FAZUA Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 FAZUA Ride 60 – in unserem großen E-Bike-Motoren-Vergleich https://ebike-mtb.com/fazua-ride-60-test/ Fri, 22 Sep 2023 16:05:50 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=121223 121223 Bei FAZUA hat 2022 nicht nur die Übernahme durch Porsche für Wirbel gesorgt, sondern auch das neue FAZUA Ride 60-Antriebssystems – das bisher jedoch mit vielen Problemen zu kämpfen hatte. Warum es mehr braucht als vielversprechende Eckdaten und wie sich der Minimal-Assist-Motor gegenüber der Konkurrenz einordnet, lest ihr in unserem Test.

Dieser Test ist Teil unseres großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest. Einen Überblick über alle 15 von uns getesteten Motorensysteme, spannende Hintergrundinfos und eine Kaufberatung, worauf ihr beim E-MTB-Kauf achten solltet, erhaltet ihr hier!

FAZUA Ride 60 | 60 Nm | 1,98 kg | Hersteller-Website

Was haben E-Bike Motoren und Sportwagen gemein – nicht viel? Falsch! Der Sportwagenhersteller Porsche setzt mit dem Taycan auf einen vollelektrischen Antrieb und will auch im E-Bike-Segment Gas geben. 2022 hat Porsche den Münchner Motorenhersteller FAZUA gekauft und die neue Firma Porsche eBike Performance GmbH gegründet. Bereits 2017 stellten die Münchner das erste Motorsystem vor, bei dem Akku und Motor noch als eine Einheit konstruiert waren und aus dem Bike komplett entnommen werden konnten. Die Idee hinter der FAZUA Ride 50 Evation Motor-Akku-Einheit war es, ein Light-E-MTB auf den Markt zu bringen, das auch als analoges Mountainbike gefahren werden kann. Die Münchner waren definitiv die Pioniere des Light-E-MTB-Segments, doch ob das zwangsläufig zum Erfolg führt oder die Revolution ihre Kinder frisst, ist noch unklar. Denn seit der Vorstellung des zweiten Minimal-Assist-Motorsystems FAZUA Ride 60 im Jahr 2022, das in Light-E-MTBs und leichten Urban- und Gravel-Bikes zum Einsatz kommt, gibt es bei den Münchnern aktuell einige Baustellen. Zum Zeitpunkt des Vergleichstests hatten wir 7 unterschiedliche E-MTBs mit FAZUA Ride 60 getestet – und mit 5 davon technische Probleme. Die zahlreichen Software-Updates haben schrittweise Verbesserungen gebracht, aber leider gibt es immer noch Probleme. Diesen Frust hört man auch seitens Hersteller, und logischerweise ist es für Endkunden noch frustrierender, wenn das teure Bike nicht zuverlässig funktioniert und man Rides abbrechen muss oder erst gar nicht antreten kann. In unserem großen E-MTB-Vergleichstest 2023 hatten wir auch bei TQ mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen, aber die Quote war hier deutlich niedriger und es gab auch keine Totalausfälle. Doch in jüngster Zeit hat FAZUA Fortschritte gemacht und legt nach. Der Bosch Performance Line SX ist ähnlich leicht wie der FAZUA, wenn auch nicht ganz so klein, aber er liefert nochmal mehr Maximalleistung, ein exzellentes Fahrgefühl und trumpft mit einem etablierten und globalen Service-Netzwerk auf. Es zeigt sich mal wieder: Ein guter Motor allein reicht nicht aus, Software und Service sind mindestens genauso wichtig. Diese Aspekte können aktuell entscheidender für langanhaltenden Fahrspaß sein!

FAZUA Ride 60: Das Motorsystem im Detail – Hokus Pokus Verschwindibus

Durch die längliche Bauform des Motors und der recht breiten Batterie haben viele der Bikes ein Hockeyschläger-förmiges Unterrohr mit einem markanten Knick im Tretlagerbereich. Daher sind Bikes mit dem FAZUA Ride 60-Motor etwas leichter als E-Bikes zu entlarven als der noch kleinere und nahezu unsichtbar integrierbare TQ HPR 50. Dennoch ist der Ride 60 deutlich unauffälliger als der größere Bosch Performance Line SX. Lediglich Haibike dreht den Ride 60 vertikal im Sitzrohr und schafft so eine cleane Integration, die allerdings auch Kompromisse bei der Einstecktiefe der Sattelstütze mit sich bringt. Beim Gewicht unterscheiden sich der FAZUA Ride 60 mit 1,98 kg und der Konkurrent Bosch Performance Line SX nur unwesentlich, nur der etwas kleinere TQ HPR 50 drückt die Waage nochmals um weitere 130 g. Wer unser Motoren-Intro aufmerksam gelesen hat, weiß jedoch, dass ein Vergleich der Motorengewichte nur die halbe Wahrheit ist und es auf das gesamte Motorensystem-Gewicht bzw. sogar die Integrierbarkeit ankommt. In Sachen Power bietet der Ride 60, wie der Name bereits vermuten lässt, 60 Nm Drehmoment und setzt sich damit die Drehmoment-Krone unter den Minimal-Assist-Antrieben auf. Das hat sich auch in unserem Labortest beim Prüfinstitut Velotech gezeigt: In niedrigen Kadenzen hat der Ride 60 in Sachen Drehmoment die Nase vorn, erst bei einer höheren Trittfrequenz wird er vom Bosch Performance Line SX überholt. Im normalen Fahrbetrieb unterstützt er mit bis zu 350 Watt Spitzenleistung, mit dem Boost-Modus für kurze Zeit auch bis zu 450 Watt – aber dazu später mehr.

Vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber sicher noch vor dem zweiten Blick wird klar: Links steht das FAZUA E-Bike und rechts der analoge Bruder.

FAZUA bietet beim Ride 60 ein geschlossenes Komplettpaket an. Strom für den FAZUA-Motor liefert der hauseigene FAZUA Energy 430-Akku mit 430 Wh Akkukapazität, wobei der Bike-Hersteller aus einer fest im Unterrohr verbauten Version oder einer entnehmbaren Version auswählen kann. Der fest verbaute Akku ist mit 2,2 kg rund 100 g leichter und etwas kürzer als das entnehmbare Modell, was sich Haibike beim LYKE zunutze macht und die kürzere Version zugunsten eines tieferen Schwerpunkts verbaut. Durch eine eigene Konstruktion lässt sich der Akku aus dem Unterrohr des Haibike entnehmen und durch einen Adapter auch mit dem herkömmlichen Ladegerät aufladen. In Summe spielt der FAZUA Ride 60 mit 430-Wh-Akku ungefähr in der gleichen Gewichtsliga wie der Bosch Performance Line SX mit dem 400-Wh-Stromspeicher. Nur der TQ HPR 50 inklusive Akku ist noch etwas leichter, was aber dem kleineren Akku und dem leichteren Motor geschuldet ist.

FAZUA bietet ein geschlossenes Komplettpaket aus Ride 60-Motor und dem 430-Wh-Akku an, der je nach Bike-Modell aus dem Unterrohr entnommen werden kann oder fest verbaut ist.

Einen Überblick über die wichtigsten Informationen des Motorsystems gibt die FAZUA LED Hub. Sie zeigt mit fünf kleinen LEDs die aktuell gewählte Unterstützungsstufe und den Akkuladestand an. Allerdings lassen die fünf Punkte lediglich eine Akku-Unterteilung in 20-%-Schritten zu und die unterschiedlichen Farben der Unterstützungsstufen sind bei Sonneneinstrahlung nur schwer zu unterscheiden. Zieht man die schick ins Oberrohr integrierte LED Hub etwas nach oben, versteckt sich an der Stirnseite eine USB-C-Buchse, die sich durch die gute Positionierung hervorragend eignen würde, um sein Smartphone während der Tour zu laden. Ladebuchse ist hier allerdings die falsche Bezeichnung, denn die Ladepower reicht gerade mal aus, um das Smartphone bei aktiviertem Navi auf einem Akkustand zu halten.
Bedient wird das Motorsystem über die am Lenker befestigte FAZUA Ring Control-Remote. Durch ihre schlechte Haptik und das billige Erscheinungsbild kann sie nicht mit der Konkurrenz wie der Bosch Mini Remote oder der TQ HPR 50 Remote mithalten und kann bei unvorsichtiger Benutzung oder einem Crash schnell den Geist aufgeben, was dann auch das gesamte Motorsystem beeinträchtigt.
Durch die intuitive Bedienung lassen sich auch auf dem Trail die Fahrmodi wechseln oder vor einem Anstieg der Boost-Modus zünden. Alternativ kann das System auch über die FAZUA Control Hub bedient werden, die die Funktionen der Ring Control und der LED Hub in einer Remote vereint und die Remote ebenfalls am Lenker befestigt wird. Ein richtiges Display hat FAZUA nicht im Programm. Wer also mehr Informationen wie z. B. Geschwindigkeit oder aktuelle Kadenz bekommen will, muss sich mit einem Fahrradcomputer oder der kostenlosen FAZUA App verbinden.

Die ins Oberrohr integrierte FAZUA LED Hub gibt mit fünf LEDs Auskunft über Akkustand und gewählte Unterstützungsstufe.
Die FAZUA Ring Control-Remote punktet zwar mit intuitiver Bedienung, kann aber in Sachen Haptik nicht mit der Konkurrenz mithalten.

Über die App lassen sich dann auch Touren aufzeichnen, die dann später über Strava oder Komoot mit der Öffentlichkeit geteilt werden können. Eine Navigationsfunktion wie bei der Bosch eBikeFlow App gibt es nicht. Cool und auch einsteigerfreundlich: Bei den Motoreinstellungen überschwemmt die FAZUA App den Rider nicht mit einer Informationsflut oder Diagrammen wie im Mathe-Unterricht, sondern versucht, individuelle Empfehlungen anhand eines Fragenkatalogs zu geben. Durch Angaben zu Einsatzzweck und Fahrstils werden die Unterstützungsmodi personalisiert. Das kommt vor allem Einsteigern entgegen oder allen, die nicht ihre Zeit mit Hin- und Herschieben des Reglers verbringen wollen. Wer doch lieber selbst Hand anlegen will, kann die Fahrmodi in einem bestimmten Bereich in ihrer Maximalpower und Leistungsentfaltung anpassen. So holt die App mit verschiedenen Ansätzen nahezu jeden Fahrertyp ab – top!

Für Fortgeschrittene bietet die App dennoch die klassischen Regler, um die Unterstützungsstufen in einem bestimmten Bereich auf eigene Bedürfnisse anzupassen.
Vor allem Einsteiger erfreuen sich am intuitiven Fragebogen, mit dem die Unterstützungsmodi individualisiert werden können.

Der FAZUA Ride 60 im Test – Leichtgewicht mit Raketenpower?

Auf dem Trail kann man aus drei verschiedenen Fahrmodi mit kreativer Namensgebung wie Breeze, River und Rocket auswählen. In allen drei Unterstützungsstufen unterstützt der FAZUA Ride 60 bis zu 350 Watt. Zündet ihr den Nachbrenner aka Boost-Modus über die Remote, erhöht der Motor die Maximalleistung kurzzeitig auf bis zu 450 Watt. Dieser braucht allerdings eine kurze Zeit, bis er startet und die Dauer hängt vom aktuellen Akkuladestand und der Temperatur des Motors ab. So bekommt man im Idealfall bis zu 12 Sekunden 100 Watt zusätzlichen Schub, nimmt man den Druck vom Pedal, hört der Turbo auch schon früher auf. Das reicht zwar nicht, um bis zum Mond zu fliegen, aber allemal, um an euren Kumpels im Uphill vorbeizuziehen und als erster am Trail-Einstieg zu stehen. Im Rocket-Modus in der Standardeinstellung setzt die Unterstützung deutlich spürbarer ein als in der höchsten Unterstützungsstufe des TQ HPR 50-Motors. Das Ausfädeln bei Erreichen der 25-km/h-Grenze nimmt man dagegen weniger wahr und fühlt sich natürlicher an.

Tritt man in einer niedrigen Trittfrequenz in die Pedale, schieben sowohl der FAZUA Ride 60 als auch der Bosch Performance Line SX ordentlich an. Im Vergleich setzt die Kraft beim FAZUA direkter ein, der SX regelt sanfter und kaschiert auch Trittfrequenz-Schwankungen des Fahrers besser. Dennoch hat das Update auf die FAZUA Ride 60 Version 1.8 die von uns kritisierte Gedenksekunde vor dem Eingreifen deutlich reduziert. Bei der alten Versions hat das Wiedereinsetzen des Motors zu lange gedauert, wenn man im technischen Uphill kurz aufgehört hat zu pedalieren. Mit der Konsequenz, dass die Power urplötzlich eingesetzt hat und man überrascht worden ist. Seit dem Update ist die Kraftentfaltung deutlich direkter an den Pedaldruck und die Trittfrequenz gekoppelt. Bis auf den eher stürmischen Rocket-Modus kommen die anderen Modi nah an ein natürliches Fahrgefühl heran. Allerdings fühlen sich der TQ HPR 50 und der Specialized SL1.2 noch etwas natürlicher an.
Mit der geringen Geräuschkulisse des TQ HPR 50 oder des Bosch Performance Line SX kann der FAZUA Ride 60 nicht ganz mithalten, gehört aber immer noch zu den leisesten Motoren im Testfeld. Erhöhen sich die Trittfrequenz und die Belastung aufgrund eines steilen Uphills, steigt der Geräuschpegel leicht an, was aber im Großen und Ganzen von den Umgebungsgeräuschen überdeckt wird und nicht stört.

