Specialized Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 Das Specialized S-Works Turbo Levo SL – Im Light E-MTB Test 2024 https://ebike-mtb.com/specialized-s-works-turbo-levo-sl-2024-light-e-mtb-test/ Thu, 15 Aug 2024 09:00:18 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=139434 139434 Das Specialized S-Works Turbo Levo SL hat als eines der ersten Light-E-MTBs schon fast Kult-Status und darf in diesem Vergleichstest natürlich nicht fehlen. In der zweiten Generation liefert es 160/150 mm (v/h) Federweg, 50 Nm Drehmoment und ist mit 17,9 kg das leichteste Bike im Test. Aber rechtfertigt das den astronomischen Preis von 14.000 €?

Specialized S-Works Turbo Levo SL | Specialized 1.2 SL Custom Rx Trail Tuned/320 Wh | 160/150 mm (v/h) | 17,9 kg in Größe S4 | 14.000 € | Hersteller-Website

Beinahe alle relevanten Bike-Hersteller sind inzwischen auf den Light-E-MTB-Trend aufgesprungen und besitzen ein Bike im Portfolio, auf das diese Bezeichnung zutrifft. Eines der ersten Bikes dieser Generation war das Specialized Levo SL, es hat den Trend erst so richtig ins Rollen gebracht. Für unseren Light-E-MTB-Vergleichstest geht bereits die zweite Generation des Specialized S-Works Turbo Levo SL an den Start. Das Besondere: Specialized entwickelt das SL 1.2-Motorsystem in Kooperation mit MAHLE, hat aber enormen Einfluss darauf und kann es so perfekt in ihr Gesamtkonzept integrieren. Es liefert 50 Nm Drehmoment, 320 Watt Spitzenleistung und einen fest verbauten 320 Wh großen Akku, der bei Bedarf mit einem 160-Wh-Range Extender ergänzt werden kann. Auch der Rest des Ökosystems ist up-to-date und ein im Oberrohr integriertes MasterMind TCU-Display lässt sich mit einer schlichten Remote und einer übersichtlichen App steuern. Die Rahmen-Plattform liefert 160 mm Federweg an der Front, kombiniert mit 150 mm Federweg und einem 27,5”-Hinterrad am Heck. Mithilfe unzähliger Verstellmöglichkeiten lässt sich das Levo SL allerdings auch mit 29”-Laufrädern an Front und Heck fahren und ihr könnt z. B. auch den Lenkwinkel und die Tretlagerhöhe verstellen. Zudem hat das Specialized S-Works Turbo Levo SL durch seinen progressiven Hinterbau einen sportlicheren Fahrcharakter bekommen und bringt in Größe S4 lediglich 17,9 kg auf die Waage. Das macht es zum leichtesten, aber mit 14.000 € auch zum teuersten Bike im Vergleichstest.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Light-E-MTB 2024 – Die 9 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Was macht das Specialized S-Works Turbo Levo SL aus?

Auch wenn der hochwertige Vollcarbon-Rahmen von unserem Test-Bike im schlichten Weiß und Grau gehalten ist, sorgt der markante S-Works-Schriftzug am Unterrohr für neidische Blicke. Dennoch unterscheidet sich der Carbonrahmen des neuen S-Works-Modells – bis auf den Schriftzug – nicht von den anderen Carbonrahmen der Baureihe. Vielmehr spielt hier die Ausstattung eine Rolle, die ausschließlich aus dem aller obersten Regal stammt.

Die extra Meile
Solltet ihr einen längeren Tag planen, könnt ihr einen 160 Wh großen Range Extender im Flaschenhalter positionieren.
Steuerung
Durch die minimalistische Remote lassen sich Fahrmodi umschalten und z. B. den Walk-Modus aktivieren.
Leicht zu erreichen
Das SWAT-Tool versteckt sich geschickt im Steuersatz und bietet alle nötigen Tools, um die Schrauben an eurem Specialized anzuziehen.

Das FOX Factory-Fahrwerk besteht aus einem FLOAT X-Luftfederdämpfer und einer FOX 36-Gabel mit GRIP2-Dämpfungskartusche. Auch wenn es bereits eine neuere Dämpfungskartusche von FOX gibt, liefern beide Komponenten eine sehr hohe Trail-Performance und bieten viele Möglichkeiten, sie auf eure Vorlieben einzustellen. Lediglich zwei Leitungen finden ordentlich geklemmt ihren Weg ans Cockpit. Sie gehören zur SRAM CODE Ultimate Stealth-Vierkolbenbremse und sind durch ihre spezielle Bauweise sehr nah am Lenker geführt. Das führt allerdings zu nervigem Klappern auf dem Trail, auch wenn die Bremse sonst in Sachen Zuverlässigkeit, Dosierbarkeit und Power überzeugen kann. Die RockShox Reverb AXS-Sattelstütze und die direkt am Rahmen verschraubte SRAM XX Eagle Transmission-Schaltgruppe funktionieren kabellos und sorgen für eine cleane Optik und hohe Performance. Allerdings ist die Sattelstütze mit lediglich 170 mm Hub zu kurz für ein modernes E-MTB, auch wenn sie sich vollständig im Rahmen versenken lässt. Alle weiteren Komponenten werden direkt von Specialized selbst entwickelt. So rollt das S-Works auf Roval Traverse SL Carbon-Laufrädern, auf denen Specialized-Reifen montiert sind. Die Kombination aus einem Butcher mit weicher Gummimischung an der Front und einem Eliminator mit härterem Gummi am Heck macht durchaus Sinn, auch wenn die GRID Trail-Karkasse bei schweren oder sehr aggressiven Fahrern schnell zu einem teuren Schaden führen kann. Hier würden wir euch – zumindest am Heck – zu einer robusteren Karkasse wie GRID Gravity raten.

Klotzen, nicht kleckern
Die Details am Specialized S-Works Turbo Levo SL sind phänomenal und sorgen für neidische Blicke auf dem Trail.
Freie Wahl
Ausgeliefert wird das Levo SL im Mullet-Setup, also mit 29”-Vorderrad und 27,5”-Hinterrad. Wer möchte, kann aber auch ein großes Hinterrad am Heck verbauen.

Solltet ihr auf dem Trail mal etwas schrauben müssen, findet sich leicht zugänglich das SWAT-Tool im Steuersatz. Es ist so konzipiert, dass ihr damit jede Schraube an eurem Levo SL anziehen könnt – praktisch! Auch Detaillösungen wie der gefederte Ladeport, der großzügige Kettenstrebenschutz und die Kabelports sind extrem durchdacht und hochwertig umgesetzt, was man bei dem Preisschild auch erwarten kann.

Specialized S-Works Turbo Levo SL

14.000 €

Ausstattung

Motor Specialized 1.2 SL Custom Rx Trail Tuned 50 Nm
Akku Specialized SL1-320 320 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 36 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen SRAM CODE Stealth Ultimate 200/200 mm
Schaltung SRAM XX Eagle Transmission 1x12
Vorbau Deity Copperhead 35 mm
Lenker Roval Traverse SL Carbon 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse SL Carbon 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9 / Eliminator GRID Trail T7 2,3"/2,3"

Technische Daten

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 17,9 kg
Zul. Gesamtgewicht 127 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 109 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Flip-Chip
Range Extender
SWAT-Tool

Tuning-Tipps:
– schwere oder aggressive Fahrer verbauen robustere Reifen
– Leitungen am Cockpit fixieren, damit sie nicht klappern

Das Specialized S-Works Turbo Levo SL im Praxistest

Dass einen das Specialized S-Works Turbo Levo SL mit seinen Eckdaten nicht schweißfrei zum Start des Trails bringt, sollte klar sein. Dennoch arbeitet der SL 1.2-Motor natürlich und unterstützt euch mit solidem Rückenwind. Wer mehr über die Motorcharakteristik erfahren möchte, sollte unbedingt unseren ausführlichen Motorentest dazu lesen. Mit der aufrechten und bequemen Sitzposition und dem komfortablen Hinterbau eignet sich das Levo SL sowohl für kurze Hometrail-Runs als auch für lange Abenteuer-Missionen.

Helfende Hand
Rückenwind ja, aber ganz schweißfrei bringt euch der Motor mit seinen 50 Nm Drehmoment nicht an die Spitze.
Good times, not fast times
Der verspielte Charakter des Levo SL eröffnet ganz neue Linien, auf denen kein anderes Bike im Vergleichstest unterwegs ist.

Neigen sich die Trails in Richtung Tal, kommt der klassische Specialized-Charakter zum Vorschein. Denn auch das Specialized S-Works Turbo Levo SL integriert euch mittig und sicher im Bike und gibt euch so ein Extra an Selbstbewusstsein, um die Bremse noch länger offen zu lassen. Gemeinsam mit dem YT DECOY SN gehört es zu den wendigsten und spaßigsten Bikes im Vergleichstest und schreit förmlich danach, von Anlieger zu Anlieger zu springen und jede Chance für Airtime zu nutzen. Aber auch konservativen Fahrern spielt das Levo SL durch sein intuitives Handling und den verspielten Charakter voll in die Karten. Der progressive Hinterbau liefert euch guten Gegenhalt in Anliegern und Kompressionen, gleichzeitig aber auch viel Traktion und ausreichend Feedback vom Untergrund. Werden die Trails allerdings richtig rough und schnell, können das MERIDA eONE-SIXTY 10K und das Orbea Rise durch ihre höhere Laufruhe vorbeiziehen, während ihr mit dem Levo SL noch mit driftendem Hinterrad und fettem Grinsen in der Highline hängt.

Das Specialized S-Works Turbo Levo SL regt dazu an, jede Chance für Airtime und Spielereien zu nutzen, und gehört zu den spaßigsten und wendigsten Bikes im Vergleichstest

Helm Giro Tyrant | Brille Oakley Sutro | Rucksack Evoc Hydro Pro | Shirt Specialized x Fjällräven Wool T-Shirt | Hose Specialized Trail Pants | Schuhe FOX Union BOA | Socks Specialized | Handschuhe Specialized Trail Gloves

Für wen ist das Specialized S-Works Turbo Levo SL das richtige Bike, für wen nicht?

Klar, die finanzielle Hürde, um an ein Specialized S-Works Turbo Levo SL zu kommen, ist gigantisch. Dafür bekommt man aber ein ausgeklügeltes und schön integriertes Motorsystem, durchdachte Detaillösungen, eine super Ausstattung und eine freie Größenwahl anhand der eigenen Vorlieben. Im Uphill unterstützt es mit ordentlich Rückenwind, schiebt euch aber nicht einfach entspannt jede Rampe hoch. Gemacht ist es für Abenteuer-Missionen und Hometrail-Laps, und auch wenn es sich im Bikepark nicht verstecken muss, taugen dem Levo SL Flow- und Singletrails mehr als Highspeed Enduro-Geballer oder fette Jumps.

Fazit zum Specialized S-Works Turbo Levo SL

So clean und hochwertig wie das Specialized S-Works Turbo Levo SL kommt kein anderes Bike im Vergleichstest daher. Das Schlagwort beim schön integrierten Motorsystem ist Unterstützung und keinesfalls Shuttle-Ersatz, wenn es zum Trail-Start geht. In der Abfahrt gehört es zu den wendigsten und spaßigsten Bikes und überzeugt zusätzlich durch ein intuitives und sicheres Handling. Klar ist auch, dass das Levo SL mehr Trail-Bike- als Enduro-Charakter hat und für gute, nicht schnelle Zeiten sorgt.

Tops

  • stimmiges Gesamtkonzept
  • sehr hochwertig
  • verdammt spaßig
  • intuitiv und sicher zu fahren

Flops

  • kurze Dropper

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com


Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Light-E-MTB 2024 – Die 9 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Alle Bikes im Test: Cannondale Moterra SL1 | GIANT Trance X Advanced E+ Elite 0 V2 | Mondraker Dune RR | MERIDA eONE-SIXTY 10K | Orbea Rise | Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV | SCOTT Voltage eRide 900 Tuned | Specialized S-Works Turbo Levo SL | YT DECOY SN

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Das beste Lastenfahrrad – 12 Cargo-Bikes im Lastenrad Test https://ebike-mtb.com/lastenrad-test/ Thu, 18 Jul 2024 09:00:28 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=138088 138088 Was ist das beste Cargo-Bike und wie viel Geld muss man dafür ausgeben? Worauf muss ich achten und was ist das richtige Modell für mich? Die Antworten findet ihr in unserem riesigen Lastenrad Test. Wir haben die zwölf heißesten Cargo-Bike-Konzepte in Paris getestet und dabei die Weltmetropole auf eine ganz neue Art erkundet. On y va!

Ein Überblick über alle Bikes im Lastenrad Test

Cargo-Bikes sind groß, sperrig und unhandlich? Oder nur was für Helikopter-Eltern und übertrieben hippe Millennials? Von wegen! Lastenräder sind voll im Trend, zugleich ranken sich viele Mythen, Vorurteile und Missverständnisse um Lastenräder. Doch Lastenrad ≠ Lastenrad.

„Lastenrad“ bzw. „Cargo-Bike“ sind Sammelbegriffe für unterschiedlichste Bike-Konzepte. Denn es gibt riesige Unterschiede, auch wenn das Ziel jedes Cargo-Bikes das gleiche ist: Menschen wie Güter möglichst praktisch und sicher zu transportieren. Und noch dazu sollen sie natürlich super aussehen! Mittlerweile gibt es eine riesige Vielzahl an unterschiedlichen Modellen, die den Cargo-Bike-Markt aufmischen und verändern: Zahlreiche Innovationen, neue Motorsysteme, clevere Features und komplett unterschiedliche Dimensionen, Ladevolumen und Preisbereiche haben sich aufgetan. Kleiner Cargo-Flitzer mit Klappkorb und im Motor integrierte Schaltung, durchgestylter Kids-Chauffeur, günstiges Workhorse oder vollgefedertes Abenteuermobil? Alles dabei! Das Schöne daran: Die meisten Cargo-Bikes sind eine großartige Bereicherung für den Alltag und individuelle Anwendungsbereiche – dennoch gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Den vollständigen Test findet ihr bei unserem Schwestermagazin DOWNTOWN

Marke Modell Motor/Drehmoment Akku-Kapazität (Wh) Typ Gewicht (kg) Preis
Benno RemiDemi XL Bosch Performance Line / 75 Nm 545 Long Tail 40 7.288 €
BTWIN Cargo R500E Longtail V2 Vision Industries Hinterradnabenmotor / 58 Nm 672 Long Tail 41,8 2.999 €
Cannondale Wonderwagon Neo1 Bosch Cargo Line / 85 Nm 725 Long John 70 7.699 €
I:SY Cargo P12 ZR Pinion MGU E1.12 / 85 Nm 800 Long John 43 7.530 €
Momentum PakYak E+ GIANT SyncDrive Pro / 80 Nm 1.000 Long Tail 45 5.369 €
Moustache Lundi Bosch Cargo Line / 85 Nm 1.000 Long Tail 40,04 6.367 €
Riese & Müller Packster2 70 Touring Bosch Cargo Line / 85 Nm 750 Long John 56 9.848 €
Riese & Müller Multitinker Vario Bosch Performance Line CX / 85 Nm 625 Long Tail 41,18 6.769 €
Specialized Porto Specialized 2.2 Cargo / 90 Nm 710 Long Tail 42,58 6.690 €
Ultima Multipath Cargo Compact Valeo Cyclee / 130 Nm 630 Compact-Bike 35,8 6.138 €
VEOLO Cargo-Trailer Anhänger 9 790 €
WINORA F.U.B. 2W Bosch Cargo Line / 85 Nm 500 Long John 63,8 5.199 €

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Das beste E-Mountainbike bis 7.000 € – 5 Bikes im E-MTB Test 2024 https://ebike-mtb.com/das-beste-budget-e-mtb-test/ Thu, 27 Jun 2024 09:15:25 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=118686 118686 Wie viel Geld muss man für ein gutes E-Mountainbike tatsächlich ausgeben? Müssen es immer gleich 10.000 € oder noch mehr sein? Und worauf muss man beim Kauf von günstigen E-MTBs achten? Wir haben 5 E-MTBs bis 7.000 € getestet und spannende Erkenntnisse gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike bis 7.000 € können?
  2. Welcher Typ E-Biker bist du?
  3. Das Testfeld: 5 E-Mountainbikes bis 7.000 €
  4. Die Motorensysteme der E-Mountainbikes im Überblick
  5. Wie und wo haben wir unsere E-Mountainbikes getestet?
  6. Unsere E-Mountainbike-Testcrew
  7. Unser E-MTB Test in Zahlen
  8. Welche Schwächen oder Stärken haben günstige E-Bikes
  9. Die Tops und Flops
  10. Der Überblick über alle E-Mountainbike im E-MTB Test bis 7.000 €
  11. Das beste E-Mountainbike bis 7.000 €: Das Canyon Strive:ON
  12. Unser Kauftipp: Das MERIDA eONE-SIXTY

Egal ob Porsche, Ferrari oder Mercedes G-Klasse. Viele träumen davon, eines Tages eine solche Edelkarosse in ihrer Garage stehen zu haben. Doch sind wir mal ehrlich: Für die meisten von uns wird es nur ein Traum bleiben. Ähnlich verhält es sich bei E-Mountainbikes. Nicht jeder kann und will sich ein E-MTB für bis zu 15.000 € leisten, wie aus dem Testfeld unseres High-End-Vergleichstest mit 27 spannenden Bikes. Daher haben wir uns der Sache angenommen und 5 E-MTBs bis zu einer Preisgrenze von 7.000 € für euch getestet. Für uns die vernünftige Obergrenze, unter der einige spannende Bikes auf dem Markt zu finden sind. Ohne Frage, das ist immer noch sehr viel Geld. Darum ist es umso wichtiger, dass es an der richtigen Stelle eingesetzt wird und man nicht unüberlegt oder falsch informiert eine Fehlentscheidung trifft. Ein E-Mountainbike ist eine langfristige Investition und soll euch auch über eine lange Zeit in vielen Bereichen Freude bereiten – Frust ist hier fehl am Platz. Deshalb erfahrt ihr nicht nur, welches das beste E-Mountainbike bis 7.000 € ist, sondern auch worauf man beim Kauf achten sollte, was die Zutaten für ein gutes E-MTB sind und welches Bike am besten zu euch passt. Cool? Cool!

Was muss das beste E-Mountainbike bis 7.000 € können?

Größter Akku, vermeintlich stärkster oder bester Motor, verführerische Werbeslogans. Überall lauern Gefahren und gefährliches Halbwissen. Doch es kommt auf eure persönlichen Bedürfnisse an! Was braucht ihr?

Dafür gibt es unsere jährliche Leserumfrage, in der jedes Jahr über 14.000 Teilnehmer bis zu 80 Fragen beantworten und uns verraten, was für euch wirklich zählt. Denn wir testen ja nicht für uns, sondern für euch. Diese wertvollen Ergebnisse verraten uns unter anderem, wo und wie ihr fahrt und wie viel ihr für euer nächstes E-MTB ausgeben wollt. Analog zu den Ergebnissen passen wir unsere Testkriterien an, nach denen wir die Bikes bewerten, und auch die Auswahl der Test-Bikes basiert auf euren Interessen.

Jeder von euch nutzt sein E-Mountainbike anders und steht tagtäglich vor neuen, verschiedenen Herausforderungen. Deshalb suchen wir nicht nach einem Spezialisten-Bike, sondern nach dem besten Allrounder, der eine möglichst große Bandbreite abdeckt. Das beste E-MTB bis 7.000 € muss nicht zwingend in allen Disziplinen die Nase vorn haben. Vielmehr muss es das überzeugendste Gesamtpaket bieten. Wie bei einem Fußballmatch kann ein Sieg nur gelingen, wenn das Team perfekt harmoniert und nicht durch Alleingänger ausgebremst wird. Doch das lässt sich nur auf dem Spielfeld, besser gesagt auf dem Trail feststellen und nicht anhand von Datentabellen in der Mannschaftskabine. Das Spiel wird letztendlich auf dem Platz entschieden. Der stärkste Motor – was für viele mit maximalem Drehmoment assoziiert wird – bringt einem nix, wenn er unkontrolliert einsetzt oder eine schlechte Softwareabstimmung hat. Das edelste Fahrwerk ist nutzlos, wenn die misslungene Kinematik des Hinterbaus die Performance nicht ausnutzen kann. Genau aus diesen und vielen weiteren Gründen ist der Praxistest unerlässlich. Wir haben uns die 5 E-MTBs geschnappt und mit einem vielseitigen Team an erfahrenen Testern und Testerinnen in vielen verschiedenen Einsatzszenarien auf die Probe gestellt.

Bei der Entwicklung eines E-Mountainbikes werden alle nötigen Anforderungen in einen Topf geworfen. Die größte Herausforderung der Entwickler ist es, die oft gegensätzlichen Eigenschaften und Anforderungen in Einklang zu bringen. Hohe Laufruhe will mit der richtigen Dosis an Agilität vereint werden und ein hohes Sicherheitsempfinden sowie maximaler Fahrspaß dürfen auch nicht zu kurz kommen. Natürlich ist auch ein intuitives Handling wichtig, das sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene abholt.

Bergauf sollte genug Motorpower zur Verfügung stehen – fein dosierbar versteht sich –, die gleichzeitig aber zuverlässig durch einen fein ansprechenden Hinterbau auf den Boden gebracht wird. Für lange Touren und anstrengende Tage im Sattel sollte das beste E-Mountainbike natürlich auch noch eine bequeme Sitzposition und ein komfortables Fahrwerk mitbringen. Auch abseits vom Trail muss das E-MTB seinen Anforderungen gerecht werden: Praktische Features wie integrierte Lichter oder versteckte Tools machen einem das Alltagsleben leichter. Obendrauf kommen noch clevere Connectivity-Lösungen, wie Navi-Funktion, Diebstahlsicherung oder eine praktische Setup-Hilfe. Am besten lassen die sich dann noch übersichtlich und intuitiv bedienen. Klingt utopisch? Keine Sorge, manche Bikes in unserem Testfeld erfüllen diese Kriterien und heben sie deshalb von der Konkurrenz ab. Aber welche sind das?

Doch nicht jeder von euch sucht nach dem perfekten Allrounder. Die E-Biker unter euch, die ganz spezielle Anforderungen an ihr E-Mountainbike haben, werden hier ebenfalls fündig. Um euch den bestmöglichen Überblick über die E-MTBs im Test zu verschaffen, haben wir den Charakter jedes einzelnen Bikes inklusive individueller Stärken und Schwächen herausgearbeitet. So findet jeder in diesem Vergleichstest ein geeignetes Modell – ganz egal, ob ihr auf der Suche nach einem Allrounder oder Spezialisten seid.

Welcher Typ E-Biker bist du?

Niemand kennt euch besser als ihr selbst, doch es ist nicht ganz einfach, sich selbst einzuschätzen. Mit unserer persönlichen Kaufberatung helfen wir euch, die richtigen Fragen zu stellen. Und in wenigen Klicks erhaltet ihr nicht nur persönliche Empfehlungen zu E-MTBs, die zu euch passen, sondern auch weitere spannende Artikel rund um die E-MTB-Welt.

Das Testfeld: 5 E-Mountainbikes bis 7.000 €

Die Bikes in diesem E-MTB-Test spielen preislich in der gleichen Liga und weisen auf dem Papier viele ähnliche Parameter auf. Der Gewichtsunterschied vom leichtesten E-MTB mit 23,7 kg zum schwersten mit 26,1 kg beträgt gerade mal 2,4 kg. Bei den Akkugrößen und den Motoren verhält es sich in puncto Spannbreite ähnlich. Der kleinste Akku speichert 626 Wh, während der größte Stromspeicher 750 Wh aufnimmt. Bei den Motoren setzen sogar 4 Hersteller auf Aggregate mit 85 Nm Drehmoment, nur einer leistet mit 90 Nm noch mehr.
Vergleicht man nur die reinen Zahlen, könnte man meinen, dass die E-Mountainbikes sich stark ähneln. Doch falsch gedacht. Das Testfeld in unserem E-MTB Test spiegelt eine große Bandbreite an verschiedenen Konzepten wider und der Fahrcharakter könnte nicht unterschiedlicher sein. Vom Tourer für die gemütliche Gangart über die Ballermaschine für die gröbsten Trails bis hin zur vermeintlich eierlegenden Wollmilchsau, die den Spagat zwischen Alltag und Trail meistern will, ist alles vertreten. Dadurch ist es noch viel wichtiger, die Stärken und Schwächen der einzelnen E-Mountainbikes aufzuzeigen. So können wir euch eine umfangreiche Kaufberatung bieten, helfen euch Fehler zu vermeiden und zeigen, worauf es beim Kauf wirklich ankommt.

Brand Model Motor-System Motor-Power (Nm) Akku-Kapazität (Wh) Gewicht (Kg) Preis
BULLS SONIC EVO AM 3 Bosch Performance Line CX 85 750 26,1 6.299 €
Canyon Strive:ON CFR Bosch Performance Line CX 85 750 24,3 6.999 €
MERIDA eONE-SIXTY 875 Shimano EP801 85 750 26,1 6.599 €
Propain Sresh CF Shimano EP6 85 626 23,8 6.894 €
Specialized Turbo Levo Comp Alloy Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 700 23,7 6.400 €

Zusätzlich zur oben stehenden Tabelle mit nackten Zahlen wollen wir euch die Bikes in unserem E-MTB Test hier kurz vorstellen:

Das BULLS SONIC EVO AM 3 ABS hat mit seinen 150 mm Federweg (v/h) zwar auf dem Papier die wenigsten Reserven, kommt aber mit cleveren Sicherheits-Features, die einem das Leben erleichtern sollen. Neben integrierten Lichtern ist auch das Bosch ABS-System an Bord, das ein blockierendes Vorderrad verhindern soll. Doch ist beim BULLS nur Safety First oder auch Spaß angesagt? Wie das BULLS kommt das Canyon Strive:ON CFR mit einem Bosch Performance Line CX-Motor mit 85 Nm Drehmoment und 750-Wh-Akku. Mit 6.999 € ist es das teuerste Bike im E-MTB Test, verspricht dafür aber ein Maximum an Performance, verpackt in einen Carbonrahmen mit hochwertiger Ausstattung.

Das MERIDA eONE-SIXTY 875 rollt mit einem spannenden Geometrie- und Größenkonzept daher. Angetrieben wird es von einem Shimano EP801 mit 85 Nm Drehmoment und großem 750-Wh-Akku. Es will maximale Reichweite und erstklassiges Handling vereinen. Das Propain Sresh CF setzt ebenfalls auf ein Shimano-Motorsystem. Der Shimano EP6-Motor wird vom kleinsten Akku im E-MTB Test mit 626 Wh gespeist. Durch den Konfigurator soll sich das E-MTB zu einem Traum-Bike zusammenstellen lassen. Aber ob das Sresh CF auch zu unserem Traum-Tike geschafft hat?

Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy ist ein alter Bekannter. Es schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und will nicht nur mit einem eigenen Motorsystem überzeugen, sondern auch mit dem stärksten Motor im Test mit 90 Nm Drehmoment. Doch kann sich das Specialized gegen die Konkurrenz durchsetzen?

