Ausgabe #026 Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine https://ebike-mtb.com/category/magazin/ausgabe-026/ The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 Bluegrass Rogue Core MIPS – Was kann der Gravity-Helm zum Hammerpreis? https://ebike-mtb.com/bluegrass-rogue-core-mips-test/ Tue, 09 Nov 2021 08:00:34 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=92752 92752 Mit dem Rogue Core MIPS bringt Bluegrass einen neuen, preiswerten Helm für das Gravity-Segment auf den Markt. Wir haben die 150 € teure Version mit MIPS- System, FIDLOCK-Verschluss und cleverem Belüftungssystem für euch getestet und sagen euch, wie unser Urteil nach 2 Monaten ausfällt.

Jeder hat seine Lieblingsfarbe. Die von Manne ist seit Kindesbeinen Rot. Sein erster Roller, sein erstes Fahrrad, alles in Rot! Als der Bluegrass Rogue Core MIPS in der Farbkombination dunkelrotmetallic/schwarz in der Redaktion eintraf, war natürlich sofort das Interesse von Manne an dem schicken Helm geweckt. Doch Optik alleine macht noch keinen guten Helm aus! Beim zweiten Blick fällt dem Kenner sofort der FIDLOCK-Verschluss für den Kinnriemen und das MIPS-Schutzsystem positiv auf. Doch der Reihe nach: Bluegrass ist eine Tochterfirma des Helmherstellers MET und bedient speziell das Gravity-Segment. Der Bluegrass Rogue Core ist als Trail- bzw. Enduro-Helm konzipiert. Die Helmoberfläche ist hinten und seitlich tief heruntergezogen, um dem Hinterkopf und den Schläfen mehr Schutz vor Verletzungen zu bieten.

Der Kopf wird von insgesamt 16 ausreichend großen Belüftungsöffnungen gekühlt, sodass auch bei hochsommerlichen Temperaturen ein Hitzestau vermieden wird. Positiv fallen die zwei Lüftungsöffnungen unterhalb des Visiers auf, die den Luftstrom hinter die Brille leiten und dadurch ein Beschlagen der Gläser während der Fahrt wirkungsvoll verhindern.

Clever
Die zwei Lüftungsöffnungen unterhalb des Visiers leiten den Luftstrom hinter die Brille und verhindern dadurch ein Beschlagen der Gläser während der Fahrt wirkungsvoll.
Mit Goggle kompatibel
Das Visier ist verstellbar, sodass bei Uphills und bei hochgeklapptem Visier die Goggle direkt unter dem Visier geparkt werden kann und bei Bedarf schnell erreichbar ist.

Das Innenleben des Helms zeigt die MIPS-Technologie, welche auf einem Gleitschichtsystem beruht und sich zwischen dem Innenpolster und der Schutzschale des Helms befindet. Vereinfacht ausgedrückt: Die zusätzliche Gleitschale in der Helminnenseite kann laut einer Studie der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) Rotationsbeschleunigungen reduzieren und dadurch die Schwere von Hirnverletzungen verringern. Den Bluegrass Rogue gibt es sowohl in der einfacheren Version ohne das bekannte MIPS-System für 100 € als auch in der von uns empfohlenen Core MIPS-Version für 150 €. Die Einfachheit der Bedienbarkeit des Kinnverschlusses durch das FIDLOCK-System will jeder, der es einmal ausprobiert hat, nicht mehr missen. Wir sind absolute Fans.

Mit oder ohne MIPS-Technologie
Das MIPS-System ist an der gelben Innenschale erkennbar. Beim Kauf habt ihr die Wahl, ob mit oder ohne zusätzlichem Sicherheitssystem. Kostenpunkt: 50 €.
FIDLOCK an Board
Jeder der es kennt, will das magnetische FIDLOCK-System nie mehr missen. Öffnen und Schließen geht super einfach und gleichzeitig sicher.

Spätestens auf dem Trail zeigt sich, ob ein Helm richtig sitzt. Hier gab es kein Wackeln und auch bei längeren Touren zeigten sich keinerlei Druckstellen. Kurz gesagt, die Passform des Helms ist für Mannes Kopfform ideal. Die Belüftung des Bluegrass Rogue Core MIPS ist sehr gut, der Helm wurde von Manne im Temperaturbereich von 10 bis 30 °C gefahren.

Fazit

Nicht nur der Style des Bluegrass Rogue Core MIPS hat unseren Tester Manne überzeugt. Der magnetische FIDLOCK-Verschluss für den Kinnriemen zeigt sich in der täglichen Praxis auch mit Handschuhen als äußerst praktisch und das Helmdesign in Verbindung mit dem MIPS-System gibt einem ein gutes Sicherheitsgefühl. Eine hervorragende und bequeme Passform und das gute Belüftungssystem runden das positive Bild des Helms ab.

Tops

  • angenehmer Tragekomfort
  • FIDLOCK-Verschluss
  • gute Verarbeitungsqualität
  • fairer Preis

Flops

  • keine

Tester: Manne
Dauer: 2 Monate
Preis: 150 €
Größe: M (56-58 cm)
weitere Größen: S (52-56 cm) und L (58-61 cm)
Gewicht: 354 g
Mehr Infos: met-helmets.com

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GONSO SURA PLUS im Dauertest – Schlichte Damenjacke für jede Tour? https://ebike-mtb.com/gonso-sura-plus-test/ Tue, 26 Oct 2021 06:59:58 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=92749 92749 Mädels aufgepasst: Mit der schlichten und geradlinigen Damen Bike Regenjacke GONSO SURA PLUS könnt ihr euch ein It-Piece zulegen, das selbst Coco Chanel neidisch gemacht hätte. Für diejenigen unter euch, die wissen möchten, ob die kleine Schwarze auch sonst überzeugen konnte, haben wir die Regenjacke 6 Monate lang getestet.

Ob auf dem Bike, beim Wandern oder als Regen-Back-up beim anschließenden Sightseeing Downtown, die GONSO Regenjacke SURA PLUS konnte stets eine gute Figur machen und dem schlechten Wetter trotzen. Sie ist schlicht und bequem geschnitten und bietet mit ihren 4 Taschen auch genügend Raum für unverzichtbare Gadgets. Die beiden Außentaschen mit Reißverschluss nehmen selbst das größte Smartphone auf und in den beiden geräumigen Innentaschen lassen sich zusätzliche Accessoires verstauen, die Frauen so brauchen.