Fazit

FAZUA ermöglicht dem Hersteller mit dem Ride 60 ein schlankes Design und ein Motorsystem mit spannenden Eckdaten. In der Praxis punktet der Motor mit einem geringen Geräuschpegel und einem einsteigerfreundlichen Motor-Setup. Doch selbst wenn technisch vieles richtig gemacht ist und die Kennzahlen vielversprechend klingen, muss ein Motorsystem zuverlässig funktionieren. Trotz der Verbesserungen hat das System immer noch mit Problemen zu kämpfen und wir können das System nicht uneingeschränkt empfehlen.

Tops

  • schiebt im Uphill ordentlich an
  • einsteigerfreundliches Motor-Setup
  • unauffällige Integration

Flops

  • schlechte Haptik von Remote und Display
  • hat mit Problemen zu kämpfen

Für mehr Informationen besucht fazua.com


Das Testfeld

Einen Überblick über unseren großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest erhaltet ihr hier

Alle Motoren im Test: Bosch Performance Line CX Gen 5 | Bosch Performance Line CX | Bosch Performance Line CX Race (zum Test) | Bosch Performance Line SX (zum Test) | Brose Drive S Mag (zum Test) | DJI Avinox (zum Test) | FAZUA Ride 60 | GIANT SyncDrive Pro2 (zum Test) | Panasonic GX Ultimate (zum Test) | Pinion MGU E1.12 (zum Test) | Shimano EP801 (zum Test) | Specialized SL 1.2 (zum Test) | Specialized 2.2 (zum Test) | TQ HPR 50 (zum Test) | Yamaha PW-X3 (zum Test)

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FAZUA Ride 60 Version 1.8 – Erster Fahreindruck und alle Veränderungen im Überblick https://ebike-mtb.com/fazua-ride-60-update/ Wed, 07 Jun 2023 07:00:07 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=101722 101722 Nachdem es kurz nach dem Launch des FAZUA Ride 60 noch viele Unklarheiten gab und einige unserer Testbikes Probleme machten, konnten wir den Ride 60 mit dem neuen Update am Gardasee zum ersten Mal fahren und zeigen euch, wie ihr selbst das Update durchführen könnt. Hier unsere neuen Eindrücke zum neuen Light-Motor und ein erster kurzer Fahreindruck, die hoffentlich für mehr Klarheit sorgen!

FAZUA Ride 60 | 1,96 kg (Motor) 2,3 kg (Akku, entnehmbar) | Hersteller-Website

How to update – Wie bringt man den FAZUA Ride 60 auf den neuesten Stand?

Der neue FAZUA Ride 60-Motor

Motor und Getriebe sind im Tretlagerbereich fest verbaut und leisten maximal 60 Nm Unterstützung, was laut FAZUA für ein natürliches Fahrgefühl sorgt. Dabei unterstützt der neue FAZUA Ride 60 ungefähr so stark wie der gedrosselte Shimano EP8 mit RS-Namenszusatz, der im Orbea Rise und Rise H zum Einsatz kommt. Der Motor von FAZUA wiegt 1,96 kg, was ihn rund 700 g leichter macht als den Shimano EP8. In puncto Systemgewicht unterbietet FAZUA den Shimano EP8 mit kleinem 504-Wh-Akku um knapp ein Kilo. Der FAZUA-Antrieb verfügt über eine Schiebehilfe und drei Fahrmodi: Breeze, River und Rocket. Während Breeze und Rocket die durchgehend niedrigste bzw. höchstmögliche Unterstützung bieten, ist der River-Modus an die Trittkraft gekoppelt und passt sich bestmöglich an den gegebenen Input vom Fahrer an. Außerdem ist noch ein vierter Modus speziell für E-Mountainbikes geplant, der sich ebenfalls dynamisch an die Trittleistung anpasst und speziell auf die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst ist.

FAZUA trennt Drivepack und Getriebe künftig nicht mehr. Das natürliche Fahrgefühl ohne Akku und Drivepack mit geringem Gewicht und klassischem Mountainbike-Feeling ist damit passé.
Die Kühlrippen machen einen Ausschnitt im Tretlagerbereich nötig, können aber mit einem passenden Cover geschützt werden.

Der Akku – Zum hier Essen oder zum Mitnehmen?

Der FAZUA Energy-Akku hat 430 Wh Kapazität und wiegt in der entnehmbaren Variante 2,3 kg. Er verfügt über einen integrierten Griff und kann aufgrund der Position der Steckverbindung nur nach unten entnommen werden. Der Akku rastet spür- und hörbar satt ein und fühlt sich wertig an. Der Griff zum Entnehmen ist mit einer Gummimembran versehen. So drückt man keine Entriegelung am Akku, sondern durch die Membran direkt auf die Lasche der Edelstahlschiene, die den Akku fest in Position hält. Das spart Komplexität und nimmt potenzielle Fehlerquellen.

Im Vergleich zum Ride 50 verzichtet FAZUA auf das feste Cover und überlässt die finale Blende den Bike-Herstellern. Diese können das Cover zwar fix mit dem Akku verbinden, nehmen dem Verbraucher damit allerdings die Möglichkeit, auch mal ohne Akku eine Tour zu unternehmen, wie es beim alten System möglich war. Dadurch können sie den Rahmenausschnitt für die Entnahme so klein wie möglich gestalten und sind noch freier im Design. Wenn die Bike-Hersteller sich dazu entscheiden, den Akku fest zu verbauen, sollen sie dadurch 100 g Gewicht am Akku sparen können und noch deutlich mehr durch den fehlenden Rahmenausschnitt und die damit einhergehende gestiegene Steifigkeit. Die vorherigen FAZUA-Einheiten haben diese Option nicht geboten, dort konnte man den Akku (samt Drivepack) immer entnehmen.

Entnehmbarer Akku mit Steckverbindung, die fest im Bike einrastet – ideal für alle, die im Bike-Keller keine Steckdose haben.
Fest verbauter Akku mit Kabelverbindung. Damit können Bike-Hersteller ein cleanes Rad mit schlanker Silhouette entwerfen.

Das Ride 60-System hat wie seine Vorgänger keinen An-Aus-Schalter, sondern aktiviert sich selbständig, sobald das Bike bewegt wird. Was den Komfort erhöhen soll, entlädt allerdings unnötig den Akku beim Fahrradtransport im Auto.

Der FAZUA LED-Hub – Wenn „Display“ zu viel gesagt wäre

Der LED-Hub ist eine Anzeige im Oberrohr, die über fünf LEDs den Fahrmodus in verschiedenen Farben anzeigt und über den Ladezustand des Bikes informiert. Wer mehr sehen will, kann sich mit der FAZUA-App über Bluetooth oder ANT+ verbinden und die Fahrmodi feintunen. Hier soll der Kunde persönlich abgeholt werden und durch das Beantworten eines umfangreichen Fragenkatalogs der bestmöglich auf ihn abgestimmte Fahrmodus ausgespuckt werden – Top für E-Bike-Einsteiger und alle, die sich nicht gern mit dem Rumschieben von Reglern die Zeit vertreiben wollen! Wer Computern kein Vertrauen schenkt und mehr als ein Fahrszenario regelmäßig wiederholt, kann sich auch selbst Fahrmodi konfigurieren und als Presets abspeichern. „Morgenrund hat Gold im Mund”, „Heimweg mit Kids im Anhänger” oder „Radtour nach dem Joggen” könnten sie zum Beispiel heißen und bleiben auf Abruf für euch in der App gespeichert. Außerdem kann die ganze Anzeige aufgeklappt werden. Dann kommt eine USB-C-Schnittstelle zum Vorschein, über die ihr euer Handy oder einen Fahrradcomputer laden könnt – cool!

Die hochgeklappte FAZUA LED-Hub gibt den USB-C Port zur 430 Wh Powerbank frei.

Die FAZUA Ride 60-Lenkerremote – Drehgriffschaltung neu interpretiert

Die Remote für den Lenker heißt Ring Control und ähnelt ein wenig einer Gangschaltung per Drehgriff. Der Kippschalter wechselt zwischen den Fahrmodi, schaltet optional das Licht ein oder aktiviert die Schiebehilfe des Bikes. Die vielen Funktionen sind durch die drei-direktionale Bedienung möglich: Die Remote lässt sich hoch, runter und nach innen „Richtung Vorbau” drücken. In letztere Richtung gedrückt, schaltet sich beispielsweise das Licht an, wenn eines verbaut ist. Die Remote kann nah am Griff platziert werden und ist ergonomisch zu bedienen. Allerdings fühlt sich der Drehgriff nicht so wertig an und hat keinen festen Druckpunkt. Hier könnte noch nachgebessert werden. Alternativ gibt es den Control Hub, der die genannten Funktionen noch um eine Anzeige von 5 LEDs ergänzt und alle Connectivity-Funktionen des LED-Hub in sich vereint.

Die Ring Control lässt euch alle Funktionen des FAZUA Ride 60 auswählen benötigt aber die LED-Hub auf dem Oberrohr.
Dagegen ist die Control Hub autark und vereint alle Funktionen (samt Anzeige und USB-C Buchse) am Lenker – der Rahmen bleibt clean und ohne zusätzliche Anzeige.

So wird die LED-Hub-Anzeige auf dem Oberrohr überflüssig und das Bike wird zum Undercover-E-Bike. Übrigens verfügen beide Remotes über eine Boost-Funktion, die unabhängig vom Unterstützungsmodus die vollen 450 W aktiviert und euch einen kurzen Zwischensprint ermöglicht.

Der Ladeport ist Pflicht für alle Bikes mit fest verbautem Akku.
Er besteht aus Gummi und schließt sicher via Magnet.

How to update – Wie bringt man den FAZUA Ride 60 auf den neuesten Stand?

Das Update geht relativ einfach und kann selbst durchgeführt werden. Was ihr dazu benötigt? Ein USB-C Kabel, ein Bike mit FAZUA Ride 60 Motor, einen Laptop mit FAZUA Toolbox Software und am besten eine stabile WiFi Verbindung.

Es ist zwar auch Offline möglich, wenn ihr die neueste Firmware zuvor herunterlade und lokal speichert, aber FAZUA empfiehlt das Online Update.

  1. stellt sicher, dass euer FAZUA Ride 60 E-Bike voll geladen ist
  2. stellt eine konstante WiFi Verbindung sicher oder bereitet das Update Lokal vor
  3. startet das E-Bike
  4. startet die FAZUA Toolbox Software
  5. steckt das USB-C Kabel am Bike und am Laptop ein
  6. wählt im linken Menü “Firmware Update”
  7. klickt rechts oben auf RIDE 60 Bundle Update

→ jetzt führt euch der Installations-Assistent durch den Update Vorgang

Nach rund Fünf Minuten ist euer FAZUA Ride 60 E-Bike auf dem neuesten Stand.

Laut FAZUA bewirkt das Update folgendes:

  • Deutlich verkürzte Reaktionszeit des Motors
  • Verbesserte Schiebehilfe
  • Verfeinerte Boost-Funktion
  • ANT+ LEV Integration
  • Aktualisierte LED Animationen (siehe hier)

FAZUA Ride 60 1.8 auf dem Trail – Wie fährt sich der Ride 60 mit Update?

