FLYER Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 Das neue FLYER Uproc SL:X im ersten Test – Das Schweizer Uhrwerk unter den Light-E-MTBs? https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-sl-x-2025-test/ Fri, 03 May 2024 08:22:00 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=134847 134847 Das FLYER Uproc SL:X ist das erste Light-E-MTB der Schweizer Bike-Marke. Es kommt mit spannenden Eckdaten wie 130 mm Federweg (v/h), 29”-Laufrädern und Bosch Performance Line SX-Motor mit 400-Wh-Akku. Das neue Uproc SL:X will mit einem natürlichen Fahrgefühl überzeugen – wir haben herausgefunden, ob das gelingt.

FLYER Uproc SL:X 8.70 | Bosch Performance Line SX/400 Wh | 130/130 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 7.499 € | Hersteller-Website

Die Uproc-Serie ist schon lange Bestandteil des FLYER-Portfolios. Anfang des Jahres haben die Schweizer das Full-Power-E-MTB FLYER Uproc X mit kraftvollem Bosch Performance Line CX-Motor vorgestellt, das auch an unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest teilgenommen hat. Nun wird es durch das erste Light-E-MTB ergänzt. Das FLYER Uproc SL:X kommt statt mit 150 mm Federweg wie die Full-Power-Boliden mit 130 mm Federweg (v/h). Es rollt auf 29”-Laufrädern und wird von einem Bosch Performance Line SX-Motor mit bis zu 55 Nm Drehmoment angetrieben, der von einem 400-Wh-Akku gespeist wird. Dabei setzen die Schweizer von FLYER auf einen Carbon-Rahmen. In der von uns getesteten 8.70-Ausstattungsvariante bringt es 18,9 kg auf die Waage und soll 7.499 € kosten. Das Light-E-MTB soll mit einem natürlichen Fahrgefühl punkten und mit seinem wendigen Handling für jede Menge Fahrspaß sorgen.

Das FLYER Uproc SL:X im Detail

Gerade Linien und Kanten bestimmen das Erscheinungsbild des FLYER Uproc SL:X. Der Dämpfer bildet eine gerade Linie mit der Sitzstrebe, die Teil des Flex-Pivot-Hinterbaus ist. Durch die Nachgiebigkeit der Sitzstreben kann auf ein zusätzliches Lager zwischen Sitz- und Kettenstrebe verzichtet werden. Was wiederum Wartung und Gewicht spart. Die Züge laufen entgegen dem Trend durch Kabelports in den Rahmen, was vor allem Heimwerker aufgrund der etwas besseren Wartungsfreundlichkeit freuen dürfte.

Das Prinzip der Flex-Stays macht die Sitzstreben durch eine spezielle Konstruktion und besondere Carbon-Lagen nachgiebig. Dadurch wird ein sonst benötigter Lagerpunkt überflüssig, der durch den Flex der Sitzstrebe ausgeglichen wird.
Die Züge laufen durch Kabelports in den Rahmen, was für eine etwas leichtere Wartung sorgt.

Der Vollcarbon-Rahmen ist in schickes Silber getaucht. Der Lack wird ab Werk von einer durchsichtigen Schutzfolie an den wichtigsten Stellen vor Beschädigungen geschützt. Am Hinterbau ist zusätzlich ein gut dimensionierter Sitz- und Kettenstrebenschutz angebracht, der für Ruhe am Heck sorgt und vor Lackschäden bewahrt. Damit aber nicht genug: Das Hauptlager wird am Übergang vom Hauptrahmen zum Hinterbau von einer Gummiabdeckung geschützt und verhindert, dass sich Steine in die Lücke verirren. Weitere clevere Details sind das Multitool im Steuersatz bei den Ausstattungsvarianten 8.70 und 9.50 und die MonkeyLink-Schnittstelle am Vorbau, an der man ein Licht einfach anklipsen kann, das durch den Haupt-Akku versorgt wird.

Durch die verschraubte Gummiabdeckung am Übergang vom Hauptrahmen zum Hinterbau werden Steine und der gröbste Dreck ferngehalten.
Im Steuerrohr versteckt sich bei den Modellen 8.70 und 9.50 ein Multitool.
Die Schweizer von FLYER verpassen dem Uproc SL:X eine MonkeyLink-Schnittstelle unter dem Vorbau. Hier kann einfach ein Licht angeklipst werden, das dann direkt vom Haupt-Akku gespeist wird – praktisch!

Der Bosch Performance Line SX-Motor ist formschön in den Carbon-Rahmen integriert und wird vollständig vom Cover aus Kunststoff umhüllt. Der Motor leistet bis zu 55 Nm Drehmoment und eine Maximalleistung von 600 Watt. Seine Energie zieht er aus dem fest verbauten 400-Wh-Akku im Unterrohr.

Der Bosch Performance Line SX-Motor ist äußerlich kaum zu sehen und wird von einem schwarzen Motor-Cover umhüllt.

Das heißt aber auch, dass ihr das Light-E-MTB in die Wohnung schleppen müsst, sofern ihr keine Steckdose am Abstellort habt. Dafür ist der eigens entwickelte Ladeport gut zugänglich über dem Motor im Sitzrohr platziert und überzeugt mit guter Haptik. Für mehr Reichweite lässt sich das FLYER Uproc SL:X mit dem PowerMore Range Extender um 250 Wh erweitern. Entscheidet man sich für die höherpreisigen Modelle 8.70 und 9.50, bekommt man den Range Extender kostenfrei dazu. Egal ob beim Kauf direkt dabei oder nachgerüstet, der Range Extender findet an den Anschraubpunkten des Flaschenhalters Platz – entweder das Plus an Reichweite oder genug zum Trinken, beides geht leider nicht.

Der Ladeport sitzt gut zugänglich am Sitzrohr. So lässt sich auch der Range Extender bequem einstecken, und das Kabel stört während der Fahrt nicht.

Die kabellose Bosch Mini Remote und der minimalistische Bosch System Controller kommen an vielen sportlichen E-MTBs zum Einsatz. Die wenigen Informationen sind völlig ausreichend und passen zur sportlichen Ausrichtung und zum cleanen Look des FLYER Uproc SL:X Light-E-MTBs. Wer dennoch mehr Informationen haben will, kann sich per Smartphone über die Bosch eBike Flow App verbinden.

Die kabellose Bosch Mini Remote überzeugt mit guter Haptik und trägt zum cleanen Erscheinungsbild bei.
Der Bosch System Controller überflutet einen nicht mit unnötigen Informationen und passt gut zum sportlichen Konzept des Light-E-MTBs.

Die Ausstattung unseres FLYER Uproc SL:X 8.70-Testbikes

Wir haben das FLYER Uproc SL:X 8.70 getestet. Es ist mit einem FOX-Fahrwerk ausgestattet, bestehend aus einer 34er-Performance-Federgabel an der Front und einem Float Performance-Luftdämpfer am Heck. In Sachen Trail-Performance und Einstellbarkeit können die Federelemente nicht ganz mit den Factory-Topmodellen mithalten.

Das FOX Performance-Fahrwerk bietet etwas weniger Einstellmöglichkeiten und geringere Trail-Performance im Vergleich zu den Factory-Topmodellen.

Die Gänge werden präzise durch die mechanische Shimano XT-Schaltgruppe gewechselt. Sie hat sich über die Jahre bewährt und verrichtet an unzähligen Bikes ihren Dienst. Ebenfalls aus der Shimano XT-Serie kommen die kraftvollen Vierkolbenbremsen, die auf 200-mm-Bremsscheiben zupacken und selbst auf langen Abfahrten für ausreichend Bremspower sorgen.

Mechanisch, aber bewährt: Die Gänge werden präzise von der Shimano XT 12-fach-Schaltgruppe gewechselt.
Die kraftvollen Shimano XT-Vierkolbenbremsen sind mit großen 200-mm-Bremsscheiben kombiniert.

Die Sattelstütze liefert OneUp in Form der neuen V3 mit 180 mm Hub in Größe L und sorgt damit für genügend Bewegungsfreiheit auf dem Trail. Das Cockpit besteht aus einem SATORI Ursa-Vorbau und einem Hayes ProTaper Carbon-Lenker mit einer Breite von 810 mm. Auf die DT Swiss HX1700 LS Alu-Laufräder sind Schwalbe-Reifen aufgezogen. Allerdings kommen die schwach profilierten Wicked Will-Reifen zum Einsatz, beide in der harten Speedgrip-Gummimischung und der pannenanfälligen Super Ground-Karkasse. Wir raten, die Reifen auf jeden Fall gegen ein gröberes Modell wie z. B. Schwalbe Nobby Nic mit robusterer Trail-Karkasse und weicherer Soft-Gummimischung upzugraden.

Die OneUp V3-Sattelstütze verfügt über 180 mm Hub in Größe L und sorgt für ausreichend Bewegungsfreiheit für den Fahrer.
Die Schwalbe Wicked Will-Reifen kommen beide in der pannenanfälligen Super Ground-Karkasse und der harten Speedgrip-Mischung.

FLYER Uproc SL:X 8.70

7.499 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line SX 55 Nm
Akku Bosch PowerTube 400 Wh
Display Bosch System Controller
Federgabel FOX 34 Performance 130 mm
Dämpfer FOX Float Performance 130 mm
Sattelstütze One Up V3 180 mm
Bremsen Shimano XT 203/203 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau Satori Ursa 35 mm
Lenker Hayes ProTaper Carbon 810 mm
Laufradsatz DTSwiss HX1700 LS 29"
Reifen Schwalbe Wicked Will, Super Ground, Speedgrip 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 18,9 kg
Zul. Gesamtgewicht 130 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg

Besonderheiten

Range Extender
Multitool
MonkeyLink

Tuning-Tipp: robustere Reifen mit gröberem Profil

Die verschiedenen Ausstattungsvarianten des FLYER Uproc SL:X

Das FLYER Uproc SL:X gibt es in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten: 4.10, 6.50, 8.70 und 9.50. Alle Modelle kommen mit 29”-Laufrädern und Bosch Performance Line SX-Motor mit 400-Wh-Akku.
Das FLYER Uproc SL:X 4.10 markiert den Einstieg mit 5.799 € und kommt als einziges mit einem X-Fusion-Fahrwerk und TRP Slate Evo-Bremsen. Die Gänge werden mit der Shimano DEORE 12-fach-Schaltung gewechselt.
Beim Uproc SL:X 6.50 für 6.999 € werden die 130 mm Federweg von einer FOX 34 Rhythm-Federgabel und einem FOX Float Performance-Luftdämpfer verwaltet. Geschaltet wird hier schon elektrisch mit der robusten SRAM GX Eagle Transmission-Schaltgruppe, die der XX Eagle Transmission aus dem Topmodell in Sachen Performance in nichts nachsteht.
Das obere Ende des Portfolios bildet das FLYER Uproc SL:X 9.50 für 9.999 € und ist, wohin das Auge auch schweift, nur mit hochwertigen und prestigeträchtigen Komponenten ausgestattet. Bei der Schaltung greifen die Schweizer ganz oben ins Regal und verbauen SRAMs High-End-Schaltgruppe XX Eagle Transmission, und beim Fahrwerk kommen gold glänzende FOX Factory-Komponenten zum Einsatz. Außerdem setzt das Topmodell als einziges auf DT Swiss HXC1501-Carbon-Laufräder.

Die Geometrie des FLYER Uproc SL:X

Das FLYER Uproc SL:X gibt es in 4 verschiedenen Größen von S–XL und soll Fahrer von 155–195 cm abdecken. Das Light-E-MTB kommt mit einer moderaten Geometrie. Der Reach in Größe L beträgt 485 mm, und der Lenkwinkel fällt mit 65° weder besonders flach noch besonders steil aus. Das Sitzrohr mit 440 mm ist auf der kurzen Seite und bietet durch die Sattelstütze mit 180 mm Hub genügend Bewegungsfreiheit für den Fahrer. Die Kettenstreben von 453 mm wachsen über die Rahmengrößen nicht mit. Über einen Flip-Chip an der Dämpferanlenkung lässt sich das E-MTB in der Low- oder High-Position fahren. In der von uns gefahrenen Low-Position wird der Lenkwinkel etwas flacher und das Tretlager senkt sich geringfügig ab.

Größe S M L XL
Oberrohr 571 mm 605 mm 629 mm 664 mm
Sattelrohr 380 mm 400 mm 440 mm 480 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 125 mm 135 mm
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel 77,3° 77,1° 77° 76,8°
Kettenstrebe 453 mm 453 mm 453 mm 453 mm
Tretlagerabsenkung 38 mm 38 mm 38 mm 38 mm
Radstand 1.199 mm 1.234 mm 1.258 mm 1.294 mm
Reach 435 mm 465 mm 485 mm 515 mm
Stack 605 mm 614 mm 623 mm 637 mm

Was kann das FLYER Uproc SL:X auf dem Trail?

Startet man mit dem FLYER Uproc SL:X auf Tour, sitzt man angenehm kompakt im Sattel. Auch nach mehreren Stunden auf dem Bike bleiben Rückenschmerzen fern. Ist man auf flachen Forstwegen oder Radwegen unterwegs, lastet ein leichter Druck auf den Händen. Sobald es in den Anstieg geht, hat man dadurch aber genug Druck auf der Front und das Vorderrad steigt selbst an steilen Uphills nicht. Dabei schiebt der Bosch Performance Line SX-Motor in der stärksten Unterstützungsstufe deutlich kräftiger als andere Light-Motoren und man klettert die steilsten Rampen hinauf. Allerdings nur solange der Untergrund trocken und griffig ist. Öffnen sich die Wolken-Schleusen, generiert der straffe Hinterbau in Kombination mit den schwach profilierten Reifen nur wenig Traktion, und der Reifen kann die Kraft nicht auf den Boden übertragen.

Geht es oben in den Trail, steht man gut integriert im Bike. Durch die ausgewogene Balance zwischen Front und Heck muss man in offenen Kurven nicht aktiv auf die Front arbeiten, um den Grip am Vorderrad aufrechtzuerhalten. Das FLYER Uproc SL:X punktet vor allem auf Flowtrails mit viel Fahrspaß. Hier kann man durch das eher straffe Fahrwerk viel Geschwindigkeit generieren und durch Anlieger und Roller pushen. Wird der Trail rougher, steigt auch das geforderte Fahrerlevel. Das straffe Fahrwerk gibt Feedback vom Untergrund an den Fahrer weiter und fordert von unerfahrenen Ridern ein hohes Maß an Konzentration. Durch das wendige und agile Handling lädt das FLYER erfahrene Biker zum Spielen mit dem Trail ein. Schnelle Richtungswechsel von der Low- auf die Highline gehen leicht von der Hand. Gerade unter nassen Bedingungen wird das Bike aber von den schwach profilierten Reifen limitiert, die dem Einsatzzweck nicht ganz gerecht werden. Alle, die die meiste Zeit auf technischen Trails unterwegs sind, sollten auf einen Reifen mit gröberem Profil, robusterer Karkasse und weicherer Gummimischung upgraden.

Für wen ist das FLYER Uproc SL:X?

Das FLYER Uproc SL:X ist vor allem für sportliche Fahrer, die auf der Suche nach einem agilen Trail-Bike mit Motor-Unterstützung sind. Auf trockenen Flowtrails ist Spaß für Anfänger und Fortgeschrittene angesagt. Ist man die meiste Zeit auf technischen Trails unterwegs, sollte man ein gewisses Fahrerlevel mitbringen.

Fazit zum FLYER Uproc SL:X

Das neue FLYER Uproc SL:X Light-E-MTB sieht nicht nur schick aus, sondern integriert auch clevere Detaillösungen wie das Multitool im Steuerrohr oder die ab Werk aufgeklebte Schutzfolie. Bergauf spielt es seine Stärken vor allem auf weniger technischen und steilen Climbs aus. Auf dem Trail punktet es besonders auf flowigen Trails mit viel Fahrspaß. Wird das Terrain gröber, will es von einer erfahrenen Hand Richtung Tal gelenkt werden.

Tops

  • Tool im Steuersatz
  • cleaner Look
  • agiles Handling

Flops

  • Reifen werden dem Einsatzgebiet des Bikes nicht gerecht
  • erfahrene Hand im technischen Terrain nötig

Mehr Informationen findet ihr unter flyer-bikes.com

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Das FLYER Uproc X 8.70 – Im großen E-Mountainbike-Test 2024 https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-x-8-70-2024-group-test/ Wed, 20 Mar 2024 13:00:50 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=129436 129436 Ist das Schweizer Feinmechanik oder ein Hobel fürs Grobe? Die Bike-Marke FLYER hat ihr Uproc beim großen E-MOUNTAINBIKE Vergleichstest ins Rennen geschickt. Der Klassiker wurde neu aufgelegt und geht mit 150 mm Federweg plus Bosch Performance Line CX-Motor für – im Vergleichstest günstige – 7.999 € über die Ladentheke. Wie schlägt sich das neue Modell?

FLYER Uproc X 8.70 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
25,1 kg in Größe M | 7.999 € | Hersteller-Website

Die FLYER Uproc-Serie gibt es schon lange. Mit dem Namenszusatz X soll es mit 150 mm Federweg vorn und hinten die Allzweckwaffe im FLYER-Portfolio sein und überall eine gute Figur machen: auf Touren, Alpenpass-Aufstiegen sowie Abfahrten in anspruchsvollem Gelände. Das neue Uproc X kommt mit Bosch Performance Line CX-Motor anstelle des früher verbauten Panasonic-Antriebs. Das macht das Bike zwar weniger exotisch, dennoch bleibt die Schweizer Marke FLYER eine der exklusiveren im Portfolio des ZEG-Mutterschiffs. Die Mullet-Laufräder – also 29” vorn und 27,5” hinten – werden vom Vorgänger übrigens übernommen. Zur Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft gehören neben FLYER auch BULLS, Pegasus und weitere Marken rund um die Bike-Welt. Wie sich die neueste Veröffentlichung von FLYER Uproc X im großen Vergleichstest geschlagen hat und ob die Veränderungen das Bike aufs Treppchen bringen, haben wir herausgefunden.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Was macht das FLYER Uproc X 8.70 2024 aus?

Schweift der Blick übers Oberrohr des Vollcarbon-E-Mountainbikes, macht FLYER die hoch angesetzten Erwartungen gleich deutlich: „Swiss Quality Assembly“. Die hochwertige Verarbeitung des FLYER Uproc X wird quasi per Aufkleber attestiert, aber wie steht’s um den Rest? Der weiße Hauptrahmen setzt auf Details in einem Grauton, der sich am ebenfalls aus Carbon gefertigten Hinterbau wiederfindet. Lediglich die Dämpferwippe ist aus Aluminium und so bleibt die Nadel der Waage in Rahmengröße M bei 25,1 kg stehen. Der Vorgänger des FLYER Uproc X ist im großen E-MTB Vergleichstest im letzten Jahr nicht so gut weggekommen – nun hat sich bei der Nachfolgeauflage aber einiges geändert. Der Knick im Oberrohr gehört nicht mehr zur FLYER-Designsprache und auch das extravagante Panasonic-Motorsystem samt großer Remote und exponiertem Display wurden ersetzt. Das neue Uproc X wird von einem salonfähigen Bosch Performance Line CX-Motor mit 85 Nm angetrieben. Der ist formschön integriert und wird vom Bosch PowerTube 750 Wh Akku gespeist.

Aquila steht für den Adler in der Gattung der Greifvögel. Die gleichnamigen ONZA Reifen greifen sich bei Nässe und losem Untergrund leider nicht so fest, wie ein hungriger Adler in seine Beute.
Trade-off: Die FOX 36-Performance mit FIT Grip-Kartusche ist zwar beim Setup sehr einsteigerfreundlich, lässt aber ordentlich Endprogression vermissen.
Praktisch, im Steuersatz versteckt sich ein kleines Multitool, das ihr schnell griffbereit habt!

Die beim Vorgängermodell noch vorhandene seitliche Akku-Entnahme entfällt allerdings: Beim neuen Modell muss das Bike auf den Kopf gestellt oder zumindest abgelegt werden, um den Akku zu entnehmen. Dann lässt sich der 750-Wh-Akku durch eine Schraube gesichert nach unten aus dem sonst geschlossenen Unterrohr herausziehen. Zusammen mit dem fest am Akku montierten Cover bildet dieser einen sauberen Übergang zum Motor-Bereich. Zudem ist das Bike für den Bosch PowerMore Range Extender mit 250 Wh Akkukapazität vorbereitet. Das Bosch Kiox 300-Display ist links neben dem Vorbau befestigt, dank dem Feature eBike Lock kann der Motor per Bluetooth gesperrt werden und das serienmäßige Bosch Connect Modul macht das Bike Ortungsdienst-ready. So kann es bei einem Diebstahl aufgespürt werden.

Zentriert: Der Ladeport sitzt gut erreichbar und nicht im Rotationsumfang der Kurbel. Top, so kann man während des Ladens auch noch die Kette ölen und die Kurbel drehen.
Mechanisches Collier: Die Shimano-Gangschaltung funktioniert mechanisch und ist nur so intelligent wie der, der sie bedient. Unter Volllast des Bosch-Motors kann es darum auch mal ganz schön krachen im Antriebsstrang.

Das FLYER Uproc X-Fahrwerk setzt auf bewährte FOX-Komponenten. Die FOX 36 Performance-Federgabel bietet 150 mm Federweg und ermöglicht dank der FIT Grip-Kartusche einfache, wenn auch weniger umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Am Heck verwaltet der FOX FLOAT X Performance-Dämpfer die 150 mm Federweg. Auch hier stehen dem Fahrer mit Rebound, Compression und Lockout einfache Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Die KS LEV INTEGRA Vario-Sattelstütze mit 150 mm Stützenhub ist etwas unterm Durchschnittswert im Vergleichstest und schränkt eure Bewegungsfreiheit auf dem Trail ein. Die Schalt- und Bremskomponenten des FLYER Uproc X stammen aus dem Hause Shimano: Für ausreichende Verzögerung und Kontrolle auf anspruchsvollen Abfahrten sorgen die Shimano XT-Bremsen mit 203 mm Bremsscheiben vorne und hinten. Die Shimano XT 12-Gang-Schaltgruppe ermöglicht präzise Gangwechsel, auf mechanische Weise mit Schaltzug anstatt kabellos. Selbstschrauber wird die klassische Kabelführung durch Cable-Ports am Rahmen freuen. Das FLYER-eigene Cockpit kommt mit einem integrierten Multitool der Marke Granite. Das kleine Werkzeug erleichtert einfache Reparaturen oder Anpassungen direkt auf dem Trail. Eine einfache Lösung für Sicherheit bei Dunkelheit bietet die MonkeyLink-Halterung vor dem Lenker: Damit lässt sich ein Anstecklicht befestigen, das direkt vom Hauptakku des Bikes gespeist wird. Die DT Swiss H 1900 Mullet-Laufräder sind mit selten gesehenen ONZA Aquila GRC vorn und hinten bereift. Wie die 2,4/2,6 Zoll breite Reifenkombi in Verbindung mit dem Fahrwerk harmoniert, erfahrt ihr im folgenden Fahreindruck.

FLYER Uproc X 8.70

7.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel FOX 36 Performance 150 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Performance 150 mm
Sattelstütze KS LEV INTEGRA 150 mm
Bremsen Shimano XT 203/203 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau SATORI Ursa 35 mm
Lenker FLYER Alloy 780 mm
Laufradsatz DT Swiss H1900 29"/27,5"
Reifen ONZA Aquila GRC/50 2,5

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 25,1 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 115 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

MonkeyLink Lichthalterung
Flip-Chip

Tuning-Tipp: Volumenspacer in die Gabel, um die Endprogression zu steigern

Was kann das FLYER Uproc X 8.70 2024 im Praxistest?

Mit dem FLYER Uproc X startet man die Ausfahrt komfortabel und aufrecht. Die Sitzposition und der gut arbeitende Hinterbau sorgen für einen angenehmen Langstreckenkomfort. Man sitzt nur leicht handlastig auf dem Rad und kann so auch gut längere Touren bewältigen. Im Uphill verleiht das Fahrwerk dem Bike eine gute Traktion und der Bosch Performance Line CX-Motor schiebt kraftvoll bereits bei niedrigen Kadenzen an. So könnt ihr locker steilste Anstiege auf SIngletrails erklimmen und über Stufen oder ausgewaschene Spurrillen sicher die Linie halten, denn auch die Front des Bikes bleibt zuverlässig am Boden. Das Bike bleibt stets einfach zu steuern, ohne dass man sein Gewicht hin und her verlagern muss wie ein Seiltänzer. So überragt es im technischen Uphill zum Beispiel Bikes wie das ROTWILD oder das GASGAS.

Trockener Fels in Nordspanien sorgt für massig Grip, auch wenn die Reifen bei Nässe so ihre Schwächen haben.
Mit Vorsicht zu genießen: Nach hohen Stufen neigt die Front des FLYER dazu, unvermittelt wegzusacken. Hier sollte die Compression höher gedreht werden.

Dreht man dem Uphill den Rücken, geht das FLYER Uproc X sehr intuitiv im Handling den Hang runter. Das Bike verlangt wenig Eingewöhnungszeit vom Piloten. Alle Tester haben sich schnell wohlgefühlt und das Uproc X wartet nicht mit unerwarteten Überraschungen auf. Ähnlich wie das FOCUS SAM² lässt es sich so auf dem Trail nicht beirren, sondern bietet ein einfach zu steuerndes Fahrgefühl. So macht das FLYER Uproc X auf flowigen Trail-Passagen Spaß, es ist aber nicht ganz so spritzig wie beispielsweise das sehr straff ausgelegte Lapierre Overvolt GLP 3. Das Fahrwerk des FLYER Uproc X bietet eher einen guten Kompromiss aus Tour und Trail als eine dezidierte Performance-Orientierung. Der Mix aus Traktion und Gegenhalt sorgt dennoch für Spaß und zum Vorteil weniger erfahrener Piloten erfordert die initiale Einstellung der Fahrwerkskomponenten weniger Know-how. Grobe Schläge werden gut gefiltert, gleichzeitig erhält man ausreichend Feedback vom Untergrund. Allerdings gibt es ein Manko: Der Gabel mangelt es deutlich an Endprogression. Beim Abrollen von hohen Stufen oder Drops neigt die Front dazu, tief einzutauchen. Das kostet Sicherheitsgefühl und steigert das Unwohlsein in sehr steilen Trail-Passagen. Für alle, die sich schon besser mit Fahrwerken auskennen: Um für mehr Gegenhalt zu sorgen, solltet ihr einen Volumenspacer in der Federgabel ausprobieren. Zudem sorgen die Reifen auf matschigen und losen Untergründen häufiger für Unbehagen als die der Mitbewerber. Hier reißt bei den eher flach profilierten Reifen schnell und oft unvermittelt der Grip ab. Damit reicht die Performance des FLYER Uproc X nur bei trockenen und griffigen Bedingungen, um flott den Berg runterzukommen, aber überzeugt dann als guter Allrounder mit schnell einkehrendem Wohlfühlfaktor. Die Spaßgarantie wird jedoch von der Federgabel eingebremst und lässt die Wahl einmal mehr auf die Chicken-Line anstatt auf die großen Gaps fallen. Dadurch ist das FLYER eher ein treuer Begleiter auf bewährten Touren, als der Coach in der Spielfeldecke, der euch antreibt, immer schneller und gröbere Trails runterzusegeln.

Das FLYER ist kein Vollgas-Abfahrts-E-Bike, aber es macht in allen Könnerstufen viel Spaß und ist intuitiv zu fahren.

Größe S M L XL
Oberrohr 567 mm 600 mm 632 mm 664 mm
Sattelrohr 400 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Steuerrohr 102 mm 110 mm 120 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,5° 65,0° 65,0° 65,0°
Sitzwinkel 77,0° 77,0° 77,0° 77,0°
Kettenstreben 460 mm 460 mm 460 mm 460 mm
Tretlagerabsenkung 31 mm 31 mm 31 mm 31 mm
Radstand 1.221 mm 1.229 mm 1.261 mm 1.292 mm
Reach 435 mm 445 mm 473 mm 495 mm
Stack 612 mm 622 mm 631 mm 650 mm
Helm Fox Mainframe Mips Helm | Hip Pack Thule Rail2 | Shirt DHaRCO Womens GravityJersey Sunset
Hose ION Shelter 2L Softshell | Schuhe Leatt 2.0 Flat | Socken Monserat TS03
Handschuhe Endura FS260-Pro Nemo

Für wen ist das FLYER Uproc X 8.70 2024 das richtige Bike, für wen nicht?

Dem FLYER Uproc X merkt man seine Herkunft an: Es erklimmt steile (Schweizer) Anstiege mit Leichtigkeit. So richtet es sich an alle, die gern technische Singletrails hoch- und flowige Strecken wieder runterfahren wollen. Durch den hohen Wohlfühlfaktor eignet sich das Bike für alle, die entspannten Hausrunden drehen wollen und nicht auf der Suche nach Bestzeiten und Racing sind – denn dafür wird das Bike auch durch die Ausstattung begrenzt. Das FLYER Uproc X ist ein solider Begleiter für Rider, die Spaß auf dem Trail suchen, aber ihr Bike auch mal im Alltag nutzen möchten. Hier punktet das Bike mit dem integrierten Lampenhalter und den Bosch Software-Features.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum FLYER Uproc X 8.70 2024

FLYER zeigt mit dem Uproc X 8.70 ein gutes Gesamtpaket, das mit Schweizer Qualität eine breite Zielgruppe anspricht und nicht mit bösen Überraschungen aufwartet. Für 7.999 € bekommt man ein rundes, einsteigerfreundliches Bike zu einem fairen Preis im Vergleichsfeld. Vor allem auf Tour, im Uphill und auf flowigen Trails macht das FLYER Uproc X Spaß, ohne fordernd zu sein. Für den Testsieg fehlt dem FLYER Uproc zwar der nötige Aha-Effekt, aber es landet dennoch im soliden Mittelfeld.

Tops

  • einsteigerfreundliches Wohlfühl-Handling
  • Tool im Steuersatz
  • guter Allrounder

Flops

  • Gabel mangelt es an Endprogression

Mehr Informationen findet ihr unter flyer-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Alle Bikes im Test: BULLS VUCA EVO AM 2 (Zum Test) | BULLS SONIC EVO AM SX-I (Zum Test) | Canyon Strive:ON CFR LTD (Zum Test) | Canyon Torque:ON CF Roczen (Zum Test) | CENTURION No Pogo SL R8000i (Zum Test) | CUBE AMS Hybrid ONE44 (Zum Test) | FLYER Uproc X 8.70 | FOCUS SAM² 6.9 (Zum Test) | GASGAS ECC 6 (Zum Test) | GIANT Trance X Advanced E+ Elite 0 (Zum Test) | KTM Macina Scarp SX Prime (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP3 (Zum Test) | Merida eOne-Sixty 10K (Zum Test) | Mondraker Neat RR SL (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 FOX (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle AM Team (Zum Test) | Propain Ekano 2 CF (Zum Test) | RADON RENDER 10.0 HD (Zum Test) | ROTWILD R.X 1000 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV (Zum Test) | SCOR 4060 ST (Zum Test) | SCOTT Voltage eRide 900 Tuned (Zum Test) | SIMPLON Rapcon Pmax Pinion (Zum Test) | Specialized Turbo Levo SL Expert (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Pro (Zum Test) | Spherik E-SMT XX AXS (Zum Test)

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Das neue FLYER Uproc X 8.70 2024 im ersten Test – Schweizer Alleskönner oder entspannter Tourer? https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-x-8-70-test/ Mon, 19 Feb 2024 23:01:12 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=129587 129587 Neues E-Mountainbike aus der Schweiz: Das FLYER Uproc X 8.70 2024 versteht sich als Alleskönner und möchte vom flowigen Singletrail bis hin zum Abstecher in den Bikepark alles mitmachen, ohne Kompromisse auf langen Touren in den Schweizer Bergen einzugehen. Aber kann das FLYER Uproc sein Versprechen halten?

FLYER Uproc X 8.70 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 150/150 mm (v/h) | 29”/27,5” (v/h) | 25,1 kg in Größe M | 7.999 € | Hersteller-Website

Die Uproc-Modellreihe gibt es schon lange im Portfolio von FLYER. Los ging alles im Jahr 2014 mit dem FLYER Uproc 6. Seit diesem Zeitpunkt bringt FLYER regelmäßig neue Uproc-Modelle und wir die passenden Testberichte dazu. Der letzte ist mit dem FLYER Uproc EVO:X 9.50 noch nicht mal ein Jahr her. Diese ganzen Modelle teilen sich neben dem Namen nur, dass sie euch bergauf wie bergab mit einem E-Motor unterstützen. Nicht einmal einem bestimmten Motorhersteller bleibt das Uproc treu. Zwar setzte FLYER meistens auf die Motorsysteme von Bosch, wie auch bei unserem neuen Test-Bike. Aber es kamen auch schon Exoten wie Motoren von Panasonic zum Einsatz. Dazu schwankt das Einsatzgebiet vom entspannten Tourer bis hin zum potenten Baller-Bike und somit auch der Federweg. Das neu vorgestellte FLYER Uproc X 8.70 2024 möchte als Alleskönner verstanden werden und setzt deshalb auf 150 mm Federweg vorne wie hinten. Aber eine Sache hat das erste FLYER mit dem heutigen noch gemeinsam. Beide, und die vielen anderen Uproc-Modelle, basieren auf einem Mullet-Setup, also großes Laufrad an der Front und kleineres am Heck. 2014 war das allerdings noch 27,5″ vorne mit einem 26” kleinen Hinterrad. Heute rollt das Uproc mit einem großen 29”-Vorderrad und einem 27,5”-Hinterrad. Preislich geht FLYER einen Schritt zurück und ruft für das 25,1 kg schwere Topmodell 7.999 € auf.

Das neue FLYER Uproc X 8.70 2024 im Detail

Über die Jahre hat sich das Uproc stark verändert: Von dem anfänglichen Alu-Bike ist nicht mehr viel geblieben. Jetzt zeichnet sich das FLYER Uproc X 8.70 2024 durch einen modernen Vollcarbon-Rahmen mit geraden Kanten und markanten Linien aus. Nur die interne Leitungsführung ist geblieben. Genau wie 2014 verschwinden die Leitungen weiterhin durch Kabel-Ports im Rahmen und nicht durch den Steuersatz. Im Rahmen bleiben sie dann klapperfrei versteckt bis zu ihrem Bestimmungsort. Auch der große Gummischutz auf Ketten- und Sitzstreben hilft gegen nervige Geräusche und verhindert lautes Kettenschlagen effektiv.

Ein Feature, das man in letzter Zeit zwar häufiger, aber immer noch viel zu selten an E-Mountainbikes findet, ist verstecktes Werkzeug. Im Steuerrohr des FLYER findet sich ein kleines Multitool von Granit, das neben den wichtigsten Innensechskant-Größen auch ein T25-Werkzeug hat. Aus der hinteren Steckachse lässt sich zudem ein 6er-Inbus entnehmen. So vergesst ihr nie mehr euer Multitool zu Hause und müsst euren Ride nicht wegen eines kleinen Defekts abbrechen.

Aber das war es noch nicht. Mit zwei MonkeyLink-Halterungen könnt ihr einfach Lampen an euer Uproc clippen und so sicher die letzten Meter einer Tour durchs dunkle Stadtgetümmel nach Hause fahren oder es zum Pendeln nutzen.

Die Leitungen verschwinden klassisch durch Kabel-Ports im Rahmen, und nicht durch den Steuersatz.
Einfach Licht anstecken und sicher weiterfahren, egal ob auf dem einsamen Feldweg oder im dunklen Stadtgetümmel.
Immer griffbereit, um euch aus der Patsche zu helfen, ist das kleine Multitool im Steuersatz.

Das Motorsystem des neuen FLYER Uproc X 8.70 2024

Beim Motor vertrauen die Schweizer auf den Bosch Performance Line CX-Motor. Der 85 Nm starke E-Motor wird von einem 750 Wh großen Akku gespeist, der nach unten aus dem Unterrohr des FLYER Uproc X 8.70 2024 entnommen werden kann. Dafür müsst ihr nur eine Schraube öffnen, und dann kann der Akku problemlos in der Wohnung geladen werden, falls im Keller keine Steckdose vorhanden ist. Um die Akku-Entnahme zu ermöglichen, hat das Entwicklerteam den Motor nicht horizontal eingebaut, sondern etwas nach oben rotiert – freie Bahn für den Akku. Das Laden des Akkus im Bike ist natürlich auch möglich. Der Ladeport sitzt dafür gut erreichbar im Rahmendreieck, etwas über dem Motor. Auch auf große Tagestouren, auf denen eine Akku-Kapazität von 750 Wh eng werden könnte, ist FLYER mit dem Bosch PowerMore Range Extender vorbereitet. So habt ihr optional 250 Wh mehr dabei. Abgerundet wird die Hardware des Motorsystems mit der schnurlosen Mini Remote am Lenker, dem minimalistischen Bosch System Controller im Oberrohr und dem Bosch Kiox 300-Display links neben dem Vorbau. Das war es aber noch nicht: Mit den Bosch Smart Systemen erschwert ihr es Langfingern und könnt entspannt eine Rivella auf einer Schweizer Alm genießen. Denn mit der eBike Lock-Funktion kann ganz easy der Motor mit Bluetooth gesperrt werden. Wem das nicht genug ist, kann sein FLYER mit dem serienmäßig verbauten Bosch Connect-Modul wieder aufspüren, wenn ihr die Funktion aktiviert.

Das Bosch Kiox 300-Display sitzt gut geschützt neben dem Vorbau.
Der Ladeport ist von jeder Seite gut erreichbar.
Der Akku kann, nachdem ihr eine Schraube geöffnet habt, nach unten herausgezogen werden. Damit der Motor dabei nicht im Weg ist, wurde er etwas gedreht.

Die Ausstattung unseres neuen FLYER Uproc X 8.70 2024

Bei der Ausstattung unseres Uproc Test-Bikes hat FLYER versucht, einen guten Preis mit maximaler Trail-Performance zu verbinden. Darum kommt ein FOX Performance-Fahrwerk zum Einsatz. An der Front arbeitet eine FOX 36 Performance mit GRIP-Kartusche und im Heck ein FOX FLOAT X Performance. Beide verbinden leichte Einstellbarkeit mit guter Trail-Performance.

Geschaltet wird mit einer mechanischen Shimano XT 12-fach-Schaltgruppe. Die passt perfekt in das Preis-Leistungskonzept des FLYER. Auch die Vierkolbenbremse kommt aus der Shimano XT-Reihe. Kombiniert ist diese mit 203 mm großen Bremsscheiben und sorgt damit für ausreichende Brems-Power auch auf langen Abfahrten in den Schweizer Bergen.

Das FOX Performance-Fahrwerk lässt sich einfach einstellen und bietet eine gute Trail-Performance.
Für genug Brems-Power sorgen die Shimano XT-Vierkolbenbremsen mit großen 203-mm-Bremsscheiben.

Bei den Reifen vertraut FLYER auf die Schweizer Firma ONZA, genauer gesagt auf die ONZA PORCUPINE, vorne mit Trail Casing, während hinten das Gravity Casing zum Einsatz kommt. Für unser Test-Bike waren die PORCUPINE-Reifen leider noch nicht verfügbar, und FLYER hat deshalb auf den stabilen DT Swiss H1900 Mullet-Laufradsatz die gröber profilierten ONZA AQUILA-Reifen mit GRC Casing aufgezogen.

Der SATORI Ursa-Vorbau wird mit einem 810 mm breiten Hayes ProTaper Carbon-Lenker kombiniert. Für eine Rahmengröße M finden wir die 810 mm zu breit. Darum haben wir ihn während unseres Testzeitraums auf 780 mm gekürzt. Die KS LEV Integra Vario-Sattelstütze hat einen Hub von 150 mm. Das ist für ein modernes E-Mountainbike auch in Größe M zu wenig und schränkt die Bewegungsfreiheit stark ein.

Den Lenker haben wir von sehr breiten 810 auf 780 mm gekürzt.
Mit einem Hub von 150 mm schränkt euch die absenkbare Sattelstütze in eurer Bewegungsfreiheit ein.

Tuning-Tipp: Volumenspacer in die Gabel, um die Endprogression zu steigern

FLYER Uproc X 8.70

7.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Kiox 300
Federgabel Fox 36 Performance GRIP 150 mm
Dämpfer Fox Float X Performance 150 mm
Sattelstütze KS LEV Integra 150 mm
Bremsen Shimano XT 203/180 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau Satori Ursa 35 mm
Lenker Hayes ProTaper Carbon 810 mm
Laufradsatz DT Swiss H1900 29"/27,5"
Reifen Onza Porcupine, TRC/Onza Porcupine, GRC 2,4"/2,6"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 25,1 kg

Die verschiedenen Ausstattungsvarianten des neuen FLYER Uproc X 8.70 2024

Neben der von uns getesteten Ausstattungsvariante gibt es noch zwei günstigere Versionen und eine limitierte Special-Edition zum selben Preis wie das von uns getestete Modell. Alle Versionen setzen zwar auf dasselbe Motorsystem, aber beim günstigsten FLYER Uproc X 2.10 für 5.999 € ist nur ein kleinerer 625-Wh-Akku verbaut. Beim Fahrwerk setzt dieses Modell auf eine SR Suntour AION36-Federgabel, kombiniert mit einem RockShox Deluxe Select-Dämpfer. Gebremst wird mit einer MAGURA MT4-Zweikolbenbremse. Für den Laufradsatz kombiniert FLYER DT Swiss H552-Felgen mit Formula-Naben.

Die mittlere Ausstattungsvariante bekommt ihr für 6.999 €. In dem FLYER Uproc 6.10 federt eine Fox 36 Rhythm-Gabel mit einem RockShox Deluxe Select-Dämpfer. Bei den Bremsen wird auf eine MT5 mit Vierkolben geupgradet.

Für die limitierte Special Edition kommt ein FOX Factory-Fahrwerk mit edler Kashima-Beschichtung zum Einsatz. Im Gegenzug wurde bei ein paar anderen Komponenten gespart, wie etwa bei der Schaltung, bei der jetzt anstelle einer reinen XT-Schaltgruppe eine XT/DEORE-Kombi arbeitet.

Die Geometrie des neuen FLYER Uproc X 8.70 2024

Das FLYER Uproc X 8.70 2024 ist in vier Größen von S–XL erhältlich. Bei unserem Test-Bike in Größe M hatten wir einen für einen Allrounder recht flachen Lenkwinkel von 64°. Der Reach ist mit 465 mm auf der eher längeren Seite. Auch die Reach-Sprünge sind mit 30 mm recht groß. Damit deckt FLYER zwar eine große Bandbreite an Fahrern ab, aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, zwischen zwei Größen zu liegen, von denen keine so richtig passt. Die Kettenstreben wachsen nicht mit und sind mit 445 mm auch auf der längeren Seite, was sich in dem langen Radstand widerspiegelt. Das Sitzrohr ist mit 408 mm angenehm kurz, was viel Bewegungsfreiheit ermöglicht, vorausgesetzt, es ist eine Dropper Post mit ausrfeichend Hub verbaut.

Größe S M L XL
Oberrohr 567 mm 600 mm 632 mm 664 mm
Sattelrohr 388 408mm 438 mm 483 mm
Steuerrohr 95 mm 110 mm 125 mm 140 mm
Lenkwinkel 64° 64° 64° 64°
Sitzwinkel 75,5° 75,6° 75,7° 75,8°
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm
Tretlagerabsenkung 35 mm 35 mm 35 mm 35 mm
Radstand 1.210 mm 1.246 mm 1.283 mm 1.319 mm
Reach 435 mm 465 mm 495 mm 525 mm
Stack 611 mm 624 mm 638 mm 652 mm

Das neue FLYER Uproc X 8.70 2024 auf den Trails

Schnappt ihr euch das FLYER Uproc X 8.70 2024 und macht euch auf eure nächste E-MTB-Tour auf, empfängt es euch mit einer angenehmen und aufrechten Sitzposition. Auch dass man leicht handlastig sitzt, schadet der Tourentauglichkeit nicht und erlaubt lange Tage im Sattel. Im Uphill profitiert man davon und hat immer genug Druck auf der Front. So steigt das Vorderrad auch nicht, wenn ihr die steilste Schotterrampe rauf wollt, die ihr während eures Schweizer Bergurlaubs finden könnt. Dabei unterstützt der Bosch Performance Line CX-Motor kraftvoll und schon bei niedrigen Trittfrequenzen.

Auch wenn die letzten Meter zur Hütte bergauf über einen technischen Singletrail führen, kann das FLYER überzeugen. Dank der ausgewogenen Balance ermöglicht das Uproc euch, die Linie zu halten und sicher über Stufen und zwischen Wurzeln hindurch zu navigieren. Der Hinterbau bleibt dabei aktiv und generiert Traktion und ausreichend Komfort.

Wenn man nach einem Stück Rüeblitorte und etwas Erholung auf der Hütte bergab in den Trail rollt, fühlt man sich schnell auf dem Bike wohl und braucht durch das intuitive Handling nur wenig Eingewöhnungszeit. Das Fahrwerk des FLYER Uproc X zeigt sich gut ausgeglichen, zwischen sportlich straff und komfortabel. Dieses Verhalten macht das Bike besonders auf natürlichen Trails sicher und ist sowohl für Trails als auch Touren ein guter Kompromiss.

Was besonders für weniger erfahrene Fahrer von Vorteil ist: Die initiale Einstellung der Fahrwerkskomponenten erfordert weniger Know-how, und grobe Schläge werden gut gefiltert, wobei immer noch ausreichend Feedback vom Untergrund erhalten bleibt. Allerdings zeigt sich ein Manko in der Gabel, der es deutlich an Endprogression mangelt. Beim Abrollen von hohen Stufen oder Drops neigt die Front dazu, tief einzutauchen, was Sicherheitsgefühl kostet. Ein Volumenspacer in der Gabel sollte hier Abhilfe schaffen.

Die Performance des Uproc X ist besonders bei trockenen und griffigen Bedingungen überzeugend, während matschige und lose Untergründe die Reifen an ihre Grenzen bringen. In solchen Situationen reißt der Grip schnell und oft unvermittelt ab. Trotzdem zeigt das Uproc X seine Stärken als guter Allrounder auf bewährten Touren, bietet jedoch aufgrund der Federgabel eine etwas eingeschränkte Spaßgarantie in sehr steilen Passagen. Es agiert dafür mit sinnvollen Features wie Licht und integriertem Multitool als treuer Begleiter auf vertrauten Strecken, anstatt als Coach, der zu immer schnelleren und anspruchsvolleren Trails anspornt.

Für wen ist das neue FLYER Uproc X 8.70 2024?

Das FLYER Uproc X 8.70 2024 ist für alle Tourenfahrer, die mit einem kraftvollen Motor gerne steile Anstiege erklimmen oder auf technischen Singletrails zu einer einsamen Hütte in den Bergen klettern wollen. Bergab kann es mit seinem intuitiven Handling und Wohlfühlfaktor überzeugen und spricht so jedermann an, der nicht Topspeed sucht und am Wochenende das nächste E-MTB-Rennen gewinnen möchte. Vielmehr ist es ein solider und spaßiger Begleiter für die meisten Trails und auf langen Touren. Auch wenn ihr euer E-MTB öfter im Alltag nutzen wollt, kann das Bike mit den integrierten Lampenhaltern und dem Multitool im Steuerrohr überzeugen.

Das Fazit zum neuen FLYER Uproc X 8.70 2024

Auf den ersten Blick ist das FLYER Uproc X 8.70 2024 ein gutes Gesamtpaket. Aber auch beim genaueren Hinsehen kann es mit einer hohen Trail-Performance überzeugen und macht Spaß. Es spricht gleichzeitig eine große Bandbreite an Fahrern an. Dabei lässt es die Tourentauglichkeit nicht aus den Augen und überzeugt mit viel Komfort und einem kräftigen Motor. Für einen fairen Preis von 7.999 € bekommt man so eine durchdachte und einsteigerfreundliche Ausstattung.

Tops

  • einsteigerfreundliches Handling
  • Tool im Steuersatz
  • guter Allrounder

Flops

  • Gabel mangelt es an Endprogression
  • kurze Sattelstütze

Mehr Infos findet ihr auf der Website von FLYER.

Der Vorgänger ist in unserem letzten Vergleichstest nicht sonderlich gut weggekommen. Aber wie würde sich das aktuelle FLYER Uproc X 8.70 gegen die 27 aktuellsten und spannendsten E-Mountainbikes schlagen?

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Das FLYER Goroc TR:X 8.63 im Test um das beste SUV E-Bike 2024 – Der schickste Gipfelstürmer im Testfeld? https://ebike-mtb.com/flyer-goroc-suv_trekking_e-bike_test/ Tue, 21 Nov 2023 10:00:00 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=122892 122892 So gut kann ein SUV E-Bike aussehen. Mit dem Goroc TR:X 8.63 schickt FLYER ein Crossover zwischen sportlichem E-MTB und schickem Trekking-Bike in unser Waldwege-Prüflabor. Hochwertige Ausstattung, viel Federweg und die neue Pinion MGU E1.12 Motor-Getriebeeinheit machen das FLYER aus, doch reicht das für eine Kaufempfehlung?

Einen Überblick über diese SUV-E-Bike-Kaufberatung erhaltet ihr hier: Das beste E-SUV 2024 – 10 E-Bikes im Vergleichstest.

FLYER Goroc TR:X 8.63 | PINION MGU E1.12/700 Wh | 130/130 mm (v/h)
29,5 kg in Größe L | 8.999 € | Hersteller-Website

FLYER ist eine Schweizer Edel-Bikeschmiede und gehört wie BULLS zum ZEG-Verbund: eine der größten Einkaufsgenossenschaften mit über 1.000 Fahrradhändlern in Europa. Das Goroc ist schon lange Bestandteil im FLYER-Portfolio und wird ständig verfeinert. So war das Goroc3 6.50 schon vor zwei Jahren Teil unseres Trekking-E-Bike-Vergleichstests, damals noch mit Bosch Performance Line CX-Motor. Im vergangenen Jahr wurde es vom Goroc X abgelöst, mit dem extrem kraftvollen Panasonic GX Ultimate-Motor. In der Konfiguration mit dem Panasonic-Motor erfreute es sich in unserer Redaktion großer Beliebtheit als starkes Zugpferd für unseren Hundeanhänger-Vergleichstest oder für Hüttentouren. Jetzt steht schon wieder eine Neuauflage an. Mit dem Erscheinen der cleveren Pinion MGU E1.12 Motor-Getriebeeinheit ergreift FLYER die Chance, ein besonders wartungsarmes SUV E-Bike mit einer cleveren Getriebeschaltung auf die Beine zu stellen. Neben dem von uns getesteten Top-Modell TR:X 8.63 führt FLYER noch eine S-Pedelec-Variante und eine sportliche XC-Version ohne Vollausstattung. Allen Varianten gemein ist ein 700-Wh-Akku, der FLYER-typisch seitlich ins Unterrohr des Carbon-Hauptrahmens integriert wird. Der Hinterbau besteht aus Alu. Das FLYER steht auf einem Fahrwerk mit 130 mm Federweg, vorne wie hinten, und rollt auf 29”-Reifen. Es ist in den vier Rahmengrößen S–XL verfügbar und bringt in der von uns getesteten Rahmengröße L 29,5 kg auf die Waage, was fast exakt dem Durchschnittsgewicht des Testfeldes entspricht. 8.999 € ruft FLYER für das schicke Goroc TR:X 8.63 auf, damit das zweitteuerste SUV E-Bike im Test. Für den Preis bekommt man auch ziemlich genau 295 kg Toblerone, also das 10-fache Gewicht des E-Bikes in Schokolade. Ob es den relativ hohen Preis wert ist oder ob man lieber in feinste Schweizer Milchschokolade investieren sollte, haben wir für euch herausgefunden.

Stadt, Land, Fluss – Was macht das FLYER Goroc TR:X 8.63 besonders?

FLYER vereint im Goroc TR:X ein geländegängiges Fahrkonzept mit einem Look, der weder in der Stadt beim Fashion-Shopping noch bei einer E-MTB-Ausfahrt deplatziert wirkt. Das einzige E-Bike mit Alu-Carbon-Materialmix im Testfeld kann durch einen sportlich-bulligen, aber auch gleichzeitig sehr aufgeräumten Look überzeugen. Die an sich etwas klobige Pinion MGU E1.12 wurde gelungen in den Rahmen integriert, ebenso wie der seitlich entnehmbare 700-Wh-Akku. Hier könnten sich das BULLS Vuca EVO FSX 1 und das ROTWILD R.C1000 eine Scheibe abschneiden. Durch den Einsatz eines wartungsarmen Riemenantriebs und der vor Umwelteinflüssen abgekapselten Getriebeeinheit ist das FLYER besonders wartungsfreundlich. E-Bike-Motoren mit integriertem Schaltgetriebe sind stark im Kommen. Konventionelle Mittelmotoren und Kettenschaltungen sollten sich warm anziehen. Wir haben drei Modelle miteinander verglichen. Für alle Informationen findet ihr hier den vollständigen Artikel.
Die Kabel vor dem Cockpit wandern gut gebündelt durch den Vorbau in den Rahmen. Vor dem Vorbau ist das große FIT Display Comfort mit 3,5” Bildschirmdiagonale und hohem Informationsgehalt angebracht. Der Vorbau schließt bündig mit den Spacern über dem Steuerrohr ab, einer der Spacer dient gleichzeitig als Aufnahme für das FLYER ONE HL-2-Frontlicht.

Das FLYER Goroc TR:X 8.63 lässt die etwas klobige Pinion MGU E1.12-Motor-Getriebeeinheit richtig schlank erscheinen.
Der 700-Wh-Akku wird in typischer FLYER-Manier zur Seite entnommen. Das ist nicht nur einfach, sondern sieht durch die in Rahmenfarbe lackierte Seitenwand auch gut aus.
Größer als der Fernseher in meiner ehemaligen Studenten-WG, und aufgeräumter zudem auch noch: Das 3,5” große FIT Display Comfort ist leicht ablesbar und liefert viele Informationen, wie z. B. Steigungswinkel, Außentemperatur oder Navigationspfeile. Eine richtige Kartenansicht beherrscht es jedoch leider nicht.
Das FLYER Goroc TR:X 8.63 ist ein Gürteltier bzw. ein Riementier: Das im Motor integrierte Getriebe erlaubt es, dass man auf eine Ketten- oder Nabenschaltung verzichten kann und auf einen wartungsarmen Riemen zurückgreift.

Die Ausstattung des FLYER ist durch die Bank weg hochwertig mit einem FOX-Luftfahrwerk und der speziell für SUV E-Bikes designten FOX AWL-Federgabel. Sie besitzt ab Werk Anschraubpunkte für Schutzbleche, Reflektoren oder Lichter. Während die Gabel die soliden Alu-Schutzbleche fest verankert, zeigt sie bei einer etwas sportlicheren Fahrweise Schwächen, dazu jedoch später mehr. Die restliche Vollausstattung besteht aus einem minimalistischen Gepäckträger mit integriertem schicken Rücklicht, bei dem wir aber das Bremslicht vermissen, und einem etwas klapprigen Ständer, der ebenfalls kein Fan von zu wilden Offroad-Ausfahrten ist.

Glanzvolle Leistung: Die großen und extradicken 200-mm-Bremsscheiben haben den bissigen TRP C2.3-Bremsen viel Masse entgegenzusetzen. Blau angelaufene Scheiben und verglaste Beläge sind für den nächsten Alpencross ausgeladen.
Hier geht die Sicherheit flöten: Was nutzt einem das sicherste Schloss, wenn man es während der Fahrt verliert? Uns ist das ABUS BORDO mehrmals aus der Halterung gefallen. Immerhin teilt sich das Faltschloss den gleichen Schlüssel wie der Akku und ist so immer griffbereit.
Unter dem Faltschloss befindet sich die Vorbereitung für den Range-Extender.

Tuning-Tipp: Für Offroad-Ausfahrten das Bügelschloss und den Ständer gleich zuhause lassen oder mit Panzertape fixieren.

FLYER Goroc TR:X 8.63

8.999 €

Ausstattung

Motor PINION MGU E1.12 85 Nm
Akku TP 700 700 Wh
Display FIT Display Comfort
Federgabel FOX AWL 130 mm
Dämpfer FOX Float DPS 130 mm
Sattelstütze Flyer MT171 100 – 150 mm
Bremsen TRP C2.3 203 mm
Schaltung Pinion MGU E1.12 1x12
Vorbau Flyer ONE CI 40 mm
Lenker Flyer Alu 740 mm
Laufradsatz Mavic eCrossride 1 29"
Reifen Schwalbe Johnny Watts 2,35"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 29,5 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 120 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

– Flyer-Lichtanlage
– integrierte Getriebeschaltung
– Range-Extender kompatibel
– Abus Bordo Faltschloss

Größe S M L XL
Oberrohr 598 mm 623 mm 647 mm 672 mm
Sattelrohr 412 mm 441 mm 471 mm 511 mm
Steuerrohr 140 mm 150 mm 160 mm 170 mm
Lenkwinkel 65° 65,5° 65,5° 65,5°
Sitzwinkel 75,3° 75,1° 75° 74,9°
Kettenstrebe 470 mm 470 mm 470 mm 470 mm
Tretlagerabsenkung 35 mm 35 mm 35 mm 35 mm
Radstand 1.230 mm 1.249 mm 1.273 mm 1.297 mm
Reach 430 mm 450 mm 470 mm 490 mm
Stack 641 mm 653 mm 662 mm 671 mm

Noch Biker oder bereits FLYER? – Was kann das FLYER Goroc TR:X 8.63, wenn es darauf ankommt?

Beim Aufsatteln auf dem FLYER nimmt man eine sportliche Sitzposition mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper ein. Es lastet mehr Druck auf den Handballen als auf dem Po. Dadurch hebt es sich bereits von den sehr gemütlichen Tiefeinsteigern wie dem Centurion Country R3000i LX oder dem Moustache J im Testfeld ab. Stattdessen ordnet es sich beim sportlichen Specialized Tero X und dem ROTWILD R.C1000 ein. Ohne einen winkelverstellbaren Vorbau ist auch die Anpassbarkeit der Sitzposition eingeschränkt. Die Sattelstütze mit 150 mm Hub erleichtert zwar den Aufstieg, trägt jedoch in Kombination mit dem 470 mm hohen Sattelrohr zu der frontlastigen Sitzposition bei. Für Fahrer mit kurzen Beinen ist sie im voll ausgefahrenen Zustand zu lang, selbst wenn sie komplett im Rahmen versenkt ist: Durch den steilen Sitzwinkel und die hohe Sattelposition wandert der Oberkörper etwas nach vorne. Daher haben manche unserer Testfahrer nie den ganzen Sattelstützenhub im Sitzen ausgenutzt.

Nicht gleich in die Luft gehen: Will man mit dem FLYER abheben, muss man selbst aktiv werden und das softe Fahrwerk überwinden.

King of the Mountain – auf Trekkingtouren mit vielen Höhenmetern ist das FLYER Goroc TR:X 8.63 der König.

