Trek Archive | E-MOUNTAINBIKE Magazine The leading E-Mountainbike Magazine Thu, 26 Dec 2024 10:00:41 +0100 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.7 Trek enthüllt das neue Rail+ und Powerfly+ 2025: mit dem brandneuen Bosch CX Motor https://ebike-mtb.com/trek-rail-2025-test/ Mon, 30 Sep 2024 13:00:42 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=141364 141364 Neuer Motor, neues Kapitel: Trek präsentiert für das Modelljahr 2025 zwei brandneue E-MTBs, beide ausgestattet mit dem neuen Bosch Performance Line CX-Motor. Die Modelle Trek Rail+ und Trek Powerfly+ sollen dabei ein breites Spektrum abdecken – von Trekking bis Trail. Mehr Infos zu den Bikes gibt’s hier!

Seit seiner Gründung 1976 hat sich der US-amerikanische Fahrradhersteller Trek kontinuierlich zu einer festen Größe in der Radsportwelt entwickelt. Mit einem breiten Sortiment, das von Rennrädern über Mountainbikes bis hin zu Kinderrädern reicht, und der Unterstützung vieler Rennteams in verschiedenen Disziplinen ist Trek international vertreten. Im E-Mountainbike-Segment bringt die Bike-Schmiede aus Waterloo jetzt – passend zur Veröffentlichung des neuen Bosch Performance Line CX-Motors – zwei neue 2025er-Modelle auf den Markt: das Trek Rail+ und das Trek Powerfly+. Die Geschwister sprechen dabei jeweils eine andere Zielgruppe an: Als vollgefedertes und potentes Bike richtet sich das Rail+ an Trail-Fahrer, die anspruchsvolle Abfahrten und technisches Gelände bevorzugen. Das Powerfly+ ist für Tourenfahrer und Abenteurer entwickelt worden, die ein vielseitiges E-Bike für den Einsatz auf und abseits der Trails suchen. Das Powerfly+ ist in einer Hardtail- sowie in einer vollgefederten Variante erhältlich. Zudem gibt es Ausstattungsvarianten mit Schutzblechen und Licht, die das Bike auch für den Alltag rüsten sollen.

Wir haben für euch eine kleine Übersicht der neuen Bikes erstellt.

Das neue Trek Rail+ 2025

Alle 8 Ausstattungsvarianten des Rail+ kommen mit neuem Bosch Performance Line CX-Motor und einem 800 Wh starken Bosch PowerTube-Akku. Dieser wird bei allen Modellen mit der Bosch Mini Remote und dem Bosch System Controller gesteuert. Das Rail+ ist auch mit dem Bosch Range Extender kompatibel.
Das Rail+ 5 und das Rail+ 8 kommen mit einem Alu-Rahmen, während das Rail+ 9.7, Rail+ 9.8 XT, Rail+ 9.8 GXS AXS und das Rail+ X0 AXS wie auch das Topmodell Rail+ 9.9 XX AXS mit Carbonrahmen ausgeliefert werden. Preislich startet das Trek Rail+ bei 5.499 € für die Version Rail+ 5 und endet bei 12.999 € für das Topmodell.

Trek Rail+ 9.9 XX AXS | Bosch Performance CX-Motor/800 Wh | 160/160 mm (v/h) | 12.999 € | Hersteller-Website

Das Topmodell ist das Trek Rail+ 9.9 XX AXS. Ausgestattet ist es mit einer RockShox ZEB Ultimate-Gabel, die 160 mm Federweg verwaltet, und einem RockShox Super Deluxe Ultimate RC2T-Dämpfer, ebenfalls mit 160 mm Federweg. Das drahtlose SRAM XX Eagle AXS-Schaltwerk sorgt für präzise Schaltvorgänge, während die SRAM MAVEN Ultimate-Vierkolbenbremsen mit 200-mm-Scheiben für starke Bremskraft sorgen. Zudem verfügt das Rail+ jetzt über ein Mullet-Laufrad-Setup (29″ vorne, 27.5″ hinten), außer bei der Rahmengröße S, wo vorne und hinten 27.5″-Laufräder verbaut sind. Das Bike wird in den Größen S, M, L und XL angeboten und geht für 12.999 € über die Theke.

Trek Powerfly+ Hardtail 2025

Das Trek Powerfly+ Hardtail gibt es in vier Ausstattungsoptionen mit einer Preisspanne von 3.299 € für das Einsteigermodell bis 4.999 € für das Topmodell. Alle kommen mit Alu-Rahmen und mit 29”-Laufrädern, nur Größe S wird mit 27,5”-Laufräder ausgeliefert. Das Powerfly+ 4 und das Powerfly+ 4EQ kommen mit einem 600-Wh-Akku. Der größere 800-Wh-Akku findet sich am Powerfly+ 6 und dem Topmodell Powerfly+ 8.

Trek Powerfly+ 8 | Bosch Performance CX-Motor/800 Wh | 120 mm (v)| 4.999 € | Hersteller-Website

Das Trek Powerfly+ 8 EU ist das Topmodell der Powerfly+ Hardtail-Serie und kommt wie alle Modelle der Reihe mit Aluminium-Rahmen, der in dieser Variante den 800 Wh starken Bosch PowerTube-Akku integriert. Aufgebaut ist es auf 29”- Laufrädern. Im Topmodell wird das neue Bosch Kiox 300-Display verbaut und der optionale Bosch Range Extender bietet die Möglichkeit, die Reichweite weiter zu erhöhen.

Mit der Shimano XT DEORE 12-Gang-Schaltung und den Shimano DEORE Vierkolbenbremsen mit 200-mm-Scheiben soll man laut Hersteller für jeden Trail gerüstet sein. An der Front arbeitet eine FOX 34 AWL-Federgabel mit 120 mm Federweg.

Trek Powerfly+ FS 2025

Die Akku-Optionen und Laufradgröße sind gleich wie bei der Hardtail-Variante. Auch das Powerfly+ Fully ist mit einem Bosch Range Extender kompatibel. Preislich startet das Powerfly FS+ bei 4.499 € und reicht bis 6.999€ für das Topmodell.

Trek Powerfly+ FS 8 | Bosch Performance CX-Motor/800 Wh | 130/120 mm (v/h)| 6.999 € | Hersteller-Website

Das Trek Powerfly FS+ 8 ist das Topmodell der Powerfly+ FS-Serie. Der 800-Wh-Akku ist im Aluminium-Rahmen integriert und wird vom neuen Bosch Performance Line CX-Motor unterstützt. Das Powerfly FS+ 8 ist mit dem Bosch Kiox 300-Display ausgestattet. An der Front gibt eine FOX Rhythm 36-Gabel 130 mm Federweg frei und am Heck arbeitet ein FOX FLOAT Rhythm-Dämpfer mit 120 mm Federweg. Das drahtlose SRAM GX Eagle AXS Transmission-Schaltwerk bietet butterweiche Schaltvorgänge, während die SRAM DB 8-Vierkolbenbremsen mit 200-mm-Scheiben den Fahrer sicher zum Stehen bringen sollen.

Die neuen Trek E-Mountainbike-Modelle decken ein großes Einsatzspektrum ab. Mit den vielen Ausstattungsvarianten soll das Powerfly+ für Trekking und Touren bestens gerüstet sein. Das neue Rail+ richtet sich laut Trek an sportliche Fahrer, die viel im technischen Gelände unterwegs sind – wir sind gespannt, wie das neue Mullet-Laufrad-Setup die Performance des Bikes beeinflusst. Beide Bikes sehen vielversprechend aus und wir hoffen, dass wir sie bald zum Testen in die Finger bekommen, um sie über Trails und lange Strecken zu jagen. Wir werden euch berichten!

Für mehr Informationen besucht trekbikes.com

Der Beitrag Trek enthüllt das neue Rail+ und Powerfly+ 2025: mit dem brandneuen Bosch CX Motor erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 E-Mountainbikes im Mega-Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-e-mtb-test/ Tue, 28 Mar 2023 14:00:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=99905 99905 30 brandheiße E-Mountainbikes, 26 Hersteller und 12 Motorsysteme treten beim größten E-MTB-Vergleichstest unserer Geschichte gegeneinander an. Die Suche nach dem besten E-Mountainbike 2023 bringt viele Überraschungen, spannende Erkenntnisse und eine nie dagewesene Marktübersicht. Hier findet ihr alles, was ihr über den E-Bike-Kauf wissen müsst und was das beste E-MTB für eure individuellen Bedürfnisse ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike 2023 können?
  2. Welcher E-Mountainbike-Fahrertyp bin ich?
  3. Unser riesiges ​​E-MTB-Testfeld: Die 30 spannendsten E-Mountainbikes auf dem Markt
  4. Die Motorsysteme der getesteten E-Mountainbikes, ihre Features und Funktionen im Überblick
  5. Wie und wo haben wir die E-Mountainbikes getestet?
  6. Unser E-Mountainbike-Vergleichstest in Zahlen
  7. Worauf kommt es beim Kauf eines E-Mountainbikes an?
  8. Die Tops und Flops in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest
  9. Ein Überblick über alle E-Mountainbikes im Vergleichstest
  10. Das beste E-Mountainbike 2023: Das Orbea WILD M-LTD 2023
  11. Unser Kauftipp: Das RADON DEFT 10.0 750 2023
  12. Weitere spannende Kaufempfehlungen aus unserem Testfeld

Habt ihr beim letzten Flug in den Urlaub schon mal überlegt, welche Funktionen die unzähligen Knöpfe und Regler im Cockpit des Fliegers eigentlich haben? Ähnlich verlockend in puncto Urlaub und Freizeit, aber auch genauso komplex ist der momentane E-Mountainbike-Markt mit seiner schieren Masse an Produkten, irreführenden Kaufargumenten und vermeintlichen Innovationen. Die Übersicht geht hier schnell verloren und die richtige Kaufentscheidung zu treffen, ist fast unmöglich – falls man überhaupt eine trifft. Das richtige E-Mountainbike für sich zu finden, ist so herausfordernd wie noch nie. Und nichts ist frustrierender, als sein teuer verdientes Geld in das falsche Bike zu investieren, das vielleicht gut aussieht oder ein Schnäppchen ist, aber nicht zum eigenen Anspruch und Einsatzgebiet passt oder einfach nicht zuverlässig funktioniert.