Geräumig 1
In den Reißverschlusstaschen kann viel verstaut werden.
Noch geräumiger
Die offenen Innentaschen bieten Platz für zusätzliche Ausrüstung.

Der Schnitt ist Loose Fit, also bequem geschnitten, die Ärmel sind ergonomisch vorgeformt und schützen durch den vorgezogenen Schnitt die Handgelenke bei Regen. Auch die Kapuze ist vorgeformt, doch leider passt diese nicht über die meisten Helme, was Abzüge in der B-Note bedeutet. Sehr gut gefallen hat uns hingegen der weiche Textileinsatz im Kinnbereich, der für einen angenehmen Tragekomfort sorgt. Auch die tief gezogene Rückenpartie mit dem reflektierenden Logo erfüllt ihren Zweck.

Durchdacht
Der vorgezogene Ärmel schützt die Gelenke beim Tragen.
Angenehm fürs Kinn
Der textile Einsatz im Kinnbereich sorgt für Komfort, sobald die Jacke ganz zugemacht wird.

Für den optimalen Auftritt auf dem E-Bike – auch bei schlechtem Wetter – sorgt die wasser- und windfeste Membran mit einer Wassersäule von 10.000 mm. Die 2,5-Lagen-Jacke hat eine feste Verbindung von Oberstoff und Membrane und eine Innenbeschichtung schützt dabei die Membrane. Das hochfunktionale G-TEX Material mit getapten Nähten soll optimalen Schutz vor Nässe bieten. In den letzten 6 Monaten hat die SURA PLUS unsere Testerin Susanne auf jedem Ausflug begleitet. Das 2,5-Lagen-Laminat sorgt für ein angenehmes Klima unter der Jacke, ohne ins Schwitzen zu kommen. Auch bei etwas kühlerem Wetter ist die Jacke sehr angenehm zu tragen und kann bei Bedarf einen Baselayer ersetzen. Vermisst haben wir dennoch zusätzliche Belüftungsmöglichkeiten, zum Beispiel einen Reißverschluss unter dem Arm oder ein 2-Wege-Reißverschluss, um die Jacke von unten zu öffnen. Besonders an warmen Sommertagen über 20° könnte man damit das Klima besser ausgleichen.

Gut geschützt
Die SURA PLUS ist im Rückenbereich tiefer gezogen und das Logo reflektiert. Top, so bleibt man trocken und wird im Dunkeln besser gesehen.
Absolut dicht
Die getapten Nähte dichten die Jacke zusätzlich ab und halten auch während unseres Tests absolut dicht.

Fazit

Die GONSO Bike Regenjacke SURA PLUS ist ein durchdachtes Basic aus hochwertigem Material, das schlicht daherkommt und mit seiner Funktion überzeugt. Die Jacke ist zeitlos und man muß sich keine Gedanken machen, ob sie zum aktuellen Outfit passt. Wer lieber mit leuchtenden Farben Akzente setzen möchte, der kann sie auch in einem hellen Blau oder knalligen Rot bekommen. Zudem besticht die Regenjacke durch eine gute Verarbeitung und sie kann Wind und Wetter trotzen.

Tops

  • angenehmer Tragekomfort
  • winddicht und atmungsaktiv
  • gute Verarbeitungsqualität
  • universell verwendbar

Flops

  • Kapuze geht nicht ganz über den Helm
  • keine Belüftungsmöglichkeiten

Tester: Susanne
Dauer: 6 Monate
Gewicht: 272 g in Gr. 44
Preis: 149,95 €
Mehr Infos: gonso-shop.de

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Der ultimative Erste Hilfe Guide für Mountainbiker https://ebike-mtb.com/erste-hilfe/ Fri, 22 Oct 2021 07:01:32 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=93232 93232 Stürze gehören zum Mountainbiken dazu! Was meistens gut ausgeht, kann schnell zu Notfallsituationen führen, in denen ihr euren Freunden oder wildfremden Menschen plötzlich helfen müsst. Unwissen, gefährliches Halbwissen und längst vergessene Erste-Hilfe-Kurse verschlimmern das Ganze unnötig. Mit diesem Must-Read-Artikel zeigen wir euch, was im Notfall zu tun ist.

Bereits 70% von euch sind schon einmal ernsthaft gestürzt! Leider mussten wir in unserer spezifischen Umfrage zum Thema Crashing mit über 2800 teilnehmenden Lesern auch feststellen, dass viel Unwissen, gefährliches Halbwissen und längst vergessene Erste-Hilfe-Kurse die Notfallsituationen unnötig verschlimmern. All das hat uns dazu bewegt, dieses Thema aufzugreifen. Doch soll das hier kein Online Erste-Hilfe-Kurs werden, vielmehr wollen wir, dass das Thema nicht verdrängt wird und ihr unterbewusst für das Schlimmste gerüstet seid. Also nutzt diese hilfreichen, einfach umzusetzenden Tipps und Tricks und gestaltet damit euren nächsten Bike Trip sicherer.

Ja, wir alle fahren Mountainbike, um eine gute Zeit zu haben und die wenigsten beschäftigen sich gerne mit der dunklen Seite des Sports. Dabei weiß jeder Bike-Profi und jeder Bike-Guide wie wichtig es ist, sich mit den Eventualitäten und dem Worst-Case-Szenario auseinanderzusetzen. Bei Piloten ist das nicht anders: Wer eine Fluglizenz will, muss natürlich das Fliegen lernen, aber ein Großteil der Flugstunden setzt sich ausschließlich mit Notfällen und Situationen, in denen etwas schief geht, auseinander. Beim Biken bedeutet das: Wer weiß, wie man richtig crasht sowie sich abrollt und wer die richtigen Vorbereitungen für seine Abenteuer trifft, wird jeglichen Risiken deutlich entspannter entgegensehen!