Das Konzept hinter dem Goroc TR:X 8.63 wird einem erst klar, wenn man sich vor Augen führt, dass FLYER seinen Sitz in Huttwil, umringt vom Jura und den Schweizer Alpen, hat. Im Commuter-Alltag leistet sich das Goroc TR:X keine großen Schwächen, abgesehen von der Sitzposition, die den Fahrkomfort für Langstreckenpendler etwas reduziert. Nimmt man jedoch die Bergkuppen des Jura ins Visier oder lädt sich per FIT App-Navi die Route auf das große Hauptdisplay, dann schlägt die Sternstunde des SUV E-Bikes. Die kraftvolle Pinion MGU E1.12 ist wie geschaffen für den Alpencross – unter Volllast schnell die Gänge wechseln? Kein Problem dank integrierter Getriebeschaltung. FLYER verpasst dem Hinterrad ein genauso großes Ritzel wie vorne, wodurch das Goroc TR:X eine Art von Geländeuntersetzung besitzt. Wie eine Pistenraupe im Kriechgang bezwingt man auf dem FLYER SUV E-Bike mühelos jeden Anstieg. Die Kehrseite davon: Will man bergab flott in die Pedale treten, ist man früh im letzten, zwölften Gang angelangt und tritt ins Leere. Die grobstolligen Schwalbe Johnny Watts-Reifen sorgen für festen Halt auf Schotterpisten und losem Untergrund und die frontlastige Gewichtsverteilung sorgt dafür, dass das Vorderrad förmlich am Boden klebt. Unter dem massiven ABUS BORDO 6500/12-Faltschloss, das als Teil der Serienausstattung am Unterrohr befestigt daherkommt, befindet sich der Stromanschluss für den 535-Wh-Range-Extender (ab 2024 verfügbar, 748 €). Damit hat das Goroc genug Strom an Bord, um alles in Angriff zu nehmen, was die Schweizer Alpen zu bieten haben. Hoffentlich wird der Zusatzakku zukünftig besser sitzen als das knapp 4 kg schwere Faltschloss, das sich bei uns im Test auf ruppigen Wegen mehrmals aus seiner Halterung verabschiedet hat.

Das FLYER Goroc TR:X 8.63 bahnt sich mit viel Motorpower und Geländeuntersetzung seinen eigenen Weg durch die Prärie.

Ist man am Gipfel angekommen und wählt für den Rückweg einen steinigen Wanderpfad, dann kann das FLYER den hohen Spaßfaktor vom Aufstieg nicht ganz aufrechterhalten. Das relativ lange Goroc erweist sich durch seine schiere Größe als eher unhandlich auf engen Pfaden. Es überzeugt hingegen mit hoher Fahrstabilität, wenn es schnurstracks bergab geht. Das FOX-Fahrwerk bügelt Unebenheiten sicher aus, und statt wie der Name FLYER es gebietet, in die Luft zu gehen, hält das Goroc guten Bodenkontakt. Hier wird der Charakterunterschied zum Specialized Tero X deutlich: Während die sportiven Fahrwerkskomponenten am Tero X dazu einladen, kleine Sprünge über Wurzeln und Kanten in die Fahrweise einzubauen, liefert das Goroc nur wenig Rückmeldung vom Untergrund und dämpft damit etwas den Fahrspaß. Über ruppige Stufen sollte man zudem den Ständer im Blick haben, der sich bei harten Schlägen selbst ausklappen kann. Auf was man sich immer verlassen kann, sind die kraftvollen TRP C2.3-Vierkolbenbremsen mit großen 200-mm-Bremsscheiben, die zu den Besten im Testfeld gehören. Selbst wenn man das zulässige Gesamtgewicht von 150 kg voll ausreizt, bringen sie das FLYER samt Zuladung sicher zum Stehen. Hat man am Ende seiner Alpenüberquerung ein Bergdorf erreicht, muss man sich über die einbrechende Dunkelheit keine Sorgen machen, denn das Frontlicht springt vom Tagfahrlicht automatisch über in ein helleres Abblendlicht. Eine extra Fernlichtfunktion besitzt es jedoch nicht. Der Heckgepäckträger nimmt 15 kg Gepäck auf, wodurch noch genug Tragekapazität vorhanden ist, um sich beim Bergbauern mit Käse-Vorräten einzudecken.

Zu wem passt das FLYER Goroc TR:X 8.63 SUV E-Bike?

Das FLYER SUV E-Bike hat viel zu bieten: Wer auf der Suche nach einem stylischen und potenten Bike ist, das jeden Berg erklimmt und jede Abfahrt sicher macht, findet im Goroc das passende Bike. Mit der Option zum Range-Extender mutiert es gar zum Langstreckenläufer. Durch die sehr gehobene Ausstattung, den schicken Carbon-Rahmen und den zweithöchsten Kaufpreis im Testfeld passt es auch für Freunde eines ausschweifenden Lebensstils. Wer eine reine Fahrmaschine sucht oder möglichst komfortabel unterwegs sein will, sollte sich noch etwas weiter bei uns im Test umsehen.

Fazit zum FLYER Goroc TR:X 8.63

FLYER setzt mit dem Goroc TR:X 8.63 neue Maßstäbe, was Optik und Prestige im sportlichen SUV-E-Bike-Segment betrifft. Für den sehr hohen Kaufpreis erhält man ein hochwertig ausgestattetes SUV E-Bike mit starken Trekking-Fähigkeiten, besonders wenn es hoch hinaus geht. Dank des erstklassig integrierten Pinion MGU E1.12-Motorsystems ist es nicht nur schick, sondern auch besonders wartungsfreundlich. Für eine Spitzenplatzierung fehlen jedoch das letzte Quäntchen Langstreckenkomfort auf Flachland-Touren und der Offroad-Fahrspaß.

Tops

  • sehr edle und sportliche Optik
  • hohe Fahrstabilität und Sicherheit
  • nahtlose Motorsystem-Integration
  • optionaler Range-Extender

Flops

  • Faltschloss löst sich auf ruppigen Abfahrten
  • lockerer Ständer

Mehr Informationen findet ihr unter flyer-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diese SUV-E-Bike-Kaufberatung erhaltet ihr hier: Das beste E-SUV 2024 – 10 E-Bikes im Vergleichstest.

Alle Bikes im Test:
ADVANCED Trekking Pro FS Wave | BULLS Vuca EVO FSX 1 | CENTURION Country R3000i LX | CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 | FLYER Goroc TR:X 8.63 | GIANT Stormguard E+ 1 | Moustache J. All | Riese & Müller Delite 4 GT Touring | ROTWILD R. C1000 TOUR | Specialized Turbo Tero X 6.0

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FLYER Uproc EVO:X 9.50 2023 – Allzweckwaffe oder Nischen-E-Mountainbike? https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-evox-9-50-2023-test/ Tue, 20 Jun 2023 07:00:28 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=118891 118891 FLYER hat mit dem neuen Uproc EVO:X ein E-Mountainbike auf den Markt gebracht, das mit dem Bosch Smart System und abfahrtsorientierten Eckdaten glänzen soll. Mit 170 mm Federweg vorne und 165 mm hinten ist es ein E-Bike fürs Grobe. In der Top-Version für 12.499 € macht der limitierte Bosch CX Race-Motor das Bike noch exklusiver. Wird die Trail-Performance den Eckdaten gerecht?

FLYER Uproc EVO:X 9.50 | Bosch Performance Line CX Smart System/750 Wh | 170/165 mm (v/h)
24,98 kg in Größe M | 12.499€ | Hersteller-Website

Das FLYER Uproc EVO:X ersetzt das Uproc6 im FLYER-Portfolio. Die E-Komponenten von Bosch wurden auf den neuesten Stand gebracht, was bedeutet, dass im Uproc EVO:X der Bosch Performance Line CX-Motor mit Smart System am Werk ist. Alle Ausstattungsvarianten verfügen außerdem über das Bosch ConnectModul für Tracking, Diebstahlschutz und Connectivity. Das Einstiegsmodell kommt nur mit einem 625-Wh-Akku, während die anderen Modelle mit einem 750-Wh-Akku ausgestattet sind. Der Bosch System Controller – eine im Oberrohr integrierte Steuereinheit, die ein gewöhnliches E-Bike-Display ersetzt – und die kabellose Mini Remote sorgen für ein unkompliziertes Handling und sind bei allen Modellen als Serienausstattung an Bord. Das Topmodell verfügt außerdem über den Bosch CX Race-Motor. Die Geometrie des Bikes wurde angepasst, wodurch es hinten nun über 5 mm mehr Federweg als der Vorgänger verfügt. Insgesamt kommt das Bike so auf 170 mm Federweg an der Front und 165 mm am Heck. Das Mixed-Laufradsetup mit 27,5”-Hinterrad ist geblieben. Im Gegensatz zum Uproc X, das wir bereits getestet haben, ist das FLYER mit dem EVO-Namenszusatz ein Bike fürs Grobe.

Wie ein Schweizer Radwerk – Das FLYER Uproc EVO:X im Detail

Das Design des Uproc EVO:X ist elegant und kommt in edlem Schwarz oder Curcuma Gloss (gelb) auf dem Carbonrahmen. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es keine große seitliche Rahmenöffnung mehr für die Akkuentnahme und der Knick im Oberrohr wurde entfernt, wodurch dieses nun komplett parallel zum Dämpfer verläuft. Stattdessen wurde der Motor leicht nach oben gedreht, was zu einer kleineren Rahmenöffnung führt und eine Akkuentnahme nach unten ermöglicht. Dafür muss man das Bikes entweder auf den Kopf stellen oder auf die Seite legen. Laut FLYER führt die geänderte Öffnung zu einer Gewichtsersparnis von fast 700 Gramm. Gewichtstechnisch gebracht hat das wenig, denn das Bike wiegt mit seinen fast 25 kg sogar mehr als unser Testbike aus 2021, doch unsere Stammleser wissen ja bereits, dass Gewicht nicht alles ist.

Im FLYER Uproc EVO:X verrichtet der Bosch Performance Line CX Smart System-Motor sein Werk. Im Topmodell kommt sogar die hochgezüchtete CX Race-Limited Edition zum Einsatz – am Testbike war dieser leider nicht verbaut.
Durch die Drehung des Motors und die nach unten entnehmbare Batterie entsteht die Stufe zwischen Motor und Akku.
Der Akku wird von einem Bolzen mit 6-mm-Inbus gesichert – dank des Tools im Steuersatz ist dieser immer an Bord und der Akku kann auch außerhalb des Bikes geladen werden.

Die Zugverlegung erfolgt durch gummierte Cableports und dank der kabellosen SRAM AXS-Komponenten am Topmodell sowie der bluetooth-fähigen Bosch Mini Remote wirkt das Cockpit des Bikes sehr aufgeräumt. Eine Besonderheit ist das im Steuerrohr integrierte Tool von Granite, das alle wichtigen Werkzeuge wie Inbus, Nippelspanner und Ventil-Schlüssel enthält. Das Tool mit Halterung ist dreiteilig, daher solltet ihr bei der Entnahme aufpassen, dass nichts verloren geht.

Das Multitool von Granite Design ist in einer Kunststoff-Fassung untergebracht und wird via O-Ring in die Steuerrohr-Hülse geklemmt – da verrutscht nichts.
Das Tool beinhaltet alle wichtigen Werkzeuge, um Kleinigkeiten auf dem Trail anzupassen oder wieder nachzuziehen.

Der Ladeport sitzt links oberhalb des Motors; er ist gut zu erreichen und abgedichtet. Der Kettenstrebenschutz ist so üppig wie beim Vorgänger Uproc6 und macht das Bike in der Abfahrt leise. Bis auf das leichte Motorklappern ist nur das Abrollgeräusch der Reifen auf dem Untergrund zu hören.

Die Ausstattungsvarianten des neuen FLYER Uproc EVO:X

FLYER bietet das Uproc EVO:X in insgesamt vier verschiedenen Modellen an, die durch kryptische Zahlen wie 4.10, 6.10, 8.70 und 9.50 gekennzeichnet sind. Alle Modelle sind mit dem Bosch ConnectModul ausgestattet, das eine Ortung sowie Diebstahlschutz ermöglicht. Im ersten Jahr ist dieser Service kostenlos, danach könnt ihr mit einer abobasierten Nutzung fortfahren. Zudem verfügen alle Modelle über das neueste Bosch Smart System mit System Controller und Bluetooth Mini Remote. Bei jeder Ausstattungsvariante sind ONZA Aquila GRC-Reifen und 200-mm-Bremsscheiben vorn wie hinten montiert.

FLYER Uproc EVO:X 6.10 | 8.199 €
FLYER Uproc EVO:X 4.10 | 7.399 €

Das Einsteigermodell 4.10 verfügt über einen kleineren 625-Wh-Akku, ein RockShox-Fahrwerk und eine Schaltgruppe sowie Bremsen von Shimano. Der günstigste Preis liegt bei 7.399 €. Die Modelle 6.10 und 8.70 bieten beide FOX-Fahrwerke, wobei das 6.10 Modell eine FOX 38 Rhythm-Federgabel und einen FLOAT X-Dämpfer mit eingeschränkter Einstellbarkeit hat. Beide Modelle sind mit einem 750-Wh-Akku ausgestattet und kosten 8.199 € bzw. 8.999 €. Beim 8.70-Modell kommen Shimano XT-Bremsen und -Schaltwerk sowie eine FOX 38 Performance-Federgabel und ein X2 Performance-Dämpfer mit einfacher Einstellbarkeit zum Einsatz.

FLYER Uproc EVO:X 8.70 | 8.999 €
FLYER Uproc EVO:X 9.50 | 12.499 €

Das Topmodell, das Uproc EVO:X 9.50, zeichnet sich durch einige prestigeträchtige Komponenten aus. Hier wird der leistungsstarke Bosch CX Race-Motor eingesetzt, der anstelle des Turbo-Modus den besonders aggressiven und reaktionsschnellen Race-Modus bietet. Zudem sind hochwertige Komponenten verbaut, wie Shimano XTR-Bremsen, ein elektrisches SRAM X01 Eagle AXS-Schaltwerk und eine ebenfalls elektrische RockShox Reverb AXS-Sattelstütze. Dadurch fällt das Kabelgewirr am Cockpit weg. Das Bike ist zudem mit Mavic E-Deemax S-Laufrädern ausgestattet. Für dieses umfangreiche und hochwertige Ausstattungspaket liegt der Preis bei 12.499 €.

FLYER Uproc EVO:X 9.50

12.499 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX Smart System 85 Nm
Akku Bosch Powertube 750 Wh
Display BOSCH LED-Remote
Federgabel FOX 38 GRIP2 Factory 170 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Factory 165 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 150 mm
Bremsen Shimano XTR 200/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau Satori Ursa 35 mm
Lenker Hayes ProTaper Carbon 810 mm
Laufradsatz Mavic E-DEEMAX 29"/27,5"
Reifen Onza Aquila GRC 2,5"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 24,98 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

integriertes Tool in Steuerrohr
Flip Chip

Die Geometrie des neuen FLYER Uproc EVO:X

Das FLYER Uproc EVO:X zeichnet sich durch eine moderate Geometrie aus, die Rahmengrößen von S bis XL ermöglicht und damit für Fahrerinnen und Fahrer mit einer Körpergröße von 155 bis 195 cm ausgelegt ist. Dafür setzt FLYER in allen 4 Größen auf Mixed-Laufräder. Eine konstante Kettenstrebenlänge von 443 mm sorgt für einen eher kurzen Hinterbau, während die Akkukapazität über alle Rahmengrößen hinweg gleich bleibt. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden Veränderungen an der Geometrie vorgenommen. Der Lenkwinkel beträgt weiterhin 64,5°, kann aber durch den Einsatz eines Flip-Chips ein halbes Grad flacher auf 64° gestellt werden. Der Flip-Chip befindet sich in der hinteren Dämpferaufnahme und ermöglicht somit eine Anpassung des Sitz- und Lenkwinkels.
Der Vorgänger Uproc6 war nicht gerade ein Kletterkünstler. Daher wurde beim EVO:X der Sitzwinkel um etwa 1° steiler gemacht, von 75,5° auf 76,3° (in Rahmengröße M), um eine effizientere Sitzposition und weniger Überschlagsgefühle zu erreichen.

Die Geometrie des Flyer Uproc EVO:X im Low-Setting

Größe S M L XL
Oberrohr 582 mm 607 mm 634 mm 661 mm
Sattelrohr 395 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 64° 64° 64° 64°
Sitzwinkel 76,5° 76,3° 76,2° 76,1°
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm
Tretlagerabsenkung 12 mm 12 mm 12 mm 12 mm
Radstand 1.215 mm 1.240 mm 1.270 mm 1.299 mm
Reach 436 mm 461 mm 486 mm 511 mm
Stack 619 mm 619 mm 621 mm 637 mm

Wie performt das FLYER Uproc EVO:X 9.50 auf dem Trail?

Das FLYER Uproc EVO:X bietet eine – für diese Kategorie von abfahrtsorientierten E-Mountainbikes – eher aufrechte und kompakte Sitzposition, die weder zu lang noch zu sportlich ist. Diese Position ist auch für längere Touren geeignet und macht es dem Fahrer leicht, sich im Uphill nach vorne zu beugen, um das Gewicht zu verlagern. Wenn man ambitionierte Trail-Uphills in Angriff nehmen will, ist das Uproc EVO:X 9.50 eine gute Wahl. Für das Testbike war allerdings noch kein Bosch CX Race-Motor verfügbar. Dieser schiebt erfahrungsgemäß ordentlich an und verleiht den Bikes noch einen zusätzlichen Punch im Antritt. Der längere Nachlauf hilft auf technischen Anstiegen auch über große Stufen hinweg. Die vorgewanderte Sitzposition und der flachere Lenkwinkel tragen zur ausgewogenen Gewichtsverteilung bei und sorgen dafür, dass technische Uphills kein Problem darstellen. Das Vorderrad muss dabei kaum stärker belastet werden, um die Traktion zu halten und am Boden zu bleiben. Die kurzen 160-mm-Kurbeln verhindern weitgehend Pedalaufsetzer und der niedrige Schwerpunkt des Bikes trägt zur Stabilität bei.

Wenn der Trail bergab führt, fällt der tiefe Stand im Bike auf, der den Piloten gut integriert. Dank des gut abgestimmten Fahrwerks mit viel Gegenhalt kann das Bike besser um Kurven manövriert werden, als man von einem langen, abfahrtsorientierten Bike erwarten würde. Der Federweg von 170/165 mm glättet den Trail unter dem Bike, liefert aber dennoch ausreichend Feedback, damit der Fahrer spürt, was unter ihm passiert. Somit kann man das E-Mountainbike immer noch gut über Wurzeln und Kanten abziehen, wenn man Flugmeilen sammeln will. Dabei wird jedoch das hohe Gewicht des Bikes spürbar, da die knapp 25 kg erst einmal gegen die Schwerkraft bewegt werden müssen. Das Bike lässt sich auch auf flowigen Trails aktiv fahren, ohne dass die Energie des Fahrers im Fahrwerk verpufft. Die Steifigkeit des Rahmens fällt ebenfalls auf und sorgt für eine hohe Präzision an der Front. Dies begünstigt aber auch Armpump und verzeiht kaum, wenn man doch mal die falsche Linie erwischt. Beim Vorgängermodell sollte den Eigenschaften durch einen Vibrocore-Lenker entgegengewirkt werden, auf diesen Luxus muss man am neuen Flyer Uproc EVO: X leider verzichten.

Helm Alpinestars Vector Tech | Brille NAKED Core | Jacke Rapha Trail Jacket | Shirt Alpinestars Vert Tech Tee | Schuhe Crankbrothers Mallet BOA | Socken STANCE

Für wen ist das FLYER Uproc EVO:X geeignet – Für wen eher nicht?

Das FLYER Uproc EVO:X richtet sich eher an erfahrene Piloten, die eine präzise und aktive Fahrweise pflegen. Das Bike ist auch tourtauglich und mit dem integrierten Tool auf kleinere Pannen vorbereitet. Fährt man vorwiegend entspannte Trails und pflegt einen nicht besonders aktiven Fahrstil, kommt jedoch nicht so viel Fahrspaß auf.

Fazit zum neuen FLYER Uproc EVO:X 9.50 2023

Insgesamt ist das neue FLYER Uproc EVO:X ein würdiger Nachfolger des Uproc6, das viele Verbesserungen mit sich bringt. Es verfügt über eine gute Balance zwischen Uphill-Qualitäten und Downhill-Performance. Wer vorwiegend entspannte Trails fährt und nicht aktiv auf dem Bike unterwegs ist, sollte sich allerdings anderweitig umsehen. Für Uphill-Enthusiasten bringt der CX Race-Motor beim Topmodell mehr als nur Prestige – das hat mit 12.499 € natürlich auch seinen Preis.

Tops

  • Fahrwerk vermittelt viel Feedback
  • Tool im Steuerrohr hilft bei kleinen Pannen

Flops

  • steife Frontpartie
  • macht wenig spaßig auf entspannten Trails

Für mehr Infos besucht flyer-bikes.com

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Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 E-Mountainbikes im Mega-Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-e-mtb-test/ Tue, 28 Mar 2023 14:00:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=99905 99905 30 brandheiße E-Mountainbikes, 26 Hersteller und 12 Motorsysteme treten beim größten E-MTB-Vergleichstest unserer Geschichte gegeneinander an. Die Suche nach dem besten E-Mountainbike 2023 bringt viele Überraschungen, spannende Erkenntnisse und eine nie dagewesene Marktübersicht. Hier findet ihr alles, was ihr über den E-Bike-Kauf wissen müsst und was das beste E-MTB für eure individuellen Bedürfnisse ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike 2023 können?
  2. Welcher E-Mountainbike-Fahrertyp bin ich?
  3. Unser riesiges ​​E-MTB-Testfeld: Die 30 spannendsten E-Mountainbikes auf dem Markt
  4. Die Motorsysteme der getesteten E-Mountainbikes, ihre Features und Funktionen im Überblick
  5. Wie und wo haben wir die E-Mountainbikes getestet?
  6. Unser E-Mountainbike-Vergleichstest in Zahlen
  7. Worauf kommt es beim Kauf eines E-Mountainbikes an?
  8. Die Tops und Flops in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest
  9. Ein Überblick über alle E-Mountainbikes im Vergleichstest
  10. Das beste E-Mountainbike 2023: Das Orbea WILD M-LTD 2023
  11. Unser Kauftipp: Das RADON DEFT 10.0 750 2023
  12. Weitere spannende Kaufempfehlungen aus unserem Testfeld

Habt ihr beim letzten Flug in den Urlaub schon mal überlegt, welche Funktionen die unzähligen Knöpfe und Regler im Cockpit des Fliegers eigentlich haben? Ähnlich verlockend in puncto Urlaub und Freizeit, aber auch genauso komplex ist der momentane E-Mountainbike-Markt mit seiner schieren Masse an Produkten, irreführenden Kaufargumenten und vermeintlichen Innovationen. Die Übersicht geht hier schnell verloren und die richtige Kaufentscheidung zu treffen, ist fast unmöglich – falls man überhaupt eine trifft. Das richtige E-Mountainbike für sich zu finden, ist so herausfordernd wie noch nie. Und nichts ist frustrierender, als sein teuer verdientes Geld in das falsche Bike zu investieren, das vielleicht gut aussieht oder ein Schnäppchen ist, aber nicht zum eigenen Anspruch und Einsatzgebiet passt oder einfach nicht zuverlässig funktioniert.

Aber long story short: Wir haben uns monatelang sprichwörtlich den A**** aufgerissen und den größten und vielfältigsten E-Mountainbike-Vergleichstest, den es je gab, auf die Räder – äh Beine – gestellt. Herausgekommen ist eine riesige Marktübersicht mit allen wichtigen Informationen, spannenden Erkenntnissen und vor allem einer klaren Kaufberatung. Während ihr diese Zeilen lest, stoßen wir nicht nur auf den Abschluss dieses riesigen Projekts an – es füllt ganze 202 DIN A4-Seiten –, sondern feiern zeitgleich unser 10-jähriges Jubiläum als E-MOUNTAINBIKE Magazin. Und wenn wir rückblickend eins gelernt haben, dann ist es der Fakt, dass offensichtliche Eckdaten aus irgendwelchen Ausstattungslisten und Geometrie-Tabellen wenig über die Gesamt-Performance und die Funktionalität des Bikes verraten, und dass es auf ganz andere Faktoren ankommt.

Bei diesem Vergleichstest hatten wir ein klares Ziel vor Augen: Eine gigantische Marktübersicht und vollumfängliche Kaufberatung zu schaffen, um nicht nur Vergleiche von ähnlichen Modellen zu ziehen, sondern eine Einordnung ins große Ganze zu ermöglichen. Dazu sind 30 E-Mountainbikes mit 12 unterschiedlichen Motorsystemen gegeneinander angetreten und haben erneut gezeigt, welche Vielfalt und Kombinationsmöglichkeiten der heutige E-Mountainbike-Markt bietet. Unterschiedliche Akku-Konzepte, Range Extender, individuelle Software-Lösungen und eigens entwickelte Apps, die Integration von Alltags-Features, unterschiedlichste Geometrien, Komponenten und und und. Wir könnten ewig weitermachen, aber stattdessen konzentrieren wir uns aufs Wesentliche und verraten euch, worauf ihr beim E-MTB-Kauf achten müsst, worauf es ankommt und wie ihr das richtige Bike für euch findet.

Was muss das beste E-Mountainbike 2023 können?

Es herrschen viele Irrglauben, Fehlannahmen und Missverständnisse darüber, was ein gutes E-Mountainbike ausmacht. Wer nicht richtig informiert ist, rennt primär mal der Frage nach dem besten Motor, dem größten Akku und verführenden Werbebotschaften hinterher, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, was er eigentlich wirklich braucht. In unserer jährlichen Leserumfrage – die als die größte und repräsentativste Umfrage in der E-Mountainbike Welt gilt – beantworten über 12.000 Teilnehmen jedes Jahr bis zu 90 Fragen und verraten uns Schwarz auf Weiß, was für euch wirklich zählt. Mit diesen wertvollen Ergebnissen wissen wir zum einen, wie, was und wie lange ihr fahrt, zum anderen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt, was euch interessiert und wie ihr tickt. So können wir nicht nur unser vielfältiges Testfeld, sondern auch unsere Testkriterien perfekt auf eure Bedürfnisse anpassen. Es ist übrigens bereits wieder Zeit für unsere neue Leserumfrage und wir würden uns natürlich riesig über euer Feedback freuen! So können wir weiterhin die Branche vorantreiben und wissen genau, was ihr in der Zukunft nicht nur lesen, sondern auch fahren wollt.

Das beste E-Mountainbike vereint eine gute Ausstattung, Geometrie und Kinematik mit einem passenden Motorsystem und Software. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – und das gilt auch fürs E-MTB. Nicht einzelne Parameter, sondern das harmonische Zusammenspiel aller Komponenten ist wichtig. Und natürlich auch das Design, praktische Features, der verfügbare Service und Detaillösungen spielen eine ausschlaggebende Rolle. Viele beurteilen Bikes auf einer kurzen Testfahrt oder anhand von Datenblättern und Geometrie-Tabellen – aber nicht wir, deshalb haben wir auch einen zukunftssicheren Job: Bikes testen und in den Gesamtkontext eingliedern kann keine künstliche Intelligenz – oder habt ihr ChatGPT schon mal Trails surfen sehen?

Das beste E-Mountainbike 2023 vereint vermeintlich gegensätzliche Einsatzgebiete und Bedürfnisse und ist als ultimativer Allrounder jeder Art von Trail-Aufgabe gewachsen: Es muss auf Trails mit einem intuitiven Handling, einer gelungenen Balance aus Agilität und Laufruhe sowie hohem Fahrspaß glänzen. Aber auch auf langen Touren und Uphills soll es ausreichend Langstreckenkomfort, ein effektives, aber dennoch komfortables Fahrwerk sowie gut dosierbare und gleichzeitig kraftvolle Motorunterstützung liefern. Der beste Allrounder bietet zudem ein schönes Nutzererlebnis durch hochwertige Detaillösungen. Dazu zählen auch vielfältige Software-Produkte und Connectivity-Lösungen und Hilfe beim Setup oder dem Service. Auch variable Akku-Konzepte und die Option, die Motorleistung auf seine Bedürfnisse anzupassen, bringen offensichtliche Vorteile. Klingt utopisch, alles unter einen Hut zu bringen? Stimmt. Aber es gibt zu unserem Glück einige wenige E-Mountainbikes, die all das können und damit wirklich herausragende Investitionen sind, und die wir auch ohne zu zögern unseren besten Freunden empfehlen würden. Klar ist aber auch, dass das beste E-Mountainbike 2023 zwar für den Großteil aller Leser die beste Wahl ist, manche von euch jedoch auch ganz spezielle Anforderungen haben und dadurch eventuell einer der Spezialisten im Test für sie noch treffender ist. Aber keine Sorge, mit unserem ganzheitlichen Bewertungsansatz und unserer persönlichen Kaufberatung wird jeder in diesem Vergleichstest fündig und ein passendes Bike für sich und seine Anforderungen finden.

Welcher E-Mountainbike-Fahrertyp bin ich?

Bevor wir jetzt im Turbo-Modus in die Tiefen dieses Vergleichstests eintauchen, ist es wichtig, dass ihr eure persönlichen Bedürfnisse kennt und wisst, was ihr braucht. Dazu solltet ihr euch unsere persönliche Kaufberatung zu Hilfe nehmen. Sie bietet euch mit der Beantwortung von ein paar simplen Fragen eine Hilfestellung für eure Kaufentscheidung und stellt neben konkreten Bike-Empfehlungen auch weitere für euch spannende Artikel zur Auswahl.

Unser riesiges ​​E-MTB-Testfeld: Die 30 spannendsten E-Mountainbikes auf dem Markt

In unserem Testfeld treten 30 aktuelle E-Mountainbikes von 26 unterschiedlichen Herstellern im direkten Vergleich gegeneinander an. Dabei kommen 12 unterschiedliche Motorsysteme zum Einsatz, die teils das Doppelte an Drehmoment verglichen zu anderen Kandidaten zur Verfügung stellen. Zumindest auf dem Papier ;). Von 40 Nm bis 95 Nm ist alles verbaut und dabei in ganz unterschiedliche Konzepte verpackt. Doch von den reinen Zahlenwerten sollte man sich nicht blenden lassen. Die Unterschiede, wie, in welchen Situationen und ob die ganze Power auf den Trail gebracht wird, sind sehr groß! Auch die Akkukapazität der Bikes ist völlig unterschiedlich und bewegt sich von zarten 250 Wh bis hoch zu bärenstarken 800 Wh. Was jedoch nicht heißt, dass mehr Kapazität auch mehr Reichweite bedeutet. Denn wie beim Auto muss auch hier der unterschiedliche Verbrauch der Motoren und ihr jeweiliger Effizienzbereich berücksichtigt werden, der wiederum vom Fahrer, dessen Fahrweise und Trittfrequenz abhängig ist. Unter den 30 E-Mountainbikes tummeln sich auch 9 Light-E-Mountainbikes der neuesten Generation und mischen das Feld ordentlich auf. Das erklärt auch den massiven Gewichtsunterschied von über 11 kg zwischen dem schwersten und leichtesten Bike im Testfeld. Die leichtesten wiegen knapp 16 kg – ob sie deshalb auch gut (auf dem Trail) funktionieren, steht aber auf einem anderen Stern.

Die krasse Entwicklungsgeschwindigkeit im E-Mountainbike-Markt lassen sich die Hersteller jedoch auch bezahlen und das teuerste Bike im Test kostet stolze 15.999 €. Dafür kann man easy einen neuen Kleinwagen kaufen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich darüber im Klaren zu sein, ob man sein Geld an der richtigen Stelle investiert. Aber keine Sorge: Die Preisspanne im Test ist groß und fängt bereits bei 6.699 € an. Spannend: Manche Bikes sind in Sachen Fahrspaß und -leistung auf Augenhöhe mit teils doppelt so teuren Modellen. Wem die Preise immer noch zu hoch sind, der kann hier auf jeden Fall trotzdem weiterlesen, denn die meisten Erkenntnisse und Tipps sind auch so für eure Kaufentscheidung essenziell und wir fliegen bereits wieder über die Teststrecken, um euch in naher Zukunft einen Vergleichstest mit günstigeren E-Mountainbikes zu präsentieren.

Bike Motor-System Motor-Power [Nm] Akku-Kapazität [Wh] Gewicht [Kg] Preis
Berria Mako Hybrid GT LTD Polini E-P3+ MX 90 720 21,8 12.199 €
BULLS SONIC EVO EN-SL 1 Shimano EP801 85 750 22,1 6.699 €
Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 Bosch Performance Line CX 85 750 26,0 8.999 €
FLYER Uproc X 9.50 Panasonic GX Ultimate Pro FIT 95 750 24,8 11.299 €
FOCUS SAM² 6.9 Bosch Performance Line CX 85 750 27,1 7.899 €
FOCUS JAM² 6.9 Bosch Performance Line CX 85 750 26,0 7.399 €
FOCUS JAM² SL 9.9 FAZUA Ride 60 60 430 19,36 8.499 €
Forestal Siryon Diōde BAFANG EonDrive 60 360 19,24 14.899 €
GIANT Trance X Advance E+ LTD GIANT SyncDrive Pro 2 85 800 23,5 12.799 €
Haibike LYKE CF SE FAZUA Ride 60 60 430 18,6 10.999 €
Ibis Oso Bosch Performance Line CX 85 750 24,3 12.498 €
KTM Macina Prowler Exonic Bosch Performance Line CX-R 85 750 25,2 11.999 €
MERIDA eONE-SIXTY 975 Shimano EP8 85 750 25,3 7.249 €
Mondraker Crafty Carbon XR LTD Bosch Performance Line CX-R 85 750 23,4 11.999 €
Moustache Samedi 29 Game 11 Bosch Performance Line CX 85 750 24,5 8.999 €
Orbea Rise M-Team Shimano EP801 RS 60 540 18,8 9.497 €
Orbea WILD M-LTD Bosch Performance Line CX-R 85 625 22,5 11.229 €
Pivot Shuttle SL Pro X01 FAZUA Ride 60 60 430 18,7 10.999 €
Pivot Shuttle LT Team XTR Shimano EP8 85 756 22,9 12.199 €
RADON DEFT 10.0 Bosch Performance Line CX 85 750 24,7 6.799 €
ROTWILD R.X735 ULTRA Shimano EP8 85 720 21,2 12.499 €
Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV Shimano EP8 85 720 22,1 12.999 €
SCOTT Lumen eRIDE 900 SL TQ HPR 50 50 360 16,0 15.999 €
SIMPLON Rapcon Pmax TQ TQ HPR 50 50 360 19,4 12.999 €
Specialized Turbo Levo Expert Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 700 22,9 10.700 €
Transition Repeater AXS Carbon Shimano EP8 85 630 22,5 12.399 €
Thömus Lightrider E Ultimate Maxon BIKEDRIVE AIR 40 250 16,1 11.690 €
Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS TQ HPR 50 50 360 18,9 14.499 €
UNNO Mith Race Bosch Performance Line CX 85 750 22,7 10.795 €
Yeti 160E T1 Shimano EP8 85 630 23,5 14.490 €

Einzelne Eckdaten und Werte sagen wenig über den Charakter und die Besonderheiten eines E-MTBs aus. Deshalb geben wir euch zur obenstehenden Tabelle hier noch ein paar Worte zu jedem Bike in diesem Vergleichstest, damit ihr bereits einen groben Überblick über unser Testfeld erhaltet. Fangen wir mit einem Klassiker unter den E-Mountainbikes an. Das Specialized Turbo Levo Expert gehört ohne Frage zu den beliebtesten E-Mountainbikes auf dem Markt und galt seit der ersten, 2015 vorgestellten Generation als Vorreiter bei der Integration und einem ganzheitlichen Entwicklungsansatz. Das hat sich auch mit der neuesten Generation, die 2021 vorgestellt wurde, nicht geändert. Specialized setzt aufs Ganze und entwickelt nicht nur ihr Bike, sondern auch ihren eigenen Motor und die zugehörige Software, was klare Vorteile im Zusammenspiel bringt. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Einen ähnlich ganzheitlichen Entwicklungsansatz verfolgt die junge und noch wenig bekannte Boutique-Brand Forestal. Wer bislang nicht von der Firma aus Andorra gehört hat, weiß spätestens nach dem futuristischen Anblick des Forestal Siryon Diōde, was Sache ist. Das Light-E-MTB setzt auf einen Custom BAFANG EonDrive-Motor und eine eigene Software. Obendrein gibt es noch ein Touch-Display – ja, ihr habt richtig gelesen – im Oberrohr. Sieht so die Zukunft von E-Mountainbikes aus?

E-MTBs mit exklusiven oder besonderen Motorsystemen gibt es zahlreiche in diesem Testfeld. Auch im GIANT Trance X Advance E+ LTD steckt mit dem GIANT SyncDrive Pro 2 ein eigener, auf dem Yamaha PW-X3 basierender Motor, der noch dazu mit einer 800-Wh-Batterie kombiniert wird und so die größte Kapazität im Testfeld zur Verfügung stellt. Obendrein setzt GIANT auf das elektronische FOX Live Valve-Fahrwerk. Aber bringt das auch wirklich Vorteile bei einem E-Mountainbike? Das Berria Mako Hybrid GT LTD gehört zweifelsohne zu den Underdogs im Test. Das goldschimmerende E-Mountainbike der spanischen Firma setzt als einziges Bike im Test auf den exotischen Polini E-P3+ MX-Motor mit stolzen 90 Nm Drehmoment und einem abgefahren großen Display im Oberrohr. Aber geht das Gesamtkonzept auf und kann es die Power auch auf den Trail bringen? Noch mehr Drehmoment – nämlich 95 Nm – liefert nur das FLYER Uproc X 9.50 mit seinem Panasonic GX Ultimate-Motor. Zudem besitzt es das sogenannte FIT-System, welches unzählige Connectivity-Features zulässt. Gute Voraussetzungen für ein gutes Testergebnis?

Die meisten E-Mountainbikes im Test setzten auf das bewährte Bosch Smart-System. Bosch bietet weltweit nicht nur eines der besten Service-Netzwerke, sondern ermöglicht den Bike-Herstellern neuerdings auch unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten von Displays, Remotes und Akkus. Das Orbea WILD M-LTD macht sich das direkt zunutze und ihr könnt im Orbea-eigenen MyO-Konfigurator nicht nur die Ausstattung anpassen, sondern auch zwischen zwei Akkugrößen wählen. Wir haben uns für den kleineren Akku mit 625 Wh entschieden. Zudem setzt das WILD auf den limitierten CX-Race Motor, der vor allem durch seine Motorabstimmung Vorteile im technischen Uphill bringt. Auch das KTM Macina Prowler Exonic – was als E-Mountainbike fürs Grobe im KTM-Line-up steht – und das Mondraker Crafty Carbon XR LTD setzen auf den stärkeren Race-Motor. Ob und welche Vorteile das für die Bikes bringt und ob sie (deshalb) zu überzeugen wissen, verraten wir euch in den jeweiligen Tests.

Das Moustache Samedi 29 Game 11 setzt zwar auf das bewährte Bosch-System, entwickelt dafür aber seinen ganz eigenen Dämpfer und verspricht magischen Grip und das Gefühl vom fliegenden Teppich. Den fliegenden Teppich verspricht das RADON DEFT 10.0 zwar nicht, schafft es aber trotzdem, direkt bei euch daheim zu landen. Mit lediglich 6.799 € liefert euch der Direktversender eine auf den ersten wie zweiten Blick sehr hochwertige Ausstattung und hat im Test für Überraschungen gesorgt. Mit dem UNNO Mith Race und seinem extravaganten Look fallt ihr bereits von Weitem auf. Dabei ist es nicht nur auf die Ferne ein Designobjekt, sondern verfeinert auch die Bosch-Integration auf ganz eigene und vor allem schicke Art und Weise. Auch das Ibis Oso setzt dank der Einarmschwinge auf eine auffällige und eigenständige Optik. Zudem kommt es bereits ab Werk mit praktischen Features wie einem integrierten Licht. Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 vermischt die Welten und besitzt neben vielen Alltags-Features wie Lichtanlage auch einen Stahlfederdämpfer, der ordentlich Potenz ausstrahlt. Auch die beiden frisch vorgestellten FOCUS-Geschwister, das FOCUS SAM² 6.9 und das FOCUS JAM² 6.9, sind bereits im Vergleichstest vertreten. Neben vielen Gemeinsamkeiten wie der Akku-Entnahme und der System-Integration wollen sie durch ihre Geometrie und Ausstattung aber ganz unterschiedliche Einsatzgebiete abdecken. Allerdings liegen die beiden Geschwister mit 27,1 kg bzw. 26 kg etwas schwer auf der Waage. Ob das stört?

Die beiden FOCUS-Vertreter haben zudem eine leichte Verstärkung mitgebracht, denn die Stuttgarter Bike-Marke kann auch auf ein neues Light E-Mountainbike im Portfolio zurückgreifen. So schafft es das schlichte FOCUS JAM² SL 9.9 auf 19,3 kg und liefert 60 Nm Drehmoment mithilfe eines FAZUA Ride 60-Motors. FOCUS ist schon vor vielen Jahren ins Light-Segment eingestiegen und gilt als Vorreiter in diesem Bereich. Ob sich das in einem ausgereiften Produkt widerspiegelt, haben wir herausgefunden. Auf den FAZUA-Antrieb setzt auch der E-Bike Pionier Haibike, der sein neues Haibike LYKE CF SE in den Test schickt. Mit dem sportivem Look und innovativer Motordrehung im Rahmen will die populäre Marke angreifen – wir haben herausgefunden, ob ihm das gelingt. Auch die Amerikaner von Pivot haben bei ihrem Pivot Shuttle SL Pro X01 das FAZUA-System integriert. Dabei waren sie nicht nur früh dabei, sondern hatten tatsächlich das erste auf dem Markt verfügbare Light-E-MTB mit diesem Motor im Portfolio. Für unseren Test haben wir das auf Trail-Performance getrimmte Modell anstelle der Top-Specs-Version ausgewählt. Wie gewohnt setzt es aber auf den straffen DW-Link-Hinterbau und edle Komponenten.

Das Thömus Lightrider E Ultimate macht seinem Namen alle Ehren und besitzt mit 40 Nm nicht nur den schwächsten Motor im Test, sondern mit 250 Wh auch den kleinsten Akku. Dazu wiegt es nur leichte 16.1 kg und lässt bereits von Weitem auf seine Cross-Country-Gene schließen. Als Meister der Integration gilt aus offensichtlichen Gründen das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL. Es sprengt mit seinen leichten 16 kg zwar nicht die Waage, aber mit 15.999 € dafür euren Bank-Account. Damit ist es das leichteste, aber auch teuerste Bike im Test und baut auf den unauffälligen TQ HPR 50-Motor. Auch das SIMPLON Rapcon Pmax TQ setzt auf dieses System, verpackt es allerdings in einer Chassis mit wesentlich mehr Federweg und Abfahrts-Fokus. Zudem hat sein analoger Bruder bereits ordentlich abgeräumt und den begehrten Titel zum besten Enduro-Bike bei unserem Schwestermagazin ENDURO abgeräumt. Der Erste zuletzt: Auch das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS setzt auf das 50 Nm starke TQ-System. Bei der Ausrichtung des EXe ist das TQ-System jedoch weniger abfahrtsorientiert als das SIMPLON. Der US-Gigant war nicht nur exklusiver Launch-Partner des TQ HPR 50-Motors, sondern auch maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Trek hat sich einige Vorteile erarbeitet, auf die die Konkurrenz keinen Zugriff hat. Ob es deshalb besser ist? Wie ihr seht, ist dasselbe Motorsystem in ganz unterschiedlichen Konzepten im Einsatz. Das wirft die spannende Frage auf: Passt der Motor zu allen Konzepten?

Das Orbea Rise M-Team gilt als Brücke zwischen den Light- und Full-Power-E-Mountainbikes, denn es besitzt einen herkömmlichen Shimano EP801-Motor, der allerdings von 85 Nm auf 60 Nm gedrosselt wurde, wie ihr am Namenszusatz „RS“ erkennen könnt. Zudem besitzt das Rise einen 540 Wh großen internen Akku und kommt durch den zusätzlichen Range Extender auf stolze 792 Wh. Das ist die zweitgrößte Akkukapazität im gesamten Testfeld, und das sogar in Kombination mit einem im Vergleich zum normalen EP8 sparsameren Motor!

Alle restlichen Bikes im Vergleichstest setzen auf die volle Power des Shimano EP8-Motors, allerdings erlaubt Shimano jedem Hersteller selbst zu entscheiden, welchen Akku er verbauen möchte, was ganz unterschiedliche Ansätze ermöglicht: Das Pivot Shuttle LT Team XTR rollt ganz nach dem Motto: Mehr Federweg, mehr Akku und mehr Spaß. Mit satten 756 Wh besitzt es unter den Shimano-Bikes auch den größten internen Akku und verspricht lange Touren. Das ROTWILD R.X735 ULTRA hingegen besitzt zwar mit 720 Wh einen etwas kleineren Akku – der dennoch viel Kapazität bietet –, ermöglicht aber durch ein super praktisches System eine verdammt schnelle Entnahme und so die einfache Nutzung eines Ersatz-Akkus. Wird es damit zum versprochenen Trail-König?

In seinem gewohnten Look mit VPP-Hinterbau und schöner Verarbeitung kommt das Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV. Es verspricht durch das kleinere 27,5”-Hinterrad mehr Agilität auf dem Trail. Aber hat es das Zeug zum Allrounder? Das Transition Repeater AXS Carbon ist ebenso wie das Yeti 160E T1 das jeweils erste E-Mountainbike der beiden amerikanischen Hersteller. Beide Bikes sind auf absolute Trail-Performance ausgelegt und entsprechend ausgestattet. Dennoch konnte sich das Yeti im letztjährigen Vergleichstest den Titel zum besten Allrounder sichern. Ob es wieder eine Chance hat oder dieses Jahr vom Thron gestoßen wird? Das MERIDA eONE-SIXTY 975 hat bereits ab Werk ein Licht und weitere Alltags-Features montiert. Zudem kommt es mit einer sehr vielversprechenden Ausstattung zu einem fairen Preis und konnte bereits einige Titel in unseren Vergleichstests abräumen. Als letzter Kontrahent rollt das BULLS SONIC EVO EN-SL 1 im Vergleichstest. Mit 6.699 € ist es das günstigste Bike im Test und kombiniert den neuen EP801-Motor mit einer Shimano XT Di2 Automatik-Schaltung. Wir haben der Schaltung auf den Zahn gefühlt und verraten euch, ob das Vorteile gegenüber herkömmlichen Modellen bringt.

Die Motorsysteme der getesteten E-Mountainbikes, ihre Features und Funktionen im Überblick

Beim Kauf eines E-Mountainbikes entscheidet man sich nicht nur für ein Bike, sprich die Chassis, sondern auch für ein Motorsystem inklusive Software, welches maßgeblichen Einfluss auf die Performance und Handhabung eures Bikes hat. Dennoch gilt: Ein Motorsystem kann nur so gut sein, wie das Bike, in dem es steckt und das zu euren individuellen Anforderungen passt. Fest verbauter oder entnehmbarer Akku, großer Akku oder kleiner mit externem Range Extender? Es gibt zahlreiche Aspekte, die weit über die Hardware des Motorsystems hinausgehen und bei vielen Systemen mittlerweile Realität sind. Dazu zählen individualisierbare oder progressive Fahrmodi, Zusatz-Features wie alarmgesicherte digitale Wegfahrsperren, GPS-Tracking, reichweitenbasierte Navigation, an die Herzfrequenz gekoppelte Unterstützungsleistung oder Nutzungsstatistiken, die sogar einen Gaming-Charakter wie etwa Sprungstatistiken haben. Die Auswahl ist groß und wird ständig wachsen, gerade deshalb sollte man sich einen Überblick verschaffen und sich im Klaren sein, was man von seinem Bike abverlangt. Neu vorgestellte Technologien leiden oft noch an Kinderkrankheiten, sind aber dafür meist auf dem neuesten Stand der Technik. Große etablierte Hersteller bieten oft ein zuverlässiges Service-Netzwerk und ihr bekommt bei Motorproblemen einfache Hilfe, dafür lehnen sie sich aber in der Entwicklung häufig weniger weit aus dem Fenster als z. B. kleinere oder agilere Player. Das Gute: Über Software-Updates lassen sich Funktionsumfänge erweitern oder manche Kinderkrankheiten im Nachhinein noch beheben, obwohl das Bike schon längst in eurer Garage steht.

Die Angebote großer namhafter Hersteller passen zwar meist für die breite Masse, aber nicht unbedingt zu euren individuellen Anforderungen. Gleiches gilt für Custom-Lösungen wie z. B. das Touch-Display am Forestal oder die Ladeport-Integrationen am Specialized. Solche praktischen und individuellen Lösungen finden sich meist nur bei Bike-Firmen, die in der Entwicklung der Motoren involviert sind und nicht auf ein geschlossenes System mit limitierenden Vorgaben seitens des Motorenherstellers setzen. Allerdings kann das dann aber in der Ersatzteilbeschaffung oder der Haltbarkeit Probleme mit sich bringen. Die Hersteller von Bikes, Komponenten und Motorsystemen müssen hier eng zusammenarbeiten, um ein rundes Gesamtpaket zu schnüren. Durch die große Bandbreite, die inzwischen angeboten wird und aus der die Bike-Marken wählen können, lässt sich diese Aufgabe immer besser lösen und die Bikes werden zunehmend auf eure individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Dennoch ist die Entwicklung eines E-Bikes wesentlich komplexer als die eines analogen Kontrahentens, und die vielen Komponenten und ein sich rasant entwickelnder Markt sorgen auch für Probleme.

Deshalb gilt: Bei E-Mountainbikes sollte man nicht nur die Performance und Funktionalität auf dem Trail betrachten, sondern auch die sekundären Aspekte abseits des Trails.

Hinweis: Bei einer so rasanten Entwicklung kommen ständig neue Software-Updates und Anbauteile wie Range Extender auf den Markt. Vieles davon löst Probleme oder erweitert das Einsatzgebiet. Allerdings können – wie die Vergangenheit gezeigt hat – damit auch neue Probleme geschaffen werden. Deshalb die Info, dass dieser Artikel auf der Informationslage im März 2023 für euch geschrieben wurde.

Im Folgenden findet ihr eine Übersicht über alle Motorsysteme, die in diesem Vergleichstest zum Einsatz kommen.

Smart System und CX Race – Das Bosch Performance Line CX-Motorsystem 2023

Das Bosch Performance Line CX-Motorsystem ist der Platzhirsch unter den Motorsystemen in unserem Vergleichstest und ist in gleich 10 der 30 Test-Bikes verbaut. Dabei setzen alle auf das 2021 eingeführte Smart System, das dem altbekannten Performance Line CX-Motor eine smartere Infrastruktur und Basis für zukünftige Features und Entwicklungen verpasst hat. Während beim Motor und Getriebe bis auf kleinere Hardware-Anpassungen das meiste beim Alten geblieben ist, wurde das Ökosystem mit Remotes und Displays komplett neu gedacht und auch der alte Kabelbaum musste einem neuen, optimierten Modell weichen. Das Smart System-Upgrade ist für euren alten Bosch-Motor leider nicht rückwärtskompatibel, aber mittlerweile immerhin der Standard für neue Bikes.

Der Motor hat weiterhin seine 85 Nm Drehmoment bei einer Kraftentfaltung von maximal 340 % im Turbo-Modus. Aber aufgepasst: Denn einige Bikes im Test setzen auf den CX-Race-Motor. Der ist der Zwillingsbruder vom Performance Line CX-Motor, nur eben mit einem Abo im Fitnessstudio: Durch angepasste Software setzt der CX-Race Motor bei gleichen 85 Nm Drehmoment bis zu 400 % Tretunterstützung frei. An der Hardware hat sich bis auf ein leicht optimiertes Innenleben aber nichts geändert.

Bosch lässt den Herstellern die Wahl, ihren Motor mit dem neuen Bosch PowerTube-Akku mit 750 Wh, 625 Wh oder 500 Wh Kapazität zu kombinieren. Dabei setzen alle Hersteller mit Bosch-Motor in unserem Vergleichstest auf den größten Akku, Außer Orbea: Die Spanier lassen dem Kunden die Wahl und haben auch unser WILD-Test-Bike auf unseren Wunsch mit dem 625-Wh-Akku ausgestattet. Die Akkus sind dabei je nach Hersteller teils mehr oder weniger einfach entnehmbar und teils fest verbaut. Mit 4,38 Kilo ist der 750 Wh große PowerTube-Akku einer der schwersten im Test und lässt das Systemgewicht zusammen mit dem eher leichten Motor mit 2,79 kg in die Höhe schießen.

Mit dem Smart System stehen den Herstellern neue Kombinationsmöglichkeiten an Zubehör zur Verfügung. Angefangen bei der immer links am Lenker angebrachten Bosch LED-Remote. Die fällt recht groß und exponiert aus und zeigt den Ladezustand des Akkus in vergleichsweise fein abgestuften 10-%-Schritten mittels eleganter Lichtbalken an. In bestimmten Farbtönen rund um das Bosch-Logo wird die gewählte Unterstützungsstufe angezeigt. Die Knöpfe bieten allesamt eine gute Haptik, könnten aber noch etwas größer ausfallen und im weiteren Abstand voneinander stehen, da man in voller Fahrt gern mal den falschen Knopf erwischt.

Für Hersteller, die auf die ausladende LED-Remote verzichten wollen, hat Bosch die Kombination aus System Controller und Mini-Remote im Programm. Der Bosch System Controller ist ein im Oberrohr integriertes LED-Display, das euch ähnlich wie die LED-Remote über leuchtende Balken und einen farbigen Leuchtring den Akkustand und die Unterstützungsstufe verrät. Die Mini-Remote sorgt für ein cleaneres Cockpit und ist funktionstechnisch aufs Mindeste beschränkt. Durch wenige, dafür aber große Tasten trifft man hier aber auch im Steinfeld vor dem Gegenanstieg noch verlässlich die richtige Taste.

Auch für Fahrer, die die Kommunikation mit ihrem Bike nicht nur auf ein paar LEDs beschränken wollen, hat Bosch die passende Lösung parat. Das hochwertige tastenlose Kiox 300-Display kann neben dem Vorbau in verschiedenen Positionen angebracht werden. Die Steuerung erfolgt hier dann ebenfalls über eine der beiden Remotes. In der neuen Menüführung findet man sich auf Anhieb zurecht und alles ist auch während der Fahrt gut lesbar. Dazu gibt es noch einige Zusatz-Features wie eine Navigationsfunktion oder die Ortungsfunktion mittels im Motor verbauten Bosch Connect-Modul. In unserem Testfeld findet sich das Connect-Modul allerdings nur im KTM Macina Prowler Exonic. Möchte man es nutzen, muss man dafür ein extra Abo abschließen. Dafür besitzen alle Bosch Smart System-Bikes ab Werk die eBike Lock-Funktion, mit der per eBike Flow App alle Motorfunktionen als Diebstahlschutz vorübergehend gesperrt werden können.

Die Bosch eBike Flow App bietet darüber hinaus einen guten Überblick über alle Funktionen und lässt sich intuitiv bedienen. Neben allerhand Informationen über das System lassen sich auch die Unterstützungsstufen nach eigenen Vorlieben anpassen. Möchte man die App nutzen, muss man sich allerdings zuerst ein Konto anlegen, danach geht die Verbindung mit dem Bike einfach von der Hand. Schwierig wird es nur, wenn mehrere Benutzer per App auf dasselbe Bike zugreifen wollen. Denn ist das Bike einmal in einem Konto hinterlegt, kann von einem anderen Konto nicht mehr darauf zugegriffen werden.

Auf dem Trail stehen euch je nach Hersteller unterschiedliche Modi zur Verfügung. Mit Tour und eMTB hat Bosch zwei dynamische Modi im Programm, die ihre Unterstützung an die jeweilige Fahrsituation anpassen. Der Tour+ Modus ist dabei die schwächere dynamische Variante und eignet sich gut zum Akku sparen oder als weniger stürmische Alternative zum eMTB-Modus für leichte Fahrer. Wie der Name schon verrät, gibt’s dann für die CX-Race-Variante noch den Race-Modus. Allgemein ist der Bosch-Motor trotz seiner auf dem Papier „nur“ 85 Nm einer der besten, effizientesten und stärksten im Test. Mit seiner smoothen Charakteristik und der großen Trittfrequenz-Bandbreite sorgt er im Uphill für Shuttle-Feeling und lässt auch den ebenfalls 85 Nm starken Shimano EP-8 Motor locker links liegen. Den Aggregaten von Panasonic, Specialized und Polini gelingt es zwar, mit der Kraft des CX-Motors mitzuhalten, allerdings können sie es nicht mit dem großen, noch kraftvolleren CX-Race-Bruder aufnehmen. Ein bereits seit Längerem unveränderter Störfaktor ist dagegen das metallische Klackern aus dem Motor. Das entsteht nur, wenn keine Leistung abgerufen wird und Kettenkräfte am Kettenblatt ziehen – zum Beispiel beim Einfedern oder wenn in Steinfeldern die Kette schlackert. Was der Leistung keinen Abbruch tut, kann besonders auf groben Trails auf Dauer etwas an den Nerven zerren.

Das Polini E-P3+ MX-Motorsystem

Das Polini E-P3+ MX-Motorsystem ist ein exotischer Kraftprotz. Das italienische Motorsystem ist in unserem Testfeld im nicht weniger exotischen Berria Mako Hybrid GT verbaut, und die Liste der Bikes, die Polini bisher mit seinem Antriebssystem versorgt, liest sich etwa so außergewöhnlich wie ein Pflanzenführer für Borneo. Mit 90 Nm Drehmoment gehört das italienische Aggregat zu den stärksten Motorsystemen im Testfeld und kann euch mit bis zu 400 % eurer eigenen Leistung unterstützen. Das Ganze gibt es bei einem Motorgewicht von 2,9 kg. Für alle, die es nicht ganz so kräftig brauchen, hat Polini auch noch den 75 Nm starken E-P3+ Motor im Angebot.

Berria kombiniert das Polini-Motorsystem am von uns getesteten Mako Hybrid GT mit einem 720 Wh großen Portapower Custom-Akku. Auch von Polini selbst sind mit 550 Wh bzw. 880 Wh Kapazität zwei Akku-Größen erhältlich, und die Italiener lassen es den Bikemarken offen, auf Drittanbieter-Akkus zurückzugreifen. Der verbaute Portapower-Akku ist – im Falle des Berria – mit einem Schloss gesichert und lässt sich einfach entnehmen. Wem die Akkukapazität nicht ausreicht, der hat auch die Möglichkeit, einen 252 Wh großen Polini Range Extender zu montieren, der an den Verschraubungen für den Flaschenhalter montiert wird. Zusammen mit dem verbauten 720 Wh Akku ergeben sich so ganze 972 Wh! Leider war dieser für den Test nicht erhältlich.