Aber long story short: Wir haben uns monatelang sprichwörtlich den A**** aufgerissen und den größten und vielfältigsten E-Mountainbike-Vergleichstest, den es je gab, auf die Räder – äh Beine – gestellt. Herausgekommen ist eine riesige Marktübersicht mit allen wichtigen Informationen, spannenden Erkenntnissen und vor allem einer klaren Kaufberatung. Während ihr diese Zeilen lest, stoßen wir nicht nur auf den Abschluss dieses riesigen Projekts an – es füllt ganze 202 DIN A4-Seiten –, sondern feiern zeitgleich unser 10-jähriges Jubiläum als E-MOUNTAINBIKE Magazin. Und wenn wir rückblickend eins gelernt haben, dann ist es der Fakt, dass offensichtliche Eckdaten aus irgendwelchen Ausstattungslisten und Geometrie-Tabellen wenig über die Gesamt-Performance und die Funktionalität des Bikes verraten, und dass es auf ganz andere Faktoren ankommt.

Bei diesem Vergleichstest hatten wir ein klares Ziel vor Augen: Eine gigantische Marktübersicht und vollumfängliche Kaufberatung zu schaffen, um nicht nur Vergleiche von ähnlichen Modellen zu ziehen, sondern eine Einordnung ins große Ganze zu ermöglichen. Dazu sind 30 E-Mountainbikes mit 12 unterschiedlichen Motorsystemen gegeneinander angetreten und haben erneut gezeigt, welche Vielfalt und Kombinationsmöglichkeiten der heutige E-Mountainbike-Markt bietet. Unterschiedliche Akku-Konzepte, Range Extender, individuelle Software-Lösungen und eigens entwickelte Apps, die Integration von Alltags-Features, unterschiedlichste Geometrien, Komponenten und und und. Wir könnten ewig weitermachen, aber stattdessen konzentrieren wir uns aufs Wesentliche und verraten euch, worauf ihr beim E-MTB-Kauf achten müsst, worauf es ankommt und wie ihr das richtige Bike für euch findet.

Was muss das beste E-Mountainbike 2023 können?

Es herrschen viele Irrglauben, Fehlannahmen und Missverständnisse darüber, was ein gutes E-Mountainbike ausmacht. Wer nicht richtig informiert ist, rennt primär mal der Frage nach dem besten Motor, dem größten Akku und verführenden Werbebotschaften hinterher, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, was er eigentlich wirklich braucht. In unserer jährlichen Leserumfrage – die als die größte und repräsentativste Umfrage in der E-Mountainbike Welt gilt – beantworten über 12.000 Teilnehmen jedes Jahr bis zu 90 Fragen und verraten uns Schwarz auf Weiß, was für euch wirklich zählt. Mit diesen wertvollen Ergebnissen wissen wir zum einen, wie, was und wie lange ihr fahrt, zum anderen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt, was euch interessiert und wie ihr tickt. So können wir nicht nur unser vielfältiges Testfeld, sondern auch unsere Testkriterien perfekt auf eure Bedürfnisse anpassen. Es ist übrigens bereits wieder Zeit für unsere neue Leserumfrage und wir würden uns natürlich riesig über euer Feedback freuen! So können wir weiterhin die Branche vorantreiben und wissen genau, was ihr in der Zukunft nicht nur lesen, sondern auch fahren wollt.

Das beste E-Mountainbike vereint eine gute Ausstattung, Geometrie und Kinematik mit einem passenden Motorsystem und Software. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – und das gilt auch fürs E-MTB. Nicht einzelne Parameter, sondern das harmonische Zusammenspiel aller Komponenten ist wichtig. Und natürlich auch das Design, praktische Features, der verfügbare Service und Detaillösungen spielen eine ausschlaggebende Rolle. Viele beurteilen Bikes auf einer kurzen Testfahrt oder anhand von Datenblättern und Geometrie-Tabellen – aber nicht wir, deshalb haben wir auch einen zukunftssicheren Job: Bikes testen und in den Gesamtkontext eingliedern kann keine künstliche Intelligenz – oder habt ihr ChatGPT schon mal Trails surfen sehen?

Das beste E-Mountainbike 2023 vereint vermeintlich gegensätzliche Einsatzgebiete und Bedürfnisse und ist als ultimativer Allrounder jeder Art von Trail-Aufgabe gewachsen: Es muss auf Trails mit einem intuitiven Handling, einer gelungenen Balance aus Agilität und Laufruhe sowie hohem Fahrspaß glänzen. Aber auch auf langen Touren und Uphills soll es ausreichend Langstreckenkomfort, ein effektives, aber dennoch komfortables Fahrwerk sowie gut dosierbare und gleichzeitig kraftvolle Motorunterstützung liefern. Der beste Allrounder bietet zudem ein schönes Nutzererlebnis durch hochwertige Detaillösungen. Dazu zählen auch vielfältige Software-Produkte und Connectivity-Lösungen und Hilfe beim Setup oder dem Service. Auch variable Akku-Konzepte und die Option, die Motorleistung auf seine Bedürfnisse anzupassen, bringen offensichtliche Vorteile. Klingt utopisch, alles unter einen Hut zu bringen? Stimmt. Aber es gibt zu unserem Glück einige wenige E-Mountainbikes, die all das können und damit wirklich herausragende Investitionen sind, und die wir auch ohne zu zögern unseren besten Freunden empfehlen würden. Klar ist aber auch, dass das beste E-Mountainbike 2023 zwar für den Großteil aller Leser die beste Wahl ist, manche von euch jedoch auch ganz spezielle Anforderungen haben und dadurch eventuell einer der Spezialisten im Test für sie noch treffender ist. Aber keine Sorge, mit unserem ganzheitlichen Bewertungsansatz und unserer persönlichen Kaufberatung wird jeder in diesem Vergleichstest fündig und ein passendes Bike für sich und seine Anforderungen finden.

Welcher E-Mountainbike-Fahrertyp bin ich?

Bevor wir jetzt im Turbo-Modus in die Tiefen dieses Vergleichstests eintauchen, ist es wichtig, dass ihr eure persönlichen Bedürfnisse kennt und wisst, was ihr braucht. Dazu solltet ihr euch unsere persönliche Kaufberatung zu Hilfe nehmen. Sie bietet euch mit der Beantwortung von ein paar simplen Fragen eine Hilfestellung für eure Kaufentscheidung und stellt neben konkreten Bike-Empfehlungen auch weitere für euch spannende Artikel zur Auswahl.

Unser riesiges ​​E-MTB-Testfeld: Die 30 spannendsten E-Mountainbikes auf dem Markt

In unserem Testfeld treten 30 aktuelle E-Mountainbikes von 26 unterschiedlichen Herstellern im direkten Vergleich gegeneinander an. Dabei kommen 12 unterschiedliche Motorsysteme zum Einsatz, die teils das Doppelte an Drehmoment verglichen zu anderen Kandidaten zur Verfügung stellen. Zumindest auf dem Papier ;). Von 40 Nm bis 95 Nm ist alles verbaut und dabei in ganz unterschiedliche Konzepte verpackt. Doch von den reinen Zahlenwerten sollte man sich nicht blenden lassen. Die Unterschiede, wie, in welchen Situationen und ob die ganze Power auf den Trail gebracht wird, sind sehr groß! Auch die Akkukapazität der Bikes ist völlig unterschiedlich und bewegt sich von zarten 250 Wh bis hoch zu bärenstarken 800 Wh. Was jedoch nicht heißt, dass mehr Kapazität auch mehr Reichweite bedeutet. Denn wie beim Auto muss auch hier der unterschiedliche Verbrauch der Motoren und ihr jeweiliger Effizienzbereich berücksichtigt werden, der wiederum vom Fahrer, dessen Fahrweise und Trittfrequenz abhängig ist. Unter den 30 E-Mountainbikes tummeln sich auch 9 Light-E-Mountainbikes der neuesten Generation und mischen das Feld ordentlich auf. Das erklärt auch den massiven Gewichtsunterschied von über 11 kg zwischen dem schwersten und leichtesten Bike im Testfeld. Die leichtesten wiegen knapp 16 kg – ob sie deshalb auch gut (auf dem Trail) funktionieren, steht aber auf einem anderen Stern.

Die krasse Entwicklungsgeschwindigkeit im E-Mountainbike-Markt lassen sich die Hersteller jedoch auch bezahlen und das teuerste Bike im Test kostet stolze 15.999 €. Dafür kann man easy einen neuen Kleinwagen kaufen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich darüber im Klaren zu sein, ob man sein Geld an der richtigen Stelle investiert. Aber keine Sorge: Die Preisspanne im Test ist groß und fängt bereits bei 6.699 € an. Spannend: Manche Bikes sind in Sachen Fahrspaß und -leistung auf Augenhöhe mit teils doppelt so teuren Modellen. Wem die Preise immer noch zu hoch sind, der kann hier auf jeden Fall trotzdem weiterlesen, denn die meisten Erkenntnisse und Tipps sind auch so für eure Kaufentscheidung essenziell und wir fliegen bereits wieder über die Teststrecken, um euch in naher Zukunft einen Vergleichstest mit günstigeren E-Mountainbikes zu präsentieren.