Die Motorensysteme der E-Mountainbikes im Überblick

Wenn ihr euch ein neues E-Mountainbike zulegt, dann kauft ihr nicht nur das Bike, sondern auch das Motorsystem, das in ihm steckt. Doch bei der schieren Masse an unterschiedlichsten Konzepten auf dem Markt ist es gar nicht so einfach, das passende Motorsystem für sich zu finden. Wie beim E-Mountainbike selbst gibt es hier zahlreiche Faktoren, die ein gutes Motorsystem ausmachen. Anhand reiner Zahlenwerte sind die jedoch nicht vergleichbar. Auch hier gilt wieder das Zauberwort, ihr ahnt es schon: gelungenes Gesamtkonzept. Doch welches Motorsystem passt nun zu euch und euren Anforderungen? Dann solltet ihr unseren großen Motorenvergleichstest mit den 13 relevantesten und spannendsten Motorsystemen anschauen. Wir erklären neben den Basics die wichtigsten Begriffe und gehen gleichzeitig tief ins Detail. Außerdem erfahrt ihr, warum ein Labortest mit der Praxis nicht vergleichbar ist und warum es den besten E-Bike-Motor nicht geben kann.

Wie und wo haben wir unsere E-Mountainbikes getestet?

Warum in die Ferne schweifen, wenn es vor unserer Haustür genauso schön sein kann? Nicht jeder kann es sich leisten, 2 Wochen einen sündhaft teuren Biketrip in die vermeintlichen MTB-Traumdestinationen wie Finale Ligure oder Madeira zu machen. Doch in unserer Heimat gibt es noch so viel zu entdecken und sogar das ein oder andere Abenteuer zu erleben. Von Märchenwäldern über malerische Pfade bis hin zu Momenten bei Frühjahrs-typischen Wetterkapriolen mit Sonne, Wind und Regen. Um möglichst auch die vielseitigsten Allrounder an ihre Grenzen zu bringen, haben wir die E-Mountainbikes an mehreren Locations getestet, um die volle Bandbreite an Einsatzbereichen auszuloten. Von Flowtrails mit Anliegern und unzähligen Sprüngen über technische Singletrails mit Wurzelpassagen und engen Kurven bis hin zu harten und schnellen Endurotracks. Auch bergauf wurden Fahrer und Bike mit technischen Anstiegen ans Limit gebracht. Und im Alltagseinsatz – z. B. auf dem Weg zur Arbeit – mussten die E-Mountainbikes zeigen, was sie draufhaben und welche Features sie bereithalten.

Unsere E-Mountainbike-Testcrew

Erik
Wenn ich mit dem E-Mountainbike unterwegs bin, bevorzuge ich eher die gemütliche Gangart. Auf meinen Touren nehme ich ab und zu doch mal den ein oder anderen Trail mit. Mir hat es vor allem das BULLS SONIC EVO AM 3 angetan. Neben den clever integrierten Lichtern hilft mir das ABS-System, nach einem langen Tag im Sattel die Forststraße von der Alm sicher ins Tal zu kommen.
Antonia
Mir ist ein gutmütiges E-Mountainbike wichtig, das mich bei Fahrfehlern nicht direkt abwirft. Das Specialized Turbo Levo verleiht dank dem intuitiven Handling und dem weichen Fahrwerk ein sicheres Fahrgefühl.
Elena
Am liebsten erkunde ich neue Trails und freue mich über jede Herausforderung. Ein intuitives Handling und ein guter Mix aus Laufruhe und Agilität ist mir dabei besonders wichtig, um bei unerwarteten Trail-Features nicht überrascht zu werden und schnell reagieren zu können. Das MERIDA eONE-SIXTY lässt sich bei Bedarf mit einem großen Range Extender kombinieren und liefert mir so genügend Reichweite für lange Touren.
Benne
E-Mountainbikes sind teuer und ich möchte mit dem Kauf nicht direkt mein Konto sprengen. Daher möchte ich jeden Euro an der richtigen Stelle investieren. Wie praktisch, dass sich das Propain Sresh CF durch den Konfigurator perfekt auf meine Vorlieben anpassen lässt.
Mike
Die Trail-Performance bei einem E-Mountainbike ist mir sehr wichtig. Davon hat das Canyon Strive:ON CFR mehr als genug. Dennoch bringt es genügend Allroundqualitäten mit, um damit auch mal entspannt morgens zur Arbeit cruisen zu können.

Unser E-MTB Test in Zahlen

6.638 € kosten die 5 E-MTBs in diesem Vergleichstest im Schnitt.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Durchschnittspreis gleich geblieben.

  • Das teuerste E-MTB ist das Canyon Strive:ON CFR für 6.999 €
  • Das günstigste E-MTB ist das BULLS SONIC EVO AM 3 für 6.299 €
  • 4 Bikes rollen auf 29”/27,5”-Laufrädern.
  • Nur 1 Bike rollt auf 29”-Laufrädern.

Der Federweg reicht von üppigen 170/174 mm
am MERIDA bis hin zu Trail-orientierten
150/ 150 mm
am BULLS.

Die Bikes wiegen im Schnitt 24,1 kg.

  • 23,7 kg wiegt das leichteste E-MTB, das Specialized Turbo Levo Comp Alloy.
  • 26,1 kg wiegen die schwersten E-MTBs, das BULLS SONIC EVO AM 3 und das MERIDA eONE-SIXTY.
  • 2 E-Mountainbikes kommen mit einem Alu-Rahmen.
  • 2 E-Mountainbikes setzen auf einen Vollcarbonrahmen.
  • 1 Bike mischt beide Materialen und kommt mit einem Carbon-Hauptrahmen und einem Alu-Hinterbau.
  • 626 Wh hat der kleinste Akku.
  • 750 Wh hat der größte Akku.
  • alle Akkus sind entnehmbar
  • 4 Motoren liefern alle das gleiche Drehmoment von 85 Nm
  • 90 Nm Drehmoment hat der stärkste Motor.

Vier Bikes mussten wir so testen, wie sie der Händler in den Laden stellt, eines hingegen durften wir komplett nach unseren eigenen Wünschen und unserem Budget zusammenstellen.

Welche Defekte und Pannen hatten wir?

Der komplette E-MTB-Test lief ausnahmsweise fast pannenfrei ab, nur 1 Shimano-Bike hatte Startschwierigkeiten. Das zeigt, dass günstige Bikes nicht weniger robust sein müssen als die teuersten.

Welche Schwächen oder Stärken haben günstige E-Bikes?

Warum günstiger nicht unbedingt schlechter sein muss

In unserem High-End-Vergleichstest versuchen sich Hersteller oft mit Superlativen zu übertrumpfen. Am besten immer noch leichter oder noch mehr Bling Bling. Carbon-Laufräder sehen zwar schick aus, sind aber häufig mit zu dünnen Reifen kombiniert, was oft auf Kosten der Haltbarkeit geht und zu teuren Totalausfällen führen kann. Oftmals kommen die günstigen Modelle mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis und besserer Haltbarkeit, weil sie z. B. auf robustere Alu- statt Carbon-Laufräder setzen. Natürlich hat alles seine Schattenseiten, gerade bei den günstigen Bikes muss man Abstriche in der Optik und dem Design machen. Während die High-End-Modelle mit One-Piece-Cockpits und teuren elektrischen Schaltungen daherrollen, sorgen die vielen Kabel an den günstigen Modellen oft für ein unaufgeräumtes Cockpit.

Ein Hoch auf mehr Allround-Fähigkeiten

Häufig sind günstige E-Mountainbikes mehr auf die breite Masse zugeschnitten als die High-End-Versionen. Statt sich ausschließlich auf maximale Performance zu konzentrieren, legen sie in der Regel mehr Wert auf Flexibilität und Alltagstauglichkeit. Für eine möglichst einfache Handhabung lässt sich der Akku an allen Bikes in unserem E-MTB-Test zum Laden entnehmen. Während die High-End-Version des MERIDA eONE-SIXTY den Akku fest verbaut und den Fokus auf maximale Performance legt, ist die günstige Version des eONE-SIXTY deutlich alltagstauglicher und kommt neben integrierten Lichtern sogar mit einer versteckten Ständeraufnahme. Manche E-MTBs kommen auch mit einer Anhängerfreigabe. So könnt ihr euren vierbeinigen Freund im Hundeanhänger mit auf die Tour nehmen. Übrigens: Wer noch auf der Suche nach einem passenden Anhänger für seinen Hund ist, sollte sich den Hundeanhänger-Vergleichstest unseres Schwestermagazins DOWNTOWN genauer anschauen.

Motorsystem ≠ Motorsystem

Die Bike-Hersteller setzen in den günstigen Modellen oft auf das gleiche Motorsystem wie in den Top-Modellen. Daher hat man in Sachen Connectivity die gleichen Funktionen und Möglichkeiten – egal ob High-End-Modell oder nicht. Schaut man genauer hin, gibt es dennoch Unterschiede bei der Software und Hardware. Das Canyon Strive:ON CFR ist mit dem Bosch Performance Line CX-Motor ausgestattet, das LTD-Topmodell aus unserem High-End-Vergleichstest kommt mit der CX Race-Version. Beide Motoren setzen auf die gleiche Basis und leisten 85 Nm Drehmoment und eine maximale Leistung von 600 Watt. Nur die maximale Tretunterstützung steigt in der Race-Version von 340 % auf 400 %. Propain verbaut im Sresh CF in der Base-Variante den Shimano EP6-Motor. Mit dem Konfigurator lässt sich gegen Aufpreis auch auf den Shimano EP801-Motor upgraden, der auch im MERIDA eONE-SIXTY zum Einsatz kommt. Optisch sieht man den Motoren keinen Unterschied an, nur das Gehäuse des EP6 ist aus Aluminium und ca. 300 g schwerer. In Sachen Power kommen beide mit 85 Nm Drehmoment, lediglich die Maximalleistung des Shimano EP6 ist etwas geringer.

Die Tops und Flops

Tops

Mit dem umfangreichen Konfigurator am Propain Sresh CF lässt sich das Bike ganz nach den eigenen Wünschen anpassen.
Alleskönner: Egal ob Trails shredden oder doch nur die gemütliche Familientour, mit vielen Bikes im Test gelingt beides.
Der Akku des BULLS SONIC EVO AM 3 lässt sich bequem nach oben aus dem Rahmen entnehmen, ganz ohne Bücken.
Modulare Akkukonzepte sind auch an den günstigen E-MTBs im Test zu finden. Die Akkukapazität am MERIDA lässt sich mit einem Range Extender ganz einfach erweitern.
Trotz geringerem Preis bekommt man bei den günstigeren Modellen ein ähnliches Maß an Connectivity wie bei den Topmodellen.
Hohe Performance: Trotz des Preislimits kommen das Propain Sresh CF und das Canyon Strive:ON CFR mit einem hochwertigen Fahrwerk. Vor allem Performance-orientierte Rider freuen sich über die vielfältigen Einstellmöglichkeiten.
An alles gedacht: Das MERIDA denkt nicht nur ans Shredden, sondern bringt auch clevere Features wie ein integriertes Frontlicht oder ein Multitool unter dem Sattel mit.
Halt, Stopp! Auch an günstigen Bikes sind sinnvolle und hochwertige Sicherheits-Features zu finden. Am BULLS sorgt das Bosch ABS-System für sichere Bremsmanöver ohne rutschende Reifen auf losem Untergrund.

Flops

Ist das Fahrwerk überfordert, leidet schnell die Performance des gesamten Bikes darunter. Das SR Suntour-Fahrwerk am BULLS kann auf dem Trail nicht überzeugen und sorgt dafür, dass sich das Bike auf technischen Trails nicht mehr präzise steuern lässt.
Falsches Gummi: Auf den Trails limitieren die Reifen des BULLS die Performance. Auch auf Touren würde das Bike von Reifen mit stabilerer Karkasse und weicherer Gummimischung profitieren.
Das Canyon Strive:ON und das MERIDA eONE-SIXTY kommen mit fummeligen Ladeport-Cover, die sich nur schwer wieder schließen lassen oder schnell kaputt gehen.
Das Cockpit des Propain Sresh CF ist überladen mit vielen Klemmen, die die Cockpit-Ergonomie verschlechtern.

Der Überblick über alle E-Mountainbikes im E-MTB Test bis 7.000 €

Das BULLS SONIC EVO AM 3 im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Das BULLS SONIC EVO AM 3 bringt viele sinnvolle und clever integrierte Alltags-Features mit, wie die schön versteckten Lichter im Hinterbau oder das Bosch ABS-System. Seine Stärken spielt es vor allem auf gemütlichen Touren und flowigen bis moderaten Trails aus. Auf technischen Trails will das BULLS von einer erfahrenen Hand gelenkt werden und kommt im anspruchsvollen Terrain schnell ans Limit.

Bulls SONIC EVO AM 3 | Bosch Performance Line CX/750Wh
150/150 mm (v/h) | 26,1 kg | 6.299 € | Link zum Test

Das Propain Sresh CF im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Auf dem Trail überzeugt das Propain Sresh CF mit einem intuitiven Handling, bergauf mit guten Klettereigenschaften und Tourenqualitäten und muss sich vor den besten Bikes im Test nicht verstecken. Die hochwertige Ausstattung und die Optik lassen sich dank dem umfangreichen Konfigurator an viele verschiedene Fahrertypen und Geschmäcker anpassen.

Propoain Sresh CF | Shimano EP6/626Wh |
160/150 mm (v/h) | 23,8 kg | 6.894 € | Link zum Test

Das Specialized Turbo Levo im E-MTB Test 2024 bis 7.000 €

Das Specialized Turbo Levo muss sich auch nach all den Jahren nicht vor der Konkurrenz verstecken und punktet mit einem ausgewogenen Handling und dem typischen Specialized-Wohlfühlfaktor. Auf dem Trail kann es jedoch nicht ganz mit dem Gegenhalt des MERIDA eONE-SIXTY und des Canyon Strive:ON CFR mithalten.

Specialized Turbo Levo Comp Alloy | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700Wh |
160/150 mm (v/h) | 23,7 kg | 6.400 € | Link zum Test

Das beste E-Mountainbike bis 7.000 €: Das Canyon Strive:ON

Das Canyon Strive:ON CFR in der LTD-Variante konnte sich bereits den Kauftipp in unserem großen High-End-Vergleichstest sichern. Jetzt hat sich das Strive:ON CFR für 6.999 € gegen alle Bikes in unserem E-MTB Test bis 7.000 € durchgesetzt. Es kommt mit einem erstklassigen Fahrwerk und starker Performance auf dem Trail. Das super intuitive Handling holt Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen ab. Auch im Uphill oder auf gemütlichen Touren kann es punkten und kommt mit nahezu jeder Situation spielend zurecht. Es ist der beste Allrounder mit der besten Trail-Performance im Testfeld und sichert sich damit klar verdient den Testsieg!

Canyon Strive:ON CFR | Bosch Performance Line CX/750Wh |
170/160 mm (v/h) | 24,3 kg | 6.999 € | Link zum Test

Unser Kauftipp: Das MERIDA eONE-SIXTY

Das MERIDA eONE-SIXTY ist ein E-MTB für jedermann und ist super einfach zu fahren. Es verbindet hohe Laufruhe gekonnt mit Agilität und bringt durch den hohen Komfort und vielen cleveren Features gute Alltags- und Tourenqualitäten mit. Es kombiniert eine dem Einsatzgebiet entsprechende Ausstattung mit guter Performance und als das zu einem fairen Preis von 6.599 € – verdienter Kauftipp!

Merida eONE-SIXTY 875 | Shimano EP801/750Wh |
170/174 mm (v/h) | 26,1 kg | 6.599 € | Link zum Test

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Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy – Im großen E-MTB Test um das beste E-Mountainbike 2024 bis 7.000 € https://ebike-mtb.com/specialized-turbo-levo-2024-e-mtb-test/ Thu, 27 Jun 2024 09:00:14 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=137176 137176 Der Bike-Hersteller Specialized ist aus der E-Mountainbike-Welt nicht mehr wegzudenken und hat mit seinem Turbo Levo eines der am häufigsten verkauften E-MTBs geschaffen. Letztes Jahr gewann das Bike in unserem Budget Test den Kauftipp. Schafft es das Specialized Turbo Levo Comp Alloy auch dieses Jahr, einen Podiumsplatz zu ergattern?

Specialized Turbo Levo Comp Alloy | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
23,7 kg in Größe S4 | 6.400 € | Hersteller-Website

Geht es unter Freunden und Bekannten um E-MTBs, dauert es nicht lange, bis der Name Specialized fällt. Der Bike-Riese ist schon seit 1974 in der Branche vertreten und hat mit der Einführung ihres Turbo Levo im Jahr 2015 neue Maßstäbe gesetzt. Für diesen Vergleichstest haben wir uns für die neueste Auflage des Turbo Levo entschieden. Allerdings in der Alu-Version, um die Budgetgrenze von 7.000 € und damit auch euren Geldbeutel nicht zu sprengen. Als zweitgünstigstes E-MTB geht das Turbo Levo Comp Alloy in unserer Ausstattung für 6.400 € über die Ladentheke. Dafür erhaltet ihr 90 Nm Drehmoment des Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned-Motor, der mit einem 700-Wh-Akku gepaart ist. Für ein wendiges Fahrverhalten verpasst der Hersteller dem Turbo Levo ein Mullet-Setup, sprich ein 29”-Vorderrad und ein 27,5”-Hinterrad. Das Specialized-typische S-Sizing-Konzept bietet euch sechs verschiedene Größen zur Auswahl. Zusätzlich lässt sich mit dem Flip-Chip im Hinterbau und den verstellbaren Steuersatzschalen die Geometrie des E-MTBs noch weiter anpassen. Wir haben uns für die Größe S4 entschieden, bei der das Alu-Bike 23,7 kg auf die Waage bringt. Damit ist es trotz Alu-Rahmen das leichteste E-MTB im Budget Test. Wie es sich gegen die andern vier Bikes im Vergleichstest schlägt, erfahrt ihr jetzt.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 bis 7.000 € – 5 günstige E-MTBs im Test

Looks like a Levo! – Was macht das Specialized Turbo Levo Comp Alloy aus?

Bekommt man das Specialized Turbo Levo Comp Alloy zum ersten Mal zu Gesicht, fällt die typische Formensprache der Kalifornier auf. Das Design der Rohre und die seitliche Umschließung des Dämpfers sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Die Schweißnähte des Aluminium-Rahmens sind zwar sichtbar, verstecken sich aber gut in der dunklen Lackierung namens Satin Midnight Shadow und wirken dadurch weniger auffällig als am MERIDA. Das Specialized Turbo Levo wirkt trotz Einzug in die dritte Bike-Season noch immer modern und wie aus einem Guss. Der Rahmen besitzt eine harmonische, mit geschwungener Feder gezeichnete Formsprache. Seitlich am Unterrohr ist – etwas auffällig – der Schriftzug in der Harvest Gold Metallic Lackierung platziert. Nur der eher bullig geratene Tretlagerbereich kommt im Vergleich zur Konkurrenz altmodisch daher.
Alle Kabel führen in die seitlichen Kabel-Ports in den Rahmen, sodass das Cockpit aufgeräumt wirkt.

Liebe auf den ersten (Über-)Blick – Das Specialized MasterMind TCU-Display bietet eine gute Übersicht über das Motorsystem und wurde formschön ins Oberrohr integriert.
Wer die Geometrie des Bikes weiter anpassen will, kann das über den Flip-Chip oder die verstellbaren Steuersatzschalen vornehmen.
Der etwas bullig geratene Motorbereich wirkt im Vergleich zur Konkurrenz etwas altmodisch.

eDirekt unter dem Steuersatz befindet sich auf dem Oberrohr das Specialized MasterMind TCU-Display. Zusammen mit dem MERIDA eONE-SIXTY 875 ist es das einzige Bike im Test mit einem Display. Das MasterMind TCU-Display am Turbo Levo wurde etwas cleaner integriert als das Display am MERIDA. Es bietet eine gute Übersicht über das Motorsystem und zeigt alle nötigen Informationen an, wie Akkustand, aktuelle Geschwindigkeit und Unterstützungsstufe. Das Herzstück des Turbo Levo Comp Alloy ist der Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned-Motor mit 90 Nm und 410 % maximaler Tretunterstützung. Mit diesem Drehmoment ist er nominal der stärkste Motor im Test. Eine Übersicht über alle aktuellen und spannenden E-MTB-Motoren gibt es hier. Gespeist wird der Motor vom Specialized M3-700-Akku mit 700 Wh, der im Unterrohr seinen Platz findet. Aufgeladen werden kann der Akku über zwei Wege: Entweder im verbauten Zustand im Bike über den Ladeport vor dem Tretlager, der doppelt gedichtet und durch eine weitere Kunststoff-Klappe vor Schmutz und Nässe geschützt ist. Oder man greift in die Werkzeugkiste und schnappt sich einen 6er-Inbusschlüssel – der sich leider nicht wie bei den teureren Modellen im Gabelschaft in Form eines SWAT-Tools befindet. Damit löst man die Schraube am Unterrohr im Tretlagerbereich, trennt den Verbindungsstecker zwischen Motor und Akku und zieht den Akku aus dem Unterrohr nach unten heraus. So könnt ihr den Akku auch zum externen Laden mit in die Wohnung nehmen.

Die SRAM CODE R-Vierkolbenbremsen in Kombination mit 220-mm- und 200-mm-Bremsscheiben verzögern das Turbo Levo problemlos.
You’ll never see me agaiiiinnnn! Das SWAT-Tool sucht man vergebens am Turbo Levo Comp Alloy.

Die Kraft des Motors überträgt die SRAM GX Eagle 12-fach-Kettenschaltung ans Hinterrad. Hier setzt der Hersteller auf den Aluminium-Laufradsatz der Eigenmarke Roval und verbaut die Roval Traverse, 29” am Vorderrad und 27,5” hinten. Gepaart werden sie mit 2,6” breiten Specialized-Reifen: vorne ein Butcher in der weicheren T9-Gummimischung und am Heck ein Eliminator in der härteren T7-Gummimischung. Diese Kombination aus mehr Grip an der Front und besserer Laufleistung am Heck macht absolut Sinn. Beide Reifen kommen in einer GRID Trail-Karkasse, die für die meisten Fahrer ausreichend Pannenschutz bietet.

Das Fahrwerk kommt aus dem Hause FOX. An der Front arbeitet eine FOX 36 Rhythm-Gabel mit 160 mm und am Heck generiert ein FOX FLOAT X Performance-Dämpfer 150 mm Federweg. In puncto Einstellbarkeit und Trail-Performance erwiesen sich beide Federelement als solide und konnten überzeugen. Für die nötige Bremsperformance sorgen die SRAM CODE R-Vierkolbenbremsen, die vorne auf 220 mm und hinten auf eine 200er-Bremsscheibe zugreifen.

Specialized Turbo Levo Comp Alloy

6.400 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 Nm
Akku Specialized M3-700 700 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 36 Rhythm 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Performance 150 mm
Sattelstütze X-Fusion Manic 170 mm
Bremsen SRAM CODE R 220/200 mm
Schaltung SRAM GX Eagle 1x12
Vorbau Specialized Trail Stem 50 mm
Lenker Specialized Trail Alloy 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9/Eliminator GRID Trail T7 2,6/2,6

Technische Daten

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 23,7 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Tuning-Tipp: Wenn Specialized zu geizig ist, ihr SWAT-Tool mitzuliefern, dann greift doch zur Konkurrenz, dem EDC Tool von OneUp oder dem Bontrager Bits

Rundum sorglos! – Was kann das Specialized Turbo Levo Comp Alloy im Praxistest?

Auf dem Turbo Levo Comp Alloy nimmt man direkt beim Aufsitzen eine aufrechte und bequeme Sitzposition ein. Geht es auf dem Forstweg Richtung Gipfel, unterstützt der Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned-Motor kräftig und lässt das Bike auch über Unebenheiten wie Wurzeln mit genug Unterstützung klettern. Trotz seinen Mehr an Drehmoment kann der Motor aber nicht ganz mit dem Bosch Performance Line CX-Motor im Canyon Strive:ON CFR mithalten, der zwar nicht auf dem Papier, dafür aber in der Praxis noch etwas kraftvoller unterstützt. Wird der Anstieg steiler, muss man leicht auf die Front arbeiten, um das Vorderrad am Boden zu halten.

Geht es auf die ersten Trail-Meter bergab, steht man gut integriert zwischen Front und Heck im Bike und fühlt sich auf dem E-Mountainbike schnell wohl. Lenkimpulse werden ohne große Überraschungen umgesetzt und durch das intuitive Handling kommen sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene gut mit dem Bike zurecht.

Durch das softe FOX-Fahrwerk werden Unebenheiten auf dem Trail gut abgefedert und das Levo bügelt den Trail glatt.

Home sweet home – Auf dem Turbo Levo Comp Alloy fühlt man sich schnell wohl und es braucht nur wenig Eingewöhnungszeit.
Bergauf unterstützt der Motor kräftig, wird es aber steiler, muss etwas nach vorne gearbeitet werden, um das Vorderrad am Boden zu halten.

Wird der Trail anspruchsvoller und das Terrain steiler, kann das Turbo Levo Comp Alloy mit ähnlich guter Laufruhe punkten wie das Propain Sresh CF oder MERIDA eONE-SIXTY 875. In anspruchsvollen Steilabfahrten dreht man den Flip-Chip besser in die Low-Position, was für viel Laufruhe sorgt. Auf Flowtrails hingegen lässt sich das Turbo Levo in der Flip-Chip-Einstellung „High leicht aufs Hinterrad ziehen und verspielt durch Kurven manövrieren. Wer auch den Lenkwinkel des Turbo Levo anpassen will, kann das mithilfe unterschiedlicher Lagerschalen oder durch einfaches Drehen der ab Werk eingebauten Lagerschalen vornehmen. Selbst bei hohem Tempo ist das E-Mountainbike der Kalifornier leise und nur das Abrollgeräusch der Reifen ist auf dem Trail zu hören.

Geht es auf dem Forstweg Richtung Gipfel, unterstützt der Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned-Motor kräftig und klettert auch über Unebenheiten wie Wurzeln mit genug Unterstützung hinweg.

Will man im steilen Trail etwas Tempo herausnehmen, verzögern die SRAM CODE R-Bremsen zuverlässig. Durch das softe FOX-Fahrwerk werden Unebenheiten auf dem Trail gut abgefedert und das Levo bügelt den Trail glatt. Das Fahrwerk des Turbo Levo ist sogar noch etwas weicher als das des Propain Sresh oder MERIDA eONE-SIXTY. Dadurch hat man ein hohes Sicherheitsempfinden auf dem E-MTB der Kalifornier und es stellt sich schnell ein Sofa-Feeling ein. Wer es auf dem Turbo Levo etwas zu wild treibt, sollte genügend Luft im Hinterreifen haben, denn durch die 2,6” breiten Reifen und dem kleineren Hinterrad wird das Levo schnell zur Braap-Maschine.

Helm FOX Speedframe Pro | Brille SCOTT Shield | Jacke SpecializedXFjällräven Adventure Vest | Shirt Alpinestars RACER LURV LS JERSEY | Hose Endura MT500 | Schuhe Five Ten Freerider Pro | Socken Stance Boyd Crew Socken | Handschuhe Troy Lee Designs Flowline

Für wen ist das Specialized Turbo Levo Comp Alloy das richtige Bike, für wen nicht?

Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy richtet sich an alle, die sich auf dem Trail nicht viele Gedanken machen und beim Biken einfach abschalten wollen. Denn durch das softe Fahrwerk und das intuitive Handling läuft das Turbo Levo fast wie von selbst über den Trail und nimmt dem Fahrer viel Arbeit ab. Vor allem Anfänger profitieren von diesen Eigenschaften und finden hier einen sicheren Einstieg in die E-MTB-Welt. Das Turbo Levo ist für ein breites Fahrerlevel geeignet, sportliche Fahrer werden aber etwas Feedback auf dem Bike vermissen und greifen dann eher zum Canyon Strive ON.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum Specialized Turbo Levo Comp Alloy

Mit dem Specialized Turbo Levo Comp Alloy macht man nichts falsch, denn das E-Mountainbike der Kalifornier überzeugt zuverlässig in fast jedem Einsatzgebiet. Damit schafft Specialized ein starkes Allround-Bike, das sowohl für Anfänger als auch für Experten attraktiv ist. Das Turbo Levo Comp Alloy eignet sich auch als guter Tourer für längere Strecken. Für einen unserer beiden Podiumsplätze hat es dem Klassiker aber dieses Jahr nicht ganz gereicht.

Tops

  • starke Trail-Performance für breites Fahrerlevel
  • großes Einsatzgebiet
  • hoher Wohlfühlfaktor
  • leise im Downhill

Flops

  • wenig Feedback bei aktivem Fahrstil
  • kein SWAT-Tool im Gabelschaft

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com


BULLS SONIC EVO AM 3 | Canyon Strive:ON CFR | MERIDA eONE-SIXTY 875 | Propain Sresh CF | Specialized Turbo Levo Comp Alloy

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 bis 7.000 € – 5 günstige E-MTBs im Test

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Das Specialized Turbo Levo Pro – Im großen E-Mountainbike-Test 2024 https://ebike-mtb.com/specialized-turbo-levo-pro-2024-test/ Wed, 20 Mar 2024 13:00:25 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=128158 128158 Das Specialized Turbo Levo Pro hat sich weit oben an der Spitze der E-MTB-Welt etabliert. Es rollt mit 160/150 mm Federweg (v/h) und dem hauseigenen Specialized 2.2-Motor mit satten 90 Nm Drehmoment daher. Als jahrelanger Innovationsträger ist es etwas in die Jahre gekommen. Hat es das Potenzial, nochmal aufs Podest zu kommen?

Specialized Turbo Levo Pro | Specialized 2.2/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,4 kg in Größe S4 | 11.000 € | Hersteller-Website

Das Specialized Turbo Levo ist sozusagen ein Must-have in der Welt der E-Mountainbikes und ist in vielen Bereichen Vorreiter. Denn es ist für seine guten Allround-Fähigkeiten, dem breiten Einsatzgebiet und die ganzheitliche Herangehensweise bekannt. Optisch hat es sich über die Jahre kaum verändert und mag polarisieren. Die Formgebung wurde aber zum Erkennungsmerkmal und jeder, der ein Turbo Levo über die Trails dieser Welt rollen sieht, weiß sofort, um welches Bike es sich handelt.

Auch wir haben das Specialized Turbo Levo schon in allen erdenklichen Ausstattungsvarianten getestet und unzählige Trail-Kilometer mit ihm unter die Pedale genommen. Seit 2021 ist die dritte Generation des Specialized Turbo Levo fester, aber unveränderter Bestandteil im Specialized-Portfolio. Das Levo deckt bei Specialized einen Einsatzbereich ab, für den die Konkurrenten wahrscheinlich drei unterschiedliche Bikes in das Portfolio packen würden. Anders als die restlichen Hersteller sieht die amerikanische Bike-Brand ihr Levo nicht in unterschiedlichen Federwegsklassen, sondern vielmehr als das „Do-it-all“-Bike. Warum erfahrt ihr weiter unten. Es rollt auf einem Mullet-Setup mit 29” vorne und 27,5” hinten und setzt auf 160/150 mm Federweg (v/h). Für die Saison 2024 haben die Specialized-Entwickler in der von uns getesteten Pro-Variante eine kleine Anpassung bei der Komponentenwahl vorgenommen: Es wurde zwar weiterhin die alte Rahmenplattform verwendet, aber eine neue Schaltgruppe verbaut. Damit ordnet sich das Pro-Modell unter dem S-Works Modell – die High-End-Ausstattung von Specialized – ein. Gewichtstechnisch hält sich das Pro-MTB mit 22,4 kg unter dem Durchschnitt im Vergleichstest auf. Wir haben das 11.000 € teure E-MTB für euch getestet und herausgefunden, ob es mit dem Testfeld mithalten kann oder langsam in die Jahre kommt.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Was macht das Specialized Turbo Levo Pro 2024 aus?

Das Specialized Turbo Levo mit Vollcarbonrahmen und geschwungenen Linien kommt auch weiterhin mit dem typischen Markenzeichen des Bikes: dem halbseitig von einer Strebe umschlossenen Dämpfer. Trotz seiner Jahre auf dem Buckel wirkt das Specialized Turbo Levo noch recht modern, zumindest fast. Denn der Motorbereich ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr ausladend, was am großen Specialized 2.2-Motor mit satten 90 Nm Drehmoment liegt. Der Strom des Levo wird vom Specialized Akku mit 700 Wh geliefert, er wird zum Laden wie beim Canyon Strive:ON nach unten aus dem Rahmen entnommen und ist durch eine Schraube gesichert. Über den doppelt gedichteten Ladeport vor dem Tretlager kann der Akku im Bike geladen werden. Bewusstes Schließen nach Beenden des Ladevorgangs ist hier wichtig: Wer das vergisst, bleibt schnell mit der Kurbel hängen und die Klappe bricht dann leicht ab. Alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit oder Akkustand werden über das MasterMind TCU-Display im Oberrohr am Specialized Turbo Levo angezeigt. Die Fenster im Display lassen sich über die Specialized App individualisieren und nach euren Wünschen anpassen. Darüber hinaus bietet die App viele weitere Funktionen und kann in Sachen Connectivity mit dem Platzhirsch Bosch locker mithalten. Specialized hat den Fokus vor allem auf sportliche Features gelegt, kann dafür aber nicht mit einer Navi-Funktion aufwarten, wie es z. B. bei Bosch-Bikes möglich ist.

Neben den SRAM Code Bremsen bietet das Turbo Levo dank Flip-Chip ein breites Spektrum an Fahreigenschaften für Biker an, weil man damit die Geo an den Einsatzzweck anpassen kann.
Das schön integrierte MasterMind TCU-Display im Oberrohr ist super clean und lässt sich über die Specialized App individualisieren.
Schneller als die SWAT-Einheit ist das SWAT-Tool von Specialized griffbereit.

Bei der Größenwahl ist Specialized mit ihrem S-Sizing vielen anderen Herstellern einen Schritt voraus. Über alle Größen hinweg haben die Bikes von Specialized ein relativ niedriges Sitzrohr mit viel Einstecktiefe. Dadurch wird ermöglicht, dass man sich zwischen zwei Größen entscheiden kann: ein längeres Bike für mehr Stabilität oder ein kürzeres für mehr Agilität. Und das, ohne befürchten zu müssen, beim längeren Bike mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit ein zu hohes Sitzrohr zu haben. Wenn notwendig, kann über die Steuersatzschalen oder den Flip-Chip im Ausfallende die Geo noch weiter an eigene Vorlieben angepasst werden. Hier hat Specialized 6 Größen im Portfolio, damit Biker von 149 cm bis 198 cm Körpergröße ein Levo für sich finden.

Der hauseigene Specialized 2.2-Motor mit 90 Nm ist einer der wenigen Motoren, der in der Abfahrt nicht klappert.
Der Akku wird nach unten aus dem Rahmen geslidet – schnell und einfach, aber nicht zwangsläufig komfortabel.

An der von uns getesteten Specialized Levo Pro-Variante ist die robuste und kabellose SRAM X0 Eagle Transmission-Schaltung verbaut, die direkt am Rahmen ohne Schaltauge befestigt ist. Sie sorgt für präzise Schaltvorgänge selbst unter Last. Die Züge der mechanische BikeYoke REVIVE-Sattelstütze wandern sauber durch Kabelports hinter dem Steuerrohr in den Rahmen. Zudem bietet die Dropper mit 185 mm ausreichend Hub, mehr als die meisten anderen im Test. Lediglich das Orbea WILD mit 230 mm und dasMERIDA eONE-SIXTY bieten mit 230 mm bieten noch mehr Hub. Für ordentliche Bremspower sorgt die SRAM CODE Silver Stealth-Vierkolbenbremsen, die auf 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten zu packt.

Die restliche Ausstattung am Specialized Turbo Levo, bestehend aus dem FOX Factory-Fahrwerk und hauseigenen Parts, ist durchgehend hochwertig. Typisch Specialized werden bei den Laufrädern, dem Motor, Akku, und Display proprietäre Komponenten verbaut. Auf den Roval Traverse Carbon-Laufrädern ist die Specialized-Reifenkombi aus Butcher vorn und Eliminator hinten aufgezogen. Leider kommen beide in der etwas dünnen GRID Trail-Karkasse. Vor allem schwere Fahrer mit aggressivem Fahrstil sollten auf Reifen mit der robusteren GRID Gravity-Karkasse upgraden. Und zu guter Letzt befindet sich direkt ein SWAT-Tool mit den benötigten Werkzeugen passend zum Bike im Gabelschaft. Wer sein Multitool mal vergisst, hat hier immer eins parat.

Specialized Turbo Levo Pro

11.000 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 Nm
Akku Specialized M3-700 700 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 38 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Factory 150 mm
Sattelstütze BikeYoke REVIVE 185 mm
Bremsen SRAM CODE Silver Stealth 200/200 mm
Schaltung SRAM X0 Eagle AXS Transmission 1x12
Vorbau DEITY 35 mm
Lenker Roval Traverse SL Carbon 780 mm
Laufradsatz Roval Traverse Carbon 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9/Specialized Eliminator GRID Trail T7 2,6

Technische Daten

Größe S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 22,4 kg
Zul. Gesamtgewicht 131 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 109 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

SWAT-Tool

Tuning-Tipp: robustere GRID Gravity-Karkasse für schwere Fahrer mit aggressivem Fahrstil

Was kann das Specialized Turbo Levo Pro 2024 im Praxistest?

Im Sattel des Turbo Levo genießt man eine bequeme und aufrechte Sitzposition. Dies zeigt sich besonders angenehm auf längeren Touren, da es eine entspannte Haltung ermöglicht. Der Hinterbau des Bikes neigt zwar etwas zum Mitwippen, aber gerade deshalb schmiegt der aktive Hinterbau sich gut dem Untergrund an und generiert gute Traktion, die sich gerade bei technischeren Anstiegen als vorteilhaft erweist.

Auch knifflige Passagen wie enge Kurven lassen sich mit dem Specialized Turbo Levo Pro easy meistern.
Zwar nicht ganz so verspielt wie eine Gruppe Kindergartenkinder im Sandkasten, aber abziehen geht trotzdem!

Der kraftvolle Specialized 2.2-Motor des Turbo Levo überzeugt durch ein angenehmes Shuttle-Feeling bergauf. Er kann durchaus mit dem leistungsstarken Bosch Performance Line CX mithalten und ist im Downhill leiser im Vergleich zu den Bosch- oder Shimano-Motoren. So hört man kein Klappern, sondern lediglich das sanfte Abrollgeräusch der Reifen – top. Die Kraft des Motors lässt sich gut dosieren und ist deutlich natürlicher im Feeling als beispielsweise der GIANT SyncDrive Pro2. Dadurch ist das Bike auch für Einsteiger leicht beherrschbar und erweist sich als starker Kletterer mit gutem Kontakt zum Boden.

Das Specialized Turbo Levo Pro ist weiterhin ein Klassiker für jedermann!

Größe S2 S3 S4 S5 S6
Sattelrohr 390 mm 405 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 105 mm 115 mm 125 mm 135 mm 145 mm
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel 77,2° 77,2° 77,2° 77,2° 77,2°
Kettenstrebe 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm
Tretlagerabsenkung 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm
Radstand 1.200 mm 1.225 mm 1.255 mm 1.284 mm 1.318mm
Reach 432 mm 452 mm 477 mm 502 mm 523 mm
Stack 617 mm 626 mm 635 mm 644 mm 653 mm

Wie für Specialized-Bikes üblich, fühlt man sich bereits auf den ersten Metern mit dem Specialized Turbo Levo wohl. Die zentrale Standposition und die großzügige Bewegungsfreiheit tragen zu einem hohen Sicherheitsempfinden bei. Selbst Einsteiger werden ermutigt, auch knifflige Passagen zu versuchen, da Lenkbefehle vorhersehbar umgesetzt werden. Die ausgewogene Gewichtsverteilung sorgt für gleichmäßige Traktion an Front und Heck, was besonders in schwierigem Terrain von Vorteil ist, weil das Bike stabiler bleibt und sich präziser lenken lässt.

Wer sich auf sein Bike verlassen will und ein hohes Sicherheitsgefühl braucht, ist mit dem Specialized Turbo Levo Pro gut beraten.

Das Fahrwerk des Specialized Turbo Levo bringt aufgrund des schluckfreudigen Fahrwerks ein sattes Fahrfeeling und hohes Sicherheitsgefühl mit sich. Anfänger können hier jedoch voll auf ihre Kosten kommen und ihre Limits pushen. Fortgeschrittene Fahrer werden jedoch etwas Gegenhalt und Pop im mittleren Federwegsbereich vom Fahrwerk und Untergrund missen, was Bikes wie das Orbea WILD oder das Canyon Strive:ON bieten. Wird der Trail rougher, bügelt das Fahrwerk souverän über Felsen und Wurzeln hinweg und bietet dabei hohe Reserven, gibt aber dem Fahrer wenig Feedback. Es lässt sich nicht ganz so verspielt von Kurve zu Kurve springen oder über Wellen pushen.

Helm Cannondale Terrus | Hip Pack Thule Rail 2 | Shirt FOX Flexair | Hose 7Mesh Flightpath | Schuhe Leatt 2.0 Flat | Socken FOX Ranger Sock | Handschuhe Fox Flexair

Für wen ist das Specialized Turbo Levo Pro 2024 das richtige Bike, für wen nicht?

Das Specialized Turbo Levo bietet damit ein gutmütiges und intuitives Handling und ist so ein Bike für jede Könnerstufe. Da es mit keiner Situation überfordert ist, gehen Anfänger mit dem Levo auch mal über ihre Komfortzone hinaus. Doch Biker mit fortgeschrittenem Niveau sind meist auf der Suche nach einem schnellen Bike mit viel Feedback und könnten sich das Canyon Strive:ON näher anschauen. Das Specialized Turbo Levo überzeugt mit seinem hohen Allround-Potenzial und ist sowohl für gemütliche Touren, Trailrunden oder einen Bikepark-Besuch richtig: Das Levo ist für alle Schandtaten zu haben.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum Specialized Turbo Levo Pro 2024

Das Specialized Turbo Levo Pro ist und bleibt ein Spitzen-Allrounder. Es bietet ein breites Einsatzgebiet und hohe Performance, egal ob für Anfänger oder Fortgeschrittene. Auch nach all den Jahren kann es locker mit einem Großteil der Konkurrenz mithalten und gehört immer noch zu den besten Bikes im Testfeld. Lediglich Fahrer mit einem aktiven Fahrstil kommen hier nicht ganz auf ihre Kosten, da das letzte bisschen Pop fehlt.

Tops

  • starke Trail-Performance für alle Könnerstufen
  • leise Motorperformance in der Abfahrt
  • niedriges Sitzrohr ermöglicht mehr Größenauswahl nach Fahrstil
  • integriertes Tool

Flops

  • wuchtiger Look

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Alle Bikes im Test: BULLS VUCA EVO AM 2 (Zum Test) | BULLS SONIC EVO AM SX-I (Zum Test) | Canyon Strive:ON CFR LTD (Zum Test) | Canyon Torque:ON CF Roczen (Zum Test) | CENTURION No Pogo SL R8000i (Zum Test) | CUBE AMS Hybrid ONE44 (Zum Test) | FLYER Uproc X 8.70 (Zum Test) | FOCUS SAM² 6.9 (Zum Test) | GASGAS ECC 6 (Zum Test) | GIANT Trance X Advanced E+ Elite 0 (Zum Test) | KTM Macina Scarp SX Prime (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP3 (Zum Test) | Merida eOne-Sixty 10K (Zum Test) | Mondraker Neat RR SL (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 FOX (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle AM Team (Zum Test) | Propain Ekano 2 CF (Zum Test) | RADON RENDER 10.0 HD (Zum Test) | ROTWILD R.X 1000 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV (Zum Test) | SCOR 4060 ST (Zum Test) | SCOTT Voltage eRide 900 Tuned (Zum Test) | SIMPLON Rapcon Pmax Pinion (Zum Test) | Specialized Turbo Levo SL Expert (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Pro | Spherik E-SMT XX AXS (Zum Test)

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Das Specialized Turbo Levo SL Expert – Im großen E-Mountainbike-Test 2024 https://ebike-mtb.com/specialized-turbo-levo-sl-expert-2024-test/ Wed, 20 Mar 2024 13:00:22 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=128440 128440 Das Specialized Turbo Levo SL geht in die nächste Runde. Als Light-E-MTB erster Stunde und mit der DNA des analogen Specialized Stumpjumper soll es mit 160/150 mm Federweg (v/h) und angetrieben vom hauseigenen Specialized SL 1.2-Motor für ordentlich Fahrspaß auf dem Trail sorgen. Was es sonst noch kann und wie es sich gegen die Light-Konkurrenz schlägt, haben wir für euch herausgefunden.

Specialized Turbo Levo SL Expert | Specialized SL1.2/320 Wh | 160/150 mm (v/h)
18,2 kg in Größe S4 | 9.900 € | Hersteller-Website

Das erste Specialized Levo SL wurde bereits 2020 vorgestellt. Es war zwar nicht das erste Light-E-MTB auf dem Markt, hat aber den Trend erst so richtig ins Rollen gebracht. Mit Vorstellung der zweiten Generation des Specialized Levo SL im Frühjahr 2023 setzt sich der Trend fort. Während andere Light-E-MTBs sich noch in der ersten Generation befinden oder diese gerade erst veröffentlicht werden, hat das Levo SL schon mehrere Produktzyklen durchlaufen. Ist es daher den ersten Kinderkrankheiten entwachsen, unter denen die Konkurrenz vielleicht noch leidet? Auch abgesehen davon tritt es in große Fußstapfen: Es übernimmt das Versprechen vom Specialized Stumpjumper als ultimatives Trail-Bike und soll mit maximalem Fahrspaß und bestmöglicher Usability überzeugen. Gleichzeitig übernimmt das Levo SL auch die 160/150 mm Federweg (v/h), rollt aber in gemischten Laufradgrößen mit 29” vorne und 27,5” daher. Angetrieben wird es vom neuen Specialized SL 1.2-Motor mit 50 Nm Drehmoment und 320-Wh-Akku. Wir haben das Levo SL in der etwas budgetfreundlichen Expert-Variante mit Vollcarbonrahmen für 9.900 € getestet, die sich unter der Pro- und der edlen S-Works-Variante einordnet. In Sachen Gewicht liegt es im Durchschnitt der Light-E-MTBs im Test und bringt in der Größe S4 leichte 18,2 kg auf die Waage.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Was macht das Specialized Turbo Levo SL Expert 2024 aus?

Das wirklich Besondere am Specialized Levo SL ist nicht direkt ersichtlich. Es geht um die ganzheitliche Herangehensweise, die in erster Linie zu einem E-MTB aus einem Guss führt, aber sich im Endeffekt doch bis in die kleinsten Details des Bikes erstreckt. Allen voran das eigene Motorsystem inklusive Software, was viele Vorteile bei der Entwicklung und Abstimmung der einzelnen Komponenten mit sich bringt. Specialized kann hier auf maßgeschneiderte Lösungen setzen, während andere Bike-Hersteller auf die Lösungen der Motorenhersteller angewiesen sind, die meist für eine breite Masse und ganz unterschiedliche Produkte gedacht sind. Der neue Specialized SL 1.2-Motor wurde zeitgleich mit dem neuen Levo SL präsentiert und leistet jetzt 50 Nm Drehmoment und 320 Watt Leistung, statt 35 Nm und 240 Watt wie der Vorgänger. Gespeist wird er von einem fest verbauten 320-Wh-Akku, was eine schlanke Bauweise erlaubt und etwas Gewicht einspart. Allerdings müsst ihr das Bike in die Wohnung nehmen, falls ihr in der Garage oder im Keller keine Steckdose habt, oder ihr verlegt eine lange Kabeltrommel vom Schlafzimmerfenster zum Bike-Schuppen im Garten ;).

Der Specialized SL 1.2-Motor leistet 50 Nm und 320 Watt. Das sind 33 % mehr Leistung und 43 % mehr Drehmoment als beim Vorgänger.
Der 160 Wh große Range Extender erweitert die Akkukapazität und wird per Gummi im Flaschenhalter an Ort und Stelle gehalten.
Das bewährte MasterMind TCU-Display findet auch am neuen Specialized Levo SL seinen Platz im Oberrohr und gibt Auskunft über alle wichtigen Infos wie z. B. Geschwindigkeit oder Akkustand.

Dafür kann der Ladeport mit einer einfach erreichbaren Position direkt über dem Motor und einer guten Haptik punkten. Wie schon beim Vorgänger kann man einen 160 Wh großen Range Extender für zusätzliche 460 € in den Flaschenhalter stecken, der durch einen extra Gummi an Ort und Stelle gehalten wird. Leider bleibt dann kein Platz mehr für eine Wasserflasche. Die Remote und das MasterMind TCU-Display wurden von den bisherigen Turbo-Modellen übernommen. Sie haben sich in der Vergangenheit bereits bewährt und überzeugen mit guter Übersichtlichkeit und Haptik. Zudem kann man das Farbdisplay noch über die Specialized App auf eigene Vorlieben anpassen, auch die Unterstützungsstufen des Motors lassen sich in der App individualisieren. Specialized bietet in Sachen Connectivity ein ähnlich hohes Level wie Bosch. Dabei legen sie den Fokus vor allem auf sportliche Features wie die Jump Stats-Funktion, mit denen ihr die Anzahl, Weite und Dauer eurer Sprünge einsehen könnt. Aber nicht nur das Motorsystem und die Software ist durchdacht. Vielmehr wurde das Bike in seiner Gesamtheit betrachtet: so kommt der Vollcarbonrahmen mit vielen Detaillösungen, wie dem praktischen SWAT-Tool im Gabelschaft, das zu allen Schrauben am Bike passt – top! Eine Gummiabdeckung am Übergang zwischen Hauptrahmen und Hinterbau verhindert ein Zermahlen von Steinen und schützt den Lack und Rahmen vor Beschädigungen. Und der gut dimensionierte Kettenstrebenschutz hält die Kette im Zaum und sorgt für Ruhe am Heck. Auch sonst ist das Bike leise: Alle Leitungen laufen entgegen dem Trend durch herkömmliche Kabelports hinter dem Steuerrohr in den Rahmen und sind sauber geklemmt.

Durch eine Feder wird das SWAT-Tool herausgeschoben und hält für alle Schrauben am Bike das passende Gegenstück bereit.
Das FOX Performance Elite-Fahrwerk bietet neben umfangreicher Einstellbarkeit eine hohe Trail-Performance und steht der FOX-Factory-Version außer der goldenen Kashima-Beschichtung in nichts nach.

Auch wenn die Ausstattung der von uns getesteten Expert-Variante nicht ganz so edel wirkt wie beim S-Works-Topmodell, kommt sie mit Parts, die auf gute Trail-Performance ausgelegt sind – und das für über 4.000 € weniger! Das FOX Performance Elite-Fahrwerk steht den Factory-Federelementen in Sachen Einstellbarkeit und Trail-Performance in nichts nach. Gleiches gilt für die kabellose SRAM GX Eagle Transmission-Schaltung, die direkt am Rahmen montiert wird und genauso präzise die Gänge wechselt wie das XX-Topmodell. Lediglich mit ein bisschen Extragewicht muss man hier leben. Gebremst wird mit SRAM CODE Silver Stealth-Vierkolbenbremsen, die auf 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten zupacken und für ordentlich Bremspower sorgen. Die muss im Vergleich zum Ultimate-Topmodell nur auf Carbon-Hebel und Titan-Hardware verzichten. Das niedrige Sitzrohr in Kombination mit der 180 mm OneUp-Sattelstütze bietet viel Bewegungsfreiheit für den Fahrer. Das Specialized Levo SL Expert rollt auf den hauseigenen Roval Traverse -Alu-Laufrädern daher. Das hat den Vorteil, dass ein härterer Schlag eher in einer Delle statt einem Totalausfall endet. Leichte Fahrer, die vorwiegend auf flowigen Trails unterwegs sind, kommen mit den ebenfalls hauseigenen Specialized Butcher- und Eliminator–Reifen in der etwas dünnen GRID Trail-Karkasse zurecht. Dagegen sollten schwere Fahrer, die vor allem schnelle und roughe Trails als Jagdrevier haben, für mehr Pannenschutz direkt auf robustere GRID-Gravity-Karkasse wechseln.

Specialized Turbo Levo SL Expert

9.900 €

Ausstattung

Motor Specialized SL1.2 50 Nm
Akku Specialized 320 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 36 Performance Elite 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Performance Elite 150 mm
Sattelstütze OneUp Components V2 180 mm
Bremsen SRAM CODE Silver Stealth 200/200 mm
Schaltung SRAM GX Eagle AXS Transmission 1x12
Vorbau Specialized Alloy Trail 50 mm
Lenker Specialized Trail 800 mm
Laufradsatz Roval Traverse 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9/Specialized Eliminator GRID Trail T7 2,3

Technische Daten

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 18,2 kg
Zul. Gesamtgewicht 143 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 125 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

SWAT-Tool
Range Extender

Tuning-Tipp: robustere GRID Gravity-Karkasse für schwere Fahrer mit aggressivem Fahrstil

Was kann das Specialized Turbo Levo SL Expert 2024 im Praxistest?

Was hat das Specialized Levo SL Expert mit einem Sofa gemein? Sobald man sich auf den Sattel setzt, punktet es mit einem hohen Wohlfühlfaktor und man fühlt sich bereits nach den ersten Metern auf dem Trail wie zuhause. Egal ob Einsteiger oder Profi, das Levo SL lässt sich sehr einfach steuern und man steht gut ausbalanciert und integriert im Bike. Die hohe Front gibt direkt einen Sicherheitsboost, und so schrecken auch unerfahrene Biker nicht vor Steinfeldern zurück und werden animiert, die Bremse offen zu lassen. Wird der Trail enger, vereint das Levo SL Expert gekonnt Laufruhe und Agilität. Schnelle Spurwechsel von der Low- auf die Highline gehen leicht von der Hand, ohne dass das Handling unberechenbar wird. Hier liefert das Fahrwerk in losem Untergrund massig Grip und filtert Unebenheiten feinfühlig weg. Dabei ist es etwas softer als das Fahrwerk des SCOTT Voltage eRIDE. Aber auch auf Flowtrails gibt es keine Bikes im Test, mit denen wir mehr Spaß hatten. Durch das poppige Fahrwerk macht man den Trail zu seinem Spielplatz und pusht entweder über Wellen, lässt die Anlieger beben oder zieht spontan an Kanten ab. Dabei hat man immer genug Gegenhalt und Reserven, auch wenn man sich bei der Landung verschätzt. Das Specialized Levo SL Expert vereint auf den ersten Blick gegensätzliche Attribute und bietet einen hohen Spaßfaktor auf allen Arten von Trails.

Das Levo SL fordert im Uphill etwas mehr Eigenleistung als die Konkurrenz, belohnt euch aber mit einem natürlichen Fahrgefühl.
Durch das poppige Fahrwerk und das agile Handling wird der Trail zum Spielplatz und lässt euch an jeder Kante abziehen.