Trotz seiner vielen Power sticht der Polini E-P3+ MX-Motor im Berria Mako Hybrid GT nicht besonders hervor. Er ist nicht zu klobig geraten und auch das Unterrohr mit dem darin liegenden Akku ist für ein Full-Power-Bike eher schlank. Berria geht mit dem großen Polini-Farbdisplay einen eigenen Weg und integriert es ins Oberrohr, anstatt es am Lenker zu befestigen. Das sieht auf den ersten Blick zwar schick aus, ist mit den zwei offenliegenden Schrauben und den unterschiedlichen Spaltmaßen bei genauerem Hinsehen aber nicht perfekt gelöst. Das Display ist nicht ganz so groß wie das Touch-Display am Forestal, aber deutlich größer als das Mastermind-Display im Specialized Levo. Bei Polini war man anscheinend der Meinung, die große Fläche des Displays auch komplett ausnutzen zu müssen und hat so viele Informationen wie möglich hinein gequetscht. Der hohe Informationsgehalt mit der Anzeige von Unterstützungsstufe, Akkustand, gefahrenen Kilometern und Geschwindigkeit sowie Dynamik mit jeweils dynamischen Balken ist etwas zu viel des Guten.

Zusätzlich zur Informationsüberfrachtung ist die Menüführung im Display nicht gerade intuitiv. Wenig hilfreich ist dabei, dass Polini drei vordefinierte Unterstützungsstufen sowie zwei individuell anpassbare Unterstützungsstufen bietet, die jeweils nochmal in fünf Untermodi unterteilt sind – da rauchen die Köpfe! Insgesamt stehen euch also 25 Unterstützungsstufen zur Auswahl. Die Anpassung der Unterstützungsstufen erfolgt in der eigenen Polini E-Bike App, in der ihr euch auch die Display-Infos auf dem Smartphone anzeigen lassen könnt oder allerhand Statistiken über eure Ausfahrten und das Motorsystem abrufen könnt. Möchte man auf dem Bike durch die verschiedenen Unterstützungsstufen durchschalten, macht man Bekanntschaft mit der sehr gewöhnungsbedürftigen Remote, die nur mit zwei Knöpfen auskommt. Die ist an unserem Berria-Test-Bike zwischen Griff und Stützenremote montiert und zeigt nach unten. Um an den hinteren Knopf zu kommen, muss also der Zeigefinger von der Vorderradbremse genommen werden. Das sorgt auf dem Trail und teilweise auch schon auf Forstwegen für ungewollten Nervenkitzel beim Umschalten. Auch wenn die Remote nach oben stehend montiert wird, bleibt das Problem gleich. Allgemein ist die Bedienung des Systems mit nur zwei Tasten nicht gerade nutzerfreundlich – teilweise müssen beide Tasten sehr gut getimed gleichzeitig gedrückt werden, um zwischen Menüpunkten zu wechseln. Da wundert es nicht, dass Polini auch eine Remote mit vier Tasten anbietet.

Sitzt man auf dem Bike, zeigt das Polini E-P3+ MX-Motorsystem je nach Unterstützungsstufe verschiedene Gesichter. Im Touring-Modus wird die viele Kraft zurückhaltend freigegeben und die Beschleunigung fällt sehr vorhersehbar und sanft aus. Im Race-Modus lässt der Motor dafür ordentlich die Muskeln spielen und wird vom Sensibelchen zum Schulhofschläger. Er setzt hier sehr direkt und brachial ein, was ihm ein unnatürliches Gefühl verleiht. Der Power Output ist recht unabhängig von der Trittfrequenz und es geht immer ordentlich vorwärts. Auffällig ist dazu noch die hohe Geräuschkulisse in den oberen Unterstützungsstufen.

Das Panasonic GX Ultimate-Motorsystem

Das Panasonic GX Ultimate-Motorsystem ist der Bodybuilder im Motor-Testfeld, denn mit ganzen 95 Nm Drehmoment setzt es sich unangefochten die Drehmoment-Krone auf. Verbaut ist es in unserem Testfeld nur im FLYER Uproc X. Trotz der vielen Power sticht der Panasonic-Motor in puncto Gewicht mit 2,95 kg nicht aus der Masse an Full-Power-Motoren heraus. Kombiniert wird er im FLYER Uproc X mit einem 750 Wh großen Akku. Panasonic lässt den Herstellern bewusst die Möglichkeit, auf Akkus von Drittherstellern zurückzugreifen.

Die Bedienung des Panasonic GX Ultimate-Motorsystems erfolgt an unserem Test-Bike mit Teilen vom Systemintegrator FIT. Die im Vergleich zu den meisten anderen Remotes im Testfeld recht klobige FIT Basic-Remote am Lenker ist mit dem kleinen Joystick in der Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig. Dazu erschrickt man bei der ersten Benutzung etwas wegen dem ungewohnten Vibrationsfeedback beim Tastendruck, das sich allerdings auch abstellen lässt und durchaus deutlich macht, wann eine Verstellung vorgenommen wurde. Alternativ hat Panasonic auch eine eigene Remote im Portfolio. Die Panasonic Side Colour Display-Remote hat, wie der Name schon vermuten lässt, ein kleines Display in der Remote integriert. Das lässt sie allerdings noch etwas größer ausfallen als die ohnehin schon nicht gerade schlanke FIT-Remote. Auch das am FLYER vor dem Vorbau sehr exponierte Display kommt von FIT. Es hat sehr viele Funktionen und Anzeigemöglichkeiten, teilweise auch etwas speziellerer Art, wie z. B. ein Hangneigungsmesser oder eine Glatteiswarnung. Im Zusammenspiel mit der FIT E-Bike Control App lässt sich das Display nach eigenen Wünschen anpassen und bietet sogar eine Navigationsfunktion.

Sitzt ihr auf dem Bike, stehen euch mit dem Panasonic GX Ultimate-Motorsystem vier Unterstützungsstufen zur Auswahl. Neben drei klassischen Modi gibt es auch einen dynamischen Automatikmodus, der die Unterstützung entsprechend der Fahrsituation anpassen soll. In der höchsten Unterstützungsstufe schiebt der Motor mit hohem Durchzug ordentlich an. Auch bei niedriger Drehzahl bringt er viel Zug auf die Kette und sorgt auf Forststraßen für Shuttle-Feeling. Durch den langen Nachlauf kann man sich im technischen Uphill recht entspannt über Stufen oder sonstige Hindernisse einfach drüberschieben lassen, muss aber zum plötzlichen Anhalten auch ordentlich gegenbremsen. Der dynamische Automatikmodus agiert in der Ebene etwas abrupt und unnatürlich, ist dafür aber auf Uphilltrails in seinem Element. Hier gibt er die Pedalkraft noch etwas exakter und sensibler weiter als der stärkste Modus und die viele Power lässt sich etwas einfacher beherrschen.

Das GIANT SyncDrive Pro 2-Motorsystem

Das GIANT SyncDrive Pro 2-Motorsystem ist, wie der Name schon vermuten lässt, nur in einem Bike im Testfeld vertreten, und zwar dem GIANT Trance X Advanced E+ LTD. Basierend auf dem Yamaha PW-X3-Motor liefert das GIANT-Aggregat kräftige 85 Nm Drehmoment mit bis zu satten 400 % Unterstützung. Der 2,75 kg schwere Motor ist mit einem 800 Wh großen Akku kombiniert, dem größten im Test. Für alle, die da nochmal einen drauf setzen wollen, gibt es zusätzlich einen 250 Wh großen Range Extender. Der wird an den Verschraubungen für den Flaschenhalter montiert und pusht die Gesamtakkukapazität auf ganze 1.050 Wh! Bei einer Akkukapazität von 800 Wh konnten wir uns den Range Extender für den Test allerdings getrost sparen.

Schnittstelle zwischen Mensch und Motor ist die GIANT Ride Control GO-Kontrolleinheit im Oberrohr, gepaart mit der minimalistischen RideControl Ergo 3-Remote am Lenker. Die Kontrolleinheit ist dabei kein Display, sondern zeigt die Unterstützungsstufen sowie den Akkustand jeweils durch bis zu 5 leuchtende Striche an. GIANT verzichtet darauf, als Ergänzung dazu noch ein kleines Display am Lenker zu verbauen. Die unauffällige Remote liegt bündig am linken Griff an und lässt sich so ohne große Fingerakrobatik mit dem Daumen bedienen. Allgemein ist die Bedienung des GIANT SyncDrive Pro 2-Antriebssystems recht simpel gehalten. Mit den drei Tasten kann man durch die fünf Unterstützungsstufen von Eco bis Power schalten und dazu noch den zusätzlichen progressiven Smart Assist Automatic-Modus aktivieren. Durch die sparsame Anzeige im Oberrohr wird man zwar nicht mit vielen Infos versorgt, allerdings bleibt es einem auch erspart, sich durch unübersichtliche Zwischenmenüs zu klicken, und der minimalistische Funktionsumfang der Remote ist voll ausreichend. Alle, die sich doch noch etwas mehr Informationen wünschen, können diese in der eigenen RideControl App abrufen. Hier lassen sich auch die Tasten der Remote frei belegen.

Im Sattel merkt man direkt, dass der GIANT SyncDrive Pro 2-Motor ordentlich Power mitbringt. Während er sich deutlich kraftvoller als der Shimano EP8-Motor anfühlt, kann er allerdings nicht ganz mit dem Punch eines Bosch CX-Motors mithalten. Seine Kraft entfaltet der GIANT SyncDrive Pro 2 im Power-Modus sehr direkt. Damit kommt man auch an steilen Rampen, wenn man mal zum Stehen gekommen ist, wieder vom Fleck, allerdings muss man darauf vorbereitet sein, dass man einen guten Schub nach vorne bekommt. Allgemein geht der Motor nicht gerade sparsam mit seiner Kraft um und fällt eher unter die Rubrik „Grobian“. Im dynamischen Smart Assist Automatic-Modus setzt die Kraftentfaltung deutlich zögerlicher und später ein als im vergleichbaren E-Mountainbike-Modus von Bosch. Dadurch ist der GIANT-Motor in diesem Modus beim Anfahren deutlich zurückhaltender und sieht beim Ampelstart nur noch die Rücklichter der Bosch-Bikes. Auch für den technischen Uphill fehlt ihm im Automatikmodus der Bumms, hier haben wir den Power-Modus bevorzugt.

Das Specialized 2.2-Motorsystem

Das Specialized 2.2-Motorsystem wurde in Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller Brose entwickelt und basiert auf dem Brose Drive Mag S-Motor. Specialized hat im Vergleich zu den meisten anderen Herstellern ein tiefgreifendes Motorsystem-Know-how und will auch die Hoheit über das Motorsystem besitzen. Deswegen wird hier viel Wert auf eine ganzheitliche Herangehensweise gelegt, bei der möglichst viel aus der eigenen Hand beigesteuert wird, um für eine bestmögliche Vernetzung, eine bessere Userexperience und möglichst geringe Abhängigkeit von den Motorherstellern und ihren Entwicklungsgeschwindigkeiten bzw. -zyklen zu sorgen. Dafür scheut das kalifornische Unternehmen keine Aufwände und hat ein rund 70-köpfiges Team im Schweizerischen Cham, das sich nur um die E-Sparte kümmert! Dass das voll aufgeht, haben bereits zahlreiche Tests gezeigt, und auch dieses Jahr ist das Specialized Levo mit dem 2.2-Motorsystem wieder vorne mit dabei, doch dazu an anderer Stelle mehr. Mittlerweile gehört das bereits zwei Jahre alte System zu den alten Hasen im Test, was sich v. a. hardwareseitig bei den Proportionen bemerkbar macht. Besonders der Tretlagerbereich rund um den Motor fällt hier recht klobig aus. Mit 90 Nm Drehmoment gehört der Motor der Kalifornier zu den Kraftpaketen im Test und muss sich im Drehmoment-Quartett nur dem 95 Nm starken Panasonic GX Ultimate-Motor geschlagen geben. Die viele Power geht mit einem Motorgewicht von 2,98 kg einher. Mit 700 Wh Kapazität fällt der entnehmbare Akku weder besonders groß noch klein aus. Für die Entnahme muss nur eine Schraube mit dem im Steuerrohr integrierten SWAT-Tool gelöst werden, und schon kann man den Akku nach unten aus dem Unterrohr ziehen.

Specialized bietet rund um den 2.2-Motor ein ganzes Ökosystem, das so harmonisch funktioniert wie ein intaktes Korallenriff. Das Gehirn des Bikes ist im Oberrohr integriert und hört auf den Namen Mastermind. Specialized war einer der ersten Hersteller, der ein Display im Oberrohr integriert hat, und ist damit Vorreiter für eine ganze Riege an Bikes, die jetzt nachziehen. Das kleine und schlanke Farbdisplay kann alle relevanten Infos anzeigen, die man auf der Fahrt so braucht. Und noch dazu kleine Spielereien, wie die aktuelle Höhe, GPS-Daten oder die Anzahl und Weite der letzten Sprünge – hier gibt es also statt großer Geschichten über die neuesten Airtime-Heldentaten nur noch nackte Fakten! In der Specialized Mission Control App kann die Anzeige im Mastermind-Display noch weiter den eigenen Vorlieben angepasst werden. Dazu lassen sich hier auch die Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo in Sachen Unterstützung, maximale Power und Beschleunigung nach eigenem Gusto konfigurieren. Auch die Verbindung mit z. B. einem Pulsgurt oder einem zusätzlichen Fahrradcomputer ist möglich. So könnt ihr die Smart Control-Funktion verwenden, die basierend auf eurer Herzfrequenz die Unterstützungsstufe anpasst. Die App ist sehr klar strukturiert und die Bedienung auch ohne Informatikstudium intuitiv. Die Remote, mit der sich das System unterwegs steuern lässt, fällt recht minimalistisch aus, bietet für den Trail-Einsatz aber alle wichtigen Funktionen. Sie ist mit dem linken Daumen einfach zu bedienen und gibt gutes haptisches Feedback.

Für den Trail stehen euch wie bereits erwähnt die drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo zur Verfügung, die ihr alle individuell anpassen könnt. Ein super praktisches und von uns oft verwendetes Feature ist die Micro Adjust-Funktion, die eine Feinjustierung der Motorunterstützung in 10-%-Schritten zulässt und leicht zu aktivieren ist. Sie eignet sich wunderbar zum Akku sparen, oder um euer Anstrengungs-Level genau am richtigen Punkt zu halten. Auf dem Weg zum Trail-Einstieg sorgt das Specialized 2.2-Motorsystem mit seinen 90 Nm Drehmoment bergauf für Shuttle-Feeling. Der Motor ist dabei ähnlich kraftvoll wie der Bosch CX-Race, hat aber etwas weniger Kick. Dafür setzt die Unterstützung nicht zu plötzlich ein und die Motorpower ist einfach zu dosieren. Schwankende Trittfrequenzen bringen den Motor nicht aus der Ruhe und der großzügige Nachlauf macht sich an Stufen oder Hindernissen positiv bemerkbar. Damit ist +er ein sehr angenehmer Begleiter für technische Uphills. Aber auch im Downhill macht er sich positiv bemerkbar, und zwar damit, dass er absolut leise ist!

Das maxon BIKEDRIVE AIR-Motorsystem

Das BIKEDRIVE AIR-Motorsystem ist der erste E-Bike-Antrieb des Elektromotorspezialisten maxon. Bevor die Schweizer angefangen haben, Bikes mit ihren Motoren auszustatten, sind bereits Marsrover mit maxon-Motoren über den roten Planeten gecruist. In unserem irdischen Vergleichstest ist das maxon-Motorsystem nur im Light-E-Mountainbike Thömus Lightrider E Ultimate anzutreffen. Auch sonst ist der mit nur 1,9 kg ziemlich leichte Motor noch sehr selten anzutreffen und wird bisher in nur wenigen Bikes verbaut. Mit nur 40 Nm Drehmoment ist er der schwächste Motor im Testfeld. Der Akku des Motorsystems ist fest im Unterrohr verbaut. Je nach persönlicher Vorliebe oder Ansprüchen hat man allerdings die Wahl zwischen einem Akku mit 250, 360 oder 426 Wh. Beim von uns getesteten Thömus Lightrider E Ultimate war ein 250 Wh großer Akku verbaut, für den maxon eine Ladezeit von 3,5 Stunden bis zur vollständigen Ladung angibt. Dazu gibt es noch einen Range Extender mit 250 Wh. Der wiegt 1,4 kg und kann im mitgelieferten maxon-Flaschenhalter fixiert werden. Allerdings war er für unseren Test nicht verfügbar.

Der schlanke Akku mit dem kleinen und leichten Motor ermöglicht es, das Antriebssystem relativ unauffällig in ein Bike zu integrieren. Am Lightrider E Ultimate verrät von der Seite nur der leichte Hockeyschläger-Knick, dass es ein E-Mountainbike ist. Gesteuert wird das Antriebssystem von einer gut ins Gesamtbild passenden, minimalistischen Alu-Remote. Die ist sehr schön verarbeitet und eine der unauffälligsten Remotes im Test. Ähnlich wie die FAZUA Ring Remote funktioniert sie ebenfalls durch einen ringförmigen Regler, der nach oben und unten geschoben werden kann. Die Bedienung ist intuitiv und erfüllt ihren Zweck. Etwas auffälliger als die Remote ist dagegen die im Oberrohr integrierte Kontrolleinheit. Die zeigt den Akkustand über leuchtende Striche in acht Stufen an – ebenso wie die Unterstützungsstufen, die auch mit leuchtenden Balken visualisiert werden. Das ist nicht ganz so schick gelöst wie das TQ-Display, aber auch nicht ganz so rudimentär wie die FAZUA LED HUB. Via Bluetooth und ANT+ LEV bietet die Kontrolleinheit außerdem eine Schnittstelle für die meisten gängigen Fahrradcomputer und die maxon Connect App. Dadurch könnt ihr euch während der Fahrt Informationen wie den Akkustand im Fahrradcomputer anzeigen lassen oder in der App die drei Unterstützungsstufen auf eure Wünsche anpassen.

Im Sattel stehen euch dann die Unterstützungsstufen Cruise, Push und Blast zur Auswahl. Die bieten alle ein sehr natürliches Fahrgefühl und man vergisst schnell, dass man überhaupt motorisiert unterwegs ist. Der Motor setzt sofort ein, sobald Kraft auf das Pedal kommt, was unnatürliche Verzögerungen vermeidet. Dazu ist man mit dem maxon BIKEDRIVE AIR-Motorsystem so gut wie geräuschlos unterwegs – alles, was man hört, sind vielleicht noch Kuhglocken in der Ferne. Der stärkste Unterstützungsmodus Blast ist im Vergleich zum Eco-Modus an einem Full-Power-Bike immer noch eher ein Tischfeuerwerk als eine Leistungsexplosion. Nichtsdestotrotz ist man an steilen Anstiegen doch immer wieder überrascht, wie gut der Motor anschiebt – vor allem, wenn man ihn mal wieder vergessen hat. Trotzdem ist er noch spürbar schwächer als die Konkurrenz von TQ oder FAZUA. Mit dem maxon-Antrieb braucht man sich nicht einbilden, ohne Schwitzen zum Gipfel zu kommen. Vielmehr bekommt man etwas Rückenwind an steilen Anstiegen. Dadurch ist er nur etwas für wirklich sportliche Fahrer und nichts für den transpirationsfreien, gemütlichen Wochenendausflug zur Alm.

Das TQ HPR 50-Motorsystem

Das TQ HPR 50-Motorsystem ist der erste Minimal-Assist-Motor des bayerischen Technologie-Unternehmens – allerdings nicht der erste E-Bike-Motor – und setzt auf das patentierte Harmonic-Pin-Ring-Getriebe. Entwickelt wurde er in Zusammenarbeit mit Trek, was dem Bike-Hersteller ein exklusives Anrecht auf den Motor für 3 Monate sicherte, bevor dann weitere Hersteller wie SCOTT und SIMPLON das System verwenden durften. Zudem verwendet Trek zwar auf den ersten Blick das gleiche Display wie die Konkurrenz, setzt jedoch auf eine eigene Software inklusive eigener App. Alle HPR 50-Motoren bringen 50 Nm Drehmoment mit 300 Watt Spitze auf den Trail und können nur mit einem 360 Wh großen TQ-Akku kombiniert werden. Im Falle von Trek ist dieser sogar aus dem Rahmen entnehmbar, alle anderen Hersteller haben den 1.800 Gramm schweren Akku fest im Rahmen integriert. Durch die schmale Bauweise des Akkus sind sehr schlanke Unterrohre realisierbar. Dadurch können Bikes wie das SIMPLON oder Trek nur schwer von ihren analogen Geschwistern unterschieden werden und ermöglichen die mit Abstand unauffälligste Integration eines Mittelmotorsystems in diesem Testfeld. Denn auch der kleine Motor versteckt sich unauffällig im Tretlagerbereich. Wer mehr Reichweite möchte, kann einen zusätzlichen Range Extender mit 160 Wh im Flaschenhalter befestigen und kommt so auf eine Akkukapazität von 520 Wh.

Das zugehörige, 2 Zoll große TQ-Display ist für die Integration im Oberrohr gedacht und findet dort einen unauffälligen, aber gut sichtbaren Platz. Es zeigt euch farblos in Punkten und Ringen die gewählte Unterstützungsstufe, was allerdings zumindest zu Beginn nicht sonderlich intuitiv ist. Der Akkuladezustand wird mit 10 kleinen Balken und somit in 10-%-Schritten angezeigt. Durch doppeltes Klicken auf den Knopf unterhalb des Displays lassen sich verschiedene Ansichten durchschalten und das System an- bzw. ausschalten. Ihr habt folgende Ansichten zur Auswahl:

  • aktuell gefahrene Geschwindigkeit in km/h
  • Akkuladestand in Prozent
  • Restkilometer bei der aktuell gewählten Unterstützungsstufe
  • momentane Leistung von Fahrer und Motor in Watt

Steuern lässt sich das System über eine kleine Remote, die immer auf der linken Seite des Lenkers angebracht ist. Sie ist sehr unauffällig und mit lediglich zwei Knöpfen sehr intuitiv. An ihr könnt ihr sowohl die Unterstützungsstufen wählen als auch den Walk-Modus aktivieren oder die Assistenz ausschalten. Die Remote hat durch ihre Gummierung eine angenehme Haptik und Ergonomie und gibt durch ihr deutliches Klickgeräusch gutes Feedback.
Über die hauseigene App von TQ könnt ihr zudem die Motor-Settings anpassen und weitere Informationen auslesen.

Trek hingegen integriert diese Funktionen in ihre eigene App, in der ihr zusätzlich noch Vorschläge für ein Fahrwerks-Setup bekommt, euch via Bluetooth mit z. B. den verbauten TyreWizz-Sensoren verbinden könnt und über eine Karte die Reichweite angezeigt bekommt. All in one – cool! Zudem ist die Display-Anzeige von Trek etwas intuitiver gestaltet und zeigt euch die Unterstützungsstufen in drei großen Balken und den Akku kontinuierlich in Prozent an. Zusätzlich könnt ihr durch Umschalten noch eure Durchschnittsgeschwindigkeit und die Restreichweite anzeigen lassen, wobei man bei der Reichweite noch die Wahl zwischen Kilometern und Minuten hat.

Auf dem Trail stehen euch die drei Unterstützungsstufen ECO, MID und HIGH und ein Walk-Modus zur Verfügung. Der HPR 50-Motor ist der mit Abstand leiseste und vom Fahrgefühl natürlichste Motor im Testfeld. Durch seine etwas geringere Power und das unauffällige Ein- und Ausfädeln fühlt er sich mehr nach extremem Trainingsfortschritt statt E-Bike-Motor an. Erst beim Abschalten der Unterstützung wird einem bewusst, welche Arbeit das System eigentlich leistet. Um seine volle Leistung abzurufen, benötigt der Motor eine verhältnismäßig hohe Trittfrequenz, was den Piloten automatisch etwas ins Schwitzen bringt, allerdings zum Charakter des Motors passt. So eignet er sich besser für Uphills auf Schotterwegen als auf technischen Singletrails und nimmt euch die unangenehmen Rampen in eurer Ausfahrt ab, ohne den ganzen Trainingseffekt zu zerstören. Technische Uphills erfordern im Vergleich zum restlichen Testfeld wesentlich mehr körperlichen Einsatz und eine bewusste Gangwahl, um die benötigte Trittfrequenz für die optimale Leistungsentfaltung zu gewährleisten. Wer sich einfach nur den Berg hochschieben lassen möchte, findet am TQ keinen Gefallen. Wer jedoch nicht vollständig auf Schwitzen im Uphill verzichten möchte und ein natürliches und leises Fahrgefühl sucht, findet hier den perfekten Begleiter. Im Laufe des Tests hatten wir ein defektes Display, was jedoch kinderleicht und in Sekundenschnelle von jedermann ausgetauscht werden kann, insofern ihr Ersatz bekommt.

Das FAZUA Ride 60-Motorsystem

Das FAZUA Ride 60-Motorsystem ist bereits der zweite Minimal-Assist-Motor der Münchner Firma, die vor Kurzem vollständig von Porsche übernommen wurde. Während die erste, 2017 vorgestellte Generation noch ein System war, bei dem Akku und Motor eine Einheit bildeten und aus dem Bike entnommen werden konnte, hat FAZUA beim neuen System davon abgesehen und ihm dafür ein Extra an Power spendiert. So leistet das neue Ride 60 – wie der Name bereits vermuten lässt – 60 Nm Drehmoment und bis zu 450 Watt Spitze. Auch FAZUA setzt auf einen eigenen Akku, der entweder fest integriert oder entnehmbar im Bike untergebracht werden kann. Er bringt ein Gewicht von 1.960 Gramm auf die Waage und liefert 430 Wh Kapazität. FAZUA hat bereits einen Range Extender angekündigt, allerdings war er zum Zeitpunkt des Tests noch nicht verfügbar. Durch die längliche Form des Motors und die recht breite Batterie haben viele der Bikes ein Hockeyschläger-förmiges Unterrohr und sind leicht als E-Bikes zu entlarven. Lediglich Haibike dreht den Motor horizontal in ihr Sitzrohr und schafft so eine cleanere Integration, die allerdings auch Kompromisse bei der Einstecktiefe der Sattelstütze mit sich bringt.

Auch FAZUA positioniert ihre sogenannte LED HUB gut sichtbar im Oberrohr. Sie zeigt mit fünf kleinen LEDs die Unterstützungsstufe und den Akkuladezustand an. Allerdings lassen die fünf Punkte lediglich eine Akku-Unterteilung in 20-%-Schritten zu und die unterschiedlichen Farben der Unterstützungsstufen sind bei Sonneneinstrahlung nur schwer zu unterscheiden. Durch Hochziehen der LED HUB kommt ihr zudem an einen USB-C-Ladeport.

Auf der linken Seite des Lenkers findet sich die Ring Control-Remote von FAZUA. Sie ist leider nicht beschriftet und kann durch ihre schlechte Haptik und ihr billiges Erscheinungsbild nicht mit der Konkurrenz mithalten. Die unterschiedlichen Funktionen sind durch die dreidirektionale Bedienung steuerbar: Die Remote lässt sich hoch, runter und nach innen in „Richtung Vorbau“ drücken. So wählt ihr die Unterstützungsstufen und aktiviert den Walk- oder Boost-Modus.

Auch FAZUA bietet eine kostenlose App an, mit der ihr nicht nur eure Fahrmodi konfigurieren könnt. Hier soll der Kunde persönlich abgeholt werden: Durch Beantworten eines umfangreichen Fragenkatalogs soll der bestmöglich auf den Rider abgestimmte Fahrmodus ausgespuckt werden – top für E-Bike-Einsteiger und alle, die sich nicht gern mit dem Rumschieben von Reglern die Zeit vertreiben wollen! Wer Computern kein Vertrauen schenkt oder mehr als ein Fahrszenario regelmäßig wiederholt, kann sich auch selbst Fahrmodi konfigurieren und als Presets abspeichern. „Morgenrund hat Dreck im Mund“, „Noch schnell Bier holen“ oder „Power-Hour“ könnten sie zum Beispiel heißen, sie bleiben so auf Abruf für euch in der App gespeichert.

Für den Trail hat FAZUA bereits die kreative Arbeit übernommen und ihre drei Fahrmodi Breeze, River und Rocket getauft. Zudem könnt ihr für kurze Zeit den Afterburner – oder offiziell den Boost-Modus – aktivieren. Dieser braucht allerdings eine kurze Zeit, bis er startet, und die Dauer hängt vom Akkuladezustand und der Temperatur des Motors ab. Im Idealfall bekommt ihr so bis zu 12 Sekunden Schub, um an euren Kumpels vorbeizuziehen.
Vor allem im Rocket-Modus setzt die Unterstützung spürbar ein und schiebt euch auch bei niedriger Trittfrequenz ordentlich vorwärts. Auch technische Uphills sind mit der Power des FAZUA gut möglich, allerdings kämpft der Ride 60 noch mit einem Software-bedingten Neustart, nachdem der Nachlauf beendet ist. Solltet ihr also im Uphill kurz mit Treten aufhören müssen, werdet ihr noch ein kurzes Stück vom Nachlauf geschoben, bis ihr dann aus eigener Kraft das Bike treten müsst und der Motor nach ca. 1–2 Sekunden wieder startet und euch weiter schiebt. Das führt auch schnell mal zum Gleichgewichtsverlust oder ungewollten Stillstand – nervig! Wer hier häufiger Probleme bekommt, kann über die App die Dynamik des Motors hochstellen, was zu einem abrupten Einsetzen der Leistung führt, aber so das gefühlte Powerloch verkürzt. FAZUA arbeitet bereits an einer Lösung und verspricht ein baldiges Software-Update. In der Abfahrt ist der Motor absolut leise, allerdings gibt er beim Treten durchaus hörbare Geräusche von sich und ähnelt in der Sound-Charakteristik einem Shimano EP8-Motor. Lediglich der BAFANG-Motor im Forestal ist noch lauter. Mit seinem Charakter ist der FAZUA Ride 60-Motor deutlich näher an einem Full-Power-System dran und kann euch durchaus entspannt Richtung Gipfel schieben. Auch sportive Fahrer kommen auf ihre Kosten, insofern sie nicht zu viel Zeit auf technischen Uphills verbringen, denn hier kann der Aussetzer, wie bereits gesagt, zu Gleichgewichtsproblemen und ungewollten Stopps führen. Zudem hatten wir während unseres Tests mehrere Startschwierigkeiten, bei denen Bikes nicht angesprungen sind. Hier hilft schütteln, erneut laden, Akku abstecken oder warten … Ein Bike konnten wir in unserem Testverlauf leider gar nicht wieder zum Laufen bringen. Probleme, die FAZUA hoffentlich zeitnah durch Software-Updates in den Griff bekommt, weil Status quo (März 2023) der Kauf eines E-Bikes mit diesem Antrieb zum Glücksspiel wird.

Das Shimano EP8-Motorsystem

Das Shimano EP8-Motorsystem vom Komponenten-Riesen aus Japan ist seit 2020 auf dem Markt und an einer ganzen Reihe Bikes in unserem Vergleichstest vertreten. Mit 85 Nm Drehmoment gehört das Aggregat nicht zu den stärksten Full-Power-Motoren, dafür mit nur 2,6 kg Motorgewicht aber zu den leichtesten. Shimano selbst hat zwei Akkus für den EP8-Motor im Programm: einen mit 504 Wh Kapazität und einen mit 630 Wh. Allerdings ermöglicht es Shimano den Herstellern auch, mit Drittanbietern zusammenzuarbeiten. So kommt es, dass an einigen EP8-Bikes im Testfeld auch größere Akkus jenseits der 700 Wh zu finden sind.

In unserem Testfeld ist der EP8-Motor immer mit dem schlanken SC-EM800-Display von Shimano kombiniert. Das am Lenker neben dem Vorbau geschützt angebrachte Farbdisplay zeigt den Akkustand in einer Leiste in 20-%-Schritten an und ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar. Dazu gibt’s noch Anzeigen zur Dynamik des Motors, die mit einem wandernden Balken visualisiert werden, sowie Anzeigen zur Geschwindigkeit und der gewählten Unterstützungsstufe. Die Darstellung auf dem Display ist dabei sehr aufgeräumt und angenehm auf das Nötigste reduziert. Als Alternative ist für den EP8-Motor auch ein kleines Schwarz-Weiß-Display möglich, das in die etwas klobige SC-E5003-Remote integriert ist. Deutlich eleganter ist da die Lösung an unseren Test-Bikes mit der minimalistischen SW-EM800-L-Remote. Die sorgt für aufgeräumte Optik und überzeugt mit guter Ergonomie und Haptik. Allgemein sind auch noch weitere Display- und Remote-Lösungen aus dem Ökosystem des alten Shimano STEPS E8000-Motorsystems mit dem EP8-Motor kompatibel. Dafür braucht es dann allerdings teils verschiedene Adapterlösungen.

Die Schnittstelle zum Motor ist die Shimano E-TUBE PROJECT Cyclist-App. In ihr könnt ihr zwei Fahrprofile mit jeweils den drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Boost nach euren persönlichen Vorlieben konfigurieren. Für jeden Modus können dabei die Power, das Unterstützungslevel und das Ansprechverhalten angepasst werden. Im Bike-Display kann dann zwischen den Fahrprofilen gewählt werden. Die App ist klar strukturiert und lässt sich intuitiv bedienen, was euch die Anpassungen leicht macht. Auch die Kopplung mit dem Bike geht schnell und einfach von der Hand.

In der Praxis überzeugt der Shimano EP8-Motor mit seiner gutmütigen Charakteristik. Auch im Boost-Modus lässt er sich fein dosieren – beim Anfahren genauso wie beim Fahren steil bergauf. Dadurch bekommt man beim Anfahren keinen kräftigen Kick, wie man es von anderen, weniger sensiblen Motoren kennt. Obwohl er auf dem Papier dem ebenfalls 85 Nm starken Bosch Performance Line CX-Motor ebenbürtig ist, liefert er in der Praxis spürbar weniger Power. Man muss mehr Input und Kraft geben, um dem EP8-Motor die maximale Leistung und Unterstützung zu entlocken. Dadurch bietet er weniger Shuttle-Feeling, aber ein etwas sportlicheres natürlicheres Fahrgefühl. Während der Shimano-Motor bergauf noch zurückhaltend vor sich hin summt und nicht mit einer großen Geräuschkulisse auffällt, sieht das bergab anders aus: Hier gibt er besonders in grobem Gelände ein lautes Klappern von sich und ist in der Abfahrt der lauteste Motor im Test. Auch wenn sich die von uns getesteten Shimano EP8-Motoren bisher größtenteils als sehr zuverlässig erwiesen haben, ist es doch auch beruhigend zu wissen, dass ihr im Fall von Problemen auf ein sehr großes Händler- und Servicenetzwerk zurückgreifen könnt.

Das Shimano EP801- und EP801 RS-Motorsystem

Beim Shimano EP801-Motorsystem handelt es sich um einen sowohl in der Soft- als auch Hardware überarbeiteten EP8-Motor. Der 01-Zusatz bietet einen breiteren Trittfrequenzbereich, in dem der Motor mit vollem Drehmoment unterstützt, und einen FINE TUNE-Modus, um ihn noch präziser auf eure Anforderungen anzupassen. Auch eine größere Auswahl an Remotes und die Verbindung mit der neuen XT Di2-Schaltgruppe – die eine Automatik-Schaltung für den Touren-Einsatz ermöglicht –, wie am BULLS SONIC EVO EN-SL 1 ist möglich. Zusätzlich zum EP801 hatten wir auch den am Orbea Rise verbauten EP801 RS im Test. Der RS-Zusatz stammt von Orbea und sorgt – anders als man vermuten mag – für eine Drosselung der Motorleistung von eigentlich 85 Nm auf 60 Nm. Wie beim EP8 bietet Shimano auch beim 801 die Auswahl zweier Shimano-Akkus sowie die Möglichkeit, Drittanbieter-Akkus zu verbauen. Orbea macht sich das zunutze und bietet das Rise mit einem 360 Wh oder 540 Wh großen internen Akku an. Zudem haben die Hersteller so die Chance, Range Extender mit ihren Bikes zu kombinieren, was z. B. bei einem System von Bosch nicht möglich wäre.

Das Shimano EP801-Motorsystem lässt sich grundlegend mit denselben Display- und Remote-Optionen wie beim EP8 kombinieren, allerdings wurde das Sortiment hier von Shimano noch etwas erweitert. So setzt BULLS für das EVO EN-SL 1 auf dieselbe Kombination aus minimalistischer SW-EM800-L-Remote und SC-EM800-Display wie alle Bikes mit EP8-Motor im Test. Orbea weicht etwas ab und verbaut die Shimano EN-600L-Remote ohne Display. Hier gibt es eine LED, die durch fünf unterschiedliche Farben die drei Unterstützungsstufen, den Walk-Modus und einen Error-Code anzeigt. Eine zweite LED kann Rot oder Grün blinken oder dauerhaft leuchten und zeigt euch so den Akkuladezustand an – allerdings in einer verwirrenden Art und Weise und dient so eher als Not-Information. Rot blinkend signalisiert hier, dass es Zeit wird, heimzufahren. Selbstverständlich kann die Remote auch die Unterstützungsstufen hoch- wie runterschalten, den Walk-Modus aktivieren und das System an- bzw. ausschalten.

Mit der E-TUBE PROJECT Cyclist-App von Shimano können im Basic-Modus wie beim EP8-Motor Profile für die Modi Eco, Trail und Boost angelegt werden. Neu ist dagegen der FINE TUNE-Modus des EP801. Hier könnt ihr bis zu 15 Unterstützungsstufen aktivieren und konfigurieren. Auch der Akkuladezustand wird hier in Prozentpunkten angezeigt, falls es euch nach einer genaueren Info als der durch die LED an der Remote oder den 20-%-Balken im Display bedarf.

Auf dem Trail könnt ihr dann beim EP801, genauso wie beim EP801 RS, klassisch zwischen Eco, Trail und Boost oder den zusätzlich erstellten Unterstützungsstufen durchschalten. Von der Grundcharakteristik sind beide Motoren gleich, was auch nicht weiter verwundert, da der EP801 RS ja nur von der maximalen Leistung gedrosselt ist. Beide Motoren lassen sich auch im stärksten Modus noch gut dosieren und ermöglichen selbst bei schwierigen Bedingungen ein sicheres Anfahren. Und auch bei niedriger Trittfrequenz liefern beide noch spürbar Leistung und zeigen hier im Vergleich zum EP8-Motor den breiteren Trittfrequenzbereich, in dem voll unterstützt wird. So werdet ihr nach einem langen Tag entspannt den Gipfel erreichen, auch wenn ihr mit dem EP801 RS vor allem in steilen Stücken noch etwas kräftiger in die Pedale treten müsst. Technische Uphills sind mit der Power und Charakteristik des Shimano EP801 kein Problem, allerdings kommt man mit dem gedrosselten RS-Motor hier deutlich schneller ans Limit. Unter Teillast gibt der EP801 nur wenig Lärm von sich, allerdings übertrumpft er unter Volllast die Light-Konkurrenz von FAZUA etwas. Großes Manko ist das metallische Klappern in der Abfahrt, was sich auch für den EP801-Motor nicht geändert hat.

Das BAFANG EonDrive-Motorsystem

Beim BAFANG EonDrive-Motor im Forestal handelt es sich um eine etwas spezielle Lösung. Produziert wird er vom Motorenhersteller BAFANG selbst, allerdings wurde ein großer Teil der Entwicklung von Forestal durchgeführt und mit eigenen Anbauteilen und Software kombiniert. Eine mutige und beeindruckende Leistung, wenn man überlegt, dass es sich um das Erstlingswerk der noch jungen Bike-Schmiede aus Andorra handelt. Der EonDrive-Motor liefert 60 Nm Drehmoment und wird von einer eigenen und 360 Wh großen Batterie versorgt. Auch Forestal hat bereits einen 250 Wh großen Range Extender angekündigt, der zum Testzeitpunkt jedoch noch nicht verfügbar war. Als einziges E-Bike im Test besitzt das Forestal ein 3,2” großes Touch-Display, das formschön im Oberrohr platziert ist. Die Display-Sensibilität kann zwar nicht mit dem Niveau moderner Smartphones mithalten, liefert aber erstaunlich gute Arbeit und lässt sich intuitiv bedienen. Aber wehe, es kommt Matsch oder Wasser auf das Display, dann herrscht dort wirres Hin und Her und es hilft nur putzen, oder besser: Vor dem Ride unter solchen Bedingungen einfach das Display sperren und dann ist Ruhe! Das Display liefert eine immense Menge an schön dargestellten Informationen wie Akkuladezustand in Prozent-Schritten, gefahrene Distanz, zurückgelegte Höhenmeter und die aktuelle Uhrzeit. Zudem gibt es eine große Navigationskarte. Ihr könnt auch euer Training direkt aufzeichnen, denn das Forestal besitzt eine als Cockpit-Spacer getarnte GPS-Antenne, die zudem als Diebstahlschutz dient und mit einer integrierten eSIM-Karte zusammenarbeitet – cool!

Für viele dieser Funktionen müsst ihr euer Bike mit der eigenen App von Forestal verbinden. Dort erhaltet ihr zusätzliche Infos über euren Motor, die Batterie und eure Aktivitäten. Zudem seht ihr den Standort eures Bikes und könnt Kontakt zu Forestal aufnehmen. So umfangreiche Funktionen wie das Forestal-System bietet kein anderes Bike im Test.

Auch die Smart-Remote findet ihren Platz auf der linken Lenkerseite und bietet eine zusätzliche Akkuanzeige in 25-%-Schritten. Durch zwei Knöpfe könnt ihr die Unterstützungsstufen durchschalten und mit einem dritten Knopf das Bike an- bzw. ausschalten und den Walk-Modus aktivieren. Leider liefern die Gummiknöpfe keinerlei haptisches Feedback und passen nicht zum sonst so pompösen Erscheinungsbild des Forestal.

Auf dem Trail bietet auch das BAFANG-System vier unterschiedliche Unterstützungsstufen und einen Walk-Modus. Allerdings entpuppt sich der BAFANG-Motor als der lauteste im Test und gibt vor allem unter Volllast ein turboartiges Pfeifen von sich. Dafür schiebt er aber unter den Light-Motoren am stärksten an und setzt beim Anfahren mit ordentlich Rums ein. Allerdings ist die zur Verfügung gestellte Power stark von der Trittfrequenz abhängig und bei Frequenzen unter 60 Umdrehungen oder über 100 Umdrehungen kommt nicht viel Power auf dem Trail an. Glücklicherweise liefert das Display hier eine Trittfrequenzanzeige und ihr könnt euch daran etwas orientieren. Auch im technischen Uphill schiebt der Motor ordentlich den Trail rauf. Allerdings hat man bei längeren Anstiegen das Gefühl, zunehmend weniger Leistung zu bekommen, und muss so stetig mehr Eigenleistung reinstecken, um den kniffligen Uphill zu beenden. Der Nachlauf des Motors ist dynamisch geregelt. Das heißt, dass die Länge des Nachlaufs abhängig von der eingebrachten Power vor der Pedalentlastung ist. Das trägt zwar zu einem natürlichen Motor-Feeling bei, kann bei technischen Climbs aber hinderlich sein, da man hier auch häufig Nachlauf nach wenig Input braucht. Im Downhill ist der Motor absolut leise und ihr habt ausreichend Spielraum an der Kurbel, um keine ungewollten Schübe zu bekommen. Probleme hatten wir mit dem BAFANG-System keine, allerdings kann sich durch die sehr kleine Stückzahl und die vielen Custom-Lösungen der Service knifflig gestalten. In der Praxis hat das BAFANG-System einen sehr hohen Akku-Verbrauch und allein schon im eingeschalteten Zustand verliert es spürbar Akkukapazität.

Wie und wo haben wir die E-Mountainbikes getestet?

Wir geben es zu: Dieser Vergleichstest war nicht nur voller Superlative (30 heiße Bikes!), sondern auch voller gelebter Träume – und etwas Blut, müden Beinen, nächtelanger Diskussionen, intensiver Reparaturen und Ladeorgien, bis das Solarnetz zusammenbrach und auch der Generator seinen Geist aufgegeben hat. Und warum? Für tagelange Trailorgien, fürs Testing und schlichtweg, weil´s einfach geil ist! Für die primäre Testsession waren wir mit zehn Personen ganze zwei Wochen auf einer einsamen Finca mit einzigartigem Ausblick auf das Trailnetzwerk, Sonne und Meer am Horizont inklusive. Dass wir uns in den 14 Tagen mit so viel Testosteron nicht mächtig auf den Sack gegangen sind, ist schon ein Wunder und ein echtes Kompliment an unsere eingeschworene Truppe – und lag sicherlich auch an den täglichen Testrides bis zum Sonnenuntergang und dem gemeinsamen Kochen an jedem Abend. Würden wir nicht hauptberuflich Bikes testen, würde der eine oder andere im Team sicherlich ein Restaurant aufmachen – yummie!

Falls ihr euch fragt, wo wir waren: Circa eine Autostunde nordöstlich von Barcelona, in Santa Coloma de Farners, haben wir die perfekten Testbedingungen für ein so riesiges Testfeld gefunden. Das Städtchen besitzt ein riesiges und international noch recht unbekanntes Trail-Center mit unzähligen Trails. Allesamt trocken, sandig und gespickt mit Steinplatten und Wurzeln. Perfekt, um den Bikes so richtig auf den Zahn zu fühlen. Auch unsere auserkorene Teststrecke – eine Kombination aus „Dragon Khan“ und „La Llosa“ – war gespickt mit Schmirgelpapier-ähnlichen Steinplatten, Wurzelteppichen, flowigen Anliegern und losen, sandigen Kurven. Im Uphill zum Trail-Start gab es fast alles, was Untergründe so hergeben können: Breite Schotterwege mit Schlaglöchern, die einen fast vom Rad katapultieren, sobald der Koffeinspiegel mal nicht sein Level erreicht hat. Flowige Abschnitte wechseln sich hier ab mit roughen und sandigen Strecken bis hin zu technischen Passagen, die unsere Räder gerade noch so meistern konnten. Solltet ihr also mal keine Lust auf die klassischen ligurischen Ausflugsziele haben und auf der Suche nach feinen Trails sein, die ihr aus eigener Kraft erklimmen müsst, findet ihr in Santa Coloma de Farners alles, was das Herz begehrt.

Unsere E-Mountainbike-Testcrew

Peter
Ich sitze im Jahr auf mehr als 100 verschiedenen Bikes und verfolge die Entwicklung von E-Mountainbikes schon seit Jahren. Vor allem nach einem anstrengenden Arbeitstag oder um meine Hometrails aufzupeppen und sie mal umgekehrt zu fahren, eignen sich die E-Mountainbikes perfekt, ohne danach völlig fertig zu sein.
Mike
An meinen Bikes schraube ich nur selbst, denn als Racer muss ich mich voll und ganz auf das Material verlassen können und im Falle eines Problems direkt wissen, wie ich es beheben kann. Um noch mehr Zeit auf dem Bike herauszuschlagen, habe ich mir ein E-Mountainbike ins Haus geholt. Es bietet dennoch geiles Abfahrts-Potenzial, ohne dass ich mich im Uphill zu krass anstrengen muss.
Erik
Wenn ich mit meinem E-Mountainbike unterwegs bin, dann will ich genießen und eine sorgenfreie und entspannte Tour drehen und gelegentlich auf Trails abbiegen. In der Vergangenheit habe ich dabei oft auf die High-End-Modelle der Hersteller gesetzt und war mir sicher, dass das einen wirklichen Vorteil bringt und sein Geld wert ist. Inzwischen habe ich erkannt, dass es viel wichtiger ist, gut informiert zu sein und man viel Geld sparen kann, wenn man das richtige E-Mountainbike und die richtige Ausstattung für seine Bedürfnisse wählt.
Juli
Wenn ich nicht gerade im Office bin, dann bin ich auf Achse und treibe mich dort rum, wo es gutes Wetter und Sportangebote gibt. Egal, ob Klettern, Skaten oder Biken. Wenn ich auf dem Rad sitze, will ich so viel Spaß wie möglich haben, ohne Zeit im Uphill zu verschwenden. Mit einem E-Mountainbike bin ich im Handumdrehen wieder am Trail-Start und habe noch genug Power, um im Sonnenuntergang eine Runde zu bouldern.
Simon
Nach dem Aufstehen schwing ich mich erstmal auf meine Yogamatte, um danach bei einem ausgewogenen Frühstück in den Tag zu starten. Kaffee und ungesunde Ernährung sind ein No-Go für mich und wenn ich mich aufs Bike schwinge, will ich einen soliden Allrounder, mit dem ich die Trails erkunden kann. E-Mountainbikes bieten mir enorme Reichweite und vereinfachen das Erkunden. Und sollte der neue Trail dann doch mal nichts sein, ist es nicht so schlimm.
Rudi
Ich bin der Connectivity-Experte im Team von E-MOUNTAINBIKE und verbringe auch in meiner Freizeit viele Stunden in den Apps der Bike-Hersteller. Zudem kenne ich mich mit all den variablen Motorkomponenten und Zusatzfeatures der E-Mountainbikes aus. Stück für Stück kommen immer mehr Auswahlmöglichkeiten und Software-Updates hinzu und runden das Nutzer-Erlebnis ab – cool!
Philip
Ich bin neu im E-MOUNTAINBIKE-Team und auch wenn ich schon seit einigen Jahren MTB fahre, sind E-Mountainbikes für mich eine neue Welt. Die günstigeren E-Mountainbikes im Test haben es mir angetan. Sie bieten den perfekten Einstieg ins E-Business und ich Fuchs hab mir gleich zwei Akkus gekauft, damit ich den ganzen Tag shredden und noch mehr Erfahrung sammeln kann.
Felix
Ich arbeite seit ich denken kann in einem lokalen Bikeshop und habe schon so einige Bike-Probleme gelöst. Motoren und Software sind weitere Teile am Bike, die für Probleme sorgen können und vor allem unerfahrene Schrauber tun gut daran, wenn sie auf ein System mit großem Service-Netzwerk und das Wissen eines Fachhändlers zurückgreifen können.
Ania
Die meiste Zeit meiner Bike-Karriere habe ich auf Cross-Country-Rennen verbracht und durch meine berufliche Erfahrung als Gesundheits- und Ernährungscoach lege ich großen Wert auf Training und meinen Körper. Daher weiß ich, dass eine gezielte Erholung extrem wichtig für die Balance ist. Mit einem E-Mountainbike kann ich trotzdem Spaß auf den Trails haben, obwohl ich meinem Körper Erholung gönne.
Eric
Seit vielen Jahren bin ich als Mechaniker bei E-MOUNTAINBIKE tätig und war schon bei unzähligen Vergleichstests dabei. Was die Jungs und Mädels beim Testen alles zu Schrott fahren, ist immer wieder erstaunlich, aber auch erschreckend zugleich. Doch inzwischen haben viele Hersteller erkannt, dass auch die Haltbarkeit ihrer Komponenten und Systeme einen großen Teil zum Nutzer-Erlebnis beitragen und ihren Fokus auch auf die richtige Komponentenwahl und nicht nur ein möglichst geringes Gewicht mit viel Bling-Bling gelegt.

Unser E-Mountainbike-Vergleichstest in Zahlen

Zahlen haben keine Gefühle, dennoch können sie ein gutes Gefühl über Trends und Erkenntnisse bieten. Hier ein paar spannende, interessante und spaßige Zahlen, Fakten und Statistiken.

Folgende Dinge sind bei unserem Test defekt gegangen:

  • 1 Schaltauge ist abgerissen
  • 1 Display ist gebrochen
  • 3 Ketten sind gerissen
  • 12 Reifen waren platt
  • 1 Shimano-Bremshebel ist gebrochen
  • 3 FAZUA-Bikes hatten Startschwierigkeiten
  • 1 FAZUA-Bike war defekt
  • 1 Shimano-Bike war defekt
  • 1 TQ-Display ist ausgefallen
  • 3 Unterfahrschutze sind gebrochen
  • 1 Alu-Kurbel ist verbogen
  • 1 Bremshebel ist gebrochen
  • 5 Ladeports sind abgerissen
  • 2 Griffe sind kaputtgegangen

Die E-Mountainbikes im Vergleichstest:

  • 30 Bikes waren dabei
  • 11.151 € kosten sie im Durchschnitt
  • 15.999 € kostet das teuerste Bike im Test: das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL
  • 6.699 € kostet das günstigste Bike im Test: das BULLS SONIC EVO EN-SL1
  • 23 Bikes rollen auf 29”-Laufrädern
  • 7 Bikes rollen auf 29”/27,5”-Laufrädern
  • Die Bikes wiegen im Schnitt 22,1 kg
  • Das leichteste Bike wiegt 16,0 kg, ist allerdings auch das teuerste Bike im Test
  • Das schwerste Bike wiegt 27,1kg
  • 250 Wh hat der kleinste Akku
  • 800 Wh hat der größte Akku
  • 40 Nm Drehmoment hat der schwächste Motor
  • 95 Nm Drehmoment hat der stärkste Motor

Worauf kommt es beim Kauf eines E-Mountainbikes an?

Bevor ihr eurem Konto einen herben Schlag verpasst, um dann als stolzer Besitzer eines neuen E-Mountainbikes festzustellen, dass es doch nicht die richtige Entscheidung war, solltet ihr euch vorab ein paar essenzielle Fragen stellen. Denn die meisten Bikes können ihr volles Potenzial nur dann ausnutzen, wenn sie auch richtig genutzt werden. Und umgekehrt werdet ihr nur dann glücklich sein, wenn ihr ein Bike findet, das zu euch und eurem Einsatzgebiet passt.

Das richtige Gesamtkonzept ist entscheidend

Die Frage nach dem richtigen bzw. besten Motor liegt bei vielen auf der Zunge, aber es ist wie bei der Frage nach 29ern oder 650b (nur etwas komplexer): Der beste Motor ist nur so gut wie das E-Mountainbike, in dem er steckt. Umgekehrt ist das Bike aber auch nur so gut, wie das Motorkonzept erlaubt und damit den Charakter des Bikes unterstützt. Im Vergleich zu analogen Mountainbikes ist das also deutlich komplexer. Denn die Hersteller müssen mehr Faktoren – wie z. B. die Akku- und Motor-Integration und die Gewichtsverteilung der schweren Komponenten – mit teilweise gegensätzlichen Eigenschaften in einem Konzept vereinen.

Es gibt neue Möglichkeiten zu entdecken

Den ganzen Tag in der Natur verbringen? Neue Gebiete und Trails entdecken? Müde nach einem langen Arbeitstag? Nur wenig Zeit? Oder gar den Nachwuchs im Kinderanhänger durch die Natur ziehen, ohne dabei am ersten Anstieg einzuknicken? All das ermöglichen E-Mountainbikes und bieten dennoch extrem viel Trail-Spaß.

Der größte Akku bedeutet nicht zwangsläufig mehr Reichweite!

Nur, weil E-Mountainbikes über einen großen Akku verfügen, heißt das noch lange nicht, dass sie automatisch mehr Reichweite haben als Bikes mit kleinerem Akku. Denn Akkukapazität ist immer in Relation zur Motorleistung, sprich dessen Verbrauch, zu sehen. So kommt man mit kleinerem Akku evtl. genauso weit oder gar weiter, allerdings mit weniger Unterstützung, und benötigt entsprechend länger oder schwitzt eben etwas mehr.

Das meiste Drehmoment bedeutet nicht die meiste Power auf dem Trail!

Schaut man sich unseren Vergleichstest an, besitzen viele E-Mountainbikes ähnliche Drehmoment-Werte und doch unterscheidet sich die eigentliche Power auf dem Trail enorm. Denn hier zählt viel mehr als die schiere Zahl und der reine Wert des Drehmoments, der leider meist alleinstehend angegeben wird und dabei lediglich eine grobe Richtung vorgibt. Der Bosch Performance Line CX Race zeigt deutlich, was eine veränderte Software auf dem Trail ausmacht. Denn rein technisch ist er baugleich mit dem herkömmlichen Performance Line CX-Motor und beide besitzen 85 Nm. Aufgrund der veränderten Software hat der CX Race aber eine stärkere sowie aggressive Kraftentfaltung und bringt so mehr Power mit weniger Input auf den Boden. Auch der Shimano EP8-Motor besitzt 85 Nm Drehmoment, kann aber mit einem herkömmlichen Bosch CX-Motor nicht mithalten, obwohl beide Motoren auf dem Papier gleiche Werte liefern. Gleiches gilt für den gedrosselten Shimano EP801 RS, den FAZUA Ride 60 und den BAFANG EonDrive, die allesamt 60 Nm Drehmoment bereitstellen, sich aber auf dem Trail völlig unterschiedlich fahren. Auch die Trittfrequenzbandbreite – sprich der Bereich in dem der Motor all seine Power abrufen kann – unterscheidet sich enorm und viele der Motorsysteme verkraften z. B. ein zu langsames Treten mit einer Frequenz von unter 60 Umdrehungen pro Minute nicht wirklich und liefern hier nur sehr wenig Power mit einem extremen Akku-Verbrauch. Ihr seht, hier zählt viel mehr als nur Werte auf dem Papier und solche Informationen lassen sich ausschließlich auf dem Trail wirklich feststellen.

Welche Fragen solltet ihr euch vor dem Kauf eines E-Mountainbikes stellen?

Wie viel Akkukapazität braucht ihr wirklich?

Solltet ihr meistens in niedriger Unterstützungsstufe und hauptsächlich kurze Runden fahren, bedeuten große Akkus nur Mehrgewicht und kosten dadurch in der Regel Trail-Performance. Leichte Fahrer verbrauchen wesentlich weniger Akku und auch die Topografie eurer Trailrunden hat einen großen Einfluss auf den Verbrauch. Seid ihr ständig am Höhenmeter fressen oder fahrt Runden mit großen Distanzen, schadet Akkukapazität hingegen nicht. Auch technische Uphills sowie das Fahren in hoher Unterstützungsstufe oder niedriger Trittfrequenz kosten selbstverständlich einiges an Körner. Glücklicherweise bieten einige Hersteller bereits beim Kauf eine Auswahlmöglichkeit an. So könnt ihr z. B. beim Orbea WILD zwischen 625 Wh oder 750 Wh wählen, je nachdem, was ihr für eure individuellen Anforderungen benötigt. Zudem gibt es bei einigen Bikes bereits Range Extender. Damit habt ihr die Möglichkeit – je nach geplanter Ausfahrt – eure Kapazität anzupassen. Auch austauschbare Akkus, wie z. B. am FOCUS oder ROTWILD, sind eine Option, falls ihr den Aufpreis für einen Wechselakku in Kauf nehmen wollt und gleichzeitig eine Möglichkeit habt, den Akku für einen Tausch z. B. im Auto zu deponieren.

Wie anstrengend soll eure Ausfahrt werden?