Die Schiebehilfe funktioniert mit dem Update kraftvoller und braucht nicht mehr so lange um auf Touren zu kommen. Das Aktivieren ist immer noch eher umständlich: Hierfür muss in den weißen Support-Mode (kein Support) gewechselt werden und dann die Ring Remote nach innen richtung Vorbau gedrückt und gehalten werden. Dank der nun bestehenden ANT+ LEV Verbindung, kann man den Akkustand einfach und gut lesbar von einem Bike-Computer am Lenker ablesen, statt sich auf die kleinen Lämpchen im LED-Hub verlassen zu müssen. Außerdem kann der Boost-Modus (Ring Remote nach oben halten bis LEDs blinken) nach dem Update ständig reaktiviert werden, auch während ihr schon im Boost unterwegs seid. So müsst ihr nicht erst die 12 Boost-Sekunden ablaufen lassen bis ihr wieder “boosten” könnt. Die Lautstärke des FAZUA Motors hat sich durch das Update nicht geändert, sie ist stark vom Rahmen und Einbauort am Bike abhängig. Was bei allen Bikes hörbar ist, ist das „Einklinken” des Motors zu Beginn der Beschleunigung. In der höchsten Fahrstufe „Rocket” greift der Motor zu Beginn der Unterstützung hart ein und schiebt dann ordentlich an. Hier hat das Update die Gedenksekunde des Motors, vor dem Eingreifen deutlich reduziert. Während beim alten Versionsstand erstmal nichts kam und dann die ganze Power auf einmal, ist die Kraftentfaltung bei Version 1.8 deutlich direkter an den Pedaldruck und die Trittfrequenz gekoppelt – wenn auch der Support im höchsten Modus noch eher ungestüm statt findet. Dahingegen ist das „Ausfädeln” des Motors beim Erreichen der 25-km/h-Grenze natürlich und kaum spürbar.

Bereits bei niedrigen Kadenzen bringt der Ride 60 im Rocket-Modus spürbar viel Drehmoment und damit ordentlich Rückenwind für Schaltfaule. Bis auf das harte Anfahren im Rocket-Modus kommen alle Modi sehr nah an ein natürliches Fahrerlebnis heran. Dabei fühlt sich der leichteste Modus „Breeze” schon beinahe nach keiner Unterstützung an. Und auch wenn man mal ganz ohne fahren will, was ja beim alten System das Alleinstellungsmerkmal war, geht das noch ohne Probleme und spürbare Krafteinbußen… Lediglich das Gewicht des Motors und Akkus (falls dieser nicht entnehmbar ist) müsst ihr dann doch mit euch rumfahren.

Unser Fazit zum FAZUA Ride 60 mit Update 1.8

FAZUA bedient den Zeitgeist in der Bike-Industrie: leichtfüßige E-MTBs mit natürlicher Unterstützung und geringer Baugröße für schlanke Designs. Mit dem Softwarestand Version 1.8 hat der Ride 60 endlich seine Kinderkrankheiten abgelegt und spricht deutlich direkter an. Auch die Connectivity-Möglichkeiten, die schon zum verfrühten Start versprochen wurden, sind jetzt möglich. Wer das Update noch nicht durchgeführt hat sollte dies schnell nachholen.


Für mehr Informationen besucht fazua.com

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FAZUA Ride 60 versus TQ HPR 50 – Die beiden Light-E-Bike-Motoren im Duell https://ebike-mtb.com/fazua-ride-60-tq-hpr-50-duell/ Tue, 12 Jul 2022 15:00:11 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=105499 105499 FAZUA und TQ wollen mit ihren leichten E-Antriebssystemen für natürlichstes MTB-Feeling mit E-Support sorgen. Wir haben beide Light-Support-Konzepte getestet und gegenübergestellt. Begründen sie eine neue Generation E-Mountainbikes? Und machen die leichten Antriebe den Platzhirschen von Bosch und Shimano den Markt streitig?

E-Bikes sind im Wandel: Einerseits gibt es mit Bosch und Shimano zwei Platzhirsche auf dem E-Bike-Markt, die für volle Power stehen. In diesem Bereich des Markts kämpft man in der Regel um die größtmögliche Akkukapazität bei geringem Gewicht und agilem Fahrverhalten. Diesen Trade-off hat z. B. das Canyon Spectral:ON CFR mit seinem enormen 900-Wh-Akku sehr gut gemeistert.

Canyon Spectral:ON CFR

Andererseits gibt es die gegenläufige Entwicklung mit natürlichen Bikes, die oft leichter sind, sich auf dem Trail eher wie analoge Bikes anfühlen und eine dezentere Unterstützung bieten, wie z. B. das Orbea Rise oder das Specialized Levo SL. Das ROTWILD R.E 375 PRO stellt mit seinem kleinen Akku, dem geringen Gewicht und dem Vollgas-Motor eine exotische Zwischenlösung dar.

ROTWILD R.E 375 PRO

Das zeigt, dass sich Light-E-MTBs nicht trennscharf klassifizieren lassen. Es gibt sie von 35 bis 85 Nm Drehmoment und mit Akkus, die in der Regel über rund 400 Wh Kapazität verfügen. In der Top-Ausstattung wiegen sie meist deutlich unter 20 kg. Was sie gemein haben (wollen): ein möglichst leichtes und agiles Handling sowie eine einfache Handhabung beim Verladen und Co.

Leicht und kompakt: Die beiden Motoren von TQ und FAZUA unterscheiden sich zwar deutlich in ihrer Bauweise, wiegen aber ähnlich wenig. Der TQ HPR 50 ist noch mal gute 100 g leichter.

Mit FAZUA und TQ bringen zwei namhafte Hersteller ihre neuen Light-Support-Systeme auf den Markt, die nicht nur den Platzhirschen den Rang ablaufen, sondern auch den Markt der Non-Support-Bikes ordentlich aufmischen könnten. TQ hat vorerst einen Exklusivvertrag mit Trek abgeschlossen und es bleibt spannend, welche Hersteller nach dessen Ablauf noch auf den neuen Antrieb von TQ setzen! Wir haben die Motoren in verschiedenen Kategorien gegeneinander antreten lassen und verraten euch, wie sie sich voneinander unterscheiden und ob sie das Zeug dazu haben, auch eingeschworene Full-Boost-E-MTBler zu bekehren.

Hard Facts zum neuen TQ HPR 50 und FAZUA Ride 60

Motor TQ HPR 50 FAZUA Ride 60
Drehmoment 50 Nm 60 Nm
Max. Leistung 300 W 350 W (450 W während Boost)
Gewicht Motor 1.849 g 1.986 g
Akkukapazität 360 Wh 430 Wh
Akku Maße (L x B x H in mm) 370 x 64 x 50 (470 mm Länge mit Halter) 365 x 75 x 50 (entnehmbarer Akku)
Gewicht Akku 1.806 g (entnehmbar) 2.280 g (entnehmbar)
Display detaillierte Anzeige (auf 2” großem Schwarz-Weiß-Display im Oberrohr) 5 unterschiedlich farbige LEDs (an Oberrohr oder Remote)
Gesamtgewicht 3.655 g 4.266 g

Die Power von TQ HPR 50 und FAZUA Ride 60

Die puren Zahlen lassen es schon vermuten: Beide Motoren spielen eine Liga unter Boschs und Shimanos Topmodellen. Wenn man die leichten Motoren in der höchsten Unterstützungsstufe fährt, fühlt man sich in etwa wie in Boschs oder Shimanos Eco-Modus. Die beiden Kontrahenten in unserem Test erfordern also eine höhere Trittfrequenz als die großen Antriebe der Konkurrenz. Die Füße auf die Pedale fallen lassen und den Berg hochshutteln lassen wie beim Bosch Performance Line CX Smart System-Motor im Turbo Modus? Das ist nicht drin.

Man sollte sich aber nicht nur von den technischen Eckdaten blenden lassen, denn mindestens genauso wichtig ist, wie, wann und wie lange ein Motor seine Kraft in einer bestimmten Fahrsituation bereitstellt. Hier lässt FAZUA gegenüber TQ die Muskeln spielen und zeigt die 10 Nm mehr Power selbst während Kadenz-Schwankungen. So schiebt er einen auch kurze Gegenanstiege bei falscher Gangwahl noch eher hoch als der TQ-Motor.
Beim TQ muss man öfter und präziser schalten, um die volle Leistung immer zielgerichtet abrufen zu können. Insgesamt braucht er eine etwas höhere Trittfrequenz und bietet in Summe ein bisschen weniger Wumms. Daran gewöhnt man sich aber bereits nach kürzester Zeit.

Bedienung und Display für den FAZUA Ride 60 bzw. den TQ HPR 50

FAZUA setzt auf die Ring Control genannte Lenkerremote, die über nur ein bewegliches Teil, besagten Ring, verfügt. Der fühlt sich etwas billig an, lässt sich aber intuitiv in drei Richtungen drücken: Man kann ihn hoch oder runter schnipsen, um die Unterstützungsstufe zu ändern, oder nach innen drücken und halten, um die Schiebehilfe zu aktivieren. Wenn man den Ring nach oben hält, aktiviert man die Boost-Funktion, die für 12 s während der Fahrt oder für 4 s aus dem Stand die 450 W Maximalleistung zur Verfügung stellt. Das sind 100 W mehr als die normale 350 W Maximalleistung – ideal für den Kavalierstart an der Ampel!

Die Remote des TQ verfügt über zwei gummierte Tasten mit Doppelbelegung für die Schiebehilfe und zum Deaktivieren des Motors.
Die Ring Control des FAZUA Ride 60 lässt sich ergonomisch hoch, runter oder nach innen drücken. Das Feedback und die Haptik überzeugen jedoch nicht ganz.

Das Display besteht aus 5 LEDs, die wahlweise auf dem Oberrohr oder an einer optional erhältlichen größeren Ring Control am Lenker untergebracht sind. Die LEDs zeigen den Ladezustand in 20-%-Schritten an und je nach Farbe, in der sie leuchten, wird der Fahrmodus angezeigt: Breeze, River oder Rocket in Grün, Blau oder Rosa. Leuchten die LEDs weiß, ist der Motor aus. In der strahlenden Sonne sind sie jedoch schwer abzulesen. Nettes Feature, damit euren Geräten unterwegs nicht der Saft ausgeht: Die Einfassung der LEDs lässt sich hochklappen. Dadurch kommt ein USB-C-Ladeport zum Vorschein, der mit 1A-Ausgangsleistung euer Handy oder euren Garmin-Computer laden kann.

Klappt man die Einfassung der LEDs hoch, bekommt man beim FAZUA-Display Zugriff auf den praktischen USB-C-Ladeport, um unterwegs Fahrradcomputer, Handy oder Licht aufzuladen.
Das 2”-Schwarz-Weiß-Display von TQ zeigt alle wertvollen Informationen und per Knopfdruck noch mehr: Nicht nur Tech-Nerds werden an den verschiedenen Anzeigen Gefallen finden!
Das Display Des FAZUA besteht aus fünf LEDs, die den Ladestand in 20-%-Schritten und den Unterstützungsmodus in verschiedenen Farben anzeigen.

Die Lenkerremote von TQ verfügt nur über zwei Tasten, die beide doppelt belegt sind. Die Pfeile rauf und runter wechseln die Unterstützungsstufe. Wenn man den Pfeil nach oben hält, aktiviert das den Walk Assist, und wenn man den Pfeil nach unten hält, deaktiviert es den Motor komplett. Eine dritte Taste befindet sich mittig unter dem Display im Oberrohr. TQ bietet hier gegenüber FAZUA ein umfangreiches 2”-Display, das in Schwarz-Weiß alle nötigen Infos anzeigen kann. Mangels Farben werden die drei Unterstützungsstufen dauerhaft in Form von drei Balken am unteren Bildschirmrand angezeigt. Oben prangt das Akku-Piktogramm mit 10 Balken, also in 10-%-Schritten gefüllt. Wer’s genauer will, kann sich über die Taste unterm Display auch den Ladezustand in Prozent anzeigen lassen. Außerdem kann man bei Bedarf auch die Restreichweite in km und Zeit ablesen sowie den eigenen Leistungsinput gegenüber der Output-Leistung des Motors in Watt abrufen. Das kann dazu animieren, selbst mehr Leistung zu geben als der Motor, und spart die Wattmessungspedale ;).

Das TQ-Display zeigt nach Wahl: Tempo und Durchschnittstempo, …
… eigene Leistung und Leistung des E-Motors, …
… oder Restreichweite in km und min.

Schlussendlich werden nur Puristen am FAZUA-Display Gefallen finden. Die gut aufgearbeiteten Informationen am TQ HPR 50 machen nicht nur Technik-Nerds Spaß, sondern sind auch hilfreich und anwenderfreundlich in der Handhabung.

Bauform und Freiheiten in der Geometrie

Die beiden Motoren sind sehr kompakt und auch das Gewicht unterscheidet sich um nur gute 100 g. FAZUA baut eher in die Länge, während beim TQ rund ums Tretlager dicker aufgetragen wird. Das kommt vom eigenen Antriebskonzept, genannt Harmonic Pinring. Die entstehende Wärme wird bei FAZUA durch einen Ausschnitt unten im Rahmen abgeleitet, während TQ die Hitze rund ums Tretlager ableitet. Fakt ist: Mit beiden Systemen können richtig schlanke, sexy Bikes konstruiert werden, die analogen Bikes zum Verwechseln ähnlich sind, wie man eindrucksvoll an dem von uns getesteten Trek Fuel EXe sieht. Aufgrund der kompakten Akkus sind auch locker kleine Rahmengrößen bis hin zu XS vorstellbar – in Verbindung mit dem geringen Gewicht, können kleine, leichte Fahrer davon also doppelt profitieren.