Auf langen Transferstücken wird man direkt mit einer bequemen und komfortablen Sitzposition empfangen. Dadurch kann man die Akkukapazität inklusive die des Range Extenders komplett ausreizen und muss auch nach einem langen Tag im Sattel nicht gleich beim Chiropraktiker anrufen. Im Uphill wippt der Hinterbau leicht mit, bietet aber gleichzeitig eine gute Traktion. Das Vorderrad bleibt auch im steilen Terrain am Boden, ohne es aktiv zu belasten und die angepeilte Linie lässt sich präzise halten, wenn man sich durch enge Kurven nach oben kämpft. Durch das geringe Gewicht lupft man das Levo SL leicht über Stufen, die sich im Uphill in den Weg stellen. Etwas mehr Körpereinsatz und hohe Trittfrequenz benötigt der Specialized-Motor SL 1.2 bergauf, der an die Power der FAZUA- oder Bosch Performance Line SX-Motoren der anderen Light-E-MTBs im Test nicht rankommt. Dafür überzeugt er mit einem natürlichen Fahrgefühl und ähnlicher Power wie der TQ-HPR 50, schafft es aber nicht ganz so leise zu sein. Abgesehen davon ist die neueste Generation des Levo SL so ausgereift, dass selbst die feinkörnigste Politur den Feinschliff des Bikes nicht mehr verbessern könnte, während so manche Bikes der Konkurrenz immer noch nicht den Kinderschuhen entwachsen sind.

Das Specialized Levo SL Expert vereint auf den ersten Blick gegensätzliche Attribute aus Laufruhe und Agilität und liefert einen hohen Spaßfaktor auf allen Arten von Trails.

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Oberrohr 560 mm 582 mm 604 mm 631 mm 659 mm 691 mm
Sattelrohr 385 mm 385 mm 405 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 110 mm 120 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,6° 64,6° 64,6° 64,6° 64,6° 64,6°
Sitzwinkel 75,8° 75,8° 75,8° 75,8° 75,8° 75,8°
Kettenstrebe 433 mm 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm
Tretlagerabsenkung 34 mm 29 mm 29 mm 29 mm 29 mm 29 mm
Radstand 1.158 mm 1.184 mm 1.208 mm 1.238 mm 1.267 mm 1.301 mm
Reach 405 mm 425 mm 445 mm 470 mm 495 mm 525 mm
Stack 609 mm 617 mm 626 mm 635 mm 645 mm 654 mm
Helm SCOTT Argo Plus | Brille NAKED Optics The VOLT | Hip Pack EVOC HIP PACK 3
Shirt Rapha Trail Long Sleeve Technical T-SHIRT | Hose ION MTB Tech Logo
Schuhe Five Ten Freerider Pro | Socken FOX Ranger Sock | Handschuhe Velocio Trail Gloves

Für wen ist das Specialized Turbo Levo SL Expert 2024 das richtige Bike, für wen nicht?

Das Light-E-MTB kommt mit starken Allround-Qualitäten und ist durch das intuitive Handling für jedermann fahrbar. Dabei richtet es sich aber eher an sportliche Fahrer, die auf ein natürliches Fahrgefühl Wert legen und auch mal den ein oder anderen Schweißtropfen vergießen wollen. Darüber hinaus bietet Specialized ein E-MTB- und Motorsystem aus einer Hand, ohne mit unnötigen Funktionen oder überladenen Displays zu nerven.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum Specialized Turbo Levo SL Expert 2024

Specialized bietet mit dem Turbo Levo SL Expert ein rundes Gesamtpaket für sportliche Fahrer, dazu noch eine potente Ausstattung zu einem fairen Preis und schöne Detaillösungen. Bergauf fordert das Light-E-MTB etwas mehr Eigenleistung, dafür erhält man aber ein natürliches Fahrgefühl. Auch auf dem Trail punktet es mit dem klassischen Specialized-Wohlfühl-Feeling und lässt Anfänger und Fortgeschrittene mit einem fetten Grinsen über eine Vielzahl von Trails fliegen.

Tops

  • hoher Wohlfühl- und Spaßfaktor
  • stimmiges Gesamtkonzept
  • für Anfänger- und Experten geeignet
  • Light-E-MTB mit hohem Allround-Potenzial
  • integriertes Tool

Flops

  • nicht entnehmbarer Akku

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2024 – Die 27 spannendsten Bikes im großen Vergleichstest

Alle Bikes im Test: BULLS VUCA EVO AM 2 (Zum Test) | BULLS SONIC EVO AM SX-I (Zum Test) | Canyon Strive:ON CFR LTD (Zum Test) | Canyon Torque:ON CF Roczen (Zum Test) | CENTURION No Pogo SL R8000i (Zum Test) | CUBE AMS Hybrid ONE44 (Zum Test) | FLYER Uproc X 8.70 (Zum Test) | FOCUS SAM² 6.9 (Zum Test) | GASGAS ECC 6 (Zum Test) | GIANT Trance X Advanced E+ Elite 0 (Zum Test) | KTM Macina Scarp SX Prime (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP3 (Zum Test) | Merida eOne-Sixty 10K (Zum Test) | Mondraker Neat RR SL (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 FOX (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle AM Team (Zum Test) | Propain Ekano 2 CF (Zum Test) | RADON RENDER 10.0 HD (Zum Test) | ROTWILD R.X 1000 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler SL XX AXS RSV (Zum Test) | SCOR 4060 ST (Zum Test) | SCOTT Voltage eRide 900 Tuned (Zum Test) | SIMPLON Rapcon Pmax Pinion (Zum Test) | Specialized Turbo Levo SL Expert | Specialized Turbo Levo Pro (Zum Test) | Spherik E-SMT XX AXS (Zum Test)

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Das neue Specialized Porto-Lastenrad im ersten Test – ein Cargo-Bike für alle Biker? https://ebike-mtb.com/neues-specialized-porto-lastenrad-erster-test/ Tue, 05 Mar 2024 17:00:33 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=131204 131204 Ein Lastenfahrrad ist für Specialized das noch fehlende Mosaikstück im Produktportfolio. Mit der Veröffentlichung des neuen Longtail-Lastenrads Porto will Specialized das Schaffenswerk nun vervollständigt haben. Wir konnten das Lastenfahrrad bereits für euch testen und beim Hausbesuch der Specialized Turbo Unit im schweizerischen Cham ergründen, was dieses E-Bike so wichtig für die Marke macht.

Wenn man in die heiligen Hallen von Specialized, ins Turbo- Entwicklungszentrum im Schweizer Cham, eingeladen wird, sagt man nicht Nein. Nach jedem Treffen ist man um eine Handvoll Erkenntnisse reicher und bekommt einen Ausblick auf das kommende Produkt-Line-up. Im vergangenen Jahr durfte sich unsere E-MOUNTAINBIKE Crew beim Hausbesuch die Entwicklungen im sportiven Bereich vorführen lassen. Dieses Mal haben sich die Produkt- und Kategorieverantwortlichen Dominik, Mattia, Vincent, Christoph und Stephan Zeit genommen, um ihr neues Lastenfahrrad Porto aus allen Ecken und Winkeln zu beleuchten und dem DOWNTOWN Team zu präsentieren.

Specialized Porto | Specialized 2.2 Cargo/710 Wh
ab 39,9 kg in Einheitsgröße | ab 6.500 € | Hersteller-Website

Das Lastenrad-Segment hat aus kommerzieller Sicht für Specialized nur eine untergeordnete Bedeutung. Die zu erwartenden Verkaufszahlen sind im Vergleich zu Modellreihen wie dem Turbo Levo nicht besonders verheißungsvoll. Doch aus firmenstrategischer Sicht ist der Lastenrad-Markt für die Schweizer entscheidend: Specialized will die Marke der Wahl für alle Biker werden.

Nach langwieriger Entwicklung erblickt nun das Specialized Porto das Licht der Welt. Es ist das fehlende Mosaikstück, mit dem Specialized überzeugten Fahrrad-Fanatikern den letzten noch verbleibenden Wunsch erfüllen will.

Den ausführlichen Testbericht findest du auf DOWNTOWN-Mag.com

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E-Bike für Kinder – Specialized Turbo Levo SL Kids im Test https://ebike-mtb.com/specialized-turbo-levo-sl-kids-test/ Thu, 11 Jan 2024 13:13:40 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=125516 125516 4.000 € für ein Kinder E-Bike? Das Specialized Turbo Levo SL Kids ist für den MTB-Einsatz konzipiert und kommt mit coolem Look, hochwertigem Motor und kinderspezifischen Features. Können Kids davon profitieren oder handelt es sich um einen typischen Fall von Overengineering? Unser Test zeigt, teuer und hochwertig ist nicht immer gut!

Specialized ist einer der größten Player der Bike-Welt und bekannt für innovative und ganzheitliche Entwicklungen. Erst vor Kurzem haben die Kalifornier ihr neuestes Light-E-MTB, das Levo SL, mit dem komplett neu entwickelten Specialized SL 1.2-Antrieb in den Handel gebracht. Und jetzt folgt der Nachwuchs: das Turbo Levo SL Kids mit gleichem Motor- und Akkukonzept.

Wie der Vater, so der Sohn?

Das Specialized Turbo Levo SL Kids-E-MTB kostet stolze 4.000 € und wiegt 16,6 kg. Der Preis ist eine Hausnummer für sich, ganz schön teuer für ein Kinder E-Bike. Das Hardtail aus Aluminium rollt auf 24 Zoll großen Reifen und ist laut Specialized für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren mit einer Körpergröße von 125 bis 145 cm geeignet. Doch was bietet die Konkurrenz im Segment E-Bike für Kinder? Das Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS für 2.899 € ist ein vollgefedertes E-Bike mit Hinterradnabenmotor, wiegt nur 14 kg und ist somit 2,6 kg leichter – trotz Full Suspension. Das 2.996 € teure Woom UP 5-E-Mountainbike mit FAZUA Evation-Antrieb ist ein E-Bike für Kinder mit 15,8 kg und wiegt damit einen Hauch weniger als das Specialized Turbo Levo SL Kids – nimmt man den Akku heraus, ist es nochmal 3,3 kg leichter. Preislich ist das Specialized also weiterhin mit Abstand das Teuerste. Zu Recht? Unser Test wird’s zeigen!

Specialized Turbo Levo SL Kids | Specialized SL 1.2 50/320 Wh | 16,6 kg | 4.000 € | Hersteller-Website
Einheitsgröße
Oberrohr 497 mm
Sattelrohr 300 mm
Steuerrohr 95 mm
Lenkwinkel 66°
Sitzwinkel 75°
Kettenstrebe 420 mm
Tretlagerabsenkung 50 mm
Radstand 1.053 mm
Reach 365 mm
Stack 491 mm

Dieses Mal haben nicht wir, sondern Nelson und Ruben das Bike für euch getestet. Nelson, der gerade noch an der oberen Grenze der von Specialized vorgegebenen Altersspanne liegt, ist 140 cm groß und wiegt 31 kg. Sein kleiner Bruder Ruben, der an der unteren Altersgrenze des Bikes ist und mit seinen 120 cm rund 18 kg auf das Fahrrad bringt. Beide sind erfahrene Jung-Biker, die zum Spaß auch mal ein Mountainbike-Rennen fahren und kleinere Sprünge meistern.

Das Bike und seine Parts: Specialized Turbo Levo SL E-Bike für Kinder

Wie der Vater, so der Sohn: In der Formsprache und Farbgebung ist das Specialized Turbo Levo SL Kids definitiv ein Hingucker! Es sieht cool aus und ist in drei Farben erhältlich. Der hellorange Klarlack mit gepunktetem Lack-Effekt ist an unserem Testbike das, was noch am ehesten an ein Kids-Bike erinnert. Die zwei weiteren Farbvarianten in Metallic-Dunkelgrün oder Mattschwarz wirken – wie auch das restliche Bikedesign – wie bei einem Full-Grown-Mountainbike. Specialized setzt sich damit von manch anderen E-Bike-Herstellern ab und versucht nicht mit allen Mitteln, wie das Spielzeug im Happy Meal, die Kinder aufs Bike zu locken. Abgesehen von kleineren Rädern und dem etwas geschrumpften Rahmen sieht das E-Bike für Kinder nach Offroad-Performance aus und ist in dieser Hinsicht kaum von den Erwachsenen-Bikes von Specialized zu unterscheiden.

Offroad-Performance für Kids! Mit dem Specialized Turbo Levo SL für Kinder kein Problem.

Um ein E-Bike für Kinder zu entwickeln, hat das Team von Specialized die Köpfe mit dem Team von Retül Bikefitting zusammengesteckt. Alle Kontaktpunkte sollen altersgemäß angepasst worden sein. So kommen ein schmaler Sattel, ein 660 mm schmaler Lenker und kurze 155-mm-Kurbeln zum Einsatz. Die Hebelweite der SRAM Level T-Scheibenbremsen für Erwachsene ist verstellbar und soll sich damit für Kids anpassen lassen. Spezifische Bremshebel, wie etwa beim Woom UP, hätten wir besser gefunden. Die verstellbare Sattelstütze mit 80 mm Hub ist auch bei anderen Herstellern zu sehen.

Ein 660 mm schmaler Lenker für Kids.
155 mm kurze Kurbeln sind auf die Kids angepasst.
Ein schmalerer Sattel macht das Sitzen für Kids bequemer.

Die RockShox Reba 26 ist eine besonders leichte Einstiegslevel-Federgabel, die eigentlich für 26”-Laufräder konzipiert ist. Damit die Gabel sanfter anspricht und auch für kleine Kinderhände nicht zu harsch wirkt, hat sie von RockShox einen speziellen Dämpfungs-Tune für besonders leichte Fahrer bekommen. 100 mm Federweg klingen im Vergleich wenig, aber die Kinder benötigen aufgrund ihres Gewichts nicht zwangsläufig mehr. Wachsen die Kids, kann man 26”- statt der serienmäßig verbauten 24”-Laufräder nachrüsten. Zudem ist ebenso der Umbau des Bikes auf ein Mullet Set-Up möglich: 26” vorne und 24” hinten.

Die RockShox Reba 26-Federgabel ist eigentlich für 26”-Laufräder gedacht.
Wachsen die Kinder raus, können 26’’- statt der serienmäßig verbauten 24”-Laufräder nachgerüstet werden. Zudem ist ebenso der Umbau des Bikes auf ein Mullet Set-Up möglich: 26” vorne und 24” hinten.

Mit seinen 16,6 kg ist das Gewicht eine Hausnummer für sich. Zum Vergleich: Das neue Specialized S-Works Turbo Levo SL in Rahmengröße S5 (entspricht L/XL), das als Motor-Pate für das Levo SL Kids stand, wiegt nur ein knappes Kilo mehr. Natürlich werden am 3,5 Mal so teuren E-MTB auch hochpreisige Carbon- und Leichtbauteile verbaut, aber das Specialized E-Bike für Kinder ist massiv wie ein Hinkelstein aus Obelix´ Sammlung. Befindet sich das Kind in der oberen Alterssparte, wird es sicherlich mit dem Gewicht klarkommen. Aber nicht zu vergessen sind die Sechsjährigen, die Specialized ebenfalls mit dem Turbo Levo SL Kids ansprechen will. Hier kann es zu schwer sein! Ist das Schieben dann doch mal zu anstrengend, kann die Schiebehilfe aktiviert werden – das braucht jedoch etwas mehr Verständnis des Kindes. Kommt ein Baumstamm plötzlich in die Quere oder das Bike fällt um, müssen Papa oder Mama herhalten.

Die Specialized Turbo Levo SL-Brüder: Groß und Klein können gemeinsam auf dem Trail fahren.

Auf dem E-MTB-Markt für Erwachsene befindet sich der Motor eher am unteren Spektrum der Leistungsskala. Da die Älteren mindestens doppelt so viel wie die Kids wiegen – wenn nicht gar drei- bis viermal so viel – sind die 50 Nm Drehmoment und 320 Watt Maximalleistung eine Rakete für Kinder. Das eigenständige Wechseln der Motorunterstützung über die Remote funktioniert kinderleicht und ist schnell verstanden. Das MasterMind TCU-Display ist mit Unmengen an Daten ausgestattet und gleichzeitig eine Spielerei für die Kids. Während der 320-Wh-Akku im großen Specialized Turbo Levo SL für lange Rides limitierend sein kann (dann brauchts den Range Extender), sind die 320 Wh im E-Bike für Kinder von Specialized mehr als genug. Das Gewicht des E-MTBs ist ein riesiger Faktor bei der Reichweite und es muss beachtet werden, dass die Kids höchstwahrscheinlich seltener an der Maximalleistung kratzen werden als Erwachsene, die auch mehr Riderinput liefern. Die Distanzen, die leichte Kids mit dem Turbo Levo SL Kids bewältigen können, werden häufig weit über die Grenze der Kinder hinausgehen. Dabei solltet ihr jedoch besser die Ausdauer und den Spaßometer des Kindes statt den Akku im Auge behalten, damit die Tochter oder der Sohnemann noch bis nach Hause durchhalten. Aufgeladen wird der Akku am Ladeport im Bereich über dem Tretlager. Prinzipiell ist das System sogar mit einem Range Extender kompatibel. Da der Akku aber mehr als großzügig ist, sollte man lieber die Flaschenhalterung nutzen. Ganz wie die Großen hat jeder seine eigene Flasche und muss das Trinken nicht mit dem Geschwisterchen teilen.

Sowohl Geschwindigkeit als auch Akku können auf dem MasterMind TCU-Display im Auge behalten werden.
Mit der Mission Control-App kann die Leistungsabgabe des Motors von den Eltern individuell angepasst werden.
Einen Range Extender brauchen eure Kids ganz bestimmt nicht: Stattdessen ist eine Trinkflasche die bessere Wahl.
Ab geht die Post – äh, das Specialized!

Gemeinsame Erfahrungen mit einem E-Bike für Kinder: Was ist möglich?

Bevor ihr die Tour mit euren Kids starten könnt, muss das Bike auf die kleinen Rowdies eingestellt werden. Für den elfjährigen Nelson, der sich noch in der Altersgruppe von Specialized befindet, ist das Fahrrad mit seiner Körpergröße von 1,45 m gerade noch ausreichend – nächstes Jahr braucht er dann jedoch schon ein größeres Bike. Hingegen ist es für Ruben, der sich mit seiner Körpergröße von 120 cm am unteren Ende der Größenangabe befindet, gerade so passend – jedoch wird es im nächsten Jahr sicherlich besser für ihn sein. Denn vor allem mit dem hohen Gewicht hatte Ruben seine Probleme.Trotzdem hat ihn das nicht davon abgehalten, das E-Bike für Kinder bereits jetzt zu nutzen. Wichtig: Checkt vor dem Kauf, ob euer Kind die notwendige Größe und Stärke hat, um das Bike sicher fahren zu können.

Ziemlich schwer das Bike, …
… aber auf Knopfdruck unterstützt der Motor auch beim Schieben.

Das Levo bietet auf dem Trail ein intuitives Handling, sodass Ruben und Nelson auf Anhieb damit klarkommen. Per Mission Control-App oder direkt über das MasterMind Turbo Connect-Display kann die Leistungsabgabe von den Eltern individuell angepasst werden. So gibt es die Möglichkeit, das E-Bike für Kinder zu drosseln, damit sich die jungen Rider langsam an die Unterstützung gewöhnen und die Kontrolle nicht verlieren. Hohe Aufmerksamkeit auf dem Display bekommen dann vor allem Infos wie Geschwindigkeit und Restakku. Cool für die Kleinen, denn dann können sie bei den Erwachsenen auch mitreden!

Mit der Mission Control-App konnte Papa Kilian seinem Sohn Ruben die Leistungsabgabe erstmal drosseln, um sich langsam an die Kraft des Motors zu gewöhnen.

Das Levo SL Kids hat eine progressive Geometrie, die Kinder zentral und gut im Bike integriert und durch einen flachen Lenkwinkel von 66° für zusätzliche Stabilität bergab sorgen soll. Durch das Zusammenspiel von solidem Rahmen, den stabilen Parts und den 2,35″ dicken Reifen – die von sich aus bereits kleine Unebenheiten rausfiltern – rollt das E-Bike für Kinder von Specialized auf leichten Trails fahrstabil. Für Luftsprünge braucht es mit dem Turbo Levo SL Kids etwas mehr Kraft. Ein Pumptrack ist die Feuerprobe für das Gewicht, weil der Fahrer das Bike aktiv über die Hügelchen pushen muss. So auch bei uns: Das Specialized Turbo Levo SL Kids ist sowohl für Ruben als auch Nelson hier durch das hohe Gewicht zu schwerfällig, um dort richtig Spaß zu haben. Auf den Trails ist das Gewicht dann weniger spürbar.

Stabiles Fahrgefühl auf dem Trail: Nelson hat sich sicher gefühlt!

Sowohl die Kids als auch Papa Kilian haben Spaß an der höheren Durchschnittsgeschwindigkeit durch den elektrischen Rückenwind und es herrscht ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis zwischen allen drei. Der kleine Bruder hält endlich mit dem Großen mit und Daddy muss nicht immer auf die Bremse drücken. Zuvor mussten Ruben und Nelson oft von Papa oder Mama geschoben werden oder sie haben sich total verausgabt. Ein vernünftiges Tempo gilt mit dem E-Bike für Kinder nun für alle und niemand muss warten. Nelson und ebenso Ruben haben Distanzen von rund 25 km problemlos geschafft, irgendwann haben die Pfoten aber wehgetan. Kinderspezifische Bremshebel wie beim Woom UP könnten hier für etwas Entspannung sorgen. Wie ihr seht, ermöglicht das Turbo Levo SL Kids gemeinsame Erlebnisse mit der ganzen Familie. Abenteuer ahoi!

Beim Mittagessen nicht vollkommen aus der Puste sein, hat auch was.
Kinderspezifische Bremshebel fehlen dem Specialized Turbo Levo SL noch, die Entfernung des Bremshebels lässt sich allerdings einstellen.

Braucht es wirklich ein E-Bike für Kinder?

Einige Eltern sind besorgt, dass Kinder durch den Gebrauch von E-Bikes verwöhnt werden könnten und den Wert harter Arbeit nicht kennenlernen. Braucht es also wirklich ein E-Bike für Kinder? Wir haben uns schon vor Jahren mit dieser Frage auseinandergesetzt und auch zahlreiche Vorteile – insbesondere in Bezug auf die Generation Z – dargestellt. Letztendlich hängt die Entscheidung von den individuellen Prioritäten der Familie ab. Kleine Randinfo: Nicht in jedem Land ist das Fahren von E-Bikes für Kinder erlaubt.

Doch statt sich die Frage zu stellen, welche Werte man den Kindern mit einem E-Bike vermittelt, sollte man sich fragen, was für Touren man gerne mit den Kindern bestreiten will. Für gelegentliche Trailausfahrten auf kinderfreundlichen Hometrails reicht meist das analoge Kindermountainbike aus. Sind die Einstiege der Hometrails jedoch wenige Kilometer entfernt, kann man sie mit dem E-Bike deutlich schneller und einfacher erreichen. Wer häufig Touren in den Bergen macht, hat mit einem E-Bike für Kinder kein Problem, bergige und lange Distanzen zu meistern. Schöne Trail-Einstiege, die nur mit viel Anstrengung bzw. Höhenmetern zu erreichen sind, schrecken selbst Erwachsene ab – ein E-Bike kann hier den Schweinehund bewältigen. Zudem werden die Kids Spaß haben, mit einem höheren Tempo zu fahren. Lieber mit einem E-Bike die Begeisterung bei den Kindern wecken, als einem Achtjährigen zu erklären, dass wenn er sich 2 h lang den Berg hochkämpft, er für coole 15 Minuten den Trail runterfahren darf.

Papa Kilian hatte mit Sohnemann Nelson eine Menge Spaß. Die Begeisterung und das Interesse an einem E-Bike für Kinder ist geweckt!

Ist das Specialized Turbo Levo SL Kids seine 4.000 € wert?

Beim Turbo Levo SL Kids stehen 4.000 € im Raum. Für ein E-Bike für Kinder ist das ein ordentlicher Batzen. Doch lohnt sich das? Das Ben-E-Bike kostet nur halb so viel und wiegt weniger, obwohl es vollgefedert ist. Sowohl das Kinder-E-Bike von Ben als auch von Woom bieten die Möglichkeit, den Akku zu entnehmen und so verwandeln sie sich im Handumdrehen in ein konventionelles MTB – das kann das Turbo Levo SL Kids nicht. Aber gerade auf einem Pumptrack ist das ein großer Vorteil!

Ein weiterer Faktor, der das Specialized Turbo Levo SL Kids so teuer macht, ist der feine, aber teure Motor! Er ist im Vergleich zu Woom und Ben in seiner Abstimmung und Qualität deutlich hochwertiger, aber wir bezweifeln, dass die Vorteile für Kids wirklich so groß ausfallen oder geschätzt werden, wie es bei Erwachsenen der Fall ist. Bei Erwachsenen-E-MTBs ist der Motor eine wichtige Komponente, die fairerweise den Preis erhöhen darf. Aber ob ein Kind das wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist: Der Akku des Specialized Turbo Levo SL Kids ist nicht nur fest integriert, er hat tendenziell zu viel Akkukapazität – auch deutlich mehr als Woom und Ben-E-Bike. Die Folgen der hohen Akkukapazität: mehr Gewicht und mehr Kosten. Leider war Specialized bei ihrem E-Bike für Kinder hier an falscher Stelle zu großzügig. Das höhere Gewicht könnte man sich sparen, da die Kinder den Akku kaum leerfahren werden. Auch die Möglichkeit für einen Range Extender ist damit für einen Großteil unnütz.

Fazit zum Specialized Turbo Levo SL Kids

Das Specialized Turbo Levo SL Kids bietet coole Optik, richtiges MTB-Feeling und die vermutlich trailorientierteste Ausstattung am Markt! Mit dem hochwertigen Motorsystem schießt Specialized jedoch über das Ziel hinaus: Nicht entnehmbar, zu viel Akkukapazität und Features, die Kids teils nicht voll nutzen werden. Die Komponenten sind robust, aber das Gewicht ist für ein E-Bike für Kinder recht hoch. Trotz der Kritik: Ruben und Nelson hatten richtig Spaß mit dem Bike!

Tops

  • fetziges Design in echtem Mountainbike-Look
  • robuste Komponenten liefern gute Fahrperformance

Flops

  • hohes Gewicht
  • hohe finanzielle Einstiegshürde
  • mehr Akkukapazität als man meist braucht
  • Akku nicht entnehmbar

Der Beitrag E-Bike für Kinder – Specialized Turbo Levo SL Kids im Test erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

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Das Specialized Tero X 6.0 im Test um das beste SUV E-Bike 2024 – E-MTB im E-SUV-Gewand? https://ebike-mtb.com/specialized-tero-x-suv_trekking_e-bike_test/ Tue, 21 Nov 2023 10:00:59 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124124 124124 Ein E-Trekking-Bike für Wochenendabenteuer, Trail-Spaß und den Alltag. Geht das? Specialized will mit dem Tero X 6.0 eine Antwort auf diese Frage haben und all das vereinen. Ob das vollgefederte E-SUV das schafft und wie es sich gegen die Konkurrenz schlägt, haben wir für euch getestet.

Einen Überblick über unsere SUV-E-Bike-Kaufberatung erhaltet ihr hier: Das beste E-SUV 2024 – 10 E-Bikes im Vergleichstest.