Bike Motor-System Motor-Power [Nm] Akku-Kapazität [Wh] Gewicht [Kg] Preis
Berria Mako Hybrid GT LTD Polini E-P3+ MX 90 720 21,8 12.199 €
BULLS SONIC EVO EN-SL 1 Shimano EP801 85 750 22,1 6.699 €
Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 Bosch Performance Line CX 85 750 26,0 8.999 €
FLYER Uproc X 9.50 Panasonic GX Ultimate Pro FIT 95 750 24,8 11.299 €
FOCUS SAM² 6.9 Bosch Performance Line CX 85 750 27,1 7.899 €
FOCUS JAM² 6.9 Bosch Performance Line CX 85 750 26,0 7.399 €
FOCUS JAM² SL 9.9 FAZUA Ride 60 60 430 19,36 8.499 €
Forestal Siryon Diōde BAFANG EonDrive 60 360 19,24 14.899 €
GIANT Trance X Advance E+ LTD GIANT SyncDrive Pro 2 85 800 23,5 12.799 €
Haibike LYKE CF SE FAZUA Ride 60 60 430 18,6 10.999 €
Ibis Oso Bosch Performance Line CX 85 750 24,3 12.498 €
KTM Macina Prowler Exonic Bosch Performance Line CX-R 85 750 25,2 11.999 €
MERIDA eONE-SIXTY 975 Shimano EP8 85 750 25,3 7.249 €
Mondraker Crafty Carbon XR LTD Bosch Performance Line CX-R 85 750 23,4 11.999 €
Moustache Samedi 29 Game 11 Bosch Performance Line CX 85 750 24,5 8.999 €
Orbea Rise M-Team Shimano EP801 RS 60 540 18,8 9.497 €
Orbea WILD M-LTD Bosch Performance Line CX-R 85 625 22,5 11.229 €
Pivot Shuttle SL Pro X01 FAZUA Ride 60 60 430 18,7 10.999 €
Pivot Shuttle LT Team XTR Shimano EP8 85 756 22,9 12.199 €
RADON DEFT 10.0 Bosch Performance Line CX 85 750 24,7 6.799 €
ROTWILD R.X735 ULTRA Shimano EP8 85 720 21,2 12.499 €
Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV Shimano EP8 85 720 22,1 12.999 €
SCOTT Lumen eRIDE 900 SL TQ HPR 50 50 360 16,0 15.999 €
SIMPLON Rapcon Pmax TQ TQ HPR 50 50 360 19,4 12.999 €
Specialized Turbo Levo Expert Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned 90 700 22,9 10.700 €
Transition Repeater AXS Carbon Shimano EP8 85 630 22,5 12.399 €
Thömus Lightrider E Ultimate Maxon BIKEDRIVE AIR 40 250 16,1 11.690 €
Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS TQ HPR 50 50 360 18,9 14.499 €
UNNO Mith Race Bosch Performance Line CX 85 750 22,7 10.795 €
Yeti 160E T1 Shimano EP8 85 630 23,5 14.490 €

Einzelne Eckdaten und Werte sagen wenig über den Charakter und die Besonderheiten eines E-MTBs aus. Deshalb geben wir euch zur obenstehenden Tabelle hier noch ein paar Worte zu jedem Bike in diesem Vergleichstest, damit ihr bereits einen groben Überblick über unser Testfeld erhaltet. Fangen wir mit einem Klassiker unter den E-Mountainbikes an. Das Specialized Turbo Levo Expert gehört ohne Frage zu den beliebtesten E-Mountainbikes auf dem Markt und galt seit der ersten, 2015 vorgestellten Generation als Vorreiter bei der Integration und einem ganzheitlichen Entwicklungsansatz. Das hat sich auch mit der neuesten Generation, die 2021 vorgestellt wurde, nicht geändert. Specialized setzt aufs Ganze und entwickelt nicht nur ihr Bike, sondern auch ihren eigenen Motor und die zugehörige Software, was klare Vorteile im Zusammenspiel bringt. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Einen ähnlich ganzheitlichen Entwicklungsansatz verfolgt die junge und noch wenig bekannte Boutique-Brand Forestal. Wer bislang nicht von der Firma aus Andorra gehört hat, weiß spätestens nach dem futuristischen Anblick des Forestal Siryon Diōde, was Sache ist. Das Light-E-MTB setzt auf einen Custom BAFANG EonDrive-Motor und eine eigene Software. Obendrein gibt es noch ein Touch-Display – ja, ihr habt richtig gelesen – im Oberrohr. Sieht so die Zukunft von E-Mountainbikes aus?

E-MTBs mit exklusiven oder besonderen Motorsystemen gibt es zahlreiche in diesem Testfeld. Auch im GIANT Trance X Advance E+ LTD steckt mit dem GIANT SyncDrive Pro 2 ein eigener, auf dem Yamaha PW-X3 basierender Motor, der noch dazu mit einer 800-Wh-Batterie kombiniert wird und so die größte Kapazität im Testfeld zur Verfügung stellt. Obendrein setzt GIANT auf das elektronische FOX Live Valve-Fahrwerk. Aber bringt das auch wirklich Vorteile bei einem E-Mountainbike? Das Berria Mako Hybrid GT LTD gehört zweifelsohne zu den Underdogs im Test. Das goldschimmerende E-Mountainbike der spanischen Firma setzt als einziges Bike im Test auf den exotischen Polini E-P3+ MX-Motor mit stolzen 90 Nm Drehmoment und einem abgefahren großen Display im Oberrohr. Aber geht das Gesamtkonzept auf und kann es die Power auch auf den Trail bringen? Noch mehr Drehmoment – nämlich 95 Nm – liefert nur das FLYER Uproc X 9.50 mit seinem Panasonic GX Ultimate-Motor. Zudem besitzt es das sogenannte FIT-System, welches unzählige Connectivity-Features zulässt. Gute Voraussetzungen für ein gutes Testergebnis?

Die meisten E-Mountainbikes im Test setzten auf das bewährte Bosch Smart-System. Bosch bietet weltweit nicht nur eines der besten Service-Netzwerke, sondern ermöglicht den Bike-Herstellern neuerdings auch unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten von Displays, Remotes und Akkus. Das Orbea WILD M-LTD macht sich das direkt zunutze und ihr könnt im Orbea-eigenen MyO-Konfigurator nicht nur die Ausstattung anpassen, sondern auch zwischen zwei Akkugrößen wählen. Wir haben uns für den kleineren Akku mit 625 Wh entschieden. Zudem setzt das WILD auf den limitierten CX-Race Motor, der vor allem durch seine Motorabstimmung Vorteile im technischen Uphill bringt. Auch das KTM Macina Prowler Exonic – was als E-Mountainbike fürs Grobe im KTM-Line-up steht – und das Mondraker Crafty Carbon XR LTD setzen auf den stärkeren Race-Motor. Ob und welche Vorteile das für die Bikes bringt und ob sie (deshalb) zu überzeugen wissen, verraten wir euch in den jeweiligen Tests.

Das Moustache Samedi 29 Game 11 setzt zwar auf das bewährte Bosch-System, entwickelt dafür aber seinen ganz eigenen Dämpfer und verspricht magischen Grip und das Gefühl vom fliegenden Teppich. Den fliegenden Teppich verspricht das RADON DEFT 10.0 zwar nicht, schafft es aber trotzdem, direkt bei euch daheim zu landen. Mit lediglich 6.799 € liefert euch der Direktversender eine auf den ersten wie zweiten Blick sehr hochwertige Ausstattung und hat im Test für Überraschungen gesorgt. Mit dem UNNO Mith Race und seinem extravaganten Look fallt ihr bereits von Weitem auf. Dabei ist es nicht nur auf die Ferne ein Designobjekt, sondern verfeinert auch die Bosch-Integration auf ganz eigene und vor allem schicke Art und Weise. Auch das Ibis Oso setzt dank der Einarmschwinge auf eine auffällige und eigenständige Optik. Zudem kommt es bereits ab Werk mit praktischen Features wie einem integrierten Licht. Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 vermischt die Welten und besitzt neben vielen Alltags-Features wie Lichtanlage auch einen Stahlfederdämpfer, der ordentlich Potenz ausstrahlt. Auch die beiden frisch vorgestellten FOCUS-Geschwister, das FOCUS SAM² 6.9 und das FOCUS JAM² 6.9, sind bereits im Vergleichstest vertreten. Neben vielen Gemeinsamkeiten wie der Akku-Entnahme und der System-Integration wollen sie durch ihre Geometrie und Ausstattung aber ganz unterschiedliche Einsatzgebiete abdecken. Allerdings liegen die beiden Geschwister mit 27,1 kg bzw. 26 kg etwas schwer auf der Waage. Ob das stört?