Der TQ HPR 50 wölbt sich um das Tretlager herum, die Kühlrippen sind außen um die Tretachse angeordnet.
Der FAZUA Ride 60 ist länglich und braucht etwas mehr Bauraum. Von der Seite ist er durch die unten liegenden Kühlrippen kaum zu erkennen.

Lademöglichkeiten und Connectivity von FAZUA Ride 60 und TQ HPR 50

Beide Hersteller bieten ihre Akkus sowohl fest verbaut als auch entnehmbar an. Beim fest verbauten Akku kann der Hersteller den Ladeport frei positionieren. Am von uns getesteten Trek Fuel EXe mit TQ-Motor ist der Akku durch zwei Inbusschrauben gesichert und kann nach Entnahme auch extern geladen werden. FAZUA gestaltet die Entnahme einfacher: Das Cover, das der Hersteller selbst entwerfen kann, muss runter – danach reicht ein Klick und der Akku kommt euch entgegen.

Abzüglich der vom Hersteller verbauten Befestigungspunkte und Griffe sind die beiden Akkus fast gleich lang. Der FAZUA-Akku braucht für 70 Wh mehr Kapazität nur rund 1 cm mehr Bauraum in der Breite.

FAZUA zufolge kann man den Motor in 3,5 h von 0 auf 100 % laden. TQ ist noch schneller: Wenn man bei 0 % startet, ist man bereits nach 90 min Minuten wieder bei 80 % Kapazität, und nach insgesamt 2,5 h ist der Akku komplett geladen. Beide Motorenhersteller lassen keine Akkus von Drittanbietern zu.

Der TQ-Ladeport schließt …
… wie der von FAZUA dicht mit einem Gummi ab.
Die Trek-App für den TQ-Antrieb zeigt unter anderem mehrere Radien um euren Standort an – so seht ihr auf einen Blick, wie weit ihr mit der Restkapazität noch kommt.

In Sachen Connectivity bietet sowohl TQ als auch FAZUA eine eigene App an, mit der ihr die Unterstützungsmodi anpassen könnt. Bei FAZUA wird euch der optimale Support nach Durchlaufen eines Fragebogens vorgeschlagen. Leider konnten wir beide Apps noch nicht ausprobieren und können euch daher noch nicht mehr dazu sagen. Der TQ-Motor lässt sich über ein ANT + Modul mit eurem Garmin-Fahrradcomputer koppeln, wodurch ihr auch hier Reichweite und Akkuzustand sehen könnt. Bei FAZUA ist das ANT+ Modul zwar ebenfalls verbaut, aber noch nicht aktiviert, was voraussichtlich durch ein Software-Update Ende Juli / Anfang August passieren soll.

Fahrverhalten – Wie natürlich sind die beiden Leicht-Triebwerke von TQ und FAZUA?

Ansprechverhalten

Wie schon im Test des Trek Fuel EXe beschrieben, sind wir noch nie so natürlich mit einem E-MTB unterwegs gewesen, das dennoch ausreichend Power für technische Climbs bietet. Das Ein- und Ausfädeln des Motors ist kaum spürbar und der Nachlauf ist nicht übertrieben lange. Auch die Kraftentfaltung ist sehr natürlich und reagiert in Echtzeit auf den Input, den ihr dem Bike liefert. Dadurch fühlt ihr euch, als hättet ihr nach einem Popeye-Frühstück die reinsten Hulk-Oberschenkel – aber nicht unbedingt, als würdet ihr auf einem E-Bike sitzen. Der TQ HPR 50 schmeichelt euch, indem er seinen eigenen Beitrag zu diesem plötzlichen Superhelden-Gefühl kaschiert. Lediglich bei spontanen Gegenanstiegen reagiert der Motor zickig auf schaltfaule Fahrer und bricht bei zu geringer Trittfrequenz ein. Hier solltet ihr vorausschauend fahren.

Bei FAZUA ist das Ansprechverhalten nicht ganz so natürlich und unauffällig. In der höchsten Unterstützungsstufe greift einem der Motor deutlich beherzter und abrupter unter die Arme bzw. Beine. Dieser sogenannte Ramp-up lässt sich über die App weiter herunterregeln, was wir im Test noch nicht versuchen konnten, da wir noch keinen Zugriff auf die App hatten. Mit verringertem Ramp dürfte ein deutlich natürlicheres Fahrgefühl zu realisieren sein. Insgesamt zeigt sich der FAZUA Ride 60 kraftvoller und verfügt über einen längeren Nachlauf als der TQ. Außerdem bietet die Boost-Funktion noch mal einen kurzen Extraschub, wenn ihr eine richtig steile Rampe erklimmen wollt. Damit bietet der Motor mit 450 W noch mal 100 W mehr Leistung als die normale 350 W Maximalleistung. Dieses Extra könnt ihr euch für 12 Sekunden während der Fahrt oder 4 Sekunden aus dem Stand gönnen und der Effekt ist deutlich spürbar. Geht man von den Pedalen und hat den Nachlauf abgewartet, braucht der FAZUA Ride 60 den Bruchteil einer Sekunde, bis er euch wieder den gewohnten Support zur Verfügung stellt. Dieses kleine Turboloch soll bis zur absoluten Serienreife noch abgeschafft werden. Das Problem ist FAZUA bekannt und soll bereits in der aktuellsten Software-Version behoben worden sein, die uns zum Testzeitpunkt allerdings noch nicht zur Verfügung stand.

Lautstärke

Beide neuen Motoren sind deutlich leiser als die Konkurrenz mit den dicken Oberarmen von Bosch oder Shimano. Und das Beste daran: Das nervige Klappern im Leerlauf haben die beiden Leichtgewichte auch nicht! Klang-Puristen werden die neuen Light-Motoren schnell ins Herz schließen und sich am summenden Freilauf und dem raschelnden Waldboden erfreuen.

Die Lautstärke ist sicher auch vom Resonanzkörper, also dem Bike-Rahmen, abhängig – in unseren Tests war der TQ-Motor allerdings noch etwas leiser als der FAZUA.

Der TQ-Motor hat übrigens einen angenehmen, unaufdringlichen Klang, der so leise ist, dass er schnell mit den Umgebungsgeräuschen im Hintergrund verschwimmt. Der Ride 60 von FAZUA ist zwar nicht ganz so unaufdringlich wie der TQ, aber immer noch sehr leise. Mit zunehmender Last wird er jedoch merklich lauter.

Werden die neuen Light-Motoren den großen Motoren der Bosch- und Shimano-Liga den Markt streitig machen?

Über das Potenzial der neuen Light-Motoren wird heiß diskutiert. Wir wissen bereits, dass noch weitere Hersteller mit vergleichbaren Modellen auf den Markt wollen und das Segment 2023/24 weiter befeuern werden. Fakt ist: Durch die leichten Antriebe entsteht eine neue Generation an noch besseren Mountainbikes mit Motorunterstützung, die vor allem eingefleischte Trail- und Enduro-Biker begeistern wird und dadurch die letzten paar Unbekehrten für das Mountainbiken auf Elektroiden gewinnen könnte. Tourenfahrer, die eh nur im Eco- oder Tour-Modus ihrer großen Motoren unterwegs sind, können von den neuen E-MTBs genauso profitieren wie sehr leichte Fahrer (< 70 kg), die ein ähnliches Leistungsgewicht mit diesen Motoren erzielen wie Fahrer jenseits der 100-kg-Grenze auf einem E-MTB der Bosch- bzw. Shimano-Liga.

Falls ihr jetzt Angst habt, dass der E-Bike-Markt durch die neuen Motoren noch größer und unübersichtlicher wird, können wir euch beruhigen – das glauben wir nicht. In den letzten Jahren ist der Markt vor allem durch die vielen Neueinsteiger in die MTB-Welt gewachsen. Die neue Generation von Light-E-MTBs wird den Markt aber vermutlich eher umverteilen, weil die leichten E-Modelle eine immer spannendere Alternative zu analogen Bikes darstellen. Und weil es durch sie immer weniger Gründe gibt, sich für ein Bike ohne Motor zu entscheiden. Allerdings werden die neuen Light-E-MTBs sicherlich ihre Anteile vom bestehenden E-MTB-Markt der Shimano-/Bosch-Liga rauben – denn viele Biker fahren mehr Gewicht und Power mit sich herum, als notwendig wäre. Und das ist weder dem Handling noch der Handhabung zuträglich!

Unser Fazit zum neuen TQ- und FAZUA-Motor

Es gibt nicht den einen besten Light-Antrieb, aber es gibt für jedes Einsatzgebiet und jeden Hersteller den passenden. FAZUA schwächelt noch etwas bei Softwareabstimmung, Display und Remote-Haptik, liefert dafür aber mehr Wumms und mehr Akkukapazität. Der TQ-Motor scheint bereits ausgereift zu sein und punktet mit pfiffigen Detaillösungen und viel Understatement; so unauffällig wie möglich, so kraftsparend wie nötig. Beide Motoren haben das Zeug dazu, E-MTB-Zweifler für sich zu gewinnen!

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Transition Relay 2023 – Das erste seiner Art mit dem FAZUA Ride 60 https://ebike-mtb.com/transition-relay-2023-erste-fazua-ride-60/ Wed, 15 Jun 2022 10:29:48 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=104831 104831 Transition stellt mit dem Relay das erste E-Mountainbike mit dem neuen FAZUA Ride 60 Motor vor. Es kommt mit entnehmbarem Akku und soll so auch als analoges Mountainbike funktionieren. Mit 160 oder 170 mm Federweg und 29” oder Mullet Konfiguration klingen die Eckdaten vielversprechend. Wir haben die wichtigsten Infos zum neuen Bike.

Transition Relay | FAZUA Ride 60/430 Wh | 170/170 mm (v/h) | Hersteller-Website

Transition hat mit dem Repeater erst vor kurzem ihr erstes E-Mountainbike präsentiert. Das kommt mit Shimano EP8 Motor und stolzen 85 Nm an Unterstützung. Nun zeigt Transition Pioniergeist und bringt mit dem Relay das erste vollgefederte E-Mountainbike mit dem neuen leichten FAZUA Ride 60 System mit 60 Nm Drehmoment.

Transition Relay 2023 – Ein Bike für alle Fälle?

Transition verspricht mit dem neuen Relay ein Bike, das mit oder ohne Akku gefahren werden kann und so ein schlüssiges Gesamtpaket bietet. Egal ob Bikepark-Laps mit Lift und ohne Akku oder selbst hoch treten mit Akku und 60 Nm mehr in den Beinen – Das Transition Relay soll beides erlauben.

Die Lenkerremote “Ring Control” ist klein und unauffällig, aktiviert über drei Tasten dennoch alle Funktionen: Unterstützungsstufe, Walk Assist, Boost-Modus und Lichtschalter.
Durch den großen Ausschnitt im Unterrohr kann der 430 Wh Akku entnommen werden.
Das Plastik-Cover hält alles dicht wenn ihr ohne Akku unterwegs seid. So könnt ihr stattdessen noch locker eine Regenjacke ins Unterrohr stopfen.
Das Mini-Display auf dem Oberrohr zeigt Ladestand und Unterstützungsstufe. Zudem kann es vorne hochgeklappt werden, dann kommt ein USB-C Port zum Vorschein, über den ihr die 430 Wh Batterie anzapfen könnt.

Der 2,3 kg schwere Akku ist entnehmbar und das zurückbleibende Loch im Unterrohr wird mit einem Plastikcover verschlossen. Durch die 2-Sekunden Abspeckkur dürfte das Bike in der Abfahrt deutlich agiler und handlicher werden.

Transition Relay 2023 – Eckdaten, Verfügbarkeit und Größen

Das Transition Relay 2023 wird mit Alu- und Carbonrahmen ab dem Frühjahr 2023 erhältlich sein. Es verfügt über einen Flip Chip wodurch das 29” Bike auch einfach als Mullet mit gemischten Laufradgrößen gefahren werden kann. Es kommt mit wahlweise 160 oder sogar 170 mm Federweg am Heck.

Der Flip Chip verändert die Geo und erlaubt zwischen 160 oder 170 mm Federweg am Heck zu variieren. Dadurch kann auch zwischen vollem 29” oder Mullet-Setup gewechselt werden.

Zudem kann ein Flaschenhalter am Unterrohr plus Tool Mount am Oberrohr befestigt werden. Es wird in satten sechs Rahmengrößen von XS bis XXL verfügbar sein – zu genaueren Geometriedaten und verschiedenen Ausstattungsvarianten ist derzeit noch nichts bekannt.


Transition traut sich und released als erster Hersteller ein E-Mountainbike mit dem neuen FAZUA Ride 60 System. Die Bilder und Eckdaten sehen sehr vielversprechend aus, obwohl umfangreiche Informationen noch Mangelware sind. Allein dieser hastige Release lässt Rückschlüsse darauf zu, wie hart umkämpft der Markt von E-Mountainbikes mit Light Support in Zukunft sein wird.