Specialized Turbo Tero X 6.0 | Specialized 2.2/710 Wh | 130/120 mm (v/h)
26,5 kg in Größe L | 6.200 € | Hersteller-Website

Die berühmte kalifornische Fahrradmarke Specialized ist nicht nur für ihre Bikes im Premium-Segment bekannt, sondern steckt auch so viel Entwicklungskapazitäten in E-Bikes wie kaum ein anderer Hersteller. Statt einfach nur einen Rahmen zu entwerfen und ihn mit den besten Parts zu bestücken, die der Markt gerade zu bieten hat, zeichnen sich Specialized-Bikes vor allem durch die ganzheitliche Herangehensweise aus. Schon immer stand das Zusammenspiel aller Teile im Vordergrund. So hat Specialized nicht nur ein spannendes Alleinstellungsmerkmal geschaffen, sondern auch die Möglichkeit, auf ganz individuelle Anforderungen einzugehen. Damit bleibt die kalifornische Bike-Brand unabhängig vom Entwicklungsfokus sowie der -geschwindigkeit anderer Hersteller und hat stets die Daten- und Wissenshoheit über das Nutzungsverhalten ihrer Bikes – und natürlich über den gesamten Prozess von Entwicklung bis hin zum Verkauf. Auch in Service-Fällen ist der Ansprechpartner sofort klar.
Das neue Specialized Tero X wurde wie alle E-Bikes der Marke nach der ganzheitlichen Denkweise entwickelt und soll noch sportlicher und vielseitiger sein als das Hardtail Turbo Tero, das unser Schwestermagazin DOWNTOWN bereits getestet hat. Das Tero X ist zwar als vollgefedertes Trekking-Bike die logische Weiterentwicklung des Tero-Hardtail-Portfolios, dennoch sind die Kalifornier die Extra-Meile gegangen und haben mit einem weißen Blatt Papier angefangen. Das Bike ist von Grund auf neu designt, da sie keine Kompromisse eingehen wollen. Egal, ob komfortables Cruisen oder Lasten transportieren, das Tero X soll in allen Situationen mit einem souveränen Handling und einem hohen Spaßfaktor überzeugen – zumindest so die Intention von Specialized. Das Tero X gibt es in 3 verschiedenen Ausstattungsvarianten, die sich in der Motorleistung und der Akkukapazität unterscheiden. Das Specialized Tero X 4.0 markiert für verhältnismäßig günstige 4.200 € den Einstieg und kommt mit 50 Nm und 530-Wh-Akku. Darüber ordnet sich das Tero X 5.0 mit 70 Nm und 710-Wh-Akku (5.000 €) ein. Wir haben das 6.200 € teure Topmodell Tero X 6.0 mit einem Drehmoment von 90 Nm und 710-Wh-Akku getestet, das 26,5 kg auf die Waage bringt und nach dem ROTWILD R.C1000 das leichteste Bike im Testfeld ist.

Was macht das Specialized Tero X 6.0 so besonders?

Das Specialized Tero X 6.0 ist ein echter Wolf im Schafspelz. Die Entwickler haben es geschafft, dem Tero X waschechte E-MTB-Gene einzupflanzen. Dafür greifen sie auf jahrelanges Know-how aus dem E-MTB-Bereich zurück und verbauen den kraftvollen Specialized 2.2-Motor mit 90 Nm Drehmoment, der für das Turbo Levo entwickelt wurde. Gespeist wird er von einem 710-Wh-Akku, der nach unten aus dem Unterrohr entnommen werden kann. Untypisch für Specialized, aber sinnvoll: Der Akku ist durch einen Schlüssel gesichert. Auch optisch hat man es beim Tero X auf den ersten Blick eher mit einem E-MTB zu tun als mit einem bulligen E-SUV. Specialized setzt auf einen geschwungenen Alurahmen und einen Eingelenker-Hinterbau, der das Hinterrad mit einer festen Schwinge über ein einziges Hauptlager mit dem Dämpfer verbindet. Der dominante Dämpfer, der horizontal im Rahmen liegt, ist ein zentrales Element und springt sofort ins Auge. Aber auch viele andere Komponenten kommen aus dem High-End-E-MTB-Segment, wie etwa die hochwertige RockShox Lyrik Select+ Federgabel, die bissigen SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremsen oder die SRAM X01 12-fach-Schaltung. Da beneiden sogar ein paar Bikes aus unserem Budget MTB-Test bis 7.000 € das Tero X 6.0 um die hochwertigen MTB-Parts.

Die SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremse lässt sich super dosieren und sorgt selbst bei langen Abfahrten für hohe Bremskraft und Standfestigkeit. Allerdings kommt die 180 mm große Bremsscheibe am Heck bei sehr schweren Fahrern und langen Abfahrten an ihre Grenzen, weshalb in diesem Fall lieber auf eine Scheibe mit 200 mm aufgerüstet werden sollte.
Der Akku ist ganz untypisch für Specialized mit einem Schlüssel gegen Langfinger gesichert. Durch einen cleveren Mechanismus ist der Akku verriegelt und kann einfach aus dem Unterrohr nach unten entnommen werden.
Hier können sich einige E-MTBs 20 mm abschneiden. Die Sattelstütze mit ihren massiven 190 mm Hub sorgt nicht nur für ordentlich Bewegungsfreiheit auf dem Trail, sondern auch für leichtes Auf- und Absteigen.

Die Vollausstattung am Specialized Tero X 6.0 tritt durch das sportliche Erscheinungsbild in den Hintergrund und versucht nicht, den Fahrer mit maximaler Ergonomie abzuholen. Winkelverstellbarer Vorbau, Akkuentnahme nach oben oder gar ein tiefer Durchstieg? Fehlanzeige. Trotzdem ist bei der Vollausstattung alles da, was man braucht, und das in einer hohen Qualität. So wurden die Alu-Schutzbleche weit nach unten gezogen, um nasse Hosen bei sportlicher Fahrt durch Pfützen zu vermeiden. Der Gepäckträger hat nur seitliche Befestigungsmöglichkeiten für zwei Taschen oder Körbe, aber das mit Absicht. Für eine optimale Gewichtsverteilung muss die Last möglichst tief und mittig über der Radachse platziert werden. Für mehr Stauraum kann man über die im Steuerrohr versteckte Befestigung ein optionales Front-Rack montieren und weitere 10 kg vor dem Lenker transportieren – beim Tero X habt ihr immerhin eine zulässige Zuladung von 136 kg. Beim gemütlichen CENTURION Country R3000i LX passt der Frontgepäckträger noch perfekt zur Optik, beim Tero X trübt das weit nach vorne ausladende Rack etwas das sportliche Erscheinungsbild. Man würde ja auch nicht bei einem Ferrari einen Dachträger montieren. Wer noch zusätzliches Gepäck befördern möchte, kann dank Freigabe einen Anhänger mit weiteren 60 kg transportieren. Der Seitenständer punktet mit seinem stabilen Stand auch unter Beladung. Das Frontlicht mit Fernlicht-Funktion sitzt gut positioniert unter dem Vorbau, nur die vielen Kabel stören das cleane Erscheinungsbild etwas. Das Rücklicht mit integriertem Bremslicht ist weit unten angebracht und etwas mickrig im Vergleich zu den besten Lichtsystemen im Testfeld.

Das Frontlicht mit Fernlicht-Funktion sitzt gut positioniert unter dem Vorbau und sorgt für hell erleuchtete Straßen bei Nacht.
Das am Vorbau zentral angebrachte MasterMind TCD-Display zeigt alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit, Akkustand und Fahrmodi an, nur eine Navigationsfunktion hat es nicht. Dafür kommt das Bike mit einem umfangreichen Connectivity-Angebot.
Der Gepäckträger am Tero X 6.0 hat nur seitliche Befestigungsmöglichkeiten, die zu einer optimalen und tiefen Gewichtsverteilung beitragen sollen.

Tuning-Tipp: Specialized/Fjällräven Coolcave-Fahrradkorb mit Specialized/Fjällräven Cave Lid Pack für super festen Sitz und viel Fersenfreiheit

Specialized Turbo Tero X 6.0

6.200 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 90 Nm
Akku Specialized U2-710 710 Wh
Display MasterMind TCD
Federgabel RockShox Lyrik Select+ 130 mm
Dämpfer RockShox Deluxe Select+ 120 mm
Sattelstütze X-Fusion Manic 150 – 190 mm
Bremsen SRAM Code RSC 200/180 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle 1x12
Vorbau Specialized Stealth 75 mm
Lenker Specialized Trail 720 – 750 mm
Laufradsatz Roval Traverse 29"/27,5"
Reifen Specialized Ground Control Grid T7 2,35"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 26,5 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 136 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

– Lezyne Lichtanlage mit Fernlicht und Bremslicht
– optionaler Frontgepäckträger
– 27,5″ Laufräder in Größe S

Größe S M L XL
Oberrohr 570 mm 602 mm 637 mm 666 mm
Sattelrohr 380 mm 400 mm 420 mm 440 mm
Steuerrohr 135 mm 115 mm 135 mm 150 mm
Lenkwinkel 67° 67° 67° 67°
Sitzwinkel 78° 78° 77° 77°
Kettenstrebe 460 mm 460 mm 460 mm 460 mm
Tretlagerabsenkung 23 mm 41 mm 41 mm 41 mm
Radstand 1.195 mm 1.228 mm 1.258 mm 1.282 mm
Reach 439 mm 468 mm 490 mm 509 mm
Stack 610 mm 626 mm 644 mm 658 mm

Was kann das Specialized Tero X 6.0, was die anderen Bikes nicht können?

Die E-MTB-Gene des Specialized Tero X 6.0 spürt man bereits beim ersten Draufsitzen. Die Geometrie erinnert an ein herkömmliches E-MTB, denn der lange Reach, der steile Sitzwinkel und die niedrige Front zwingen den Fahrer in eine sportliche, vorgebeugte Sitzposition und jeder, der schon einmal mit einem Mountainbike unterwegs war, fühlt sich sofort wohl. Die Sitzposition sorgt für eine ausbalancierte Gewichtsverteilung, vor allem dann, wenn man sportlicher mit dem Bike umgehen will. Das Tero X punktet mit einer hohen Trail-Performance und ist das einzige Bike im Testfeld, mit dem man schneller auf unbefestigten Pfaden durchs Unterholz pflügen will als über gut angelegte Waldwege – einfach, weil es Spaß macht. Dank den standfesten SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremsen mit 200/180-mm-Bremsscheiben kommt man immer sicher zum Stehen, und selbst wenn man es ruppiger angehen lässt, hält die Vollausstattung fest an ihrer Position. Lediglich der Ständer klappert ein wenig. Zur hohen Trail-Performance und dem intuitiven Handling tragen auch die gemischten Laufradgrößen von 29” an der Front und 27,5” am Heck bei, die normalerweise nur an E-MTBs zu finden sind. Diese Kombination vereint gute Überrolleigenschaften vorne mit einem wendigen Heck. Das Tero X schafft es, ein fettes Grinsen ins Gesicht zu zaubern, das man so leicht nicht mehr weg bekommt – es bringt mit Abstand den meisten Fahrspaß im gesamten Testfeld. Eine absenkbare Sattelstütze mit satten 190 mm Hub bietet ordentlich Bewegungsfreiheit auf dem Trail, aber auch an der Ampel erleichtert das Absenken des Sattels das Anhalten und Anfahren ungemein. Die knackige SRAM X01 12-fach-Schaltung bietet eine hohe Bandbreite. In Kombi mit dem hauseigenen Specialized 2.2-Motor und 90 Nm lassen sich auch die steilsten Anstiege ohne eine Schweißperle meistern. Dabei überzeugt der kraftvolle Motor mit einem feinfühligen und natürlichen Ansprechverhalten, bei dem Einsteiger nicht überfordert werden. Das schluckfreudige RockShox-Fahrwerk mit 130 mm vorne und 120 mm hinten macht nicht nur auf dem Trail eine gute Figur, sondern spendet sowohl im Sitzen als auch im Stehen viel Komfort.

Wenn das Specialized Tero X 6.0 die Wahl hat, bevorzugt es, abseits der Straße unterwegs zu sein. Es macht aber in nahezu jedem anderen Einsatzbereich eine sehr gute Figur.

Das Tero X schafft es, ein fettes Grinsen ins Gesicht zu zaubern, das man so leicht nicht mehr weg bekommt – es bietet mit Abstand den meisten Fahrspaß im gesamten Testfeld.

Hat man seine Taschen gepackt und ist ins nächste Abenteuer unterwegs, fährt sich das Tero X 6.0 auch mit Gepäck stabil. Allerdings sorgt der kurze Hinterbau dafür, dass große Taschen weit nach vorne kommen und man leicht mit den Fersen dagegen schlägt. Am besten greift ihr wie wir zum Specialized/Fjällraven Coolcave-Fahrradkorb (80 €) mit dem Specialized/Fjällraven Cave Lid Pack (70 €). Die Körbe sitzen super fest und bieten viel Fersenfreiheit, sodass auch Fahrer mit großen Füßen nicht anstoßen. Neben Transportmöglichkeiten für sein Expeditionsequipment benötigt man auch gutes Kartenmaterial, um den richtigen Weg zu finden. Beim Tero X müsst ihr leider noch altmodisch auf die Landkarte zurückgreifen oder euch anderweitig behelfen, denn es ist das einzige Bike im Test ohne Navigationsfunktion. Andere wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Akkustand und gewählter Fahrmodus werden über das gut ablesbare und zentral am Vorbau montierte MasterMind TCD-Display angezeigt. Trotz der fehlenden Navigationsfunktion kommt das Specialized Tero X mit einem umfangreichen Connectivity-Paket. Per Update soll bald das Smart Control-Feature verfügbar sein, das es bereits in der alten Specialized Mission Control-App gab. Hier trägt man einfach die Strecke, Höhenmeter und Akku-Restkapazität ein, die am Zielort noch zur Verfügung stehen soll, und der Motor regelt die Unterstützungsleistung automatisch. Auch die Motoreinstellungen lassen sich umfangreich anpassen: So lassen sich die unterschiedlichen Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo in Sachen maximaler Motorleistung, Ansprechverhalten und Fahrgefühl auf eigene Vorlieben einstellen. Hat man den Gipfel erorbert und parkt das Bike an der Alm, kann man den Kaiserschmarrn ganz in Ruhe genießen, denn durch die System-Lock-Funktion kann der Motor nur noch per App oder über einen PIN-Code an der Lenkerfernbedienung aktiviert werden. Wird das Bike im gesperrten Zustand bewegt, ertönt ein Alarmton. Diebe aufgepasst!

Das Tero X 6.0 sorgt mit seinem intuitiven Handling für maximalen Fahrspaß und zaubert dem Fahrer ein Grinsen ins Gesicht.

Für wen ist das Specialized Tero X 6.0 das richtige SUV-E-Bike?

Das Specialized Tero X 6.0 spricht durch seine sehr guten Allround-Eigenschaften eine breite Zielgruppe an und erfüllt nahezu jede Anforderung. Aber vor allem aktive Fahrer, die die sportlichen Ambitionen des Bikes zu nutzen wissen, werden mit dem Tero X ihre Freude haben. Ihr sucht insgeheim ein E-MTB und habt schon etwas Trail-Erfahrung, wollt aber ein Bike, um täglich damit zur Arbeit pendeln zu können und auch mal etwas transportieren? Dann ist das Tero X eine gute Wahl.

Fazit zum Specialized Tero X 6.0

Mit dem Specialized Tero X 6.0 ist Fahrspaß garantiert. Egal, ob in der Stadt, auf Forstwegen oder auf Abwegen in der Natur – das Tero X bietet ein sehr breites Einsatzgebiet. Die Vollausstattung ist zwar auf das Minimale beschränkt, punktet aber mit hoher Qualität. Seine Stärken spielt das Bike aus, wenn man seine eigene Komfortzone verlässt, und es glänzt mit hohem Komfort und intuitivem Handling abseits der Straßen. Die E-MOUNTAINBIKE-Testcrew überrascht sich selbst: Hier triumphieren die Emotionen über die Vernunft – klarer Testsieg!

Tops

  • maximaler Fahrspaß abseits befestigter Wege
  • breites Einsatzgebiet
  • hochwertige und potente Komponenten aus dem MTB-Bereich
  • moderner sportlicher Look

Flops

  • für gemütliche Fahrer zu sportliche Sitzposition
  • keine Navigationsfunktion
  • Ferse stößt bei großen Heckgepäckträger-Taschen an
  • Kabelsalat vor dem Lenker

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diese SUV-E-Bike-Kaufberatung erhaltet ihr hier: Das beste E-SUV 2024 – 10 E-Bikes im Vergleichstest.

Alle Bikes im Test:
ADVANCED Trekking Pro FS Wave | BULLS Vuca EVO FSX 1 | CENTURION Country R3000i LX | CONWAY CAIRON SUV FS 7.7 | FLYER Goroc TR:X 8.63 | GIANT Stormguard E+ 1 | Moustache J. All | Riese & Müller Delite 4 GT Touring | ROTWILD R. C1000 TOUR | Specialized Turbo Tero X 6.0

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Neues Specialized S-Works Turbo Kenevo SL 2 2024 – Mehr Leistung. Mehr Drehmoment. Mehr Fahrspaß? https://ebike-mtb.com/neues-kenevo-sl-2-2024/ Tue, 07 Nov 2023 16:00:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=124537 124537 Im Mai 2023 erhielt das Specialized Levo SL ein Motor-Upgrade, nun soll auch das neue Kenevo SL 2 einige neue Features erhalten. Dennoch sieht der abfahrtsorientierte Mountainbike-Bolide auf den ersten Blick seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Doch es kommt ja bekanntlich auf die inneren Werte an, oder etwa nicht ?

Specialized Turbo Kenevo SL 2 Expert Carbon | Specialized SL 1.2/320 Wh | 170/170 mm (v/h)
19,5 bei S4 kg in Größe | 9.000€ | Hersteller-Website

Das Warten hat ein Ende: 3 Jahre nach der Präsentation des ersten S-Works Turbo Kenevo SL 2021 hat Specialized nun die nächste Evolutionsstufe des Light-E-MTBs mit Enduro-Genen vorgestellt, das Turbo Kenevo SL 2. Das Ur-Kenevo ist der langhubigste Abfahrtsbolide im E-MTB-Portfolio der amerikanischen Bike Brand und soll vor allem hartgesottene Shredder ansprechen, die ohne Shuttle oder Lift auskommen müssen. Mit dem Kenevo SL hat Specialized eine etwas abgespeckte Light-E-MTB-Variante davon im Programm – für alle, die es etwas „leichter“ wollen. Es bedient sich beim Rahmen am analogen Specialized Enduro-MTB, samt gleicher Rahmenkinematik, 29”-Laufrädern und 170 mm Federweg(v/h), wird aber für etwas weniger Schweißperlen beim Aufstieg vom Specialized SL-Minimal-Assist-Motor angetrieben. Das erste Kenevo SL war seinerzeit mit dem hauseigenen SL 1.1-Motor bestückt, der aber seit dem Launch des neuen Specialized Turbo Levo SL 2023 nicht mehr das Maß aller (Light-)Dinge bei Specialized ist. Der Nachfolger des SL 1.1-Motors ist der SL 1.2, der jetzt auch Einzug in das neue Kenevo SL 2 hält.
Bei unseren mehrfachen Tests hat der Vorgänger, das Kenevo SL, bisher bergauf nicht die beste Figur gemacht und war eher wie beim alpinen Wandern der Letzte in der Schlange auf dem Wanderpfad. Damit soll jetzt beim neuen Modell Schluss sein.
Für das Gesamtpaket in der Top-Spec-Variante verlangen die Kalifornier satte 13.500 €, und es bringt in der Größe S4 laut Hersteller 19,04 kg auf die Waage. Was sonst noch neu ist, haben wir für euch zusammengefasst.

Was ist neu am Specialized Kenevo SL 2 2024 ?

Der hauseigene Specialized SL 1.2-Motor mit 320 Watt, der auch schon im neuen Specialized Levo SL verbaut wurde, das im Mai 2023 vorgestellt und mit komplett neuem Rahmen kam, ist auch im neuen Turbo Kenevo SL 2 wiederzufinden. Damit steigern die Amerikaner die Leistung des Kenevo zum Vorgänger laut Datenblatt um 33 Prozent. Am bekannten 320-Wh-Akku hat sich zwar auch am neuen Kenevo SL 2 nichts geändert, aber mit einer Drehmomentsteigerung von ehemals 35 auf jetzt 50 Nm sollten Hindernisse erheblich einfacher zu überqueren sein. Zumindest in der Theorie und auf dem Papier.
Wie bisher kann gegen Aufpreis der Specialized Range-Extender erworben werden, der das Gewicht zwar noch weiter erhöht, aber im Gegenzug für längere Ausfahrten zusätzliche Reichweite generiert.

Optisch nicht sofort erkennbar, schlummert hier unter der Abdeckung der neue Specialized SL 1.2 Motor

Neue Spec-Features am Light-E-MTB

Das Specialized Kenevo SL der ersten Generation war bereits mit dem SRAM UDH-Schaltauge kompatibel, das überarbeitete Kenevo SL macht aber nun erst vollen Gebrauch davon. Wie nicht anders zu erwarten, statten die Kalifornier ihr Top-Modell des Kenevo SL 2 mit der neuen SRAM Transmission XX1-Schaltung aus, die nur mit UDH-fähigen Rahmen kompatibel ist. Das Cockpit am Turbo Kenevo SL 2021 war schon in unserem Test vorbildlich aufgeräumt, das Spec-Update mit dem Einsatz der SRAM Code Stealth Ultimate-Bremsen verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Die Fahrwerks-Ausstattung hat sich auf dem Papier nicht geändert, basiert aber jetzt auf der aktuellen 2024er-Modellpalette. Somit erhält das E-MTB aus dem Hause Specialized nur im Detail technische Updates. Natürlich auch nicht unwichtig – neue Farben!

Das Cockpit des Turbo Kenevo SL 2 …
… brilliert mit einer Kabelführung vom Feinsten.

Good news : Das Turbo Kenevo SL 2 2024 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger sogar „günstiger” und schont den Geldbeutel ein wenig. Mit 13.500 € Neupreis ist das Turbo Kenevo SL 2 immer noch preiswerter als das Kenevo SL aus dem Jahr 2021, was zu Hochzeiten satte 15.000 € kostete. Somit ist der Neuling sogar um 1.500 € bzw. 10 % preiswerter als sein Vorgänger.

Einzige Kritik ist das auf dem Papier noch immer nicht behobene Problem der geringen Einstecktiefe der Sattelstütze, was sich aufgrund der Geometrie-Daten vermuten lässt.

Die neuen Specialized Kenevo SL 2 2024-Modelle im Überblick

Specialized S-Works Turbo Kenevo SL 2

13.500 €

Ausstattung

Motor Specialized SL 1.2 50 Nm
Akku Specialized SL 1 320 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 38 Factory 170 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Factory 170 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen SRAM CODE Stealth Ultimate 220/200 mm
Schaltung SRAM XX Eagle Transmission 1x12
Vorbau Deity 35 mm
Lenker Roval Traverse SL Carbon 800 mm
Laufradsatz Roval Traverse SL 29 29"
Reifen Specialized Butcher Grid Trail T9/ Specialized Eliminator Grid Trail T7 2,3"/2,6"

Technische Daten

Größe S2, S3, S4, S5
Gewicht 19,5 bei S4
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Flipchip und Geometrie Anpassung

Bei dem Specialized Turbo Kenevo SL 2 Expert Carbon beginnt der Fahrspaß schon mit 9.000 € .
Das Specialized Turbo Kenevo SL 2 Comp Carbon ist für 7.000 € erhältlich.
Größe S2 S3 S4 S5
Sattelrohr 400 mm 420 mm 440 mm 465 mm
Steuerrohr 105 mm 115 mm 125 mm 135 mm
Lenkwinkel 63,5° 63,5° 63,5° 63,5°
Sitzwinkel 76,0° 76,0° 76,0° 76,0°
Kettenstrebe 447 mm 447 mm 447 mm 447 mm
Tretlagerabsenkung 25 mm 25 mm 25 mm 25 mm
Radstand 1.228 mm 1.258 mm 1.287 mm 1.316 mm
Reach 435 mm 460 mm 485 mm 510 mm
Stack 618 mm 626 mm 635 mm 644 mm

Fazit zum neuen Kenevo SL 2

Insgesamt ist das neue Specialized Kenevo SL 2 eher ein Kenevo SL 1.5. Der Rahmen ist nahezu identisch zum Vorgänger, die Ausstattung wurde auf das aktuelle Modelljahr upgedatet. Der größte Unterschied liegt im Upgrade auf den neuen SL 1.2-Motor. Ob sich das neue Kenevo SL 2 durch mehr Motor-Power auch als besseres Light-E-MTB für die gelegentliche Kletterpartie eignet oder ob es weiterhin nur bergab seine Stärken ausspielt, verraten wir euch, sobald wir es getestet haben. Durch den kleinen Rabatt auf 13.500 € ist es immerhin etwas „erschwinglicher“ geworden ;).

Mehr Infos: specialized.com

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Specialized SL 1.2 – in unserem großen E-Bike-Motoren-Vergleich https://ebike-mtb.com/specialized-sl-1-2-test/ Fri, 22 Sep 2023 16:06:29 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=121403 121403 Specialized mag zwar nicht das Light-E-MTB erfunden haben, hat aber mit dem Levo SL und dem hauseigenen SL 1.1-Motor die Kategorie salonfähig und der breiten Masse zugänglich gemacht. Nun kommt der Nachfolger: Was der neue Specialized SL 1.2-Motor alles kann, verraten wir euch in unserem Test.

Dieser Test ist Teil unseres großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest. Einen Überblick über alle 15 von uns getesteten Motorensysteme, spannende Hintergrundinfos und eine Kaufberatung, worauf ihr beim E-MTB-Kauf achten solltet, erhaltet ihr hier!

Specialized SL 1.2 | 50 Nm | 1,93 kg | Hersteller-Website

Seit jeher ist Specialized dafür bekannt, alles selbst in die Hand zu nehmen. Die beliebte Bike-Marke entwickelt neben Bikes und vielen Komponenten auch ihr Motorsystem in Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Produktionspartnern selbst. Anfang 2020 waren die Augen groß, als Specialized die erste Generation des Light-E-Mountainbikes Turbo Levo SL mit dem eigenen SL 1.1-Motor vorstellte. Auch wenn die Amerikaner zum damaligen Zeitpunkt nicht die ersten Hersteller mit einem solchen Konzept waren, haben sie mit dem Turbo Levo SL dem Light-E-MTB-Markt ihren Stempel aufgedrückt und die Ära einer neuen Generation erst so richtig ins Rollen gebracht. Nach rund drei Jahren stellt Specialized in Kooperation mit dem Motorenhersteller MAHLE nun den neuen Specialized SL 1.2 vor, der in die Fußstapfen seines Vorgängers treten soll. Im Gegensatz zum SL 1.1-Motor soll der neue jedoch 50 Nm Drehmoment, anstelle der bisherigen 35 Nm, und eine maximale Leistung von 320 Watt anstatt 240 Watt liefern. Das sind 33% mehr Leistung und 43% mehr Drehmoment und vermutlich 100% mehr Fun. Der Specialized-Motor wird vorerst im neuen Levo SL zum Einsatz kommen und später auch den Weg in weitere Light-E-MTBs von Specialized finden, wie z. B. in das Levo SL Kids E-Bike, das wir auch schon für euch getestet haben.