Die beiden FOCUS-Vertreter haben zudem eine leichte Verstärkung mitgebracht, denn die Stuttgarter Bike-Marke kann auch auf ein neues Light E-Mountainbike im Portfolio zurückgreifen. So schafft es das schlichte FOCUS JAM² SL 9.9 auf 19,3 kg und liefert 60 Nm Drehmoment mithilfe eines FAZUA Ride 60-Motors. FOCUS ist schon vor vielen Jahren ins Light-Segment eingestiegen und gilt als Vorreiter in diesem Bereich. Ob sich das in einem ausgereiften Produkt widerspiegelt, haben wir herausgefunden. Auf den FAZUA-Antrieb setzt auch der E-Bike Pionier Haibike, der sein neues Haibike LYKE CF SE in den Test schickt. Mit dem sportivem Look und innovativer Motordrehung im Rahmen will die populäre Marke angreifen – wir haben herausgefunden, ob ihm das gelingt. Auch die Amerikaner von Pivot haben bei ihrem Pivot Shuttle SL Pro X01 das FAZUA-System integriert. Dabei waren sie nicht nur früh dabei, sondern hatten tatsächlich das erste auf dem Markt verfügbare Light-E-MTB mit diesem Motor im Portfolio. Für unseren Test haben wir das auf Trail-Performance getrimmte Modell anstelle der Top-Specs-Version ausgewählt. Wie gewohnt setzt es aber auf den straffen DW-Link-Hinterbau und edle Komponenten.

Das Thömus Lightrider E Ultimate macht seinem Namen alle Ehren und besitzt mit 40 Nm nicht nur den schwächsten Motor im Test, sondern mit 250 Wh auch den kleinsten Akku. Dazu wiegt es nur leichte 16.1 kg und lässt bereits von Weitem auf seine Cross-Country-Gene schließen. Als Meister der Integration gilt aus offensichtlichen Gründen das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL. Es sprengt mit seinen leichten 16 kg zwar nicht die Waage, aber mit 15.999 € dafür euren Bank-Account. Damit ist es das leichteste, aber auch teuerste Bike im Test und baut auf den unauffälligen TQ HPR 50-Motor. Auch das SIMPLON Rapcon Pmax TQ setzt auf dieses System, verpackt es allerdings in einer Chassis mit wesentlich mehr Federweg und Abfahrts-Fokus. Zudem hat sein analoger Bruder bereits ordentlich abgeräumt und den begehrten Titel zum besten Enduro-Bike bei unserem Schwestermagazin ENDURO abgeräumt. Der Erste zuletzt: Auch das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS setzt auf das 50 Nm starke TQ-System. Bei der Ausrichtung des EXe ist das TQ-System jedoch weniger abfahrtsorientiert als das SIMPLON. Der US-Gigant war nicht nur exklusiver Launch-Partner des TQ HPR 50-Motors, sondern auch maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Trek hat sich einige Vorteile erarbeitet, auf die die Konkurrenz keinen Zugriff hat. Ob es deshalb besser ist? Wie ihr seht, ist dasselbe Motorsystem in ganz unterschiedlichen Konzepten im Einsatz. Das wirft die spannende Frage auf: Passt der Motor zu allen Konzepten?

Das Orbea Rise M-Team gilt als Brücke zwischen den Light- und Full-Power-E-Mountainbikes, denn es besitzt einen herkömmlichen Shimano EP801-Motor, der allerdings von 85 Nm auf 60 Nm gedrosselt wurde, wie ihr am Namenszusatz „RS“ erkennen könnt. Zudem besitzt das Rise einen 540 Wh großen internen Akku und kommt durch den zusätzlichen Range Extender auf stolze 792 Wh. Das ist die zweitgrößte Akkukapazität im gesamten Testfeld, und das sogar in Kombination mit einem im Vergleich zum normalen EP8 sparsameren Motor!

Alle restlichen Bikes im Vergleichstest setzen auf die volle Power des Shimano EP8-Motors, allerdings erlaubt Shimano jedem Hersteller selbst zu entscheiden, welchen Akku er verbauen möchte, was ganz unterschiedliche Ansätze ermöglicht: Das Pivot Shuttle LT Team XTR rollt ganz nach dem Motto: Mehr Federweg, mehr Akku und mehr Spaß. Mit satten 756 Wh besitzt es unter den Shimano-Bikes auch den größten internen Akku und verspricht lange Touren. Das ROTWILD R.X735 ULTRA hingegen besitzt zwar mit 720 Wh einen etwas kleineren Akku – der dennoch viel Kapazität bietet –, ermöglicht aber durch ein super praktisches System eine verdammt schnelle Entnahme und so die einfache Nutzung eines Ersatz-Akkus. Wird es damit zum versprochenen Trail-König?

In seinem gewohnten Look mit VPP-Hinterbau und schöner Verarbeitung kommt das Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV. Es verspricht durch das kleinere 27,5”-Hinterrad mehr Agilität auf dem Trail. Aber hat es das Zeug zum Allrounder? Das Transition Repeater AXS Carbon ist ebenso wie das Yeti 160E T1 das jeweils erste E-Mountainbike der beiden amerikanischen Hersteller. Beide Bikes sind auf absolute Trail-Performance ausgelegt und entsprechend ausgestattet. Dennoch konnte sich das Yeti im letztjährigen Vergleichstest den Titel zum besten Allrounder sichern. Ob es wieder eine Chance hat oder dieses Jahr vom Thron gestoßen wird? Das MERIDA eONE-SIXTY 975 hat bereits ab Werk ein Licht und weitere Alltags-Features montiert. Zudem kommt es mit einer sehr vielversprechenden Ausstattung zu einem fairen Preis und konnte bereits einige Titel in unseren Vergleichstests abräumen. Als letzter Kontrahent rollt das BULLS SONIC EVO EN-SL 1 im Vergleichstest. Mit 6.699 € ist es das günstigste Bike im Test und kombiniert den neuen EP801-Motor mit einer Shimano XT Di2 Automatik-Schaltung. Wir haben der Schaltung auf den Zahn gefühlt und verraten euch, ob das Vorteile gegenüber herkömmlichen Modellen bringt.

Die Motorsysteme der getesteten E-Mountainbikes, ihre Features und Funktionen im Überblick

Beim Kauf eines E-Mountainbikes entscheidet man sich nicht nur für ein Bike, sprich die Chassis, sondern auch für ein Motorsystem inklusive Software, welches maßgeblichen Einfluss auf die Performance und Handhabung eures Bikes hat. Dennoch gilt: Ein Motorsystem kann nur so gut sein, wie das Bike, in dem es steckt und das zu euren individuellen Anforderungen passt. Fest verbauter oder entnehmbarer Akku, großer Akku oder kleiner mit externem Range Extender? Es gibt zahlreiche Aspekte, die weit über die Hardware des Motorsystems hinausgehen und bei vielen Systemen mittlerweile Realität sind. Dazu zählen individualisierbare oder progressive Fahrmodi, Zusatz-Features wie alarmgesicherte digitale Wegfahrsperren, GPS-Tracking, reichweitenbasierte Navigation, an die Herzfrequenz gekoppelte Unterstützungsleistung oder Nutzungsstatistiken, die sogar einen Gaming-Charakter wie etwa Sprungstatistiken haben. Die Auswahl ist groß und wird ständig wachsen, gerade deshalb sollte man sich einen Überblick verschaffen und sich im Klaren sein, was man von seinem Bike abverlangt. Neu vorgestellte Technologien leiden oft noch an Kinderkrankheiten, sind aber dafür meist auf dem neuesten Stand der Technik. Große etablierte Hersteller bieten oft ein zuverlässiges Service-Netzwerk und ihr bekommt bei Motorproblemen einfache Hilfe, dafür lehnen sie sich aber in der Entwicklung häufig weniger weit aus dem Fenster als z. B. kleinere oder agilere Player. Das Gute: Über Software-Updates lassen sich Funktionsumfänge erweitern oder manche Kinderkrankheiten im Nachhinein noch beheben, obwohl das Bike schon längst in eurer Garage steht.

Die Angebote großer namhafter Hersteller passen zwar meist für die breite Masse, aber nicht unbedingt zu euren individuellen Anforderungen. Gleiches gilt für Custom-Lösungen wie z. B. das Touch-Display am Forestal oder die Ladeport-Integrationen am Specialized. Solche praktischen und individuellen Lösungen finden sich meist nur bei Bike-Firmen, die in der Entwicklung der Motoren involviert sind und nicht auf ein geschlossenes System mit limitierenden Vorgaben seitens des Motorenherstellers setzen. Allerdings kann das dann aber in der Ersatzteilbeschaffung oder der Haltbarkeit Probleme mit sich bringen. Die Hersteller von Bikes, Komponenten und Motorsystemen müssen hier eng zusammenarbeiten, um ein rundes Gesamtpaket zu schnüren. Durch die große Bandbreite, die inzwischen angeboten wird und aus der die Bike-Marken wählen können, lässt sich diese Aufgabe immer besser lösen und die Bikes werden zunehmend auf eure individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Dennoch ist die Entwicklung eines E-Bikes wesentlich komplexer als die eines analogen Kontrahentens, und die vielen Komponenten und ein sich rasant entwickelnder Markt sorgen auch für Probleme.

Deshalb gilt: Bei E-Mountainbikes sollte man nicht nur die Performance und Funktionalität auf dem Trail betrachten, sondern auch die sekundären Aspekte abseits des Trails.

Hinweis: Bei einer so rasanten Entwicklung kommen ständig neue Software-Updates und Anbauteile wie Range Extender auf den Markt. Vieles davon löst Probleme oder erweitert das Einsatzgebiet. Allerdings können – wie die Vergangenheit gezeigt hat – damit auch neue Probleme geschaffen werden. Deshalb die Info, dass dieser Artikel auf der Informationslage im März 2023 für euch geschrieben wurde.

Im Folgenden findet ihr eine Übersicht über alle Motorsysteme, die in diesem Vergleichstest zum Einsatz kommen.