Wie anstrengend eure Ausfahrt sein soll, hängt ganz von eurer gewählten Unterstützungsstufe und euren gesetzten Zielen ab. Mit einem Full-Power-E-Mountainbike müsst ihr heutzutage schon sehr lange Touren fahren, um z. B. den Akku in der niedrigsten Stufe an sein Limit zu bringen. Da viele der Full-Power-E-Mountainbikes jedoch eine niedrigere Trittfrequenz verkraften, habt ihr dabei immer noch eine recht entspannte Runde zurückgelegt und werdet von eurem Bike entspannt den Berg hochgeschoben. Anders hingegen ist es mit Light-E-Mountainbikes, die meist eine höhere Trittfrequenz benötigen – was an und für sich schon anstrengender ist – und in der niedrigsten Stufe wesentlich mehr Input vom Fahrer abverlangt. Praktisch sind hier die individualisierbaren Motor-Settings, die viele Hersteller mit ihren Apps bieten. Mit Hilfe der App könnt ihr die Unterstützungsstufe auf eure Bedürfnisse anpassen und euch praktisch aussuchen, wie anstrengend der Modus sein soll.

Welche zusätzlichen Features benötigt euer E-Mountainbike?

Möglichkeiten gibt es viele, denn die meisten Hersteller bieten bereits beim Kauf unzählige Varianten an Displays, Remotes oder zusätzlichem Zubehör an. Aber was benötigt ihr wirklich? Was ist hilfreich und was ist einfach nur unnötig? Das Gute hier ist, dass ihr das meiste auch im Nachhinein nachrüsten könnt und fortlaufend Software-Updates und Erweiterungen angeboten werden. Dennoch solltet ihr euch beim Kauf bewusst sein, wie viel ihr von eurem Display abverlangt, ob ihr z. B. eine Navigationsfunktion benötigt oder euch ein blinkendes LED-Licht ausreicht. Zudem schadet ein bereits integriertes Licht oder ein GPS-Tracker nicht und schränkt die Performance auf dem Trail nicht ein, sondern erhöht stattdessen eure Sicherheit und die eures Bikes enorm. Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit oder dem After-Ride-Bier an der ligurischen Küste. Also seid euch schon beim Kauf bewusst, was ihr braucht oder in Zukunft nachrüsten möchtet und informiert euch im Zuge dessen am besten gleich über Kompatibilität und Möglichkeiten.

Nutzt ihr euer Bike auch im Alltag?

Solltet ihr euer E-Mountainbike auch viel im Alltag nutzen, um z. B. zur Arbeit zu gelangen, solltet ihr einige Dinge beachten. Als Allererstes ist ein hoher Tourenkomfort von Vorteil, wenn ihr nicht in Attack-Position wie Lance Armstrong im Zielsprint auf der Arbeit ankommen wollt. Zudem sind bereits verbaute und mit dem Hauptakku verbundene Lichter sowie eine Navi-Funktion vorteilhaft, ohne dass die Features euch beim Wochenendtrip stören würden. Auch die Ladestruktur spielt hier eine große Rolle: Könnt ihr auf der Arbeit euer E-Mountainbike bequem neben einer Steckdose abstellen? Oder müsst ihr den Akku ständig entnehmen oder womöglich sogar im Bike abschließen? Auch die Akkukapazität ist hier relevant, falls ihr z. B. auf der Arbeit nicht laden könnt und auch den Weg zurück mit Unterstützung fahren wollt. Hat euer Trip allerdings nicht mehr als 20–30 km Distanz, solltet ihr mit den meisten Bikes in diesem Test keine Probleme mit der Reichweite haben, auch wenn ihr in der höchsten Unterstützungsstufe unterwegs seid.

Was solltet ihr bei der Handhabung eines E-Mountainbikes beachten?

Bei der Entwicklung von E-Mountainbikes werden oft Abstriche gemacht, um das Bike möglichst leicht, clean und schlank zu gestalten. Das ist nicht zwangsweise etwas Schlechtes, aber kann je nach Situation bei euch daheim zu Problemen führen. Habt ihr z. B. keine Steckdose am Abstellplatz eures Bikes, ist es von Vorteil, wenn ihr den Akku einfach entnehmen und woanders laden könnt. Andernfalls müsste das Bike beim Ladevorgang immer in eurer Wohnung oder neben eurem Arbeitsplatz stehen. Oder ihr nehmt euer E-Mountainbike in den Bikeurlaub mit und müsst dort feststellen, dass es in der Abstellgarage keine Steckdose gibt, was dann? Umgekehrt ist es nervig, wenn ihr den Akku nach jeder Ausfahrt entnehmen müsst, nur um ihn dann neben das Bike zu legen und ihn dort zu laden. Der Trend, Leitungen von Bremse und Schaltung durch den Steuersatz zu legen, schafft zwar eine cleane Optik, bringt aber auch eine knifflige und aufwendige Montage mit sich. Solltet ihr also unerfahren in der Werkstatt sein oder keinen Bock haben, den extra Zeitaufwand in Kauf zu nehmen, solltet ihr hier auf ein Bike mit klassischer Zugverlegung durch Ports am Rahmen oder mit außenverlegten Zügen setzen.

Was solltet ihr bei der Ausstattung eines E-Mountainbikes beachten?

Die perfekte Ausstattung für jedermann gibt es natürlich nicht unbedingt, aber dennoch haben einige Komponenten einen viel größeren Einfluss auf die Trail-Performance und vor allem auf eure Sicherheit. Große Bremsscheiben bringen nur ein minimales Mehrgewicht mit sich und verbessern die Standfestigkeit und Brems-Power enorm. Hier gilt: lieber größere Bremsscheiben statt auf Leichtbau getrimmte Highend-Bremsen. Das Fahrwerk hat einen großen Einfluss auf die Trail-Performance, aber auch auf euren Tourenkomfort und die Effizienz im Uphill. Hier muss es nicht immer gleich die goldene Kashima-Beschichtung sein, viel mehr solltet ihr auf die verbaute Dämpfungskartusche achten. Wir empfehlen euch eine GRIP2-Kartusche bei FOX-Gabeln bzw. eine Charger 2.1- oder Charger 3.0-Kartusche bei RockShox-Modellen. Am Dämpfer stellt ein Ausgleichsbehälter ein gutes Indiz dar, um eine gute Trail-Performance aus dem Hinterbau zu holen. Mehr aber auch nicht: Denn ein guter Dämpfer kann bei einer schlechten Hinterbaukinematik auch keine Wunder bewirken. Selbsterklärend, aber dennoch wollen wir es nochmal betonen: Vor allem bei Federelementen gilt, dass jedes Bauteil nur so gut funktionieren kann, wie es abgestimmt ist!

Fahrt ihr häufig in einer Gruppe mit Full-Power-E-Mountainbikes?

Wenn ihr euch primär in die Gesellschaft von Full-Power-E-Mountainbikern begebt, dann wird die Motorpower – sprich das Drehmoment – auch für euch entscheidend. Man will ja nicht der sein, auf den man die ganze Zeit warten muss! Ganz grob: Die höchste Unterstützungsstufe bei Light-E-Mountainbikes entspricht ungefähr der mittleren Stufe eines Full-Power-Bikes. Sollten eure Kumpels auf Full-Power-E-Mountainbikes primär in der schwächsten Stufe unterwegs sein, könnt ihr auch mit einem Light-E-Mountainbike und höherer Unterstützungsstufe mithalten. Denkt aber dran: Mehr Power verbraucht auch mehr Akku. Auf Nummer sicher geht ihr allerdings, wenn ihr euch in diesem Fall für ein Full-Power-E-Mountainbike entscheidet.

Fahrt ihr oft in einer Gruppe mit analogen Mountainbikes?

Dann kommt so ziemlich jedes Light-E-Mountainbike bzw. Motorsystem für euch in Frage, denn nach unten sind alle Möglichkeiten offen. Meist lässt sich der Eco-Modus auch zusätzlich konfigurieren und ihr könnt die Unterstützung ganz nach euren Wünschen einstellen, oder die Räder auch einfach mal ohne Unterstützung treten. Auch die Reichweite sollte mit einer solch geringen Unterstützung nicht zu einem limitierenden Faktor werden, und falls ihr doch extrem fitte Kollegen habt, geben die meisten Bikes die Option auf einen Range Extender. In der kleinsten und mittleren Unterstützungsstufe könnt ihr aus unserer Erfahrung easy mithalten und habt immer noch Reserven für das ein oder andere Überholmanöver. Bei einem Full-Power-E-Mountainbike wird es hingegen schon wieder sehr entspannt, denn selbst im Eco-Modus seid ihr euren analogen Begleitern massiv überlegen und langweilt euch vermutlich.

Die Tops und Flops in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest

Tops

Modulare Akku-Systeme ermöglichen eine zusätzliche Anpassung auf die individuellen Bedürfnisse und das Einsatzgebiet. Teilweise könnt ihr bereits beim Kauf eine Auswahl treffen oder sie bei Bedarf mit einem Range Extender erweitern.
Einige der Bikes besitzen ein extrem breites Einsatzgebiet und sind ihr Geld wert. So könnt ihr an einem Tag über die härtesten Trails ballern und am nächsten Tag bequem und sicher zur Arbeit pendeln – geil!
Nahezu alle Motorenhersteller lassen inzwischen eine Anpassung der Unterstützungsstufen zu und so könnt ihr euer Bike noch besser auf euch anpassen und dadurch z. B. Akku sparen.
Die Hersteller haben das Thema Integration auf ein neues Level gehoben und verstecken an jeder erdenklichen Stelle Werkzeug und praktisches Zubehör.
Viele der praktischen Alltags-Features – wie z. B. ein integriertes Licht – stören auf dem Trail absolut nicht. Stattdessen erhöhen sie eure Sicherheit und bringen euch auch nach einem langen Tag noch entspannt heim.
Frei Schnauze und ganz nach euren Wünschen könnt ihr bei Herstellern wie Orbea, SIMPLON und Thömus die Ausstattung bereits vor dem Kauf im Konfigurator anpassen.

Flops

Viele der Ladeports sind extrem fummelig zum Öffnen oder Schließen und gehen schnell kaputt … Das ist nervig, wenn man bedenkt, dass man eigentlich nach jeder Fahrt ran muss.
Einige der Displays sind weiterhin sehr exponiert und können bei einem Sturz oder Unachtsamkeit einfach abbrechen.
Einige der Apps bestehen aus einer wilden Mischung aus Diagrammen und Reglern und sorgen auch bei erfahrenen Nutzern für Verwirrung. Hier sollte noch nachgebessert werden.
Leider hatten wir in diesem Test eine große Menge an Bikes, die nicht sofort oder teils gar nicht mehr angesprungen sind. Darunter waren sowohl FAZUA- und TQ-Modelle, aber auch Bikes mit Shimano-Motor.
Neun Hersteller im Test verbauen Sattelstützen mit nur 150 mm Hub – bei Rahmengröße M – oder sogar noch weniger. Das schränkt eure Bewegungsfreiheit auf dem Trail ein und kostet vor allem in steilen Passagen ordentlich Sicherheitsempfinden.
Optisch Top, ergonomisch Flop – mehrere Hersteller verbauen One-Piece-Cockpits, die gut aussehen, aber sich nur sehr eingeschränkt verstellen lassen oder viel zu breit ausfallen und gekürzt werden müssen. Teils werden dann noch die Leitungen der Remote durch den Lenker geführt und machen einen Austausch unnötig schwer.

Ein Überblick über alle E-Mountainbikes im Vergleichstest

Berria Mako Hybrid GT LTD Hier geht`s zum Test
BULLS SONIC EVO EN-SL 1 Hier geht`s zum Test
Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 Hier geht`s zum Test
FLYER Uproc X 9.50 Hier geht`s zum Test
FOCUS SAM² 6.9 Hier geht`s zum Test
FOCUS JAM² 6.9 Hier geht`s zum Test
FOCUS JAM² SL 9.9 Hier geht`s zum Test
Forestal Siryon Diōde Hier geht`s zum Test
GIANT Trance X Advance E+ LTD Hier geht`s zum Test
Haibike LYKE CF SE Hier geht`s zum Test
Ibis Oso Hier geht`s zum Test
KTM Macina Prowler Exonic Hier geht`s zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 975 Hier geht`s zum Test
Mondraker Crafty Carbon XR LTD Hier geht`s zum Test
Moustache Samedi 29 Game 11 Hier geht`s zum Test
Orbea Rise M-Team Hier geht`s zum Test
Orbea WILD M-LTD Hier geht`s zum Test
Pivot Shuttle SL Pro X01 Hier geht`s zum Test
Pivot Shuttle LT Team XTR Hier geht`s zum Test
RADON DEFT 10.0 Hier geht`s zum Test
ROTWILD R.X735 ULTRA Hier geht`s zum Test
Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV Hier geht`s zum Test
SCOTT Lumen eRIDE 900 SL Hier geht`s zum Test
SIMPLON Rapcon Pmax TQ Hier geht`s zum Test
Specialized Turbo Levo Expert Hier geht`s zum Test
Transition Repeater AXS Carbon Hier geht`s zum Test
Thömus Lightrider E Ultimate Hier geht`s zum Test
Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS Hier geht`s zum Test
UNNO Mith Race Hier geht`s zum Test
Yeti 160E T1 Hier geht`s zum Test

Berria Mako Hybrid GT LTD

Berria Mako Hybrid GT LTD | Polini E-P3+ MX/720 Wh | 160/151 mm (v/h)
21,8 kg in Größe M | 12.199 € | Link zum Test

Mit dem Berria Mako GT LTD ist euch der ganz große Auftritt vor der Eisdiele gesichert. Die auffällige Optik im Zusammenspiel mit vielen prestigeträchtigen und glänzenden Parts wird nur noch durch den exotischen Polini E-P3+ MX-Motor mit großem – im Oberrohr integriertem – Display getoppt. Auf dem Trail kann es die optischen Vorschusslorbeeren allerdings nicht rechtfertigen und offenbart einige Schwächen. Im steilen und technischen Uphill bringt das Berria die vorhandene Motorpower nicht auf den Trail und wird zusätzlich bergab durch seine undurchdachte Ausstattung eingebremst. Dafür überzeugt es als komfortables und kraftvolles Tourenbike für den gelegentlichen Trailabstecher.

BULLS SONIC EVO EN-SL 1

BULLS SONIC EVO EN-SL 1 | Shimano EP801/750 Wh | 160/160 mm (v/h)
22,1 kg in Größe L | 6.699 € | Link zum Test

Obwohl es das günstigste Bike im Test ist, geht das BULLS SONIC EVO EN-SL 1 als einziges Bike mit einer automatischen Shimano Di2-Schaltung ins Rennen. Diese ist zwar ein spannendes Feature, aber nichts für den technischen Uphill. Aufgrund seiner Alltagsfeatures gemischt mit gutem Tourenkomfort ist es ein super Bike für Sparfüchse, die nur selten im Gelände unterwegs sind. Hier wird es nämlich durch sein nervöses Fahrverhalten eingeschränkt.

FLYER Uproc X 9.50

FLYER Uproc X 9.50 | Panasonic GX Ultimate Pro FIT/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,8 kg in Größe L | 11.299 € | Link zum Test

Für eine ausgedehnte Gipfelmission mit kniffligen Uphill-Passagen ist das FLYER Uproc X 9.50 wie gemacht. Denn auf langen Touren mit reichlich Höhenmetern spielt es mit dem stärksten Motor im Test – dem Panasonic GX Ultimate – im technischen Uphill seine Stärken voll aus. Dazu bietet es den vollen Funktionsumfang der FIT-Systemintegration und kann mit starken Connectivity-Features glänzen. Bergab leistet es sich dafür einige Schwächen und kommt besonders unter geübten Piloten schnell an seine Grenzen.

FOCUS SAM² 6.9

FOCUS SAM² 6.9 | Bosch Performance Line CX Smart System/750 Wh | 180/170 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 7.899 € | Link zum Test

Schon von weitem ist klar, wer der Draufgänger im FOCUS-Line-up ist, denn mit Coil-Dämpfer und massiger Silhouette sieht das FOCUS SAM² 6.9 im Stand schon aus, als ob es Steinfelder zum Frühstück verspeist. Touren und einfache Uphills sind für den Adrenalinjunkie nur Mittel zum Zweck, werden aber trotzdem solide bewältigt. Bergab glänzt es mit viel Laufruhe und kann mit einem starken Fahrwerk überzeugen. Frei nach dem Motto „Heavy Metal” ist es allerdings auch mit über 27 kg das schwerste Bike im Test. Das Ganze gibt es dann noch mit guter Ausstattung zum fairen Preis.

FOCUS JAM² 6.9

FOCUS JAM² 6.9 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
26 kg in Größe L | 7.399 € | Link zum Test

Deutlich entspannter lässt es dagegen der etwas schmächtigere Bruder FOCUS JAM² 6.9 angehen. Es siedelt sich zwischen dem Light-E-MTB JAM² SL und dem Draufgänger SAM² an. Dabei kann das Bike mit anfängerfreundlichem Handling auf Touren und als Do-it-all-Bike überzeugen, ohne irgendwo wirklich aufzufallen – positiv wie negativ. Lediglich auf roughen Strecken könnte es etwas mehr Ähnlichkeiten zum SAM² vertragen. Ähnlich sind sich beide Bikes allerdings beim Gewicht: Auch das JAM² bringt stattliche 26 kg auf die Waage, was man ihm auch ansieht.

FOCUS Jam² SL 9.9

FOCUS Jam² SL 9.9 | Fazua Ride 60/430 Wh | 160/150 mm (v/h)
19,36 kg in Größe L | 8.499 € | Link zum Test

Das FOCUS JAM² SL 9.9 zeigt mit seiner schwarzen Lackierung nicht nur einen unauffälligen Look, sondern auch eine unspektakuläre Fahrweise. Das ist aber keinesfalls schlecht, denn das JAM² SL ist eben ein unauffälliger Alleskönner, der komfortable Tour-Eigenschaften für sportive Fahrer mit starker Trail-Performance kombiniert. Der grundsolide Spec, das gute Fahrwerk und das mega einfache Handling machen es zu einem Arbeitsgerät für Einsteiger und Experten gleichermaßen.

Forestal Siryon Diōde

Forestal Siryon Diōde | BAFANG EonDrive/360 Wh | 170/170 mm (v/h)
19,24 kg in Größe L | 14.899 € | Link zum Test

Als wohl futuristischstes E-Mountainbike im Test gilt das Forestal Siryon Diōde. Mit dem ersten Bike ihres noch jungen Unternehmens haben die Entwickler aus Andorra gleich ein Mammutprojekt gestemmt und eine Entwicklungstiefe an den Tag gelegt, die sich nicht einmal die größten Bike-Brands der Welt trauen. Chapeau! Das hat gezeigt, wohin die Zukunft von E-Bikes gehen kann. Ein gut funktionierendes und komplett selbst entwickeltes Touch-Display, was formschön im Oberrohr integriert ist, eine superumfangreiche App inklusive Diebstahlschutz über die versteckte GPS-Antenne im Bike und ein Motorsystem, das maßgeblich vom Bike-Hersteller mitentwickelt wurde. Zudem zeigt das Siryon auf dem Trail mal richtig, wo der Hammer hängt und gehört zu den potentesten Bikes im Test. Der extrem hohe Akku-Verbrauch, der verdammt laute Motor und die Fragezeichen in Sachen internationale Service-Struktur sind jedoch nicht wegzudiskutieren.

GIANT Trance X Advance E+ LTD

GIANT Trance X Advance E+ LTD | GIANT SyncDrive Pro 2/800 Wh | 150/140 mm (v/h)
23,5 kg in Größe L | 12.799 € | Link zum Test

Wer beim Biken gern auf Screentime verzichtet, ist mit dem GIANT Trance X Advanced E+ LTD ganz falsch bedient. Denn mit jeder Menge elektronischer Gadgets, wie dem FOX Live Valve-Fahrwerk, das sich automatisch sperrt und entsperrt, sind – zumindest um den ganzen Funktionsumfang des Bikes voll auszunutzen – drei Apps notwendig. Als einziges Bike im Test setzt es auf den sehr starken GIANT SyncDrive Pro2-Motor und kombiniert ihn mit dem mit 800 Wh Kapazität größten Akku im Test. Die sehr spezielle Geometrie mit superniedriger Front geht bergab zwar nicht auf, dafür überzeugt es als Klettermaschine mit viel Traktion, Spurtreue und massig Akku.

Haibike LYKE CF SE

Haibike LYKE CF SE | FAZUA Ride 60/430 Wh | 140/140 mm (v/h)
18,6 kg in Größe L | 10.999 € | Link zum Test

Die deutschen E-Bike-Pioniere von Haibike haben lange auf ein Light-E-Mountainbike warten lassen. Bisher waren sie eher weniger im sportiven Mountainbike-Business präsent, dennoch haben sie mit ihrem Haibike LYKE CF SE einen super Einstieg mit cleveren Lösungsansätzen geschafft. Als einziger Hersteller verbauen sie den FAZUA Ride 60-Motor hochkant im Bike und verstecken ihn so im Sitzrohr. Das kostet allerdings auch reichlich Einstecktiefe bei der Sattelstütze. Auch wenn das LYKE auf den ersten Blick sehr sportlich aussieht, muss es sich in Sachen Trail-Performance hinten anstellen. Denn im Vergleich zur Light-Konkurrenz ist es auf technischen Trails schwer zu kontrollieren und bei aggressiver Fahrweise schnell überfordert.

Ibis Oso

Ibis Oso | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/155 mm (v/h)
24,3 kg in Größe L | 12.498 € | Link zum Test

Lange wurde das Ibis Oso sehnsüchtig auf der E-MTB-Party erwartet und hat sich jetzt endlich blicken lassen. Mit seinem selbstbewussten und markanten Design liebt es den großen Auftritt und begibt sich direkt auf die Tanzfläche. Vom Äußerlichen abgesehen, hat sich Ibis allerdings nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt und setzt auf den bewährten Bosch CX Performance Line-Motor. Auf Kostümpartys ist das Ibis Oso allerdings eher ungern gesehen, da es mit nur einer Ausstattungsvariante nicht gerade wandelbar ist. Auf dem Trail ist es hingegen vielseitig und kann in vielen Situationen gut mithalten. Nur wenn es sehr sportlich über die Trails gewirbelt wird, kommt es an seine Grenzen.

KTM Macina Prowler Exonic

KTM Macina Prowler Exonic | Bosch Performance Line CX-R/750 Wh | 180/170 mm (v/h)
25,2 kg in Größe L | 11.999 € | Link zum Test

In limitierter Auflage mit 180 mm Federweg an der Front und brachialem Bosch CX Race-Motor ist das KTM Macina Prowler Exonic das Bike fürs Grobe im KTM-Line-Up. Sein muskulöses und selbstsicheres Auftreten entpuppt sich auf dem Trail aber schnell als Fassade, denn hier kommt das Bike durch sein nervöses und schwammiges Handling schnell an seine Grenzen. Nicht zuletzt auch wegen einiger Schwächen in der Ausstattung. Auch im Uphill ist es deutlich schwerer zu kontrollieren als die Konkurrenz mit CX Race-Motor. Dafür macht es als Monstertruck für Touren und Alltag eine gute Figur. Cooles Feature: das Bosch Connect-Ortungsmodul.

MERIDA eONE-SIXTY 975

MERIDA eONE-SIXTY 975 | Shimano EP8/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
25,3 kg in Größe L | 7.249 € | Link zum Test

Als stolzer Sieger unseres 2022er-Vergleichstests für E-MTBs bis 6.500 € geht das MERIDA eONE-SIXTY 975 gegen die teils mehr als doppelt so teure Konkurrenz an den Start. Der Preis liegt aktuell bei 7.249 €, ändert aber nichts an seinen Qualitäten. Im unspektakulären Alu-Gewand neigt man dazu, es zu unterschätzen, dabei bietet es bei genauem Hinsehen eine sehr solide Ausstattung zum fairen Preis. Auf dem Trail braucht es sich definitiv nicht zu verstecken und hat den ein oder anderen Tester mit seinem gutmütigen und intuitiven Handling überrascht. Clevere Features, wie das Frontlicht, verbreitern auch das Einsatzspektrum und machen es zu einem starken Allrounder für alles – von Trail bis Alltag. Wer ein Bike mit stimmiger Ausstattung zu fairem Preis sucht, könnte mit dem MERIDA glücklich werden.

Mondraker Crafty Carbon XR LTD

Mondraker Crafty Carbon XR LTD | Bosch Performance Line CX-R/750 Wh | 170/150 mm (v/h)
23,4 kg in Größe L | 11.999 € | Link zum Test

Lange, gerade Linien, scharfe Kanten und ein selbstbewusstes Branding: Das kann nur ein Mondraker sein! Das Mondraker Crafty Carbon XR LTD ist sich seiner Wurzeln bewusst und trägt die klassischen Mondraker-Linien jetzt mit dem Bosch CX Race-Motor auf die Trails. Zusammen mit edlen Parts wie dem Öhlins-Fahrwerk ergibt das ein sehr stimmiges Gesamtpaket. Auf dem Trail fährt sich das spanische Rennpferd wie auf Schienen, allerdings nur solange es geradeaus geht. Gute Nachrichten für alle, die sich gern ausgiebig an spanischen Tapas verköstigen: Das Crafty Carbon XR LTD hat das höchste zulässige Gesamtgewicht im Test – na dann, Mahlzeit!

Moustache Samedi 29 Game 11

Moustache Samedi 29 Game 11 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/160 mm (v/h)
24,5 kg in Größe L | 8.999 € | Link zum Test

Mit Oldschool-Optik und hochwertiger Ausstattung geht das Moustache Samedi 29 Game 11 ins Rennen. Die Franzosen haben sich voll dem E-Bike verschrieben und bauen nur elektrische Bikes, allerdings immer aus Alu. Highlight des Top-Spec-Bikes ist sicherlich der hauseigene Magic Grip Control-Dämpfer, der uns diesmal aber nicht so ganz mit seiner Performance überzeugen konnte. Durch fehlenden Gegenhalt und ein teilweise schwammiges Gefühl in der Abfahrt werden schnelle und aktive Fahrer etwas eingeschränkt. Dafür überzeugt es mit dem starken Bosch-Motor und dem komfortablen Hinterbau als gemütlicher Tourenbegleiter.

Pivot Shuttle SL Pro X01

Pivot Shuttle SL Pro X01 | FAZUA Ride 60/430 Wh | 150/132 mm (v/h)
18,7 kg in Größe L | 10.999 € | Link zum Test

Das Pivot Shuttle SL Pro X01 war das erste für den Endkunden verfügbare Light-E-Mountainbike mit FAZUA Ride 60-Motor. Pivot-typisch marschiert es mit seinem straffen DW-Link-Hinterbau ordentlich den Berg rauf wie runter und macht dank des poppigen Hinterbaus vor allem auf flowigen Strecken so richtig Laune. Zusammen mit der hohen Lenkpräzision und der schnellen Farbe kommt BMX-Race-Feeling auf. Wird es allerdings technisch, solltet ihr eine gewisse Könnerstufe mitbringen, um das Bike sicher zu steuern.

Pivot Shuttle LT Team XTR

Pivot Shuttle LT Team XTR | Shimano EP8/756 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,9 kg in Größe L | 12.199 € | Link zum Test

Ganz nach dem Motto „mehr Federweg, mehr Akku und mehr Spaß” rollt die bereits dritte Version des Pivot Shuttle LT Team XTR im Vergleichstest mit. Mit stolzen 756 Wh besitzt es den größten Shimano-Akku und kann durch seine bequeme und komfortable Sitzposition sowie das effiziente Fahrwerk als Tourer ordentlich abliefern. In der Abfahrt besitzt es zudem ein intuitives Handling und wird nur knapp von den besten Bikes im Test abgehängt. Diese Kombination macht es zu einem der besten Allrounder im Test.

ROTWILD R.X735 ULTRA

ROTWILD R.X735 ULTRA | Shimano EP8/720 Wh | 150/144 mm (v/h)
21,2 kg in Größe L | 12.499 € | Link zum Test

Als Teil der Aggressive Series des deutschen Herstellers richtet sich das ROTWILD R.X735 ULTRA besonders an sportliche Fahrer. Den sportlichen Anspruch unterstreicht es mit seiner schnittigen Rahmenform inklusive cooler Detaillösungen, wie der Akku-Quickrelease-Funktion. Diese macht die Akkuentnahme am ROTWILD zur schnellsten und einfachsten im ganzen Testfeld! Erfahrene Piloten bekommen vom flinken Bike auf Flowtrails zwar ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert, werden aber auf technischen Trails von der Ausstattung ausgebremst. Abseits von Trails, beispielsweise auf langen Touren, fühlt es sich mit seiner gestreckten Sitzposition nicht gerade zuhause.

Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV

Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV | Shimano EP8/720 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,1 kg in Größe L | 12.999 € | Link zum Test

Aus dem sonnigen Kalifornien hat sich das Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV für unseren Vergleichstest ins nicht weniger sonnige Katalonien aufgemacht. Sein kleines Hinterrad verspricht ein verspieltes Handling. Ein Versprechen, das es mit viel Agilität und Gegenhalt definitiv einhält. Trotzdem vermittelt das Heckler auch bei hohen Geschwindigkeiten noch viel Sicherheit und mit dem sehr sensiblen Hinterbau fühlt sich jeder Trail an, wie frisch geshaped. Neben seinen Allroundqualitäten im Uphill überzeugt es auch als komfortabler Tourer, lässt allerdings mit Schwächen im technischen Uphill Punkte liegen.

SCOTT Lumen eRIDE 900 SL

SCOTT Lumen eRIDE 900 SL | TQ HPR 50/360 Wh | 130/130 mm (v/h)
16 kg in Größe L | 15.999 € | Link zum Test

Als Meister der Integration rollt das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL mit TQ HPR 50 im Test. Es versteckt nicht nur seinen Dämpfer im Rahmen, sondern auch unzählige Features und Tools an jeder erdenklichen Stelle im Bike. Wie sein Erscheinungsbild schon vermuten lässt, klettert das Lumen mit Cross-Country-Genen leichtfüßig den Berg rauf, entpuppt sich aber trotzdem als potent in der Abfahrt. Dennoch sprengt das SCOTT mit einem Preis von 15.999 € die meisten Konten und liefert für den sehr hohen Preis nur ein schmales Einsatzgebiet.

Specialized Turbo Levo Expert

Specialized Turbo Levo Expert | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,9 kg in Größe S4 | 10.700 € | Link zum Test

Das Specialized Turbo Levo Expert ist bereits in seiner dritten Generation angekommen und weiterhin eines der beliebtesten E-Mountainbikes auf dem Markt. Der Do-it-all-Ansatz von Specialized – bei dem Motor und Software um das Bike herum entwickelt werden – hat bereits bei seiner Vorstellung für große Augen gesorgt und muss sich auch nach mehreren Jahren nicht hinter der Konkurrenz verstecken, auch wenn die nicht gerade schläft. Sowohl die Display-Integration als auch die Akku-Entnahme sind praktisch gelöst und wurden von vielen Kontrahenten abgeschaut. Auf dem Trail liefert es ein einsteigerfreundliches wie expertentaugliches Handling und ein sehr breites Einsatzgebiet, was es zu einem starken Allrounder macht.

Transition Repeater AXS Carbon

Transition Repeater AXS Carbon | Shimano EP8/630 Wh | 160/160 mm (v/h)
22,5 kg in Größe L | 12.399 € | Link zum Test

Mit dem Transition Repeater AXS Carbon spielt erstmals auch die Firma aus Bellingham im E-Bike-Game mit. Mit einer bewährten, aber unaufgeregten Shimano-Integration und einer schlichten Farbe macht Transition nichts falsch und verpasst dem Repeater obendrein noch eine perfekte Ausstattung für sein Einsatzgebiet. So könnt ihr auf dem Trail die Leinen loslassen und das ganze Abfahrts-Potenzial des Bikes nutzen. Es vermittelt sehr viel Sicherheit und überzeugt mit einem straffen und potenten Fahrwerk und gehört so zu den besten und unauffälligsten Bikes in der Abfahrt.

Thömus Lightrider E Ultimate

Thömus Lightrider E Ultimate | maxon BIKEDRIVE AIR/250 Wh | 120/120 mm (v/h)
16,1 kg in Größe M/L | 11.690 € | Link zum Test

Das Thömus Lightrider E Ultimate ist die Schweizer Flagge unter den E-Mountainbikes und strahlt Swissness pur aus, auch wenn das Einsatzgebiet nicht mit dem eines Taschenmessers mithalten kann. Das Bike besitzt mit lediglich 250 Wh den kleinsten Akku und mit 40 Nm den schwächsten Motor im Test, der von seiner Charakteristik jedoch gut zu den CC-Genen des Bikes passt. Mit ihm müsst ihr zwar ordentlich Muskelkraft zusteuern, um am Ziel anzukommen, werdet dafür aber mit einem sehr natürlichen Fahrgefühl belohnt. Im Uphill sitzt ihr – wie die Gene vermuten lassen – sportlich gestreckt und wenig komfortabel. In der Abfahrt wird das Lightrider primär durch seine Ausstattung eingebremst, die sich allerdings im Konfigurator anpassen lässt. Wir hatten leider nicht die Chance dazu.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS | TQ HPR 50/360 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 14.499 € | Link zum Test

In Sachen TQ-Motorsystem hat das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS der Konkurrenz – die auf das gleiche System setzt – etwas voraus. Denn Trek war exklusiv bei der Entwicklung des Systems involviert und kann sich durch eine eigene Software und App coole Vorteile verschaffen. So bekommt ihr eine intuitive Display-Darstellung und einen größeren Funktionsumfang in der hauseigenen App, die allerdings nur abseits der Trails einen Mehrwert bietet. Auf dem Trail kann das Light-E-Mountainbike so ziemlich alles, jedoch nichts perfekt, und es rollt unauffällig und mit einsteigerfreundlichem Handling im Testfeld mit.

UNNO Mith Race

UNNO Mith Race | Bosch Smart System/750 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,7 kg in Größe S2 | 10.795 € | Link zum Test

Radikal und extravagant trifft den Look des UNNO Mith Race wohl am besten. Der krasse und auffällige Sitzdom und die goldene Farbe sorgen definitiv für interessierte Blicke und Gesprächsstoff auf dem Trail. Schaut man genauer hin, entdeckt man die Raffinessen des Designs mit einer coolen Bosch-System-Integration und schicke Features, wie z. B. den Kettenstrebenschutz. Aber wehe man muss etwas am Dämpfer verstellen, denn da wird es richtig eng. Auf dem Trail zeigt es ein direktes und präzises Handling und ein Fahrwerk mit viel Gegenhalt. Das Bike benötigt allerdings auch einen Piloten, der mit dem direkten Feedback umgehen kann. So macht das UNNO nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch auf dem Trail eine gute Figur und entpuppt sich als Abfahrtsmaschine für Könner.

Yeti 160E T1

Yeti 160E T1 | Shimano EP8/630 Wh | 170/160 mm (v/h)
23,5 kg in Größe L | 14.490 € | Link zum Test

Das Yeti 160E T1 mit Shimano EP8 ist nicht nur das erste E-Mountainbike der Amis, sondern auch der amtierende Champion in diesem Vergleichstest. Es setzt auf einen faszinierenden Six-Bar-Hinterbau, der auf dem Trail brutal abliefert. Zudem liefert es eine Top-Ausstattung, die sich Yeti allerdings auch einiges kosten lässt. Obwohl es in diesem Jahr vom Thron rutscht, gehört es mit seinem breiten Einsatzgebiet und dem hohen Maß an Trail-Performance für alle Könnerstufen nach wie vor zu den heißesten E-MTBs am Markt!

Das beste E-Mountainbike 2023: Das Orbea WILD M-LTD 2023

Orbea WILD M-LTD | Bosch Performance Line CX-R/625 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,5 kg in Größe L | 11.229 € | Link zum Test

Das Orbea WILD M-LTD 2023 ist das neue E-MTB der Spanier fürs Grobe. Es kommt mit dem neuen Bosch Performance Line CX Race-Motor, wahlweise mit 625-Wh- oder 750-Wh-Akku und vielen Individualisierungsoptionen im Online-Konfigurator. Auf dem Trail hat das 11.299 € teure Orbea seine wilde Seite gezeigt und nebenbei noch mit starken Allround-Fähigkeiten überzeugt. Das macht es zum klaren Testsieger in diesem Vergleichstest und egal, ob ausgiebige Tour, krasse Trails oder Feierabendrunde, das WILD liefert immer ab.

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Unser Kauftipp: Das RADON DEFT 10.0 750 2023

RADON DEFT 10.0 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/170 mm (v/h)
24,7 kg in Größe L | 6.799 € | Link zum Test

Mit dem RADON DEFT 10.0 750 2023 schickt der Online-Versender sein 6.799 € teures Baller-E-MTB mit satten 170 mm Federweg ins Rennen. Das Bosch Performance CX Smart-System mit 750-Wh-Akku ist in einen Carbon-Rahmen mit Alu-Hinterbau verpackt. Dazu kommt die sehr hochwertige Ausstattung, die das DEFT nicht nur beim Preis glänzen lässt. Der verdiente Kauftipp in unserem Test und Hut ab, dass das RADON mit der teuren Konkurrenz im Test ganz entspannt mithalten kann.

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Weitere spannende Kaufempfehlungen aus unserem Testfeld

Unser Testsieger – das Orbea WILD M-LTD – und unser Kauftipp – das RADON DEFT 10.0 750 – mögen für die meisten E-Mountainbiker die perfekten Begleiter sein und haben nicht umsonst diese Titel redlich verdient. Dennoch gibt es ganz unterschiedliche Ansprüche und eventuell passt ja ein Touren- oder gar Light-E-Mountainbike viel besser zu euch. Deshalb haben wir hier noch unsere Empfehlungen aus der Redaktion, damit für jeden etwas dabei ist.

Das beste E-MTB für den Touren- und Alltagseinsatz: Cannondale Moterra Neo Carbon LT1

Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/165 mm (v/h)
26 kg in Größe L | 8.999 € | Link zum Test

Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 versucht den Spagat zwischen Trail-Künstler und Alltagsheld zu meistern, was leider nicht klappt. Das ist allerdings nicht so schlimm, denn wenn man den Fokus etwas umlegt, bekommt man mit dem Moterra ein verdammt starkes Bike für Touren und Alltag. Mit seinen vielen Alltagsfeatures, wie dem verriegelbaren Akku und dem Licht, sowie enormem Fahrkomfort ist es der beste Tourer im Test – und das zum fairen Preis. Für sportliche Fahrer, die auf Trail-Performance stehen, ist es allerdings zu passiv und träge.

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Das beste Light-E-Mountainbike für den Allround-Einsatz: SIMPLON Rapcon Pmax TQ

SIMPLON Rapcon Pmax TQ | TQ HPR 50/360 Wh | 170/165 mm (v/h)
19,4 kg in Größe XL | 12.999 € | Link zum Test

Testsieger-Gene? Ja! Denn der analoge Bruder – auf dem das SIMPLON Rapcon PMAX TQ basiert – hat bereits vor zwei Jahren unseren Titel des besten Enduro-Bikes gewonnen. Jetzt haben die Österreicher das TQ-Motorsystem unauffällig in der Chassis integriert und bringen so ein verdammt gutes Gesamtpaket an den Start. Der Charakter des Motors passt super zum Bike und trotz der geringen Motor-Power kann das Rapcon mit seinem effizienten Hinterbau den Großteil der Light-Konkurrenz abhängen. Im Downhill fliegt man regelrecht über die Trails und das SIMPLON Rapcon PMAX TQ beflügelt einen durch sein supereinfaches Handling, die unglaubliche Laufruhe und das brutal starke Fahrwerk.

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Full-Power- oder Light-E-Mountainbike? Das beste aus zwei Welten: Orbea Rise M-Team

Orbea Rise M-Team | Shimano EP801 RS/540 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,8 kg in Größe L | 9.497 € | Link zum Test

Das neue Orbea Rise M-LTD könnt ihr im umfangreichen Online-Konfigurator sowohl in Sachen Optik als auch in der Ausstattung individuell auf euch abstimmen. Obendrein könnt ihr noch bei der internen Akkugröße zwischen 360 Wh und 540 Wh wählen. In Kombination mit dem optionalen Range Extender besitzt das Rise mehr Akkukapazität als so manches Full-Power-E-MTB. Apropos Full-Power: Der verbaute Shimano EP801 wurde von Orbea extra auf 60 Nm gedrosselt und erhöht so eure Reichweite noch einmal, denn er verbraucht dadurch weniger als die restliche Shimano-Konkurrenz. Auf dem Trail entpuppt es sich trotz Drossel als starker Kletterer und muss sich auch in der Abfahrt durch sein intuitives und gutmütiges Handling nicht verstecken. Die perfekte Brücke zwischen Light- und Full-Power-E-Mountainbikes.

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Der Beitrag Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 E-Mountainbikes im Mega-Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

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Das FLYER Uproc X 9.50 – Im großen Vergleichstest um das beste E-Mountainbike 2023 https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-x-9-50-2023-test/ Tue, 28 Mar 2023 12:20:13 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=111510 111510 Beim FLYER Uproc X 9.50 mit super kraftvollem Panasonic GX Ultimate-Motor soll der Name zum Programm werden: Im Turbo-Modus die Berge hoch und genauso wieder über Stock und Stein bergab. Wird das sportliche E-MTB für 11.299 € seinem Namen und dem Preisschild gerecht und wie schlägt es sich in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest?

FLYER Uproc X 9.50 | Panasonic GX Ultimate Pro FIT/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,8 kg in Größe L | 11.299 € | Hersteller-Website

Würden wir es nicht besser wissen, würden wir annehmen, dass das Team von FLYER hauptsächlich Bikes für den Eigenbedarf entwirft. Das im Schweizer Mittelland ansässige Unternehmen hat nur E-Bikes im Sortiment – was auch Sinn ergibt, wenn man links und rechts umringt vom Jura-Gebirge und den Alpen die hügelige Region erkunden will. So reiht sich auch das Uproc X 9.50, der Neuankömmling bei FLYER, als Gipfelstürmer im E-Mountainbike-Portfolio ein – zwischen dem abfahrtsorientierten Uproc6 und den eher tourenorientierten E-MTBs wie dem Goroc3. Mit 150 mm Federweg vorne wie hinten, gemischt großen Laufrädern (29”/27,5”) und einem im Testfeld einzigartigen Motorsystem soll das 24,8 kg schwere E-MTB die Gunst von Uphill- wie Downhill-Fans gleichermaßen gewinnen.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 Modelle im Test.

FIT wie ein Turnschuh – Das FLYER Uproc X 9.50 mit einzigartigem Motorsystem im Detail

Das FLYER Uproc X geht als einziges E-MTB mit einem Motor von Panasonic in den Test. Aber nicht mit irgendeinem Panasonic-Motor, sondern mit dem 95 Nm starken Spitzenmodell GX Ultimate. Damit sichert sich FLYER schon mal die Drehmoment-Krone im Vergleichstest. Der dazugehörige 750 Wh große FLYER FIB-Akku wird seitlich aus dem Unterrohr entnommen, ein passender 6er-Inbus dafür befindet sich in der Hinterrad-Steckachse. Am Sattelrohr befindet sich der Ladeport, der eine stabile Kunststoffabdeckung besitzt. Das komplette System rings um das Panasonic-Kraftpaket steuert Systemintegrator FIT bei, ein Tochterunternehmen von FLYER. Für eine gute Ablesbarkeit sorgt das Display, das auf einer weit vor dem Lenker hinausragenden Befestigung sitzt. Das Display bietet viele spannende Funktionen und Datenfelder, die kaum ein anderes E-Bike-System auf dem Markt besitzt, wie z. B. einen Neigungsmesser oder eine Glatteiswarnung.

I’m blue, da ba dee, da ba daa: Der glänzend-blaue Lack des FLYER Uproc X 9.50 ist noch eindringlicher als der 90er-Jahre Ohrwurm von Eiffel 65. Wer lieber etwas weniger dick aufträgt, greift zum Modell in Matt-Grau.
Fun Fact: Stachelschweine kommen in Bergregionen bis zu 3.500 m Höhe vor. Mit den ONZA Porcupine-Reifen lassen sich zwar ähnliche Höhen erklimmen, aber nur wenn die Fahrbahn guten Grip bietet, ansonsten sind die schwarzen Gummischweinchen schnell überfordert.
Hier ist keine Magie im Spiel, sondern ein doppelter Boden: Durch die doppelwandige Rahmenkonstruktion besitzt der Rahmen genug Steifigkeit, um die große seitliche Öffnung für die Akkuentnahme zu realisieren. Netter Nebeneffekt: Die Zugverlegung durch den Rahmen läuft geordnet ab.
Der Panasonic GX Ultimate-Motor fristet in der E-MTB-Branche der westlichen Welt noch ein Nischendasein, zu Unrecht aus unserer Sicht. Mit seinem kraftvollen Antritt und Durchzug wäre er für Fans von Power eine echte Alternative!

Jedoch ist es für den Fall eines Sturzes zu exponiert angebracht. Die Steuerung über die klobige Remote mit Joystick ist auch gewöhnungsbedürftig und sorgt für Abzüge in der Ergonomie-Wertung, da sich die Remote-Halterung und die Bremsschelle der XT-Bremse in die Quere kommen. Immerhin geht einem ein versehentlicher Tastendruck nicht so leicht unter, da die Remote ein geschwindigkeitsabhängiges Vibrationsfeedback besitzt. Auf der Unterseite der Displayhalterung kommt – wie auch am BULLS SONIC EVO EN-SL1 – eine MonkeyLink-Aufnahme zum Einsatz, an der man eine Lampe einfach anknipsen kann. Laut FLYER wird das Uproc X 9.50 in Serie noch mit einem einteiligen Cockpit ausgeliefert, das die Halter und elektrischen Leitungen besser integrieren soll und zudem ein Multitool im Steuerrohr versteckt.

Fest im Würgegriff des Klammeraffen gefangen: Wie das BULLS besitzt auch das FLYER eine Monkey-Link-Halterung am Vorbau und kann so im Handumdrehen ein Licht aufnehmen und mit Strom aus dem Hauptakku versorgen.
Die Lenker-Remote erinnert an einen altmodischen Nintendo-Controller und hat eine mindestens genauso gewöhnungsbedürftige Ergonomie. In Kombination mit der Shimano-Bremsschelle geht einem schnell der Platz am Lenker aus.
Hier könnte ihre Werbung stehen: Das FIT Display Compact bietet viele Funktionen und eine übersichtlich angeordnete Aufteilung von Datenfeldern, sogar Navi-Befehle vom Smartphone können angezeigt werden. Die exponierte Position vor dem Lenker ist im Falle eines Sturzes aber schlecht gewählt.

Der Rahmen und die Zugverlegung an unserem Test-Bike hinterlassen einen etwas wenig wertigen Eindruck. Auch wenn der Rahmen einer geraden und klar strukturierten Linienführung folgt, erzeugen aber die Spaltmaße an der Akkuöffnung und Motoraufnahme sowie der poppig-blaue Lack einen unharmonischen Eindruck. Die Ausstattung ist hingegen bis auf die Reifenwahl über jeden Zweifel erhaben und extrem hochwertig. Die Porcupine-Reifen vom schweizerischen Reifenhersteller ONZA jedoch wurden wohl eher aufgrund der Nähe zum FLYER-Headquarter anstatt ihrer Fahreigenschaften auf matschigem und losem Untergrund gewählt. Hier mangelt es den flachen Pneus leider oft an Traktion.

FLYER Uproc X 9.50

11.299 €

Ausstattung

Motor Panasonic GX Ultimate Pro FIT 95 Nm
Akku FLYER FIB-750 750 Wh
Display FIT Display Compact
Federgabel FOX 36 Factory FLOAT GRIP2 Kashima 150 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen Shimano XTR 200/200 mm
Schaltung SRAM AXS Eagle X01 1x12
Vorbau Satori Ursa 40 mm
Lenker FSA COMET 800 mm
Laufradsatz Mavic E-Deemax 30 29"/27,5"
Reifen ONZA Porcupine TRC/ONZA Porcupine GRC 2,4/2,6

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 24,8 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 115 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

MonkeyLink Lichthalterung

Tuning-Tipp: griffigere Reifen aufziehen und Lenker mit mehr Rise verbauen, um Überschlagsgefühle zu minimieren

Vom Flachland bis auf die Dufourspitze – Was kann das FLYER Uproc X 9.50 in der Praxis?

Auf dem Uproc X nimmt man in einer angenehm aufrechten und kompakten Sitzposition Platz. Zusammen mit dem kräftigen Schub aus dem Panasonic-Motor, dem großen Akku und den Touren-Features wie eine Navigationsfunktion, wird aus dem FLYER ein starker Tourer. Die Navigationsfunktion auf dem FIT-Display erfolgt im Zusammenspiel mit der FIT E-Bike Control App auf dem Smartphone. Wenn dann die Schweizer Alpen unvermittelt vor einem stehen, werden selbst steile Wände zahm, denn das FLYER erweist sich als souveräner Kletterer. Der Panasonic-Motor schiebt mit hohem Durchzug den Berg hinauf, trotzdem muss man sich um ein steigendes Vorderrad keine Gedanken machen. Das FLYER hält die Traktion vorne wie hinten solide aufrecht und folgt der angepeilten Linie selbst durch knackige Schlüsselstellen zuverlässig. Der lange Motornachlauf hilft, sich über Wurzeln und Stufen schieben zu lassen, wenn man selbst nicht mehr in die Pedale treten kann. Nur auf nassem und losem Grund muss man sich Sorgen um den Grip der schwach profilierten Reifen machen.

Keine Cliffhanger: Mit dem FLYER Uproc X 9.50 erwarten einen auf technischen und steilen Climbs keine bösen Überraschungen.
Vertigo: Bergab sollte man nicht an Höhenangst oder Schwindel leiden, sonst stößt man auf dem FLYER Uproc X 9.50 schnell an seine Grenzen. Es vermittelt auf steilen Abfahrten nämlich Überschlagsgefühle.

Will man mit dem FLYER nicht nur klettern, sondern es auch fliegen lassen, verlässt das Uproc X seine Komfortzone. Auf Flowtrails mangelt es dem Fahrwerk an Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich, weshalb man nur schwer Geschwindigkeit aus Pushen durch Wellen mitnehmen kann. Während sich das FLYER noch im Uphill einen komfortablen Vorsprung vor dem Großteil des Testfelds aufbauen kann, wird es in der Abfahrt von fast allen E-MTBs wieder ein- und überholt. In richtig steilen Passagen haben wir uns gewünscht, besser im Bike integriert zu stehen. Beim Anbremsen schiebt das FLYER Uproc X stark über die Front und Überschlagsgefühle bauen sich auf. Zu allem Überfluss erzeugen dann auch die Leitungen und Verkleidungen am FLYER eine Klapper-Geräuschkulisse.

Berg heil! Das FLYER Uproc X 9.50 ist ein echter Kletterexperte. In der Abfahrt offenbart es jedoch deutliche Schwächen.

Größe S M L XL
Oberrohr 576 mm 589 mm 619 mm 645 mm
Sattelrohr 400 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 120 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,5° 65,0° 65,0° 65,0°
Sitzwinkel 77,0° 77,0° 77,0° 77,0°
Kettenstrebe 460 mm 460 mm 460 mm 460 mm
Tretlagerabsenkung 31/12 mm 31/12 mm 31/12 mm 31/12 mm
Radstand 1.221 mm 1.229 mm 1.261 mm 1.291 mm
Reach 435 mm 445 mm 473 mm 495 mm
Stack 612 mm 622 mm 631 mm 650 mm
Helm Troy Lee Designs A3 | Brille POC Aspire | Hip Pack EVOC Hip Pack
Shirt Troy Lee Designs Ruckus 3/4 | Shorts HIRU Lab | Knieschoner Troy Lee Designs Stage
Schuhe Five Ten Hellcat Pro | Socken HIRU Merino

Will hoch hinaus – Für wen ist das FLYER Uproc X 9.50 das richtige Bike?

Das FLYER macht unter allen Tourenbikern eine gute Figur. Wer eine lange Wochenendtour zu einer Alpenhütte unternimmt, ist auf dem FLYER gut aufgehoben. Auch alle Kletterexperten, die sich in eher gemäßigtem Tempo über Spitzkehren-Trails durchkämpfen, als mit Topspeed Richtung Tal zu schießen, kommen beim Uproc X 9.50 auf ihre Kosten. E-Mountainbike-Anfänger werden vom anspruchsvollen Handling des FLYER auf Trails schnell überfordert sein und Experten könnten sich ein E-MTB wünschen, das seine Reserven besser verwaltet. Sie sollten sich den Testsieger Orbea WILD oder den Kauftipp RADON DEFT aus dem Vergleichstest näher anschauen.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum FLYER Uproc X 9.50

Das FLYER Uproc X 9.50 spielt seine Stärken auf langen Touren mit reichlich Höhenmetern und gespickt mit technischen Kletterpassagen aus. Hier kann es auch besonders mit dem starken Motor und dem vielseitigen Funktionsumfang aus dem FIT-Motorsystem glänzen. Bergab wiederum schwächelt es und wird in der Hand von geübten Fahrern schnell an seine Grenzen gebracht. Gegen die starken Allrounder und die zum Teil deutlich günstigeren E-MTBs im Vergleichstest kann es sich daher nicht behaupten.

Tops

  • sehr gute Touren- und Klettereigenschaften
  • hochwertiges Ausstattungspaket
  • starke Connectivity-Features

Flops

  • Klappergeräusche in der Abfahrt
  • Cockpitergonomie
  • Reifen mangelt es an Grip auf losem Grund
  • schwammiges Fahrwerk

Mehr Informationen findet ihr unter flyer-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Berria Mako Hybrid GT LTD (Zum Test) | Bulls SONIC EVO SL EN-1 (Zum Test) | Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 (Zum Test) | Flyer Uproc X 9.50 | Focus SAM² 6.9 (Zum Test) | Focus JAM² 6.9 (Zum Test) | Focus Jam² SL 9.9 (Zum Test) | Forestal Siryon Diōde (Zum Test) | Giant Trance X Advanced E+ Ltd (Zum Test) | Haibike Lyke CF SE (Zum Test) | Ibis OSO (Zum Test) | KTM Macina Prowler Exonic (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR LTD (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 (Zum Test) | Orbea Rise M-Team (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle SL Pro X01 (Zum Test) | Pivot Shuttle LT Team XTR (Zum Test) | Radon Deft 10.0 (Zum Test) | Rotwild R.X735 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler MX XO1 AXS RSV (Zum Test) | SCOTT Lumen eRide 900 SL (Zum Test) | Simplon Rapcon Pmax TQ (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Expert (Zum Test) | Transition Repeater AXS Carbon (Zum Test) | Thömus Lightrider E Ultimate (Zum Test) | Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS (Zum Test) | UNNO Mith Race (Zum Test) | Yeti 160E T1 (Zum Test)

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Neues FLYER Uproc X 9.50 2022 – E-Mountainbike mit exotischem Panasonic GX Ultimate-Motor und FIT-Connectivity https://ebike-mtb.com/flyer-uproc-x-9-50-2022-test/ Tue, 24 May 2022 08:50:26 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=103624 103624 Mit dem Uproc X will FLYER die Universalantwort im E-Mountainbike-Segment auf so gut wie jedes Szenario gefunden haben – von steilen technischen Uphills bis schnellen groben Downhillpassagen. Dafür setzt FLYER auf einen Panasonic-Motor mit beachtlichen 95 Nm Drehmoment und ein umfassendes Softwarepaket. Aber passt die Trail-Performance?

FLYER Uproc X 9.50 | Panasonic GX Ultimate Pro FIT/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,58 kg in Größe M | 10.249 € | Hersteller-Website

Die Schweizer Marke FLYER hat nur E-Bikes im Sortiment und seit 2015 auch E-Mountainbikes. Mit dem Uproc 6 feierte FLYER das Debut im elektrischen Mountainbike-Segment. 2021 hat uns das FLYER Uproc 6 9.50 im großen Vergleichstest von den Qualitäten als Abfahrtsprofi überzeugt. Das neu vorgestellte Uproc X 9.50 für 10.249 € hat mit 150 mm Federweg bis zu 20 mm weniger als das Uproc 6, eine veränderte Geometrie und ein neues Motorsystem. So soll es nicht nur in der Abfahrt glänzen, sondern auch im Uphill und damit zum absoluten Allrounder werden. Wir haben getestet, ob das Mullet-Bike mit Laufradgrößenmix und Vollcarbonrahmen diesen Spagat schafft.

Das FLYER Uproc X 9.50 mit Panasonic GX Ultimate-Motor und cleverer FIT-Motorsoftware

Das FLYER Uproc X hat eine sehr hochwertige Anmutung und zeigt ein hohes Maß an Motor- und Systemintegration. Die komplette Software, Akku und Display kommen aus dem Hause Fit. Fit wurde 2015 von FLYER geboren und 2020 mit dem Namen Biketec GmbH als Tochtergesellschaft von FLYER ausgegliedert und ist seither auch für andere Hersteller zugänglich. Im Herzen des Bikes dreht ein exotischer Panasonic-Motor, der zumindest nominal starke 95 Nm Drehmoment liefert. Der Motor wiegt 2,95 kg und die 750-Wh-Batterie wiegt rund 4,3 kg.

Kraftpaket: Der Panasonic GX Ultimate Motor mit der smarten Software von FIT.

Damit liegt das Gewicht gleichauf mit dem Bosch Smart-System bei 10 Nm mehr Drehmoment. Die Integration bei der FIT-Software ist schon sehr weit fortgeschritten und lässt einige Verbindungen mit peripheren Systemen zu. So lassen sich beispielsweise Reifendruckkontrollventile installieren und der Luftdruck wird, wie beim PKW, im E-Bike-Display angezeigt. Ebenso kann der Pulsmesser über ANT+ oder Bluetooth verbunden werden und schon seht ihr euren Herzschlag ebenfalls im FIT-Display. Ebenso wie bei Bosch ist auch eine Funktion zum Abschließen erhältlich, bei FIT nennt sie sich Lock. Das geht via Handy oder ihr bestellt einen E-Bike-Key dazu: Das Teil sieht aus wie ein Autoschlüssel und verriegelt den Motor auf Knopfdruck. Wenn ihr mal die Orientierung verliert, kommt mit dem nächsten Update noch die Komoot Navi-Kompatibilität, damit startet ihr die Navigation einfach auf dem Smartphone und habt dann die richtungsweisenden Pfeile und Entfernungen auf dem E-Bike-Display.

Coming soon! Die Navigationsfunktion lässt noch etwas auf sich warten.
Ebenfalls zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar war das einteilige Cockpit, das den Display- und MonkeyLink-Halter clean integrieren soll. Außerdem laufen hier alle elektrischen Leitungen intern durch den Lenker.
Am seidenen Faden: Der Vorserien-Ladeport war nicht besonders robust, aber zum Glück nur am Test-Bike so verbaut.
Besser! Der finale Ladeport wird durch einen Deckel unter ordentlich Federspannung zu gehalten.