Die ganzheitliche Herangehensweise der Bike-Brand bringt eine Menge Vorteile mit sich, da man schon in der Entwicklung auf ganz individuelle Anforderungen eingehen kann. Das und vieles mehr konnten wir bei unserem exklusiven Besuch im E-Bike-Entwicklungszentrum, der Turbo-Unit in der Schweiz, bereits erfahren. Das Produkt muss nicht so generalistisch und universell gehalten werden, wie es viele Motorenhersteller tun, um eine möglichst große Zahl an E-Bike-Marken zu bedienen. So kann Specialized auf maßgeschneiderte Lösungen setzen, während andere Bike-Hersteller auf die Lösungen der Motorenhersteller angewiesen sind, die meist für eine extrem breite Masse und ganz unterschiedliche Produkte gedacht sind. Auch im Service-Fall ist der Ansprechpartner sofort klar und es wechseln nicht die Zuständigkeiten, wie es bei vielen anderen Bike-Herstellern der Fall ist, die auf ein externes Motorsystem setzen. Durch einen klaren Ansprechpartner werden nicht nur die Wartezeiten minimiert, sondern auch die Nerven weniger strapaziert – hoffentlich.

Der Specialized SL 1.2-Motor im Detail – Marke Eigenbau

Auf den ersten Blick ähnelt der neue Specialized SL 1.2 seinem Vorgänger, denn er hat beinahe dieselbe Form. Damit ordnet er sich in Sachen Abmessungen über dem etwas kleineren FAZUA Ride 60 und unter dem größeren Bosch Performance Line SX ein, der TQ HPR 50 ist nochmals deutlich kompakter. Mit einem Gewicht von 1,9 kg ist der Specialized SL1.2 genauso schwer wie der bisherige SL 1.1-Motor und schwebt in derselben Kategorie wie die Minimal-Assist-Konkurrenz von Bosch oder FAZUA.
Bei der Stromversorgung setzen die Kalifornier auf Bewährtes und kombinieren den Specialized SL1.2 weiterhin mit einem internen Akku mit 320 Wh Kapazität, der auch schon im Vorgänger Anwendung gefunden hat. In Summe bringen die Kernkomponenten des Motorsystems – also Akku und Motor – ca. 3,7 kg auf die Waage und machen damit dem leichten TQ HPR 50-Motorsystem Konkurrenz. Allerdings ist eine Vergleichbarkeit des Gewichts der Motorsysteme nur die halbe Wahrheit und nicht vollends aussagekräftig, da das Gesamtgewicht des Bikes auch von den Integrationsanforderungen und -möglichkeiten der einzelnen Komponenten abhängt. Für längere Touren ohne Lademöglichkeit gibt es für den Specialized-Motor – wie gehabt – einen Range Extender mit 160 Wh, der im Flaschenhalter Platz findet und mit einem Gummiband an Ort und Stelle gehalten wird.

Der 160 Wh große Range Extender findet seinen Platz im Flaschenhalter und wird einfach an der Ladebuchse eingesteckt.

Die restliche Hardware wie Remote, Display und Ladeport wurde von den bekannten Turbo-Modellen übernommen. Die Anbauteile haben sich bereits in der Vergangenheit bewährt und machen Service und Ersatzteilbeschaffung einfacher. Das kleine und schlanke Specialized Mastermind TCU-Display zeigt alle relevanten Informationen wie Geschwindigkeit, gewählte Unterstützungsstufe oder den Akkustand in Prozent an. Gesteuert wird das System durch die minimalistische Lenker-Remote, die sich auch während des Fahrens einfach bedienen lässt und gutes haptisches Feedback gibt. Die Bedienelemente fügen sich durch ihren minimalistischen Look in die cleane Optik des Bikes ein und stören nicht: Unterwegs wird man nicht mit unnötigen Infos überschwemmt, sondern kann sich auf das Fahren konzentrieren – top!

Mit der minimalistischen Lenker-Remote steuert man das Motorsystem auch entspannt während der Fahrt.
Unterwegs wird man nicht von unnötigen Infos überschwemmt und hat dennoch alles Wichtige im Blick.

Ebenso aus dem eigenen Haus kommt die Specialized-App, die die Mission Control-App ersetzt und euch verschiedene Einstellungen zu eurem Bike und dem Motorsystem verwalten lässt. Anstatt alles neu zu erfinden, basieren bei der aktuellen App viele Funktionen und Features auf der alten Version. Sie lässt euch die drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo in ihrer maximalen Motorleistung, ihrem Ansprechverhalten und ihrem Fahrgefühl anpassen. Für Einsteiger oder das schnelle Setup schlägt die App die drei verschiedenen Presets Universal, Battery Friendly und Race vor, die sich in ihrer Charakteristik unterscheiden, aber bei Bedarf auch auf eigene Vorlieben angepasst werden können. Neu und leider nicht ganz durchdacht ist die Anpassung über ein Diagramm, anstatt über Regler wie bei der bisherigen Mission Control-App. Im Diagramm lassen sich die Punkte der einzelnen Unterstützungsmodi nach Belieben und ohne Limitierung verschieben. So lässt sich z. B. der Eco- zum kraftvollen Turbo-Modus umkehren oder alle Unterstützungsstufen gleich stark machen. Zugleich lassen sich deutlich tiefgreifendere und detailliertere Motoreinstellungen vornehmen als bei der Brose E-Bike-App. Startet ihr auf eine Tour mit Kumpels, lassen sich die Touren zwar aufzeichnen, aber eine Navigationsfunktion wie bei der Brose E-Bike-App oder der Bosch eBike Flow-App gibt es hier nicht. Ebenso hat es das Feature Smart Control aus der bisherigen Mission Control-App bis zum Testzeitpunkt noch nicht in die neue Applikation geschafft. Über das Feature konnte das System die Motorunterstützung automatisch regeln, um eine vordefinierte Strecke mit der verbleibenden Akku-Kapazität zu bewältigen. Aber nur keine Panik, die Funktion soll per Update nachgeliefert werden. Die Anzeigen des Mastermind TCU-Displays lassen sich über die App individualisieren. Für den Stopp im Biergarten kann man mit der System Lock-Funktion das Motorsystem ausschalten. Das soll Langfingern das Entwenden des Bikes erschweren, ein (leider etwas) leiser Alarmton sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit.

Die Anpassung der Unterstützungsstufen im Diagramm ist nicht ganz durchdacht, da z. B. der Eco-Modus zum Turbo-Modus umgepolt werden kann.
Über die Specialized-App lassen sich die Anzeigen des Mastermind TCU-Displays auf eigene Vorlieben anpassen.

Der Specialized SL 1.2-Motor im Test – Natürlicher Flow?

Wie bei allen Specialized-Motoren kann man aus den drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo auswählen. Auch die bekannte Micro-Tune-Funktion, die sich einfach per Klick über die Remote aktivieren lässt, ist wieder an Bord. Mit ihr lässt sich die Motorunterstützung in 10%-Schritten feinjustieren, was vor allem bei den SL-Bikes Sinn macht, um auf der einen Seite Akku zu sparen und auf der anderen Seite die benötigte Unterstützung an die Gegebenheiten und die gewollte Belastung anzupassen. Beim ersten Tritt in die Pedale unterstützt der Specialized SL 1.2-Motor natürlich und setzt auch im Turbo-Modus in der Standardeinstellung weder abrupt ein noch aus. Das sanfte Ausfaden an der 25-km/h-Grenze trägt hier seinen Teil bei. Nur der TQ HPR 50 fühlt sich noch natürlicher an.

Dennoch schiebt der Specialized-Motor spürbar, aber nicht zu stürmisch an, kann aber mit der Power eines Bosch Performance Line SX oder FAZUA Ride 60 nicht mithalten. Um das meiste aus dem Specialized SL 1.2 herauskitzeln, solltet ihr ca. in einer 80er-Trittfrequenz unterwegs sein. Es bestätigt auch unser Labortest, dass der Motor hierbei seine Leistungsspitze erreicht. Sie passt gut zum sportlichen Charakter des Motors und bietet trotz Unterstützung einen kleinen Trainingseffekt. Kommt man an einer kniffligen Stelle oder im steilen Uphill zum Stehen, fällt es im Vergleich zum TQ HPR 50 leichter, wieder in die Gänge zu kommen. Zudem schiebt der SL 1.2 in niedrigen Kadenzen etwas stärker an.
In Sachen Lautstärke hat die Geräuschkulisse im Vergleich zum Vorgänger zwar abgenommen, und die Tonlage hat sich von einem hohen in ein tiefes Summen verwandelt. Dadurch ist die Lautstärke wesentlich angenehmer zu ertragen, dennoch sind der TQ HPR 50 und der Bosch Performance Line SX noch leiser.

Fazit

Der Specialized SL 1.2 ist eine sinnvolle Weiterentwicklung, um mit den neuen leichten Motoren mithalten zu können. Er kann zwar nicht mit der Power der stärkeren Minimal-Assist-Motoren konkurrieren, überzeugt aber vor allem durch sein natürliches Fahrgefühl. Rund um den Motor bietet Specialized ein stimmiges Gesamtpaket in Sachen Remote, Display und Connectivity an. Die neue App ist teils noch etwas unübersichtlich.

Tops

  • natürliches Fahrgefühl
  • stimmiges Gesamtkonzept

Flops

  • kann in Sachen Power nicht mit den besten Minimal-Assist-Motoren mithalten
  • Motorsummen

Mehr Informationen findet ihr auf specialized.com


Das Testfeld

Einen Überblick über unseren großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest erhaltet ihr hier

Alle Motoren im Test: Bosch Performance Line CX Gen 5 | Bosch Performance Line CX | Bosch Performance Line CX Race (zum Test) | Bosch Performance Line SX (zum Test) | Brose Drive S Mag (zum Test) | DJI Avinox (zum Test) | FAZUA Ride 60 (zum Test) | GIANT SyncDrive Pro2 (zum Test) | Panasonic GX Ultimate (zum Test) | Pinion MGU E1.12 (zum Test) | Shimano EP801 (zum Test) | Specialized SL 1.2 | Specialized 2.2 (zum Test) | TQ HPR 50 (zum Test) | Yamaha PW-X3 (zum Test)

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Specialized 2.2 – in unserem großen E-Bike-Motoren-Vergleich https://ebike-mtb.com/specialized-2-2-test/ Fri, 22 Sep 2023 16:05:28 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=121429 121429 Den Specialized 2.2-Motor kennt man aus einem der populärsten E-MTB-Modelle am Markt – dem Specialized Turbo Levo. Was den Motor besonders macht und wie er sich gegen die starke Konkurrenz von Bosch & Co. schlägt, erfahrt ihr in diesem Test!

Dieser Test ist Teil unseres großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest. Einen Überblick über alle 15 von uns getesteten Motorensysteme, spannende Hintergrundinfos und eine Kaufberatung, worauf ihr beim E-MTB-Kauf achten solltet, erhaltet ihr hier!

Specialized 2.2 | 90 Nm | 2,98 kg | Hersteller-Website

Specialized hat bereits mit der ersten Turbo-Levo-Generation neue Maßstäbe gesetzt und ist als Bike-Hersteller einen einzigartigen Weg gegangen. Getreu dem Firmen-Motto „Innovate or die“ haben die Amerikaner die Entwicklung von Motor und Software in die eigene Hand genommen. Na gut, beim Motor hat man sich die Expertise vom Motorenhersteller Brose mit ins Boot geholt und den Specialized 2.2-Motor entwickelt, der auf dem Brose Drive S Mag basiert. Gerade in seiner ersten Version hatte der Brose-Motor häufig Probleme mit dem internen Riemen. Das Aggregat wurde seitdem aber leicht mechanisch überarbeitet und die Software nachgebessert, entsprechend wurden die technischen Probleme weniger.

Specialized setzt in seinem Produktportfolio auf zwei Motoren: den Full-Power-Motor 2.2 und den Minimal-Assist-Motor SL 1.2, den wir ebenfalls getestet haben. Der Specialized 2.2-Motor kommt bei der kalifornischen Bike-Brand in E-Mountainbikes wie dem Turbo Levo, in Trekking- und Citybikes wie dem Vado und in E-SUVs wie dem Turbo Tero X zum Einsatz. Im Gegensatz zu den meisten Bike-Herstellern hat Specialized ein tiefgreifendes Motorsystem-Know-how sowie In-house-Kompetenz und will auch die Hoheit über das Motorsystem besitzen. Dafür scheuen die Kalifornier keine Mühen und haben ein rund 70-köpfiges Team im Schweizerischen Cham, das sich nur um die E-Sparte kümmert. Dass bei Specialized Motor und Bike aus demselben Haus kommen, bringt viele Vorteile bei der Entwicklung und Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander mit.
Zudem ist Specialized damit weniger abhängig von den Motorherstellern und ihren Entwicklungsgeschwindigkeiten bzw. Modellzyklen. Auch für den Kunden gibt es offensichtliche Vorteile: nahtlose Schnittstellen, eine starke User-Experience, und bei Service-Fällen ist der Ansprechpartner sofort klar.

Specialized 2.2: Das Motorsystem im Detail – Alles aus einer Hand

Mittlerweile gehört das zwei Jahre alte Specialized 2.2-Motorsystem zu den alten Hasen im Test. Das macht sich vor allem hardware-seitig bei den Proportionen bemerkbar. Besonders der Tretlagerbereich um den Motor fällt recht klobig aus. Der Specialized 2.2 setzt auf das gleiche Innenleben wie der Brose Drive S Mag, der die Motorkraft mit einem System aus Riemenantrieb und doppeltem Klemmkörperfreilauf überträgt. Dadurch ist kein Tretwiderstand beim Pedalieren ohne Motorunterstützung spürbar, und man kann das Bike auch im Falle eines leeren Akkus noch relativ entspannt nach Hause treten. Selbst bei den Eckdaten unterscheidet sich der 2.2 vom Drive S Mag nicht und setzt ebenso auf ein maximales Drehmoment von 90 Nm und eine maximale Tretunterstützung von 410%. Damit gehört er laut Datenblatt zu den stärksten Motoren im Test und muss sich nur Muskelprotzen wie dem Panasonic GX Ultimate geschlagen geben, die sowohl auf dem Papier (95 Nm) als auch auf dem Trail mehr Leistung entfalten. Gerade was die Spitzenleistung betrifft, die Specialized mit 565 Watt mechanischer Leistung angibt, kommt er nicht ganz an die Top-Performer ran, wie etwa ein Bosch Performance Line CX mit seinen 600 Watt. Aber Vorsicht: Die Werte auf dem Papier geben nur bedingt Aufschluss über die Performance eines Motors, am wichtigsten ist immer noch die Fahrperformance auf dem Trail, wo der Specialized sich z. B. deutlich besser kontrollieren lässt als der Panasonic GX Ultimate. Der Zeiger der Waage bleibt beim Specialized 2.2 bei 2,98 kg stehen, womit er unter den Full-Power-Motoren im Testfeld der schwerste ist, abgesehen vom Pinion MGU E1.12. Der Bosch Performance Line CX in der Race-Limited-Variante ist rund 200 g leichter.
Auch bei den Anbauteilen rund um den Motor überlässt Specialized nichts dem Zufall, nimmt alles selbst in die Hand und entwickelt eigene Akkus, natürlich zugeschnitten auf die eigenen Bikes. Der Specialized 2.2-Motor wird je nach Bike und Ausstattungsvariante von einem 500- oder 700-Wh-Akku gespeist, der sich aus dem Unterrohr entnehmen lässt. Gesteuert wird der Specialized-Motor über das ins Oberrohr integrierte Specialized MasterMind-Display (TCU), das sozusagen das Gehirn des Motorsystems darstellt. Das kleine und schlanke Farbdisplay zeigt alle relevanten Informationen wie Geschwindigkeit, gewählte Unterstützungsstufe oder Akkustand in 1%-Schritten an. Heutzutage ist es zwar nichts Neues mehr, ein Display in das Oberrohr zu integrieren. Specialized gehörte aber zu den ersten und ist mit ihrer Lösung immer noch Benchmark. Unterwegs steuert man das System über die minimalistische Lenker-Remote, die sich einfach mit dem linken Daumen bedienen lässt und gutes haptisches Feedback gibt. Alles an diesem System ist auf eine hohe Trail-Tauglichkeit ausgelegt. In der Einstiegsklasse bestückt das Team von Specialized seine E-Bikes mit dem Specialized Turbo Connect Display (TCD), das stark an einen Tacho der 90er erinnert und nicht über den Funktionsumfang der Anzeige von Basisinformationen hinausgeht. Für das Premiumsegment, besonders im Trekking-Bereich, hat Specialized noch das MasterMind TCD-Farbdisplay im Programm. Es besitzt einen ähnlichen Funktionsumfang wie das im Oberrohr integrierte TCU-Display und noch einige Extras speziell für das Einsatzgebiet, wie eine Anzeige für das Übersetzungsverhältnis einer Enviolo-Getriebenabenschaltung.

Das schön ins Oberrohr integrierte Specialized MasterMind TCU-Display gibt Auskunft über alle relevanten Informationen wie Geschwindigkeit, Unterstützungsstufe oder Akku-Stand.
Die minimalistische Lenker-Remote überzeugt mit guter Haptik und cleaner Optik.

Zu guter Letzt hat bis vor kurzem die Specialized Mission Control-App das Gesamtpaket abgerundet, nun wurde sie von der neuen Specialized-App abgelöst. Die neue Applikation macht aber nicht alles anders, sondern greift einen Großteil der Funktionen und Features der Mission Control-App auf. Die gut strukturierte Anwendung lässt sich auch ohne Informatikstudium einfach bedienen. Die unterschiedlichen Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo lassen sich in Sachen maximaler Motorleistung, Ansprechverhalten und Fahrgefühl anpassen. Hier schlägt einem die App drei verschiedene Presets vor: Universal, Battery Friendly und Racing, die sich in ihrer Charakteristik unterscheiden. Was bei der Mission Control-App in der Vergangenheit über Regler passiert ist, geschieht nun über ein Diagramm, bei dem sich die Punkte der einzelnen Unterstützungsmodi auch nach Belieben und ohne Limitierung verschieben lassen. So kann z. B. der Eco-Modus zum Turbo-Modus umgepolt oder alle drei Unterstützungsstufen gleich stark gemacht werden – ob man das wirklich braucht, ist fraglich. Dennoch lassen sich deutlich tiefgreifendere und detailliertere Motoreinstellungen vornehmen als bei der Brose E-Bike-App. Geplante Touren lassen sich zwar aufzeichnen, aber eine Navigationsfunktion wie bei der Bosch eBike Flow- oder der Brose E-Bike-App stehen nicht zur Verfügung. Das Feature Smart Control aus der bisherigen Mission Control-App hat es zum Testzeitpunkt noch nicht in die neue Specialized-App geschafft. Damit konnte man die Motorunterstützung automatisch regeln lassen, um eine vordefinierte Strecke mit der verbleibenden Akkukapazität zu bewältigen. Die Funktion soll aber per Update kommen. Macht man auf der Tour Rast und lässt das Bike draußen stehen, kann man über die System Lock-Funktion das Motorsystem lahmlegen, und ein leiser Alarmton sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit. Das hält zwar Diebe nicht physisch vom Entwenden des Bikes ab, macht aber zumindest das System unbrauchbar.

Die Specialized Mission Control-App wird durch die neue Specialized-App ersetzt.
Entweder wählt man bei den Unterstützungsstufen aus drei verschiedenen Presets aus oder passt sie im Diagramm nach eigenen Vorlieben an.

Der Specialized 2.2-Motor im Test – Der Alleskönner?

Auf dem Trail kann man beim Specialized 2.2 aus den drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo wählen. Ein praktisches Feature ist die Micro-Tune-Funktion, mit der man eine Feinjustierung der Motorunterstützung in 10%-Schritten vornehmen kann und die leicht per Klick an der Remote zu aktivieren ist. So lässt sich das Anstrengungs-Level genau am richtigen Punkt halten. Im Turbo-Modus in der Standardeinstellung sorgt der Specialized 2.2-Motor bergauf für Shuttle-Feeling und arbeitet ähnlich kraftvoll wie der Bosch Performance Line CX-Race im Race-Modus, liefert aber nicht den gleichen Punch. Dafür setzt die Unterstützung im Vergleich nicht zu plötzlich ein, und die Motorpower ist einfacher zu dosieren, was auch zu einem natürlicheren Fahrgefühl beiträgt.

Schwankende Trittfrequenzen bringen den Motor nicht aus der Ruhe, so werden auch Einsteiger mit einem unrunden Tritt nicht direkt aus dem Sattel gehoben. Der großzügige Nachlauf im Trail-Modus spielt seine Vorteile an Stufen oder Hindernissen aus und wird damit ein angenehmer Begleiter für technische Uphills.
Im Gegensatz zu Bosch oder Shimano ist der Specialized 2.2-Motor in der Abfahrt absolut leise und stört nicht mit einem lauten Klappern, selbst im Downhill in roughen Trail-Abschnitten.

Genau wie Bosch und Shimano entwickelt Specialized kontinuierlich das System und den Funktionsumfang der Motoren weiter. Mit der neuen Software geht Specialized neue Wege und bringt mit den „Jump Stats“ die Gamification – wie man es z. B. von Zwift kennt – auf die realen Trails. Diese Funktion zeichnet die Länge und Weite eurer letzten Sprünge auf, sodass sich die Diskussion, wer am meisten Airtime hatte, ein für alle Mal erledigt.

Fazit

Alles aus einer Hand: Specialized bietet ein ganzheitlich entwickeltes Paket aus Motor, Displays, Akkus, Remotes und Connectivity, das auf die eigenen Bikes zugeschnitten ist und eine super Performance abliefert. Auf dem Trail punktet der Specialized 2.2-Motor mit einem natürlichen Fahrgefühl und ist für Einsteiger wie Experten trotz seiner Power einfach zu beherrschen. Chapeau! Zudem bietet der 2.2-Motor viele Individualisierungsmöglichkeiten für Trailrider. Lediglich an den klobigen Motor-Dimensionen sieht man, dass das System im Vergleich zur Konkurrenz ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

Tops

  • einsteigerfreundlich
  • ganzheitlich gedachtes Motorsystem
  • leise in der Abfahrt

Flops

  • klobige Drive-Unit

Für mehr Informationen besucht specialized.com


Das Testfeld

Einen Überblick über unseren großen E-Bike-Motoren-Vergleichstest erhaltet ihr hier

Alle Motoren im Test: Bosch Performance Line CX Gen 5 | Bosch Performance Line CX | Bosch Performance Line CX Race (zum Test) | Bosch Performance Line SX (zum Test) | Brose Drive S Mag (zum Test) | DJI Avinox (zum Test) | FAZUA Ride 60 (zum Test) | GIANT SyncDrive Pro2 (zum Test) | Panasonic GX Ultimate (zum Test) | Pinion MGU E1.12 (zum Test) | Shimano EP801 (zum Test) | Specialized SL 1.2 (zum Test) | Specialized 2.2 | TQ HPR 50 (zum Test) | Yamaha PW-X3 (zum Test)

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Trends bei E-Mountainbikes bis 7.000 € – Die wichtigsten Erkenntnisse aus unserem E-MTB-Vergleichstest https://ebike-mtb.com/erkenntnisse-e-mtb-vergleichstest/ Thu, 13 Jul 2023 08:00:54 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=119785 119785 Was sind die großen Unterschiede zu den Top-Modellen? Wo gibt es Potenzial und Verbesserungsbedarf? Und lassen sich Alltag und Trail-Spaß in einem Bike vereinen? Wir verraten euch 6 Erkenntnisse aus dem E-Mountainbike-Vergleichstest 2023 für Bikes bis 7.000 €.

Fluch und Segen zugleich: Mehr Integration auch an E-MTBs bis 7000 €

Seit Jahren geht der Trend in Richtung immer mehr Integration. Auch bei E-Mountainbikes bis 7.000 € findet man mittlerweile ein immer größeres Maß an Integration. Das Paradebeispiel in diesem Vergleichstest ist das SCOTT Lumen eRIDE 910. Hier verlaufen die Züge durch den Steuersatz, das Display ist im Oberrohr integriert, das Antriebssystem verschmilzt mit dem Rahmen und selbst der Dämpfer ist im Rahmen versteckt. Auch Specialized legt sich ins Zeug und integriert sein Mastermind-Display ins Oberrohr und das Antriebssystem fast nahtlos ins Bike. Hier profitieren auch die günstigen Bikes von der Entwicklung an den High-End-Modellen, da sie sich meist nur im Spec unterscheiden, nicht aber im Motorsystem und der Integration.

Dass Integration nicht immer nur positive Seiten hat, zeigt sich aber auch in unserem Vergleichstest. So ist etwa der Dämpfer am SCOTT Lumen eRIDE 910 nur schwer zugänglich, was das Setup trotz einer Verlängerung für das Ventil deutlich erschwert. Features wie die Zugverlegung durch den Steuersatz erschweren zudem Service-Arbeiten wie das Austauschen von Zügen oder Leitungen. Wer sein Bike immer zum Service in den Bikeshop bringt, wird hier außer eventuellen Mehrkosten keine großen Nachteile spüren. Wer dagegen selber schraubt, kann sich auf reichlich Fluchen gefasst machen. Dazu kommt, dass am SCOTT – ebenfalls ein Effekt der Integration – der Akku nicht mehr entnommen werden kann, was Nachteile in der Handhabung mit sich bringt. Der Vorteil liegt dafür in einer super cleanen Optik. Und wir müssen schon zugeben, dass das Lumen verdammt sexy aussieht. Außerdem können die Hersteller durch die immer stärkere Motorsystemintegration eine zuverlässigere Funktion des Systems und eine bessere Kommunikation der einzelnen Komponenten erzielen.

Die meisten E-MTBs sind von Haus aus keine echten Allrounder

Let’s face it: Die meisten Bikes in unserem Vergleichstest bis 7.000 € sind keine echten Allrounder. Was natürlich irgendwo klar ist, es sind ja schließlich E-Mountainbikes mit einem sportlichen Fokus und keine Trekking- oder SUV-Bikes. Allerdings spiegelt die Menge an nützlichen Alltags-Features unter unseren Testbikes bei Weitem nicht eure Nutzung in der Realität wieder. Denn ein großer Teil von euch gibt in unserer Leserumfrage Jahr für Jahr an, sein E-Mountainbike auch für den Alltag und auf Touren einzusetzen. Deshalb ist es schade, dass nur das BULLS SONIC EVO EN-SL1 über eine verbaute Lichthalterung verfügt, die ihren Strom aus dem Hauptakku zieht. Denn besonders clever integrierte Lichter würden wir uns an deutlich mehr E-MTBs wünschen. Auf dem Trail liefern sie keinen Nachteil, haben dafür aber im Alltag, zum Pendeln oder für den Heimweg nach dem After-Ride-Bier einen echten Nutzen. Auch eine Anhängerfreigabe findet sich nur an zwei Bikes im Test, dabei eröffnet sie im Alltag verschiedenste Transportmöglichkeiten für die Kinder, den Hund oder die Einkäufe. Ob man die Alltags-Features letztendlich nutzt oder nicht, bleibt ja jedem selbst überlassen. Natürlich wird auch niemand dazu gezwungen, mit einem Anhänger durch die Stadt zu fahren. Nur wäre es schön, zumindest die unkomplizierte und vor allem von der Garantie abgedeckte Möglichkeit dafür zu haben. Daneben verfügt kein einziges Bike über einen wirklichen effektiven Diebstahlschutz. Die E-Bike-Lock-Funktion der Bosch-Motoren oder das System-Lock von Specialized sind nette Features und sorgen dafür, dass sich das Bike nicht mehr einschalten lässt bzw. die Motorfunktionen blockiert sind. Ein wirkliches Diebstahlhindernis sieht aber anders aus! Hier wünschen wir uns effektivere Methoden, sodass man auch nach der Tour entspannt in den Baggersee springen kann, ohne den ständigen nervösen Blick über die Schulter.