Smart System und CX Race – Das Bosch Performance Line CX-Motorsystem 2023

Das Bosch Performance Line CX-Motorsystem ist der Platzhirsch unter den Motorsystemen in unserem Vergleichstest und ist in gleich 10 der 30 Test-Bikes verbaut. Dabei setzen alle auf das 2021 eingeführte Smart System, das dem altbekannten Performance Line CX-Motor eine smartere Infrastruktur und Basis für zukünftige Features und Entwicklungen verpasst hat. Während beim Motor und Getriebe bis auf kleinere Hardware-Anpassungen das meiste beim Alten geblieben ist, wurde das Ökosystem mit Remotes und Displays komplett neu gedacht und auch der alte Kabelbaum musste einem neuen, optimierten Modell weichen. Das Smart System-Upgrade ist für euren alten Bosch-Motor leider nicht rückwärtskompatibel, aber mittlerweile immerhin der Standard für neue Bikes.

Der Motor hat weiterhin seine 85 Nm Drehmoment bei einer Kraftentfaltung von maximal 340 % im Turbo-Modus. Aber aufgepasst: Denn einige Bikes im Test setzen auf den CX-Race-Motor. Der ist der Zwillingsbruder vom Performance Line CX-Motor, nur eben mit einem Abo im Fitnessstudio: Durch angepasste Software setzt der CX-Race Motor bei gleichen 85 Nm Drehmoment bis zu 400 % Tretunterstützung frei. An der Hardware hat sich bis auf ein leicht optimiertes Innenleben aber nichts geändert.

Bosch lässt den Herstellern die Wahl, ihren Motor mit dem neuen Bosch PowerTube-Akku mit 750 Wh, 625 Wh oder 500 Wh Kapazität zu kombinieren. Dabei setzen alle Hersteller mit Bosch-Motor in unserem Vergleichstest auf den größten Akku, Außer Orbea: Die Spanier lassen dem Kunden die Wahl und haben auch unser WILD-Test-Bike auf unseren Wunsch mit dem 625-Wh-Akku ausgestattet. Die Akkus sind dabei je nach Hersteller teils mehr oder weniger einfach entnehmbar und teils fest verbaut. Mit 4,38 Kilo ist der 750 Wh große PowerTube-Akku einer der schwersten im Test und lässt das Systemgewicht zusammen mit dem eher leichten Motor mit 2,79 kg in die Höhe schießen.

Mit dem Smart System stehen den Herstellern neue Kombinationsmöglichkeiten an Zubehör zur Verfügung. Angefangen bei der immer links am Lenker angebrachten Bosch LED-Remote. Die fällt recht groß und exponiert aus und zeigt den Ladezustand des Akkus in vergleichsweise fein abgestuften 10-%-Schritten mittels eleganter Lichtbalken an. In bestimmten Farbtönen rund um das Bosch-Logo wird die gewählte Unterstützungsstufe angezeigt. Die Knöpfe bieten allesamt eine gute Haptik, könnten aber noch etwas größer ausfallen und im weiteren Abstand voneinander stehen, da man in voller Fahrt gern mal den falschen Knopf erwischt.

Für Hersteller, die auf die ausladende LED-Remote verzichten wollen, hat Bosch die Kombination aus System Controller und Mini-Remote im Programm. Der Bosch System Controller ist ein im Oberrohr integriertes LED-Display, das euch ähnlich wie die LED-Remote über leuchtende Balken und einen farbigen Leuchtring den Akkustand und die Unterstützungsstufe verrät. Die Mini-Remote sorgt für ein cleaneres Cockpit und ist funktionstechnisch aufs Mindeste beschränkt. Durch wenige, dafür aber große Tasten trifft man hier aber auch im Steinfeld vor dem Gegenanstieg noch verlässlich die richtige Taste.

Auch für Fahrer, die die Kommunikation mit ihrem Bike nicht nur auf ein paar LEDs beschränken wollen, hat Bosch die passende Lösung parat. Das hochwertige tastenlose Kiox 300-Display kann neben dem Vorbau in verschiedenen Positionen angebracht werden. Die Steuerung erfolgt hier dann ebenfalls über eine der beiden Remotes. In der neuen Menüführung findet man sich auf Anhieb zurecht und alles ist auch während der Fahrt gut lesbar. Dazu gibt es noch einige Zusatz-Features wie eine Navigationsfunktion oder die Ortungsfunktion mittels im Motor verbauten Bosch Connect-Modul. In unserem Testfeld findet sich das Connect-Modul allerdings nur im KTM Macina Prowler Exonic. Möchte man es nutzen, muss man dafür ein extra Abo abschließen. Dafür besitzen alle Bosch Smart System-Bikes ab Werk die eBike Lock-Funktion, mit der per eBike Flow App alle Motorfunktionen als Diebstahlschutz vorübergehend gesperrt werden können.

Die Bosch eBike Flow App bietet darüber hinaus einen guten Überblick über alle Funktionen und lässt sich intuitiv bedienen. Neben allerhand Informationen über das System lassen sich auch die Unterstützungsstufen nach eigenen Vorlieben anpassen. Möchte man die App nutzen, muss man sich allerdings zuerst ein Konto anlegen, danach geht die Verbindung mit dem Bike einfach von der Hand. Schwierig wird es nur, wenn mehrere Benutzer per App auf dasselbe Bike zugreifen wollen. Denn ist das Bike einmal in einem Konto hinterlegt, kann von einem anderen Konto nicht mehr darauf zugegriffen werden.

Auf dem Trail stehen euch je nach Hersteller unterschiedliche Modi zur Verfügung. Mit Tour und eMTB hat Bosch zwei dynamische Modi im Programm, die ihre Unterstützung an die jeweilige Fahrsituation anpassen. Der Tour+ Modus ist dabei die schwächere dynamische Variante und eignet sich gut zum Akku sparen oder als weniger stürmische Alternative zum eMTB-Modus für leichte Fahrer. Wie der Name schon verrät, gibt’s dann für die CX-Race-Variante noch den Race-Modus. Allgemein ist der Bosch-Motor trotz seiner auf dem Papier „nur“ 85 Nm einer der besten, effizientesten und stärksten im Test. Mit seiner smoothen Charakteristik und der großen Trittfrequenz-Bandbreite sorgt er im Uphill für Shuttle-Feeling und lässt auch den ebenfalls 85 Nm starken Shimano EP-8 Motor locker links liegen. Den Aggregaten von Panasonic, Specialized und Polini gelingt es zwar, mit der Kraft des CX-Motors mitzuhalten, allerdings können sie es nicht mit dem großen, noch kraftvolleren CX-Race-Bruder aufnehmen. Ein bereits seit Längerem unveränderter Störfaktor ist dagegen das metallische Klackern aus dem Motor. Das entsteht nur, wenn keine Leistung abgerufen wird und Kettenkräfte am Kettenblatt ziehen – zum Beispiel beim Einfedern oder wenn in Steinfeldern die Kette schlackert. Was der Leistung keinen Abbruch tut, kann besonders auf groben Trails auf Dauer etwas an den Nerven zerren.

Das Polini E-P3+ MX-Motorsystem

Das Polini E-P3+ MX-Motorsystem ist ein exotischer Kraftprotz. Das italienische Motorsystem ist in unserem Testfeld im nicht weniger exotischen Berria Mako Hybrid GT verbaut, und die Liste der Bikes, die Polini bisher mit seinem Antriebssystem versorgt, liest sich etwa so außergewöhnlich wie ein Pflanzenführer für Borneo. Mit 90 Nm Drehmoment gehört das italienische Aggregat zu den stärksten Motorsystemen im Testfeld und kann euch mit bis zu 400 % eurer eigenen Leistung unterstützen. Das Ganze gibt es bei einem Motorgewicht von 2,9 kg. Für alle, die es nicht ganz so kräftig brauchen, hat Polini auch noch den 75 Nm starken E-P3+ Motor im Angebot.

Berria kombiniert das Polini-Motorsystem am von uns getesteten Mako Hybrid GT mit einem 720 Wh großen Portapower Custom-Akku. Auch von Polini selbst sind mit 550 Wh bzw. 880 Wh Kapazität zwei Akku-Größen erhältlich, und die Italiener lassen es den Bikemarken offen, auf Drittanbieter-Akkus zurückzugreifen. Der verbaute Portapower-Akku ist – im Falle des Berria – mit einem Schloss gesichert und lässt sich einfach entnehmen. Wem die Akkukapazität nicht ausreicht, der hat auch die Möglichkeit, einen 252 Wh großen Polini Range Extender zu montieren, der an den Verschraubungen für den Flaschenhalter montiert wird. Zusammen mit dem verbauten 720 Wh Akku ergeben sich so ganze 972 Wh! Leider war dieser für den Test nicht erhältlich.

Trotz seiner vielen Power sticht der Polini E-P3+ MX-Motor im Berria Mako Hybrid GT nicht besonders hervor. Er ist nicht zu klobig geraten und auch das Unterrohr mit dem darin liegenden Akku ist für ein Full-Power-Bike eher schlank. Berria geht mit dem großen Polini-Farbdisplay einen eigenen Weg und integriert es ins Oberrohr, anstatt es am Lenker zu befestigen. Das sieht auf den ersten Blick zwar schick aus, ist mit den zwei offenliegenden Schrauben und den unterschiedlichen Spaltmaßen bei genauerem Hinsehen aber nicht perfekt gelöst. Das Display ist nicht ganz so groß wie das Touch-Display am Forestal, aber deutlich größer als das Mastermind-Display im Specialized Levo. Bei Polini war man anscheinend der Meinung, die große Fläche des Displays auch komplett ausnutzen zu müssen und hat so viele Informationen wie möglich hinein gequetscht. Der hohe Informationsgehalt mit der Anzeige von Unterstützungsstufe, Akkustand, gefahrenen Kilometern und Geschwindigkeit sowie Dynamik mit jeweils dynamischen Balken ist etwas zu viel des Guten.