So auch wir: In Summe haben unsere Redakteure über 100 Jahre Bike-Erfahrung und logischerweise – in all den Jahren – einiges erlebt und mitgemacht. Doch damit nicht genug: Unser Redakteur Peter Walker hat zusätzlich eine dreijährige Berufsausbildung zum Notfallsanitäter gemacht und über Jahre hinweg hautnah die Best Practices im Falle des Falles gelernt und angewendet. Als Notfallsanitäter hat er viel erlebt und auch bei vielen schweren Mountainbike Stürzen geholfen und seine Lehren daraus gezogen:

Eine simple Vorbereitung, ein bewusstes Verhalten und die richtige Prävention erspart in einer Notfallsituation viel Drama, kann Leben retten oder Folgeschäden deutlich reduzieren. Peter Walker, technischer Redakteur und ausgebildeter Notfallsanitäter

Wer vorbereitet ist, braucht keine Angst zu haben

Ganz gleich ob Unfall zu Hause, mit dem Auto oder auf dem Bike – irgendetwas ist uns zwangsläufig schon mal selbst passiert oder wir haben es miterlebt. Auch wenn wir selbst nicht verletzt sind, passiert uns meist dennoch etwas: die Schockstarre. spektakuläre Bilder und erschreckende Soundkulissen sorgen für ordentlich Adrenalin im Blut und treiben unseren Puls derart hoch, dass wir nicht mehr klar denken können. In Notfallsituationen droht dann schnell eine Überforderung, weil wir nicht wissen, was jetzt das Richtige ist. Wer im Fall der Fälle noch klar denken kann und gezielte, systematische Maßnahmen anwendet, hat einen großen Vorteil – und das kann man lernen.

Gleichzeitig lassen sich Notfallsituationen durch die richtige Vorbereitung deutlich entschärfen oder gar vermeiden, insbesondere dann, wenn wir in unwegsamem oder unbekanntem Terrain unterwegs sind. Die meisten Unfälle passieren durch Unachtsamkeit oder durch Fehleinschätzung der Umgebung oder des eigenen Limits. Ob ihr bereit für das nächste Abenteuer seid, findet ihr schnell heraus, indem ihr eine eigene kurze Checkliste erstellt und diese abhakt.

1. Wo gehts hin?

Eine Runde auf den lokalen Trails birgt andere Risiken als der Ausflug in einen Bikepark oder die Suche nach neuen Trails in den Alpen. Seid vorbereitet auf spontane Wetter-Umschwünge, schlechten Handyempfang und erschwerte Wege für die Rettungskräfte. Informiert euch im Voraus darüber, was die geltenden Notrufnummern sind und ob nicht sogar die Bikeregion oder der Bikepark eine spezielle Nummer hat, bei der ihr Hilfe von jemandem mit super Ortskenntnissen erhaltet. Denn „der dritte Sprung auf der roten Linie“ sagt dem Rettungsdienst-Disponent meist wenig und das genaue Erklären eures Standortes kann kostbare Zeit und Nerven kosten.

2. Habe ich das richtige Equipment?

Tragt ihr ausreichend Schutzausrüstung für das Terrain, sodass ihr euch wohl und sicher fühlt?

Checkt euer Equipment:

  • Ist euer Bike in einem guten Zustand? Checkt regelmäßig, insbesondere vor größeren Rides die wichtigsten Schrauben (Cockpit, Rahmen, Steckachsen der Laufräder)
  • Ist euer Helm schon seit Jahren in Benutzung und hat bereits einiges durchgemacht?
  • Habt ihr ein Erste-Hilfe-Kit dabei und ist euer Handy geladen, um einen Notruf abzusetzen?

Die wenigsten von uns fahren gerne mit Hip-Bag oder Rucksack, aber keiner sollte auf die Erste-Hilfe-Ausrüstung verzichten. Seid ihr mit Freunden unterwegs, solltet ihr euch davor absprechen, damit nichts vergessen wird und ihr kein unnötiges Material mitschleppt. Viele Hersteller bieten speziell angepasste Erste-Hilfe-Kits an, integrieren hilfreiche Features wie den NFC-Chip in ihre Produkte und die meisten von uns tragen bereits ein sehr nützliches Gerät dauerhaft bei sich.

Ein Handy tragen wir fast alle dauerhaft bei uns! Nutzt es auch, denn Hersteller wie z.B Apple bieten den einfach zu erreichenden Notfallpass an. Durch ihn bekommen Außenstehende wichtige medizinische Informationen und Kontaktdaten.
Das Erste-Hilfe-Kit von High-Above ist speziell für den Mountainbike Einsatz konfiguriert und enthält die wichtigsten Hilfsmittel. Es ist handlich, leicht und findet in jedem Hip-Bag Platz.
Der NFC-Chip im neuen POC Kortal Race MIPS Helm
Per App können im NFC-Chip wertvolle Informationen wie Notfallkontakt, Adresse und Allergien hinterlegt werden. Zusätzlich besitzt der Helm Recco-Reflektoren, was das Auffinden mit speziellen Sensoren vereinfachen soll.
Der Tocsen Crash-Sensor von UVEX
Im Falle eines Sturzes kann der am Helm befestigte Sensor eure Notfallkontakte und andere Tocsen-Nutzer benachrichtigen und verschickt sogar eure GPS-Koordinaten.

3. Prävention statt Notfallsituation

Fahrt mit Köpfchen und einer gesunden Selbsteinschätzung. Seid ihr alleine auf abgelegenen Wegen unterwegs, solltet ihr riskante Manöver und fiese Sprünge eurer eigenen Sicherheit zuliebe auslassen. Habt ihr einen schlechten Tag oder müde Knochen spricht nichts gegen eine entspannte Runde in der Natur, aber ohne die dicksten Sprünge und der Jagd nach der schnellsten Zeit auf Strava. Empfängt euer Handy schon seit Ewigkeiten keine Nachrichten mehr, weil die Netzabdeckung nicht ausreichend ist, muss euch bewusst sein, dass im Falle eines Sturzes jemand die Notfallsituation verlassen muss, um Hilfe zu holen! Ist das nicht möglich, verbringt ihr im schlimmsten Falle eine sehr lange Zeit alleine im Wald.

Wie bereits erwähnt, möchten wir euch mit diesem Artikel keinen Online Erste-Hilfe-Kurs geben – dafür aber ermutigen, in regelmäßigen Abständen euer Wissen aufzufrischen. Ein speziell für Outdoor-Sport konzipierter Kurs ist sehr empfehlenswert und gleichzeitig eine spaßige Veranstaltung, die ihr gemeinsam mit euren Bike-Buddys unternehmen könnt. Zahlreiche Anbieter wie lokale Rettungsdienste bieten euch ein breites und meist preisgünstiges Angebot an speziellen Mountainbike-Kursen bis hin zum standardmäßigen Erste-Hilfe-Training an.