Mehr Infos findet ihr hier transitionbikes.com

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Update: Porsche kauft Motorenhersteller FAZUA und plant Joint Ventures mit Mobilitäts-Riese Pon/Ponooc https://ebike-mtb.com/porsche-expandiert-ebike-sektor/ Wed, 08 Jun 2022 11:00:37 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=97971 97971 Dieser Artikel wurde am 08.06.2022 geändert.
Der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen investiert weiter in die Bike-Industrie – nach der Übernahme der Mehrheitsanteile von Greyp stehen nun neue Investments und Joint Ventures an: So kauft die Porsche AG den Münchner Motorenhersteller FAZUA und plant Kooperationen mit Europas größter Bike-Unternehmensgruppe Pon bzw. dessen Nachhaltigkeits- und Mobilitätsfonds Ponooc.

Die Porsche AG bzw. deren Tochtergesellschaften tanzen bereits auf vielen Hochzeiten im Bike-Bereich. So gibt es die Porsche-E-Bikes, die in Kooperation mit ADP Engineering bzw. ROTWILD produziert werden, sowie den kroatischen E-Bike-Hersteller Greyp, dessen Hauptanteilseigner Porsche bereits ist. Und nicht zu vergessen die brandneue Bike-Marke Cyklær von Porsche Digital, deren erste Bikes in Kooperation mit Storck, FAZUA und Greyp umgesetzt werden.

Nach der Übernahme von 20 % Firmenanteile an FAZUA im Januar macht Porsche nun ernst und kauft den Hersteller von leichten E-Bike Motoren komplett. Die Übernahme durch Porsche sorgt bei FAZUA für positive Stimmung: Die Freude, nun Teil der Porsche-Familie zu sein, ist groß. FAZUA hat erst kürzlich den neuen leichten E-Bike-Motor Ride 60 vorgestellt, der für Aufsehen in der E-Bike-Szene gesorgt hat.

Der Hersteller von leichten, kompakten Antriebstechnologien wurde 2013 gegründet und setzt mit dem neuen FAZUA Ride 60 insbesondere auf die Kategorie der „light E-Bike-Antriebe“. In unserem Motorenvergleichstest gehen wir im Detail auf die Fahreigenschaften des leichten Vorgängers FAZUA Ride 50 Evation-Antriebs ein.

Porsche plant zwei Joint Ventures mit Bike-Riese Pon/Ponooc

Die vermutlich spannendste News ist noch schwer greifbar und nach deren Ankündigung gibt es bislang noch kaum Details darüber. Fakt ist jedoch: Die Porsche AG plant zwei Joint Ventures mit der Ponooc – dem Nachhaltigkeitsfonds der Pon Holdings B.V.. Die Pon Holdings B.V. ist nicht nur Obergesellschaft einer Unternehmensgruppe, zu der unter anderem Bike-Hersteller wie FOCUS, Cannondale, Santa Cruz, GT, Kalkhoff, Gazelle und Cervélo gehören, sondern auch niederländischer Importeur von Volkswagen und weiteren Mobilitätsmarken.

Das Ausmaß des Handelsunternehmens im Mobilitätssektor veranschaulichen folgende Daten: Laut Pon ist 1 von 5 E-Bikes in Deutschland von einer Pon-Marke, 75 % aller Niederländer besitzen ein Bike einer Pon-Marke und jedes fünfte Auto in den Niederlanden wurde von Pon importiert.

Ponooc ist der Risikokapitalfonds von Pon, der Kapital für Start-ups und Scale-ups bereitstellt. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen, die in den Bereichen nachhaltige Energie und nachhaltige Mobilität tätig sind. Als Teil von Pon verfügt Ponooc über ein umfangreiches Netzwerk in der Mobilitätsbranche. Ponooc ist bestrebt, ein proaktiver (Minderheits-)Aktionär zu sein und unterstützt das Management, wo es nötig ist.

Konkret will die Porsche AG gemeinsam mit Ponooc zwei Joint Ventures gründen, die im Bereich der Elektromobilität tätig sein werden. Das erste Joint Venture soll eine künftige Generation von hochwertigen Porsche-E-Bikes entwickeln, herstellen und vertreiben. Das zweite Unternehmen wird sich auf technologische Lösungen für den schnell wachsenden Markt der Mikromobilität konzentrieren.

Die Freigabe für diesen Expansionskurs unterliegt vorerst noch der Prüfung des zuständigen Kartellamts. Die Übernahme von FAZUA ist hingegen bereits beschlossene Sache. Die bereits bestehende Kooperation mit dem Bike-Hersteller ROTWILD bleibt von den Investitionen der Porsche AG nach eigener Aussage unverändert.


Porsche meint es ernst mit FAZUA und sieht wohl das Potential in FAZUA und dem neuen Ride 60. Mit diesen Schritten will Porsche laut eigener Aussage seine E-Mobilitätsstrategie ganzheitlich vorantreiben und sich im E-Mobilitätsbereich auch abseits des E-Autos positionieren. Die Chancen stehen gut, dass damit nicht nur neue Finanzkraft, neues Know-How und frischer Wind in die Bikebranche kommen, sondern auch allmählich eine Verschmelzung von Bike- und Automobilbranche stattfindet. Das könnte der Weg hin zu einer ganzheitlichen Mobilitätsbranche mit einem entsprechenden, spartenübergreifenden Netzwerk sein. Streben die Stuttgarter mit den Investitionen womöglich an, ein Big Player im E-Bike-Sektor zu werden oder stehen bald Porsche-E-Scooter in der Fußgängerzone? Wir bleiben gespannt, wie sich das Portfolio des traditionsreichen Sportwagenherstellers entwickelt.

Porsche hat bereits in Kooperation mit ROTWILD erste Gehversuche im E-Bike-Sektor unternommen. In unserem Schwestermagazin DOWNTOWN stellen wir euch zwei E-Bikes von Porsche vor.
Auch den neuen Porsche Taycan Turbo Cross Turismo haben wir für euch in unserem Schwestermagazin DOWNTOWN etwas genauer unter die Lupe genommen. Hype oder Zukunft? Der neue Porsche Taycan Turbo Cross Turismo im Test – hier geht es zum Artikel.
Porsche und FAZUA machten bereits zuvor gemeinsame Sache mit dem Cyklær E-Gravel-Bike. Es entstand aus einer Zusammenarbeit von Porsche Digital, Storck, FAZUA und Greyp. Das E-Gravel Bike besitzt einen FAZUA Antrieb und setzt auf einen umfangreichen Digitalisierungsansatz aus dem eigenen Haus. In unserem Schwestermagazin DOWNTOWN stellen wir das Stadt-affine E-Gravel-Bike im Highlight-Artikel über die Eurobike 2021 etwas genauer vor.
Porsche erwarb bereits ende 2021 die Mehrheit an der innovativen E-Bike-Schmiede Greyp und zeigt damit Interesse am E-Bike-Business. Wir haben damals schon alle wichtigen Themen dazu zusammengefasst. Den ganzen Artikel zur Übernahme findet ihr hier.

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FAZUA Ride 50 Evation im Test https://ebike-mtb.com/fazua-ride-50-evation-2021-test/ Thu, 25 Jun 2020 07:00:37 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=66915 66915 Der FAZUA Evation-Motor hat die Kategorie der Light-E-Mountainbikes begründet. Das letztjährige Leistungstuning hat sich bewährt, das kompakte Komplettsystem für viele Biker wieder interessant gemacht und für einen neuen Namen gesorgt. Wie schlägt sich der FAZUA Ride 50 Evation gegen die komplett neu entwickelte Konkurrenz?

Dieser Motor ist Teil unseres großen E-Mountainbike-Motor-Vergleichstest. Hier geht es zu den Hintergrundinfos und den Kriterien dieses Tests.

Der FAZUA Ride 50 Evation-Motor ist das Multitalent in unserem Motorentest. Das schlanke Drivepack, die Motor-Akku-Einheit, lässt sich mit einem Handgriff aus dem Rahmen des E-Bikes entnehmen. Im Bike verbleiben dann nur die minimalistische Remote und das 1,3 kg schwere Tretlager mit Getriebe und Sensoren. So kann jedes FAZUA-E-Bike auch als analoges Bike ganz ohne Motorunterstützung und Tretwiderstand benutzt werden – und wiegt dabei nicht wesentlich mehr als herkömmliche Bikes. Wer das Downtube-Cover dazu kauft bzw. gekauft hat, kann sich dann auch massig Stauraum schaffen: Dafür befestigt man das Cover einfach mit einem Klick über der Lücke, die normalerweise durch das Drivepack gefüllt wird, und erhält so ein riesiges Fach für Trail-Essentials.

Zwei in eins
Das 3,3 kg schwere Drivepack lässt sich mit einem Handgriff aus dem Rahmen entnehmen. Dann kann das Bike ganz ohne Akku, Motor und Unterstützung genutzt werden.

Ist der Motor überhaupt an? Ohne das hochtönige Summen des FAZUA Ride 50 Evation unter Volllast könnte man – im positiven Sinne – meinen, ohne Unterstützung unterwegs zu sein. Das liegt vor allem am super natürlichen Fahrgefühl, das der FAZUA in allen Unterstützungsstufen liefert. Dennoch sind die drei Unterstützungsstufen deutlich ausdifferenziert. Im progressiven RiverMode ist das Fahrgefühl am natürlichsten. Der schwache BreezeMode ist sehr zurückhaltend und zum Akkusparen gedacht. Als Fahrstufe für den Trail-Einsatz ist er jedoch zu schwach. Obwohl mit einem maximalen Drehmoment von 55 Nm ein deutlicher Leistungsunterschied zu den stärkeren Motoren vorhanden ist, kann der Ride 50 Evation im RocketMode, seiner stärksten Unterstützungsstufe, in der Ebene und bei geringer Steigung problemlos mit Allroundern wie Shimano oder Yamaha mithalten und an der 25-km/h-Schwelle cruisen. Erst an steileren Rampen fällt er deutlich zurück, ist aber immer noch schneller als der Specialized SL 1.1-Motor.

Wie für leichte E-Mountainbikes unbedingt notwendig, lässt sich ein FAZUA-Bike über 25 km/h ohne Tretwiderstand pedalieren. Das Ein- und Aussetzen des Motors ist im RocketMode zwar spürbar, aber noch immer sehr geschmeidig. Weniger geschmeidig ist der relativ grob verzahnte Freilauf, der beim Rollen hörbar ist und beim Einrasten laut klackt.

Handlich
Die neue FAZUA bX-Remote lässt sich über eine Touch-Oberfläche steuern. Bei Nässe kann die Touch-Bedienung auch deaktiviert werden; mit dem mechanischen Knopf kann man zwischen den Modi wechseln.
Zu kompliziert?
Die Feineinstellung der Unterstützungsstufen kann mit ihren unzähligen technischen Begriffen leicht für Verwirrung sorgen. FAZUA wählt einen anderen Ansatz und leitet euch über gezielte Fragen zum passenden Motorsetup. Cool!

FAZUA setzt auf den kleinsten Akku im gesamten Testfeld: Der FAZUA ENERGY 250X-Akku liefert „lediglich“ 252 Wh, ist dafür aber sehr kompakt und mit 1,4 kg super leicht. Ausgiebige Touren mit vielen Höhenmetern, wie man sie mit den klassischen Allround-Motoren machen kann, sind dadurch ohne Ersatzakku nicht zu stemmen. Ein Ersatzakku fängt bei 407 € Aufpreis an und lässt sich problemlos in nahezu jedem Rucksack verstauen. Durch das Verschlusssystem des Drivepack sitzt der Akku sicher, lässt sich aber nur außerhalb des Bikes laden. Ähnlich wie bei Bosch müssen die Bike-Hersteller beim Ride 50 Evation auf den Geschwindigkeitssensor, den Akku und die Remotes von FAZUA zurückgreifen. Dafür haben sie, ebenso wie der Händler und der Endkunde, mehr Spielraum beim individuellen Setup der Unterstützungsstufen. Highlight des Gesamtpakets ist die neu gestaltete FAZUA Rider App, die euch mit gezielten Fragen zum optimalen Motor-Setup begleitet. Vor allem Einsteiger finden hier schnell und einfach ein Setting, das zu ihrem Fahrstil, ihren Fahreigenschaften und der gewünschten Reichweite passt. Obendrein ermöglicht die App Tracking und Navigation auf dem Handy und stellt außerdem Streckeninfos und weitere Fahrdaten bereit. So kann FAZUA bewusst auf ein Display verzichten und stattdessen kompakte Remotes nutzen, die mit LEDs den Ladezustand und die Fahrstufe anzeigen. Für E-Mountainbiker ist besonders die Lenker-Remote bX relevant, die schlank und elegant im Cockpit sitzt und über eine Touch-Oberfläche bedient wird. Beim Geschwindigkeitssensor setzt FAZUA noch immer auf die exponierte Montage an der Kettenstrebe in Kombination mit einem pannenanfälligen Speichenmagneten.