Zusätzlich zur Informationsüberfrachtung ist die Menüführung im Display nicht gerade intuitiv. Wenig hilfreich ist dabei, dass Polini drei vordefinierte Unterstützungsstufen sowie zwei individuell anpassbare Unterstützungsstufen bietet, die jeweils nochmal in fünf Untermodi unterteilt sind – da rauchen die Köpfe! Insgesamt stehen euch also 25 Unterstützungsstufen zur Auswahl. Die Anpassung der Unterstützungsstufen erfolgt in der eigenen Polini E-Bike App, in der ihr euch auch die Display-Infos auf dem Smartphone anzeigen lassen könnt oder allerhand Statistiken über eure Ausfahrten und das Motorsystem abrufen könnt. Möchte man auf dem Bike durch die verschiedenen Unterstützungsstufen durchschalten, macht man Bekanntschaft mit der sehr gewöhnungsbedürftigen Remote, die nur mit zwei Knöpfen auskommt. Die ist an unserem Berria-Test-Bike zwischen Griff und Stützenremote montiert und zeigt nach unten. Um an den hinteren Knopf zu kommen, muss also der Zeigefinger von der Vorderradbremse genommen werden. Das sorgt auf dem Trail und teilweise auch schon auf Forstwegen für ungewollten Nervenkitzel beim Umschalten. Auch wenn die Remote nach oben stehend montiert wird, bleibt das Problem gleich. Allgemein ist die Bedienung des Systems mit nur zwei Tasten nicht gerade nutzerfreundlich – teilweise müssen beide Tasten sehr gut getimed gleichzeitig gedrückt werden, um zwischen Menüpunkten zu wechseln. Da wundert es nicht, dass Polini auch eine Remote mit vier Tasten anbietet.

Sitzt man auf dem Bike, zeigt das Polini E-P3+ MX-Motorsystem je nach Unterstützungsstufe verschiedene Gesichter. Im Touring-Modus wird die viele Kraft zurückhaltend freigegeben und die Beschleunigung fällt sehr vorhersehbar und sanft aus. Im Race-Modus lässt der Motor dafür ordentlich die Muskeln spielen und wird vom Sensibelchen zum Schulhofschläger. Er setzt hier sehr direkt und brachial ein, was ihm ein unnatürliches Gefühl verleiht. Der Power Output ist recht unabhängig von der Trittfrequenz und es geht immer ordentlich vorwärts. Auffällig ist dazu noch die hohe Geräuschkulisse in den oberen Unterstützungsstufen.

Das Panasonic GX Ultimate-Motorsystem

Das Panasonic GX Ultimate-Motorsystem ist der Bodybuilder im Motor-Testfeld, denn mit ganzen 95 Nm Drehmoment setzt es sich unangefochten die Drehmoment-Krone auf. Verbaut ist es in unserem Testfeld nur im FLYER Uproc X. Trotz der vielen Power sticht der Panasonic-Motor in puncto Gewicht mit 2,95 kg nicht aus der Masse an Full-Power-Motoren heraus. Kombiniert wird er im FLYER Uproc X mit einem 750 Wh großen Akku. Panasonic lässt den Herstellern bewusst die Möglichkeit, auf Akkus von Drittherstellern zurückzugreifen.

Die Bedienung des Panasonic GX Ultimate-Motorsystems erfolgt an unserem Test-Bike mit Teilen vom Systemintegrator FIT. Die im Vergleich zu den meisten anderen Remotes im Testfeld recht klobige FIT Basic-Remote am Lenker ist mit dem kleinen Joystick in der Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig. Dazu erschrickt man bei der ersten Benutzung etwas wegen dem ungewohnten Vibrationsfeedback beim Tastendruck, das sich allerdings auch abstellen lässt und durchaus deutlich macht, wann eine Verstellung vorgenommen wurde. Alternativ hat Panasonic auch eine eigene Remote im Portfolio. Die Panasonic Side Colour Display-Remote hat, wie der Name schon vermuten lässt, ein kleines Display in der Remote integriert. Das lässt sie allerdings noch etwas größer ausfallen als die ohnehin schon nicht gerade schlanke FIT-Remote. Auch das am FLYER vor dem Vorbau sehr exponierte Display kommt von FIT. Es hat sehr viele Funktionen und Anzeigemöglichkeiten, teilweise auch etwas speziellerer Art, wie z. B. ein Hangneigungsmesser oder eine Glatteiswarnung. Im Zusammenspiel mit der FIT E-Bike Control App lässt sich das Display nach eigenen Wünschen anpassen und bietet sogar eine Navigationsfunktion.

Sitzt ihr auf dem Bike, stehen euch mit dem Panasonic GX Ultimate-Motorsystem vier Unterstützungsstufen zur Auswahl. Neben drei klassischen Modi gibt es auch einen dynamischen Automatikmodus, der die Unterstützung entsprechend der Fahrsituation anpassen soll. In der höchsten Unterstützungsstufe schiebt der Motor mit hohem Durchzug ordentlich an. Auch bei niedriger Drehzahl bringt er viel Zug auf die Kette und sorgt auf Forststraßen für Shuttle-Feeling. Durch den langen Nachlauf kann man sich im technischen Uphill recht entspannt über Stufen oder sonstige Hindernisse einfach drüberschieben lassen, muss aber zum plötzlichen Anhalten auch ordentlich gegenbremsen. Der dynamische Automatikmodus agiert in der Ebene etwas abrupt und unnatürlich, ist dafür aber auf Uphilltrails in seinem Element. Hier gibt er die Pedalkraft noch etwas exakter und sensibler weiter als der stärkste Modus und die viele Power lässt sich etwas einfacher beherrschen.

Das GIANT SyncDrive Pro 2-Motorsystem

Das GIANT SyncDrive Pro 2-Motorsystem ist, wie der Name schon vermuten lässt, nur in einem Bike im Testfeld vertreten, und zwar dem GIANT Trance X Advanced E+ LTD. Basierend auf dem Yamaha PW-X3-Motor liefert das GIANT-Aggregat kräftige 85 Nm Drehmoment mit bis zu satten 400 % Unterstützung. Der 2,75 kg schwere Motor ist mit einem 800 Wh großen Akku kombiniert, dem größten im Test. Für alle, die da nochmal einen drauf setzen wollen, gibt es zusätzlich einen 250 Wh großen Range Extender. Der wird an den Verschraubungen für den Flaschenhalter montiert und pusht die Gesamtakkukapazität auf ganze 1.050 Wh! Bei einer Akkukapazität von 800 Wh konnten wir uns den Range Extender für den Test allerdings getrost sparen.

Schnittstelle zwischen Mensch und Motor ist die GIANT Ride Control GO-Kontrolleinheit im Oberrohr, gepaart mit der minimalistischen RideControl Ergo 3-Remote am Lenker. Die Kontrolleinheit ist dabei kein Display, sondern zeigt die Unterstützungsstufen sowie den Akkustand jeweils durch bis zu 5 leuchtende Striche an. GIANT verzichtet darauf, als Ergänzung dazu noch ein kleines Display am Lenker zu verbauen. Die unauffällige Remote liegt bündig am linken Griff an und lässt sich so ohne große Fingerakrobatik mit dem Daumen bedienen. Allgemein ist die Bedienung des GIANT SyncDrive Pro 2-Antriebssystems recht simpel gehalten. Mit den drei Tasten kann man durch die fünf Unterstützungsstufen von Eco bis Power schalten und dazu noch den zusätzlichen progressiven Smart Assist Automatic-Modus aktivieren. Durch die sparsame Anzeige im Oberrohr wird man zwar nicht mit vielen Infos versorgt, allerdings bleibt es einem auch erspart, sich durch unübersichtliche Zwischenmenüs zu klicken, und der minimalistische Funktionsumfang der Remote ist voll ausreichend. Alle, die sich doch noch etwas mehr Informationen wünschen, können diese in der eigenen RideControl App abrufen. Hier lassen sich auch die Tasten der Remote frei belegen.

Im Sattel merkt man direkt, dass der GIANT SyncDrive Pro 2-Motor ordentlich Power mitbringt. Während er sich deutlich kraftvoller als der Shimano EP8-Motor anfühlt, kann er allerdings nicht ganz mit dem Punch eines Bosch CX-Motors mithalten. Seine Kraft entfaltet der GIANT SyncDrive Pro 2 im Power-Modus sehr direkt. Damit kommt man auch an steilen Rampen, wenn man mal zum Stehen gekommen ist, wieder vom Fleck, allerdings muss man darauf vorbereitet sein, dass man einen guten Schub nach vorne bekommt. Allgemein geht der Motor nicht gerade sparsam mit seiner Kraft um und fällt eher unter die Rubrik „Grobian“. Im dynamischen Smart Assist Automatic-Modus setzt die Kraftentfaltung deutlich zögerlicher und später ein als im vergleichbaren E-Mountainbike-Modus von Bosch. Dadurch ist der GIANT-Motor in diesem Modus beim Anfahren deutlich zurückhaltender und sieht beim Ampelstart nur noch die Rücklichter der Bosch-Bikes. Auch für den technischen Uphill fehlt ihm im Automatikmodus der Bumms, hier haben wir den Power-Modus bevorzugt.