Shit happens – wenn’s doch mal kracht

Handlungsfähig zu bleiben ist das große Stichwort! 10 Sekunden für 10 Minuten ist die Lösung, wenn ihr plötzlich in einer Notfallsituation steckt und nicht mehr weiter wisst. Lasst alles stehen und liegen, atmet tief durch und nehmt euch 10 Sekunden Zeit, um über die nächsten 10 Minuten nachzudenken. Macht euch klar, worauf es jetzt wirklich ankommt und entscheidet euch für eine weitere Vorgehensweise. Ruhe bewahren, anstatt in Panik und Aktionismus zu verfallen, hilft euch – und vor allem der verletzten Person.

Sichert die Unfallstelle, ganz besonders auf hoch frequentierten Trails und bringt eure Bikes und Ausrüstung von der Strecke, um weitere Zusammenstöße zu vermeiden. Ist das nicht möglich, solltet ihr gut sichtbar und mit ausreichend Abstand zur Unfallstelle die Strecke absperren. Erst jetzt kümmert ihr euch um den Verunfallten und klärt ab, wie ernst die Situation ist. Entscheidet ihr euch dazu, externe Hilfe anzufordern, solltet ihr exakt erklären, wo ihr euch befindet oder euch mit Hilfe der Notrufleistelle orten lassen. Die fünf W’s helfen euch hier:

  • Wo ist das Ereignis?
  • Wer ruft an?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Betroffene?
  • Warten auf Rückfragen!

Lässt es die Lage zu, profitieren externe Helfer von einem gut positionierten Einweiser, der den Weg zur Unfallstelle zeigen kann. Auch mehrere Einweiser sind in solch einer Situation hilfreich, denn meist kommen mehrere Fahrzeuge zu euch und treffen zu ganz unterschiedlichen Zeiten ein, oder der Weg zur Unfallstelle ist sehr kompliziert und erfordert mehrere Posten. Als Helfer solltet ihr nach dem Eintreffen der Rettungskräfte in der Nähe bleiben, falls diese Informationen oder eure Hilfe benötigen. Lasst sie aber dennoch in Ruhe arbeiten und vermeidet es, über Ausrüstung zu steigen oder euch dicht an euren verletzten Bike-Partner zu drängen.

Glücklicherweise sind die meisten Menschen im Falle des Falles sehr hilfsbereit und in solchen Situationen wird man oft angesprochen, ob weitere Hilfe benötigt wird. Nehmt sie an, auch wenn euch im Moment noch keine spezielle Aufgabe einfällt, können externe Helfer im Verlauf gerade als Einweiser oder zum Tragen sehr geschickt sein. Werden sie dann doch nicht benötigt, sind euch die Wenigsten böse, dass sie warten mussten.

Eure Verletzungen, unsere Auswertung

Diese Statistik will keiner sehen und erst recht nicht die Bilder dazu, aber jeder Biker sollte wissen, worauf er sich einlässt! Die Ergebnisse unsere großen Erste-Hilfe-Umfrage mit 2800 Teilnehmern:

Fazit

Auch wenn sich kaum jemand mit dem Worst Case auseinandersetzen möchte, ist er Teil unseres Sports. Die richtige Vorbereitung hilft euch, das Risiko zu reduzieren in unschöne Notfallsituationen zu geraten. Eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Skills lässt euch im Ernstfall ruhig(er) bleiben, genauso wie die 10-für-10-Regel. Fachmännische Hilfe ersetzt das bei ernsten Fällen zwar nicht, aber ihr könnt aktiv den Rettungsdienst und Verletzten unterstützen. Und nicht vergessen: Weiterhin gilt Regel Nr. 1: Rubber side down!

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Crankbrothers Mallet Boa-Schuh https://ebike-mtb.com/crankbrothers-mallet-boa-test/ Tue, 19 Oct 2021 07:00:29 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=92692 92692 Mit dem Mallet Boa-Schuh bietet Crankbrothers ein Komplettsystem aus Schuh, Pedalsystem und Pedal an. Wir haben den Schuh in der Boa-Version getestet, die sich in Sekundenschnelle der Fuß-Passform anpasst. Doch bieten der Race orientierte Schuhe auch genügend Komfort auf langen Touren und lohnt sich der Kauf auch wenn man keinen Rennen fährt? Unser Eindruck nach 6 Monaten:

Der Crankbrothers Mallet-Schuh wurde für Race- und Bikepark-Tracks entwickelt und kommt in der von uns getesteten Boa-Version mit dem geschickten Boa-Schnellverschluss. Der Schuh macht direkt einen sehr hochwertigen Eindruck und ist für 199,99 € erhältlich. Die Passform fällt sehr angenehm aus und die Mallet Boa saßen wie angegossen an den etwas breiteren Füßen unseres Testers Jonas. Die 424 g (in EU 42) schweren Schuhe kommen von Werk aus mit verschraubten Crankbrothers-Cleats – wenn ihr also Crankbrothers-Pedale fahrt, könnt ihr die Schuhe aus dem Karton nehmen und direkt ab auf den Trail! Natürlich können die Schuhe auch mit Shimano SPD-Pedalen und Cleats gefahren werden. Dank der großzügigen Match Box kann der Cleat in einem großen Bereich verstellt werden. Auch das Ein- und Ausklicken wird durch die große Box erleichtert. Dank der griffigen Sohle, dem cleveren Materialmix und der tiefen Matchbox kann man mit den Schuhen fast wie auf Flats laufen. Das Abrollverhalten ist für einen Schuh mit Cleats überraschend gut und durch die tiefe Match Box kratzt das Cleat nicht auf dem Boden. Wie auf den ersten Blick zu erkennen ist: Der Mallet kommt mit dem Boa-Schnellverschlusssystem, das euch innerhalb von wenigen Sekunden erlaubt, den Schuh zu verzurren oder zu öffnen. Für alle, die es noch nicht kennen: Das Boa-System funktioniert im Grunde wie ein Spanngurt. Über mehrere Punkte wird ein hauchdünner Nylon-Faden gespannt, der klassische Schnürsenkel ersetzt. Er ist mit einem Drehrad verbunden, über das man den Schuh extrem schnell gleichmäßig anzurren kann. Zum Öffnen zieht man etwas am Knopf und der Schuh ist direkt komplett offen. Das System funktioniert am Crankbrothers-Schuh zusammen mit dem Klettverschluss-Strap am oberen Teil der Zunge gut und sorgt für einen gleichmäßigen Sitz innerhalb von Sekunden.