Unser Fazit

Die Hardware des FAZUA Ride 50 Evation ist eine der ältesten im gesamten Testfeld. Doch mit konsequenten Software-Verbesserungen schafft es das kompakte Motorsystem, an der Konkurrenz dranzubleiben – und schließt so die Lücke zwischen ganz leichten und schwachen Systemen und den klassischen Allroundern. Die absoluten Highlights? Die verbesserte FAZUA Rider App mit innovativem Setup-Guide und der Zwei-Bikes-in-einem-Gedanke. Denn wer will, kann ein E-MTB von FAZUA auch als analoges Bike nutzen.

Tops

  • hohe Variabilität
  • kein Tretwiderstand
  • modulares, entnehmbares Motor-/Akku-Konzept

Flops

  • lauter Freilauf
  • externer Geschwindigkeitssensor

Mehr Informationen findet ihr unter fazua.com

Dieser Motor ist Teil unseres großen E-Mountainbike-Motor-Vergleichstest. Hier geht es zu den Hintergrundinfos und den Kriterien dieses Tests.

Brose Drive S Mag | Bosch Performance Line CX | FAZUA Ride 50 Evation Firmware 2.0 | SACHS RS (Zum Test) | Yamaha PW-X2 | Shimano STEPS E8000 | Shimano EP8 | TQ HPR 120S | Specialized SL 1.1

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FAZUA Evation Black Pepper – Exklusiv: alle Infos, How-To und Test zum Software-Update https://ebike-mtb.com/fazua-evation-black-pepper-software-2020-test/ Wed, 08 Apr 2020 07:26:54 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=62178 62178 Der FAZUA Evation-Motor hat die Kategorie der leichten E-Mountainbikes mit geringer Motorunterstützung begründet. Ab sofort ist ein neues Software-Update verfügbar, das den Charakter des Evation-Motors grundlegend verändern soll. Wir haben es bereits mehrere Wochen für euch getestet und verraten euch, was es kann, ob es sich lohnt und wie ihr es selbst durchführt.

Der FAZUA Evation-Motor ist ein echtes Multitalent. Das schlanke Drivepack, die Motor-Akku-Einheit, lässt sich mit einem Handgriff aus dem Rahmen des E-Bikes entnehmen. Im Bike verbleiben dann nur die minimalistische Remote und das 1,3 kg schwere Tretlager mit Getriebe und Sensoren. So kann jedes FAZUA-E-Bike auch als analoges Bike ganz ohne Motorunterstützung und Tretwiderstand mit geringem Mehrgewicht benutzt werden. Bisher hat der Evation-Motor vor allem mit seinem natürlichen und wenig aufdringlichen Fahrgefühl überzeugt. Ohne das hochtönige Summen unter Volllast könnte man – im positiven Sinne – meinen, ohne Unterstützung unterwegs zu sein. Doch das natürliche Fahrgefühl erkaufte sich FAZUA bisher durch geringe Leistung. Denn obwohl der Motor mit 55 Nm zwar nur 5 Nm weniger Drehmoment bereitstellt als z. B. ein Shimano STEPS E7000, ist er bisher spürbar schwächer. Nicht nur an steilen Rampen, sondern auch in der Ebene fehlt es ihm an Power, um mit den kraftvollen Motoren wie Shimano oder Bosch mitzuhalten. Hinzu kommt noch das relativ kleine nutzbare Drehzahlband, denn bei niedrigen Kadenzen und vor allem jenseits der 90 Umdrehungen pro Minute fällt die Leistung schlagartig ab. So hat beim Evation bisher das vorausschauende und schnelle Schalten der Gänge eine sehr wichtige Rolle gespielt. Bis jetzt, denn das Update ändert das nun grundsätzlich.

Bergauf hat der FAZUA Evation-Motor seinem Fahrer bisher auch im RocketMode einiges abverlangt

Der FAZUA-Motor mit der Firmware 2.0 im Test

Unsere Kritik an der geringen Motorpower, dem kleinen Drehzahlband und der Geräuschkulisse hat sich FAZUA angenommen und verbessert. Denn ab sofort bietet FAZUA das kostenfreie und rückwärtskompatible Software-Update auf die Firmware 2.0 an. Mit ihm ändert sich die Charakteristik des Motors grundlegend: Er ist deutlich leiser und obendrein effizienter geworden, wodurch sich höhere Reichweiten erzielen lassen. Dennoch ist die Leistung spürbar höher, wodurch der Evation im RocketMode in der Ebene und bei mäßiger Steigung problemlos mit Shimano oder Bosch mithalten kann. Erst an steileren Rampen fällt er zurück, ist aber spürbar schneller als vor dem Update.

Wer jetzt noch kein Update gemacht hat, ist selber schuld. Mit der neuen Firmware spielt der FAZUA-Motor in einer anderen Liga!

Auch die drei Unterstützungsstufen sind jetzt deutlich ausdifferenzierter. Im progressiven RiverMode ist das Fahrgefühl sehr natürlich. Der schwache BreezeMode ist sehr zurückhaltend und zum Akkusparen gedacht. Als Fahrstufe für den Trail-Einsatz ist er jedoch noch immer zu schwach. Der abrupte Leistungsabfall bei hohen Trittfrequenzen gehört mit dem Update ebenfalls der Vergangenheit an. An der Hardware des Motors ändert das Update natürlich nichts. So lässt sich ein FAZUA-Bike über 25 km/h auch weiterhin ohne spürbaren Tretwiderstand pedalieren. Lediglich das Ein- und Aussetzen des Motors im RocketMode hat sich verändert. Durch die gesteigerte Motorpower ist der Übergang jetzt zwar spürbar, aber noch immer sehr geschmeidig. Weniger geschmeidig – und der Hardware geschuldet – ist der relativ grob verzahnte Freilauf, der beim Rollen hörbar ist und beim Einrasten laut klackt.

Mit der neuen Firmware liefert der Evation ausreichend Power, um Uphills ganz entspannt zu meistern. Wer auf sein Work-out nicht verzichten möchte, kann die beiden schwächeren Unterstützungsstufen jetzt viel besser nutzen.

How-to: So gelingt das Fazua-Software-Update

Mit dem Black Pepper-Update ändert FAZUA vorerst nichts an der Hardware des Evation-Motors. Alle Verbesserungen in den Bereichen Effizienz, Motorpower und Geräuschkulisse haben die Entwickler lediglich durch Anpassung der Firmware erreicht. Alle neuen E-Mountainbikes mit FAZUA-Motor werden in Zukunft mit der neuen Firmware ausgeliefert. Gute Nachrichten, falls ihr bereits ein Bike mit Evation-Motor besitzt: Das Update auf die Firmware 2.0 ist rückwärtskompatibel und absolut kostenfrei. Sowohl euer Bike-Händler als auch ihr selbst könnt das Update in wenigen Minuten am Rechner durchführen. Alles, was ihr dafür braucht, ist euer DrivePack, einen Rechner mit der FAZUA-Toolbox (Hier zum Download), ein Mini-USB-Kabel, einen 10er-Torx und einen kleinen Schlitzschraubendreher.

Nehmt das Drivepack aus dem Bike
Mit dem 10er-Torx löst ihr die beiden Schrauben …
… und hebelt anschließend die Abdeckung vorsichtig mit dem Schraubendreher auf
Unter der Abdeckung sitzt die USB-Buchse. Verbindet das Drivepack mit eurem Rechner.
Ladet das Firmware 2.0 Software-Update herunter und wählt es im Menüpunkt Firmware-Update aus
Stecker ziehen, Abdeckung wieder gefühlvoll festschrauben (nach fest kommt ab) und ab mit dem Drivepack ins Bike
Ein eventuelles Update der Remote passiert dann ganz von alleine vom Drivepack auf die Remote

Endlich individuelle Motor-Setups

Eurem Bike-Hersteller ist es schon vor dem Update möglich gewesen, die Charakteristik des FAZUA Evation auf das Bike, in dem er steckt, anzupassen. Sie haben dann das maximale Level an Unterstützung, den Support-Factor und das Ansprechverhalten „tunen“ können. Dadurch vermittelt der Evation – je nach Setup – in einem E-Rennrad ein ganz anderes Fahrgefühl als in einem waschechten E-Mountainbike. Mit dem Firmware-Update seid ihr jetzt der Boss und könnt die MAX POWER, den SUPPORT FACTOR und das RAMP-UP des Motors in der FAZUA-Toolbox einstellen. Für alle drei Parameter hat FAZUA vorkonfigurierte Templates, bei denen ihr zwischen den Level Eco, Moderate und Performance wählen könnt. Wer den Evation noch besser an die persönlichen Vorlieben anpassen möchte, kann in den „Advanced-Settings“ alle drei Parameter für alle drei Fahrstufen (Breeze-, River- und RocketMode) individuell konfigurieren. Aber was bedeuten die Parameter eigentlich auf dem Trail?

  • MAX POWER ist die maximale Leistung und das maximale Drehmoment, die der Motor bereitstellt. 100 % bedeutet, der Motor kann seine vollen 55 Nm Drehmoment abrufen, während bei 33 % (z. B. im EcoMode) der Motor nur ein Drittel seiner maximalen Leistung liefert.
  • SUPPORT FACTOR gibt an, bei wieviel „Eigenleistung“ des Fahrers der Evation seine MAX POWER abruft. Bei einem geringen Wert schiebt der Evation also auch schon bei geringem Pedaldruck ordentlich an, kann sich dann aber auch unnatürlich anfühlen.
  • RAMP-UP gibt an, wie schnell der Motor auf den Fahrer-Input reagiert und wie schnell er entsprechend beschleunigt.
Die vorkonfigurierten Settings reichen von Eco über Moderate zu Performance und ändern die Charakteristik des Evation in allen drei Unterstützungsstufen
In den Advanced Settings könnt ihr die Parameter für jede Unterstützungsstufe individuell einstellen. Unser Tipp: Wählt erst ein passendes Template und verfeinert es dann im Advanced-Mode.

Im Moment lässt sich der FAZUA Evation nur am Rechner mit der FAZUA-Toolbox anpassen. Das bayerische Start-up arbeitet aber mit Hochdruck an einer App, mit der das Setup des Motors drahtlos vom Smartphone möglich sein soll. So könnt ihr auch auf dem Trail experimentieren und die Unterschiede zwischen den Setups noch besser erfahren.

Gibt es auch Änderungen an der Hardware?

Auch wir konnten kaum glauben, dass FAZUA ohne Änderungen an der Hardware die Performance des Evation-Motors so sehr steigern konnte. Dennoch ist das Gesamtsystem noch nicht perfekt. Allen voran der exponiert auf der Kettenstrebe montierte Geschwindigkeitssensor, bei dem FAZUA noch immer auf einen Speichenmagneten setzt. Auch die gemessen am Funktionsumfang klobige Remote b am Lenker ist bereits in die Jahre gekommen. Hier hat FAZUA zwar letztes Jahr mit der schlanken Remote fX nachgebessert. Sie eignet sich aber nur bedingt für den Einsatz auf dem Trail, weil sie sich nicht vom Lenker aus bedienen lässt. Wir konnten bereits einen ersten Blick auf die neue Remote bX werfen, die deutlich kompakter ist und gut erreichbar am Lenker sitzt. Ob sie sich auch auf dem Trail bewährt, wird sich zeigen. Obendrein sollen Geräte, wie z. B. Garmin oder Wahoo, in Zukunft alle relevanten Fahrdaten darstellen können. Nicht nur bei der ganz neuen Remote bx, sondern – mit einem weiteren Software-Update – alle Remotes.

Verfügbarkeit

Alle die jetzt schon einen 10er Torx und ein passendes USB-Kabel suchen, müssen sich noch bis zum 16.04. gedulden. Dann steht die Motor Firmware 2.0 und die neueste Version der FAZUA Toolbox zum Download bereit.

Fazit

Das kostenlose FAZUA Black Pepper Software-Update ist absolut lohnenswert. Mit der neuen Firmware wächst die Motorunterstützung des FAZUA Evation fast auf das Niveau der Allround-Motoren an – bei gleichbleibendem Gewicht, natürlichem Fahrgefühl und weniger Akkuverbrauch. Top – somit nutzt der Evation sein Potenzial voll aus! Wir sind gespannt, ob FAZUA mit den geplanten App- und Remote-Updates ebenso überzeugen kann.