Das Specialized 2.2-Motorsystem

Das Specialized 2.2-Motorsystem wurde in Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller Brose entwickelt und basiert auf dem Brose Drive Mag S-Motor. Specialized hat im Vergleich zu den meisten anderen Herstellern ein tiefgreifendes Motorsystem-Know-how und will auch die Hoheit über das Motorsystem besitzen. Deswegen wird hier viel Wert auf eine ganzheitliche Herangehensweise gelegt, bei der möglichst viel aus der eigenen Hand beigesteuert wird, um für eine bestmögliche Vernetzung, eine bessere Userexperience und möglichst geringe Abhängigkeit von den Motorherstellern und ihren Entwicklungsgeschwindigkeiten bzw. -zyklen zu sorgen. Dafür scheut das kalifornische Unternehmen keine Aufwände und hat ein rund 70-köpfiges Team im Schweizerischen Cham, das sich nur um die E-Sparte kümmert! Dass das voll aufgeht, haben bereits zahlreiche Tests gezeigt, und auch dieses Jahr ist das Specialized Levo mit dem 2.2-Motorsystem wieder vorne mit dabei, doch dazu an anderer Stelle mehr. Mittlerweile gehört das bereits zwei Jahre alte System zu den alten Hasen im Test, was sich v. a. hardwareseitig bei den Proportionen bemerkbar macht. Besonders der Tretlagerbereich rund um den Motor fällt hier recht klobig aus. Mit 90 Nm Drehmoment gehört der Motor der Kalifornier zu den Kraftpaketen im Test und muss sich im Drehmoment-Quartett nur dem 95 Nm starken Panasonic GX Ultimate-Motor geschlagen geben. Die viele Power geht mit einem Motorgewicht von 2,98 kg einher. Mit 700 Wh Kapazität fällt der entnehmbare Akku weder besonders groß noch klein aus. Für die Entnahme muss nur eine Schraube mit dem im Steuerrohr integrierten SWAT-Tool gelöst werden, und schon kann man den Akku nach unten aus dem Unterrohr ziehen.

Specialized bietet rund um den 2.2-Motor ein ganzes Ökosystem, das so harmonisch funktioniert wie ein intaktes Korallenriff. Das Gehirn des Bikes ist im Oberrohr integriert und hört auf den Namen Mastermind. Specialized war einer der ersten Hersteller, der ein Display im Oberrohr integriert hat, und ist damit Vorreiter für eine ganze Riege an Bikes, die jetzt nachziehen. Das kleine und schlanke Farbdisplay kann alle relevanten Infos anzeigen, die man auf der Fahrt so braucht. Und noch dazu kleine Spielereien, wie die aktuelle Höhe, GPS-Daten oder die Anzahl und Weite der letzten Sprünge – hier gibt es also statt großer Geschichten über die neuesten Airtime-Heldentaten nur noch nackte Fakten! In der Specialized Mission Control App kann die Anzeige im Mastermind-Display noch weiter den eigenen Vorlieben angepasst werden. Dazu lassen sich hier auch die Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo in Sachen Unterstützung, maximale Power und Beschleunigung nach eigenem Gusto konfigurieren. Auch die Verbindung mit z. B. einem Pulsgurt oder einem zusätzlichen Fahrradcomputer ist möglich. So könnt ihr die Smart Control-Funktion verwenden, die basierend auf eurer Herzfrequenz die Unterstützungsstufe anpasst. Die App ist sehr klar strukturiert und die Bedienung auch ohne Informatikstudium intuitiv. Die Remote, mit der sich das System unterwegs steuern lässt, fällt recht minimalistisch aus, bietet für den Trail-Einsatz aber alle wichtigen Funktionen. Sie ist mit dem linken Daumen einfach zu bedienen und gibt gutes haptisches Feedback.

Für den Trail stehen euch wie bereits erwähnt die drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Turbo zur Verfügung, die ihr alle individuell anpassen könnt. Ein super praktisches und von uns oft verwendetes Feature ist die Micro Adjust-Funktion, die eine Feinjustierung der Motorunterstützung in 10-%-Schritten zulässt und leicht zu aktivieren ist. Sie eignet sich wunderbar zum Akku sparen, oder um euer Anstrengungs-Level genau am richtigen Punkt zu halten. Auf dem Weg zum Trail-Einstieg sorgt das Specialized 2.2-Motorsystem mit seinen 90 Nm Drehmoment bergauf für Shuttle-Feeling. Der Motor ist dabei ähnlich kraftvoll wie der Bosch CX-Race, hat aber etwas weniger Kick. Dafür setzt die Unterstützung nicht zu plötzlich ein und die Motorpower ist einfach zu dosieren. Schwankende Trittfrequenzen bringen den Motor nicht aus der Ruhe und der großzügige Nachlauf macht sich an Stufen oder Hindernissen positiv bemerkbar. Damit ist +er ein sehr angenehmer Begleiter für technische Uphills. Aber auch im Downhill macht er sich positiv bemerkbar, und zwar damit, dass er absolut leise ist!

Das maxon BIKEDRIVE AIR-Motorsystem

Das BIKEDRIVE AIR-Motorsystem ist der erste E-Bike-Antrieb des Elektromotorspezialisten maxon. Bevor die Schweizer angefangen haben, Bikes mit ihren Motoren auszustatten, sind bereits Marsrover mit maxon-Motoren über den roten Planeten gecruist. In unserem irdischen Vergleichstest ist das maxon-Motorsystem nur im Light-E-Mountainbike Thömus Lightrider E Ultimate anzutreffen. Auch sonst ist der mit nur 1,9 kg ziemlich leichte Motor noch sehr selten anzutreffen und wird bisher in nur wenigen Bikes verbaut. Mit nur 40 Nm Drehmoment ist er der schwächste Motor im Testfeld. Der Akku des Motorsystems ist fest im Unterrohr verbaut. Je nach persönlicher Vorliebe oder Ansprüchen hat man allerdings die Wahl zwischen einem Akku mit 250, 360 oder 426 Wh. Beim von uns getesteten Thömus Lightrider E Ultimate war ein 250 Wh großer Akku verbaut, für den maxon eine Ladezeit von 3,5 Stunden bis zur vollständigen Ladung angibt. Dazu gibt es noch einen Range Extender mit 250 Wh. Der wiegt 1,4 kg und kann im mitgelieferten maxon-Flaschenhalter fixiert werden. Allerdings war er für unseren Test nicht verfügbar.

Der schlanke Akku mit dem kleinen und leichten Motor ermöglicht es, das Antriebssystem relativ unauffällig in ein Bike zu integrieren. Am Lightrider E Ultimate verrät von der Seite nur der leichte Hockeyschläger-Knick, dass es ein E-Mountainbike ist. Gesteuert wird das Antriebssystem von einer gut ins Gesamtbild passenden, minimalistischen Alu-Remote. Die ist sehr schön verarbeitet und eine der unauffälligsten Remotes im Test. Ähnlich wie die FAZUA Ring Remote funktioniert sie ebenfalls durch einen ringförmigen Regler, der nach oben und unten geschoben werden kann. Die Bedienung ist intuitiv und erfüllt ihren Zweck. Etwas auffälliger als die Remote ist dagegen die im Oberrohr integrierte Kontrolleinheit. Die zeigt den Akkustand über leuchtende Striche in acht Stufen an – ebenso wie die Unterstützungsstufen, die auch mit leuchtenden Balken visualisiert werden. Das ist nicht ganz so schick gelöst wie das TQ-Display, aber auch nicht ganz so rudimentär wie die FAZUA LED HUB. Via Bluetooth und ANT+ LEV bietet die Kontrolleinheit außerdem eine Schnittstelle für die meisten gängigen Fahrradcomputer und die maxon Connect App. Dadurch könnt ihr euch während der Fahrt Informationen wie den Akkustand im Fahrradcomputer anzeigen lassen oder in der App die drei Unterstützungsstufen auf eure Wünsche anpassen.

Im Sattel stehen euch dann die Unterstützungsstufen Cruise, Push und Blast zur Auswahl. Die bieten alle ein sehr natürliches Fahrgefühl und man vergisst schnell, dass man überhaupt motorisiert unterwegs ist. Der Motor setzt sofort ein, sobald Kraft auf das Pedal kommt, was unnatürliche Verzögerungen vermeidet. Dazu ist man mit dem maxon BIKEDRIVE AIR-Motorsystem so gut wie geräuschlos unterwegs – alles, was man hört, sind vielleicht noch Kuhglocken in der Ferne. Der stärkste Unterstützungsmodus Blast ist im Vergleich zum Eco-Modus an einem Full-Power-Bike immer noch eher ein Tischfeuerwerk als eine Leistungsexplosion. Nichtsdestotrotz ist man an steilen Anstiegen doch immer wieder überrascht, wie gut der Motor anschiebt – vor allem, wenn man ihn mal wieder vergessen hat. Trotzdem ist er noch spürbar schwächer als die Konkurrenz von TQ oder FAZUA. Mit dem maxon-Antrieb braucht man sich nicht einbilden, ohne Schwitzen zum Gipfel zu kommen. Vielmehr bekommt man etwas Rückenwind an steilen Anstiegen. Dadurch ist er nur etwas für wirklich sportliche Fahrer und nichts für den transpirationsfreien, gemütlichen Wochenendausflug zur Alm.