Strap sorgt für einen noch besseren Sitz im Schuh
Dank Klettverschluss-Strap rutscht der Fuß im Schuh noch weniger herum.
Die Sohle des Crankbrothers Mallet Boa mit integrierter Matchbox
Die großzügige Match Box bietet viel Platz zum Justieren der Cleats.
Fester Sitz mit einem Handgriff – dank dem Boa-System sitzt der Schuh fest
Durch das Drehrad des Boa-Systems lässt sich der Schuh in Sekundenschnelle festziehen und mit nur einem Handgriff lösen.

Auf den ersten Blick wirkt die Polsterung des Mallet-Schuhs sehr großzügig, doch sie wurde bis ins letzte Detail durchdacht und bietet einen guten Kompromiss aus Komfort und definiertem Fahrgefühl. Die Zunge und der Oberteil des Schuhes sind großzügig gepolstert und bieten daher hohen Komfort. Das definierte Fahrgefühl wird durch die steife Sohle im Cleatbereich erzielt. Mega! Selbst an sehr langen Tagen auf dem Rad waren wir vom Sitz des Mallet-Schuhes durchweg überzeugt. Die Kombination aus Isolierung und Belüftung hat uns von einstelligen Temperaturwerten bis hin zu 20 °C immer ausgereicht, an wärmeren Tagen über 25 °C wurde es allerdings etwas schwitzig im Schuh. Beim Mallet Boa braucht ihr zwar nicht mit einem waschechten Schlechtwetter-Schuh rechnen, eine gewisse Menge an Spritzwasser hält er jedoch fern. Wenn es richtig schmuddelig wird, solltet ihr daher auf wasserfeste Socken setzen. Der Schuh sieht nach einem knappen halben Jahr sehr gut aus, lediglich die dezente Toe Box verfügt über gröbere Gebrauchsspuren, hat die Zehen unseres Testers aber zuverlässig geschützt. Die Sohle weist – gemessen an der Dauer und der Intensität des Einsatzes – nur geringe Gebrauchsspuren auf.

Fazit

Der Crankbrothers Mallet-Schuh wurde für Bikeparks und Racetracks konzipiert – aber er beeindruckt nicht nur auf harten Trails, sondern auch auf langen Touren durch seinen Komfort. Dank Boa-System kann man ihn in Sekunden an- und ausziehen und er bietet einen sehr festen, angenehmen Sitz. Das durchdachte Gesamtkonzept aus Schuh, Pedalsystem und Cleat hat uns auf voller Linie überzeugt! Grandios sind auch Features wie die gute Toe box, die großzügige Match box und die ausgewogene Polsterung.

Tops

  • Komfort – all day long
  • einfache, schnelle und gleichmäßige Schnürung
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • hochwertiger, schlichter Look

Flops

  • im Sommer sehr warm
  • nicht für richtiges Sauwetter

Tester: Jonas
Dauer: 6 Monate
Preis: 199,99 €
Gewicht: 424 g in EU 42
Mehr Infos: crankbrothers.com

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Vom Fahrradfahren zum E-Mountainbiken – Per Fahrtechnik-Kurs zu mehr Spaß und Sicherheit auf dem Trail https://ebike-mtb.com/fahrtechnik-kurs/ Fri, 15 Oct 2021 08:00:06 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=92990 92990 „Fahrradfahren kann jeder”, denkt sich mancher E-Bike-Novize und macht sich auf den Weg, Trails in der Umgebung zu erkunden. Warum es wichtig und sinnvoll ist, einen Fahrtechnik-Kurs zu besuchen, haben wir in einem Selbstversuch herausgefunden. Mit professioneller Hilfe zu mehr Sicherheit und Fahrspaß? Wir sagen euch, für wen ein E-Mountainbike-Kurs Sinn macht und was man dabei lernt.

Freitagmorgen 9.00 Uhr – wir treffen uns noch etwas verschlafen, aber aufgeregt auf einem Waldparkplatz in Murrhardt mit Marcus Euerle von Trail Skills, unserem Kursleiter für die nächsten sieben Stunden. Marcus hat Trail Skills 2016 gegründet und für ihn und sein Team ist es eine Mission, Neulinge und Wiedereinsteiger sicher und mit Spaß auf die Trails zu bringen. Unsere Gruppe heute ist ein bunt gemischtes Team aus Freunden und Familienmitgliedern unserer Redaktion mit fortgeschrittenen Mountainbikern und Neueinsteigern – 21 Jahre jung oder mit 64 Jahren Lebenserfahrung und mit den unterschiedlichsten Erwartungen und Vorerfahrungen.

Das Kursteam und seine Erwartungen sowie Vorerfahrungen

Steffen:
“Ich fahre schon seit vielen Jahren Mountainbike und erwarte mir mehr Fahrsicherheit auch in anspruchsvollen Situationen, besonders bei Schnelligkeit.”
Susanne:
“Ich habe nach ein paar kleineren Stürzen das Vertrauen in mich und mein Bike verloren und möchte einfach mal die Basics lernen”
Steffi:
„Der Umstieg auf E-Antrieb und den damit einhergehenden höheren Geschwindigkeiten haben mich unsicher gemacht. Ich habe großen Respekt vor Trails mit Stufen, Wurzeln und Rinnen. Da würde ich gerne mehr Vertrauen gewinnen.”
Manne:
“Ich bin auf dem (E-)Mountainbike schon sehr sicher unterwegs, möchte aber eine Bestätigung für die Richtigkeit meiner Fahrweise und gegebenenfalls meinen Fahrstil noch verbessern.”
Theresa:
„Mir fehlt manchmal die Kontrolle über das Bike, wenn es rutschig und steinig wird, außerdem möchte ich Vollbremsungen für den Notfall lernen, ohne unfreiwillig abzusteigen.”

Nach diesen doch sehr vielfältigen Erwartungen hatten wir uns auf einen E-Mountainbike-Basiskurs für Einsteiger, kombiniert mit einem E-Mountainbike-Basiskurs für Erfahrene geeinigt. Um eines vorwegzunehmen: Die Basics, wie Grundstellung und den perfekten Schwerpunkt auf dem Bike zu finden, haben selbst die erfahrenen Teilnehmer nützlich gefunden. Gerade, wenn man schon länger fährt, schleichen sich oft Gewohnheiten und Positionen ein, die man durchaus korrigieren kann.

Wie läuft ein Fahrtechnik-Kurs für E-Mountainbikes ab?