Alle Infos zum Update und die benötigte Software findet ihr unter fazua.com

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Fazua Remote fX – Neue Remote für den Evation-Antrieb https://ebike-mtb.com/fazua-remote-fx/ Wed, 10 Jul 2019 09:47:04 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=48788 48788 Was lange währt, wird endlich gut? Das Konzept des leichten und entnehmbaren Fazua-Antriebs konnte uns bereits in vielen Bikes überzeugen. An der Integration und Bedienbarkeit der klobigen Lenkerremote haben wir jedoch schon viel Kritik geübt. Die neue Fazua Remote fX ist in den Rahmen integriert und soll mit neuen Funktionen Punkten: Alle Infos findet ihr in der Pressemitteilung von Fazua:

Das Remote fX der Fazua evation Produktfamilie ist vollständig im Rahmen integriert und verschmilzt damit förmlich mit dem Bike. Damit sehen eBikes mit Fazua Antrieb noch eleganter und natürlicher aus. Überflüssige Kabel im Cockpit sowie Displays, die bei Stürzen oder Montagearbeiten exponiert wären, gehören mit dem Remote fX der Vergangenheit an.

Der Fahrer kann mit der sensiblen Touchfläche intuitiv zwischen den Unterstützungsstufen wechseln und so die Befehle ohne spürbare Verzögerung blitzschnell an den Motor weiterleiten. Informationen über Akkuladestand und System Health können schnell, und dadurch ohne jeglicher Gefahr den Fahrer abzulenken, über die seitlich angebrachten fünf LEDs abgelesen werden. Ein intelligenter Lichtsensor stellt zudem sicher, dass die Helligkeit der LEDs den äuße-ren Um- ständen entsprechend angepasst ist.

Im Vergleich ist die alte Remote exponiert und klobig

Erster Eindruck

Die großen Kritikpunkte an der alten exponierten Lenkerremote hat Fazua mit der Remote fX behoben. Die Möglichkeit der Integration in den Rahmen ist genial. Außerdem ist das System rückwärtskompatibel wodurch sich auch alte Bikes nachrüsten lassen – natürlich sitzt die Einheit dann aber nicht im Rahmen.

Mehr Infos unter: fazua.com

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Der beste E-Mountainbike-Motor 2019 – Die 10 wichtigsten Antriebe im Test https://ebike-mtb.com/der-beste-e-mtb-motor/ Fri, 22 Mar 2019 13:30:30 +0000 http://ebike-mtb.com/?p=16851/ 16851 Kein anderes Thema wird bei E-Mountainbikes so heiß diskutiert wie der Motor. Kommt es dabei nur auf die reine Power an? Oder spielt die Summe der kleinen Details eine mindestens genauso wichtige Rolle? Wir haben die 10 wichtigsten Antriebe ausführlich getestet und einen klaren Sieger gefunden.

Watt soll dat? Die wichtigsten Kennzahlen erklärt

E-Mountainbike-Antriebe werden oft anhand einiger Kennzahlen beschrieben. Den Charakter und das Fahrverhalten des Motors auf dem Trail kann man aus diesen Werten aber nur bedingt herauslesen. Sie geben vielmehr einen groben Richtwert vor:

Die Leistung der E-Mountainbike-Motoren wird in Watt angegeben. Ihre durchschnittliche Leistung, die sog. Nennleistung, darf über einen Zeitraum von 30 min eine Durchschnittsleistung von 250 W nicht übersteigen – so schreibt es das Gesetz vor. Alle hier getesteten Motoren erfüllen laut Hersteller diese Norm, können in der Spitze jedoch auch das Zwei- bis Drei- oder gar Vierfache leisten.

Das Drehmoment (in Newtonmeter, Nm, angegeben) beschreibt, wie stark der Motor ist. Der stärkste Antrieb im Test ist der TQ-Motor mit bis zu 120 Nm Drehmoment. Ihre Energie ziehen die Motoren aus internen Akkus, die in das Unterrohr eingeschoben sind, oder aus externen Lösungen, die meistens auf dem Oberrohr platziert werden. Wie lange ein Akku durchhält, bevor er leer gefahren ist, hängt von seiner Kapazität und dem „Verbrauch“ des Motors ab. Die Kapazität wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Ein 500-Wh-Akku hält dementsprechend 2 h durch, wenn der Motor in dieser Zeit permanent 250 W aus dem Akku zieht.

Alle hier getesteten Motoren erfüllen laut Hersteller diese Norm, können in der Spitze jedoch auch das Zwei- bis Drei- oder gar Vierfache leisten.

Unterstützungsstufen

Alle Motoren bieten mehrere Unterstützungsstufen an, die von den Herstellern in Prozent angegeben werden und den Unterstützungsfaktor beschreiben. Unterstützt ein Motor wie beispielsweise der alte Bosch Performance Line CX (2015 – 2019) in der stärksten Stufe mit 300 %, verdreifacht er die Kraft des Fahrers. Je nach Motor gibt es Stufen mit einer Unterstützung von 50 % bis über 400 % oder gar 500 %. Je mehr Stufen ein Motor hat, desto genauer könnt ihr ihn an die momentane Fahrsituation anpassen. So könnt ihr eure Reichweite im Eco-Modus erhöhen oder für steile Rampen die maximale Motorkraft abrufen. Ein progressiver Modus kann dank der verbauten Sensoren erkennen, ob ihr gerade entspannt pedaliert oder mit aller Kraft in die Pedale tretet, und passt die Unterstützung entsprechend an. Das sorgt besonders auf dem Trail für ein sehr natürliches und intuitives Fahrgefühl. Tretet ihr mit viel Kraft in die Pedale, unterstützt euch der Motor auch entsprechend. So eine smarte Unterstützungsstufe macht den Wechsel zwischen den einzelnen Modi fast überflüssig. Sowohl bei den Prozentangaben als auch bei den Nennleistungsangaben der Hersteller ist Vorsicht geboten: Da es keine gesetzlich vorgeschriebenen, einheitlichen Prüfverfahren gibt, sind die Zahlen nicht exakt miteinander vergleichbar.

Bauform/Gewicht

Der beste Motor ist nur so gut wie das Bike, in dem er steckt. Dabei hat die Größe des Antriebs einen signifikanten Einfluss auf die Fahr-Performance. Kompakte Motoren lassen den Designern mehr Spielraum beim Entwickeln des Hinterbaus. Nicht nur das Gewicht, sondern auch die Lage von Motor und Akku beeinflussen das Handling des Bikes enorm.

Displays und Remotes

Beim Display und bei der Remote zum Wählen der Unterstützungsstufe reicht das Spektrum von minimalistischen Lösungen bis hin zu großen Displays mit Navigations- und App-Features. Bei den Cockpit-Systemen von Bosch oder Shimano müssen die Bike-Hersteller eine der vorgefertigten Lösungen verwenden, während sie bei Motoren-Herstellern wie TQ oder Brose nahezu die freie Wahl haben und auch eigene Lösungen entwickeln können. Dafür hat man z. B. bei Shimano auch als Kunde noch die Möglichkeit, das Cockpit mit den Plug-and-Play-Komponenten an die persönlichen Vorlieben anzupassen. Trotz der Vielfalt an Display-Lösungen kämpft man als E-Mountainbiker immer wieder mit drei ganz wesentlichen Problemen: Die Remote ist oft nicht gut zu erreichen oder so klobig, dass Kompromisse beim Hebel der Sattelstütze eingegangen werden. Das Display oder die Remote sitzen so exponiert auf dem Lenker, dass sie schnell zerkratzen oder kaputtgehen können. Und auch die Ablesbarkeit des Displays leidet oft bei zu starker Sonneneinstrahlung. Specialized (Brose) und Shimano bieten das beste Konzept, da sie euch die Wahl lassen: Ihr könnt minimalistisch und mit super cleanem Cockpit unterwegs sein oder stets mit allen relevanten Informationen versorgt werden.

Das Smartphone ist (fast) nicht mehr wegzudenken

Downsizing ist nicht nur beim Dienstwagen in aller Munde. Manchmal kann weniger Leistung auch mehr Fahrspaß oder eine höhere Reichweite bedeuten. Der super kompakte FAZUA-Motor und der „schwache“ Shimano STEPS E7000 haben „nur“ 60 Nm Drehmoment, bringen euch aber dennoch entspannt, sehr natürlich und im Zweifel eben etwas langsamer ans Ziel. Wie beim Auto ist die Reichweite dabei eine Frage der Fahrweise: Shuttelt man sich mit dem schwächeren Motor nicht permanent auf der höchsten Stufe zum Gipfel, saugt er den Akku spürbar langsamer leer.

Downsizing

Downsizing ist nicht nur beim Dienstwagen in aller Munde. Manchmal kann weniger Leistung auch mehr Fahrspaß oder eine höhere Reichweite bedeuten. Der super kompakte FAZUA-Motor und der „schwache“ Shimano STEPS E7000 haben „nur“ 60 Nm Drehmoment, bringen euch aber dennoch entspannt, sehr natürlich und im Zweifel eben etwas langsamer ans Ziel. Wie beim Auto ist die Reichweite dabei eine Frage der Fahrweise: Shuttelt man sich mit dem schwächeren Motor nicht permanent auf der höchsten Stufe zum Gipfel, saugt er den Akku spürbar langsamer leer.

Tritt in die Pedale, und zwar richtig!

Die Kadenz bzw. Trittfrequenz, mit der ihr pedaliert, hat einen immensen Einfluss auf den Motor und die Unterstützung, die er euch liefern kann. Jeder der verbauten Elektromotoren hat einen idealen Drehzahlbereich, in dem er besonders viel Leistung entfalten kann und maximale Effizienz besitzt. Je nach Bauart und interner Übersetzung sind die Motoren bei entweder niedrigeren oder höheren Trittfrequenzen im optimalen Bereich. Ein guter Motor kann mit der schwankenden Trittfrequenz des Bikers umgehen und liefert über einen breiten Bereich viel Unterstützung, ohne bei besonders niedriger oder hoher Kadenz abrupt an Leistung zu verlieren. Das Paradebeispiel: Der Brose Drive S Mag stellt sein maximales Drehmoment über ein sehr breites Kadenz-Spektrum zur Verfügung und hat auch außerhalb des optimalen Bereichs noch ausreichend Power. Sowohl die neue als auch die alte Generation des Bosch Performance Line CX zeigen sich von schwankenden Trittfrequenzen relativ unbeeindruckt und schieben kräftig an.

Dezibelkiller oder Resonanzkatastrophe?

Es klingt wie eine Kleinigkeit, doch auch das Motoren-Geräusch beeinflusst das Fahrempfinden enorm. Ein möglichst leiser Antrieb wirkt am angenehmsten und kann das natürliche Fahrgefühl verstärken. Aber es ist nicht nur der Antrieb, der für die Geräuschentwicklung verantwortlich ist, auch das Rahmendesign beeinflusst durch seinen riesigen Resonanzkörper die Geräuschkulisse. Ein Antrieb, der in einem Bike unauffällig im Hintergrund surrt, kann in einem anderen Rahmen an ein vorbeiknatterndes Mofa erinnern.

Ist da Sand im Getriebe?

Akku leer, Motor aus und jetzt? Über der 25-km/h-Marke oder bei ausgeschaltetem Motor ruft sich der interne Tretwiderstand der Antriebe ins Gedächtnis. Je nach Konstruktion besitzen Motoren eine unterschiedliche interne Übersetzung, um die hohen Drehzahlen des Elektromotors für das Kettenblatt anzupassen. Bei effizienten Lösungen wie dem FAZUA Evation-Motor, dem Pin-Ring-Getriebe im TQ-Motor oder dem Riemenantrieb in den Brose-Antrieben lässt sich beim Pedalieren auch dank spezieller Freiläufe kein Widerstand ausmachen. Dahingegen ist im Yamaha- oder Shimano-Antrieb ein kleiner Tretwiderstand spürbar, sobald die Motor-Unterstützung wegfällt. Beim alten Bosch Performance CX (bis 2019) ist es ein deutlich spürbarer Tretwiderstand. In der neuesten Generation (Bosch Performance Line CX 2020) würde dieses Problem behoben, sodass sich ein Widerstand kaum ausmachen lässt.

Ein Motor, zwei Fahrgefühle

Das Fahrgefühl des Motors wird neben der Hardware besonders stark von der softwareseitigen Motor-Abstimmung beeinflusst. Das geschlossene System von Bosch lässt den Herstellern keinen echten Freiraum in der Gestaltung der Motor-Charakteristik und verhält sich in unterschiedlichen Bikes in etwa gleich. Brose, Yamaha oder TQ lassen den Bike-Herstellern deutlich mehr Freiheiten in der Feinabstimmung des Antriebs. Dadurch kann jeder Bike-Hersteller seinen ganz individuellen Motor-Charakter definieren.