Ansonsten bietet das FIT-System noch einige Spielereien, wie die Temperaturwarnung via Schneeflockensymbol oder die Neigungsmessung, mit der man beim Stammtisch gut vergleichen kann, wer die steilste Rampe raufgekommen ist. Das Display ist für die ganzen Funktionen nicht größer als beispielsweise ein Bosch Kiox 300 und schafft es, euch alle relevanten Infos parallel zu präsentieren. Um über die ganzen Funktionen verwalten zu können, fällt auch die Remote etwas größer aus und kommt mit sechs Tasten, darunter ein kleiner Joystick. Nach kurzer Eingewöhnungszeit ist die Bedienung aber intuitiv und die wichtigsten Tasten sind groß genug, um sie während der Fahrt zu betätigen. Das Besondere: Die Tasten geben ein geschwindigkeitsabhängiges Vibrationsfeedback, so spürt ihr auch mit Handschuhen und bei hohen Geschwindigkeiten, ob ihr die jeweilige Taste wirklich getroffen habt. Mehr Tasten, mehr Features, mehr Vernetzung … Dass die Biketec GmbH aka FIT neben Software auch alle elektrischen Anbauteile und Add-ons aus einer Hand bietet, finden wir top.

Tinder am E-Bike?! Der Multifunktions-Joystick zum rechts/links Swipen und Drücken zum Bestätigen. Unten ist die grau abgesetzte Taste für die Schiebehilfe ergonomisch richtig positioniert.

FLYER Uproc X 9.50 2022 im Detail – Swiss assembly und Highend-Parts

Neben dem exklusiven Motoren- und Softwarekonzept setzt das 10.249 € teure E-Bike auf Komponenten, die zum Einsatzgebiet passen, und kombiniert diese am Uproc X mit hoher Verarbeitungsqualität. Die elektrischen Bauteile sind gut integriert und alle Leitungen sauber verlegt.

Entlang dem entnehmbaren Akku ist der Rahmen doppelwandig ausgeführt: Das kapselt die Leitungen sauber vom Akku ab und erhöht die Steifigkeit des Rahmens im Bereich dieses großen Ausschnitts.

Der Akku ist via 6-mm-Inbus zur Seite entnehmbar und das Akkucover fest mit dem Energiespeicher verbunden. Auch die Schraube bleibt einfach im Gehäuse, so ist alles kompakt einteilig und es kann nichts verloren gehen. Das Praktische: Der 6-mm-Inbus ist samt dem Torx T 25 in der Hinterachse verstaut. Das Werkzeug zur Akkuentnahme fährt also immer mit.

Die dreiteilige Motorabdeckung hüllt den Panasonic-Motor gut ein. Die mittlere Verkleidung ist aus Aluminium, während die beiden Flanken aus Plastik bestehen. Bei einem Aufsetzer während des Tests wurde das Alu-Cover allerdings schon etwas in Mitleidenschaft gezogen.

Ausstattung unseres FLYER Uproc X 9.50 2022 Test-Bikes

Die Ausstattung unseres FLYER Uproc X 9.50 entspricht in puncto FOX 36 Factory-Fahrwerk mit FLOAT X-Dämpfer und den SRAM AXS-Komponenten an Schaltwerk sowie Vario-Sattelstütze dem Serien-Bike. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten gab es allerdings auch einige Abweichungen zu den Serien-Specs: Die Mavic Deemax-Laufräder mit Onza Porcupine-Reifen an unserem Test-Bike sind dann im Serien-Bike DT Swiss HXC 1501 mit einer Magic Mary-/Big Betty-Reifenkombi von Schwalbe. Außerdem kommt dann die Shimano XTR-Bremse vorn in Serie mit der größtmöglichen 220-mm-Bremsscheibe.

FLYER Uproc X 9.50

10.249 €

Ausstattung

Motor Panasonic GX Ultimate 95 Nm
Akku FLYER FIB 750 Wh
Display FIT Display Compact
Federgabel FOX 36 Factory 150 mm
Dämpfer FOX Float X 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 150 mm
Bremsen Shimano XTR 200/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau Satori Ursa 35 mm
Lenker FLYER 780 mm
Laufradsatz Mavic Deemax 29"/27,5"
Reifen ONZA Porcupine 2,4"/2,6"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 24,58 kg
Zul. Gesamtgewicht 140 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

MonkeyLink Halterung

FLYER Uproc X 2022 – X verschiedene Ausstattungsvarianten?!

Das FLYER Uproc X ist in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich, die sich in einigen Punkten nicht unterscheiden: Alle setzen auf den gleichen Vollcarbonrahmen mit MX-Laufrad-Setup und kommen mit einer MonkeyLink-Vorbereitung für einen Scheinwerfer. Ob das an der kürzlich eingeführten Licht-Pflicht für E-Bikes in der Schweiz liegt, sei dahingestellt – sinnvoll ist es in jedem Fall, auch außerhalb der Schweiz. Das FLYER Uproc X 2.10 mit kleinerem 630-Wh-Akku und RockShox 35-Federgabel bildet mit 5.449 € den günstigen Einstieg ins Uproc-Sortiment. Es kommt außerdem mit einer kleineren, unauffälligen Display-Remote Kombination.

Die Display-Remote hat die gleiche umfangreiche Anzeige wie das externe Display, aber kombiniert beides mit der Remote auf der linken Lenkerseite.

Bereits ab dem Uproc X 6.10 kommt das FLYER mit einem einsteigerfreundlichen FOX-Fahrwerk, bestehend aus 36 Rhythm-Federgabel und FLOAT X Performance-Dämpfer. Antriebsseitig kommt eine Shimano DEORE 12-fach-Schaltung zum Einsatz. Für das Bike, das wie alle weiteren Modelle mit dem großen 750-Wh-Akku ausgestattet ist, werden 6.449 € fällig. Für exakt 1.000 € mehr bekommt ihr das Uproc X 8.70 mit FOX 36-Federgabel in der Performance-Variante und Bremsen sowie Schaltung vollständig aus der Shimano XT-Linie. Die beiden Spitzenmodelle FLYER Uproc X 8.70 und 9.50 kommen in Serie mit einem einteiligen Carbon-Cockpit, das MonkeyLink- und Displayhalterung sauber integriert und alle Leitungen in sich aufnimmt. Dieses war zum Testzeitpunkt noch nicht lieferbar. Alle Modelle können in beiden verfügbaren Farben konfiguriert werden: in einem auffälligen Enzianblau oder einem grauen Understatement.

Die Geometrie des FLYER Uproc X 2022

Im Vergleich zum sehr abfahrtsorientierten FLYER Uproc 6 kommt das Uproc X mit einem um 2° steileren Sitzwinkel. Außerdem ist das Sitzrohr nicht mehr so sehr geknickt, dadurch flacht der Sitzwinkel bei langem Sattelauszug nicht übermäßig ab und begünstigt einen guten Tourenkomfort. Trotz des Laufradmix aus 29” am Vorderrad und kleinen 27,5” hinten sind die Kettenstreben mit 460 mm recht lang und bleiben über alle Größen gleich. Alle Modelle sind von Rahmengröße S bis XL erhältlich und decken damit eine Körpergröße von 155 bis 195 cm ab. In allen Größen des Uproc X könnt ihr unabhängig vom verbauten Dämpfer eine große Flasche im Rahmen befestigen.

Größe S M L XL
Oberrohr 576 mm 589 mm 619 mm 645 mm
Sattelrohr 400 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 120 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,5° 65° 65° 65°
Sitzwinkel 77° 77° 77° 77°
Kettenstrebe 460 mm 460 mm 460 mm 460 mm
BB Drop 12 mm 12 mm 12 mm 12 mm
Radstand 1221 mm 1229 mm 1261 mm 1291 mm
Reach 435 mm 445 mm 473 mm 495 mm
Stack 612 mm 622 mm 631 mm 650 mm

FLYER Uproc X 2022 on Trail – Was kann das E-MTB der Schweizer?

Am auffälligsten ist der super starke Motor des Uproc X. Dieser bringt in der höchsten Stufe auch schon bei niedrigen Kadenzen richtig Zug auf die Kette und lässt einen geradezu die Forststraße hochfliegen. Damit sind 25 km/h auch auf steilen Forstautobahnen kein Problem. Verlässt man den breiten Feldweg für technische Anstiege, sollte man die Power allerdings etwas drosseln – sonst schiebt der Motor mit seinem langen Nachlauf im höchsten Modus einen aus engen Kehren einfach raus oder sorgt für frühen Traktionsverlust am Hinterrad. Hier empfiehlt sich der Auto-Modus, der sich zwar in der Ebene etwas unnatürlich und abrupt anfühlt, auf dem Uphill-Trail aber genau richtig funktioniert: Die Pedalkraft wird exakt weitergegeben und sensibel verstärkt.

Tritt man stärker, generiert der Motor mehr Vortrieb, nimmt man vor einem Gegenhang viel Schwung auf, schiebt der Motor noch schneller an. Und hört man auf, zu treten, hört der Motor ebenfalls früher auf und verzichtet auf den langen Nachlauf aus dem High-Modus. So lassen sich technische Climbs auch mit Kehren gut bewältigen und die Power optimal dosieren. Wer es gleichmäßiger mag, dem wird auch schon der Standard-Unterstützungsmodus genügen. Dieser gibt die Kraft sehr linear frei und das Drehmoment bringt euch auch steile Rampen noch gut rauf. Durch die langen Kettenstreben neigt das FLYER Uproc X im steilen Terrain nicht zum Umkippen und die Front bleibt am Boden kleben.

Steil, steiler, Uproc X – Der starke Panasonic-Motor fordert einen geradezu auf, jede Kletter-Challenge anzunehmen, und das Bike meistert selbst anspruchsvolle Schlüsselstellen.

Biegt man in die wohlverdiente Abfahrt ein, bietet das Fahrwerk gut Feedback vom Untergrund und lädt zum Spielen ein. Auf flowigen Strecken durch Anlieger pushen oder an Kanten abziehen steht dem Bike gut und das poppige Fahrwerk bietet einen guten Support. Man hat nicht das Gefühl, dass viel Fahrerinput im Bike verloren geht und dennoch werden grobe Schläge sauber geglättet. Ist der Trail eng und verblockt, machen sich die langen Kettenstreben vom Uphill bemerkbar. Um enge Kehren geht das Uproc X nicht so spontan und man muss dann auch mal das Hinterrad versetzen. Hier fehlt es ein wenig an Agilität. Wird das Tempo höher und die Kurven weitläufiger, blüht das Bike mit dem Laufradmix und den 150 mm Federweg dagegen auf. Das Bike kann erstaunlich grob und schnell gefahren werden und vermittelt dabei durch die relativ hohe Front ein gutes Sicherheitsgefühl. Hier sind wohl noch die Gene des großen Bruders Uproc 6 zu spüren.

Die von der Serienausstattung abweichenden Onza Porcupine-Reifen boten uns auf den trockenen Test-Trails lange sehr guten Grip, doch kommt man in den schmalen Grenzbereich, wird man von der plötzlich nachlassenden Traktion überrascht. Dann muss man das Bike allerdings schon sehr flott und sportlich bewegen. Hier lassen sich die serienmäßig aufgezogenen Schwalbe Magic Mary und Big Betty aus Erfahrung im Grenzbereich intuitiver fahren und besser einschätzen.

Fazit zum neuen FLYER Uproc X 2022

FLYER bringt mit dem Uproc X 9.50 einen guten Allrounder mit exklusivem, kraftvollem Motor und potentem Fahrwerk. Es vereint ein gelungenes Gesamtpaket mit runder Ausstattung, die euch steile Uphills rauf bringt und auch auf ruppigen Abfahrten eine gute Figur macht. Außerdem bietet es mit der FIT Soft- und Hardware ein vernetztes Ökosystem von Komponenten zum Informieren und Spielen – der Allrounder für alle Dieselfahrer, die auf viel Drehmoment stehen und das Reifendruckkontrollsystem aus dem PKW nicht missen wollen ;).

Helm POC Tectal | Brille POC Devour | Hippack Camelbak Podium Flow 4 | Shirt POC Resistance Ultra | Shorts POC Resistance | Knieschoner POC Joint VPD | Schuhe ION Scrub Amp | Socken STANCE | Handschuhe POC Resistance

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Neuheiten 2022 – was uns erwartet! Die Tops und Flops der E-Mountainbike-Branche im kommenden Jahr https://ebike-mtb.com/neuheiten-und-trends-2022/ Fri, 31 Dec 2021 08:00:00 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=95088 95088 2021 hat zahlreiche innovative E-Mountainbikes geliefert. Parallel fand ein Transformationsprozess in der Branche statt, um die Wettbewerbsfähigkeit während der Corona-Krise zu erhalten. Dabei zeichnen sich neue Trends ab. Wir richten den Blick in die Zukunft und sagen euch, welche E-Mountainbike-Entwicklungen 2022 zu erwarten sind.

Mit Expertenvorhersagen ist es immer so eine Sache: Die Treffgenauigkeit ist oft nicht besser als die von Schimpansen, die mit verbundenen Augen mit Dartpfeilen um sich werfen. Das hat Raven Thorogood III. eindrucksvoll bewiesen, als er sich 1999 mit einem Aktienportfolie unter die ein Prozent der erfolgreichsten Wall Street Broker platzierte, indem er mit Dartpfeilen auf Internet-Companies geworfen hat. Und er war ein Schimpanse. Aber keine Sorge: Wir haben nicht vor, blind ins Blaue hineinzuraten, vielmehr setzen wir auf Erfahrung, Insider-Infos und Entwicklungen, die sich bereits abzeichnen. Denn Zukunft beginnt immer im Jetzt.

20 % mehr Fun?

Wir alle wollen mehr: Mehr Reichweite, mehr Trails und mehr Fun und in 2022 bekommen wir das auch! Im nächsten Jahr wird sich die durchschnittliche Akkukapazität von integrierten Akkus oberhalb von 700 Wh einpendeln. So greift der neue Yamaha PW-X3-Antrieb, der z. B. im neuen Haibike Nduro 7 zum Einsatz kommt, auf einen 750-Wh-Akku zu. Bosch steigert ebenfalls die Akkukapazität und liefert den neuen Performance Line CX Smart System ausschließlich mit 750-Wh-Akku aus. Branchenriese Shimano hält sich mit der Präsentation von neuen Akkus für die Saison 2022 noch zurück, übernimmt aber bereits seit längerem den Service für die Akkus von Drittanbietern, die mit dem Shimano EP8-Antrieb kompatibel sind. Hersteller wie Darfon, Simplo oder BMZ bieten schon seit geraumer Zeit Akkus mit über 700-Wh-Kapazität für Shimano-E-Mountainbikes an. Erst kürzlich hat Norco das E-Mountainbike-Portfolio für 2022 vorgestellt, mit einer 720-Wh- und sogar einer 900-Wh-Akku-Option.

Das GHOST E-RIOTAM Full Party verspricht für das kommende Jahr 20 % längeren Fun durch 20 % mehr Akkukapazität, ob die Rechnung aufgeht, muss sich erst zeigen.
Der neue Bosch Performance Line CX Smart System-Motor ist vorerst nur mit einem Bosch PowerTube 750-Akku mit 750-Wh-Akkukapazität kompatibel.

Akkukapazität ≠ Fun

Wer Akkukapazität mit Fahrspaß gleichsetzt, macht eine Milchmädchenrechnung. Die Akkus der kommenden Saison beruhen zum überwiegenden Teil auf Zellen aus der aktuellen Akkugeneration. Das heißt, dass 20 % mehr Akkukapazität auch 20 % mehr Gewicht und mehr Volumen bei den Zellen, also ohne Akkugehäuse, Verkabelung und Controller, bedeutet. Das Akkugewicht und die Positionierung im Rahmen wirken sich signifikant auf den Schwerpunkt der Bikes aus und können das Fahrverhalten massiv beeinflussen. Außerdem müssen die Unterrohre, die die verlängerten Akkus behausen, mitwachsen und können so die Freiheiten bei der Auslegung der Rahmendimension bzw. der Geometrie einschränken. Dabei müssen auch die Handhabung der Akkus und die Stabilität der Rahmen sowie weitere Komponenten mit einkalkuliert werden. Wünscht man sich als Hersteller einen leicht nach unten oder zur Seite entnehmbaren Akku, erfordert das eine noch größere Öffnung im Rahmenrohr. Diese muss an anderer Stelle im Rahmen kompensiert werden, um die Steifigkeit des Rahmens beizubehalten. Entweder werden doppelwandige Rohre gefertigt oder die Wandstärke wächst soweit an, dass der neue Rahmen trotz vergrößerter Akkuöffnung schwerer ist als ohne Öffnung. Darum entscheiden sich manche Hersteller wie Specialized oder GHOST für eine möglichst minimale Öffnung im Rahmen und eine Akkuentnahme entlang der Rohrachse – sprich nach unten. Als Resultat wird man manche von diesen E-Mountainbikes in Zukunft auf die Seite ablegen oder auf den Kopf stellen müssen, um den Akku aus dem Unterrohr zu entnehmen, denn nach unten hin fehlt einfach der Platz. Ein weiteres Problem der langen Akkus ist, dass sie schlichtweg nicht in die Unterrohre von kleinen Rahmengrößen passen. So kommen Freunde der CUBE Stereo Hybrid E-Mountainbikes erst ab Größe M in den Genuss der neuen E-Mountainbikes mit größeren Akkus. Kleinere Fahrer müssen auf die alte Bosch-Generation mit kleinerem Akku zurückgreifen, weil das Bosch-Smart-System aktuell nur mit 750-Wh-Akku-Option kompatibel ist.

Beim Uproc X hat FLYER auf eine doppelwandige Konstruktion für das Unterrohr zurückgegriffen, um die große Akkuöffnung zu kompensieren. So lässt sich der Akku, wie von FLYER gewohnt, seitlich entnehmen.
Manche E-Mountainbikes wird man in Zukunft auf den Kopf stellen müssen, um an den Akku zu kommen.

Mehr Light-E-MTBs für jedes Gelände

Während sich viele Bike-Hersteller fieberhaft damit beschäftigen, die neuen Herausforderungen der E-Mountainbikes in der 700-Wh+-Liga zu bewältigen, nimmt eine andere Kategorie von E-Mountainbikes gerade Fahrt auf. Der Gegenentwurf für 2022 wird Light-E-MTB lauten. Statt das Akkuwettrüsten von Allround-E-Mountainbikes mitzuspielen, werden in ihnen etwa nur halb so große Akkus verbaut. In vielen, aber nicht allen Light-E-MTBs wird zudem die Motorleistung gedrosselt oder sogar ein eigens für diese Kategorie entwickelter Motor mit vergleichsweiser geringer Unterstützung eingesetzt. Solche Motoren ziehen weniger Strom, sodass die meisten Light-E-MTBs insgesamt einen guten Kompromiss aus Gewicht, Motorleistung und Reichweite erzielen können. Zudem benötigen die kleineren Akkus weniger Bauraum, was den Entwicklern neue Möglichkeiten bei Rahmenkonstruktionen bietet. Das kann sich letztlich nicht nur positiv aufs Gewicht, sondern auch aufs Fahrgefühl und Handling auswirken, das bergab dem von analogen Mountainbikes ähnelt. Specialized hat mit seinem SL-Motor im Levo SL die Kategorie der Light-E-MTBs salonfähig gemacht und Orbea hat mit dem Rise und einem gedrosselten Shimano EP8-Motor sogar in unserem Schwestermagazin ENDURO den Kauftipp in der Kategorie bestes Mountainbike 2021 abgeräumt. Für 2022 bauen einige Hersteller ihr Portfolio an Light-E-MTBs aus und schicken, wie am Beispiel von Specialized oder ROTWILD, gleich mehrere Modelle ins Rennen. Durch das Anwachsen der Standardakkus auf über 700 Wh wird sich die Gattung der Light-E-MTBs von den „großen“ E-Mountainbikes nicht nur im Gewicht stärker abgrenzen, sondern auch in ihrer kompletten Charakteristik. Die leichtfüßigen E-Mountainbikes werden in Zukunft deutlich mehr Anhänger um sich scharen und so auch den Weg für neue Antriebe ebnen. E-Mountainbikes wie das Specialized Kenevo SL oder das knapp 17 kg leichte Transalpes E1 mit einem fast unsichtbaren Maxon Bikedrive Air-Antrieb zeigen, wovon wir nächstes Jahr mehr erwarten können.

Das R.G375 wird laut Hersteller ROTWILD artgerecht im verblockten und steilen Gelände gehalten. Trotz massig Federweg und ungedrosseltem Shimano EP8-Antrieb soll es dank kleinem 375-Wh-Akku nur knapp über 20 kg wiegen und sitzt damit irgendwo zwischen Allround-E-MTB und Light-E-MTB.
Richtig geraten: Das 17 kg leichte Transalpes E1 ist ein neuer Anwärter auf den Titel des Best-Looking Light-E-MTBs. Unsichtbar im Rahmen schiebt ein Maxon Bikedrive Air-Antrieb mit 30 Nm mit an.

Smarte Elektrifizierung

Wären wir Marketingexperten, würde unsere Prognose wohl wie folgt lauten: Eine Technologie, die nicht smart ist, hat im Jahr 2022 nichts mehr verloren – ohne dabei genauer zu definieren, was „smart“ eigentlich bedeutet. Auch wir glauben, dass das Jahr 2022 einen Wendepunkt darstellt, an dem die Generation der verstandslosen E-Mountainbikes ausgedient haben wird, doch wir haben eine sehr konkrete Vorstellung davon, was smart in diesem Zusammenhang bedeutet.

Zum einen geht es darum, eine digitale Infrastruktur zu etablieren, die für zukünftige Features, Updates und die Wartung von den einzelnen Systemen unerlässlich ist. Smarte Antriebe bekommen dadurch z. B. eine Schnittstelle zum Smartphone, werden WLAN-fähig oder erhalten ein eigenes Mobilfunk-Modul. Software-Updates erfolgen dann per Smartphone oder direkt auf dem E-Bike-Display, der Weg zum Händler bleibt erspart. Für die neueste Generation von Bosch-Smart-System-Antrieben ist die Over-the-Air-Updatefähigkeit bereits beschlossene Sache. Für die Software- und Connectivity-Experten von Greyp sind Over-the-Air-Updatefähigkeiten und ein Mobilfunk-Modul bereits ein alter Hut und kommen in allen Modellen, wie z. B. den erst neulich von uns getesteten T5.2, zum Einsatz.

Connected Tech: Die Greyp-E-Bikes haben eine bessere digitale Infrastruktur als die Bundesnetzagentur. Sobald man mit dem T5.2 aus einem Funkloch herausfährt, ist das E-Bike dauerhaft online.

In Alltagssituationen werden smarte E-Bikes anhand von Fahrer- und Bewegungsprofilen erkennen, ob sich der rechtmäßige Besitzer auf dem E-Bike befindet, man das E-Mountainbike für eine Trail-Session an die beste Freundin ausgeliehen hat oder ob sogar ein Diebstahl vorliegt. Dann schlagen die Systeme automatisch Alarm und senden eine Benachrichtigung und den aktuellen Standort auf das Smartphone oder einen Serviceanbieter für Diebstahlprävention.

Das VanMoof schlägt Alarm und macht es schwer, geklaut zu werden. Das E-Bike weiß, ob man sich gerade in der Nähe befindet oder nicht.

Für Hersteller, die auf die Motoren-, Akku- und Displaylösungen von Systemintegrator Fit zurückgreifen, oder für die E-Bikes von VanMoof wurden ähnliche Ansätze bereits umgesetzt. Das E-Bike lässt sich mit einem in Reichweite befindlichen Smartphone aus dem Ruhemodus aufwecken und wieder hineinversetzen. Bei den dauerhaft mit dem Internet verbundenen Bikes von Greyp muss man sich dazu nicht mal in der Nähe des E-Bikes befinden.

Die Elektronik innerhalb der Motoren wird im kommenden Jahr ebenfalls viele IQ-Punkte dazugewinnen. Statt einer simplen Motorsteuerung, die vereinfacht gesagt den Fahrerinput misst, vervielfacht und diese Leistung als Output auf das Kettenblatt gibt, wird die Rechnung in Zukunft deutlich komplexer ausfallen und auf mehr Sensoren zurückgreifen. Durch schlaue Algorithmen, vernetzte Sensoren und die vom Fahrer richtig gewählten Voreinstellungen werden die Motoren die Fahrsituationen besser voneinander unterscheiden und präziser vorhersagen können. Entsprechend werden sie ihre Eigenleistung daraufhin anpassen. Auf dem Trail dienen die selben Sensoren dann z. B. zur Sturzerkennung und benachrichtigen einen Notfallkontakt oder Rettungskräfte selbstständig. Bosch bietet mit Help Connect einen Unfallservice solcher Art bereits für einige Modelle an, der aber auf Bikes, die in Verbindung mit der Cobi.BIKE-App gefahren werden, beschränkt ist. 2022 ist aus unserer Sicht der Zeitpunkt gekommen, an dem die Hardware in E-Mountainbikes so weit vorangeschritten ist, dass sich die Hersteller um eine portfolioübergreifende Lösung bemühen werden.

Shit happens. Gut, wenn das E-Bike Bescheid weiß, wenn es zu einem Unfall kommt und selbständig Hilfe anfordern kann, sollte man selbst nicht mehr dazu in der Lage sein.

A little less conversation, a little more action – mehr Connectivity und Interaktion mit dem E-Mountainbike

Der Einsatz von zusätzlichen Sensoren und mehr Schnittstellen sorgt für mehr Connectivity, die wiederum zu mehr Interaktionen mit den E-Mountainbikes führen wird. Diese können neue Formen annehmen, sodass in 2022 das E-Mountainbike zur Mama wird: „Es ist kalt draußen, heute musst du mit Glatteis rechnen – und zieh dir eine Jacke an, sonst erkältest du dich!“ Kein Witz: Erst neulich hat uns ein Testbike darauf hingewiesen, dass wir mit Glätte rechnen müssen, den Teil mit der Jacke haben wir zwar hinzu erfunden, aber weit hergeholt ist das nicht (mehr).

Das neue FLYER Uproc X scheint immer genau zu wissen, wo es sich gerade befindet. Es gibt z. B. die aktuelle Höhe sowie die Steigung des Trails an und hat uns auf einer kalten Testrunde am Fuß der Dolomiten vor möglichem Glatteis gewarnt.

In Zukunft werden E-Mountainbikes nicht nur auf eigene Sensoren zurückgreifen, sondern im ständigen Austausch mit dem Smartphone und Wearables stehen, und über Begleit-Apps kontinuierlich die Verfassung von Biker und Umwelt beurteilen. So versuchen Hersteller auch über Software, dem Biker zusätzlichen Nutzen zu stiften. Der innere Monolog des E-Mountainbikes könnte dann wie folgt laufen: „Akku bei 75 %, 32 °C Außentemperatur, Puls konstant bei 140 Schlägen pro Minute und keine Fahrtunterbrechung innerhalb der letzten 30 Minuten. Ich erinnere meinen Fahrer lieber mal daran, etwas Wasser zu trinken und einen Gang runterzuschalten, wir erreichen das Fahrtziel mit noch über 40 % Restakkukapazität und der nächste Termin im Kalender fängt erst in zwei Stunden an.“ Die Meldung könnte auch ein motivierendes „Gib Gas” lauten, falls man sich gerade auf persönlichem Bestzeitkurs befindet und kurz davor steht, den eigenen Streckenrekord zu schlagen. Dann übernimmt das E-Mountainbike nicht nur die Rolle der Mama, sondern auch die des Fitness-Coachs.

Remötley Crüe – neue Remotes und Mini-Display

Bedeutet das jetzt, dass wenn man nur eine entspannte Feierabendrunde mit dem E-Mountainbike drehen will, sich einen Pop-Up-Blocker auf dem Bike installieren muss, um nicht vor dauerhaften Benachrichtigungen bombardiert zu werden? Jein! Klar, es wird die Möglichkeit bestehen, sich wie bei einem Live-Ticker jedes Statusupdate anzeigen zu lassen. Aber die E-Mountainbike-Hersteller haben auch verstanden, dass es Biker gibt, die unterwegs voll in ihre Umwelt und in das pure Bike-Erlebnis eintauchen wollen, ohne gestört zu werden. Das E-Mountainbike soll entsprechend als solches gar nicht mehr wahrgenommen werden und ein so hohes Maß an Komponenten-Integration aufweisen. Darum wird es Zeit, sich in 2022 von klobigen Displays am Lenker zu verabschieden. Specialized zeigt mit dem Mastermind TCU, wie man ein Display mit vielen Infos sauber im Oberrohr integriert, ohne dass dabei irgendwelche Infos verloren gehen. Für Freunde der kompletten Display-Askese bietet Shimano bereits seit Jahren das nur 6 g schwere EW-EN100 Display Dongle an, wie man es vom Orbea Rise kennt. Dabei wird das Display durch eine kleine Dongle ersetzt, die nur einen Knopf, zwei LEDs und eine Bluetooth-Verbindung fürs Smartphone oder Bike-GPS besitzt. Für 2022 werden weitere Hersteller nachziehen, bei Bosch ist man am neuen Smart-System zum ersten Mal nicht auf ein Display angewiesen und kann sich alle Infos auf der Remote ausgeben lassen. Yamaha kombiniert eine Mini-Remote mit einem unscheinbaren Display. Basierend auf dem gleichen neuen Yamaha-System eifert das Team von GIANT der Idee von Specialized nach und integriert seine eigene Display-Lösung ebenfalls auf dem Oberrohr.

Viel Info auf wenig Raum: Das Mastermind TCU ist sauber im Rahmen integriert und sorgt für ein cleanes Cockpit.
Einen Knopf und zwei LEDs, mehr als das benötigen Shimano-Bikes als Display nicht.
Die neue LED-Remote ist die Steuerzentrale des Bosch-Smart-Systems und macht ein Display überflüssig.
Kaum mehr zu erkennen: Die unscheinbare Yamaha-Remote versteckt sich zwischen Griff und Bremsschelle.
Das neue Yamaha-Display liefert mit zwei minimalistischen LED-Leisten Auskunft über Akkustand und Unterstützungsstufe.
Wer einen cleanen Look am Lenker bevorzugt, könnte am im Oberrohr integrierten GIANT-Display Gefallen finden. Die Idee ist in 2022 nicht mehr neu, könnte aber im nächsten Jahr voll durchstarten.

Abfahrts-Performance-Extravaganza – die schnellsten E-Mountainbikes aller Zeiten

Für Technik-Geeks und Puristen wird im kommenden Jahr was dabei sein, doch es besteht auch Grund zur Vorfreude für alle E-Mountainbiker da draußen, die auf der Suche nach einem kompromisslos schnellen E-Mountainbike für den Downhill sind. 2022 stellt zwar nicht mehr den Startschuss für performante E-Mountainbikes für die Bestzeitenjagd bergab dar, denn Lapierre hat mit dem Overvolt GLP 2 bereits ein reinrassiges Rennpferd im Stall stehen. Auch andere Hersteller haben ebenfalls ordentlich vorgelegt, wie Specialized mit dem Kenevo SL oder das Team von Mondraker mit ihrem Crafty Carbon XR. Doch die ersten Vorboten einer neuen Generation von E-Mountainbikes, die nur ein spitzes Einsatzgebiet besitzen, und zwar um mit Topspeed den Trail hinabzujagen.

Das Lapierre Overvolt GLP2 ist das Paradebeispiel eines kompromisslos sportiven E-Mountainbikes. Für das Jahr 2022 erwarten uns weitere E-Mountainbikes, die mit ihrem Konzept hauptsächlich Geschwindigkeitsrekorde bergab verfolgen.

Außerdem werden Hersteller auf smarte Fahrwerke aus der Technik-Trickkiste zurückgreifen. Durch die intelligenten Fahrwerke wird zum einen das Setup des Fahrwerks für weniger versierte Biker zugänglicher und Profis profitieren zum anderen von mehr Infos für eine präzisere Einstellung. Beispielhaft wäre da das AirWiz-System am neuen Trek Rail 9.9 zu nennen, das im kommenden Jahr über eine LED verrät, ob der Luftdruck in der Federgabel und im Dämpfer stimmt. Etwas mehr Infos liefert das Mondraker MIND Telemetrie-System, das die Fahrwerksbewegung während der Fahrt erfasst und aufzeichnet und sogar Vorschläge für die Einstellung von Druck- und Zugstufe liefert.

Das E-Live Valve von FOX erkennt und misst die Fahrwerksbewegung und passt das Fahrwerk an die Fahrsituation an.
Der RockShox Flight Attendant erweitert den Einsatzbereich von abfahrtsorientierten Bikes enorm. Ob das System auch an E-Mountainbikes zum Einsatz kommt, bleibt offen.

Die zweite Art von intelligentem Fahrwerk sind elektronische Fahrwerke, die sich je nach Fahrsituation automatisch verstellen. Mit dem E-Live Valve hat FOX bereits ein System vorgestellt, das anhand von Sensoren „versteht“, ob man sich gerade im Uphill oder in der Abfahrt befindet und entsprechend die Druckstufendämpfung steuert. Mit dem Flight Attendant hat RockShox, der zweite Big Player auf dem Fahrwerksmarkt, in der analogen Welt für Aufsehen gesorgt. Ob und wie es an die E-Mountainbikes 2022 kommen wird, ist noch offen. Der Vorteil für die Abfahrtsperformance von analogen Mountainbikes liegt bei Flight Attendant darin, dass Hersteller nun Mountainbikes mit viel Fahrwerksreserven für die Abfahrt entwickeln können, ohne dem Kunden dadurch einen schlechten Kompromiss für den Uphill anbieten zu müssen. Bergauf springen die intelligenten Fahrwerke ein und verwandeln sich vom fliegenden Teppich zu einer straffen Pedalierplattform, die effizient jede Kurbelumdrehung in Vortrieb umsetzt. Ob das System in abgewandelter Form auch am E-Mountainbike Früchte trägt, ist noch offen.

Intelligenz in zwei Farben: Rot heißt beim AirWiz-Fahrwerk „bitte kümmere dich um mich“, Grün heißt „ready to go!

Me, Myself and I – mehr Selbstentfaltung und Selbstdarstellung

Express yourself! Im kommenden Jahr machen es die Hersteller immer leichter, sich ein Unikat zu ordern. In umfangreichen Online-Konfiguratoren bekommt man sein Traumbike mit den passenden Wunschkomponenten (falls sie verfügbar sind). Doch das stellt nur die Spitze des Eisbergs bei der Customization dar. Gern gesehenes Feature ist es, wenn man dazu die Rahmenfarbe, Decals oder kleine Farbakzente auf Komponenten, wie Griffen, Sättel oder Bremskolben, frei wählen kann. Bereits seit längerem geht Orbea im MyO-Konfigurator den Kundenwünschen nach und lackiert einzelne Rahmensektionen in der Wunschfarbe – ohne Aufpreis versteht sich. Trek bietet ebenfalls seit Jahren im Project One-Konfigurator effektvolle Custom-Lackierungen an, wie man sie sonst meist nur auf den Lamborghinis von arabischen Scheichs wiederfindet. Doch gerade die neue Marke SCOR zeigt, wie sich Customization im Jahre 2022 noch einfacher umsetzen lässt. Beim SCOR findet die Individualisierung auf der beiliegenden Rahmenlackschutzfolie statt, die man mit eigenen Schriftzügen und Designs versehen kann. Außerdem hat SCOR versprochen, in regelmäßigen Abständen neue Designs nachzuliefern, wodurch das eigene E-Mountainbike dauerhaft up-to-date bleibt.

Bei SCOR findet das Branding nur auf der Lackschutzfolie statt und kann leicht entfernt und ausgetauscht werden. Die neue Mountainbike- und E-Mountainbike-Marke lässt dem Kunden maximale Freiheit beim Design von eigenen Folien.

Out of Stock – das Problem mit den Verfügbarkeiten

Gerade noch schwärmten wir von individualisierten Traumbikes mit Wunschausstattung, doch die aktuelle Dürreperiode wird in der Bike-Branche noch ein weiteres Jahr anhalten. Bereits Ende 2020 haben wir über die schlechte Verfügbarkeit von Komponenten und leer geräumten Lagern berichtet, und es besteht kein Grund zur Entwarnung. Industrievertreter berichten uns von Durchlaufzeiten von über einem Jahr und einer damit verbundenen Planungsunsicherheit, wie man sie bisher noch nicht kannte. Wer großes Glück hat, muss in 2022 nur mit kleinen Kompromissen bei den Traumspecs mit einer leicht verzögerten Lieferzeit rechnen. Für viele wird es aber heißen: Man muss nehmen, was man kriegen kann. Wer in 2022 unbedingt auf ein neues E-Mountainbike aufsteigen will, sollte vor seinem lokalen Bikeshop ein Zelt aufschlagen und den Lieferwagen mit neuer Ware abpassen. Für Direktversender und Online-Shops sollte man schon mal die Zeigefinger trainieren, damit man beim dauerhaften Drücken der Refresh-Taste im Browser nicht im entscheidenden Moment einen Handkrampf bekommt. Hat man es doch geschafft, irgendwie eines der wenigen E-Mountainbikes in die Finger zu bekommen, kann man sich nicht auf die gewohnte Qualität verlassen. Hersteller mussten auf die Produktions- und Verfügbarkeitskrise flexibel reagieren, Produktionen umschichten und auf neue Fertigungsstandorte hochskalieren. Aufwendige Qualitätssicherungsprozesse hingegen konnten mit der spontanen Umstellung nicht mithalten, sodass momentan mehr Produkte bis zum Endkunden durchrutschen, die nicht den gewohnten Standards entsprechen. Dabei riskieren Hersteller, sich langfristig den Ruf mit unfertigen Produkten zu ruinieren, um die aktuell hohe Nachfrage nach E-Mountainbikes bedienen zu können. Aus unserer Sicht eine Misskalkulation, denn nur wer jetzt in die Qualitätssicherung und den Service rund um das Bike investiert, kann eine starke Kundenbindungen zu den E-Mountainbike-Neulingen aufbauen, die sich auf lange Sicht bezahlt macht.

Heutzutage ein ungewohntes Bild: ein volles Hochregallager mit neuen Bikes.

Die Preisspirale dreht sich weiter – der Preisanstieg für neue E-Mountainbikes

Als Konsument rechnet man mit steigenden Preisen, das ist nicht neu, doch hin und wieder finden bedeutende Preissprünge statt, die sich auf die gesamte Preisentwicklung einer Branche auswirken. Als 2017 das Apple iPhone X für 1.000 $ in der Basisausführung gelauncht wurde, war es über 300 $ teurer als die Vorgängergeneration und durchbrach als erstes Smartphone die 1.000-$-Marke. Unter Technik-Experten, bei der Konkurrenz und selbst bei Apple-Fans rief der Preisanstieg gemischte Gefühle hervor: „Kann man soviel für ein Smartphone verlangen und es wird dennoch gekauft?“ Der Erfolg gab Apple recht und viele Hersteller haben die Preise für ihre Flagship-Smartphones ebenfalls angezogen. Ein vierstelliges Preisschild ruft heutzutage nicht mehr als ein unbeeindrucktes Schulterzucken hervor. Die E-Bike-Branche durchläuft ein ähnliches Szenario: Das neue Preisschild für Top-E-Mountainbikes ist in Zukunft fünfstellig. Als Santa Cruz in 2020 für das Topmodell des Heckler über 13.000 € auf dem europäischen Markt verlangte, hielten das viele noch für einen Ausrutscher. Specialized sprengte in 2021 die 14.000-€-Marke mit den Topmodellen für das Kenevo SL und Levo SL, was auch bei anderen Herstellern die neue Grenze nach oben verschob.

Die neue Preispolitik ist auch in großen Teilen der aktuellen Marktsituation geschuldet. Die Verfügbarkeit von Teilen und selbst Rohstoffen ist gering. Es findet ein Wettbieten um Komponenten und Akkus statt, wobei nicht nur die Produktionskosten gestiegen sind, sondern auch die Logistikkosten und Servicekosten. Die ansteigende Preisspirale macht sich am deutlichsten bei High-End-Bikes bemerkbar, die bei vielen Herstellern die 10.000-€-Marke in 2022 durchbrechen wird. Natürlich wird es auch weiterhin preiswerte Alternativen geben, die wir in unseren Budget-Vergleichstests unter die Lupe nehmen. Wir behalten für euch den ganzen Markt im Auge, versprochen!

Neue Player betreten die Arena – neue Marktakteure, neue Fertigungsverfahren und neue Produktionsstätten

Bisher hatten etablierte Hersteller einen Wissens- und Entwicklungsvorsprung. Außerdem war für die Serienproduktion im großen Stil fast immer eine Connection zu den großen Produktionsstandorten in Fernost notwendig. Doch die Einstiegsbarrieren in den E-Mountainbike-Markt sind sukzessiv gesunken. Das ruft neue Player auf den Plan, darum schafft Platz in eurem Herzen für eure neue Lieblingsbrand, die ihr bisher noch gar nicht kanntet, denn davon werden uns zahlreiche begegnen! Wer sich heutzutage entschließt, ein E-Mountainbike auf den Markt zu bringen, muss das Rad nicht mehr von Grund auf neu erfinden. Zum einen gibt es mehr Motorhersteller denn je, die kompetitive Systeme anbieten. Zum anderen greift man bei den Motorenherstellern nicht nur auf die Motoren und Akkus zurück, sondern kann auch von der Expertise und der extensiven Service-Infrastruktur profitieren. Es ist nicht notwendig, alles über das E-Mountainbike zu wissen und jeden Service drum herum selbst anzubieten, und gerade das gibt den Herstellern Freiräume, um neue Ansätze im Bike-Design zu verwirklichen. Darüber hinaus werden neue und bekannte Fertigungsverfahren für die Bike-Branche adaptiert, wodurch man in manchen Fällen regional ungebunden produzieren kann und keine großen Vorabinvestitionen in eine aufwendige Serienfertigung leisten muss. Beim ADVANCED Reco One Urban-E-Bike konnte man sich so zum Beispiel bei der Entwicklung auf den Rahmen konzentrieren, das Motorensystem liefert Bosch als Komplettanbieter. Das Besondere am Rahmen: Er wird im Spritzgussverfahren innerhalb von nur 90 Sekunden aus einem Verbundwerkstoff-Granulat gegossen. Hat das Reco One das Ende seines Lebenszyklus erreicht, wird der Rahmen wieder zum Granulat geschreddert und kann erneut zu einem neuen Rahmen weiterverarbeitet werden. Da so ein Rahmenherstellungsverfahren sehr schnell und ohne viel manuelle Arbeit abläuft, kann die Produktion leichter an unterschiedlichen Standorten stattfinden: Statt an den Hotspots der Alu- und Carbonindustrie in China und Taiwan wird der Reco One-Rahmen in Deutschland gefertigt. Pole fasziniert seit 2018 mit den in Finnland CNC-gefräßten Alubikes die analoge Mountainbikewelt. Jetzt soll durch die Kooperation mit dem Komplettanbieter Bosch eBike-System der richtige Partner für ein CNC-gefräßtes E-Mountainbike, Made in Europe, gefunden worden sein.

Der Rahmen des ADVANCED Reco One wird aus einem Granulat in einem Spritzgussverfahren innerhalb von 90 Sekunden gegossen. Hat das E-Bike das Ende seiner Lebensphase erreicht, kann der Rahmen wieder zum ursprünglichen Granulat geschreddert werden.

Mehr Porsches und BMWs auf den Straßen

Auch die Automobilbranche hat das Potential von E-Bikes erkannt und springt auf den Mobilitätsmix aus Auto und E-Bike auf. Besonders im urbanen Sektor wird der Einfluss von den Automobilriesen immer spürbarer. Sollte jemand in 2022 meinen, „Ich fahre Porsche“, wird die richtige Reaktion darauf lauten: „Auto oder E-Bike?“ Cyklær lautet das neueste Projekt aus der Zusammenarbeit von Porsche Digital, Fazua, Stork und Greyp. Das E-Gravel-Bike fasziniert mit vielen Features, wie einer Front- und Rückkamera, einer induktiven Ladestation für das Smartphone auf dem Lenker und einer urbanen Ausstattungsvariante mit Gepäckträgern und Lichtanlage. CUBE entwickelt in Zusammenarbeit mit BMW das CUBE Concept Dynamic Cargo-Bike. Das dreirädrige Cargo-Bike zeichnet sich besonders durch seine geniale Neigungstechnologie aus. Ob die Automobiler die urbane Mobilitätswende herbeiführen werden, können wir nicht beantworten, aber uns zumindest hat das neue Cargo-Bike mit Neigungstechnologie umgehauen.

Neue Player und darunter besonders auch Automobilmarken drängen auf den E-Bike-Markt. Das Cyklær E-Gravel ist aus der Zusammenarbeit von Porsche Digital mit Fazua, Greyp und Storck entstanden.
CUBE kooperiert mit BMW, um ein dreirädriges Cargo-Bike mit Neigungstechnologie auf den Markt zu bringen.

Seid ihr noch nicht bereit dazu, den nächsten Schritt zu gehen und eine neue Brand als eure Lieblingsmarke ins Herz zu schließen? Dann könnte 2022 trotzdem euer Jahr werden, denn: 2022 wird das Jahr sein, in dem die letzten Zauderer ihre ersten E-Mountainbikes ins Portfolio aufnehmen. Nukeproof kam mit dem Megawatt dieses Jahr bereits spät zur Party, doch für 2022 stehen immer noch ein paar Partygäste aus. Einladungen wurden z. B. verschickt an Yeti, Privateer, Pole und viele weitere. E-Mountainbikes sind von sich aus besonders vielseitig und strahlen eine universelle Anziehungskraft aus. Sie kommen gut an bei Jung und Alt, aktiven Sportlern oder entspannten Tourern. Es gibt wenig, was gegen ein E-Mountainbike spricht.

Das lange Warten hat bei Yeti jetzt ein Ende: Das Yeti 160E 2022 ist das erste E-Mountainbike von der Kultmarke aus Colorado.
Der finnische Hersteller Pole hat für 2022 das Voima E-Mountainbike angekündigt. Zuerst sollen nur Framesets erscheinen und sobald sich die Supply-Chain mit Bike-Komponenten stabilisiert hat, sollen Komplettbikes folgen.

Das Jahr in dem das Trekking-Bike starb – das E-Mountainbike als ultimativer Trekking-Allrounder

Die Elektrifizierung analoger Trekking-Bikes ist gescheitert. Die neueste Generation an E-Mountainbikes ist besonders vielseitig, und genau das wird auch von den Kunden angefragt. Man wünscht sich ein E-Mountainbike für Touren, mit Gepäck und ohne, zum Pendeln, für den Einkauf und auch als Spaß- und Fitnessgerät, mit dem man leichte Trails erkunden kann. Unser Vergleichstest mit den besten und spannendsten Konzepten hat auch gezeigt : Klassische Trekking-Hardtails können den gestiegenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Für das Trekking-Jahr 2022 steht ein Paradigmenwechsel bevor. Hersteller werden sich die Vorteile von E-Mountainbikes zunutze machen, um neue, potente Plattformen zu entwerfen, die ein besonders breites Einsatzspektrum bieten. Konkret bedeutet das, E-Mountainbikes mit vollgefederten Fahrwerken, die gleichzeitig mehr Komfort und Fahrperformance liefern, als es bei klassischen Hardtails der Fall war. Profilierte und voluminöse Reifen sorgen für Grip und Sicherheit bei schlechten Fahrbahnbedingungen und bei Nässe und potente Mountainbike-Bremsen sorgen selbst auf langen Abfahrten mit Gepäck für konstante Bremspower. Das Trek Powerfly FS 9 Equipped ist ein Beispiel für die neue Generation von Trekking-E-Bikes, das Schule macht. SCOTT präsentierte auf der diesjährigen Eurobike das neue Patron eRide, ein waschechtes E-Mountainbike, dessen Plattform auch im vielseitigen SCOTT Axis eRide Evo FS Trekking-Bike zum Einsatz kommt. SCOTT wird sicher nicht der einzige Hersteller sein, der seine Hausaufgaben gemacht hat und wir begrüßen diese Entwicklung: Wir haben Bock auf Trekking!

Das SCOTT Patron ist ein waschechtes E-Mountainbike, …
…doch die Plattform wird auch als vollausgestattetes Trekkingbike unter der Bezeichnung SCOTT Axis eRide Evo Tour FS angeboten.
So gut kann Trekking der nächsten Generation aussehen: Das Trek Powerfly FS Equipped ist ein vielseitiger Allrounder, der sowohl in der Stadt als auch auf Wald- und Wiesenwegen Spaß macht.

Unser Fazit

Goodbye 2021, es war schön mit dir, hallo 2022. Es stehen uns allen viele Neuheiten ins Haus, wie potente und gleichzeitig besonders vielseitige E-Mountainbikes. Gleichzeitig ist für manche veraltete Technologien und manches Design der Zeitpunkt gekommen, endgültig abzudanken. Auch wenn nicht alle Entwicklungen für das kommende Jahr rosig sind, wie zum Beispiel die Verfügbarkeitsproblematik, starten wir trotzdem mit voller Vorfreude in einen neuen Abschnitt E-Mountainbike-Geschichte.

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Das beste Trekking-E-Bike 2021 – 8 moderne E-Bikes für Touren im Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-trekking-ebike-test-2/ Fri, 24 Sep 2021 07:10:48 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=91927 91927 (Trekking-)Touren, Wochenendausflüge und Radreisen mit dem E-Bike sind populärer denn je, aber das klassische Trekking-(E-)Bike ist tot. Die gute Nachricht: Eine neue Generation an E-Mountainbikes nimmt nicht nur dessen Platz ein, sondern kann noch deutlich mehr! Wir haben 4 verschiedene Konzepte und 8 Bikes verglichen und sagen euch, worauf es ankommt und welches das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz ist!

Inhaltsverzeichnis:

(Trekking-)E-Bikes für Touren, Ausflüge und Radreisen mit oder ohne Gepäck ermöglichen geniale Erlebnisse. Wer ein solches Bike kaufen will, läuft Gefahr ein Bike zu erhalten, das nicht nur weniger kann, sondern auch deutlich weniger Sicherheit bietet als technologisch aktuell möglich und sinnvoll wäre. Über Jahrzehnte haben sich Trekking-Bikes kaum verändert, doch nun steht ein radikaler Wandel bevor. Oder besser gesagt: Er hat bereits begonnen! Zwischen Marketing-Slogans, zahlreichen Bikes mit Fähnchen ähnlich klingender Versprechen sowie unterschiedlichen Konzepten und Designs, fällt es vielen schwer, das richtige Trekking-E-Bike für sich zu finden. Woher wir das wissen? Tagtäglich erhalten wir zahlreiche Anfragen von euch, die mit der Unzahl an Bike-Gattungen, Wahlmöglichkeiten und Modellen für den Trekking-, Touren- und leichten Trail-Einsatz überfordert sind. Obwohl Interessenten bereit sind, zigtausend Euro in ein Bike zu investieren, zeigt sich, dass es die Fahrradbranche ihnen schwer macht, die richtige Wahl zu treffen. Das Geld sinnvoll auszugeben und eine Fehlentscheidung zu vermeiden, ist keine einfache Angelegenheit. Selbst wenn man genau weiß, was man will.

Trekking – was ist das eigentlich? Unser Ziel ist es, hier Klarheit zu schaffen und den Begriff im E-Bike-Bereich neu zu definieren.“

Unser Vergleichstest mit acht Bikes und vier E-Bike-Konzepten liefert euch alles, was ihr für eine fundierte Kaufentscheidung wissen müsst. Wir geben euch nicht nur eine umfangreiche Marktübersicht der wichtigsten E-Bike-Konzepte für den Trekking- und Touren-Einsatz, sondern verraten auch, welches E-Bike für welchen Einsatzzweck das richtige ist. Denn Trekking-E-Bike ist nicht gleich Trekking-E-Bike. Tipps & Tricks sind genauso inbegriffen wie Stolperfallen und No-Go’s, die ihr vor dem Kauf unbedingt vermeiden solltet! Nur wer sich richtig informiert, kann eine gute Entscheidung treffen und ärgerliche Fehlinvestitionen vermeiden.

Tourenorientierte E-Biker brauchen mehr Klarheit, um das passende Bike im Produkt-Jungle der Fahrradbranche für sich zu finden. Unser Test gibt euch einen Überblick und hilft euch, Enttäuschungen zu vermeiden.“

Bevor wir gleich tief in die Materie einsteigen, wollen wir noch eine Sache klarstellen: Wir sind der Meinung, dass es für jeden Job das richtige Rad gibt. Uns geht es nicht darum, euch von dem (vermeintlich) Richtigen oder Falschen zu überzeugen, sondern euch mit dem Wissen und den Skills auszustatten, damit ihr genau das Bike finden könnt, das euren persönlichen Ansprüchen gerecht wird und euch glücklich macht. Deshalb versuchen wir, die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch passt oder nicht. In diesem Sinne: Let’s go for it – und lasst und gemeinsam Trekking 2.0 erleben!

Eine Ära geht zu Ende – Die misslungene Elektrifizierung von Trekking-Bikes

Die Anforderungen an ein E-Bike für den Trekking-Einsatz sind deutlich gestiegen: Jeder will die eierlegende Wollmilchsau – sicher, voller Komfort und universell einsetzbar, von langen Touren, über Pendeln bis hin zu Nachtfahrten, Einkaufen und Radreisen mit Gepäck. Wer mit diesen Anforderungen zum Händler geht, bekommt in den meisten Fällen dafür wie schon vor zwanzig Jahren ein Trekking-Bike empfohlen: Nur jetzt eben mit Motor. Das hat lange Tradition und wurde schon immer so gemacht – aber ist es auch sinnvoll? Nein! Denn die Elektrifizierung von Trekking Bikes ist schlichtweg misslungen. Warum? Ganz einfach: Zu Beginn, als E-Bikes noch neu waren, hat niemand das klassische Trekking-Bike-Design an das Mehrgewicht durch Akku und Motor sowie die daraus resultierenden zusätzlichen Kräfte angepasst hat. Auch an die Möglichkeit, dass die Bikes weit mehr sein können, da die Effizienz eine deutlich geringe Rolle spielt als beim analogen Trekking-Bike, hat lange niemand bedacht. Auch in den darauffolgenden Jahren hat diese Tatsache kaum jemand hinterfragt. Das Resultat: Lange wurden motorisierte Vertreter von Trekking-Bikes hergestellt, die nicht an die neue Technologie und Möglichkeiten angepasst waren. Die Modelle wurden zwar mit Motor, Akku und allen weiteren nötigen Motor-Komponenten ausgestattet, die Vorteile aber oftmals nicht aktiv genutzt. Bestes Beispiel ist das Thema Rollwiderstand. Die damit einhergehenden schmalen Reifen sind nicht mehr so wichtig, schließlich haben die Bikes Motor und Akku, wodurch der Rollwiderstand vernachlässigbar ist und sich neue Möglichkeiten bei der Reifenwahl eröffnen. Und dennoch kommen viele E-Trekking Bikes auch 2021 noch mit schmalen Reifen, die keinen nennenswerten Vorteil bieten.

Die Elektrifizierung der Trekking-Bikes ist über ein Jahrzehnt lang komplett fehlgeschlagen. So besteht die Gefahr, das falsche Bike zu kaufen!“

Wie wir bereits in unserem Artikel „Das Ende einer Ära“ in der Ausgabe #025 von E-MOUNTAINBIKE klar gemacht haben, braucht es einen neuen Denkansatz, um die Bedürfnisse, die an ein klassisches Trekking-Bike gestellt werden, auf die E-Bike-Welt zu übertragen. Dazu gehören u. a. angepasste Geometrien für mehr Fahrstabilität, andere, potentere Komponenten und überdachte Fahrwerke für mehr Komfort, kombiniert mit cleverem und funktionalem Equipment. Mittlerweile haben das manche Hersteller verstanden und angefangen, Bikes zu entwickeln, die nicht mehr an dem alten Konzept eines Hardtails mit schmalen, halb profilierten 28”-Reifen und einer kurzhubigen Federgabel festhalten. Vielmehr orientieren sie sich am wahren Einsatzzweck der Kunden und machen sich die Vorteile von E-Mountainbikes zunutze. Doch auch wenn es diese Bikes gibt, heißt das leider noch lange nicht, dass ihr das richtige Bike für euch auch kauft, wenn ihr zum Händler vor Ort geht. Denn auch bei Handel und Industrie muss ein Umdenken stattfinden, besonders in der Vermarktung und dem Verkauf. Denn noch immer werden teure Trekking-E-Bikes verkauft, die deutlich schlechter und weniger vielseitig sind als das, was der Markt zu bieten hat!

Was muss das moderne Trekking-E-Bike 2.0 können?

Aktuelle Trekking-E-Bikes und E-Mountainbikes für den Trekking-Einsatz sind vielseitig und teilweise auf dem neuesten Stand der Technik. Die besten von ihnen sind wahre Alleskönner, die sowohl in der City als auf dem Radweg, auf Wald-, Wiesen- und Schotterwegen und auf unbefestigten Pfaden Sicherheit vermitteln und mit einem intuitiven und gutmütigen Handling überzeugen. Dafür müssen sie teils gegensätzliche Aspekte vereinen – ein schmaler Grat, bei dem es wichtig ist, die perfekte Balance zwischen Komfort, Sicherheit, Fahrstabilität, Usability, Features, Reichweite und Präzision zu finden. Gute Trekking-Bikes mit Motor sollten mit und ohne Gepäck wendig genug sein, um euch in verwinkelten Gassen ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern, gleichzeitig sollten sie auf langen Touren mit einer komfortablen und entspannten Sitzposition punkten und bei allen Geschwindigkeiten Sicherheit vermitteln. Zuverlässige Komponenten und eine robuste Rahmenkonstruktion sind essenziell. Modernes Design, passende Geometrien und spannende Alltagskonzepte runden das Gesamtkonzept ab.

Die neue Generation von Trekking-E-Bikes sind wahre Alleskönner! Egal ob off- oder onroad, mit Gepäck oder ohne, auf der Langstrecke oder beim Pendeln – die besten können alles.“

Auch voll beladen mit Gepäck am Heckträger ist das Handling wichtig, um Mehrtagestouren oder den Einkauf im Alltag zu ermöglichen, ohne die Fahrstabilität leiden zu lassen. Wird das Handling des Trekking-E-Bike zu stark vom Gepäck beeinflusst, kann es schnell überfordern. Dann leidet nicht nur der Fahrspaß, sondern auch die Sicherheit. Connectivity-Features, einfache und intuitive Navigationsmöglichkeiten tragen ihren Teil zum Touren-Erlebnis bei und können über Frust oder Genuss entscheiden. Trekking bedeutet für viele auch Abenteuer, neue Orte erkunden, neue Leute kennenlernen, Spaß und Freiheit. Wer etwas erleben will, findet sich schnell auf neuen und unbekannten Wegen, die ursprünglich gar nicht eingeplant waren. Um das Abenteuer auch in leichtem Gelände und auf Pfaden genießen zu können, bringen die besten der modernen Trekking-E-Bikes bzw. E-Mountainbikes, die für den Trekking-Einsatz optimiert wurden, die richtigen Features dafür mit. Hochwertige Anbauteile, eine durchdachte Ausstattung und die Wahl der Komponenten sollten auf die Universalität der Bikes abgestimmt sein.

Das Testfeld und die unterschiedlichen Trekking-Konzepte in unserem E-Bike-Vergleichstest

Bei der Auswahl der Test-Bikes für diesen Vergleichstest haben wir darauf geachtet, das sehr breite Angebot an unterschiedlichen Konzepten für Trekking-Touren, Radreisen und Alltagseinsatz darzustellen. Auch um euch die unterschiedlichen Einsatzbereiche, typenspezifischen Besonderheiten und allgemeinen Möglichkeiten der einzelnen Konzepte umfassend erklären zu können und ein ganzheitliches Bild zu zeichnen.