Bevor es losgeht, müssen erst einmal die Bikes und die Ausrüstung der Fahrer gecheckt werden. Eine Routine, die man regelmäßig vor der Fahrt durchgehen sollte. Irgendwann sind diese Handgriffe dann selbstverständlich und schnell erledigt. Danach werden die verschiedenen Positionen auf dem Bike sowie das richtige Bremsen geübt. Auch das Absteigen nach hinten bei einer Notbremsung oder auf Trails mit Gefällen muss immer wieder geprobt werden. Am Nachmittag geht es dann auf die Trails, um das Gelernte auch in schwierigem Gelände auszuprobieren. Insgesamt gliedert sich ein Kurs meist in 4 Teile:

1
Bike-Check und Fahrer-Check

2
Vormittag: alle Basics im leichten Gelände

3
Nachmittag: Umsetzung auf dem Trail

4
Feedback-Runde

Bike-Check und Fahrer-Check

Zu Beginn einer Tour sollte man alle sicherheitsrelevanten Teile durchgehen, die man zur Not noch am Auto oder zu Hause reparieren kann. Das kann man z.B. nach den einzelnen Baugruppen machen.

Checkliste für den Bike-Check von Marcus Euerle:

Cockpit:

  • Griffe fest?
  • Lenker gerade?
  • beide Bremshebel funktionieren?
  • Schalthebel sitzt fest?
  • sonst. Anbauteile am Lenker, z.B. Display, alles fest? Kann sich nicht verdrehen?
  • Steuersatz fest?

Laufräder:

  • Luftdruck (passend zur Tour)?
  • Räder laufen frei?
  • Verschlusshebel der Steckachse ist so positioniert, dass er nicht hängen bleiben kann?

Bremse:

  • Bremse greift?
  • Bremsscheiben-Befestigung korrekt?
  • Brems-Belagsdicke ausreichend?

Fahrwerk:

  • Federgabel und Dämpfer sind auf das Fahrergewicht eingestellt und funktionieren?

Rahmen:

  • Beschädigungen? Risse?
  • Sattelstütze lässt sich absenken?
  • Sattel fest?
  • sonstige Anbauteile (Trinkflasche, etc.) fest?

Antrieb:

  • Schaltwerk funktioniert?
  • Kette läuft sauber durch und ist geölt?
  • Kurbel und Pedale ohne Spiel?

Tipps zum Fahrer-Check:

  • richtiger Helmsitz?
  • Sonnenbrille/Goggles dabei?
  • Handschuhe?
  • welche Protektoren passen zur Strecke?
  • Schnürsenkel kurz gebunden, damit sie sich nicht in der Kette einwickeln?
  • Rucksack sitzt stabil und alle Fächer sind geschlossen?

*Dieser „große Check” macht immer zu Tourbeginn Sinn, bei Mehrtagestouren also am ersten Tag vor der Abfahrt. An den Folgetagen reicht meist ein verkürzter Check. Auch nach mehreren Feierabendrunden lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle. Wie häufig, hängt davon ab, wie oft ihr unterwegs seid.


Gemeinsam wird die Bike-Checkliste durchgegangen. Marcus erklärt uns nochmal im Detail, auf was es ankommt.
Erst wenn alle Details durchgecheckt sind, kann es losgehen.
Leichte Knieschoner und Strümpfe mit Protektoren fürs Schienbein können Anfängern auf leichten Trails Sicherheit geben. In unserem Protektoren-Guide findet ihr alles was ihr wissen müsst.

Der Vormittag: Basics im leichten Gelände

Nach dem Check starten wir dann mit den ersten Gleichgewichtsübungen auf einem breiten Forstweg. Immer wieder wird die Körperhaltung korrigiert, bis sie optimal sitzt, denn sie ist die Grundlage für alles. Eine falsche Haltung kann zunehmend zu Unsicherheit führen. Wenn dann noch schnelle Lenkmanöver, Bremsvorgänge oder Herausforderungen im Gelände und auf Trails hinzukommen, wird es ohne richtige Position auf dem Bike schwierig, die volle Kontrolle zu behalten.

Die richtige Grundposition muss immer wieder geübt werden, denn sie ist der Ausgangspunkt …
… für die aktive Position mit gebeugten Ellenbogen, wenn die Trails schwieriger werden oder Hindernisse kommen.

Die richtige Grundposition ist immer der Ausgangspunkt, auch für steilere Trails. Die Füße stehen beide gleich hoch, die Kurbeln sind also waagrecht. Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt. Arme und Beine sind körpereigener Federweg und helfen, auf Hindernisse zu reagieren. Die Arme sind ganz leicht gebeugt, die Ellenbogen zeigen nach außen. Die Beine sind gestreckt. Aus dieser Haltung heraus geht man in den aktiven Bewegungsbereich, das heißt, die Ellenbogen werden weiter gebeugt und der Oberkörper sitzt tiefer. So werden das Gleichgewicht und der Schwerpunkt zentral gehalten und Stöße sowie Unebenheiten kann man mit dem Körper abfedern. Ein wichtiges Learning für diesen Tag: „Lasst das Bike die Arbeit machen und bleibt oben drauf ganz ruhig!”, erklärt uns Marcus.

Lasst das Bike die Arbeit machen und bleibt oben drauf ganz ruhig!

Was sich so leicht anhört, muss immer wieder geübt werden: Die richtige Position. Denn sie ist die Grundlage und Ausgangsposition für alles und hat großen Einfluss auf Sicherheit, Fahrspaß und Kontrolle.

Der Nachmittag: Ab auf den Trail

Als wir später am Nachmittag diese Übungen auf den Trails umsetzen wollen, merken wir, dass das Fahren in der richtigen Haltung einen großen Unterschied macht. Mit einer guten Portion Gelassenheit lassen wir das Bike einfach laufen, ohne hektisch und verkrampft zu agieren. Als der Trail steiler und steiler wird, schleichen sich alte, schlechte Gewohnheiten wieder ein. Marcus bleibt geduldig und erklärt immer wieder die richtige Position. Regelmäßig nimmt er unsere Fahrt mit dem Handy auf und geht mit uns die Videoanalyse durch. So können wir selbst deutlich sehen, wo wir uns weiter verbessern können.

Videoanalyse: Auf dem Bildschirm kann man seine kleinen Fehler in der Körperhaltung später gut erkennen und versteht sofort, was Marcus meint.
Hat man seine perfekte Position gefunden, wird man mit einem neuen atemberaubenden Gefühl belohnt. Es ist, als würde das Bike alles (fast) von alleine machen. Ein unbeschreiblich guter Moment. Susannes Grinsen ist der beste Beweis dafür.