Nicht nur eine Frage des Akkus: die Reichweite

Klar, ein großer Akku mit hoher Kapazität kann dem Motor viel Energie zur Verfügung stellen und für große Reichweiten sorgen. Die Reichweite hängt aber nicht nur von der Größe eures „Tanks“ ab, sondern auch vom Stromverbrauch eures Motors. Der super kraftvolle TQ mit 120 Nm Drehmoment wird auf den ersten Blick sicherlich mehr Energie verbrauchen als der nur halb so starke FAZUA-Antrieb. Doch wie beim Auto gilt auch beim E-Mountainbike: Die Fahrweise beeinflusst den Verbrauch enorm. Darüber hinaus beeinflussen noch unzählige weitere Faktoren die Reichweite, z. B. Reifendruck, Temperatur, Unterstützungsstufe, Fahrergewicht oder Untergrund. Deshalb kann man keine allgemeingültige Aussage über die Reichweite bzw. Reichhöhe treffen. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel „Die Wahrheit über Labortests“.

Was ist eigentlich dieses „natürliche Fahrverhalten“?

Power ist nichts ohne Kontrolle: Ein super kraftvoller Motor lässt sich auf dem Trail nur schwer kontrollieren, wenn er seine Power unvermittelt, ungewollt oder falsch dosiert an das Hinterrad leitet. Besonders beim Anfahren oder nach ganz kurzen Tretunterbrechungen sollte der Motor seine Kraft möglichst schnell, aber nicht zu ruckartig zur Verfügung stellen. Beim E-Biken kommt es auf drei Faktoren an: die Hardware des Motors, die Hardware Mensch mit all ihren individuellen Unregelmäßigkeiten und Variationen in Sachen Trittfrequenz und Tretbewegung sowie die Software. Die Software muss eine ideale, möglichst gefühlvolle Schnittstelle zwischen Motor und Mensch schaffen, damit beide optimal miteinander harmonieren. Und genau diese Harmonie nehmen wir als natürliches Fahrverhalten war. Das gilt übrigens auch für einen geschmeidigen Übergang an der 25-km/h-Schwelle.

Welcher Antrieb ist der beste?

Geht es rein nach den Stückzahlen, macht die alte Generation (2015 – 2019) des tausendfach bewährten Bosch Performance Line CX das Rennen. Galt der alte Bosch vor einigen Jahren noch als die Benchmark, merkt man ihm sein Alter im direkten Vergleich mit den aktuellsten Motoren jedoch deutlich an. Mit dem neu vorgestellten Bosch Performance Line CX 2020 macht Bosch einen riesen Sprung in Sachen Performance und eliminiert die “größten” Schwächen seines Vorgängers. Obwohl die Fahrleistungen auf dem Trail auf absolutem Spitzenniveau liegen, verpasst er den Testsieg aufgrund seines noch immer nicht zielgerechten Display- und Integrationskonzepts.

Beide Shimano-Antriebe überzeugen mit ihrer intuitiven Bedienung, dem kompakten Design und einer klasse Leistungsentfaltung auf dem Trail. Die große Überraschung: Trotz weniger Power macht der „schwächere“ E7000 mit seinem natürlicheren Fahrgefühl auf dem Trail mehr Spaß! Einzig bei niedrigen Kadenzen, sehr steilen Anstiegen und wirklich schweren Fahrern hat der E8000 die Nase vorn.

In Sachen Power spielt der TQ HPR 120S in einer anderen Liga und ist der Konkurrenz haushoch überlegen. Doch genau wie der Yamaha PW-X können beide Motoren kein super natürliches Fahrgefühl vermitteln. Sie benötigen etwas Gewöhnungszeit, lassen sich dann aber auch je nach Unterstützungsstufe und Expertise des Fahrers gut auf dem Trail kontrollieren.

Der beste Antrieb ist bärenstark und dennoch kaum als „Motor“ wahrnehmbar.

Als absolute Underdogs sind FAZUA und Panasonic in den Test gegangen. Der super kompakte FAZUA Evation-Antrieb lässt sich komplett aus dem Bike entnehmen. Ohne Motor-Unterstützung kann man dann wie mit einem herkömmlichen Mountainbike fahren. Die Idee ist genial und gut umgesetzt. Allerdings fehlt es dem FAZUA an Power, um echtes E-Mountainbike-Feeling aufkommen zu lassen. Der Panasonic GX 0 hat einen smarten Automatik-Modus, der das natürliche Fahrgefühl des leichten Motors unterstreicht. In Sachen Durchzug kann aber auch er nicht an der Spitze des Feldes dranbleiben.

Brose schickt wie Shimano gleich zwei Antriebe ins Rennen: Sowohl der Drive S Alu als auch das Pendant mit Magnesium-Gehäuse überzeugen mit super natürlichem Fahrgefühl. Der stärkere Brose Drive S Mag ist kompakter, leichter und kraftvoller als der etwas ältere Drive S Alu. In Sachen Power muss er sich nur dem TQ geschlagen geben und holt sich durch seine perfekte Balance aus natürlichem Fahrgefühl und hoher Motor-Power, sowie den innovativen Integrationsmöglichkeiten für Bikehersteller den absolut verdienten Testsieg.

Fazit

Der Antrieb ist mitunter das zentrale Element eines E-Mountainbikes und bestimmt maßgeblich dessen Charakter, wie ihr in den Erkenntnissen unseres Highend-Bikes-Vergleichstests lesen könnt. Doch die Geometrie, das Fahrwerk und die Ausstattung eines Bikes sind für den Fahrspaß mindestens genauso bedeutend. Deshalb gilt: Ein Motor ist nur so gut wie das Gesamtkonzept des Bikes, in dem er steckt!

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The New Kids on the Block: Ein Firmenbesuch beim Münchner Antriebshersteller FAZUA https://ebike-mtb.com/firmenbesuch-fazua/ Tue, 23 Oct 2018 14:00:31 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=24409 24409 Der Motorenmarkt wird aktuell von einigen Big-Playern dominiert. Bosch, Shimano und Brose sind riesige Konzerne mit Millionen-, gar Milliardenumsätzen und vermeintlich riesigen Entwicklungsressourcen. Umso spannender ist, dass sich mit dem Münchner Antriebshersteller FAZUA aktuell ein Start-Up-Unternehmen anschickt, den E-Mountainbike-Markt zu revolutionieren.

Vier der Fünf Gründer sind noch heute bei FAZUA. Hier im Bild Sebastian Boß, Philipp Kalläne und Fabian Reuter. Johannes Biechele war bei unserem Besuch gerade im Urlaub. Alle kennen sich bereits seit Kindertagen.

Traumstart: Die Firmengeschichte von FAZUA liest sich wie das Paradebeispiel aus einem Start-up Guide. Fünf Kumpels, alle im gleichen, verschlafenen bayerischen Dorf aufgewachsen, gründen gemeinsam nach ihrem Studium eine eigene Firma. Den Grundstein dafür legte Johannes Biechele. Er hat parallel zum Studium bei einem anderen E-Bike-Antriebshersteller gearbeitet und sich gefragt, weshalb noch niemand auf die Idee kam, einen leichten, kompakten Antrieb mit weniger Leistung und geringerer Akku-Kapazität zu entwickeln. Ein Motor gemacht für Fahrradfahrer, die mehr Wert auf ein natürliches Fahrverhalten und eine optimale Integration legen als auf maximale Power.

Das Konzept findet Interessenten

Das Konzept des FAZUA Evation-Antriebs hat schnell einige weitere Unternehmen überzeugt. So teilten unter anderem FOCUS und CUBE den Start-Up-Gründern sehr frühzeitig ihr großes Interesse an dem leichten Antriebssystem mit. Mittlerweile haben 16 Hersteller verschiedenste Modelle mit FAZUA-Antrieben vorgestellt – und es werden ständig mehr. FAZUA hat den Weg geebnet für eine neue Art des E-Bikens. Mittlerweile gibt es E-Roadbikes, Urban-Modelle und natürlich auch E-Mountainbikes mit dem kompakten Antrieb. Für FAZUA ein Riesenerfolg, für den jedoch die Grundlagen stimmen mussten.

Ohne Moos nichts los

„Wenn man am Antriebsmarkt mitmischen, will braucht man vor allem eins: Kapital!” unterstreicht Fabian Reuter, Mitbegründer und CFO von FAZUA. Aus diesem Grund stand für die fünf Gründer sehr schnell fest, dass nur mit finanzkräftigen Investoren erfolgreich sein können. Das Seed-Investment kam 2014 vom High-Tech-Gründerfonds, der BayernKapital sowie weiteren Business Angels. Das Kapital ermöglichte dem Team nicht nur die Entwicklung des Evation-Antriebs, sondern auch ein rasches personelles und räumliches Wachstum.

Start-up-Flair im Münchner Süden

Mit FAZUA ging es seit der Gründung fast so steil bergauf wie die Raketen von Airbus Defence and Space, die bis vor kurzem noch am neuen Standort der Firma entwickelt wurden. Erst vor wenigen Monaten erhielten die Münchner bei einer neuen Finanzierungsrunde 6,5 Millionen Euro, mit denen die Weichen für die Zukunft gestellt werden sollen. Wie viel seit der Gründung 2014 bereits passiert ist, zeigt auch ein Blick auf die Mitarbeiterentwicklung: 2014 waren es lediglich die fünf Gründer, 2016 gesellten sich die ersten zwei weiteren Angestellten hinzu. Bald danach ist Fazua auf 16 Angestellte gewachsen und nach dem letzten Umzug Anfang des Jahres sind jetzt über 50 Mitarbeiter aus 12 Ländern für das Start-up tätig.

Am neuen Standort im Süden Münchens sind alle Bereiche von FAZUA unter einem Dach vereint. Hier befinden sich im ersten und zweiten Stock nicht nur die Entwicklungsabteilung, der Einkauf, das Marketing und das Sales-Team, sondern es werden im Erdgeschoss und im Keller auch alle Antriebe gefertigt.

  Die besten Meetings finden auf dem Gang oder im Treppenhaus statt – flache Hierarchien machen’s möglich!

Trotz des rasanten Wachstums herrscht noch immer Start-Up-Atmosphäre – und das nicht nur wegen des Kickertischs im Pausenraum. Die Hierarchien bei FAZUA sind flach, Meetings finden häufig spontan auf dem Gang oder im Treppenhaus stand. FAZUA kann es sich nicht leisten Ressourcen und Zeit in aufwendiger Verwaltung zu vergeuden und sich in vertikalen Strukturen zu verzetteln, wie es noch in vielen Großkonzerne an der Tagesordnung ist. Was zählt, sind motivierte Mitarbeiter, die für die Sache und das Unternehmen brennen und Bock haben, etwas zu bewegen. Dabei spielt das absolvierte Studium oder die Ausbildung nur eine untergeordnete Rolle. „Wer etwas bewegen will und große Leidenschaft für etwas hat, der wird bei uns auch eine passende Stelle finden” sagt Felix Kuffner, Head of Marketing, der selbst als Quereinsteiger zu FAZUA kam.

Mit einem Plan zum Erfolg

Um die extrem steigende Nachfrage nach dem Evation-Antrieb zu bedienen, steht bei FAZUA vor allem die Optimierung interner Prozesse im Vordergrund. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Münchner ihre Produktion verzehnfacht. Möglich ist das nur durch klare Strukturen und optimale Planung.

Ein Rundgang durch die Fertigung zeigt, wie sich FAZUA auf die Zukunft vorbereitet. Im Erdgeschoss befindet sich nicht nur der Wareneingang und -ausgang, sondern hier wird auch das sogenannte Drive-Pack montiert. Es besteht aus Motor, Akku, Leistungselektronik und Gehäuse. Besonders spannend: über 80 % der Teile werden in Deutschland gefertigt. Die Montage ist klar strukturiert. An den einzelnen Arbeitsplätzen werden die Teile montiert und ihre Seriennummern erfasst, um im Falle eines Defekts die gesamte Charge überprüfen zu können. Apropos überprüfen. Alle hergestellten Teile durchlaufen einen End-of-Line-Test, damit potentiell beschädigte Komponenten gar nicht erst in den Handel gelangen können. Ein Stockwerk tiefer wird der Rest des Antriebs gebaut: die Bedieneinheit und das Tretlagergetriebe.

Wer aufgrund der hohen Nachfrage eine laute, hektische Montage erwartet, wird hier enttäuscht. Für den reibungslosen Ablauf wurden die möglichen Stückzahlen im Vorfeld mit den Herstellern abgesprochen und aktuell sogar größtenteils früher als geplant ausgeliefert.

Die Jungs von FAZUA haben einen Plan. Nicht nur, wie sie ihre Produktion für das kommende Jahr nochmals verdoppeln, sondern auch, wie sie sich im immer härter umkämpften Antriebs-Markt weiterhin von ihrer Konkurrenz abheben können. Der Neubau nebenan ist im vollen Gange und bereits fest in den Expansionskurs des jungen deutschen Unternehmens eingeplant – wir sind gespannt!


Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #014

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