Unter 7.000 € gibt es sehr gute E-MTBs, die mit 15.000 €-Bikes mithalten können

Wie viel schlechter sind nun also E-Mountainbikes bis 7.000 € im Vergleich mit Bikes ohne Preisobergrenze? Teils überhaupt nicht! Denn schon das RADON DEFT 10.0 750, unser Testsieger, hat in unserem großen Vergleichstest mit 30 Bikes der teils mehr als doppelt so teuren Konkurrenz gezeigt, dass es locker mithalten kann. Und auch in diesem Vergleichstest kommen einige Bikes der Performance des RADON sehr nahe. Ein Grund dafür, dass auch günstige Bikes mit den teuren Edelboliden mithalten können, liegt darin, dass im High-End-Segment die preislichen Sprünge sehr groß sind, die Performance-Zuwächse aber nur noch sehr klein. Dazu kommt, dass die Unterschiede meist nur in der Ausstattung liegen. Auch an den günstigen Bikes der Hersteller bekommt man dieselben Motoren, Connectivity oder Systemintegration, die man auch bei teuren Bikes findet. Und dass die beste Ausstattung nicht gleich das beste Bike bedeutet, sollte klar sein. Teure Komponenten wie Laufräder, elektronische Schaltungen oder edle Cockpits bringen meist so gut wie keine Vorteile und treiben den Preis fleißig in die Höhe. Bessere und teurere Fahrwerke können dagegen vor allem für Performance-Fahrer ein echtes Plus an Trail-Performance bringen. Sie können damit eher mit dem Bike wachsen und von einem genauen Setup profitieren. Anfänger und Tourenfahrer ziehen ihre Vorteile dagegen eher aus einfachen Fahrwerken, die schnell eingestellt sind, ohne viel falsch machen zu können. Teuer ist also nicht gleich besser!

Kleine Upgrades, große Wirkung – Mehr Potenzial für euer E-Mountainbike

Möchte man ein günstiges E-Mountainbike noch ein bisschen besser machen, muss man nicht unbedingt viel Geld in die Hand nehmen. Bereits kleine Änderungen, die bei vielen unter dem Radar fliegen, können große Änderungen bewirken und einem Bike ein ordentliches Plus an Performance einhauchen.

Eines der einfachsten Upgrades sind dabei die Bremsscheiben. Bevor man wegen fehlender Bremskraft auf ein teureres Bremsenmodell upgraded, das im Normalfall nur ein Mehr an Einstellbarkeit bietet, sollte man auf jeden Fall zuerst größere Bremsscheiben verbauen. Der Effekt ist hierbei enorm, und nicht nur Trailshredder profitieren von höherer Bremskraft, sondern auch Tourenfahrer bekommen mehr Standfestigkeit für lange Schotterstraßen-Downhills. Mittlerweile sind die meisten Gabeln für 220-mm-Bremsscheiben zugelassen. Somit ist also an den meisten Bikes noch Luft nach oben.

Wer unsere Tests regelmäßig liest, wird schon mitbekommen haben, dass wir uns gern über Reifen beschweren: zu dünn, zu hart, zu schmal … aber zu Recht! Denn auch in diesem Test hat sich gezeigt, dass die wenigsten Bikes mit auf Trail-Spaß ausgelegten Reifen kommen. Deshalb kann man auch hier mit kleinen Upgrades sehr große Wirkungen erzielen. Weiche Gummimischungen an der Front etwa erhöhen den Grip am Vorderrad spürbar und damit auch die Sicherheit auf dem Trail. Besonders auch in nassen Bedingungen, in denen sich viele Fahrer unsicher fühlen. Im Gegenzug gehen sie aber kaum zu Lasten des Rollwiderstands, da vergleichsweise wenig Gewicht auf dem Vorderrad lastet. Dickere und stabilere Reifenkarkassen sorgen zudem für ein deutlich satteres Fahrgefühl und weniger Platten. Robustere Karkassen ermöglichen es, weniger Druck in den Reifen zu fahren, sodass kleine Schläge und Vibrationen schon von den Reifen gedämpft werden, was eure Hände und Unterarme schont – ganz ohne teure Gabeln.

Aber auch ohne Teile zu kaufen, kann man gewisse Charakteristiken seines E-MTBs mit wenigen Handgriffen auf die eigenen Vorlieben anpassen. Über die Spacer unter dem Lenker lässt sich ganz einfach die Höhe der Front anpassen. Eine höhere Front vermittelt mehr Sicherheit in der Abfahrt durch geringere Überschlagsgefühle, benötigt allerdings auch mehr Druck in flachen Kurven, um das Vorderrad am Rutschen zu hindern. Eine niedrigere Front hält dagegen das Vorderrad bei steilen Climbs besser am Boden, bringt aber auch mehr Gewicht auf eure Hände. Hier kann man einfach experimentieren und fühlen, was sich verändert, wenn man einen Spacer nach oben oder unten verlegt. Denn bereits ein Spacer kann einen großen Unterschied machen und das Gefühl auf dem Bike stark verändern. Nicht vergessen: Schrauben wieder anziehen ;). Selbiges gilt auch für die Sattelposition. Durch die Anpassung der Neigung oder das Verschieben nach vorn oder hinten kann man nicht nur seinem Hintern Gutes tun, sondern verändert auch seine Haltung auf dem Bike. So kann man etwa im Uphill Druck von den Händen nehmen. Probiert es aus!

Mehr Connectivity auch jenseits der Top-Modelle

Auch an E-Mountainbikes mit einem Preislimit von 7.000 € muss man nicht auf die neueste Technik verzichten. Das BULLS SONIC EVO EN-SL1 mit dem neuen Shimano EP801 und der elektronischen wie automatischen Shimano XT Di2-Schaltung setzt Maßstäbe in Sachen neuester Technik an günstigen Bikes. Shimano bündelt dazu alle Funktionen in einer – zugegebenermaßen nicht ganz intuitiven – App und bietet schier unendliche Anpassungsmöglichkeiten. Hier kommen auch Technik-Nerds voll auf ihre Kosten. Auch andere Hersteller legen in Sachen Connectivity ordentlich nach. Specialized hat nun auch an seinem Levo Comp Alloy das Mastermind-Display, das wir bisher nur von deutlich teureren Modellen kennen, im Oberrohr integriert. Das sieht nicht nur schick aus, sondern ist obendrein deutlich informativer als das einfache LED-Display am Vorgänger und bietet neue Möglichkeiten in Sachen Connectivity. Auch Moustache macht bei seinen günstigen Modellen keine Abstriche in Sachen Systemsteuerung und verbaut das hochwertige Kiox 300-Display von Bosch.

Allgemein muss man an günstigen Bikes kaum Abstriche in Sachen Connectivity und neuester Motor-Innovationen in Kauf nehmen, denn hier finden sich dieselben Motoren wie in den Top-Spec-Bikes. Dadurch profitieren auch die weniger hochpreisigen Modelle von der Innovationskraft der Hersteller. Auch in Sachen Updates sind die Top-Modelle nicht besser gestellt, und die von uns getesteten Bikes bis 7.000 € können auf dieselben Updates und Apps zurückgreifen wie ihre teuren Verwandten.

Welches Rahmenmaterial ist das richtige für ein E-Mountainbike?

Wie im letzten E-Mountainbike-Vergleichstest mit einer Preisobergrenze machen auch in diesem Jahr Alu-Rahmen den Großteil der Bikes aus. 5 der 7 Bikes im Test setzen auf geschweißte Rohre, während nur zwei Bikes – das SCOTT Lumen eRIDE 910 und das BULLS SONIC EVO EN-SL1 – auf einem Carbon-Rahmen basieren. Die Vorteile der Carbon-Rahmen liegen dabei auf der Hand: Die leichten Fasern ermöglichen deutlich leichtere Bikes und eine freiere Hand beim Formen der Rahmen. Nicht umsonst sind die beiden Carbon-Bkes im Test die leichtesten. Wobei man hier das SCOTT als einziges Light-E-MTB aus der Konkurrenz nehmen muss. Aber auch das BULLS erspielt sich immerhin einen Gewichtsvorteil von fast zwei Kilo gegenüber dem leichtesten Alu-Bike, dem Specialized Levo Comp Alloy. In Sachen Fahr-Performance muss man das Gewicht natürlich in den Kontext des Gesamtkonzepts stellen. Beim BULLS trägt das geringe Gewicht definitiv zum agilen Fahrverhalten bei, allerdings ist es sehr fraglich, ob das Haibike Nduro 7 mit leichtem Carbon-Rahmen plötzlich vom Panzer zum Trampolin geworden wäre. Allgemein lässt sich sagen, dass ein guter Alu-Rahmen per se keine Nachteile mit sich bringt und es wie immer auf das große Zauberwort „Gesamtkonzept“ ankommt.

Eine Preisgrenze muss nicht unbedingt auch eine Performance-Grenze darstellen, was einige Bikes im Test eindrucksvoll beweisen. Und nicht nur die Performance von E-Mountainbikes bis 7.000 € ist zum Teil beeindruckend, sondern auch das Maß an Connectivity oder Integration, das man mittlerweile an einigen der günstigeren Bikes findet. Allerdings haben die Hersteller noch reichlich Hausaufgaben zu machen, wenn es darum geht, die Bikes wirklich trail-ready auszuliefern oder zu echten Allroundern zu machen!

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Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy – Im großen Vergleichstest um das beste E-Mountainbike 2023 bis 7.000 € https://ebike-mtb.com/specialized-turbo-levo-comp-alloy-2023-test/ Wed, 05 Jul 2023 08:23:40 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=118659 118659 Das Specialized Turbo Levo ist aus der E-MTB-Welt nicht mehr wegzudenken und hat schon mehrmals in unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest abgeräumt. Die neue Alu-Version kommt auf den ersten Blick mit unveränderten Eckdaten, doch der Teufel steckt im Detail. Wie schlägt es sich gegen die Konkurrenz?

Specialized Turbo Levo Comp Alloy | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
23,7 kg in Größe S4 | 6.000 € | Hersteller-Website

Die Silhouette des Specialized Turbo Levo erkennt nahezu jeder. Seit der Vorstellung im Jahr 2015 hat das Turbo Levo die E-MTB-Welt in vielerlei Hinsicht geprägt, da bei Specialized schon immer das Zusammenspiel aller Teile im Vordergrund gestanden hat. Da ist es kaum verwunderlich, dass das Turbo Levo schon öfters bei unseren Vergleichstests ganz oben auf dem Treppchen stand. Die Neuauflage der Alu-Version kommt wie eh und je in unverkennbarer Specialized-Optik: Der Rahmen des Turbo Levo Comp Alloy besteht aus geschwungenen und runden Rohren und der Dämpfer wird halbseitig von einer Strebe umschlossen. Abgesehen von den sichtbaren Schweißnähten sieht es so dem Carbon-Bruder zum Verwechseln ähnlich. Trotz Alurahmen gehört es mit 23,7 kg zu den leichteren Bikes im Test. Nicht nur das Bike an sich, sondern auch das Größen- und Geometrie-Konzept werden bei Specialized ganzheitlich betrachtet. Durch das niedrige Sitzrohr mit viel Einstecktiefe über alle sechs Rahmengrößen hinweg verfügt das Turbo Levo selbst für Fahrer mit kurzen Beinen über viel Bewegungsfreiheit. So stehen den meisten Fahrern zwei Rahmengrößen zur Auswahl und über den Flip-Chip im Ausfallende und verstellbare Steuersatzschalen lässt sich die Geometrie noch weiter anpassen. Mit einem Preis von 6.000 € ist das Specialized Turbo Levo Alloy Comp das günstigste Bike im Test. Wir hätten nie gedacht, dass wir das mal über ein Bike der Premium-Brand Specialized sagen können.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 bis 7.000 € – 7 günstige Modelle im Test

Aus einem Guss – Was macht das Specialized Turbo Levo Comp Alloy besonders?

Das Antriebssystem bildet ein auf das Bike zugeschnittenes Paket. Der Specialized 2.2-Motor im Turbo Levo Comp Alloy ist mit 90 Nm der stärkste Motor im Test und holt sich seine Energie aus dem Specialized M3-Akku mit 700 Wh Akkukapazität. Zum Laden lässt sich der Akku nach unten aus dem Rahmen entnehmen. Dazu muss der 6er-Inbusschlüssel zum Lösen der Akkuschraube griffbereit liegen, denn ein SWAT-Tool wie an den teureren Levo-Modellen sucht man vergebens. Wer eine Steckdose in der Garage hat, kann den Akku auch intern über den doppelt gedichteten Ladeport am Tretlagerbereich aufladen. Den Überblick über Geschwindigkeit und Fahrmodi behält man mit dem MasterMind TCU-Display, welches das alte LED-Display ersetzt. Es ist formschön in das Oberrohr integriert, hat einen hohen Informationsgehalt und wirkt dennoch nicht überladen. Informationsgierige Connectivity-Fans freuen sich über die Specialized Mission Control App: Mit ihr lassen sich umfangreiche Einstellungen am Motor vornehmen oder die Weite der letzten Sprünge analysieren.

Geschlossenes System
Der Specialized 2.2-Motor mit 90 Nm Drehmoment bildet mit dem Akku und dem Display ein aufs Fahrrad zugeschnittenes Antriebssystem.
Slide it out
Der 700-Wh-Akku kann durch Lösen der Schraube einfach nach unten aus dem geschlossenen Unterrohr gezogen werden.
Brain
Das schön ins Oberrohr integrierte MasterMind-Display ist das Gehirn des Antriebssystems. Es zeigt euch alle nötigen Fahrdaten an und mit der Mission Controll App könnt ihr euch die angezeigten Datenfelder selbst zusammenstellen.

Beim Fahrwerk setzen die Macher von Specialized auf Federelemente aus dem Hause FOX. Eine FOX 36 Rhythm-Gabel verwaltet 160 mm Federweg an der Front und ein FOX FLOAT X Performance-Dämpfer 150 mm am Heck. Den Anker vor Kurven wirft man mit den SRAM CODE R-Vierkolbenbremsen. Neben dem RADON DEFT ist das Turbo Levo das einzige E-Mountainbike im Test, das auf eine große 220-mm-Bremsscheibe an der Front setzt. Viele Parts, wie der Lenker und der Vorbau, kommen aus dem eigenen Haus. Auch der Alu-Laufradsatz mit 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad und sogar die aufgezogenen Butcher- und Eliminator-Reifen kommen aus eigener Herstellung. Allen in allem rollt das Specialized Turbo Levo Comp Alloy mit einer guten und unspektakulären Ausstattung daher, die ihre Arbeit zuverlässig verrichtet.

Flip it
Über den Flip-Chip an der Kettenstrebe lässt sich die Geometrie anpassen. Zudem habt ihr die Möglichkeit, mit verschiedenen Steuersatzschalen zu experimentieren.
Pizzateller
Die SRAM CODE R-Vierkolbenbremsen in Kombination mit einer 220-mm-Bremsscheibe vorne und 200-mm-Bremscheibe am Heck sorgen für gute Bremspower.

Specialized Turbo Levo Comp Alloy

6.000 €

Ausstattung

Motor Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 Nm
Akku Specialized M3-700 700 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 36 Rhythm 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Performance 150 mm
Sattelstütze X-Fusion Manic 175 mm
Bremsen SRAM CODE R 220/200 mm
Schaltung SRAM GX Eagle 1x12
Vorbau Specialized Trail Stem 50 mm
Lenker Specialized Trail Alloy 780 mm
Laufradsatz Specialized 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9/Eliminator GRID Trail T7 2,6/2,6

Technische Daten

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 23,7 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Sattelrohr 380 mm 390 mm 405 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 105 mm 105 mm 115 mm 125 mm 135 mm 145 mm
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel 78,0° 77,2° 76,7° 76,2° 76,2° 76,2°
Kettenstrebe 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm 442 mm
Tretlagerabsenkung 25 mm 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm 27 mm
Radstand 1.179 mm 1.200 mm 1.225 mm 1.255 mm 1.284 mm 1.318 mm
Reach 412 mm 432 mm 452 mm 477 mm 502 mm 532 mm
Stack 605 mm 617 mm 626 mm 635 mm 644 mm 653 mm
Helm POC Tectal | Brille Alpina Sneek | Jacke POC Rouse | Shirt POC Resistance Ultra Tee
Shorts POC Infinite | Knieschoner POC Joint VPD | Schuhe Crankbrothers Mallet BOA
Socken Crankbrothers Icon

Der Alleskönner? – Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy im Praxistest

Beim ersten Platznehmen wird man kompakt und komfortabel, aber mit minimalem Druck auf den Händen im Sattel positioniert. Zieht die Steigung der Forststraße langsam an, werden die Hände schnell entlastet und man kann sich mithilfe des kraftvollen Motors entspannt Richtung Gipfel shutteln lassen. Mündet der Forstweg in einen steilen Climb, stellt der Motor genügend Power zur Verfügung und wird durch das traktionsstarke Fahrwerk gut auf den Boden gebracht, sodass man auch in losem Waldboden immer Traktion findet. Der lange Nachlauf des Motors hilft einem über Stufen zu kommen, bei denen man nicht treten kann. Nur in sehr steilen Sektionen muss man ein wenig auf das Vorderrad arbeiten, um ein Steigen der Front zu verhindern. Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy gehört zu den besten Kletterern im Test, kann aber nicht ganz mit der Bergziege Moustache Samedi 29 Trail 5 mithalten.

Grip is da
Die Power des kraftvollen Motors wird durch das traktionstarke Fahrwerk gut auf den Boden gebracht, so meistert man auch steile Climbs.
Bügeleisen
Das Turbo Levo verfügt über ein hohes Sicherheitsempfinden und bügelt über Steinfelder hinweg. Allerdings wünschen sich aktive Fahrer etwas mehr Feedback vom Fahrwerk.

Hat man die Aussicht genossen und startet anschließend in den Trail, kommt sofort Wohlgefühl auf. Man steht gut integriert im Bike und weiß immer sofort Bescheid, was das Rad unter einem macht. Die ausgewogene Gewichtsverteilung zwischen Front und Heck erzeugt eine hohe Traktion an beiden Reifen und Lenkimpulse werden vorhersehbar umgesetzt. So meistern auch Anfänger offene Kurven selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Wird der Trail rougher, glänzt das Turbo Levo mit einer guten Laufruhe und bügelt nur so über Hindernisse hinweg. Verschätzt man sich bei einem Sprung, hält es genug Fahrwerksreserven für verpatzte Landungen bereit und selbst auf losem Boden wird man immer mit genügend Traktion belohnt. Das Bike gibt so gut wie keinen Ton von sich, so verliert man sich gern mal im Vogelzwitschern, aber durch das intuitive Handling schaffen es selbst Einsteiger, das Rad in nahezu jeder Situation unter Kontrolle zu halten. Nur aktive Rider, die sehr viel mit dem Trail interagieren, würden sich mehr Feedback vom Fahrwerk wünschen und deshalb hier zum definierten RADON DEFT greifen.

Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy verfügt über ein sehr breites Einsatzgebiet und ist sowohl für Anfänger als auch Experten geeignet.

Für wen ist das Specialized Turbo Levo Comp Alloy das richtige Bike?

Einige Bikes in diesem Vergleichstest sind nur für Einsteiger oder nur für Experten geeignet, aber das Specialized Turbo Levo schert sich nicht um solche Einteilungen. Mit ihm kann jeder seine Skills vom Anfänger bis zum Experten einfach ausbauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine längere Tour bestreitet oder eine kleine Trail-Runde mit den Kumpels – das Levo ist ein echter Alleskönner. Durch das besondere Größenkonzept und den Einstellmöglichkeiten über den Flip-Chip findet jeder sein passendes Setup und Freunde von Connectivity kommen durch das geschlossene Antriebssystem und der App voll auf ihre Kosten.

Tuning-Tipp: keinen

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum Specialized Levo Comp Alloy

Das Specialized Turbo Levo Comp Alloy besticht vor allem durch sein rundes Gesamtpaket. Durch das auf das Bike zugeschnittene Motorsystem wirkt es wie aus einem Guss. Anfänger können durch das intuitive Handling mit dem Bike wachsen – bis hin zum Experten, nur aktive Fahrer vermissen etwas Feedback vom Fahrwerk. Das Levo vereint gekonnt Toureneigenschaften und Ballerqualitäten, verfügt über ein sehr breites Einsatzgebiet und eine hohe Performance in nahezu jeder Situation. Klarer Kauftipp!

Tops

  • starke Motorsystem-Integration
  • guter Mix aus Laufruhe und Agilität
  • starke Trail-Performance für alle Könnerstufen
  • leise im Downhill

Flops

  • wenig Feedback für aktive Fahrer

Mehr Informationen findet ihr unter specialized.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 bis 7.000 € – 7 günstige Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Bulls Sonic Evo EN-SL 1 Carbon (Zum Test) | Haibike Nduro7 (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 5 (Zum Test) | RADON Deft 10.0 750 (Zum Test) | SCOTT Lumen eRide 910 (Zum Test) | SIMPLON Steamer Pmax (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Comp Alloy

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Im Test: Das neue Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023 – Die neue Messlatte der Light-E-MTBs? https://ebike-mtb.com/test-specialized-s-works-turbo-levo-sl-2023-light-e-mtb/ Thu, 04 May 2023 15:59:18 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=116744 116744 Mehr Power, mehr Potenz und mehr Spaß soll das neue Specialized Turbo Levo SL 2023 liefern. Es bekommt dafür nicht nur einen stärkeren Motor und mehr Federweg, sondern vor allem den Auftrag, das ultimative Trail-Bike zu sein – was bislang die Aufgabe seines analogen Vorgängers war. Die Messlatte sitzt also hoch!

Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023 | Specialized Turbo SL 1.2/320 Wh | 160/150 mm (v/h)
17,7 kg in Größe S5 | 14.000€ | Hersteller-Website

Anfang Februar 2020 waren die Augen groß, als Specialized die erste Generation ihres Light-E-Mountainbikes Turbo Levo SL vorstellte. Auch wenn sie zum damaligen Zeitpunkt nicht die ersten Hersteller mit einem solchen Konzept waren, galt das Turbo Levo SL als erstes ernstzunehmendes Light-E-MTB auf dem Markt und hat die Ära einer neuen Generation erst so richtig ins Rollen gebracht. Nach kurzer Ruhepause – die auch dem Problem mit den Fledermäusen geschuldet war – folgten dann neue Light-Motorsysteme und weitere große Hersteller dem Trend und bescherten dem Bike-Markt eine Vielzahl an unterschiedlichen Modellen und Konzepten. Während jedoch die meisten Hersteller noch in der ersten Generation ihrer Light E-MTBs stecken und mit vielen Kinderkrankheiten zu kämpfen haben – was der jüngste ENDURO-Vergleichstest an Light E-MTBs gezeigt hat – ist Specialized bereits einen Schritt weiter und stellt nun die zweite Generation seines Levo SL vor.

Schokoseite
Wir haben selbstverständlich getestet, ob man auf dem neuen Turbo Levo SL Spaß haben kann 😉

Die Devise für das neue Specialized Turbo Levo SL 2023 ist klar: maximaler Fahrspaß und eine bestmögliche Usability. Denn abgesehen davon, dass die wenigsten E-Mountainbiker Rennen fahren, gibt es für ein solches Light-E-Mountainbike gar keine Renn-Disziplin und somit auch keinen Grund, es auf maximale Geschwindigkeit auszulegen. Für dieses Ziel setzt das neue Levo SL nicht nur auf die Basis des analogen Stumpjumper EVO, sondern übernimmt auch gleich dessen Versprechen als das ultimative Trail-Bike. Wir waren im portugiesischen Trail-Paradies Sintra, um herauszufinden, ob es das Versprechen halten kann.

Mit dieser Basis aus eigenen Reihen besitzt das neue Stumpjumper Levo SL 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck. Auch das variable Geometrie-Konzept wurde vom analogen Bruder übernommen, allerdings rollt das Levo SL direkt im Mullet-Setup vom Band – sprich mit 29”-Vorderrad und 27,5”-Hinterrad. Das überarbeitete und von Specialized eigens entwickelte Turbo SL 1.2-Motorsystem, das in Kooperation mit MAHLE produziert wird, liefert nun mehr Power, mehr Drehmoment und soll dabei wesentlich leiser sein. Damit stehen euch beim neuen Specialized Levo SL nun 50 Nm Drehmoment zur Verfügung, die wie auch bei der ersten Version von einem 320 Wh großen fest verbauten Akku versorgt werden. Bei Bedarf kann er mit einem 160 Wh großen Range Extender im Trinkflaschen-Format ergänzt werden.

Zudem wurde die Hinterbau-Kinematik des neuen Levo SL optimiert und soll nun progressiver sein. Damit verspricht es, mehr Support im mittleren Federwegsbereich und bessere Klettereigenschaften zu liefern, ohne an Sensibilität zu verlieren. Das neue Levo SL ist das erste Bike von Specialized, das auf diese Optimierung setzt, viele weitere sollen folgen. Auch die Ausstattung des Levo SL ist progressiver geworden und die robusten Komponenten sollen dem SL ordentlich Potenz verpassen. Dennoch bleibt das 14.000 € teure S-Works Modell damit unter 18 kg Gesamtgewicht.

Die Details des neuen Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023

Ja, Specialized ist dafür bekannt, teure Bikes zu bauen, allerdings spiegelt sich der Preis in vielen Belangen wider – wenn auch erst auf den zweiten Blick. Viele der Detaillösungen sind sehr durchdacht und ausgeklügelt. Gewohnt hochwertig ist die Verarbeitung des Vollcarbon-Rahmens und der edle Look des S-Works-Modells mit seinen schimmernden Logos. Am Dämpfer-Yoke blitzen die Lagen der Kohlefasern durch und die polierte Alu-Umlenkung matcht gekonnt die silbernen Akzente der Ausstattung.

„Mit Liebe zum Detail und ausgeklügelten Features rundet Specialized sein S-Works Turbo Levo SL ab und sorgt so dafür, dass ihr selbst im Pannenfall noch gute Laune habt.“

Der Kettenstrebenschutz aus Kunststoff zieht sich an der gesamten Strebe entlang und sorgt durch sein dämpfendes Material und die unterschiedlichen Erhöhungen für Ruhe. Auch alle Leitungen, die durch Cable-Ports am Steuerrohr geführt werden, sind sauber geklemmt. Sollte wie an unserem Test-Bike keine Leitung durch den Port laufen, ist dieser sauber verschlossen und durch die Größe der Cable-Ports fällt das Verlegen von Leitungen einfacher.

Hügellandschaft
Die Wellenform des Kettenstrebenschutzes dämpft gekonnt das Schlagen der Kette und schützt euren Rahmen.
Deckel drauf
Sollten keine Leitungen aus dem Cable-Port laufen, ist er sauber verschlossen.

Ein altbekanntes, aber sehr wertvolles Feature ist das im Gabelschaft versteckte SWAT-Tool. Es findet sich so ziemlich an jedem Specialized-Mountainbike und wird mit einer kleinen Feder aus der Halterung geschoben, sobald ihr den Deckel aufschiebt. Specialized geht auch hier einen Schritt weiter und versteckt nicht nur ein praktisches, aber kleines Multitool, sondern passt zusätzlich alle Schrauben am Bike so an, sodass sie mit dem kleinen Tool geöffnet oder eben angezogen werden können. Selbst die Griffklemmungen haben dafür einen größeren Schraubenkopf verpasst bekommen – geil!