Wir haben 8 Bikes mit insgesamt vier unterschiedlichen und teils neuartigen Konzepten gegeneinander antreten lassen, um euch bei der Kaufentscheidung eures modernen Trekking-E-Bikes zu helfen. Tiefeinsteiger gegen E-Gravel-Bikes und E-Mountainbikes zu testen, erscheint euch unfair? Ist es nicht! Ganz im Gegenteil – die Anforderungen und Potenziale sind je nach Fahrertyp sehr unterschiedlich. Und genau das wollen wir mit diesem Vergleichstest abbilden. Schließlich geht es darum, das beste Bike für euch und eure Bedürfnisse zu finden. Manchmal muss man auch rechts und links über den Tellerrand hinausschauen, um zu erkennen, was möglich und sinnvoll ist. Im Folgenden stellen wir euch die Konzepte und Bikes im Testfeld ausführlich vor.

Die Trekking-E-Bikes, E-Mountainbikes und das E-Gravel-Bike im Vergleichstest

Der Klassiker – Hardtail mit Diamantrahmen

E-Trekking-Hardtails besitzen keine Federung am Heck. Für den sportlichen Geländeeinsatz spricht aus Komfort- und Traktionsgründen außer dem Preis deshalb nichts für ein Hardtail. Für den Trekking-, Pendel- und Toureneinsatz hingegen können E-Hardtails eine sinnvolle, meist günstigere Alternative zu Fullys sein, wenn ihr hauptsächlich auf befestigten Wegen unterwegs seid. Um den fehlenden Komfort am Heck im Vergleich zu einem Fully auszugleichen, sollten voluminöse Reifen verbaut sein. Zudem macht eine gefederte Sattelstütze Sinn, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Dies Kategorie – allerdings ohne gefederte Sattelstütze – wird im Testfeld vom Greyp T5.2 vertreten.


Die neue Generation – Offroad-Tiefeinsteiger

Offroad-Tiefeinsteiger sind modern und manche sogar revolutionär. Im Fachhandel gehen die Verkaufszahlen zu Recht durch die Decke. Sie vereinen Generationen von Menschen und verbinden Einsatzgebiete wie kaum ein anderes Bike und auch konstruktionstechnisch sind sie eine echte Meisterleistung. Ohne Oberrohr müssen sie ähnliche Fahreigenschaften wie ein Hardtail oder Fully besitzen, und das ist eine große Herausforderung. Vergesst das Klischee „Tiefeinsteiger sind für Omas“! Die neuen E-Mountainbikes ohne Oberrohr bieten den zusätzlichen Komfort beim Auf- und Absteigen und ermöglichen euch auch trotz Verletzung, eingeschränkter körperlicher Flexibilität oder höheren Alters den vollen E-MTB-Fahrgenuss. Aber natürlich könnt ihr die Bikes auch einfach nur deshalb fahren, weil ihr sie optisch cool findet. Im Testfeld wird diese Kategorie durch drei unterschiedliche Bikes vertreten. CENTURION hat die zweite Generation des Testsiegers aus unserem Offroad-Tiefeinsteiger-Vergleichstest, das CENTURION Country R2600i, ins Rennen geschickt. Kalkhoff ist mit dem Entice 5.B Advanced+ vertreten, das mit einer besonders hohen Zuladung von 144 kg besonders für schwere Fahrer und reichlich Gepäck gemacht sein soll. Riese & Müller tritt mit dem vollgefederten und revolutionären Offroad-Tiefeinsteiger Homage an, der durch seinen Dämpfer am Heck den Fahrkomfort von Tiefeinsteigern aufs nächste Level heben will.


E-Mountainbike-Fully

E-Mountainbike-Modelle für den Trekking-Einsatz besitzen wie auch sportliche E-Mountainbike-Fullys eine Federung an Front und Heck. Sie sorgen nicht nur für Komfort und Traktion, sondern ermöglichen auch Einsätze in leichtem Gelände. Die Hersteller gehen die Annäherung von sportiven E-Mountainbikes und modernen Trekking-Bike Fullys unterschiedlich an. MERIDA stattet ihr sportives E-Mountainbike eONE FORTY, das für den Trail-Einsatz gemacht wurde, mit Schutzblechen, Heckträger und Ständer aus, wodurch das sportliche Bike auch im Trekking-Bereich eingesetzt werden kann. Auch FLYER schickt mit dem Goroc3 6.50 ein Bike ins Rennen um den besten Trekking-Allrounder, der viel Mountainbike-DNA versprüht. Trek verfolgt hingegen einen anderen Ansatz und hat von Grund auf neu gedacht. Die Abstimmung von Sitzposition, Kinematik und Federelemente, Geometrie und dem Level an Komfort des Trek Powerfly FS 9 Equipped ist gleichermaßen für den leichten Trail- und Trekking-Einsatz konzipiert.


E-Gravel-Bike – Abenteuerrad mit Rennlenker

Eine weitere, spannende Alternative zu klassischen Trekking-E-Bikes können E-Gravel-Bikes sein. Sie sind meist leichter als Trekking-Bikes und übertragen den Trend, den man aus der analogen Gravel-Szene kennt, ins motorisierte Segment. Bikepacking nennen die Freunde von Rennlenkern die moderne Art von Trekking, bei der Rennradfahrer und Gravel-Biker Abenteuerlust, Touren mit Gepäck und oft auch Übernachtungen im Freien verbinden. Der Rennlenker ermöglicht auf langen Touren mehrere Griffpositionen, sodass die Sitzposition variiert werden kann. Doch dafür gibts es meistens – wie auch am Niner RLT e9 RDO Test-Bike – keine Federgabel. Ein gutes E-Gravel-Bike schafft es, durch harmonisch abgestimmte Nachgiebigkeit aus dem Rahmen und den Komponenten dennoch Schläge und Vibrationen abzumildern. Auch beim Gepäcktransport geht das einzige E-Gravel-Bikes im Testfeld einen anderen Weg: Spezielle Taschen, die am Lenker, im Rahmendreieck oder an der Starrgabel angebracht werden, ermöglichen eine gleichmäßige Gewichtsverteilung.

Bike Preis Gewicht Motor/Akku Alltagstaugsausstattung
CENTURION Country R2600i 4.199 € 26,60 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
FLYER Goroc3 6.50 5.699 € 27,04 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
Greyp T5.2 5.500 € 26,80 kg MPF 6.0c / 700 Wh ja
Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ 4.099 € 25,90 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
MERIDA eONE-FORTY EQ 4.799 € 25,24 kg Shimano EP8 / 630 Wh (504 Wh in S) ja
Niner RLT e9 RDO 6.299 € 17,55 kg Bosch Performance Line CX / 500 Wh keine Schutzbleche, kein Ständer
Riese & Müller Homage GT Touring 8.018 € 34,10 kg Bosch Performance Line CX / 1.250 Wh ja
Trek Powerfly FS 9 Equipped 6.999 € 27,10 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
CENTURION Country R2600i | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 80/- mm (v/h)
26,6 kg in Größe L | 4.199 € | Zum Test
FLYER Goroc3 6.50 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 140/130 mm (v/h)
27,04 kg in Größe L | 5.699 € | Zum Test
Greyp T5.2 | MPF 6.0c/700 Wh | 100/- mm (v/h)
26,8 kg in Größe L | 5.500 € | Zum Test
Kalkhoff Entice 5 Advanced+ | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 75/- mm (v/h)
25,9 kg in Größe L | 4.099 € | Zum Test
MERIDA eONE-FORTY EQ | Shimano EP8/630 Wh (504 Wh in S) | 140/133 mm (v/h)
25,24 kg in Größe M | 4.799 € | Zum Test
Niner RLT e9 RDO | Bosch Performance Line CX/500 Wh | -/- mm (v/h)
17,55 kg in Größe 56 | 6.299 € | Zum Test
Riese & Müller Homage GT Touring | Bosch Performance Line CX/1.250 Wh | 100/105 mm (v/h)
34,1 kg in Größe L | 8.018 € | Zum Test
Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 6.999 € | Zum Test

Warum sind Haibike, GIANT und Moustache nicht dabei?

Die Auswahl an Trekking-E-Bikes am Markt ist riesig, aber bei genauerem Hinsehen wird klar, dass nicht alle das Potenzial haben, auch ein gutes Bike für den modernen Trekking-Einsatz zu sein. Ein hoher Schwerpunkt aufgrund der Akkuposition, weniger robuste Komponenten und wenig Komfortelemente limitieren schon im Händlerschaufenster viele Modelle. Leider spiegeln die aktuellen Lieferprobleme auch die aktuelle Situation für uns wider. Haibike, GIANT und Moustache konnten das angefragte Modell zum Testzeitraum leider nicht liefern. Und auch Prophete und der Newcomer HoheAcht hatten nicht das richtige Bike im Testzeitraum für uns parat.

Von wem wurden die Trekking-E-Bikes getestet und wie?

Reales Fahrverhalten bei Wind und Wetter auf unterschiedlichem Untergrund statt Excel-Tabellen, theoretische Daten und Labormessungen. Wir orientieren uns an der Praxis auf der Tour statt an den Kenngrößen auf dem Papier. Deshalb haben wir alle Bikes rund um unser Headquarter in Stuttgart beim täglichen Pendeln, auf abwechslungsreichen kleinen Runden und auf längeren Strecken getestet. Dabei haben wir die Grenzen jedes Bike ausgelotet – on- und offroad, mit und ohne Gepäck auf Asphalt, Schotter-, Wiesen- und Waldwegen. Auch auf Abstechern in leichte Pfade mussten die Bikes zeigen, was sie draufhaben. Zwischen Genusskilometern und steilen Anstiegen fanden wir Spaß, Flow, leckere Maultaschen, guten Espresso und leckeres Bier. Wir sind in den Explorer-Modus verfallen und haben unsere Heimat neu entdeckt. Auch spannende Einsichten blieben nicht aus. Spoiler: Es gibt auch Bikes im Test, die mit gerade einmal 10 kg Gepäck am Heckträger gar nicht klarkommen.

Jonas, 32, Chefredakteur von E-MOUNTAINBIKE und nach dem Test mit der Überzeugung, dass E-Mountainbikes die Trekking-Bikes der Zukunft sind
„Krass, wie unterschiedlich Bikes sein können, die alle behaupten, das Gleiche zu können. Dieser Test hat eindeutig gezeigt, dass Trekking-E-Bike nicht gleich Trekking-E-Bike ist. Es kommt auf die kleinen und großen Details an. Das richtige E-Mountainbike ist für viele die bessere Wahl.“
Felix, 29, Testchef und E-Experte mit Blick auf das Gesamtkonzept
„Ich teste über 100 Bikes im Jahr und bringe reichlich Wissen aus dem Performance-orientierten E-Mountainbike-Bereich mit. Eine gute Einstellbarkeit und ein passendes Gesamtkonzept sind der Schlüssel zum richtigen Bike. Und genau hier unterscheiden sich die Modelle im Testfeld deutlich. Es gibt super Gesamtkonzepte, aber auch weniger durchdachte Bikes, die nicht überzeugen können. Trek macht mit dem Powerfly FS 9 Equipped vor, wie es geht.“
Rudolf, 34, Redakteur, Connectivity-Experte und Early Adopter
„Die Software ist genauso wichtig wie die Hardware! Individuelle Motoreinstellungen, reichweitenbasierte Navigation, Diebstahlschutz und Schnittstellen für Datenaustausch mit digitalen Plattformen sind Benefits, die Bikes smarter, vielseitiger und dadurch auch schlichtweg besser machen. Riese & Müller und Greyp zeigen, was möglich ist, und sind beide Pioniere auf dem Gebiet.“
Manne, 63, Redakteur und Ex-Beamter, der nicht in den Ruhestand will
„Ich möchte mit dem E-Bike on- und offroad pendeln und dabei meinen Hundeanhänger ziehen – schließlich will mein Hund Henry immer mit ins E-MOUNTAINBIKE-Office. Die Trekking-E-Bikes haben fast alle eine Anhängerfreigabe, das ist gut für mich und viele Familien mit Nachwuchs. Aber auch die Zuladung muss stimmen. Wenn ich ohne Hänger mit meinen Kumpels unterwegs bin, will ich ein gutmütiges und komfortables Bike.
Mein Favorit: das CENTURION.“
Susanne, 56, Teamassistentin, Genießerin und begeisterte Pendlerin
„Ich pendle viel mit dem E-Mountainbike, mal auf gemäßigten Pfaden, mal auf Radwegen, und das ganzjährig. Gute Lampen, komfortable Sitzposition und das Fahrgefühl des Motors an der 25-km/h-Schwelle sind für mich genauso wichtig wie das Handling mit Gepäck, wenn ich am Wochenende auf langen Offroad-Touren unterwegs bin.“
Eric, 50, Testfahrer und Designliebhaber
„Ich bin vom Design und Look der meisten Bikes in diesem Testfeld positiv überrascht. Da sind echte Hingucker dabei! Überrascht hat mich auch, dass manche Bikes trotz hoher erlaubter Zuladung mit meinem Kampfgewicht von rund 90 kg und 10 kg Zuladung bereits komplett überfordert sind. Mein Favorit ist das Riese & Müller, auch weil hier das Gepäck vollgefedert ist und so kaum Einfluss auf das Handling hat.“
Leonie, 22, Testfahrerin, Fotomodell und Leichtgewicht
„Ich bin leicht und zierlich. Da ich meinen Akku in der Wohnung lade und mein Bike im Keller abstelle, sind für mich ein einfach zu entnehmender Akku und ein leichtes Bike super wichtig. Viele Bikes im Test sind für mich daher schlichtweg zu schwer. Das sportliche und leichte Niner mit Rennlenker hat es mir angetan.“

Worauf kommt es beim Trekking-E-Bike an? Die wichtigsten Kriterien für den Kauf

Um später keine böse Überraschung zu erleben, sollte man sich schon vor dem Kauf genau überlegen, was man mit dem Trekking-E-Bike vorhat und was einem wichtig ist. Die Feinheiten können den Unterschied machen. In diesem Abschnitt geht es um die Potenziale von modernen E-Bikes, ihre Möglichkeiten und die richtigen Fragen, die ihr euch vor dem Kauf stellen solltet.

Wollt ihr ein Navigationsgerät auf eurer Tour dabei haben? Wie schwer seid ihr und dürft ihr das Traum-Bike überhaupt fahren, ohne die maximale Zuladung zu überschreiten? Braucht ihr wirklich 1.000 Wh Akkukapazität oder mehr? Damit ihr für euch die beste Entscheidung treffen könnt, haben wir im nächsten Abschnitt die wichtigsten Kriterien vorbereitet, die es vor dem Kauf eines Trekking-E-Bikes zu beachten gilt. Zudem geben wir euch weitere wichtige Fragen mit auf den Weg zum Trekking-E-Bike-Glück. Mit dem Wissen aus diesem Vergleichstest versprechen wir euch auch, dass ihr jede Einzelne davon beantworten könnt.

Trekking-Bikes bieten mehr Sexappeal denn je zuvor – Look und Verarbeitung sind zeitgemäß, manchmal …

Die Zeiten, in denen Trekking-E-Bikes langweilig waren und optisch das Flair einer Plattenbausiedlung der 70er-Jahre versprühten, sind vorbei! Aktuell halten Entwicklungen aus dem E-Mountainbike-Bereich auch im Trekking-Bereich Einzug und befeuern das Segment mit neuem Sexappeal. Elegant proportionierte Rahmen mit stimmiger Linienführung und darauf abgestimmter Lackierung, eine saubere Kabelführung, clevere Integration der Motorkomponenten, und eine entsprechende Verarbeitungsqualität versprühen einen neuen Charme. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Betrachtet man die Cockpits der Bikes im Test, fällt sofort auf, welcher Hersteller sich über Kabelmanagement und Look Gedanken gemacht hat und wer es nicht schafft, Ordnung in die Kabel für Lampe, Display, Remote, Schaltung und Bremsen zu bringen.

Wie, wo und wann fährst du? Die Ausstattung sollte zu eurem Einsatzzweck passen

Bezüglich Ausstattung und Gesamtkonzept des jeweiligen Bikes haben wir uns dieselben Fragen gestellt, die ihr euch stellen solltet: Was macht ihr am meisten mit dem Trekking-E-Bike? Limitieren die Komponenten das Bike in der Praxis oder werden durch sie mehr Einsatzzwecke möglich, als für das Bike eigentlich angedacht waren? Braucht ihr eine Lichtanlage, die auch nachts für vollen Durchblick sorgt, oder reicht es euch aus, gesehen zu werden? Ihr sucht die eierlegende Wollmilchsau, die alles kann? Dann gilt: Lieber mehr als zu wenig Variabilität, Offroad-Fähigkeiten und Sicherheitsreserven.

Ein profilierter und voluminöser Reifen, der genau auf ein breites Einsatzgebiet abgestimmt wurde, wie am Trek Powerfly FS 9 Equipped, macht sich nicht nur auf Trails, sondern auch auf Schotter und Asphalt gut. Auch eine absenkbare Sattelstütze ist kein E-MTB-Hightech-Schnickschnack, sondern hilft beim bequemen Auf- und Absteigen, sorgt für reichlich Bewegungsspielraum im leichten Gelände sowie auf Pfaden und ist ein echter Komfortgewinn. Zudem gibt sie euch die Möglichkeit, die Sattelhöhe schnell an unterschiedliche Fahrer anzupassen. Super für alle, die sich ein Bike teilen. Eine absenkbare und gleichzeitig gefederte Sattelstütze wie am CENTURION Country R2600i ist das Nonplusultra und holt aus einem Hardtail nochmal einiges an Komfort heraus. Bei den Bremsen und der Schaltung setzen fast alle Bikes im Test auf Technik aus dem E-Mountainbike-Bereich. Und das zu Recht. Neben einer standfesten Bremse ist auch die Dosierbarkeit wichtig. Auch wenn sich manche von euch erstmal etwas daran gewöhnen müssen, von Einfinger-Bremshebeln in Kombination mit einer guten Bremse profitiert jeder. Wie sieht es mit der Einstellbarkeit allgemein aus: Lassen sich die Höhe und Ausrichtung des Cockpits und der Sitzposition leicht verändern oder sind sie weitestgehend vorgegeben? Und auch wenn viele bei schlechtem Wetter weniger gerne unterwegs sind, kann man immer wieder von einem Regenguss überrascht werden. Halten die Schutzbleche die Nässe ab oder sind sie zu kurz und man ist Spritzbeschuss ausgesetzt?

Akku und Akku-Konzept – Ist die Reichweite alles, was zählt?

Eines vorweg: Wenn ihr euch fragt, welches E-Bike in diesem Test die größte Reichweite hat, müssen wir euch enttäuschen. Eine Antwort auf die Frage gibt es einfach nicht. Die Reichweite hängt nicht nur von der Größe eures Akkus ab. Der Faktor Mensch spielt hier eine entscheidende Rolle und beeinflusst neben Stromverbrauch, Effizienzgrad und Leistung eures Motors sowie rund 20 weiteren Faktoren wie Fahrweise, das Fahrergewicht, Außentemperatur, Höhenprofil und den gefahrenen Kilometern eure Reichweite. Folglich lässt sich die Reichweite zwischen den unterschiedlichen E-Bikes im Test gar nicht handfest vergleichen. Auch auf die Frage, wie weit ihr mit einer Akkuladung kommt, gibt es keine pauschale Antwort. Zwischen 20 und 100 km ist alles möglich. Absolute Angaben entsprechen nicht der Realität und sind schlichtweg falsch. Mehr Einzelheiten dazu erfahrt ihr im Artikel Die Wahrheit über Labortests.

Bei der Akkukapazität gilt: So viel wie nötig und so wenig wie möglich.“

Die wichtige Frage lautet: Wieviel Akkukapazität brauche ich wirklich? Hier gibt es eine einfache Antwort: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Denn mehr Akkukapazität führt zwangsläufig zu mehr Gewicht, zu einer veränderten Gewichtsverteilung und meist zu einem höheren Schwerpunkt. Und damit zu Kompromissen im Fahrverhalten, in der Alltagstauglichkeit und das zu einem deutlich höheren Preis. Wer seinen Tank nicht leer fährt, schleppt nur unnötiges Gewicht mit sich herum. Auch auf langen Touren muss es nicht immer gleich die Doppelakku-Lösung mit über 1.000 Wh Akkukapazität sein. Ein Schnellladegerät in der Mittagspause kann eine gute Alternative zu einem Akku mit mehr Saft sein. Wer mehr zum Thema Akku-Konzepte am E-Mountainbike erfahren möchte, findet alle relevanten Infos hier auf der Website.

Heutzutage ist jeder gut vernetzt – oder doch nicht? Connectivity, Displays, Diebstahlschutz und Navigation der Bikes im Test

Die Software spielt an modernen E-Bikes eine immer größere Rolle und trägt zum Fahrerlebnis E-Bike ihren Teil bei. Und damit meinen wir nicht nur die Software-Abstimmung des Motors, sondern besonders die zusätzliche Software-Features, die per App kontrolliert werden. In manchen Fällen kann erst durch die App das volle Potenzial des E-Bikes erschlossen werden. In diesem Test haben wir uns zur Aufgabe gemacht, alle Funktionen auszuprobieren und herauszufinden, was einen wirklichen Mehrwert bringt. Dabei spielen die Einfachheit und Usability der smarten Features eine entscheidende Rolle. Trotz zahlreicher Funktionen will keiner ein Handbuch lesen müssen, um alle Software-Features und den Diebstahlschutz an seinem Bike nutzen zu können. Die Automobilindustrie hat uns bereits gezeigt, dass es intuitiv und ohne viel Erklärung geht. Und so sollte es auch am E-Bike funktionieren. Alle Infos zum Thema Diebstahlschutz, GPS-Tracker und Co findet ihr bei unserem Schwestermagazin DOWNTOWN.

Wollt ihr ein Display, wie es bereits vor 8 Jahren am E-Bike benutzt wurde, das längst überholt ist und weniger kann als ein Nokia 3310? Oder eines mit einer hochwertigen Haptik, klasse Display und zahlreichen Features, das mit den modernen Geräten, die wir alltäglich benutzen, mithalten kann? Wenn auf euch Ersteres zutrifft, habt ihr kein Problem mit den Displays in diesem Test. Seid ihr Typ Numero Zwei, ist eure Auswahl beschränkt. Denn ob ein Bike smart ist, hängt – wie auch beim Auto – mit dem verbauten Display und der Software zusammen. Ihre Kombination bildet das digitale Herzstück der Bikes und entscheidet bezüglich der Connectivity und Navigationsmöglichkeiten über Top oder Flop.

Das FLYER und das Kalkhoff mit Bosch Intuvia-Display, das Niner mit Bosch Purion-Display und das MERIDA mit Shimano SC-E5003-Display bieten keinerlei Navigations- und Connectivity-Features. Dahingegen trumpfen das Riese & Müller, Trek und Greyp mit modernen Displays auf, die der Kommandozentrale von modernen Autos ähneln oder die durch euer Smartphone zu dieser Zentrale werden. Der unangefochtene Champion und das wegweisende Display für die Zukunft ist das Bosch Nyon. Mit seiner intuitiven Bedienung per Touch-Display, guter Integration und zahlreichen Features inklusive reichweitenbasierter Navigation gibt es aktuell den Ton auf dem Markt an. Als Next-Level-Bordcomputer vereint er alle Funktionen, die man an einem Trekking-E-Bike braucht. Aber auch das Bosch SmartphoneHub am Trek und das Central Intelligence Modul (CIM) am Greyp, die euer Handy zur intelligenten Steuerzentrale machen, kombinieren hochwertige Technik und reichweitenbasierte Navigation mit interessanten Zusatzfunktionen. Nur technische Spielereien? Nein! Denn diese Geräte nehmen euch die Routenplanung ab, lassen euch neue Wege entdecken und ermöglichen, eure Tour zu genießen. Abenteuer leicht gemacht und stressfrei.

Durch die Integration von Navi und Zusatzfunktionen in den Bordcomputer oder die Vernetzung eures Smartphones erreichen manche Bikes das nächste Level.“

Kann man die Displays einfach upgraden und sich so das Navi nachträglich ans Cockpit holen?

Jein. Hier muss man klar zwischen den einzelnen Displays und Herstellern unterscheiden. Das Intuvia-Display von Bosch kann einfach dank COBI.Bike-Halterung ein Update erfahren. Dann wird euer Smartphone zur Kommandozentrale und auch Navigationsfunktionen stehen euch über die COBI.Bike-App zur Verfügung. Preislich ist diese Lösung für 229 € attraktiver als das Upgrade auf ein aktuelles Nyon-Display (Kostenpunkt 349 €) und kann auch ohne Händler durchgeführt werden. In puncto Usability und Funktionsumfang kann es allerdings nicht mit dem Nyon mithalten. Das Kiox-Display lässt sich einfach und ebenfalls ohne Händler auf das Nyon-Display upgraden. Hier müssen lediglich die Halterung getauscht und die Kabel neu angesteckt werden. Beim Purion-Display geht das zwar auch, aber hier müssen alle Elektronikkabel erneuert werden. Wenn ihr das vorhabt, müsst ihr mit zusätzlichen Kosten für Kabel und den Arbeitsaufwand des Händlers einplanen.

Bei Shimano gibt es keine Navigationsfunktionen über ein Display. Der Vorteil eines Display-Updates am MERIDA eONE-FORTY EQ liegt in der Fähigkeit des Bluetooth-fähigen Shimano SC-EM800-Displays, die Motor-Unterstützungsstufen zusammen mit eurem Smartphone auf eure persönlichen Vorlieben einstellen zu können. Wie das geht und was es bringt, erfahrt ihr hier auf der Website. Wenn ihr mehr zum Thema Navigationsmöglichkeiten und Navis am E-Bike erfahren wollt, findet ihr in unserem Navigations-Special alle Infos die ihr braucht. Ein externes GPS-Gerät oder ein Handy ist zwar nicht die elegante, moderne Lösung, aktuell aber für manche die einzige Möglichkeit, mit dem E-Bike zu navigieren.

Das Herzstück jedes Bikes – Der Motor

Die Bikes im Testfeld setzen alle auf E-Mountainbike-Mittelmotoren. Warum? Weil sie die Speerspitze der E-Bike-Technologie und das Herzstück jedes E-Bikes sind. Sie bestimmen den Charakter des gesamten Bikes maßgeblich mit. Die Software und Motorabstimmung sowie die Kraftentfaltung vom Bosch Performance Line CX-Motor und Shimano EP8-Motor gehören zu den besten am Markt und genau darauf kommt es an. Nackte Kennzahlen wie Maximalleistung und maximales Drehmoment haben wenig Aussagekraft darüber, wie sich die Motoren und die Bikes in der Realität fahren. Vielmehr kommt es auf das Fahrgefühl und die Abstimmung von Software und Hardware an. Dem MPF 6.0c-Motor im Greyp gelingt es hier nicht, mitzuhalten. Er hat einen spürbaren Tretwiderstand und ist in Sachen Anfahrverhalten, Unterstützung bei niedrigen Trittfrequenzen und in der Kraftentfaltung nicht so ausgereift wie die Motoren von Bosch und Shimano im Test.

Dynamisch progressive Unterstützungsstufen wie der eMTB-Modus von Bosch und der Trail-Modus von Shimano sind auch an tourenorientierten E-Mountainbikes und Trekking-E-Bikes sinnvoll. Sie regeln die Motorleistung in Abhängigkeit vom Fahrer-Input und sorgen dafür, dass ihr nicht dauernd zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsmodi hin und her schalten müsst. Dadurch ist man mit voller Konzentration auf der Straße oder dem Waldweg unterwegs, gleichzeitig erspart es den ein oder anderen Schaltvorgang. Besonders für unerfahrene Biker ein echter Mehrwert und auch ein Sicherheitsaspekt. Niner und Riese & Müller setzen auf den Sport- anstatt den eMTB- Modus. Unser Tipp: Lasst euch vom Händler den eMTB-Modus aufspielen.

Der neue Tour+Modus für Bosch Performance Line CX-Motoren und der E-MTB Light-Modus am Trek funktionieren ähnlich. Sie sind auch progressiv, verlangen aber mehr Input vom Fahrer als der eMTB-Modus – eine gute Option in der Ebene oder zum Akku sparen.

Beim Motor eures E-Bikes sind Fahrgefühl und Software-Abstimmung wichtiger als pure Leistung.“

Mehr Infos zu allen relevanten E-Mountainbike-Motoren findet ihr in unserem Motoren-Vergleichstest mit den 8 wichtigsten Modellen.

Handling und Fahrverhalten – Wie fahren sich die Bikes mit und ohne Gepäck?

Leider lassen sich immer noch viele Kunden von einer vielversprechenden Ausstattungsliste und nackten Kennzahlen beim Kauf eines E-Bikes blenden. Aber ein Rad mit reichlich Motorpower kann immer noch schlecht bergauf fahren. Auf dem Papier und in der Theorie lässt sich das Handling eines Bikes einfach nicht ausreichend beurteilen. Und erst recht nicht, wenn ihr mit Gepäck unterwegs seid. So kommt es vor, dass Kunden nach ihrem Kauf nicht zufrieden sind, weil Fahrverhalten und Fahrspaß nicht zu ihren Erwartungen passen und sie das Handling des Bikes überfordert.

Passen das Grip-Niveau, Profil und Fahrverhalten der Reifen zum Einsatzgebiet? Auf welchem Untergrund seid ihr hauptsächlich unterwegs? Wie verhält sich das Bike beim Überfahren von Bordsteinkanten, Schlaglöchern und kleinen Unebenheiten? Rollt es über solche Hindernisse einfach hinweg oder ist es dabei schwierig zu steuern? Wie kommt das E-Bike mit höheren Geschwindigkeiten zurecht? Wie verändert sich das Fahrverhalten mit Gepäck? Auch eine ausbalancierte Gewichtsverteilung macht sich im Fahrverhalten bemerkbar und kann für mehr Vertrauen und ein besseres Sicherheitsempfinden auf dem Bike sorgen. Wichtig ist, sich im Vorfeld zu informieren, ob der Charakter eines Bikes zu einem passt und das abliefert was der Hersteller in seinen Marketing-Parolen verspricht. Nur wer sich richtig informiert, kann die richtige Kaufentscheidung treffen und Enttäuschung im Nachhinein vermeiden. Die oben gestellten Fragen sind zentraler Bestandteil jedes einzelnen Bike-Tests in diesem Vergleichstest. So wollen wir euch helfen, die wichtigsten Fragen vor dem Kauf selbst beantworten zu können und Fehlkäufe mit bösen Überraschungen zu vermeiden.

Genug Platz vorhanden? Wie sieht das Transportkonzept der E-Bikes für Touren aus?

Wenn ihr einen Packesel für Touren mit Gepäck sucht, solltet ihr darauf achten, dass das Gesamtkonzept aus Sicherheit, Handling mit Gepäck und die zulässige maximale Zuladung zu euren Anforderungen und eurem Gewicht passen. Und damit meinen wir nicht nur die Daten auf dem Papier, sondern die wirklichen Eigenschaften in der Praxis. Leider werden viele Kunden, die etwas mehr auf die Waage bringen oder mit reichlich Gepäck unterwegs sein wollen, mit der Kennzahl eines hohen zulässigen Gesamtgewichts (zGG) geködert. Aber nur, weil ein Bike ohne Einbußen von Garantie und Gewährleistung viel zuladen darf, heißt das noch lange nicht, dass es in der Praxis auch mit den realen Anforderungen einer hohen Gesamtmasse zurechtkommt.

Um auch beim Thema Gepäck so realitätsnah wie möglich zu testen, haben wir eine Packliste erstellt, mit allem, was es auf einem Zwei-Tages-Trip mit einer Übernachtung braucht. Zusammengerechnet ist man ohne Zusatzakku in der Regel mit 10 kg Gepäck unterwegs. Hört sich für euch nicht viel an? Auch weil die meisten Bikes zwischen 20 und 25 kg am Heckträger befördern dürfen? Dann haben wir schlechte Nachrichten. Dieser Test ist der beste Beweis dafür, dass bereits 10 kg Beladung bei manchen Bikes völlig ausreichen, um sie an ihre Grenze in Sachen Fahrstabilität zu bringen! Das Riese & Müller Homage macht vor, wie es geht. Als einziges Bike im Testfeld gehört das Gepäck hier zur gefederten Masse. Ob mit oder ohne Beladung – das Handling ist stets berechenbar und der Komfort extrem hoch. Das Kalkhoff Entice 5 Advanced + hingegen schaukelt sich mit Gepäck bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten auf und wird dadurch sehr schwer zu fahren.

Packliste für die Wochenend-Tour

  • 1x Kleidung für abends
  • 1x Unterwäsche
  • Windjacke
  • Regenjacke
  • Wasser
  • Erste-Hilfe-Set
  • Müsliriegel
  • Dämpferpumpe
  • Luftpumpe oder Inflator und CO2-Kartusche
  • Multitool
  • 2 Reifenheber
  • Ersatzschlauch
  • Isolierband
  • Handy-Ladekabel
  • E-Bike-Ladegerät
  • ggf. Handtuch und Badehose
  • ggf. GPS-Gerät
  • ggf. Schloss
  • ggf. Ersatzakku

Generell gilt es beim Zuladen, den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten. Die meisten Bikes kommen mit dem klassischen Konzept: Heckträger für Packtaschen. Dennoch gibt es Unterschiede. Während einige Bikes im Testfeld, wie das CENTURION, Greyp, Trek, Riese & Müller und MERIDA auf Systeme wie Racktime, ORTLIEB QL3.1 und MIG setzen, die eine einfache und schnelle Montage und Demontage der passenden Taschen ermöglichen, gibt es andere, die mit deutlich mehr Fummeleien verbunden sind.

Das Riese & Müller Homage und Niner RLT e9 RDO geben euch mit einem zusätzlichen Front-Gepäckträger die Möglichkeit, die Lastverteilung zwischen Front und Heck zu optimieren. Das Niner RLT e9 RDO bietet euch mit seinem Custom-Taschenkonzept, das perfekt auf das Bike maßgeschneidert wurde, noch viele weitere Möglichkeiten, das Gewicht sinnvoll zu verteilen. Allerdings hat das RLT e9 RDO auch einen Nachteil: Viele gängigen Packtaschen-Modelle für den Heckträger sind zu groß. So groß, dass man nicht mehr pedalieren kann, weil der Fuß dahin müsste, wo die Tasche ist. Falls auch Bikepacking-Trips auf dem Programm stehen, solltet ihr unbedingt unseren Artikel über Bikepacking und Bikes, Equipment, Tourenplanung und Übernachtung lesen!

Systeme wie Racktime, ORTLIEB QL3.1 und MIK halten Fahrradtaschen sicher auf dem Gepäckträger und sorgen für einfache Be- und Entladung. Wichtig ist, sich vor dem Kauf der Taschen darüber zu informieren, mit welchem System euer Bike ausgestattet ist.

Die Tops und Flops und spannendsten Erkenntnisse auf der Suche nach dem besten Trekking-E-Bike 2021

Wir haben den Alleskönner unter den modernen Trekking-E-Bikes, tourenorientieren E-Mountainbikes und E-Gravel-Bikes gesucht, der ein cleveres Gesamtkonzept bietet und mit dem ihr sicher und komfortabel unterwegs seid. Ob off- oder onroad, mit Gepäck oder ohne, auf der Langstrecke oder beim Pendeln: Das beste Bike im Test sollte überall überzeugen und kann es auch.

Unser Vergleichstest mit unterschiedlichen Konzepten und modernen Bikes hat uns ermöglicht, aufschlussreiche Erkenntnisse zu gewinnen und zentrale Fragen zu beantworten, die fast jeder Touren-E-Biker stellt. Im Folgenden beleuchten wir die High- und Lowlights des Vergleichstest.

Die Tops und Flops und spannendsten Erkenntnisse auf der Suche nach dem besten Trekking-E-Bike

Neu gedacht und konsequent durchgezogen!
Die neue Generation an E-Mountainbikes, die speziell für den modernen Trekking-Einsatz entwickelt wurden, vereinen neuen Style mit E-Mountainbike-DNA und exzellenten Fahreigenschaften on- und offroad. Die Hinterbau-Performance und das Gesamtkonzept des Trek Powerfly FS passen perfekt zu den Anforderungen von modernem Trekking. Hier wurde alles bis ins letzte Detail durchdacht. Es gibt im Testfeld kein stimmigeres Gesamtpaket.
Peace of Mind!
Auch wenn GPS-Tracker (noch) kein physikalisches hochwertiges Schloss ersetzen, erhöht sie den Seelenfrieden beim Abstellen von Bikes deutlich. Zwar kommen nur wenige im Test ab Werk mit einem Diebstahlschutz. Aber bei fast allen Bikes lassen sich die GPS-Tracker nachrüsten, mit denen ihr euer Bike im Falle eines Diebstahls nachverfolgen könnt. Riese & Müller mit dem eigenen Sicherheitskonzept (RX-Connect) aus GPS-Tracker, eSIM und Versicherungsschutz geht sogar noch eine Stufe weiter: Wird euer Bike gestohlen und nicht wieder aufgefunden, wird es euch ersetzt. Für den Rundum-sorglos-Service ruft Riese & Müller eine Gebühr ab. Los geht’s bei 114 € pro Jahr.
Next Level
Der Nyon-Bordcomputer von Bosch vereint alle Features, die ihr auf
einer Tour braucht, und gibt die Richtung am Markt an. Mit seiner intuitiven Bedienung, Touch-Display, guter Integration und zahlreichen Features inklusive reichweitenbasierter Navigation ist das Nyon das wegweisende Display für die Zukunft am Trekking-E-Bike.
Schwarzes Gold
Grobstollige Reifen sind nicht nur was für Mountainbiker, sondern auch auf Schotter und Asphalt gut! Den besten gelingt der Kompromiss aus Rollwiderstand und Grip. Zudem sind sie wichtiger Teil eures Dämpfungssystems und ausschlaggebend für das Fahrgefühl. Komfort entsteht hier durch Volumen, besonders an Hardtails. Der 2,4” breite Bontrager LT4, der am Trek Powerfly FS Expert eingesetzt wird, könnte aus so manchen Bikes noch einiges herausholen.
Mehr Komfort am Hardtail
Die absenkbare Sattelstütze, die zugleich gefedert ist, sorgt nicht nur für reichlich Komfort beim Auf- und Absteigen, sondern auch während der Fahrt. Die Federung nimmt Bordsteinkanten und Schlaglöchern ihren Schrecken. Über den Luftdruck wird sie an das Körpergewicht angepasst. Ein klarer Tuning-Tipp für mehr Komfort an jedem Hardtail.
Weniger Knöpfe drücken und mehr genießen
Smarte progressive Unterstützungsstufen und individuell konfigurierbare Modi sind die Zukunft auch an tourenorientierten E-Mountainbikes und Trekking-E-Bikes. Sie regeln die Motorleistung in Abhängigkeit vom Fahrer-Input und sorgen dafür, dass ihr nicht dauernd zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsmodi hin und her schalten müsst.
Entspannt bis sportlich
Ein höhen- und winkelverstellbarer Vorbau ermöglicht euch, die Sitzposition nach euren persönlichen Vorlieben und Einsatzgebiet anzupassen. So findet jeder die gewünschte Sitzposition, mit der er auch richtig lange Strecken komfortabel meistern kann. Leider kommt diese Technik lediglich beim CENTURION und Kalkhoff zum Einsatz.
Schlichtweg überfordert
Dem Kalkhoff Entice 5 Advanced+ mangelt es an Fahrstabilität. Bereits bei moderaten Geschwindigkeiten versetzt es sich in Schwingungen, was in starkem Lenkerflattern resultiert. Es fordert die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Mit Packtaschen am Heck tritt dieser Effekt noch früher ein, selbst wenn man weit unterhalb der maximalen Zuladung von 144 kg bleibt.
Back to the future
Eine Booting-Zeit von 30 Sekunden? Hört sich nach Windows 95 an, ist aber in diesem Test Realität. Das Greyp T5.2 kann zwar mit vielen modernen Features glänzen, braucht aber für den Start der Motoreinheit zu lange. Auch das Kabelchaos und die zahlreichen Steckverbindungen sehen nicht nach Zukunft, sondern nach Vergangenheit aus. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf.
Zu wenig!
Fast alle Hersteller verbauen zwar Bremsen aus dem Mountainbike-Bereich. Einige setzen aber auf günstige und schwache Modelle und kleine Bremsscheiben. Besonders für schwere Fahrer und auf Touren mit zusätzlichem Gepäck limitiert das bei einigen Bikes das Potenzial und die Sicherheit. Den größten Flop leistet sich Kalkhoff. Die kleinen 180-mm-Bremsscheiben sind für die hohe Zuladung von 144 kg keine gute Wahl.
Nicht mehr zeitgemäß
Ein Display mit keinerlei Connectivity-Möglichkeiten und einem geringen Funktionsumfang wie das Bosch Intuvia und das Shimano SC-E5003 Display sind nicht mehr zeitgemäß. Bei Bosch empfiehlt sich ein Update auf das Nyon oder eine COBI.Bike-Halterung, mit der euer Smartphone zur Kommandozentrale wird. Dann kommt ihr in den Genuss von zahlreiche Zusatz- und Navigationsmöglichkeiten.
Wer braucht ein Hardtail?
Der größte Vorteil von Hardtails sind meist die niedrigeren Kosten. Auch der Wartungsaufwand ist aufgrund des fehlenden Dämpfers und weniger Lager im Vergleich zu einem Fully deutlich geringer. Wer ein Bike ohne Dämpfer am Heck in Betracht zieht, sollte auf besondere Komfortelemente, wie z. B. gefederte Sattelstützen und voluminöse Reifen, achten, sonst wird der Fahrkomfort abseits befestigter Wege stark eingeschränkt.
Braucht ihr Packtaschen oder geht’s auch anders?
Mit 7 von den 8 getesteten Bikes könnt ihr Packtaschen nutzen, wie ihr es von normalen Trekking-Bikes seit Jahren kennt. Am Niner geht das leider nicht, da viele handelsübliche Packtaschen zu groß für das E-Gravel-Bike sind. Das Problem: Man bleibt mit den Füßen beim Pedalieren an den Packtaschen hängen. Zum Glück hat das Niner ein eigenes Taschen-System, sodass ihr dennoch Stauraum habt.

Das beste E-Bike für den modernen Trekking-Einsatz: Trek Powerfly FS 9 Equipped

Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 6.999 € | Zum Test

Im spektakulären Vergleich der modernen E-Bikes für den Trekking Einsatz hat sich das Trek Powerfly FS 9 Equipped mit seinem durchdachten und innovatives Konzept durchgesetzt, das über die herkömmliche Denkweise in Bike-Kategorien hinwegsieht. Das Powerfly schafft es durch seinen modernen Ansatz, das Beste aus den Bereichen E-Mountainbike und Trekking zu vereinen, und definiert die neue Generation an E-Mountainbikes für den modernen Trekking- und Touren-Einsatz. Das ideal abgestimmte Fahrwerk, die ausgewogene Sitzposition und das gutmütige Handling sorgen gleichzeitig für Fahrspaß und ein hohes Sicherheitsempfinden, egal ob on- oder offroad. Trek hat alles bis ins letzte Detail durchdacht und ein stimmiges Gesamtpaket entwickelt, das verschiedenste Ansprüche auf moderne Art vereint und ein breites Einsatzgebiet abdeckt: von Offroad-Pendeln bis hin zu Wochenendausflügen und Radreisen mit Gepäck. Abgerundet wird das gelungene Konzept von der eleganten Optik und den zahlreichen Connectivity-Features des Bosch SmartphoneHub. Egal ob für Trekking-Jünger oder erfahrene Langstrecken Profis, das Trek Powerfly FS 9 Equipped können wir ausnahmslos jedem empfehlen – Testsieg. Es ist das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz 2021.

Hier geht’s zum ausführlichen Test des Trek Powerfly FS 9 Equipped


Unser Trekking E-Bike Kauftipp: CENTURION Country R2600i

CENTURION Country R2600i | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 80/- mm (v/h)
26,6 kg in Größe L | 4.199 € | Zum Test

Bereits in unserem Offroad-Tiefeinsteiger-Vergleichstest 2020 konnte das CENTURION E-Fire Country F3500 zeigen, was es drauf hat. Der überarbeitete Nachfolger, das CENTURION Country R2600i mit Bosch-Motor, konnte gegen die starke Konkurrenz in diesem Trekking-Vergleichstest beweisen, dass es zu den besten Bikes des modernen Trekking-Segments gehört. Es kann die Sicherheits- und Komfort-Vorteile eines tiefen Durchstiegs voll ausspielen und punktet auf langen (Offroad-)Strecken und Wochenendausflügen mit einer entspannten Sitzposition und einem stabilen Fahrverhalten. Auch abseits befestigter Wege und mit Gepäck lässt es sich mit seinem intuitiven und gleichzeitig wendigen Handling einfach fahren. Einziges Manko auf Touren: Die Connectivity- und Navigationsmöglichkeiten sind beschränkt. Da das CENTURION mit 4.199 € das zweitgünstigste Bike im Vergleichtstest ist, könnt ihr einen Teil des Gesparten gleich in ein Upgrade auf ein Nyon-Display investieren. Die gute Ausstattung und der attraktive Preis runden das Gesamtpaket des CENTURION Country R2600i gekonnt ab – verdienter Kauftipp!

Hier geht’s zum ausführlichen Test des CENTURION Country R2600i


Der Verlierer des Tests: Kalkhoff Entice 5.B Advanced+

In diesem Test gibt es Gewinner, aber auch Verlierer. Das Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ zählt zu letzteren. Der offroad Tiefeinsteiger will mit seinem tiefen Durchstieg in Kombination mit dem hohen zulässigen Gesamtgewicht von 170 kg – und damit auch höchsten Zuladung in diesem Test – insbesondere schwere Fahrer und alle, die mit reichlich Gepäck unterwegs sind, begeistern. Doch genau hiermit hat es sich übernommen und kann die Erwartung in der Praxis nicht erfüllen. Dem Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ mangelt es an Fahrstabilität und einer Ausstattung, die zu einer hohen Zuladung passt. Bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten kommt es zu Lenkerflattern, das in einem unsicheren Fahrverhalten resultiert. Mit Beladung am Heckträger wird dieser Effekt nochmals erheblich verstärkt, auch deutlich unterhalb der maximalen Zuladung. In Sachen Fahrkomfort und Bremsleistung leistet es sich im Vergleich zur hochkarätigen Konkurrenz weitere Patzer. Bei niedrigen Geschwindigkeiten lässt sich das Entice 5.B Advanced+ zwar leicht durch den Stadtverkehr steuern, für den Trekking-Einsatz auf Wald- und Wiesenwegen oder Fahrten mit Gepäck ist es aber nicht geeignet und rutscht so ans Ende des Testfeldes. Hier geht’s zum ausführlichen Test.


Alle Bikes im Test

CENTURION Country R2600i | FLYER Goroc3 6.50 | Greyp T5.2 | Kalkhoff Entice 5.B Advanced + | MERIDA eONE-FORTY EQ | Niner RLT e9 RDO | Riese & Müller Homage GT Touring | Trek Powerfly FS 9 Equipped

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FLYER Goroc3 6.50 im Test – Besseres Trekking durch Fokus auf E-MTB-Gene? https://ebike-mtb.com/flyer-goroc3-6-50-test-2021/ Fri, 24 Sep 2021 07:00:53 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=90745 90745 Das FLYER Goroc3 6.50 wirkt auf den ersten Blick gar nicht wie ein Trekking-E-Bike. Die vollgefederte Rahmenplattform lässt viel Mountainbike-DNA unter der Trekking-Ausstattung durchblicken. Macht es das zum besseren Trekking-Bike? Das Schweizer Bike mit Bosch Performance CX-Motor und DualBattery-Option will sich im Test beweisen.

FLYER Goroc3 6.50 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 140/130 mm (v/h)
27,04 kg in Größe L | 5.699 € | Hersteller-Website

Das E-Bike ist Teil unseres großen Trekking-E-Bike Vergleichstest. Hier findet ihr eine Übersicht über das Testfeld und alle wichtigen Informationen zur neuen Generation von Trekking-E-Bikes.

Das FLYER Goroc3 6.50 im Test: So fährt sich das Trekking-E-Bike mit MTB-Genen

Wenn es um Trekking geht, hat der Schweizer Hersteller FLYER einen Heimvorteil: Die hügelige Landschaft ist ein Trekking-Paradies, gleichzeitig tummeln sich zahlreiche Trails mit höchstem Schwierigkeitsgrad in diesem Alpenraum. Wenig verwunderlich, dass FLYER ein E-Bike mit starken Mountainbike-Einflüssen ins Rennen um den besten Trekking-Allrounder schickt. Das soll Vorteile bei Handling, Komfort und vor allem der Sicherheit bieten. Wir haben das 5.699 € teure und 27,04 kg schwere FLYER Goroc 3 6.50 in Größe L für euch getestet. Auf dem FLYER nimmt man zentral über dem Motor in einer leicht nach vorne gebeugten Sitzposition Platz. Dadurch lastet etwas Druck auf den Handballen, der dafür am Heck fehlt. Die Position ist aber aufrecht genug, um die Rundumsicht nicht einzuschränken. Auf Anstiegen sorgt die Gewichtsverteilung für Druck auf dem Vorderrad, wodurch dem FLYER selbst auf steilen Schotterrampen der Grip vorne nie ausgeht, das Vorderrad nicht abhebt und das E-Bike leicht beherrschbar bleibt. In der Ebene verhält sich das FLYER beim Durchfahren von langgezogenen Kurven stabil und berechenbar. Auch Fahranfängern gelingt die Kurvenfahrt über Schräglage auf Anhieb. In Geraden kommt das FLYER durch die Shimano MT520-Vierkolbenbremsen mit ergonomischen Einfingerhebeln sicher zum Stehen. Der leicht profilierte MAXXIS Forekaster sorgt als klassischer Mountainbike-Reifen bei Bremsmanövern während der Geradeausfahrt für zuverlässige Verzögerung, selbst auf schlecht befestigten Fahrbahnen.

2013 noch der letzte Schrei
Das in die Jahre gekommene Intuvia-Display beherrscht kaum mehr Funktionen als eine Sonnenuhr. Für mehr Connectivity lässt sich das 299 € teure COBI.Bike-System auf den Intuvia-Halter aufstecken.
Zu lang
Trekking-Fans nutzen Vario-Sattelstützen vorwiegend als praktische Aufstiegshilfe. Das lange Sattelrohr am FLYER verhindert aber, dass man den vollen Hub der Sattelstütze sinnvoll ausnutzen kann.
Überladen
Das Kabelmanagement am Cockpit ist FLYER nicht gut gelungen. Auch am Übergang zu Hinterbau muss man sich mit exponierten Zügen abfinden.
Meistert den Alltag
Mit dem umfangreichen Ausstattungspaket aus Gepäckträger, Licht und Schutzblechen ist man für alle Situationen gut gerüstet. Nur der klapperige Pletscher Comp Flex-Fahrradständer ist eine Enttäuschung. Auf größeren Absätzen klappt er sich von alleine aus.
Für diesen groben Fehler sollte Bosch den Lappen abgeben.
Gemeint ist natürlich der fummelige Bosch-Gummilappen, der den Ladeport abdeckt. Leider folgt FLYER nicht dem Beispiel vieler anderer Hersteller und entwickelt ein eigenes Cover.
Mountainbike-Technik ist im Trend
Mit der gefederten Hinterbau-Kinematik und dem RockShox Deluxe Select+ Dämpfer hält MTB-Technik Einzug in die Trekking-Welt.
Vom Bordstein zur Schotter-Line
Der MAXXIS Forekaster-Reifen hat seinen Weg aus dem MTB-Sektor in den Trekkingbereich gefunden. Er sorgt für viel Traktion auf hartem bis losem Untergrund.

FLYER Goroc3 6.50

5.699 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Intuvia
Federgabel SR Suntour AION35 Evo 140 mm
Dämpfer RockShox Deluxe Selec+RT 130 mm
Sattelstütze FLYER Dropper Post MT171 150 mm
Bremsen Shimano MT520 200/180 mm
Schaltung SRAM NX Eagle 1x12
Vorbau FLYER Alloy 50 mm
Lenker FLYER Alloy 740 mm
Laufradsatz Rodi Ready 30 27,5"
Reifen MAXXIS Forekaster Silk Shield 2,35"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 27,04 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 122 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

DualBattery Option mit 500 Wh
Supernova M99 MINI PURE 25 Frontlicht
Busch & Müller 2c Rücklicht

Sternzeichen Bergziege! Das FLYER ist ein souveräner Kletterer. Selbst mit Beladung am Heck klebt das Vorderrad am Boden und sorgt für gute Spurtreue.

Mach mich nicht nervös! Die Fahrsicherheit an Bord des FLYER Goroc3 6.50

Anders verhält es sich, wenn man man enge Haken um Gullydeckel oder Pfützen schlägt. Da zeigt das FLYER ein nervöses und kippeliges Fahrverhalten. Die Reifen haben einen schlechten Übergang von Geradeaus- zu Kurvenfahrt und das Vorderrad tendiert dazu, in enge Kurven von selbst mit einzuschlagen, was den Fahrer aus der Balance bringen kann. Auf holprigen Schotterstraßen sorgt das fordernde Handling dafür, dass man auf dem FLYER viel Aufmerksamkeit mitbringen und vorausschauend fahren muss, um hektische Fahrmanöver zu vermeiden. Auf verwinkelten Trampelpfaden bietet es nicht den selben Fahrspaß wie das Trek Powerfly oder MERIDA eONE-FORTY. Geht es steil bergab, schiebt das FLYER seinen Fahrer nach vorne über den Lenker und trübt dadurch das Sicherheitsempfinden. Auch die kleine 180-mm-Bremsscheibe hinten ist für lange Abfahrten besonders für schwere Fahrer nicht standfest genug. Mit Beladung am Heck verschärft sich das nervöse Fahrverhalten bei agilen Wendemanövern spürbar. Wer bei einer entspannten Fahrweise auf abrupte Richtungswechsel verzichtet, kann das FLYER als zuverlässigen Transporter einsetzten, besonders bergauf gelingt ihm das durch die frontlastige Gewichtsverteilung ausgezeichnet. Dabei kann es die Kraft aus dem Bosch Performance Line CX-Motor perfekt ausnutzen. Besonders der dynamische eMTB-Modus hilft dabei, die Leistung situationsabhängig abzurufen, sodass man im ersten Moment entspannt cruisen und an steilen Anstiegen auf die volle Motorpower zurückgreifen kann, ohne den Modus zu wechseln.

Helm Bluegrass Rogue Core MIPS | Shirt Rapha | Hose Tommy Hilfiger | Schuhe Ride Concept Helium Elite | Gepäckträgertasche Ortlieb E-Mate

MTB-Technik am Trekking-E-Bike – Der Fahrkomfort auf dem FLYER Goroc3 6.50

Für ein angenehmes Trekking-Erlebnis vertraut das Goroc3 6.50 auf Technik aus dem MTB-Bereich. Die ausfahrbare Sattelstütze mit 150 mm Hub vereinfacht das Auf- und Absteigen und sorgt für viel Bewegungsfreiheit abseits befestigter Wege. Allerdings ist das Sattelrohr zu lang, wodurch der Sattel für Fahrer mit kurzen Beinen schlichtweg zu hoch ausfällt. Für mehr Fahrkomfort besitzt das FLYER Goroc3 6.50 ein vollgefedertes Fahrwerk mit 140 mm SR-Suntour AION35 EVO-Federgabel und 130 mm Federweg am Heck, der durch einen RockShox Deluxe Select+ Dämpfer geregelt wird. Trotz des üppigen Federwegs spricht das Fahrwerk nur widerwillig auf Vibrationen und kleine Unebenheiten an, es wird erst bei spitzen Schlägen wie dem Überfahren von Bordsteinkanten aktiv, wodurch es nicht denselben Fahrkomfort wie z. B. das Riese & Müller Homage bietet. Der Fahrradständer hingegen reagiert auf Fahrbahnunebenheiten deutlich sensibler und ist permanent am Klappern. Bei größeren Absätzen klappt er sich sogar von alleine aus und sollte daher dringend getauscht werden.

Bei einer entspannten Fahrweise mit moderatem Tempo erweist sich das FLYER als guter Transporter für Gepäck, besonders bergauf gelingt ihm das am besten.“

Kein Anschluss unter dieser Nummer – Die mangelnde Connectivity am FLYER Goroc3 6.50

Die Alltagsausstattung, bestehend aus sehr soliden Alu-Schutzblechen, Gepäckträger, Kettenschutz und Lichtsystem, verhält sich deutlich ruhiger als der Ständer und bietet hohen Mehrwert. Besonders das Frontlicht Supernova M99 MINI PURE 25 bietet durch seine Ausleuchtung ein großes Sicherheitsplus, nur die M99 MINI PRO am Riese & Müller ist dank zusätzlichem Fernlicht noch besser. Das verbaute Busch & Müller 2C-Rücklicht wirkt im Vergleich dazu jedoch wie ein liebloser Plastikreflektor. Der Heckgepäckträger ist für 25 kg freigegeben und wurde formschön an die Ausfallenden integriert. Für Fans von Connectivity bietet das FLYER leider nichts. Das acht (!) Jahre alte Bosch-Intuvia-Display beherrscht nur die Basics. Will man unterwegs navigieren oder Fitnessfunktionen nutzen, kommt man um ein Upgrade nicht herum. Das COBI.Bike-System für 299 € lässt sich ohne Werkzeug auf die Intuvia-Halterung stecken und stellt eine Verbindung zum Smartphone her. Wer auf das Smartphone verzichten will, kann sich das Bosch-Nyon vom Händler nachrüsten lassen, Kostenpunkt 349 € plus Werkstattkosten. Dann könnt ihr auf die gleiche reichweitenbasierte Navigation wie beim Riese & Müller Homage zurückgreifen.

Höchste Konzentration! Das FLYER Goroc3 6.50 verlangt nach einer vorausschauenden und smoothen Fahrweise, um hektische Fahrmanöver zu vermeiden. Bei engen Haken verhält es sich nervös.

Tuning-Tipp: COBI.Bike oder Nyon nachrüsten und den Fahrradständer austauschen

Das FLYER Goroc3 6.50 im Detail

Das FLYER Goroc3 6.50 besitzt einen wuchtigen Look und die markante Verstrebung zwischen Ober- und Unterrohr, die bei FLYER-Fans gut ankommt. Ansonsten kann es in Sachen Optik und Verarbeitung an vielen Stellen die Fahne für FLYER nicht lange hoch halten. Das Kabelmanagement ist chaotisch. Vor dem Cockpit verlaufen Züge schlecht gebündelt an mehreren Stellen in den Rahmen und treten in unschönen Bögen zwischen Oberrohr und Hinterbau wieder aus dem Rahmen hervor. Das Sattelrohr wurde um ein Blech erweitert, was ihm eine von Rennrädern bekannte aerodynamische Form verleiht, aber am Trekking-Bike keine Funktion erfüllt. Das Herzstück, der Bosch Performance Line CX-Motor und der 625-Wh-Akku, wurden sauber im Rahmen integriert. Der Motor bietet zudem einen soliden Unterfahrschutz, aber das fummelige Gummicover für den Ladeport gehört zu den schlechtesten im Test. Auf dem Unterrohr kann man sich zwischen Trinkflaschenhalter oder DualBattery-Option mit 500 Wh PowerPack entscheiden. Für zusätzlich 950 € kommt ihr so auf insgesamt 1.125 Wh Akkukapazität, was besonders lange Touren möglich macht.

