum wir mountainbiken: Freeriden mit Wade Simmons an der North Shore
  • Das ABC der E-Motoren-Entwicklung – Hausbesuch bei Bosch eBike Systems
  • SRAM E-MTBs im Vergleich – Was ist das beste E-Mountainbike mit SRAM Eagle Powertrain-Motor für mich?
  • Hinter den Kulissen – Bei unserem mega E-MTB Vergleichstest 2023
  • Made in France, ridden in France – 4 Factories – 1 Bike
  • Santa Cruz – Heckler SL

Das kostenlose, digitale Magazin ist das Herzstück unserer Arbeit und unbestritten die schönste Art, unsere Artikel zu erleben. Es kommt mit vielen interaktiven Features, hochauflösenden Bildern und Videos sowie einzigartigem Design daher. Wir sind uns sicher: Wenn euch unsere Website gefällt, werdet ihr die App lieben. Übrigens: In der App findet ihr auch alle bisher veröffentlichten E-MOUNTAINBIKE-Ausgaben – jede Menge Lesestoff also!

DOWNLOAD HERE

Alle Bikes in dieser Ausgabe

ADVANCED Offroad-Pro Race MTB FS | ADVANCED Trekking Pro FS Wave | BULLS Vuca EVO FSX 1 | CENTURION Country R3000i LX | CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 | FLYER Goroc TR:X 8.63 | GIANT Stormguard E+ 1 | Moustache J. All | M1 EN 400 SX | Riese & Müller Delite 4 GT Touring| ROTWILD R. C1000 TOUR | Santa Cruz Heckler SL | Specialized Turbo Tero X 6.0

Was gibt’s in dieser Ausgabe zu entdecken?

Vom urbanen Pendelverkehr bis zu abgelegenen Bergabenteuern – SUV E-Bikes sind der perfekte Partner für fast jedes Terrain und jede Aufgabe. Deshalb haben wir für diese Ausgabe 10 neue und spannende SUV E-Bikes getestet mit einer Vielzahl an cleveren Features und Lösungen, um für alles gerüstet zu sein! Unser Fazit: Wir sollten dem Akronym SUV einen neuen Ursprung geben. Die neueste Generation an SUV E-Bikes ist kein „Suburban Utility Vehicle“ mehr, sondern ein „Super Utility Vehicle“!


Im Sommer haben wir uns auf ein weiteres Abenteuer begeben und sind nach Kanada gereist. Dort haben wir mit Wade Simmons, dem Godfather of Freeriding, Vancouvers legendäre Northshore Trails erkundet und zugleich einen Ausflug in unsere Jugend unternommen, als uns Kerle wie Wade Simmons über den Atlantik hinweg inspirierten, Trails zu bauen und die heimischen Wälder auf zwei Rädern zu erkunden. Sein Resümee zu E-MTBs: Von solchen Maschinen haben wir früher nicht mal zu träumen gewagt!


Ein besonderes Highlight war unser Besuch bei Bosch eBike Systems, dem Pionier und Platzhirsch im Motoren-Segment. Für unsere Exklusiv-Story haben wir uns mit Entwicklern, Produktmanagern, Laborleitern und dem CEO von Bosch eBike Systems getroffen, um in das ABC der Motorenentwicklung einzutauchen. Dabei sind wir auch der Frage auf den Grund gegangen, wie sich Elektrizität in Fahrspaß umwandeln lässt.


In der Zwischenzeit haben wir zahlreiche heiße Bikes und Newcomer bereits auf der halben Welt für euch getestet! Mit dabei: die neuesten E-MTBs mit SRAM Eagle Powertrain-Motorsystem, Light-E-MTBs wie das M1 EN 400 SX mit neuem Bosch SX-Motor in den Dolomiten, das Santa Cruz Heckler SL mit FAZUA Ride 60 und das Advanced Offroad Pro Race MTB FS mit Bosch CX Race.


In dieser Ausgabe nehmen wir euch zudem mit hinter unsere Kulissen. Wir sind geschätzt wie gefürchtet für unsere großen wie ehrlichen Vergleichstests. Erstmals geben wir Einblicke in das Redaktionsleben während einer unserer aufwändigsten Produktionen – unserem alljährlichen E-MTB-Vergleichstest, der im letzten Jahr 30 (!) E-MTBs umfasste. Wir teilen ein paar unserer Geheimrezepte und zeigen, was uns manchmal an unsere Grenzen bringt, aber gleichzeitig mit unglaublicher Begeisterung erfüllt! Übrigens: Wir sind gerade bereits in der Vorbereitungsphase für den nächsten Mega-Vergleichstest, der dann im Frühjahr 2024 erscheinen wird!


Und als ob das nicht schon genug der Einblicke wäre, sind wir quer durch Frankreich gereist, um den innovativen Entstehungsprozess des neuen Moustache J E-Bikes zu begleiten. Ein Bike, dessen Rahmen komplett in Frankreich produziert wird. Ein Zeugnis von Leidenschaft und Handwerkskunst, das uns zeigt, wie die Bike-Branche versucht, neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit und lokaler Produktion zu gehen.


Genug gespoilert! Diese (und viele weitere) Stories sind nur wenige Klicks entfernt. Wer unsere App schon installiert hat, kann sich die neueste Ausgabe direkt auf sein Gerät herunterladen. Alle anderen installieren sie zunächst aus dem App Store (iPhone/iPad) bzw. dem Play Store (Android Smartphones & Tablets) und laden dann innerhalb der App die neueste Ausgabe. Dann könnt ihr euch zurücklehnen und die neue Ausgabe genießen

Viel Spaß mit den Storys dieser Ausgabe!

Der Beitrag OUT NOW! E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #035 – Super Utility Vehicles erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>