Retter in der Not
Durch einfaches Drehen wird das kompakte SWAT-Tool aufgedeckt und durch eine Feder herausgeschoben, damit ihr es easy entnehmen könnt.

Am Übergang zwischen Hauptrahmen und Hinterbau findet sich eine dezente und flexible Kunststoffabdeckung. Sie soll verhindern, dass Dreck oder Steine dazwischen kommen und die dort verlaufenden Leitungen schützen. Am Unterrohr übernimmt das großzügige Motor-Cover den Schutz des Rahmens und lässt sich bei Bedarf einfach nachspannen oder austauschen. Zudem wurde das gesamte Unterrohr mit einer klaren Schutzfolie überzogen, um den Wert des Bikes zu wahren, denn hier findet sich zweifelsohne eine Menge Dreck und Steine wieder. Platz für eine große Trinkflasche oder auch für den Range Extender gibt das Rahmendreieck ebenfalls her. Weitere Anschraubpunkte für einen Tool-Strap oder Ähnliches gibt es jedoch nicht.

Überdach
Der flexible Kunststoffschutz hält Steine und Dreck aus dem Bereich zwischen Sitzrohr und Kettenstreben.
All in one
Das Motor-Cover geht formschön in einen Schutz fürs Unterrohr über und ist breit designt, damit keine Steine gegen den Rahmen schlagen können.

Das Specialized Turbo SL 1.2-Motorsystem

Specialized ist seit jeher dafür bekannt, alles selbst in die Hand zu nehmen und entwickelt neben dem Rahmen und vielen Komponenten auch ihr Motorsystem selbst. Das bringt eine Menge Vorteile, was wir bei unserem exklusiven Besuch in dem E-Bike Entwicklungszentrum, der Turbo-Unit in der Schweiz bereits erfahren durften und was auch bei der Entwicklung des Specialized Turbo SL 1.2-Motorsystems eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Hausbesuch
Wir waren Anfang 2023 exklusiv zu Besuch in der Specialized Turbo Unit in der Schweiz, um mehr über die Motorenentwicklung zu erfahren.

Von außen betrachtet hat sich erstmal nicht viel verändert, denn der neue Turbo Levo SL 1.2-Motor hat beinahe dieselbe Form und mit ca. 1,9 kg auch das gleiche Gewicht wie der bisherige 1.1-Motor. So schwebt er in Sachen Gewicht in derselben Kategorie wie der TQ HPR 50- und der FAZUA Ride 60-Motor. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger liefert der neue Levo SL 1.2-Motor jedoch 50 Nm Drehmoment – anstelle der bisherigen 35 Nm – und eine maximale Leistung von 320 Watt. Sprich, 33 % mehr Power und 43 % mehr Drehmoment.

Herzstück
Der Levo SL 1.2-Motor steckt eigentlich in einem Magnesiumgehäuse und wurde hier zur besseren Ansicht mit durchsichtigem Kunststoff überzogen.
Die inneren Werte zählen
Von außen ähnelt der neue Motor stark seinem Vorgänger. Auf dem Trail liefert er aber mehr Power und mehr Drehmoment.

Mit Energie versorgt wird der SL 1.2-Motor weiterhin von einem internen Akku mit 320 Wh Kapazität. Dieser ist im Falle des Levo SL leider nicht so einfach zu entnehmen. Das erlaubt zwar eine schlankere Bauweise und eine Gewichtseinsparung am Rahmen, bedeutet aber auch Bike-Schleppen, wenn man an seinem Abstellplatz keine Lademöglichkeit hat. Allerdings könnt ihr weiterhin einen 160 Wh großen Range Extender zuschalten, der seinen Platz im Flaschenhalter findet und einfach am Ladeport eingesteckt wird. Der Range Extender ist übrigens unverändert zu seinem Vorgänger und falls ihr schon Besitzer eines Specialized SL-Bikes seid, könnt ihr ihn entspannt weiterverwenden.

Mehr Trails? Mehr Trails!
Der 160 Wh große Range Extender findet seinen Platz im Flaschenhalter und wird einfach an der Ladebuchse eingesteckt.

Auch die restliche Hardware, wie z. B. der Ladeport, die Remote oder das MasterMind TCU-Display, wurden von bekannten Turbo-Modellen übernommen. Sie haben sich bereits in der Vergangenheit bewährt und machen den Service und die Ersatzteilbeschaffung einfacher. Der oberhalb des Tretlagers angebrachte Ladeport ist mit einer gefederten Klappe verschlossen und lässt sich auch mit nur einer Hand leicht öffnen oder wieder verschließen. Ist ein Ladekabel eingesteckt, solltet ihr allerdings etwas mit der Kurbel aufpassen, um es nicht aus seiner magnetischen Verbindung zu reißen. Das ist zwar nicht sonderlich schlimm, kann aber auf Dauer zu Beschädigung führen. Die schlichte Lenker-Remote findet sich an allen Turbo-Modellen und kann, je nach Bedarf, auf der linken oder rechten Seite des Lenkers angebracht werden. Durch ihre Beschriftung ist sie intuitiv zu bedienen und beherbergt neben einem Plus- und Minus-Knopf auch einen Schalter für die Menü-Bedienung und zur Aktivierung des Walk-Modus. Die Remote hat in unserem Test eine angenehme Ergonomie ermöglicht und ein sehr gutes haptisches Feedback von sich gegeben.

Mehr braucht’s nicht
Die schlichte Remote lässt sich auf beiden Lenker-Seiten montieren, ist intuitiv zu bedienen und gibt gutes haptisches Feedback.

Neu am Levo SL ist das im Oberrohr integrierte MasterMind TCU-Display, das man bereits vom „großen“ Levo oder Kenevo SL kennt. Bislang wurde am Levo SL auf das Vorgänger-Modell mit farbigen Balken gesetzt, nun könnt ihr aber mithilfe des Farb-Displays wesentlich mehr Informationen über euer Motorsystem abrufen. Mit der hauseigenen Specialized Mission Control-App könnt ihr neben der Anpassung der Unterstützungsstufen unzählige unterschiedliche Darstellungen des TCU-Displays auswählen. Neben der Standard-Einstellung, die den Akku-Ladezustand in Prozent, die Unterstützungsstufe, die gefahrene Geschwindigkeit und die Uhrzeit anzeigt, lassen sich auch individuelle Anzeigen wählen. Das System verfügt beispielsweise über eine recht akkurate Kilometer- und Höhenangabe, die ihr euch während eurer Ausfahrt live anzeigen lassen könnt. Zudem könnt ihr mit der App eure Trail-Runde aufzeichnen und z. B. mithilfe der Jump Stats-Funktion die Anzahl, Weite und Dauer eurer Sprünge sehen, auch wenn sich die Funktion bislang noch mit einem gekonnten Manual überlisten lässt 😉

Alter Bekannter
Das MasterMind TCU-Display findet nun auch am neuen Levo SL seinen Platz im Oberrohr. Hier gibt es alle wichtigen Infos über euer Motorsystem und eure Ausfahrt.
Hold my beer
Wir haben zwar nicht die gesamten 82,9 m in der Luft verbracht, aber dafür gleich noch eine Auflistung, wie lange wir im Manual gefahren sind. Denn jeder „Sprung“ wird euch auch einzeln in Weite und Dauer angezeigt.

Specialized bringt zudem regelmäßig neue Over-the-air Software-Updates raus, welche den Funktionsumfang ständig erweitern und bestehende Funktionen verbessern sollen. So ist erst vor Kurzem die sogenannte System Lock-Funktion dazugekommen, mit der ihr per App euer Motorsystem verriegeln könnt. Das hält zwar Diebe nicht vom physischen Entwenden eures Bikes ab, macht das System aber unbrauchbar und zudem gibt es einen bislang etwas leisen Alarmton von sich, der aber dennoch für Aufmerksamkeit sorgt. Gechillt euren Aperol schlürfen, während das Bike ein paar Meter weiter an der Wand lehnt, könnt ihr also dennoch. Auch die Micro-Adjust-Funktion wurde vor einiger Zeit per Update in den Umlauf gebracht und ermöglicht es euch, die Motorunterstützung in 10-%-Schritten anzupassen. Vor allem bei den SL-Bikes macht das viel Sinn, um auf der einen Seite Akku zu sparen und auf der anderen Seite die benötigte Unterstützung an die Gegebenheiten und die gewollte Belastung anzupassen.

Schritt für Schritt
Mithilfe der Micro Adjust-Funktion könnt ihr die Unterstützung in 10-%-Schritten anpassen, was euch dann im linken oberen Eck der MasterMind TCU angezeigt wird.

Die Ausstattung des neuen Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023

Für unseren ersten Test sind wir das 14.000 € teure Specialized Levo SL S-Works in Größe S5 gefahren. Das hat es auf ein Gewicht von 17,7 kg gebracht, was in Anbetracht der Ausstattung und Größe mehr als akzeptabel ist. Im Vergleich dazu haben die Light-E-Mountainbikes in unserem Vergleichstest im Schnitt 18,6 kg gewogen, obwohl sie meist weniger Federweg und nur geringfügig mehr Akkukapazität besitzen. Der Range Extender des Levo SL – der übrigens beim Kauf eines S-Works-Modells direkt dabei ist – wiegt 1,2 kg inklusive dem benötigten Kabel.

Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023

14.000 €

Ausstattung

Motor Specialized Turbo SL 1.2 50 Nm
Akku Specialized 320 Wh
Display Specialized MasterMind TCU
Federgabel FOX 36 GRIP2 Factory 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen SRAM CODE Stealth Ultimate 200/200 mm
Schaltung SRAM Eagle Transmission XX 1x12
Vorbau DEITY Copperhead 35 mm
Lenker Roval Traverse SL Carbon 800 mm
Laufradsatz Roval Traverse Carbon 29"/27,5"
Reifen Specialized Butcher GRID Trail T9 / Eliminator GRID Trail T7 2,5"/2,4"

Technische Daten

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Gewicht 17,7 kg
Zul. Gesamtgewicht 127 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 109 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Range Extender
SWAT-Tool

Als Fahrwerk dient beim Levo SL S-Works eine FOX Factory 36-Federgabel mit 160 mm Federweg und GRIP2-Dämpfungskartusche an der Front und ein FOX Factory FLOAT X-Luftfederdämpfer mit 150 mm Federweg am Heck. Beide lassen sich auf eure Bedürfnisse fein abstimmen und liefern eine top Trail-Performance. Ebenfalls tadellose Arbeit leistet die neue elektronische und kabellose SRAM Eagle Transmission XX-Schaltgruppe, die durch die UDH-Aufnahme direkt am Rahmen montiert wird und mit 12 Gängen eine Bandbreite von 520 % bereitstellt. Einziges Manko ist hier die Position der neuen Schalthebel – auch Pods genannt –, die durch eine Matchmaker-Klemme direkt mit der Bremse verbunden sind. Solltet ihr hier eine flache Bremshebel-Position – wie wir mit 35° – bevorzugen, wandern die Pods durch ihre Verbindung weit von eurem Daumen weg und sind so nur schwer zu erreichen. SRAM bietet jedoch sogenannte Infinity-Klemmen an, die separat am Lenker befestigt werden und so eine ergonomischere Einstellung zulassen, falls ihr dieses Problem haben solltet.

Directmount
Das neue SRAM Eagle Transmission XX-Schaltwerk wird direkt am Rahmen verschraubt und verzichtet somit auf ein Schaltauge.
Matchmaker
Die sogenannten Pods sind direkt mit der Klemme der Bremse verbunden. Das sieht schick aus, schränkt aber etwas die Ergonomie-Optionen ein.

Auch die RockShox Reverb AXS-Sattelstütze funktioniert kabellos und reagiert verdammt schnell und präzise. Sie lässt sich bei Rahmengröße S5 vollständig versenken, bietet allerdings lediglich 170 mm Hub, was für ein modernes Bike in dieser Größe leider etwas kurz ist. Eine längere Version der elektronischen Sattelstütze gibt es jedoch noch nicht. Für ordentlich Bremspower sorgen die neuen SRAM CODE Stealth Ultimate-Bremsen, die durch ihre Form näher am Lenker verlaufen und durch ihren Carbon-Hebel und den etwas dickeren HS2-Bremsscheiben für ein knackiges Bremsgefühl sorgen. Specialized stattet ihre Levo SL-Modelle mit 200-mm-Bremsscheiben an Front und Heck aus, was sehr gut zum Einsatzgebiet und Charakter des Bikes passt. Leider verlief das Kabel der Hinterradbremse durch die neue Bauweise der Geber sehr nah am Vorbau vorbei und hat hier gelegentlich für Klappergeräusche gesorgt. Hier hilft es, die Bremsleitungen beider Bremsen zu verbinden, damit sie nicht so leicht gegen den Vorbau schlagen.

Aufgeräumt, aber …
Die Leitungen der neuen SRAM CODE Stealth Ultimate-Bremse verlaufen sehr eng am Lenker. Das sieht schick aus, aber leider klappern sie gelegentlich gegen den Vorbau, da sie dort nicht geführt sind.
It’s a match!
Die schicken silbernen Bremssättel sind mit den dickeren HS2-Bremsscheiben kombiniert und sorgen für ein knackiges Bremsgefühl.

Durch die vielen elektronischen Komponenten, die neuen Stealth-Bremsen und die Kombination der Hebel durch Matchmaker entsteht ein aufgeräumtes Cockpit. Specialized setzt hier auf seinen hauseigenen Roval Traverse SL Carbon-Lenker mit 800 mm Breite und kombiniert diesen mit einem 35 mm langen DEITY-Vorbau. Auch die Laufräder und die darauf montierten Reifen stammen von Specialized selbst. Auf den Roval Traverse Carbon-Laufrädern sind ein 2,5” Butcher an der Front und ein 2,4” Eliminator am Heck montiert. Dabei ist eine weichere T9-Gummimischung an der Front und eine härtere T7-Gummimischung am Heck gewählt. Diese Kombination aus mehr Grip an der Front und besserer Laufleistung am Heck macht absolut Sinn. Beide Reifen kommen in einer GRID Trail-Karkasse, die für die meisten Fahrer ausreichend Pannenschutz bietet. Wer seinen Carbon-Felgen ein Extra an Sicherheit gewährleisten möchte, viel auf steinigen Strecken unterwegs ist, oder ein hohes Fahrergewicht aufbringt, kann hier durch eine robustere Karkasse nachbessern – wie z.B. GRID GRAVITY.

Die weiteren Ausstattungsvarianten des neuen Specialized Turbo Levo SL 2023

Beim neuen Specialized Turbo Levo SL 2023 gibt es neben den S-Works-Modellen auch eine Pro- und Comp-Variante mit Carbonrahmen und ein Frame-Kit zu kaufen. Die Rahmen unterscheiden sich dabei in ihrer Beschaffenheit nicht, allerdings kommen die Comp-Modelle mit einem Alu- anstatt einem Carbon-Yoke. Auch steht euch einiges an Farbauswahl beim neuen Levo SL zur Verfügung: Die S-Works- und Comp-Modelle kommen in jeweils zwei unterschiedlichen Lackierungen und das Pro-Modell bringt noch eine fünfte Farbvariante ins Spiel. Preislich bewegen sich die Komplett-Bikes zwischen 7.900 € und 15.000 €. In Sachen Motorsystem, Software und Detaillösungen wie der Kettenstrebenschutz oder das SWAT-Tool müsst ihr bei den Pro- und Comp-Modelle keine Abstriche in Kauf nehmen. Allerdings wird in der Ausstattung und damit auch dem Gewicht eingespart oder eben draufgelegt. Modelle mit Alu-Rahmen sind bislang nicht erhältlich, allerdings gab es die erste Levo SL-Generation bereits mit einem Alu-Rahmen und wir sind gespannt, ob auch dieses Mal eine Alu-native auf den Markt kommen wird.

Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023 | 14.000 €
Specialized S-Works Turbo Levo SL LTD 2023 | 15.000 €
Specialized Turbo Levo SL Pro 2023 | 11.500 €
Specialized Turbo Levo SL Comp 2023 | 7.900 €
Specialized Turbo Levo SL Comp 2023 | 7.900 €

Die Geometrie des neuen Specialized Turbo Levo SL 2023

Specialized setzt seit einigen Jahren auf das sogenannte S-Sizing-System, bei dem die Größen von S1 bis S6 unterteilt werden. Das soll den Fahrer ermöglichen, seinen Rahmen anhand der für ihn richtigen Rahmenlänge und nicht stupide nach der Größe zu kaufen. So könnt ihr z. B. für ein laufruhigeres Bike eine längere oder für ein wendigeres Bike eine kürzere Größe wählen. Wichtig dabei ist, dass das Sitzrohr in allen Größen niedrig bleibt, damit ihr weiterhin eine niedrige Überstandshöhe bekommt, auch wenn das Bike etwas länger ausfällt. Das hat Specialized beim neuen Levo SL über alle Größen hinweg geschafft und selbst bei unserem Bike in Größe S5, das einen Reach von 495 mm besitzt, liegt die Sitzrohrlänge bei lediglich 445 mm und die Sattelstütze lässt sich dennoch vollständig versenken.

Headset-Cups
Mithilfe von unterschiedlichen Lagerschalen – oder auch durch simples Drehen – könnt ihr den Lenkwinkel des Levo SL anpassen.
29” oder Mullet?
Auch ein größeres 29”-Hinterrad könnt ihr im SL fahren. Dazu dreht man den Flip-Chip der Kettenstrebe und passt so die Geometrie darauf an.

Allerdings besitzen alle Rahmengrößen Kettenstreben mit 432 mm Länge. Diese wachsen also nicht mit dem Hauptrahmen mit und es kann bei bestimmten Größen zu einem Ungleichgewicht kommen. Bei unserem Test-Bike hatten wir damit keine Probleme – es ist allerdings beinahe unmöglich, das in allen Rahmengrößen zu testen und zu vergleichen. Mithilfe von unterschiedlichen Geometrie-Verstellungen könnt ihr zudem das Bike auf eure Bedürfnisse und euer Einsatzgebiet anpassen. So könnt ihr mit einem Flip-Chip am Dämpfer-Yoke das Tretlager um +/- 5 mm in der Höhe anpassen und mit einem Flip-Chip an der Kettenstrebe die Geometrie auf ein 29”-Hinterrad angleichen. Sprich, dieser Umbau ist ebenfalls möglich. Zudem könnt ihr durch Drehen oder Tauschen der Steuersatz-Schalen den Lenkwinkel um bis zu 2,5° verändern. Wir sind primär im mittleren Setting mit 64,25° Lenkwinkel und tiefem Tretlager unterwegs gewesen.

Die Geometrie des neuen Specialized Turbo Levo SL 2023 ( Mullet | Nominal HTA | Low BB )

Größe S1 S2 S3 S4 S5 S6
Oberrohr 560 mm 582 mm 604 mm 631 mm 659 mm 691 mm
Sattelrohr 385 mm 385 mm 405 mm 425 mm 445 mm 465 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 110 mm 120 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,6° 64,6° 64,6° 64,6° 64,6° 64,6°
Sitzwinkel 75,8° 75,8° 75,8° 75,8° 75,8° 75,8°
BB Drop 34 mm 29 mm 29 mm 29 mm 29 mm 29 mm
Kettenstrebe 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm
Radstand 1.158 mm 1.184 mm 1.208 mm 1.238 mm 1267 mm 1301 mm
Reach 405 mm 425 mm 445 mm 470 mm 495 mm 525 mm
Stack 609 mm 617 mm 626 mm 635 mm 645 mm 654 mm

Das neue Specialized Turbo Levo SL S-Works 2023 im ersten Test

Bevor ihr mit dem neuen Specialized Turbo Levo SL 2023 auf die Trails startet, empfehlen wir euch, das Bike per Mission Control-App zu verbinden, um die Einstellungen am Motor auf eure Bedürfnisse anzupassen. Denn die gewählte Maximalleistung und der Support haben einen großen Einfluss auf die Motorcharakteristik.

Setup
Mithilfe der Mission Control-App könnt ihr die Power und Charakteristik eures Motors tunen.

Sobald ihr euch auf das Levo SL schwingt, werdet ihr mit einer angenehmen Sitzposition empfangen, die euch auch nach langen Touren nicht wie Lucky Luke aus der Garage laufen lässt. Geht es steil bergauf, bleibt das Vorderrad ohne viel Arbeit auf dem Boden und ermöglicht es euch so, weiterhin präzise dem Trail zu folgen. Der Hinterbau bleibt dabei angenehm aktiv und generiert auch bei rutschigen Bedingungen ausreichend Traktion, um die Power des SL-Motors auf den Boden zu bringen. Selbst bei langen Anstiegen auf flachem Untergrund haben wir die Finger vom Lockout-Hebel gelassen.

Der Specialized SL 1.2 Motor unterstützt dabei natürlich und setzt auch im Turbo-Modus weder zu abrupt ein noch aus. Dennoch schiebt er spürbar, aber nicht zu stürmisch an und nimmt – mit der richtigen Trittfrequenz – einiges an Arbeit ab. Allerdings dürft ihr dabei nicht erwarten, dass er euch wie ein Full-Power-Motor den Berg hinauf shuttelt. Und apropos Trittfrequenz: Diese solltet ihr bei ca. 80 Umdrehungen pro Minute halten, um die meiste Power und den geringsten Stromverbrauch zu erreichen. Dennoch liefert der SL-Motor auch bei niedriger Trittfrequenz – etwa bei einem plötzlichen Gegenanstieg – ausreichend Power, um euch nicht verhungern zu lassen. Die genannte hohe Trittfrequenz von ca. 80 Umdrehungen pro Minute passt auch gut zum sportlichen Charakter des Levo SL und verlangt ein paar Schweißtropfen, bietet aber trotz Unterstützung einen Trainingseffekt. Den SL-Motor hört man dabei nur geringfügig arbeiten und die Verbesserung der Lautstärke im Vergleich zu seinem Vorgänger ist enorm. Lediglich der TQ HPR-Motor ist auch dank seiner Ping-Ring-Technologie noch leiser. Aber nicht nur die Lautstärke selbst hat abgenommen: Auch die Tonlage hat sich verändert und ist durch ihr tiefes Summen wesentlich angenehmer zu ertragen. Die Lautstärke variiert hierbei leicht, je nachdem, in welcher Kadenz und Unterstützung ihr den Motor bewegt.

„Mit einem sportlichen Charakter lässt euch das Specialized Turbo Levo SL 2023 den Berg erklimmen und unterstützt euch dabei unauffällig und ganz nach euren Wünschen.“

Wir haben uns im Uphill meist mit der Micro Adjust-Funktion beholfen und so die Unterstützung präzise an unsere Bedürfnisse und den Gegebenheiten angepasst. Eine exakte Angabe über die Reichweite des Levo SL zu treffen, wäre jedoch unprofessionell. Denn diese hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Fahrergewicht, der Reifenwahl und dem Reifendruck, dem Untergrund, der Temperatur und vielem mehr. Dennoch können wir aus unserer großen Erfahrung mit Light E-Mountainbikes sagen, dass das Levo SL bei richtiger Trittfrequenz verhältnismäßig sparsam mit seinen Körnern umgeht und so lange Touren zulässt. So haben wir mit einem Fahrergewicht von ca. 100 kg und einem Range Extender eine Distanz von über 50 Kilometern und ca. 1.800 Höhenmetern zurückgelegt. Dabei sollte man auch immer bedenken, dass eine geringere Motorleistung auch einen geringeren Akku-Verbrauch bedeutet und Light-E-Mountainbikes mit kleinerem Akku in Sachen Reichweite auch mit Full-Power-E-Mountainbikes mithalten können. Ihr könnt ähnlich weit kommen, braucht aber länger oder müsst mehr eigenen Input liefern.

Biegt ihr jetzt auf den Trail ein, kommt bereits nach ein paar Kurven der klassische Specialized Wohlfühl-Effekt auf. Auch das neue Levo SL positioniert euch zentral und ausgewogen im Bike und vermittelt so viel Vertrauen. Gerade Linie durchs Steinfeld oder mal eben am nächsten Sprung ordentlich abziehen? Mit dem neuen SL kein Problem! Dabei hat das Specialized eine angenehme Balance zwischen Laufruhe und Agilität, ohne in eine Richtung zu extrem auszuschlagen, und liefert so auf einer Vielzahl an unterschiedlichen Trails einen hohen Spaßfaktor. Egal ob schnelle Flowline, dicke Steinfelder oder kniffliges Umsetzen. Einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten des Levo SL hat auch der neue und progressivere Hinterbau. Denn dieser nimmt euren Impuls gekonnt entgegen und setzt ihn direkt auf dem Trail um, ohne viel Energie im Fahrwerk versickern zu lassen. Das lässt euch flink die Linie wechseln oder durch enge Wellen und Anlieger pushen. Dennoch liefert der Hinterbau ordentlich Traktion beim Anbremsen oder Grip in offenen Kurven und auch bei großen Sprüngen oder harten Landungen kam das Bike nicht spürbar an sein Limit. So vermittelt das Levo SL das Gefühl, mehr Federweg zu besitzen und man kann es auch mal so richtig über den Trail fliegen lassen. Wie ihr an unseren Jump-Stats sehen könnt, lässt es sich auch gut aufs Hinterrad ziehen, um im Manual die Straße Richtung After-Ride Bier zu nehmen 😉

Für wen ist das neue Specialized Turbo Levo SL 2023 das richtige Bike?

Das Konzept des Specialized Turbo Levo SL 2023 geht voll auf. Die erhöhte Motor-Power und die verfeinerte Charakteristik passen super zur potenten Ausstattung und der progressiven Trail-Performance und machen das SL zu einem gewillten Begleiter für allerlei Touren. Klar, ein paar mehr Schweißtropfen werden fließen, aber dafür habt ihr weiterhin einen Trainingseffekt und mit dem variablen Akku-Konzept ordentlich Reichweite, um neue Trails zu erkunden. Das zugehörige Software-Interface ist intuitiv zu bedienen und bietet euch coole und praktische Features für euren Trail-Alltag, ohne dabei gleich mit einem riesigen Display oder einer Million Kabel zu nerven. Auf dem Trail selbst stehen euch die Türen – äh Linien – offen und egal ob ihr Einsteiger, alter Hase oder Trail-Künstler seid: Das Levo SL beglückt euch mit einem intuitiven Handling, hohem Wohlfühleffekt, dem vielfältigen Fahrwerk – und das allerwichtigste: einer Menge Spaß! Damit hat es gekonnt den Titel seines analogen Bruders übernommen und wir würden auf der Suche nach einem allroundfähigen Trail-Bike direkt zum neuen Levo SL greifen.

Das Fazit zum neuen Specialized Turbo Levo SL 2023

Draufsetzen und Wohlfühlen ist die Devise des neuen Specialized Turbo Levo SL 2023. Das gewohnte gute Handling in Kombination mit dem neuen progressiven Hinterbau lassen euch verspielt, schnell und mit einem dicken Grinsen über jegliche Trails fliegen. Damit euch danach der Turbo SL 1.2-Motor mit seiner magischen Hand wieder den Trail hochschiebt. In Kombination mit der potenten Ausstattung und den spaßigen Software-Features bleibt da nur noch der Preis, der uns am Kopf kratzen lässt.

Tops

  • sehr stimmiges Gesamtkonzept
  • großes Einsatzgebiet
  • hoher Wohlfühl- und Spaßfaktor
  • viel Individualisierungsoption durch Software und Geometrie

Flops

  • recht kurze Sattelstütze
  • Hauptakku nicht entnehmbar

Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von Specialized.

Der Beitrag Im Test: Das neue Specialized S-Works Turbo Levo SL 2023 – Die neue Messlatte der Light-E-MTBs? erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

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