Unser Fazit zum FLYER Goroc3 6.50

Das FLYER Goroc3 6.50 ist für die Alpencrosser unter den Trekking-Fans gemacht. Wer gerne Touren mit vielen Bergaufpassagen unternimmt und sich an der chaotischen Kabelführung nicht stört, könnte mit dem FLYER richtig bedient sein. Das fordernde Handling macht es ungeeignet für Abstecher abseits verzeichneter Radwege und der Mangel an Connectivity wird besonders auffällig, wenn man ein Blick auf das weit innovativere Testfeld wirft. Darum wird das FLYER von der Spitzengruppe im Vergleichstest abgehängt.

Tops

  • starke Fahr-Performance auf Anstiegen
  • modulares Akkukonzept

Flops

  • forderndes Handling in engen Kehren
  • klapperiger Fahrradständer
  • veraltetes Intuvia-Display ohne Connectivity
  • zu lange Sattelstütze für kurze Beine

Mehr Informationen findet ihr auf der Hersteller-Website

Der Test des FLYER Goroc3 6.50 ist Teil unseres großen E-Bike Vergleichstests „Das beste Trekking-E-Bike 2021 – 8 moderne E-Bikes für Touren im direkten Vergleich“. Wir haben 4 verschiedene Konzepte und 8 Bikes verglichen und sagen euch, worauf es ankommt und welches das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz ist!

Alle Bikes im Test

CENTURION Country R2600i | FLYER Goroc3 6.50 | Greyp T5.2 | Kalkhoff Entice 5.B Advanced + | MERIDA eONE-FORTY EQ | Niner RLT e9 RDO | Riese & Müller Homage GT Touring | Trek Powerfly FS 9 Equipped

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FLYER präsentiert das neue Goroc X – Sagt Hallo zum neuen E-SUV-Bike aus der Schweiz https://ebike-mtb.com/flyer-goroc-x-2022-news/ Wed, 01 Sep 2021 09:33:27 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=89355 89355 FLYER setzt beim neuen vollgefederten Goroc X, das in drei Ausstattungen ab 5.199 € erhältlich ist, auf den kraftvollen Panasonic GX Ultimate Pro FIT-Motor, der euch mit bis zu 95 Nm unterstützt. Mit einer max. Akkukapazität von 1.290 Wh ist das E-SUV-Bike für jede Tour gerüstet. Was das FLYER-E-Bike sonst noch kann, erfahrt ihr hier.

FLYER Goroc X | ab 5.199 € | Zum vollständigen Artikel

Die Anforderungen an ein modernes E-Bike sind so mannigfaltig wie die Artenvielfalt in Madagaskar. Es reicht schon längst nicht mehr aus, dass ein Fahrrad mit Motorsupport dem Fahrenden einfach nur auf Knopfdruck etwas Arbeit abnimmt. Nein, ein 2022er E-SUV-Bike muss noch viele weitere Boxen checken. Dabei sollte es sowohl auf Asphalt als auch im Gelände glänzen und dem Fahrenden ein treuer Begleiter auf dem Weg zur Arbeit und mit Gepäck auf Reisen sein. Der Akku sollte im Idealfall nur einmal pro Woche geladen werden müssen und die Steuerzentrale mit großem Display und toller Konnektivität glänzen. Auch den tüchtigen Teammitgliedern von FLYER ist das bewusst und so präsentieren die Schweizer pünktlich zur diesjährigen Eurobike ein neues vollgefedertes E-SUV-Bike: Das Goroc X. Neben den bereits bestehenden Goroc-Bikes soll das neue Goroc X mit Federelementen in der Front und im Heck auch abseits befestigter Wege glänzen und den Komfort für den Fahrenden spürbar erhöhen. Doch was kann es noch alles?

Besucht unser Schwestermagazine DOWNTOWN für den vollständigen Artikel zum neuen FLYER Goroc X!

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Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 E-MTB-Modelle im Mega-Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-e-mtb-test-2021/ Tue, 27 Apr 2021 14:02:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=81987 81987 E-Mountainbiken ist der Trendsport 2021 und boomt wie noch nie! Unzählige Neueinsteiger, viele neue Bikes und innovative Technologien machen die Bike-Saison 2021 spannender denn je. Wir haben die 25 interessantesten E-MTB-Modelle 2021 gegeneinander antreten lassen. Welches ist das beste? Und was sind die Trends der neuen Saison?

Rekord! Über 1.000.000 kaufinteressierte Leser haben sich unseren letztjährigen Mega-Vergleichstest mit 25 E-MTBs angeschaut. Der jährliche E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstest gilt mittlerweile als Weltmeisterschaft unter den Vergleichstests und wird rund um den Globus gelesen – in über 130 Nationen, wobei nach dem deutschsprachigen Raum Leute aus den USA, dem UK, Australien, Italien, Kanada, Frankreich und Spanien zu den Top-Lesern gehören. Ansporn für uns, die 2021er-Edition noch umfassender und informativer zu gestalten. Einerseits weil wir richtig Bock hatten, andererseits weil es unbedingt notwendig ist: Denn in Zeiten des unglaublichen E-Mountainbike-Booms, der im Coronajahr 2020 noch mal deutlich befeuert wurde, kamen zu den üblichen technischen Entwicklungen neue wichtige Faktoren hinzu, die es beim (E-)Bike-Kauf zu beachten gilt. Deshalb und weil es ungemein viele (Neu-)Einsteiger gibt, verlangt der Markt nach mehr Aufklärung und Orientierung denn je! In diesem Sinne: Schnappt euch einen leckeren Cappuccino oder besser eine ganze Kanne Tee und genießt die folgenden Seiten. Wir versprechen: Danach seid ihr nicht nur sehr gut für den E-Bike-Kauf gerüstet und habt vielleicht auch euer Traum-Bike gefunden, sondern habt auch zahlreiche Erkenntnisse und Expertenwissen gesammelt – unerlässlich für Trail-Talk oder Stammtisch

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike können?
  2. Der Vergleichstest in Zahlen
  3. Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken
  4. Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?
  5. Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest
  6. Was ist das beste E-Mountainbike 2021?

Deine persönliche Kaufberatung

Neu in diesem Jahr ist unsere interaktive Kaufberatung, mit der wir euch individuelle Empfehlungen und wichtige Tipps für den E-Bike-Kauf an die Hand geben wollen.

Was muss das beste E-Mountainbike können?

Vorneweg ein großes Dankeschön an euch! Im Rahmen unserer jährlichen Leserumfrage haben mehr als 13.500 E-MOUNTAINBIKER über 70 Fragen beantwortet, dabei wichtigen Input für diesen Vergleichstest geliefert und damit geholfen, dieses Mammutprojekt so realitätsnah und relevant wie möglich zu gestalten! Die Ergebnisse aus der Leserumfrage zeichnen ein klares Bild: Die Anforderungen an ein E-MTB sind enorm vielfältig und häufig wird ein Bike nicht nur für einen einzigen Einsatzzweck genutzt, sondern auf komplett unterschiedliche Weise. Also sind gute Allround-Eigenschaften für den Großteil von euch unerlässlich! Für diesen Vergleichstest haben wir die 25 relevantesten und vielversprechendsten Bikes gegeneinander antreten lassen – mit teilweise deutlich unterschiedlichen Fahrwerks-, Geometrie-, Laufrad- und Akkukonzepten, um Chancengleichheit und maximale Orientierung sicherzustellen. Möge das beste Gesamtkonzept gewinnen!

Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen – kurz: den besten Trail-Allrounder.

Auch wenn viele E-Mountainbiker – unsere Redaktion eingeschlossen – es lieben, über neueste technische Trends und Parameter wie Laufradgrößen, Federwege, Motorleistung oder Akkukapazitäten zu diskutieren, sind diese Faktoren auf der Suche nach dem besten E-Mountainbike nur bedingt hilfreich und tatsächlich eher mit Vorsicht zu genießen. Denn ein Bike ist immer mehr als die Summe seiner Features und Komponenten – am Ende entscheidet ein durchdachtes Gesamtkonzept. Und so kommt es, dass manch solides und durchdacht ausgestattetes Bike im Vergleichstest deutlich besser funktioniert als so manches Highend-Modell mit den edelsten und leichtesten Bauteilen.

In diesem Vergleichstest haben wir den besten Trail-Allrounder gesucht, der in jeder Disziplin brilliert und das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen in sich vereint. Software-Themen wie Connectivity oder Motoren-Individualisierung spielen bei modernen E-Mountainbikes natürlich auch eine wichtige Rolle.

Ihr seht: Ganz so einfach wie bei einer Weltmeisterschaft haben wir es uns nicht gemacht. Während man dort meist mit der schnellsten Zeit oder den meisten Toren gewinnt, zählen bei der Kaufentscheidung für ein Bike zahlreiche Faktoren, die jeder unterschiedlich gewichtet. Wie jeder Mensch besitzt auch jedes Bike-Modell einen individuellen Charakter mit Stärken und Schwächen. Genau die arbeiten wir klar und greifbar heraus, damit jeder alle relevanten Infos hat, um die für sich und seine persönlichen Anforderungen richtige Kaufentscheidung zu treffen. Bei jedem Bike haben wir für euch die Extreme ausgelotet und stellen die reale Bandbreite des Einsatzbereichs textlich und mit einer Grafik dar.

Natürlich gibt es herausragende Bikes sowie den besten Allrounder mit dem überzeugendsten Gesamtkonzept: Der Testsieger muss in den einzelnen Disziplinen nicht unbedingt der Beste sein. Er muss vielmehr das beste Gesamtpaket bieten und die besten Allround-Eigenschaften in sich vereinen.

Wie wurden die Bikes für diesen Vergleichstest ausgewählt?

Bei der Auswahl der Bikes orientieren wir uns in erster Linie an euch und eurem Interesse!
Unsere Leserumfrage hat gezeigt, dass für euch drei Marken besonders interessant und wichtig sind: Specialized, Haibike und CUBE. Deshalb haben wir von diesen Herstellern sogar jeweils zwei Bikes zum Vergleichstest eingeladen. Specialized und CUBE haben auch zwei Bikes ins Rennen geschickt, Haibike hatte nur eines der angefragten Bikes verfügbar.

Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Bikes seid ihr! Eure Meinung und euer Feedback in unserer jährlichen Leserumfrage sind eine wichtige Grundlage für die Auswahl des Testfelds.

In der vergangenen Saison wurden jede Menge spannende neue und noch ausgefeiltere Bikes entwickelt und vorgestellt. Bei der weiteren Auswahl floss neben eurem Interesse auch unser Know-how und unsere Expertise mit ein, wodurch das Testfeld ein realer Querschnitt des Marktangebots mit den besten, interessantesten, spannendsten und relevantesten Bikes für den Traileinsatz ist. Im Testfeld finden sich aber nicht nur Bikes, die bereits vorgestellt wurden, sondern auch brandneue Modelle wie das komplett überarbeitete Specialized S-Works Levo und das Canyon Spectral:ON CF 9.0, die wir bereits mehrere Monate vorab und exklusiv im Rahmen dieses Vergleichstests unter die Lupe nehmen konnten.

Die Hard Facts zu allen 25 E-MTB-Fullys im Überblick

Bike Preis* Gewicht [Kg] Federweg [mm] Laufradgröße Motor Drehmoment [Nm] Akkukapazität [Wh]
Cannondale Moterra
Neo Carbon 1
8.799 € 24,06 160/160 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Canyon Spectral:ON CF 9.0 7.599 € 21,80 150/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
CENTURION No Pogo F3600i 6.599 € 24,90 150/135 29″ Shimano EP8 85 630
CUBE Stereo Hybrid 140
HPC SLT Nyon
8.549 € 23,30 150/140 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
CUBE Stereo Hybrid 160
C:62 SLT 625 27.5 Kiox
8.499 € 23,96 170/160 27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
Ducati TK-01RR 6.990 € 26,38 180/170 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
FLYER Uproc6 9.50 11.099 € 23,96 170/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
FOCUS JAM² 6.9 NINE 5.499 € 25,58 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
GIANT Trance X E+ 1 5.999 € 24,90 150/140 29″ SyncDrive Pro 80 625 + 250
Haibike AllMtn 7 6.499 € 24,00 160/160 29″/27,5″ Yamaha PW-X2 80 600
KTM Macina Kapoho Prestige 7.849 € 24,85 160/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
Lapierre Overvolt GLP 2 Team 7.999 € 21,37 160/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 500
MERIDA eONE-SIXTY 10K 9.899 € 22,96 160/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630 (504 in XS)
Mondraker Crafty Carbon XR 9.499 € 22,50 170/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Moustache Samedi 29 Trail 8 6.399 € 23,68 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
ROTWILD R.X375 ULTRA 11.499 € 18,80 150/150 29″ Shimano EP8 85 375
Santa Cruz Bullitt
X01 RSV Air
11.699 € 21,80 170/170 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
SCOTT Ransom eRIDE 910 6.999 € 25,14 180/180 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
SIMPLON Rapcon Pmax 11.134 € 23,74 170/160 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Specialized S-Works
Turbo Levo
13.999 € 22,04 160/150 29″/27,5″ Specialized 2.2 90 700
Specialized S-Works
Turbo Levo SL
13.999 € 17,40 150/150 29″ Specialized SL 1.1 35 320 + 160
STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF 7.999 € 22,50 150/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 726
Thömus Lightrider E2 Pro 9.550 € 22,60 160/160 29″ Shimano EP8 85 726
Trek Rail 9.9 X01 10.499 € 22,60 160/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Whyte E-150 RS 29ER V1 6.599 € 24,94 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Cannondale Moterra Neo Carbon 1
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/160 mm (v/h) | 24,06 kg in Größe L
8.799 € | Zum Test
Canyon Spectral:ON CF 9
Shimano EP8/630 Wh
150/150 mm (v/h) | 21,8 kg in Größe L
7.599 € | Zum Test
CENTURION No Pogo F3600i
Shimano EP8/630 Wh
150/135 mm (v/h) | 24,9 kg in Größe L
6.599 € | Zum Test
CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/140 mm (v/h) | 23,96 kg in Größe L
8.499 € | Zum Test
CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,3 kg in Größe L
8.549 € | Zum Test
Ducati TK-01RR
Shimano EP8/630 Wh
180/170 mm (v/h) | 26,38 kg in Größe L
6.990 € | Zum Test
FLYER Uproc6 9.50
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,96 kg in Größe L
11.099 € | Zum Test
FOCUS JAM² 6.9 NINE
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 25,58 kg in Größe L
5.499 € | Zum Test
GIANT Trance X E+ 1
SyncDrive Pro/625 Wh
150/140 mm (v/h) | 24,9 kg in Größe L
5.999 € | Zum Test
Haibike AllMtn 7
Yamaha PW-X2/600 Wh
160/160 mm (v/h) | 24 kg in Größe L
6.499 € | Zum Test
Lapierre Overvolt GLP 2 Team | Bosch Performance Line CX/500 Wh
170/160 mm (v/h) | 21,37 kg in Größe L
7.999 € | Zum Test
KTM Macina Kapoho Prestige
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/160 mm (v/h) | 24,85 kg in Größe L
7.849 € | Zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 10K
Shimano EP8/630 (504 in XS) Wh
160/150 mm (v/h) | 22,96 kg in Größe L
9.899 € | Zum Test
Mondraker Crafty Carbon XR
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/150 mm (v/h) | 22,5 kg in Größe L
9.499 € | Zum Test
Moustache Samedi 29 Trail 8
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 23,68 kg in Größe L
6.399 € | Zum Test
ROTWILD R.X375 ULTRA
Shimano EP8/375 Wh
150/150 mm (v/h) | 18,8 kg in Größe L
11.499 € | Zum Test
Santa Cruz Bullit X01 RSV Air
Shimano EP8/630 Wh
170/170 mm (v/h) | 21,8 kg in Größe L
11.699 € | Zum Test
SCOTT Ransom eRIDE 910
Bosch Performance Line CX/625 Wh
180/180 mm (v/h) | 25,14 kg in Größe L
6.999 € | Zum Test
SIMPLON Rapcon Pmax
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,74 kg in Größe L
11.134 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Levo
Specialized 2.2/700 Wh
160/150 mm (v/h) | 22,04 kg in Größe L (S4)
13.999 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Levo SL
Specialized SL 1.1/320 Wh
150/150 mm (v/h) | 17,4 kg in Größe L
13.999 € | Zum Test
STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF
Shimano EP8/726 Wh
150/150 mm (v/h) | 22,5 kg in Größe L | 7.999 €
Zum Test
Thömus Lightrider E2 Pro
Shimano EP8/726 Wh
160/160 mm (v/h)
22,6 kg in Größe L | 9.550 € | Zum Test
Trek Rail 9.9 X01
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/150 mm (v/h) | 22,6 kg in Größe L
10.499 € | Zum Test
Whyte E-150 RS 29ER V1
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 24,94 kg in Größe L
6.599 € | Zum Test

Lasst euch nicht blenden: Darauf solltet ihr bei einem E-MTB nicht (!) achten

Wir sind der Überzeugung, dass die 25 ausgewählten Modelle einen realitätsnahen Querschnitt des Marktangebots an E-Mountainbikes für den Traileinsatz darstellen und wir damit eine optimale Orientierung für die Kaufentscheidung bieten. Uns geht es nicht darum, das beste Bike mit einer bestimmten technischen Eigenschaft oder einer bestimmten Ausstattung zu finden – sprich das beste Bosch-Bike, das beste Bike mit 625-Wh-Akku oder das beste Bike mit 150 mm Federweg und 29”- oder MX-Laufrädern.

Ehrlich gesagt sollte das auch keiner machen! Ein isoliert betrachteter technischer Parameter sollte nie das ausschlaggebende Kaufkriterium sein. Deshalb ist die Entscheidung mancher Hersteller, ihre Bikes nur anhand des Federwegs zu kategorisieren, nach wie vor leider irreführend! Die Praxis zeigt: Manches Bike mit mehr Federweg ist deutlich schlechter bergab, vermittelt weniger Sicherheit und ist unkomfortabler als manch anderes Bike mit deutlich weniger Federweg. Gleiches gilt für die Akkukapazität und selbst die Motoren – hier gibt es sogar große Unterschiede zwischen baugleichen Motor-Modellen!

Lasst euch nicht von einzelnen Komponenten wie Motor und Akkukapazität blenden. Das Gesamtkonzept muss zu euch und eurem persönlichen Einsatzzweck passen.

Es geht nicht um das schnellste, größte oder teuerste Bike, sondern um das, das zu euch und euren Ansprüchen passt. Denn fast jeder Superlativ wird mit Kompromissen und Nachteilen in anderen Bereichen erkauft.

Das Testfeld eines Vergleichstests anhand von Federweg, Laufradgröße oder Akkukapazität zusammenzustellen, führt nicht zum Ziel, sondern meist nur zu Enttäuschungen, weil das Spektrum zu engstirnig definiert wird. Wer auf der Suche nach dem leckersten Obst ist und das beste nicht verpassen will, sollte nicht nur Äpfel mit Äpfeln vergleichen, sondern auch mal Birnen und Orangen probieren. Und genau das haben wir gemacht! In der Praxis sind die einzelnen Daten und Kenngrößen deutlich weniger relevant, als man glaubt.

Ein E-Mountainbike ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und das Wettrüsten um Kennzahlen wie Akkugröße, Motorleistung oder Federweg bringt selten bessere Bikes hervor.

Natürlich spielt der Preis für viele eine Rolle. Wichtig ist jedoch, den Preis nicht mit dem realen Wert – der Trail-Performance und Qualität – des Bikes zu verwechseln. Leider lassen sich immer noch viel zu viele von einzelnen Komponenten blenden. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bezieht sich nicht auf die Summe der Teile in der Ausstattungsliste, sondern auf die Performance des Gesamtpakets auf dem Trail. Man sollte kein E-Mountainbike kaufen, nur weil man gehört hat, dass die verbaute kabellose SRAM AXS-Schaltung super sein soll. Was bringt die beste Schaltung oder der beste Motor auf dem Trail, wenn Fahrwerk und Geometrie nichts taugen?

Selbst der beste Dämpfer macht eine schlechte Hinterbau-Kinematik noch lange nicht wett und ist entsprechend nichts wert – auch wenn das Preisschild oder das Image etwas ganz anderes behaupten! Deswegen beziehen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis auf das Gesamtpaket und stellen die Gesamtperformance in den Fokus, nicht einzelne Komponenten. Wer mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will, muss die Komponenten für den Einsatzzweck sinnvoll wählen. Denn nur wenn die Performance und die Qualität des Gesamtpakets auf Trails und Touren überzeugen, liefert das Bike eine Leistung, die wir dem Preis gegenüberstellen können.

Warum sind die Bikes des Vergleichstests so teuer?

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes des neuen Modelljahres, um das beste E-Mountainbike des Jahres zu finden. Hierbei spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Die spannendsten Technologien und Konzepte debütieren die Hersteller logischerweise zuerst in ihren Spitzenmodellen. Das heißt aber nicht, dass alle Bikes teuer sein müssen. Die Preisspanne im Testfeld ist groß, was jedoch nicht bedeutet, dass die Performance-Unterschiede zwangsläufig groß sind. Das günstigste Bike im Testfeld, das FOCUS JAM2 6.9 NINE, kostet 5.499 €. Das ist weniger als die Hälfte der teuersten Bikes im Test. Das Specialized Levo S-Works und des Specialized S-Works Turbo Levo SL kosten 13.999 €.

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes – der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In der nächsten digitalen App-Ausgabe #025 findet ihr einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Dennoch sind nicht alle Bikes im Vergleichstest die Top-Ausstattungsvariante. Warum? Bei manchen Herstellern ist die Highend-Version gleichzeitig die gewichtsoptimierte Ausstattungsvariante mit teilweise pannenanfälligen und unterdimensionierten Reifen sowie kleinen Bremsscheiben, die schon auf dem Papier erkennen lässt, dass die Trail-Performance im Vergleich zu einer anderen Ausstattungsvariante deutlich leidet. Also haben wir eine andere Variante gewählt, die den Testanforderungen besser entsprochen hat. In anderen Fällen war der Top-Spec nicht verfügbar. Bei manchen Brands gab es eine sinnvolle Alternative, die kompetitiv war, z. B. bei Moustache. Bei anderen Herstellern war das nicht der Fall; dann wurden die Bikes auch nicht zum Test eingeladen.

Die gute Nachricht für alle preisbewussten Käufer, denen die Bikes hier schlichtweg zu teuer sind: Hier zeigen wir euch die spannendsten günstigen Alternativen zum Testsieger und Kauftipp dieses Tests. Außerdem findet ihr in der nächsten digitalen Ausgabe einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Warum sind COMMENCAL, BULLS, YT und Orbea nicht dabei?

Zum Zeitpunkt des Tests konnten einige Hersteller wie COMMENCAL und YT, die auf Antriebssysteme von Shimano setzen, noch kein Bike mit dem neuen Shimano EP8-Motor zur Verfügung stellen. Da die Vorjahresversionen der Bikes mit Shimano STEPS E8000-Motor schon letztes Jahr im Vergleichstest dabei waren und nicht mehr oder kaum noch verfügbar sind, haben wir sie erst gar nicht in diesen Vergleichstest aufgenommen. BULLS, Orbea, CONWAY und Kellys hatten die angefragten Bikes nicht verfügbar. Leider spiegeln diese Lieferprobleme auch die aktuelle Situation für euch wider. E-Mountainbikes, Service-Termine und Ersatzteile sind derzeit Mangelware.Wenn ihr mehr wissen wollt, findet ihr in diesem separaten Artikel alle Infos zum Thema Verfügbarkeit, Lieferzeiten und aktuelle Herausforderungen in der Bike-Branche.

Warum sind nur E-Mountainbike-Fullys im Testfeld?

E-MTB-Fullys sind nicht nur die ultimative Speerspitze der E-Mountainbike-Entwicklung und bieten mehr Spaß und Sicherheit, sondern sind vor allem gefragt: 87 % der Leserumfrage-Teilnehmer planen, ein Fully zu kaufen! Und diese Entscheidung finden auch wir ausgesprochen sinnvoll.

Im Trailparadies rund um das Bike-Hotel Massa Vecchia und den Monte Arsenti hatten wir ideale Bedingungen, um die 25 E-MTBs im direkten Vergleich zueinander zu testen.

Teil 2: Der Vergleichstest in Zahlen, Hintergründe zum Testfeld, die spannendsten Fakten und interessante Trends für 2021

Wir haben die interessantesten Fakten aus dem Testfeld für euch aufbereitet und geben einen Einblick in die aktuelle Entwicklung von E-Mountainbikes und ein Gefühl für neue Trends. Die Zahlen geben einen guten Marktüberblick und lassen sich gut mit den Zahlen aus dem Vorjahrestest mit ebenfalls 25 Bikes vergleichen.

Die Preisspanne dieses Tests

  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2021: 8.846 €
  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2020: 8.121€
  • teuerstes Bike Vergleichstest 2021: Specialized S-Works Levo / Levo SL – 13.999€
  • teuerstes Bike Vergleichstest 2020: 11.499 €
  • günstigstes Bike 2021: FOCUS JAM² 6.9 NINE – 5.499 €
  • günstigstes Bike Vergleichstest 2020: 5.799 €
  • Gesamtpreis aller 25 Bikes 2021: 221.152 €

Übersicht Fahrwerk und Federelemente

Welche Marken kommen wie häufig zum Einsatz?

  • FOX: 18 x
  • RockShox: 5 x
  • Öhlins: 2 x

Santa Cruz und Moustache paaren als einzige Federelemente von unterschiedlichen Herstellern. 160 mm Federweg haben die Bikes im Durchschnitt an der Front und 154 mm Federweg am Heck. Das sind vorne 4 und hinten 6 mm weniger als noch im Vorjahr. Bei den Federgabeln setzen 12 von 25 Herstellern auf Modelle mit 38-mm-Standrohren wie die RockShox ZEB, FOX 38 oder Öhlins RXF 38.

Shimano und Bosch beherrschen das Testfeld!
Der Performance Line CX- und der EP8-Motor teilen sich 84 % der Bikes untereinander auf.

Motorensysteme – stärker und größer?

  • Bosch: 13 x
  • Shimano: 8 x
  • Specialized: 2 x
  • Yamaha: 1 x
  • GIANT: 1 x

Bosch und Shimano teilen sich 84 % des Testfelds. 83 Nm Drehmoment haben die Motoren im Durchschnitt. 3 Nm mehr als im Testfeld des Vorjahres. 90 Nm hat der stärkste Motor, 35 Nm der schwächste. 5 von 8 Shimano-Bikes setzen auch auf Shimano-Akkus. 3 gehen beim Akku fremd, was die Japaner jedoch erlauben. 8 von 13 Bosch-Bikes nutzen das Kiox-Display, 4 das Purion und nur 1 Bike das Nyon. 75 % der Hersteller nutzen Custom-Halterungen fürs Kiox.

Akkukapazität

Die Bikes verfügen im Durchschnitt über 608 Wh Akkukapazität und damit um 12 Wh mehr als im letzten Jahr. An 3 Bikes kann man externe Zusatzakkus direkt am Bike montieren (DualBattery-Option)

Laufradgrößen: 27,5”-E-MTBs sind tot!

  • 56 % der Bikes setzen auf 29”-Laufräder.
  • 40 % der Bikes setzen auf MX-Laufräder (29” vorne und 27,5” hinten).
  • 4 % der Bikes setzen auf 27,5”-Laufräder – das ist ein einziges, nämlich das CUBE Stereo Hybrid 160.

Materialschlacht

  • 8 platte Reifen
  • 2 gebrochene Sättel
  • 4 gebrochene Kiox-Halter
  • 2 abgerissene Bosch-Ladebuchsencover
  • 1 gebrochene Kurbelachse
  • 2 angebrochene Carbonlenker
  • 1 defekte Dropperpost
  • unzählige Flüche wegen ausgehängter Züge beim Verstellen der Sattelhöhe
  • 1 Kettenriss
  • 1 gebrochene Kettenführung
  • 2 defekte Hinterräder
Ungewollte Bodenprobe:
Testchef Felix hat nach einem Sturz einige Schürfwunden davongetragen. Ein präzises und gutmütiges Handling kann in kniffligen Fahrsituationen den entscheidenden Unterschied machen!
Kleine Reparaturen und Servicearbeiten gehören zum Biken wie Bier zum Fußball.
Gebrochene Kiox-Halter aufgrund exponierter und pannenanfälliger Positionierung vor dem Vorbau können allerdings vermieden werden.

E-Mountainbikes sind pflegeintensiv – diese Reparaturen und Servicearbeiten mussten wir beim Testen durchführen

  • 7 von 7 MAGURA-Bremsen mussten mindestens (!) einmal entlüftet werden. Bei Shimano war es 1 von 12 und bei SRAM 1 von 6.
  • Zahlreiche lockere Hinterbau-Schrauben und lockere Bremsscheiben mussten festgezogen und mit LOCTITE versehen werden.
  • Einige knarzende Vorbauten haben für unschöne Geräusche gesorgt.
  • Ein Dropper-Service und ein Federgabel-Service waren während des Tests unerlässlich für die Funktion.

Teil 3: Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken

Mit eurem Input und 25 E-Mountainbikes im Gepäck sind wir nach Italien gereist, um die Limits der Bikes in unterschiedlichstem Terrain auszuloten: auf technischen Singletrails, Badeausflügen, entspannten Touren und einigen der schönsten Singletrails Europas. Zu Hause nahe Stuttgart ging es dann ums Pendeln und den Alltagseinsatz.

Im Namen dieses Vergleichstests sind wir wie gewohnt an die Grenzen des Materials und darüber hinaus gegangen. Eine gebrochene Kurbelachse, eine defekte Dropperpost, kaputte Bremsen, gebrochene Display-Halterungen, einige platte Reifen und manch spektakulärer Sturz waren mit dabei. Aber wir haben die Zeit auch genossen, denn was könnte schöner sein als die Kombination aus 25 neuen E-MTBs, erstklassigen Singletrails, leckerem Espresso, dem ein oder anderen Martini, gutem Essen und Sonnenschein?

Im Trailparadies vom Bike-Hotel Massa Vecchia und vom Monte Arsenti: 12 Tage lang sind wir die Bikes im direkten Vergleich auf einem super abwechslungsreichen Test-Loop unter idealen Bedingungen gefahren.
Traumjob Bike-Tester!
Conny, Nathalie und Max-Philip genießen den Flow entlang der Küste auf ihrer letzten Abfahrt vor Sonnenuntergang – natürlich mit Meerblick.

Untergekommen sind wir im Bike-Hotel Massa Vecchia, das wir schon öfter besucht haben, da es uns ideale Rahmenbedingungen zum Testen bietet. Aber auch für euch ist es interessant: Wer vom perfekten Bike-Urlaub träumt, sollte es sich mal genauer anschauen!

Zwischen Meer und Bergen, Dolce Vita und harter Arbeit im Trailparadies vom Monte Arsenti haben wir unter idealen Testbedingungen die feinen wie großen Unterschiede zwischen den Bikes herausgearbeitet. Auf einem definierten Test-Loop sind wir alle 25 E-MTBs gegeneinander gefahren. Dabei kamen einige Enttäuschungen und grundlegende Fails sowie positive Überraschungen und spannende Erkenntnisse zutage!

Zwischen Dolce Vita und Frontflips
Im Namen dieses Vergleichstests sind wir wie gewohnt an die Grenzen des Materials und unserer Körper gegangen. Auch der ein oder andere spektakuläre Sturz war mit dabei.

Basierend auf eurem Feedback in der Leserumfrage mit über 13.500 Teilnehmern haben wir eine Teststrecke definiert: Der super abwechslungsreiche Rundkurs führte steil bergauf wie bergab, war verwinkelt und gerade, ging teils technisch, teils easy über unterschiedlichste Untergründe. Forst- und Tourenpfade waren genauso vorhanden wie Rampen und Steilstufen bergauf wie bergab. Der Untergrund war abwechslungsreich, von griffig bis rutschig war alles vertreten. Steinfelder, Wurzelteppiche, Sprünge, Anlieger, offene Kurven und Highspeed-Passagen – es hat an nichts gefehlt, um die Bikes in unterschiedlichen Fahrsituationen auf die Probe zu stellen.

Zurück in Deutschland ging das Testteam zusammen mit Freunden, Bekannten, Einsteigern und erfahrenen Redaktionsmitgliedern auf den Test-Bikes hinaus auf die herbstlich bis winterlichen Hometrails rund um Stuttgart voller Flow, Dreckspritzer, Schlamm und Laub sowie auf die Forstautobahnen beim allmorgendlichen Pendeln in unser Office. Mit den Highlight-Bikes waren wir zusätzlich im Schwarzwald, um ein noch umfassenderes Testbild zeichnen zu können, und haben dabei die Breite ihres Einsatzbereichs ausgelotet. Ihr seht: Wir nehmen die Sache ganz schön ernst – ohne natürlich den Spaß zu vergessen!

Unser Testteam

Rentner, ehemalige Downhill-Worldcup-Fahrer, Einsteiger, Bike-Guides, Software- und App-Experten, Genießer, Pendler, Adrenalinjunkies, Schwer- und Fliegengewichte – unser Testteam war in jeder Hinsicht bunt gemischt. Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen für eine differenzierte Meinung und eine ganzheitliche Bewertung der Bikes.

Jonas, 31, Chefredakteur E-MOUNTAINBIKE, sucht nicht das Beste, sondern das Richtige:
„Das beste Bike ist das, das die persönlichen Anforderungen am besten erfüllt. Für mich ist ein ausgewogenes, leichtfüßiges Handling in jeder Fahrsituation super wichtig – das Bike muss ohne viel Kraftaufwand schnell, sicher und dennoch spaßig zu fahren sein. Außerdem kommt es mir auf zahlreiche Faktoren an, die über die Fahreigenschaften hinausgehen: Individualisierungsmöglichkeiten des Motors, das richtige Akkukonzept für meinen Einsatzzweck sowie Verarbeitungsqualität und Design.“
Felix, 29, Testchef und E-Experte mit Blick auf das Gesamtkonzept:
„Handling First! Für mich ist das Handling eines Bikes viel wichtiger als eine übermäßig große Akkukapazität, die meist für Mehrgewicht und weitere Kompromisse sorgt. Denn was bringt mir maximale Reichweite, wenn das Handling und der Fahrspaß auf dem Trail leiden? Der Schlüssel zu exzellenten Fahreigenschaften liegt in einem durchdachten Gesamtkonzept aus Fahrwerk, Geometrie, sinnvollen Komponenten sowie einer cleveren Positionierung des Akkus und einem tiefen Schwerpunkt. Lapierre, Whyte, Specialized (Levo SL) und ROTWILD zeigen, wie es gemacht wird.“
Susanne, 55, Teamassistentin, Pendlerin und Genießerin:
„Ich nutze das E-Mountainbike zum Pendeln und für Touren – mal auf dem Trail, mal auf Radwegen. Integrierte Lampen, eine komfortable Sitzposition und das Fahrgefühl des Motors an der 25-km/h-Schwelle sind für mich genauso wichtig wie ein gutmütiges und berechenbares Handling, das mir viel Fahrsicherheit bietet. Das Cannondale erfüllt meine Wünsche perfekt.“
Robin, 30, Gründer E-MOUNTAINBIKE, lebt Pioniergeist:
„Ich liebe Innovationen und besondere Bikes. Einige der neuen 2021er-Modelle bieten eine unglaublich gute Trail-Performance, die vielen nicht motorisierten Mountainbikes in nichts nachsteht. Auch wenn es bessere Allrounder gibt, ist das Levo für mich eines der besten Bikes – dank seinem super starken Gesamtpaket, dem durchdachten elektronischen Ökosystem rund um das MasterMind und die Mission Control App sowie den cleveren Detaillösungen.“
Conny, #forever29, Grafikerin und Fliegengewicht:
„Als Fliegengewicht bevorzuge ich leichtfüßige und wieselflinke E-Mountainbikes, will aber nicht auf Motor-Power verzichten, denn das Gefühl von reichlich Motor-Power finde ich geil. Durch mein geringes Gewicht brauche ich auch deutlich weniger Akkukapazität als die meisten anderen Tester. Das ROTWILD passt perfekt zu mir.“
Rudolf, 34, Redakteur, Connectivity-Experte und Early Adopter:
„Die Software ist genauso wichtig wie die Hardware! Individuelle Motoreinstellungen, reichweitenbasierte Navigation oder Schnittstellen für Datenaustausch mit digitalen Plattformen sind Benefits, die Bikes smarter, vielseitiger und dadurch auch schlichtweg besser machen. Das Ökosystem, das das Team von Specialized rund um seine E-Bikes entwickelt hat, ist das Nonplusultra. Mit dem neuen MasterMind inklusive Display im Oberrohr geht die Evolution weiter – minimalistisch im Design bei maximalem Funktionsumfang!“
Manne, 64, Rentner, Freizeit-Redakteur aus Liebe zur Sache und Hundeliebhaber:
„Ich möchte mit dem E-Mountainbike pendeln und dabei meinen Hundeanhänger ziehen – schließlich will mein Hund Henry immer mit ins E-MOUNTAINBIKE-Office. Leider ist kaum ein Bike auch offiziell für Anhänger zugelassen, was nicht nur ärgerlich für mich, sondern vor allem für viele Familien mit Nachwuchs ist. Wenn ich ohne Hänger mit meinen Kumpels unterwegs bin, will ich ein gutmütiges und komfortables Bike. Mein Liebling: das SCOTT.“
Lefti, 35, Bike-Guide und Wheelie-King:
„Für mich steht der Fahrspaß ganz klar im Vordergrund. Auf dem Trail habe ich einen aktiven Fahrstil, gebe gerne Vollgas und spiele sehr gern mit dem Gelände. Für mich muss das perfekte E-MTB in Sachen Handling leichtfüßig und ausgewogen sein.“
Nils, 23, Redakteur und E-MTB-Neuling mit Liebe für Airtime:
„Große Sprünge, Drops und Steinfelder? Ja, bitte! Ich bin am liebsten im Bikepark unterwegs, halte dabei immer voll drauf und verbringe in den Jumplines viel Zeit in der Luft! Dafür ein E-Mountainbike zu nutzen ist neu für mich. Das Handling der meisten Bikes hat mich positiv überrascht. Auf meinen Shuttleruns hole ich das Maximum an Spaß für mich raus, und das ganz ohne Lift.“
Max-Philip, 33, Gründer E-MOUNTAINBIKE, liebt schnelle Lunch-Rides:
„Für mich bedeutet Biken, den stressigen Alltag als Geschäftsführer hinter mir zu lassen. Mein Rezept: Lunch-Rides auf unseren Hometrails rund um Stuttgart. Dafür suche ich nach dem besten Gesamtpaket aus Handling, Performance, Verarbeitung und Allroundfähigkeiten. Mein Favorit ist das MERIDA.“
Peter, 26, technischer Redakteur und Fahrwerksspezialist:
„Ich bin zwar neu im Team vom E-MOUNTAINBIKE, aber nicht in Ansätzen ein Neuling, sondern bringe reichlich Erfahrung und Know-how mit. Was mich an den Bikes in diesem Vergleichstest am meisten fasziniert hat? Das intelligente FOX E-Live Valve-Fahrwerk am SIMPLON. Es erhöht die Einsatzmöglichkeiten und verändert die Art und Weise, wie wir E-Mountainbikes fahren und erleben. Eine Revolution!“
Nathalie, 38, Testfahrerin und E-MTB-Einsteigerin:
„Ein gutmütiges Handling und ausreichend Akkukapazität sind für mich genauso wichtig wie die Usability, d. h. einfach umzusetzende Einstellungen und Wartungen am Bike – das Fahrwerks-Setup ist bei vielen Bikes eine Kunst für sich! Ich will mich nicht stundenlang mit der Technik auseinandersetzen, sondern mein neues Hobby genießen.“
Erik, 50, Testfahrer, Sportwagenenthusiast und Designliebhaber:
„Das Auge fährt mit! Funktion ohne Design ist keine Option. Neben der Performance auf dem Trail sind für mich Optik, Verarbeitungsqualität und technische Features wichtig. Viele der Bikes sind hier auf einem hohen Niveau. Schade finde ich aber, dass das geringe zulässige Gesamtgewicht mancher Bikes bei meinem Gewicht von 97 kg mit Rucksack und Equipment zum limitierenden Faktor in Sachen Gewährleistung und Garantieanspruch wird.“
In der Toskana hatten wir nicht nur ideale Testbedingungen, sondern fanden auch die Möglichkeit, nach der Arbeit zu entspannen und Kraft für die nächsten Testsessions zu tanken. Wir genossen die Sonne und den Strand, das Meer und die Berge und natürlich Wein und Bruschetta.

Unsere Testphilosophie – ehrlich statt einfach, differenziert statt „super“!

Von Grafiken, Schaubildern, Tabellen und Laborwerten lassen sich zahlreiche Käufer auf der Suche nach einer schnellen, simplen Antwort blenden. Glücklicherweise entwickelt auch die Industrie aber immer mehr ein Bewusstsein dafür, dass die Realität meist deutlich komplexer ist und sich ein Bike, seine Fähigkeiten und seine Charakteristika nicht in blanken Zahlen ausdrücken lassen. Tagtäglich befassen wir uns in der Redaktion mit genau diesen Fragen: Welche Informationen helfen bei einer Kaufentscheidung wirklich weiter? Wie lassen sich Bikes und Produkte am fairsten und so realitätsnah wie möglich beurteilen? Welches Format gibt die beste Orientierung?

Jeder weiß, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und keine Fans von starren Bewertungssystemen sind, in denen für einzelne Parameter wie Ausstattung, Gewicht und isoliert betrachtete Labormessungen Punkte vergeben werden, deren Summe dann eine Gesamtpunktzahl bzw. -note ergibt. Warum? Weil das Bewertungssystem als solches zuvor subjektiv festgelegt wurde, auch wenn die Punkte innerhalb dieses Systems vermeintlich „objektiv“ für die einzelnen Bewertungskriterien vergeben werden. Zudem könnten wir mit einer solchen Methode zahlreiche Alleinstellungsmerkmale gar nicht berücksichtigen, die diese Räder für viele Fahrer so attraktiv machen. Auch Speziallösungen der Hersteller könnten wir dann nicht in unser Urteil einbeziehen, egal ob positiv oder negativ – denn sie würden schlicht nicht ins starr festgelegte Bewertungsmuster passen.

Die entscheidende Frage des Vergleichstests ist: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und nicht: Welches Bike hat den stärksten Motor?

Deshalb versuchen wir, die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch und euren persönlichen Anforderungen passt oder nicht. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Einsatzbereiche und individuellen Nutzungsverhalten von euch zu vielfältig sind, um sie alle über einen Kamm zu scheren. Uns ist wichtig, den Charakter eines jeden Bikes klar und übersichtlich darzustellen. Das Verteilen von Schulnoten erachten wir dabei als den falschen Weg, weil es die komplexe Realität stark vereinfacht und ihr nicht gerecht wird. Ein Bike kann nicht einfach nur „sehr gut“ oder „super“ sein, da es mit seinen Fahreigenschaften immer für einen bestimmten Einsatzzweck besser und für einen anderen schlechter geeignet ist. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass jeder Leser bzw. Biker unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben hat und für sich erkennen sollte, welches Rad zu ihm passt und welches nicht. Alles andere wäre irreführend und nicht nur unfair gegenüber einigen Herstellern, sondern würde auch unsere Leser – sprich euch – bevormunden.

12 Tage sind wir die 25 spannendsten E-Mountainbikes im direkten Vergleich gegeneinander gefahren und haben die Grenzen jedes einzelnen ausgelotet. Dabei haben wir uns bei jedem Bike die Zeit für ein perfektes Setup genommen.
Reifendruck, Kontaktpunkte und Fahrwerk werden vor jeder Testfahrt genau an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Auf dem Trail folgt dann die Feinabstimmung.

Aus diesem Grund lauten die zentralen Fragen, die wir uns bei diesem Vergleichstest gestellt haben: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und für welchen nicht? Diese Fragen wollen wir mit jedem Testbericht beantworten und euch damit eine klare Empfehlung geben oder in manchen Fällen gar vom Kauf abraten. Damit ihr schnell erkennen könnt, ob ein Rad zu euch passt, charakterisieren wir die Fahreigenschaften jedes Bikes am Ende des jeweiligen Tests visuell mit einem Skala-Rating.

Gute E-Mountainbikes schaffen es, vermeintlich widersprüchliche Fahreigenschaften in sich zu vereinen, wodurch sie z. B. sowohl verspielt als auch laufruhig sein können. Bei den Skalen am Ende jedes Testberichts gilt generell: Je höher das Rating ist, umso besser ist das Rad in diesem Bereich. Das Rating bezieht sich ausschließlich auf die Bikes im Vergleichstest und stellt sie in Relation zueinander. Um die Unterschiede deutlich darzustellen, nutzen wir die ganze Skala aus. Sprich: Es ist schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden. Wir wollen damit nicht einzelne Hersteller in die Pfanne hauen, sondern euch die Orientierung erleichtern. Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird! Trotz des Ratings ist der Text zum Bike entscheidend – denn dort erklären wir die Charaktereigenschaften des Bikes detailliert und betrachten sie im Zusammenspiel miteinander.

Außerdem nehmen wir bei jedem E-Mountainbike-Fully seine Alltagstauglichkeit in den Blick, auch wenn die von uns getesteten Bikes serienmäßig leider aktuell noch kaum spezifische Features und Ausstattungsmerkmale besitzen. Das soll euch einen Überblick geben, ob die Features im Alltag sinnvoll und auf dem Trail nicht störend sind. Da wir das beste E-MTB für den Traileinsatz und maximalen Trailspaß suchen, kann der Testsieger auch ganz ohne Alltagsfeatures auskommen.

Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird. Sprich: Es war schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden.

Dass Reichweitenmessungen im Labor an der Realität vorbeizielen, haben wir bereits vor vier Jahren elaboriert erklärt und bis dato hat die Bike-Industrie noch keine brauchbare, realitätsnahe Lösung gefunden, um eine solche Messung durchzuführen. Ein absolutes Reichweiten-Ranking würde zwangsläufig auf wissenschaftlich falschen Methoden basieren und wäre irreführend. Das Gleiche gilt übrigens für die typischen Reichweiten-Angaben, die glücklicherweise nur noch wenige Hersteller in ihren Modellbeschreibungen haben und die von Reichweiten „bis zu 100 km“ und mehr sprechen. Bitte merken: Auf die Frage „Wie weit komme ich mit diesem E-Bike?“ gibt es keine einfache Antwort! Empfehlungen sowie eine Übersicht mit greifbaren Tipps zu den aktuell verfügbaren Akkukonzepten findet ihr bei uns auf der Website.

Mit dieser übersichtlichen Struktur solltet ihr relativ leicht das beste Bike für euch und eure Anforderungen finden. Falls ihr Anregungen und Input habt, wie wir unsere Tests bzw. ihre Darstellung weiter verbessern können, schickt gerne eine E-Mail an jonas@ebike-mtb.com.

Teil 4: Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?

Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Motor-Performance, Akkukapazität, Design, Gewicht, Detaillösungen, Alltagstauglichkeit und Trail-Performance. Ausstattung, Integration und technische Features spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie die passende Rahmengröße, Haltbarkeit und Fahrspaß. Wir sagen euch, auf was ihr achten solltet, denn niemand sollte die Katze im Sack kaufen.

Motor

Reine Power bringt nichts ohne Kontrolle. Auch wenn – bis auf eine Ausnahme – die von den Herstellern angegebene Nennleistung aller Motoren bei 250 W liegt, ergeben sich dennoch riesige Unterschiede. Denn für das reale Fahrverhalten ist nicht die durchschnittliche Nennleistung entscheidend, sondern die Maximalleistung in den jeweiligen Unterstützungsstufen, die die Motoren bei Lastspitzen freisetzen können. Je nach Motor kann das stark variieren! Auch das Drehmoment hat großen Einfluss. Doch es kommt nicht auf den Spitzenwert an, sondern auf die Kontrolle von Motorleistung und -kraft – also auf die Software-Abstimmung, die einen wesentlichen Einfluss auf das Fahrgefühl hat. So gibt es einige sehr natürliche und einfach zu kontrollierende Motoren, andere erfordern mehr Zehenspitzengefühl und die richtige Trittfrequenz. Der gleiche Motor kann sich in zwei unterschiedlichen Bikes ganz anders anfühlen: Das kann unter anderem an der Hinterbaukinematik, an Anbauteilen sowie der Integration ins Bike liegen.

Bevor ihr euch in den – Pardon – Drehmoment-Schwanzvergleich begebt, solltet ihr euch immer fragen, wie viel Unterstützung ihr überhaupt braucht. Spannender Fakt aus unserer Leserumfrage: Nur etwa 5 % von euch nutzen hauptsächlich die stärkste Unterstützung ihres Motors. 56 % sind hauptsächlich im energiesparenden Eco- oder Tour-Modus unterwegs und nutzen die maximale Power gar nicht aus! Eine riesige Zielgruppe, die potenziell von Light-E-MTBs wie dem ROTWILD R.X375 ULTRA und dem Specialized S-Works Levo SL profitieren könnte. Weniger Motorleistung bedeutet in der Regel weniger Stromverbrauch, d. h. ihr braucht für die gleiche Distanz oder Fahrzeit weniger Akkukapazität. Deshalb muss man den Motor immer im größeren Kontext von Akkukonzept und individueller Fahrweise betrachten.

Wir sind Fans von smarten Automatik-Modi wie z. B. dem Bosch eMTB-Modus, die fast in jeder Fahrsituation die richtige Unterstützung liefern – mittlerweile verfügt nahezu jeder Motor über einen solchen Modus. Leider gibt es auch negative Entwicklungen, was die Lautstärke einiger Motoren angeht. Damit ist nicht das Surren unter Last gemeint, sondern das Klappern beim Einfedern an der 25-km/h-Schwelle und im Downhill. Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit dem Shimano EP8 oder dem Bosch Performance Line CX ein leises E-MTB zu entwickeln.

Wir haben die 8 wichtigsten Antriebe für 2021 getestet, hier gehts zu unserem Motor-Vergleichstest.

Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit diesen Motorensystemen leise E-MTBs zu entwickeln.

Akkukonzept

Welches E-Bike im Test hat die größte Reichweite? Das ist genau die falsche Frage! Viel wichtiger ist: Welches Akkukonzept passt zu mir? Klar, man kann es sich einfach machen und gierig mit den Wattstundenangaben des Akkus liebäugeln. Dabei muss die Größe eures Tanks aber immer in Relation zum tatsächlichen Verbrauch eures Bikes gesehen werden. Und viel entscheidender als die reine Zahl ist, ob das Akkukonzept tatsächlich zu euch und eurer Fahrweise passt. Je nach Einsatzbereich des Bikes sind nämlich unterschiedliche Konzepte sinnvoll. Weil das Thema so vielseitig und wichtig ist, gibt es dazu später noch einen ausführlichen Abschnitt.

Fahrwerk

E-Mountainbikes anhand der Federwegangaben zu kategorisieren, ergibt keinen Sinn – denn viel hilft nicht immer viel. Uns kommt es auf viel mehr an! Entscheidend für den Einsatzzweck ist das Gesamtkonzept des Bikes, sprich das Zusammenspiel aus Geometrie, Fahrwerk, Laufradgröße, Lastverteilung und Komponenten. Wichtig beim Fahrwerk ist, dass es zum Charakter des Bikes passt und dass es idealerweise in den unterschiedlichsten Fahrsituationen funktioniert.

Im Testfeld gibt es sehr gute Fahrwerke, die den Spagat zwischen Trailperformance, Komfort und (Uphill-)Effizienz schaffen. Andere Fahrwerke wiederum können nur eine Sache gut – oder keine. Wird der Federweg nicht sinnvoll genutzt, kann auch das Fahrwerk mit mehr Federweg im technischen Gelände unterlegen sein. Negativbeispiel im Test ist das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox. Es ist seinem 140er-Pendant, dem Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon, in jedem Terrain unterlegen. Kontrolle, Gegenhalt und Endprogression kann man nach dem Kauf bei den meisten Dämpfern zwar feinjustieren, die Hinterbau-Kinematik und damit den Charakter bestimmt aber maßgeblich der Hersteller bei der Entwicklung des Rahmens. Daher sollte man das Haupteinsatzgebiet des Bikes schon beim Kauf kennen und sich die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle bewusst machen.

Nicht der Federweg, sondern die Einstellung macht’s. Wenn es um Performance geht, ist die Einstellung von Gabel und Dämpfer auf euer Gewicht und euren Fahrstil deutlich wichtiger als die Federwegangabe. An einigen Fahrwerken kann man über unzählige Knöpfchen alles Mögliche feintunen, während andere nur grundlegende Einstellmöglichkeiten bieten. Trauriger Fact: Die meisten Fahrwerke auf den Trails da draußen sind nicht optimal eingestellt, oftmals sind sie sogar weit davon entfernt. Dabei macht ein gelungenes Setup bei ein und demselben Bike bereits einen riesigen Unterschied. Mit den Einstellungen spielen, Erfahrungen sammeln und ausprobieren ist sinnvoll, aber seid gewarnt: Genauso gut könnt ihr auch vollkommen daneben liegen und euer teures E-Mountainbike in einen Sack Kartoffeln verwandeln. Egal ob vier oder nur ein Drehrädchen, egal ob Luft- oder Stahlfederdämpfer, alle Fahrwerkshersteller haben mittlerweile gute Online-Setup-Guides, die es leicht machen, die passende Grundeinstellung zu finden. Vorsicht bei Stahlfederdämpfern: Hier solltet ihr noch im Shop die passende Federhärte ermitteln, weil eine Abstimmung bzw. der Federaustausch aufwendiger ist als bei einem Luftfederdämpfer.

Teleskopsattelstütze

Anders als beim Fahrwerk gilt hier: Mehr ist besser! Im Idealfall richtet sich der Hub der Sattelstütze nach der Körpergröße des Fahrers und wird nicht durch die Sattelrohrlänge des Rahmens limitiert. Mindestens 150 mm Hub sollte jedes Bike ab Größe M ermöglichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Absenkung heißt nicht nur leichteres Auf- und Absteigen, sondern vor allem mehr Bewegungsfreiraum und Sicherheit auf dem Trail. In manchen Fällen kann man mit besonders kompakten Stützen noch etwas mehr Hub rausholen. Das ROTWILD verbaut als einziges Bike die im Rahmen integrierte EightPins-Dropperpost mit mehr als 200 mm Hub – besser geht’s nicht! Leider ist das Sitzrohr des ROTWILD mit 470 mm auf der langen Seite, wodurch der Hub nur bedingt nutzbar ist. Bei manchen unserer Tester waren es gerade mal 160 mm.

Mehr geht nicht!
Das Highlight der Sattelstützen im Vergleichstest ist die EightPins Dropperpost am ROTWILD mit mehr als 200 mm Hub.

Für eine reibungslose Funktion braucht es neben der Stütze selbst auch eine gute Remote, also einen passenden Betätigungshebel. Hier leisten sich einige Bikes im Test Schwächen. An manch edlem E-Mountainbike mit einem Preis von über 10.000 € ist eine billige und schlecht funktionierende Dropper-Remote verbaut, die es schwer macht, die Stütze zu bedienen, und die dem Preis in Sachen Haptik und Qualität nicht gerecht wird. Bei manchen sind es die hohen Bedienkräfte, bei anderen die Erreichbarkeit und bei wieder anderen ist das Plastik so weich, dass sich die ganze Remote beim Betätigen verbiegt. Das limitiert nicht nur die Uphill-Performance des Bikes, weil die Stütze nicht schnell genug auf die benötigte Höhe eingestellt werden kann, sondern raubt auch jede Menge Fahrspaß.

Reifen und Laufradgrößen

Wir werden oft gefragt, ob 27,5”, 29” oder gemischte Laufradgrößen (MX) am besten sind. Die kurze Antwort ist, dass es keine kurze Antwort gibt. Denn die Laufradgröße allein sagt wenig über das Fahrverhalten und die Qualität eines Bikes aus. Laufruhe, Agilität und ein direktes Handling werden von vielen Faktoren bestimmt, die Laufradgröße ist nur einer davon. Jedes Laufradkonzept hat Vor- und Nachteile, die im Gesamtkonzept des Bikes berücksichtigt werden müssen. Das Bike anhand der Laufradgröße auszuwählen macht genauso wenig Sinn, wie es alleine nach dem Federweg zu beurteilen. Also noch mal: Ob das Bike auf 29”, 27,5” oder auf einem 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad (MX-Laufradkombination) rollt, ist nicht entscheidend.

Für die Reifen gibt es allgemeingültige Empfehlungen: Für das Vorderrad sind 2,6” breite Reifen mehr als genug, da sie für viel Grip und ein definiertes Handling sorgen. Am Hinterrad kann man im Uphill vom erhöhten Grip 2,8” breiter Reifen profitieren. Um ihre Stärken auszuspielen, benötigen sie aber einen geringen Luftdruck. Und um den problemlos nutzen zu können, braucht man eine starke Karkasse, die Pannenschutz und Fahrstabilität bietet. Die recht breiten 2,8”-Hinterreifen wird es in Zukunft immer seltener geben, denn wer nicht die krassesten Uphill-Passagen bewältigen will und ein Grip-Wunder für das Extreme sucht, der ist am Hinterrad mit 2,6” breiten Pneus besser aufgestellt. Generell gilt: Der Reifendruck ist extrem wichtig und hängt sehr stark von Fahrergewicht, Fahrstil, Untergrund und verwendeter Karkasse ab. Auf Touren und Flow-Trails reicht meist ein leichter Reifen, auf anspruchsvollen Strecken braucht man Reifen mit stärkerer Karkasse wie z. B. MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity. Mehr Infos und Know-how gibt’s in unserem großen Reifen-Vergleichstest.

Laufräder

Carbon oder Aluminium? Der Gewichtsvorteil von Carbon- gegenüber Aluminium-Felgen ist an einem E-Mountainbike marginal und auch das Thema Steifigkeit lässt sich vernachlässigen, weshalb wir hier keinen klaren Vorteil des teuren Materials erkennen können. Für den sportlichen Trail-Einsatz sind Carbon-Felgen ohne robuste und entsprechend schwerere Reifen sogar komplett fehl am Platz. Denn ein Defekt bedeutet bei ihnen einen Totalausfall, während Aluminium-Felgen oftmals mit einer Delle davonkommen und einen noch nach Hause oder durch den Bike-Urlaub bringen.

Carbonfelgen haben am E-MTB kaum einen Vorteil gegenüber Alu-Modellen.