Ein weiterer wichtiger Kursinhalt ist das richtige Bremsen und Absteigen mitten im Trail. Klingt erstmal banal, aber schnell wird klar, wie viel man falsch machen kann. Fürs Absteigen nach hinten vom Bike muss der hintere Fuß auf dem Pedal nach hinten und unten gestellt werden – niemals nach vorne treten, denn sonst bekommt das Bike ungewollten Schub. Dann wird gebremst und der andere Fuß neben das Hinterrad gesetzt. Zum Schluss steigt man nach hinten über den Sattel ab und kommt so hinter dem Bike sicher mit beiden Beinen zum Stehen. Cool! Das hört sich komplizierter an, als es ist und wirkt Wunder. Denn es ist die Exit-Strategie, wenn es mal eng wird oder ihr auf dem Trail stehen bleiben wollt. Ein weiterer Punkt, den wir an diesem Tag aber nicht behandelt haben, weil das für Fortgeschrittene ist, wäre das Thema richtig stürzen. Die Infos bekommt ihr in unserem Artikel Wie stürzt man richtig?

Wenn der Trail zu steil wird und man stoppen will, sollte man nach hinten absteigen. Was bei Marcus so leicht aussieht …
… muss immer wieder geübt werden.
Die perfekte Exit-Strategie: Am Ende steht man hinter dem Bike, hat den Lenker in der Hand und braucht nicht mehr Platz als für seine zwei Füße.

Zum Schluss wird noch das korrekte Bremsen geübt. Dazu muß man natürlich erst einmal verstehen und erfahren, wie sich die Vorderrad- und Hinterradbremse einzeln anfühlen. Die Vorderradbremse hat die weitaus größere Bremskraft, die Hinterradbremse dient zum Verstärken. Immer wieder fahren wir bergab und versuchen, gefühlvoll nur mit der Vorderradbremse stehenzubleiben. Hier bietet es sich an, mit dem Zeigefinger immer etwas am Hebel zu ziehen, um im Notfall schnell und gefühlvoll bremsen zu können. Nimmt man später die Hinterradbremse dazu, fühlt sich das Ganze richtig geschmeidig an und das Bike bleibt stehen, ohne dass die Reifen blockieren und man das Rutschen anfängt.

Feedback-Runde

Sieben Stunden später sind wir alle mehrmals einen für uns steilen und wurzeligen Trail runtergefahren, den wir vorher nur mit einem unwohlen Gefühl und Schweißausbruch in Angriff genommen hätten. Das ist auch das einstimmige Ergebnis der Feedback-Runde: Alle Teilnehmer haben neben einigen Tricks und Basics vor allem jede Menge Selbstvertrauen aus diesem Kurs mitgenommen. Selbst für uns schwierige Trails können wir jetzt gelassener in Angriff nehmen. Wir sind hochmotiviert und nehmen uns vor, die Übungen die nächsten Tage für uns selbst auszuführen und darauf aufzubauen. Denn das war natürlich erst der Anfang. Wie sagt Marcus so treffend:

Hier fängt Mountainbiken an, alles andere ist Fahrradfahren.

Für wen macht ein Fahrtechnik-Kurs Sinn?

Was uns alle überrascht hat: Selbst die erfahrenen Biker im Team konnten bei dem Einsteiger-Kurs noch reichlich Tipps und Übungen mitnehmen. Denn auch eine schlechte Haltung oder schlechte Angewohnheiten können einen limitieren, auch wenn man schon sicher die Trails hinunter kommt. Gleichzeitig wird die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten ermöglicht. Viele Übungen, die auf dem breiten Forstweg so banal und einfach aussahen, waren auf dem Trail und im Gelände ganz schön tricky, vor allem, wenn man viele neue Dinge gleichzeitig umsetzen will. Alle Kursteilnehmer waren sich einig: Das Selbstvertrauen und Sicherheitsgefühl konnten deutlich verbessert werden. Unser Résumé: Für alle, die aufs E-Mountainbike umsteigen, lohnt sich ein Fahrtechnik-Kurs genauso wie für erfahrene Biker. Und das Beste daran: Wir konnten alle gemeinsam Spaß haben und uns weiterentwickeln. Denn sind wir mal ehrlich, letztendlich geht es darum, sicherer und mit mehr Spaß Biken zu gehen.

Ein Fahrtechnik-Kurs lohnt sich für alle, egal, ob ihr Neueinsteiger seid oder Fortgeschrittene.

Was beim Skifahren schon lange selbstverständlich ist, sollte sich auch beim E-Mountainbiken durchsetzen: Ein Einsteiger-Kurs macht nicht nur Spaß, sondern gibt auch jede Menge Sicherheit in die eigenen Fähigkeiten. Und wer ambitioniert ist, kann darauf immer weiter aufbauen. Bei Neueinsteigern ist es oft leider so, dass das E-MTB mehr kann als sein Besitzer und diesen dadurch überfordert. In einem Kurs lernt man, mit seinem Bike eine Einheit zu bilden und bekommt Spaß an der Technik.

Der Beitrag Vom Fahrradfahren zum E-Mountainbiken – Per Fahrtechnik-Kurs zu mehr Spaß und Sicherheit auf dem Trail erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

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USWE Flow 25 Protector – Highend Protektor-Rucksack mit perfektem Sitz? https://ebike-mtb.com/uswe-flow-25-protector-test/ Fri, 08 Oct 2021 07:00:03 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=92688 92688 No Dancing Monkey nennt sich das patentierte Tragesystem des schwedischen Rucksackherstellers USWE, das auch auf wildesten Trailabfahrten einen festen Sitz verspricht. Ob der USWE Flow 25 Protector hält, was er verspricht? Wir haben den Rucksack ausführlich begutachtet und im Alltag sowie auf Trails getestet. Hier unser Urteil:

Das optisch und technisch auffälligste Unterscheidungsmerkmal bei USWE zu anderen Rucksäcken ist das Vier-Punkt-Tragesystem No Dancing Monkey. Das eigenwillige Gurtsystem ist elastisch und ermöglicht so beim Heben und Senken der Brust des Trägers eine uneingeschränkte Atmung. Der zusätzliche Hüftgurt mit zwei groß dimensionierten Hüfttaschen sorgt in Verbindung mit den X-förmigen Schultergurten für einen festen Sitz des Rucksacks auch auf ruppigstem Terrain. Die insgesamt sechs Kompressionsriemen helfen den Rucksackinhalt so zu fixieren, dass ein Verschieben des Inhalts fast unmöglich ist und das Gewicht sicher am Rücken bleibt. Bevor es jedoch auf den Trail geht, muss auf jeden Fall das Rückenteil auf die individuelle Körpergröße angepasst werden. Es lässt sich stufenlos um insgesamt ca. 15 cm variieren. Eine Empfehlung nach Körpergröße gibt es allerdings nicht, hierzu gilt es auszuprobieren. USWE hat 10 Stufen zur Orientierung angegeben. Der USWE Flow 25 Protector bietet mit seinem 25-l-Stauraum, aufgeteilt in ein großes Hauptfach, ein Frontfach mit zahlreichen Unterfächern für das Werkzeug und ein Brillenfach, viel Platz und eignet sich auch für eine 1-2 Tagestour.