Zulässiges Gesamtgewicht (zGG) und maximale Zuladung

Wenn man nach der maximalen Zuladung mancher Bikes geht, sind wir fast alle zu schwer! Denn wie auch ein Auto besitzt jedes Bike ein maximal zulässiges Gesamtgewicht, das der Hersteller freigibt und damit gewährleistet, dass das Bike und alle Komponenten den Belastungen standhalten. Nach Abzug des E-Bike-Gewichts vom zGG springen manchmal gerade noch 95 kg als maximale Zuladung für Fahrer und Equipment heraus. Mit einem zGG von 156 kg ist das GIANT Trance X E+ 1 Spitzenreiter in diesem Testfeld. Rund 131 kg bleiben bei ihm für Fahrer und Equipment übrig. Aber auch Cannondale, CENTURION, Mondraker, Moustache und Thömus haben mit 150 kg ein hohes zGG. Die mechanisch limitierenden Ausstattungsteile sind meist Sattelstütze, Laufräder und Federgabel. In der Praxis stoßen schwerere Fahrer bei der Kombination von Hinterbaukinematik und Dämpfer an die Grenzen. Denn um das Fahrwerk optimal auf die maximale Zuladung einzustellen, müsste der Maximaldruck des Dämpfers oftmals überschritten werden. Wenn man das zGG überschreitet, kann das Auswirkungen auf Gewährleistung und Garantieansprüche haben. Die Thematik rückt aktuell immer mehr in den Fokus einiger Hersteller, dennoch gilt weiterhin: In Sachen zulässiges Gesamtgewicht muss sich noch einiges tun und weiterhin mehr Klarheit geschaffen werden.

Die maximale Zuladung von E-Bikes wird für viele Hersteller immer wichtiger.
Allerdings gibt es auch noch schwarze Schafe, bei denen man mit 95 kg einfach zu schwer ist zum Biken!

Service

Beim E-Bike-Kauf sollte man nicht nur Ausstattung, Image, Performance und Preis in Betracht ziehen, sondern auch das Thema Service. E-Mountainbikes benötigen ähnlich wie ein Auto einen regelmäßigen Service – mit einer jährlichen Inspektion ist es nicht getan. Deshalb sollte man beim Kauf die Wartungskosten für Service und Verschleißteile gleich mit einberechnen.

Rahmengröße und Geometrie

Im MTB-Performance-Bereich etabliert sich allmählich, dass man ein Bike anhand der Länge anstatt der Rahmenhöhe auswählt. Niedrige Sitzrohre ermöglichen es, freier zwischen mehreren Größen zu wählen – vorausgesetzt, es passt eine entsprechend lange Teleskopsattelstütze in das Bike. Erste Umsetzungen des Konzepts im E-MTB-Bereich gibt es auch schon – z. B. beim neuen Specialized Levo. Aber auch Santa Cruz, SIMPLON, STEVENS und Mondraker folgen dem Trend und ermöglichen dadurch eine freiere Wahl der Rahmengröße. Dadurch kommt es nicht ausschließlich auf die Körpergröße an, sondern auch auf die Eigenschaften, die man sich von einem Bike erhofft. Mehr Laufruhe oder mehr Agilität? Lieber eine aufrechte oder eine gestreckte Sitzposition? Viele andere Hersteller ignorieren den Trend (noch) und kommen teilweise mit extrem langen Sitzrohren an. Das ist nicht nur oldschool, sondern schränkt den Hub der Sattelstütze und damit die Bewegungsfreiheit stark ein. Negativbeispiele sind das Canyon Spectral:ON und das Thömus Lightrider E2 Pro mit einer Sattelrohrlänge von 480 mm in Größe L.

Bremse

Standfeste und gut dosierbare Vierkolbenbremsen waren zum Glück – mit einer Ausnahme – der Standard in unserem Vergleichstest. Gerade bei günstigeren Ausstattungsvarianten ist das aber nicht immer der Fall. Von hochwertigen und standfesten Bremsen profitieren nicht nur ambitionierte Fahrer, sondern vor allem Einsteiger – Safety first! Zudem sollten es mindestens 200-mm-Bremsscheiben sein. Wer eine der MAGURA-Bremsen im Test fährt, sollte sich gleich ein Entlüftungskit zum Bike anschaffen und seine Service-Skills auffrischen. Während unseres Tests mussten nämlich alle MAGURA-Bremsen mindestens einmal entlüftet werden. Ein wandernder Druckpunkt und minimierte Bremspower sind nicht nur lästig, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Hier sind SRAM und Shimano ihrem deutschen Konkurrenten um einiges voraus.

Display

Von minimalistischer Lösung ohne Display bis hin zum umfangreichen Bordcomputer gibt es mittlerweile alles. Ihr habt also die Qual der Wahl. Wichtig sind eine sturzgeschützte Position von Display und Remote sowie eine intuitive und ergonomische Bedienung. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf bei Bosch. Während unseres Tests sind vier Bosch Kiox-Halter gebrochen. Hauptgrund: die exponierte Position und minder stabile Halterung. Die Probleme sind bekannt und einige Hersteller haben schon ihre eigene Kiox-Halterung entwickelt; manche davon sind ein Fortschritt, andere nicht. Shimano und Specialized bieten clevere und vielfältigere Optionen an. Wer auf Minimallösungen steht oder am liebsten ganz auf Displays verzichten möchte, wird bei ihnen fündig. Mit der neuen TCU 2, auch MasterMind genannt, kommt beim Levo erstmals ein ins Oberrohr integriertes Display zum Einsatz – die nächste Evolutionsstufe des Ökosystems von Specialized. Wer hingegen einen Bordcomputer wie beim Auto möchte, greift zum Bosch Nyon. Das Nyon-Display ist mit reichweitenbasierter (Offline-)Navigation, großem Touchdisplay und Diebstahlschutz vor allem für Tourenfahrer interessant und für alle, die auf Daten stehen. Wer nur gelegentlich ein Navi am E-MTB braucht, der kann auch sein Garmin-, SIGMA- oder Wahoo-GPS-Gerät mit dem Bike verbinden. Alle Infos zum besten Navigationsgerät am E-Mountainbike findet ihr im Navi-Vergleichstest auf unserer Website.

Das Bosch Nyon ist der Bordcomputer unter den E-Bike-Displays.
Das Display am Specialized S-Works Turbo Levo ist im Oberrohr integriert und sturzsicher.
Ein… Display kann eine Tour schneller beenden als einem lieb ist.

Alltagsausstattung

Mehr und mehr Hersteller berücksichtigen die Kundenwünsche nach Alltagsausstattung an sportlichen E-MTBs. Andere widersetzen sich dem Trend. Dabei ist die Frage der Sinnhaftigkeit eigentlich ganz einfach: Viele Kunden, gerade Neueinsteiger, nutzen ihr E-Mountainbike nicht nur für die Sonntagstour und die Feierabendrunde, sondern auch zum (Ganzjahres-)Pendeln. Ständeraufnahme und Anhänger-Freigabe haben geringen Einfluss auf die Performance und bieten nur Vorteile für diejenigen, die es brauchen. Warum also nicht solche Features für die Kunden bereitstellen? Gleiches gilt für perfekt passende Schutzbleche, die speziell für diese Modelle designt und freigegeben sind und bei denen man als Kunde sicher sein kann, dass sie weder am Lack scheuern noch beim Einfedern des Fahrwerks anschlagen. Denn dadurch verhindert man als Hersteller auch, dass sogenannte Frankenstein-Bikes durch die Gegend fahren – also Bikes mit zusammengestückelten und teilweise selbst gebauten Alltagslösungen, die nicht nur unschön aussehen und schlecht für das Markenimage sind, sondern auch nicht richtig funktionieren und dem Kunden eines solch teuren Bikes ein minder tolles Erlebnis bieten. Auch eine Lichtanlage, wie sie bereits an manchen Bikes im Testfeld zum Einsatz kommt, erhöht die Ganzjahres-Usability. Wer noch kein Licht hat, aber eines möchte, sollte sich am besten vor dem Kauf informieren. Viele Hersteller haben die Kabel für eine einfache Montage bereits verlegt. Dann ist Nachrüsten ein Kinderspiel, wie z. B. beim Haibike.

Licht am E-MTB? Klar!
Für den Sunset-Ride oder im Alltag ein echtes Plus.

Smartphone-Apps und Motor-Individualisierung

Smartphone-Apps haben mittlerweile alle Motoren-Hersteller. Die Spanne reicht von Alibi-Apps mit geringem Funktionsumfang wie Routen-Tracking und Analyse mit Upload-Funktion auf Strava und Komoot bis hin zu umfangreichen Apps, mit denen der Motor individuell eingestellt werden kann. Bei Bikes mit Shimano- oder Specialized-Motoren können die Fahrstufen des Motors via App an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Beim neuen Shimano EP8-Motor könnt ihr sogar zwei unterschiedliche Profile abspeichern. Bosch hingegen gibt Kunden nicht die Möglichkeit, die Unterstützungsmodi individuell anzupassen.

Nicht nur für Motoren, sondern auch für die Fahrwerkseinstellung gibt es mittlerweile Apps. So gelingt das grundlegende Setup wirklich jedem.
Bei Shimano …
…und Specialized können die Unterstützungsmodi per App auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden.

Geräuschkulisse

Kette, Kabel, Akku – bei komplexen E-Mountainbikes kann vieles klappern, knarzen oder andere nervige Geräusche von sich geben, wenn das Bike Schlägen und Vibrationen vom Trail ausgesetzt ist. Auf kurzen Probefahrten beim Händler können bereits kleine Treppen oder simple Bordsteinkanten Akustikprobleme aufzeigen. Darüber hinaus erzeugt der Motor selber unter Last eine permanente Geräuschkulisse, die je nach Gangwahl, Trittfrequenz und sogar von System zu System unterschiedlich ist. Die wichtigsten Flops des Vergleichstests: Alle Bosch- und Shimano-Motoren klappern beim Einfedern des Hinterbaus. Bei den mechanischen und elektronischen Motorengeräuschen spielt vor allem der Resonanzkörper des Rahmens eine große Rolle: In dem einen E-Mountainbike verstärkt der Rahmen die Geräusche und das Motorensystem ist deshalb unüberhörbar; in einem anderen Bike agiert das gleiche Motorsystem dank guter akustischer Dämpfung leise.

Ergonomie

Die Ergonomie von Sattel, Griffen und Cockpit ist so individuell wie ihr selbst. Hier geht Probieren über Studieren. Generelle Empfehlungen sind deshalb so gut wie nicht möglich. Für die individuelle Beratung gibt es Spezialisten am Markt, wie z. B. SQlab und Selle Italia, die euch behilflich sind. Auch ein Bike-Fitting kann der Schlüssel zum Erfolg sein.

Rotwild zeigt mit dem Shimano I-Spec-System wie hervorragende Ergonomie mit richtig cleanem Look kombiniert werden kann. Dass alle dünnen EP8-Kabel nahezu unsichtbar durch den Vorbau im Rahmen verschwinden setzt dem Ganzen die Krone auf.

Cockpit-Ergonomie, Erreichbarkeit von Hebeln, die richtigen Druckpunkte und Auslösekräfte sind super wichtig. Bestes Negativbeispiel: MAGURA Shiftmix-Schellen. Die Einstellbarkeit ist, besonders in Kombination mit SRAM AXS-Schalthebeln, eine Katastrophe. Selbst die größten Tester mit den größten Händen hatten zu kurze Finger, um ohne Umgreifen schalten zu können. Was bringt die beste Schaltung, wenn man nicht an den Trigger dafür kommt? Unser Tipp: Die rechte MAGURA-Shiftmix-Klemmschelle auf die linke Seite montieren und andersherum.

Teil 5: Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest – Mehr ≄ besser!

Wie viel Akkukapazität braucht es tatsächlich? Eine schwierige Frage ohne pauschale Antwort – denn Reichweite wird von viele Faktoren beeinflusst. Trotzdem können wir mit eurer Hilfe einige klare Aussagen treffen. Warum Akkus nicht noch größer werden sollten und warum viele E-Biker gar nicht mehr Reichweite brauchen, lest ihr hier.

Wir suchen in diesem Vergleichstest den besten Allrounder, der auf Touren und auf dem Trail die beste Performance bietet. Das Akkukonzept spielt dabei eine wichtige Rolle und auch eine gewisse Akkukapazität kann von Vorteil sein, aber viel ist nicht automatisch besser. Denn mehr Akkukapazität bedeutet mehr Gewicht und durch die größeren Baumaße des Akkus häufig auch eine schlechtere Positionierung für die Gewichtsverteilung. Und die Gewichtsverteilung ist entscheidend, schließlich bestimmt sie maßgeblich das Handling eines Bikes.

Wie beim Gesamtkonzept des Bikes ist es auch beim Akkukonzept: Essenziell ist, dass es zu euch und euren individuellen Anforderungen passt. Fahrergewicht, Reifenwahl, Reifendruck, Außentemperatur, Unterstützungsstufe, Streckenprofil und viele weitere Faktoren beeinflussen die reale Reichweite – absolute Angaben sind deshalb nicht nur falsch, sondern vor allem irreführend. Viel wichtiger ist, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wie ihr mit dem E-MTB fahrt bzw. fahren wollt. Immerhin könnt ihr nur so herausfinden, welches Akkukonzept zu euch passt. Fahrt ihr hauptsächlich in den stromsparenden Modi oder lieber mit voller Power? Wie lang sind eure Touren und wie viele Höhenmeter fahrt ihr dabei? Wie sieht es mit eurem Gewicht aus? Zu Menschen jenseits der 90 kg passt ein anderes Akkukonzept als zu 60-kg-Fliegengewichten.

Eigentlich ist es ganz einfach. Wer den Akku nicht leer fährt, schleppt nur unnötiges Gewicht mit. Die Folge? Handling und Fahrspaß leiden. Deshalb gilt: so wenig Akkukapazität wie möglich und so viel wie nötig.

Bei modernen Allround-E-MTBs sind die aktuell verbauten 625–725 Wh der Sweetspot für die meisten und bieten einen guten Kompromiss aus Gewicht, Reichweite und Gewichtsverteilung. Das ist nicht nur unsere Meinung, sondern auch eure. Die Ergebnisse unserer Vorjahres-Leserumfrage 2019 haben gezeigt, dass einer der Hauptgründe für die Frage nach mehr Akkukapazität die Angst war, ohne Saft liegen zu bleiben. Und das, obwohl es den meisten noch nie passiert ist! Letztes Jahr noch haben viele von euch den Wunsch nach mehr Akkukapazität geäußert. Angestrebt wurden 600–700 Wh. Jetzt, ein Jahr später, gelten 625–725 Wh bei Allround-E-MTBs als Standard. Die logische Konsequenz, die man annehmen könnte: Die Gier nach mehr Wattstunden ist Vergangenheit und auch der Wattstundenschwanzvergleich hat allmählich ein Ende. Tja, falsch gedacht! Denn die Realität sieht leider anders aus: E-Mountainbikes mit internen Akkus bis zu 900 Wh sind zwar nicht Teil des Testfelds, es gibt sie aber schon. Im Bereich von sportiven E-Mountainbikes sehen wir allerdings den Sinn von größeren Akkus nicht. Für die meisten von uns sind 600–700 Wh völlig ausreichend. Und wie bereits erwähnt, macht mehr Akkukapazität das Bike in der Regel nicht besser, sondern schlechter. Auch zukünftige Technologien sollten dafür genutzt werden, wieder kleinere und leichtere Akkus zu bauen, die es Bike-Ingenieuren ermöglichen, leichtere E-Mountainbikes zu entwickeln. Noch größere Akkus braucht es nicht.

Die richtige Frage lautet: Welches Akkukonzept passt zu mir? Und nicht: Welches E-MTB hat die größte Reichweite?

Im Testfeld gibt es auch Bikes, die gegen den Strom schwimmen und bewusst kleinere Akkus verbauen. Allen voran das Specialized S-Works Turbo Levo SL und das ROTWILD R.X375 ULTRA. Sie heben E-Mountainbiken auf das nächste Level, machen es intuitiver und spaßiger. Das Handling der Bikes ist phänomenal und für viele ambitionierte (E-)Mountainbiker gibt es damit eigentlich keinen Grund mehr, ein analoges Mountainbike zu fahren. Aber auch wer meist sowieso nur im stromsparenden Eco-Modus fährt, könnte Light-E-MTBs interessant finden. Schließlich hängt die Reichweite bei den meisten E-MTB-Light-Konzepten mehr von der körperlichen Fitness und nicht so stark von der Akkukapazität ab. Zudem gibt es modulare Akkukonzepte mit einem externen Range-Extender, der die Reichweite erhöht – so auch am Levo SL. Die Motorpower ist dabei von Konzept zu Konzept unterschiedlich und reicht von 35 Nm wie im Specialized Levo SL bis zu 85 Nm im ROTWILD R.X375. Ein weiteres spannendes Konzept besitzt das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es kommt mit Bosch Performance Line CX-Motor und einem externen Bosch-Akku mit 500 Wh, der fast horizontal über dem Tretlager verbaut ist. Der niedrig gehaltene und zentrale Massenschwerpunkt ist einer der Hauptgründe für das herausragenden Handling des Lapierre. Kein anderes Bike im Test bietet so viel Agilität und Pop bei gleichzeitig extremer Laufruhe und Sicherheit.

Modulare Akku-Konzepte…
…ergeben an einem Light-E-MTB wie dem Specialized Levo SL absolut Sinn. Sie sorgen für eine erhöhte Reichweite, wenn man sie braucht, und für ein niedriges Gewicht auf den kürzeren Runden ohne Zusatzakku. Top!

Wer hingegen nach reichlich Akkukapazität Ausschau hält, sollte sich Bikes mit DualBattery-System genauer anschauen. Sie umfassen einen integrierten Standard-Akku mit 500–630 Wh Kapazität in Kombination mit einem optionalen externen Zusatzakku (ca. 250–600 Wh), der sich am Unterrohr des Bikes anbringen lässt. So schleppt man das zusätzliche Gewicht nur dann mit, wenn es wirklich benötigt wird. DualBattery-Systeme sind ideal für schwere Fahrer und alle, die häufig sehr lange Touren unternehmen. Auch für Touren ohne Lade-Infrastruktur oder den Alpencross sind sie gut geeignet. Zum Einsatz kommt dieses System z. B. bei SIMPLON und GIANT. Weitere Infos gibt es in unserem separaten Artikel über die wichtigsten Akkukonzepte.

Teil 6: Was ist das beste E-Mountainbike 2021? Die Verlierer und Gewinner sowie weitere Bike-Empfehlungen

Die Bikes in unserem großen Vergleichstest sind die spannendsten und vielversprechendsten auf dem E-Mountainbike-Markt. Doch manche haben im Test enttäuscht, während andere sich wacker geschlagen haben und wieder andere die Benchmark in Sachen Performance sind. Hier kommen Gewinner, Verlierer und Bikes für spezielle Einsatzzwecke.

Welches Bike gewinnt unseren großen Vergleichstest und darf sich mit dem Titel „Das beste E-MTB 2021“ rühmen? Welches Bike nimmt es mit jedem Trail auf und kann die Ansprüche von Einsteigern, Fortgeschrittenen und Profis gleichermaßen befriedigen? Die Antwort ist klar! Kein Bike schafft es so gut, nahezu unvereinbare Gegensätze in sich zu vereinen wie das MERIDA eONE-SIXTY 10K 2021.

Es ist sicher, schnell, gutmütig, laufruhig, verspielt und präzise zugleich und vermittelt in jedem Terrain und für jede Könnerstufe maximalen Fahrspaß. MERIDA hat mit dem eONE-SIXTY 10K 2021 ein Bike erschaffen, das die neue Benchmark in Sachen Trail-Performance ist – für alle, vom Einsteiger bis zum Profi. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es nicht nur einen anderen Motor und größeren Akku, sondern auch einige Detailverbesserungen spendiert bekommen, die es zum perfekten Allrounder auf jedem Trail machen. Zudem glänzt es mit einer sehr gelungenen Integration des Motorsystems in den durchdachten Carbonrahmen und einer tadellosen Ausstattung. Das MERIDA eONE-SIXTY 10K ist der verdiente Testsieger unseres großen Vergleichstests mit den 25 vielversprechendsten E-MTBs und damit das beste E-Mountainbike 2021. Glückwunsch!

Es war ein knappes Rennen um unseren begehrten Kauftipp! Die Kandidaten: Moustache Samedi 29 Trail 8, SCOTT Ransom eRIDE 910 und Whyte E-150 RS 29ER V1. Alle drei Bikes gehören in Sachen Handling und Performance nicht nur zu den besten Bikes im Testfeld, sondern können auch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Geht es um Traktion und Komfort, hat das Moustache die Nase vorne. Es ist ein super Gesamtpaket für preisbewusste Einsteiger und Alpinisten sowie Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen. Dennoch hat es nicht ganz zum Kauftipp gereicht. Warum? Weil das Moustache Samedi auf Flowtrails und bei Highspeed Schwächen offenbart. Ähnlich ist es beim Whyte: Es punktet mit einem brillanten Schwerpunkt und einer super Trail-Performance vor allem bei sportlichen Trail-Bikern, ist mit seinem fordernden Handling jedoch nicht für jeden Fahrertyp geeignet. Zudem fehlt es dem Rahmen an Liebe zum Detail und die Verarbeitungsqualität ist nicht auf dem Niveau der Konkurrenten.

Egal ob auf Flowtrails, technischen Singletrails, im Bikepark oder auf der Tour – das SCOTT Ransom eRIDE 910 ist ein wahrer Allrounder, der in jeder Disziplin überzeugt. Es ist mit seinem intuitiven Handling für Einsteiger interessant und liefert gleichzeitig erfahrenen Piloten enorme Reserven. Es vermittelt Fahrspaß, verleiht gleichzeitig immenses Selbstvertrauen und steht in direkter Konkurrenz zu den besten und teuersten Bikes im Testfeld. Mit 6.999 € ist es aber deutlich günstiger als die meisten anderen Bikes im Test. Damit erhält es absolut verdient unseren Kauftipp!

Weitere E-Mountainbike-Empfehlungen

Viele der 25 Bikes im Testfeld konnten mit einem stimmigen Gesamtkonzept und exzellenten Fahreigenschaften für einen bestimmten Einsatzzweck überzeugen – allerdings nicht als Alleskönner. In ihrem Spezialgebiet gehören sie zu den besten Bikes am Markt und sind hier teilweise sogar besser als der Testsieger oder Kauftipp. Doch es gibt auch Bikes im Test, die nirgends richtig überzeugen konnten, im direkten Vergleich klar hinter der Konkurrenz zurückfallen und – so leid es uns tut – für kaum jemanden oder niemanden zu empfehlen sind. Und das, obwohl sie gleichfalls zigtausend Euro kosten! Es gibt klare Gewinner, aber eben auch klare Verlierer in unserem Vergleichstest. Im Folgenden haben wir für Trail-Allrounder, Flow- und Spaßhungrige, Highspeed-Junkies, Tourenfahrer und schwere Fahrer spannende Alternativen und Empfehlungen zusammengestellt. Um Enttäuschungen nach dem Kauf zu vermeiden, gibt es auch eine Übersicht über die Verlierer, die nicht überzeugen konnten und die wir euch nicht empfehlen.

Weitere empfehlenswerte Allrounder für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis

Wer auf der Suche nach einem Trail-Allrounder ist, sollte sich neben dem Testsieger MERIDA auch das SIMPLON Rapcon Pmax, das Trek Rail 9.9 X01 und das Mondraker Crafty Carbon XR genauer anschauen. Einsteiger finden mit dem SIMPLON und Mondraker gutmütige und vielseitige Bikes, die reichlich Fahrspaß vermitteln. Im Vergleich zum Testsieger MERIDA muss man bei beiden zwar kleine Abstriche in Sachen Ausstattung und Verarbeitung hinnehmen, dafür können beide mit ihrer Vielseitigkeit sowie ihrer hervorragenden Up- und Downhill-Performance die meisten anderen Bikes im Test hinter sich lassen. Geübte Piloten mit einem aktiven Fahrstil finden mit dem Trek eine spannende Alternative, die auf jedem Trail überzeugt und mit einem super Kompromiss aus verspieltem Handling und Laufruhe bei Highspeed überzeugt. Die Verarbeitung ist hervorragend, bei der Ausstattung herrscht vor allem bei den Reifen Nachholbedarf.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Flowtrails und Fahrspaß

Ihr steht auf leichtfüßige E-Mountainbikes mit einem super Handling, die euch ein Grinsen ins Gesicht zaubern? Dann kommt ihr an den beiden Light-E-MTBs im Test nicht vorbei. Sie überzeugen nicht nur mit ihrem innovativen und durchdachten Gesamtkonzept, sondern sind auch die aktuelle Speerspitze in Sachen Agilität. Mit ihnen wird jeder Flowtrail zum Spielplatz! Das Specialized S-Works Turbo Levo SL empfehlen wir für Einsteiger und Profis, die ein gutmütiges und intuitives Handling suchen, genauso wie für sportlicher Biker, die gerne mit dem Gelände spielen. Es kann zudem mit ordentlich Reichweite und Langstreckenkomfort punkten und eignet sich daher auch als Touren-Bike – vorausgesetzt die Kondition stimmt, denn es hat mit großem Abstand die geringste Motorpower im gesamten Testfeld. Das ROTWILD R.X375 ULTRA erfordert hingegen eine gute Fahrtechnik und ist in den Händen eines geübten Piloten besser aufgehoben. Ihm gelingt es, Agilität und Leichtigkeit mit reichlich Motorpower und dadurch auch Uphill-Spaß zu kombinieren. Es schreckt auch nicht vor Highspeed-Ballern zurück, solange ihr den richtigen Reifen dafür aufgezogen habt. Ihr wollt den hohen Preis der beiden Light-E-MTBs im Test nicht zahlen, aber auch nicht auf ein super Handling verzichten? Dann schaut euch das Whyte E-150 RS 29ER V1 für 6.999 € an! Es ist zwar schwerer, aber sehr spaßig und wendig, weil sein Schwerpunkt trotz großem Akku und kraftvollem Motor so ausgeklügelt ist.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Highspeed-Junkies und Bikepark-Fans

Ihr seid am liebsten auf Highspeed-Strecken unterwegs und seht den Uphill nur als Mittel zum Zweck an? Dann sind diese Empfehlungen genau das Richtige für euch. Das heißt aber nicht, dass die vorgeschlagenen Bikes nicht gut klettern. Manche sind sogar richtige Asse bergauf! Das schnellste und krasseste Bike bei Highspeed-Geballer ist das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es geht mit seinem Konzept rund um einen kleinen, externen 500-Wh-Akku eigene Wege und diese Strategie geht voll auf. Es vereint Laufruhe und Agilität wie keiner seiner direkten Konkurrenten und hat ein außergewöhnliches Handling, das fordernd, aber auch belohnend und daher nur für erfahrene Biker zu empfehlen ist!

Der letztjährige Testsieger, das Specialized S-Works Turbo Levo, wurde für 2021 komplett neu überarbeitet. Wir hatten die exklusive Ehre, das Bike bereits vorab für unseren Vergleichstest zu erhalten und ausgiebig zu testen. Und das war auch wichtig, denn das Turbo Levo ist deutlich komplexer geworden und hat bei der Grunderneuerung Allround-Qualitäten und Langstreckenkomfort eingebüßt, dafür aber einen Performance-Sprung auf dem Trail hingelegt! So kann es zwar seinen Titel als bester Allrounder nicht verteidigen, in technischem Gelände macht ihm bergauf wie bergab aber niemand etwas vor. Seine Paradedisziplinen: schnelle ruppige Trails und gebaute Bikepark-Strecken. Mit der nächsten Evolutionsstufe der Turbo Connect Unit – dem Mastermind – inklusive hochauflösendem Display im Oberrohr, überarbeiteter Motor-Software und neuen Individualisierungsmöglichkeiten hebt das Team von Specialized sein Ökosystem um den überarbeiteten Specialized 2.2-Motor auf die nächste Stufe und ist der Konkurrenz in Sachen Usability und Features wieder einen Schritt voraus, und zwar einen großen! Auch die Liebe zum Detail ist, typisch Specialized, auf höchstem Niveau. Wer auf die einzigartigen Features verzichten kann und nicht so viel Wert auf eine gute Uphill-Performance im technischen Gelände legt, sondern möglichst schnell auf dem Forstweg zum nächsten Traileinstieg shutteln möchte, sollte sich auch das Santa Cruz Bullit X01 RSV Air und das FLYER Uproc6 9.50 ansehen. Sie sind – wie auch das Levo – dem Lapierre dicht auf den Fersen, wenn es um die Downhill-Performance im Bikepark geht.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für schwere Fahrer

Das höchste zulässige Gesamtgewicht (zGG) und auch die höchste maximale Zuladung im Test hat das GIANT Trance X E+ 1. Doch was die Performance auf dem Trail angeht, kann das Bike nicht mit den besten Allroundern mithalten, die ebenfalls eine hohe maximale Zuladung haben. Wer nach einem Bike mit einer hohen maximalen Zuladung um die 125 kg und guten Allroundeigenschaften sucht, sollte sich das Thömus Lightrider E2 Pro und das Cannondale Moterra Neo Carbon 1 genauer anschauen. Wer hingegen lieber in verblocktem Terrain unterwegs ist und es auch gerne mal richtig krachen lässt, findet mit dem Mondraker Crafty Carbon XR das passende Bike.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen von Sonntagstour bis Alpencross

Das SIMPLON Rapcon Pmax ist nicht nur ein super Allrounder mit einem hervorragenden Handling, sondern auch eines der besten Touren-Bikes im Testfeld. Dank des verbauten FOX E-Live Valve-Systems gibt es keinen Kompromiss aus Effizienz und Komfort mehr – das SIMPLON schafft dank des innovativen Fahrwerks beides zugleich. Das optional erhältliche DualBattery-System mit zusätzlichen 500 Wh Akkukapazität macht es außerdem zum Alpencross-König.

Hätte das SIMPLON nicht das FOX E-Live Valve-System, wäre ihm das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon überlegen mit seiner entspannten Sitzposition, dem fein ansprechenden Fahrwerk und dem großen Bosch Nyon-Display mit umfangreichen Navigationsfunktionen auf Schotter- Wald- und Wiesenwegen. Für Tourenfahrer, die unbekannte Routen erkunden möchten und es auf dem Trail entspannter angehen lassen, ist das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon perfekt!

Egal ob auf der Forststraße, spaßigen Pfaden oder im technischen Gelände, bergauf ist das Moustache Samedi 29 Trail 8 ungeschlagen. Und auch sein Komfortlevel ist auf Spitzenniveau! Es kann zwar nicht mit einem ausgeklügelten System wie dem FOX E-Live Valve am SIMPLON oder einem Navi wie am CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon punkten, dafür aber mit einem intuitiven Handling und fairen Preis. Einsteiger, Alpinisten und Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen und nicht mehr als 6.400 € ausgeben wollen, finden mit dem Moustache ihr Bike.

Die Verlierer des Tests

Motorintegration, Rahmendetails und Look des CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox sind super gelungen, in Sachen Fahrperformance muss es sich der gesamten Konkurrenz bergauf wie bergab geschlagen geben – auch seinem kleineren Bruder mit weniger Federweg. Der auf Komfort und Traktion ausgelegte Hinterbau lässt es am Boden kleben und jegliche Fahrerimpulse verpuffen. Dadurch leidet nicht nur die Performance, sondern auch der Fahrspaß.

Das Ducati TK-01RR hinterlässt bei der Test-Crew gemischte Gefühle. Zum einen sammelt es Punkte mit seinem extravaganten Moto-Style-Look und reichlich Komfort auf Touren. Doch sobald es auf den Trail geht, kann das Ducati nicht mit der Konkurrenz im Testfeld mithalten. Die Hauptgründe sind sein vergleichsweise träges Handling, das hohe Gewicht, die Hinterbau-Performance sowie Schwächen in der Ausstattung.

Mit 726 Wh großem Akku und gleichzeitig ausgewogener Lastverteilung, gutmütigem Handling und komfortabler Sitzposition spricht das STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF besonders Tourenfahrer an, die ausschließlich auf Forst- und Waldwegen unterwegs sind. Allerdings ist die Verarbeitungsqualität unterdurchschnittlich: Das Akku-Cover löst sich gerne mal ab und der Hinterreifen reibt in Kurven am Rahmen. Und auch in seiner Paradedisziplin Touren kann es aufgrund seiner unterdimensionierten und schwachen Hinterradbremse und der geringeren Effizienz nicht mit den besten Touren-Bikes im Test mithalten. Geht es auf den Trail, fällt das E-Inception AM 9.7 GTF ans Ende des Testfelds zurück. Vor allem die Abstimmung des Hinterbaus und die Hinterradbremse setzen der Trail-Performance und dem Fahrspaß deutlich früher ein Ende als bei der Konkurrenz.


Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:
Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox (Zum Test) | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)

Der Beitrag Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 E-MTB-Modelle im Mega-Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

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FLYER Uproc6 9.50 im Test – Der König des Bikeparks? https://ebike-mtb.com/flyer-uproc6-9-50-2021-test/ Tue, 27 Apr 2021 07:00:49 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=81964 81964 Mit dem Uproc6 9.50 geht FLYER neue Wege in Sachen Design und Performance: Das schicke Carbon-Bike mit Bosch-Motor ist vor allem auf Abfahrtsperformance getrimmt. Macht es das automatisch zum König des Bikeparks? Und kann es sich dennoch als Allrounder durchsetzen oder ist es zu extrem?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test

FLYER Uproc6 9.50 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 170/160 mm (v/h)
23,96 kg in Größe L | 11.099 € | Hersteller-Website

Das FLYER Uproc6 9.50 läutet eine neue Design-Ära beim Schweizer Hersteller ein. Der schicke Carbonrahmen ist bullig, wuchtig und vor allem edel. Das Bosch Performance Line CX-Motorsystem des 11.099 € teuren Boliden ist gut in den Rahmen integriert. Highlights sind der so massive wie robuste Unterfahrschutz und der seitlich entnehmbare 625-Wh-Akku. Wie beim Trek Rail ist das ein echtes Komfortplus. Der Geschwindigkeitssensor sitzt pannensicher im Ausfallende und der dazugehörige Magnet ist perfekt in die hintere Bremsscheibe eingelassen. Das Kiox-Display macht es sich wie bei CUBE auf einem eigenen Halter hinterm Lenker direkt neben dem Vorbau gemütlich. Auch für die Kabelverlegung zur Remote geht FLYER clevere Wege, um die „Bosch-Liane“ zu vermeiden, die sich bei anderen Bikes um den Lenker legt. Kritik erntet das sonst so hochwertige FLYER für den Standard-Bosch-Ladeport. Hier ist es im täglichen Einsatz nur eine Frage der Zeit, bis die Abdeckung abreißt. Alle anderen Rahmendetails wie der umfangreiche Ketten- und Sitzstrebenschutz sind sehr gut umgesetzt und runden das insgesamt hochwertige Gesamtpaket ab.

Die Ausstattung des FLYER Uproc6 9.50 kann sich sehen lassen

Bei der Ausstattung setzt FLYER auf Trail-Performance statt auf Leichtbau. Dadurch bleibt die Waage bei 23,96 kg stehen. Die FOX 38 Factory GRIP2 liefert 170 mm Federweg, während ein DPX2-Dämpfer am Heck 160 mm Federweg generiert. Die kabellose SRAM X01 Eagle AXS-Schaltung und die RockShox Reverb AXS mit 170 mm Hub sorgen für ein relativ aufgeräumtes Cockpit. Bei den Bremshebeln der MAGURA MT7 (Bremsscheiben mit 220/200 mm) verzichtet FLYER zugunsten der Ergonomie bewusst auf die Shiftmix-Klemmschellen – ein echter Vorteil gegenüber den meisten anderen Bikes mit MAGURA-Bremsen. Bei Reifen und Laufrädern trifft das Uproc6 9.50 genau ins Schwarze: mit einem DT Swiss HX 1501 Alu-Laufradsatz inkl. MAXXIS-Reifen in der robusten Doubledown-Variante. Anders als bei den meisten Bikes mit gemischter Laufradgröße ist vorne ein ASSEGAI in 29” x 2,5” mit der ganz weichen 3C MaxxGrip-Gummimischung aufgezogen, hinten ein schmaler Minion DHRII in 27,5” x 2,5”.

Funktion über Optik
Mit dem speziellen Kiox-Halter räumt FLYER das Cockpit optisch auf. Auf die MAGURA Shiftmix-Klemmschellen verzichten die Schweizer bewusst: Denn nur so lassen sich Schaltung, Bremse und Variostütze gut erreichbar einstellen.
Grip, Grip, Grip
Der MAXXIS ASSEGAI in Front baut auf der pannensicheren Doubledown-Karkasse auf und nutzt die traktionsstarke 3C MaxxGrip-Gummimischung – selbst auf feuchten Wurzeln bleibt dieser Reifen kleben. Top!
Steinfeld, wir kommen!
Der massive Unterfahrschutz hält so manche verpatzte Linie und so manchen harten Steinkontakt problemlos aus. Allerdings verdeckt er nicht den gesamten Bosch-Motor.

FLYER Uproc6 9.50

11.099 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 170 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 160 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 125–170 mm
Bremsen MAGURA MT7 220/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle AXS 1x12
Vorbau SPANK SPLIT 38 mm
Lenker SPANK OOZY Vibrocore 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HX 1501 29"/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF DD 2,5"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 23,96 kg
Zul. Gesamtgewicht 130 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 106 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein


Fast perfekt
Das Bosch-Motorsystem ist fast perfekt ins FLYER integriert. Einzig der Standard-Ladeport stört den hochwertigen Gesamteindruck. Für den „Bosch-Lappen“ haben andere Hersteller wie CUBE elegantere Lösungen gefunden.
Bequem
Der 625-Wh-Akku sitzt absolut klapperfrei im Unterrohr und lässt sich bequem zur Seite entnehmen. Statt auf einen Schlüssel setzt FLYER auf einen Inbus, der sich zur Not in der hinteren Steckachse versteckt und perfekt passt. We like!
Super leise …
… bis auf den klackernden Motor. Mit dem großzügigen Ketten- und Sitzstrebenschutz sowie der gut umgesetzten Zugverlegung hat FLYER alles getan, um das Uproc6 leise zu machen. So stört lediglich der Bosch-Motor die Ruhe – und das tut er bei allen anderen Bikes auch.

Das FLYER Uproc6 9.50 wurde erst im Sommer letzten Jahres vorgestellt. Entsprechend modern, aber dennoch ausgewogen zeigt sich die Geometrie des E-Mountainbikes, das mit seinen vier Rahmengrößen Fahrern von 1,55 m bis 1,95 m passen soll. Den Einsatzzweck als „Baller-Bike“ unterstreicht der mit 64,5° eher flache Lenkwinkel. Der Sitzwinkel steht mit 75,3° und prägnantem Knick im Sitzrohr allerdings auch auf der flachen Seite. Dadurch ist die Sitzposition ausgewogen, mit guter Lastverteilung zwischen Händen und Gesäß. Mit zunehmendem Sattelauszug wird die Sitzposition bei Langbeinern aber bereits in der Ebene hecklastig. Touren sind mit dem FLYER machbar, dabei ist es allerdings unterfordert und langweilt sich.

Größe S M L XL
Sattelrohr 395 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Oberrohr 579 mm 608 mm 636 mm 664 mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 105 mm 110 mm
Lenkwinkel 63,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel 75,7° 75,5° 75,3° 75,2°
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm
Tretlagerabsenkung 31 mm 31 mm 31 mm 31 mm
Radstand 1.208 mm 1.223 mm 1.250 mm 1.277 mm
Reach 420 mm 445 mm 470 mm 495 mm
Stack 623 mm 629 mm 633 mm 638 mm
Helm Fox Speedframe Pro | Brille 100% Speedcraft | Rucksack CAMELBAK Chase Protector Vest
Shirt Fox Ranger | Shorts Fox Ranger Shorts | Knieschoner Fox Launch D3O
Socken Fox 8″ Trail Cushion | Handschuhe ION Path

Bikepark-ready! Das FLYER Uproc6 9.50 im Test

Geht es bergauf, zeigt sich weiterhin die hecklastige Sitzposition als limitierender Faktor. Im Vergleich zu den meisten anderen Bikes mit flachem Sitzwinkel steht der Dämpfer jedoch auch an steileren Rampen hoch im Federweg, wodurch man die Front aktiv belasten kann. Das ist vor allem in Kurven notwendig, damit das Vorderrad dem eingeschlagenen Kurs auch folgt. Der robuste Hinterreifen lässt sich problemlos mit wenig Luftdruck fahren, wodurch das FLYER auch in technischem Terrain viel Traktion generiert. So hilft es dem Uproc6 im technischen Gelände, wenn man auch mal aus dem Sattel geht, um das Vorderrad am Boden zu halten. Mit den besten Kletterern im Test kann es aber selbst dann nicht mithalten.

Statt sich in der Warteschlange vor dem Lift zu langweilen, erkundet das FLYER den Bikepark lieber aus eigener Motorkraft. Vor allem auf gebauten Bikepark-Downhills liefert es so richtig ab!

Tuning-Tipp: Langbeiner schieben den Sattel weit nach vorne für eine zentrale Sitzposition im Uphill

Geht es bergab, zeigt sich das FLYER als sehr ausgewogener Allrounder. Trotz massig Federwegreserven macht es auf Flowtrails richtig Spaß. Denn außer Traktion bietet das Fahrwerk auch ordentlich Gegenhalt, wodurch beim Pushen in Anliegern Speed generiert wird und vor allem Sprünge gut gelingen. So viel Spaß wie die ganz wendigen Bikes im Test kann das FLYER allerdings mit seinem laufruhigen Charakter nicht vermitteln. Auf technischen Singletrails überrollt das Uproc6 9.50 alle Hindernisse problemlos, sicher und mit viel Traktion. Agile und spontane Fahrmanöver wie mit dem Lapierre erfordern aber viel Körpereinsatz und eine saubere Technik. Sobald es auf richtig ruppige, schnelle und gebaute Downhillstrecken geht, ist das FLYER in seinem Element: Kein Sprung ist zu weit, keine G-Kräfte in den Anliegern zu heftig und kein Drop zu hoch. Mit stoischer Laufruhe und absoluter Perfektion hält es die angepeilte Linie.

Fahreigenschaften

7

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Einsatzbereich

Forstweg

1

Flowtrail bergauf

2

Flowtrail bergab

3

Technischer Singletrail bergauf

4

Technischer Singletrail bergab

5

Downhill-Strecken

6

Fazit

Das FLYER Uproc6 9.50 macht fast alles richtig! Der bullige Carbonrahmen ist wirklich gut verarbeitet und steckt voller durchdachter Details. Wer regelmäßig im Bikepark unterwegs ist, sollte sich das FLYER auf jeden Fall mal genauer ansehen: Seine Ausstattung und sein Fahrverhalten passen hierfür perfekt! Aber trotz seines Abfahrtspotenzials kommt es auch gut mit gemäßigterem Terrain und Anstiegen zurecht. Chapeau, FLYER!

Tops

  • Performance auf ruppigen und schnellen Downhills
  • trotz enormem Abfahrtspotenzial vielseitig
  • Verarbeitungsqualität und Ausstattung
  • gute Integration des Bosch-Systems

Flops

  • Standard-Bosch-Ladebuchse mit „Bosch-Lappen“

Mehr Informationen findet ihr unter flyer-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox (Zum Test) | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)

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Erster Test: FLYER Uproc6 9.50 2020 – Schweizer Edelbolide zum Ballern https://ebike-mtb.com/neues-flyer-uproc6-9-50-2020-test/ Sun, 12 Jul 2020 22:01:32 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=67591 67591 Eleganter, edler, und potenter. Das FLYER Uproc6 läutet nicht nur eine neue Design-Ära in der Firmengeschichte von FYLER ein, sondern soll auch das potenteste Bike im Schweizer Portfolio sein. Wir haben das FLYER Uproc6 bereits in Lenzerheide getestet und verraten euch, was das 10.999 € teure Topmodell alles kann.

FLYER Uproc6 9.50 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 170/160 mm (v/h) | 23,8 kg (Größe L) | 10.999€ | Hersteller-Website

Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum läutet FLYER eine neue Design-Ära in der Firmengeschichte ein und hat bei der kompletten Überarbeitung des FLYER Uproc6 das Design auf das nächste Niveau gehoben. Die stimmigen Proportionen des hochwertigen Vollcarbon-Rahmens, die elegante Linienführung und der edle Paintjob ziehen einen sofort in seinen Bann. Aber nicht nur optisch setzt FLYER eine Schippe drauf, auch Geometrie und Fahrwerk wurden komplett überarbeitet, wodurch das Uproc6 laut FLYER noch härter im Nehmen sein soll. Der Rahmen verfügt über 160 mm Federweg. Die 170 mm Federweg an der Front werden in allen Ausstattungsvarianten von steifen Federgabeln mit 38 mm Standrohren bereitgestellt. Dabei setzt FLYER nicht nur auf die neue FOX 38, sondern auch auf die neue RockShox ZEB. Der Bosch Performance Line CX-Motor bildet das Herzstück des E-Bikes und verfügt zum Launch bereits über das neue Software-Update von Bosch und damit über 85 Nm Drehmoment sowie den überarbeiteten eMTB-Modus. Gespeist wird der Motor von einem 625-Wh-Akku, der ebenso wie der Motor perfekt ins Bike integriert ist. Bei der Laufradgröße setzt FLYER beim Uproc6 traditionell auf das MX-Konzept, spricht gemische Laufradgrößen mit großem Vorderrad und kleinem Hinterrad: früher 27,5/26” – heute 29/27,5”. Wir haben das Topmodell Uproc6 9.50 bereits zwei Tage lang für euch in Lenzerheide getestet. Die anspruchsvollen Singletrails sowie die gebauten Strecken im Bikepark mit Anliegern und großen Sprüngen sind perfekt, um dem Bike auf den Zahn zu fühlen. Auch bergauf ging es dabei richtig zur Sache. Wir verraten euch, wie viel das 10.999 € teure Topmodell kann.

Das FLYER Uproc6 9.50 im Detail

Ja, ihr habt richtig gelesen, das Topmodell kostet knapp 11.000 Scheine! Das Uproc6 9.50 ist edel, super verarbeitet, top ausgestattet, aber eben auch echt teuer. Mit 23,8 kg in Größe L (Herstellerangabe) ist es allerdings kein Leichtgewicht. Ein Clou des neuen Uproc6 ist die Befestigung des Akkus, die genauso einfach wie genial ist: Lediglich eine massive Schraube hält Akku-Cover und Akku geräuschlos an Ort und Stelle. Der Energielieferant wird dann bequem zur Seite entnommen. Das nötige Werkzeug ist in der hinteren Steckachse untergebracht und somit immer griffbereit.Schlüssel vergessen? Das gehört hier der Vergangenheit an.

Typisch Uproc6
Schon das Vorgängermodell des Uproc6 aus dem Jahr 2015 kam mit gemischter Laufradgröße. Die Zeiten von 27,5/26”-Laufrädern sind allerdings vorbei, heute rollt es auf 29/27,5”-Rädern.
Größer = besser
Riesige 220-mm-Bremsscheiben an der Front und 203-mm-Bremsscheiben am Heck…
… in Kombination mit den bissigen MAGURA MT7 sorgen für
eine zuverlässige Verzögerung
Besser geht es nicht
Die FOX 38 FLOAT Factory steht dem Bike nicht nur optisch gut, sondern sie kann auch auf dem Trail überzeugen

Die High-End-Ausstattung ist sinnvoll gewählt und passt zum Einsatzgebiet des E-MTBs: FOX 38 FLOAT Factory mit, FOX FLOAT DPX2-Dämpfer, SRAM X01-Eagle AXS-Schaltung, SRAM Reverb AXS mit 170 mm Hub in Größe L und DT Swiss HX 1501 SPLINE ONE-Alu-Laufradsatz mit 29” Vorder- und 27,5” Hinterrad. Gebremst wird mit MAGURA MT7 und riesiger 220-mm-Bremsscheibe vorne und 203-mm-Bremsscheibe hinten – top!

Nice!
Der Bosch Performance Line CX-Motor und das Motorcover sind formschön in den Rahmen integriert
Einfach und genial
Der interne Akku ist klapper- und geräuschfrei befestigt – und das nur mit einer Schraube. Zudem kann er bequem zur Seite entnommen werden.
Das nötige Werkzeug ist in der hinteren Steckachse untergebracht und somit immer griffbereit.
„Bosch Lappen”
Wer den Akku lieber im Bike lädt, findet die Ladebuchse über dem Motor am Sitzrohr. Dort ist sie gut vor Dreck-Beschuss vom Hinterrad geschützt. Zum Glück, denn das Standard-Ladebuchsencover von Bosch kann leicht verloren gehen und dann ist die Ladebuchse ungeschützt.

Beim Cockpit setzt FLYER auf Komponenten von SPANK inklusive SPANK OOZY Vibrocore-Lenker, der Armpump auf langen Downhill-Runs verringern soll, aber auch entsprechend zum Gesamtgewicht des Bikes beiträgt. Die 2,5” MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF-Bereifung ist gut gewählt und kommt passend zum Abfahrtspotenzial des E-Bike mit der pannensicheren Doubledown-Karkasse.Schaut man sich die Verarbeitungsqualität näher an, wird das top Niveau offensichtlich, die Endmontage des Uproc6 findet zudem auch in der Schweiz statt. Die Kabel sind clever verlegt und sorgen nicht nur für ein cleanes Cockpit, sondern verursachen auch keine nervigen Klappergeräusche. Aufgrund des Ausgleichsbehälters des FOX FLOAT DPX2-Dämpfers ist im Rahmendreieck des Uproc6 9.50 in Größe L nur für eine kleine Flasche Platz. Ins Uproc6 6.50 passt aufgrund des fehlendens Ausgleichsbehälters am Dämpfers in allen Rahmengrößen eine große Flasche. Das zulässige Gesamtgewicht von 130 kg beschränkt das Fahrergewicht auf maximale 106 kg, hier hätten wir uns mehr gewünscht.

FLYER Uproc6 9.50

10.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 38 Factory 170 mm
Dämpfer FOX DPX2 Factory 160 mm
Sattelstütze SRAM Reverb AXS 170 mm
Bremsen MAGURA MT 7 220/203 mm
Schaltung SRAM X01-Eagle AXS 10 – 50
Vorbau SPANK SPLIT 38 mm
Lenker SPANK OOZY Vibrocore 780 mm
Laufradsatz DT Swiss HX 1501 SPLINE ONE 29/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF DD 29″ x 2,5″/27,5″ x 2,5″

Technische Daten

Größe S, M, L, XL
Gewicht 23,8 kg
Zul. Gesamtgewicht 130 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 106 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Bis ins kleinste Detail durchdacht
FLYER hat sich einige Gedanken zur Optik des Bikes gemacht, so auch am Cockpit. Sogar das Elektronik-Kabel zur Bosch-Remote ist so verlegt, dass man es aus Fahrerperspektive fast nicht sieht. Optisch cleaner geht es am Cockpit kaum.
Eine gute Wahl
Die 2,5” MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF-Bereifung mit Doubledown Karkasse ist perfekt gewählt für das abfahrtsorientiertes E-Bike
Massiv
Kettenklappern Fehlanzeige. Der Kettenstrebenschutz sieht nicht nur effektiv aus, er ist es auch.

Weitere Ausstattungsvarianten des FLYER Uproc6

Das FLYER Uproc6 ist insgesamt in drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten in jeweils drei Farben erhältlich. Dabei verfügen alle Modelle über den Vollcarbon-Rahmen und 170-mm-Federgabeln mit 38 mm Standrohren. Preislich geht es mit dem bei Uproc6 6.50 los, Kostenpunkt 6.999 €. Verfügbar sind alle Modelle ab September 2020.

FLYER Uproc6 8.70

8.499 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Purion
Federgabel FOX 38 Performance 170 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 160 mm
Sattelstütze FLYER Dropper Post MT171 125 (S), 150 (M), 170 (L, XL) mm
Bremsen Shimano XT 203/203 mm
Schaltung Shimano XT 10 – 51
Vorbau FLYER Alloy 40 mm
Lenker FLYER Alloy 780 mm
Laufradsatz DT Swiss H 1700 SPLINE 29/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF DD 29″ x 2,5″/27,5″ x 2,5″

Technische Daten

Größe S, M, L, XL
Zul. Gesamtgewicht 130 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 130 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

FLYER Uproc6 6.50

6.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Purion
Federgabel RockShox ZEB 170 mm
Dämpfer RockShox Deluxe Select 160 mm
Sattelstütze FLYER Dropper Post MT171 125 (S), 150 (M), 170 (L, XL) mm
Bremsen Shimano BR-MT520 203/203 mm
Schaltung SRAM NX-Eagle 10 – 50
Vorbau FLYER Alloy 40 mm
Lenker FLYER Alloy 780 mm
Laufradsatz DT Swiss H 1900 SPLINE 29/27,5"
Reifen MAXXIS ASSEGAI/Minion DHF DD 29″ x 2,5″/27,5″ x 2,5″

Technische Daten

Größe S, M, L, XL
Zul. Gesamtgewicht 130 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 130 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Die Geometrie des FLYER Uproc6

Das FLYER Uproc6 ist in vier Rahmengrößen S, M, L und XL erhältlich. Der Sitzwinkel ist mit 75,3° in Größe L bereits auf dem Papier recht flach. In den kleineren Größen ist er etwas steiler, wenn auch nur sehr gering. Durch den Knick im Sattelrohr wird der Sitzwinkel in der Praxis bei weitem Sattelstützenauszug weiter abgeflacht. Trotz des Knicks kommt das Uproc6 in Größe L mit einer Variosattelstütze mit 170 mm Hub. Zusammen mit dem Reach von 470 mm in Größe L hat man dadurch reichlich Bewegungsfreiraum. In Größe M beträgt der Stützenhub 150 mm und in Größe S 125 mm. Der Lenkwinkel beträgt in Größe M, L und XL 64,5°, in Größe S ist er nochmal um 1° flacher. Aufgrund der Länge des Sitzrohrs ist man gewzungen, sich an die Größenangaben von FLYER zu halten. Einfach mal zum längeren Bike greifen, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, ist wegen der relativ langen Sitzrohre nicht für jeden drin.

Größe S M L XL
Sattelrohr 395 mm 415 mm 450 mm 485 mm
Oberrohr 579 mm 608 mm 636 mm 664 mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 105 mm 110 mm
Lenkwinkel 63,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel 75,7° 75,2° 75,3° 75,2°
Kettenstrebe 445 mm 445 mm 445 mm 445 mm
Tretlagerabsenkung 31 mm 31 mm 31 mm 31 mm
Radstand 1.208 mm 1.223 mm 1.250 mm 1.277 mm
Reach 420 mm 445 mm 470 mm 495 mm
Stack 623 mm 629 mm 633 mm 638 mm

Uphill Test: So fährt sich das FLYER Uproc6 9.50 bergauf

Nimmt man auf dem Uproc6 Platz, fühlt man sich sofort wohl. In der Ebene sitzt man komfortabel, wobei die Lastverteilung zwischen Händen und Po ausgewogen ist. Geht es auf Flowtrails bergauf, macht es richtig Spaß. In engen Kurven wirkt das Uproc6 behäbig und will mit Nachdruck gefahren werden. Aufgrund des flachen Sitzwinkels und des Knicks im Sattelrohr sitzt man weit über dem Hinterrad. Besonders bei weitem Sattelstützenauszug ist man weit über dem Hinterreifen positioniert, wodurch die Front ab einer gewissen Steigung aktiv belastet werden muss, um den Vorderreifen am Boden zu halten.

Helm Bell Sixer MIPS | Hose Fox Ranger | Shirt Fox Flexair Fineline | Schuhe ION Raid AMP II | Brille Sweet Protection Ronin | Rucksack EVOC FR Enduro 16L Blackline

Richtig technische Herausforderungen in steilem Gelände sind daher nicht die Stärke des Uproc6. Dank der kurzen 160-mm-Kurbeln sind Kurbelaufsetzer auch in technischem Gelände kein Problem. Der 2,5” MAXXIS Minion DHF-Reifen am Hinterrad kommt mit der robusten Doubledown-Karkasse und kann mit wenig Luftdruck gefahren werden. Das sorgt zusammen mit dem aktiven Hinterbau für gute Traktion.

Was wirklich zählt: Das FLYER Uproc6 9.50 im Downhill

Neigt sich der Trail gen Tal, schlägt die wahre Stunde des FLYER Uproc6. Man steht sehr zentral im Bike und ist gut zwischen den beiden Laufrädern integriert. Die Kombination aus MAXXIS ASSEGAI und der FOX 38 sorgt für viel Traktion an der Front, wodurch selbst Schrägfahrten in Wurzelfeldern problemlos machbar sind. Lenkimpulse setzt das FLYER präzise um und auch schnelle Richtungswechsel sind kein Problem. Steinfelder und Wurzelteppiche bügelt das Fahrwerk des Uproc6 willig platt, ohne vom Untergrund zu isolieren. Gleichzeitig bietet es guten Gegenhalt bei einem aktiven Fahrstil.

Das FLYER Uproc6 blüht mit seiner Laufruhe und seinem satten Fahrwerk bei Highspeed richtig auf

Auch die Endprogression des Hinterbaus ist gut gewählt, bei größeren Schlägen gibt er ausreichend Federweg frei, schlägt aber nicht unkontrolliert durch. Egal ob auf einem rauen Singletrail oder auf gebauten Bikepark-Strecken mit Anliegern und großen Sprüngen, das FLYER überzeugt mit seinem satten Fahrwerk, vermittelt viel Sicherheit und ermutigt einen, ordentlich Gas zu geben. Erst wenn der Trail richtig eng und verwinkelt wird, benötigt das Uproc6 einen beherzten und aktiven Fahrstil in Kurven. Ist der Trail flach und der Grundspeed gering, langweilt sich das Uproc6 und lässt keinen richtigen Fahrspaß aufkommen. Schade, dass der Bosch-Motor bereits bei kleinen Schlägen klappert, mit einem anderen Motor wäre man mit dem Uproc6 vermutlich nahezu geräuschlos im Downhill unterwegs.

Unser Fazit zum FLYER Uproc6 9.50

Das FLYER Uproc6 9.50 ist ein richtig schickes E-Bike und richtet sich an ambitionierte Piloten, die es bergab so richtig krachen lassen wollen. Auf flachen Trails wird es dem Schweizer Edelboliden allerdings schnell zu langweilig – es braucht einen gewissen Grundspeed, um richtig Spaß zu machen! Ein Kletterkünstler ist das neue Uproc6 nicht. Der Vollcarbon-Rahmen ist hochwertig verarbeitet, die Rahmendetails stimmig und die Ausstattung tadellos.

Tops

  • hohe Verarbeitungsqualität und clevere Detaillösungen
  • potentes Fahrwerk
  • Fahrspaß bei Highspeed
  • top Ausstattung

Flops

  • hoher Preis
  • keine Bergziege
  • langweilt sich auf flachen Trails

Für weitere Informationen besucht Flyer-Bikes.com

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