Größenanpassung
Das Rückenteil wird stufenlos an die Körpergröße angepasst. Auf dem insgesamt 15 cm langen Verstellbereich sind 10 Punkte zur Orientierung angegeben. So kann sich jeder an die passende Größe herantasten.
Multiple Use
Der SAC-TEC Rückenprotektor ist nach CE EN 1621-2 Level 2 zertifiziert, einfach zugänglich und mehrschlagfähig. Das heißt, ihr müsst ihn nach einem Crash nicht direkt austauschen, wie es bei vielen anderen Rucksäcken üblich ist.
Organisation leicht gemacht
Die Werkzeugtasche mit zahlreichen Fächern und guter Aufteilung bietet reichlich Platz für alle nötigen Utensilien, die man auf dem Trail dabei haben will und erleichtert die Organisation.
Brille oder Goggle?
Mit dem geräumigen Brillenfach des USWE Flow 25 Protector habt ihr die Wahl, ob ihr hier Brille oder Goggle verstauen wollt.
X-Style
Typisches Merkmal der USWE-Rucksäcke ist das No Dancing Monkey-System. Das Vier-Punkt-Tragesystem verfügt über elastische Gurte und sorgt dafür, dass nichts verrutscht, auch wenn es auf dem Trail richtig zur Sache geht.
Clip it
Ist das System einmal auf euch eingestellt, geht es schnell. Per USWE-typischem rundem Clip wird das No Dancing Monkey-System vor der Brust verschlossen.
Wenn ihr den Helm gerade nicht braucht…
…könnt ihr ihn im Helmaufbewahrungsfach auf der Rückseite unterbringen. Auch an eure Knieschoner hat USWE gedacht: Dafür gibt es zwei Riemen auf der Unterseite.

Über das Hauptfach ist der 285 g schwere und anpassungsfähige SAS-TEC SCA 450-Rückenprotektor zu erreichen. Der herausnehmbare Protektor ist CE EN 1621-2 Level 2-zertifiziert und mehrschlagfähig. Das heißt, er muss nach einem Sturz nicht durch einen neuen Protektor ersetzt werden. Im Hauptfach befinden sich zudem eine große offene Tasche und eine kleinere Reißverschlusstasche für Wertsachen. Ebenfalls im Hauptfach kann eine 3-l-Trinkblase, die man von USWE für 30 € bekommt, untergebracht werden. Die Werkzeugtasche mit 4 offenen Fächern und einer großen Reißverschlusstasche bietet viel Platz für alle nötigen Utensilien, wie Multitool, Reifenheber, Ersatzschlauch, Tubeless-Repair-Kit etc., und hilft dabei Ordnung zu halten. Auch eine 30 cm lange Pumpe passt problemlos hinein. An der Oberseite des Rucksacks befindet sich das groß dimensionierte und mit weichem Innenmaterial versehene Brillenfach mit einem abnehmbaren Putztuch, in dem auch eine Goggle mühelos Platz findet. Zwei Außentaschen in Netzstruktur sowie die beiden auf einem breiten Hüftgurt sitzenden Hüfttaschen ergänzen das Platzangebot sinnvoll und auch hier glänzen kleine Details, wie zum Beispiel ein Schlüsselhaken. Ein Helmaufbewahrungsfach und eine Regenhülle komplettieren die nützlichen Features.

Die Belüftung des Rückenteils ist durchschnittlich, an warmen Tagen bleibt ein nasser Rücken nicht aus. Die vielen Einstellmöglichkeiten sowie die Passform des Rucksacks sind hingegen überdurchschnittlich und der sonstige Tragekomfort hoch. Das System ist zwar anfangs ungewohnt, aber intuitiv, sodass die Einstellung und kleinere Anpassungen schnell gelingen. Die ergonomisch geformten Schultergurte tragen maßgeblich zur Verteilung des Gewichts bei, sodass keinerlei Druckstellen entstehen. Der Bauchgurt fällt allerdings schmal aus und ist kein Komfortwunder. Als Alltagsrucksack hat der USWE Flow 25 Protector einen Nachteil: Er hält nur mit geschlossenem No Dancing Monkey-System sicher, was bedeutet, dass er also immer komplett angezogen werden muss. Mal schnell über die Schultern werfen und einkaufen gehen, wie man es mit vielen anderen Rucksäcken kann, ist durch das besondere System nicht möglich.

Fazit

Der Flow 25 Protector ist der High-End-Protector-Rucksack des schwedischen Herstellers USWE, der nicht nur durch seine Top-Verarbeitung, sondern auch durch sein No Dancing Monkey-System mit einem sicheren Sitz besticht. Wer auf den Look steht, findet einen guten Rucksack, der auch für die harte Gangart geeignet ist und mit vielen Anpassungsmöglichkeiten, guter Fachaufteilung und einem mehrschlagfähigen Rückenprotektor überzeugt. Mit 219,95 € ist er allerdings nicht günstig.

Tops

  • angenehmer Tragekomfort
  • viele Anpassungsmöglichkeiten für optimale Passform
  • sehr gute Verarbeitungsqualität
  • Rückenprotektor mehrschlagfähig mit Motorradzulassung

Flops

  • Alltagstauglichkeit

Tester: Manne & Peter
Dauer: 2 Monate
Preis: 219,95 €
Zubehör: 3-lTrinkblase für 30 €
Gewicht: 1.456 g (inkl. Protektor 285 g)
Packmaß: 54 x 29 x 22 cm (Höhe x Breite x Tiefe)
Mehr Infos: uswe-sports.com/

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