Das TQ HPR 50-Motorsystem

Das TQ HPR 50-Motorsystem ist der erste Minimal-Assist-Motor des bayerischen Technologie-Unternehmens – allerdings nicht der erste E-Bike-Motor – und setzt auf das patentierte Harmonic-Pin-Ring-Getriebe. Entwickelt wurde er in Zusammenarbeit mit Trek, was dem Bike-Hersteller ein exklusives Anrecht auf den Motor für 3 Monate sicherte, bevor dann weitere Hersteller wie SCOTT und SIMPLON das System verwenden durften. Zudem verwendet Trek zwar auf den ersten Blick das gleiche Display wie die Konkurrenz, setzt jedoch auf eine eigene Software inklusive eigener App. Alle HPR 50-Motoren bringen 50 Nm Drehmoment mit 300 Watt Spitze auf den Trail und können nur mit einem 360 Wh großen TQ-Akku kombiniert werden. Im Falle von Trek ist dieser sogar aus dem Rahmen entnehmbar, alle anderen Hersteller haben den 1.800 Gramm schweren Akku fest im Rahmen integriert. Durch die schmale Bauweise des Akkus sind sehr schlanke Unterrohre realisierbar. Dadurch können Bikes wie das SIMPLON oder Trek nur schwer von ihren analogen Geschwistern unterschieden werden und ermöglichen die mit Abstand unauffälligste Integration eines Mittelmotorsystems in diesem Testfeld. Denn auch der kleine Motor versteckt sich unauffällig im Tretlagerbereich. Wer mehr Reichweite möchte, kann einen zusätzlichen Range Extender mit 160 Wh im Flaschenhalter befestigen und kommt so auf eine Akkukapazität von 520 Wh.

Das zugehörige, 2 Zoll große TQ-Display ist für die Integration im Oberrohr gedacht und findet dort einen unauffälligen, aber gut sichtbaren Platz. Es zeigt euch farblos in Punkten und Ringen die gewählte Unterstützungsstufe, was allerdings zumindest zu Beginn nicht sonderlich intuitiv ist. Der Akkuladezustand wird mit 10 kleinen Balken und somit in 10-%-Schritten angezeigt. Durch doppeltes Klicken auf den Knopf unterhalb des Displays lassen sich verschiedene Ansichten durchschalten und das System an- bzw. ausschalten. Ihr habt folgende Ansichten zur Auswahl:

  • aktuell gefahrene Geschwindigkeit in km/h
  • Akkuladestand in Prozent
  • Restkilometer bei der aktuell gewählten Unterstützungsstufe
  • momentane Leistung von Fahrer und Motor in Watt

Steuern lässt sich das System über eine kleine Remote, die immer auf der linken Seite des Lenkers angebracht ist. Sie ist sehr unauffällig und mit lediglich zwei Knöpfen sehr intuitiv. An ihr könnt ihr sowohl die Unterstützungsstufen wählen als auch den Walk-Modus aktivieren oder die Assistenz ausschalten. Die Remote hat durch ihre Gummierung eine angenehme Haptik und Ergonomie und gibt durch ihr deutliches Klickgeräusch gutes Feedback.
Über die hauseigene App von TQ könnt ihr zudem die Motor-Settings anpassen und weitere Informationen auslesen.

Trek hingegen integriert diese Funktionen in ihre eigene App, in der ihr zusätzlich noch Vorschläge für ein Fahrwerks-Setup bekommt, euch via Bluetooth mit z. B. den verbauten TyreWizz-Sensoren verbinden könnt und über eine Karte die Reichweite angezeigt bekommt. All in one – cool! Zudem ist die Display-Anzeige von Trek etwas intuitiver gestaltet und zeigt euch die Unterstützungsstufen in drei großen Balken und den Akku kontinuierlich in Prozent an. Zusätzlich könnt ihr durch Umschalten noch eure Durchschnittsgeschwindigkeit und die Restreichweite anzeigen lassen, wobei man bei der Reichweite noch die Wahl zwischen Kilometern und Minuten hat.

Auf dem Trail stehen euch die drei Unterstützungsstufen ECO, MID und HIGH und ein Walk-Modus zur Verfügung. Der HPR 50-Motor ist der mit Abstand leiseste und vom Fahrgefühl natürlichste Motor im Testfeld. Durch seine etwas geringere Power und das unauffällige Ein- und Ausfädeln fühlt er sich mehr nach extremem Trainingsfortschritt statt E-Bike-Motor an. Erst beim Abschalten der Unterstützung wird einem bewusst, welche Arbeit das System eigentlich leistet. Um seine volle Leistung abzurufen, benötigt der Motor eine verhältnismäßig hohe Trittfrequenz, was den Piloten automatisch etwas ins Schwitzen bringt, allerdings zum Charakter des Motors passt. So eignet er sich besser für Uphills auf Schotterwegen als auf technischen Singletrails und nimmt euch die unangenehmen Rampen in eurer Ausfahrt ab, ohne den ganzen Trainingseffekt zu zerstören. Technische Uphills erfordern im Vergleich zum restlichen Testfeld wesentlich mehr körperlichen Einsatz und eine bewusste Gangwahl, um die benötigte Trittfrequenz für die optimale Leistungsentfaltung zu gewährleisten. Wer sich einfach nur den Berg hochschieben lassen möchte, findet am TQ keinen Gefallen. Wer jedoch nicht vollständig auf Schwitzen im Uphill verzichten möchte und ein natürliches und leises Fahrgefühl sucht, findet hier den perfekten Begleiter. Im Laufe des Tests hatten wir ein defektes Display, was jedoch kinderleicht und in Sekundenschnelle von jedermann ausgetauscht werden kann, insofern ihr Ersatz bekommt.

Das FAZUA Ride 60-Motorsystem

Das FAZUA Ride 60-Motorsystem ist bereits der zweite Minimal-Assist-Motor der Münchner Firma, die vor Kurzem vollständig von Porsche übernommen wurde. Während die erste, 2017 vorgestellte Generation noch ein System war, bei dem Akku und Motor eine Einheit bildeten und aus dem Bike entnommen werden konnte, hat FAZUA beim neuen System davon abgesehen und ihm dafür ein Extra an Power spendiert. So leistet das neue Ride 60 – wie der Name bereits vermuten lässt – 60 Nm Drehmoment und bis zu 450 Watt Spitze. Auch FAZUA setzt auf einen eigenen Akku, der entweder fest integriert oder entnehmbar im Bike untergebracht werden kann. Er bringt ein Gewicht von 1.960 Gramm auf die Waage und liefert 430 Wh Kapazität. FAZUA hat bereits einen Range Extender angekündigt, allerdings war er zum Zeitpunkt des Tests noch nicht verfügbar. Durch die längliche Form des Motors und die recht breite Batterie haben viele der Bikes ein Hockeyschläger-förmiges Unterrohr und sind leicht als E-Bikes zu entlarven. Lediglich Haibike dreht den Motor horizontal in ihr Sitzrohr und schafft so eine cleanere Integration, die allerdings auch Kompromisse bei der Einstecktiefe der Sattelstütze mit sich bringt.

Auch FAZUA positioniert ihre sogenannte LED HUB gut sichtbar im Oberrohr. Sie zeigt mit fünf kleinen LEDs die Unterstützungsstufe und den Akkuladezustand an. Allerdings lassen die fünf Punkte lediglich eine Akku-Unterteilung in 20-%-Schritten zu und die unterschiedlichen Farben der Unterstützungsstufen sind bei Sonneneinstrahlung nur schwer zu unterscheiden. Durch Hochziehen der LED HUB kommt ihr zudem an einen USB-C-Ladeport.

Auf der linken Seite des Lenkers findet sich die Ring Control-Remote von FAZUA. Sie ist leider nicht beschriftet und kann durch ihre schlechte Haptik und ihr billiges Erscheinungsbild nicht mit der Konkurrenz mithalten. Die unterschiedlichen Funktionen sind durch die dreidirektionale Bedienung steuerbar: Die Remote lässt sich hoch, runter und nach innen in „Richtung Vorbau“ drücken. So wählt ihr die Unterstützungsstufen und aktiviert den Walk- oder Boost-Modus.

Auch FAZUA bietet eine kostenlose App an, mit der ihr nicht nur eure Fahrmodi konfigurieren könnt. Hier soll der Kunde persönlich abgeholt werden: Durch Beantworten eines umfangreichen Fragenkatalogs soll der bestmöglich auf den Rider abgestimmte Fahrmodus ausgespuckt werden – top für E-Bike-Einsteiger und alle, die sich nicht gern mit dem Rumschieben von Reglern die Zeit vertreiben wollen! Wer Computern kein Vertrauen schenkt oder mehr als ein Fahrszenario regelmäßig wiederholt, kann sich auch selbst Fahrmodi konfigurieren und als Presets abspeichern. „Morgenrund hat Dreck im Mund“, „Noch schnell Bier holen“ oder „Power-Hour“ könnten sie zum Beispiel heißen, sie bleiben so auf Abruf für euch in der App gespeichert.

Für den Trail hat FAZUA bereits die kreative Arbeit übernommen und ihre drei Fahrmodi Breeze, River und Rocket getauft. Zudem könnt ihr für kurze Zeit den Afterburner – oder offiziell den Boost-Modus – aktivieren. Dieser braucht allerdings eine kurze Zeit, bis er startet, und die Dauer hängt vom Akkuladezustand und der Temperatur des Motors ab. Im Idealfall bekommt ihr so bis zu 12 Sekunden Schub, um an euren Kumpels vorbeizuziehen.
Vor allem im Rocket-Modus setzt die Unterstützung spürbar ein und schiebt euch auch bei niedriger Trittfrequenz ordentlich vorwärts. Auch technische Uphills sind mit der Power des FAZUA gut möglich, allerdings kämpft der Ride 60 noch mit einem Software-bedingten Neustart, nachdem der Nachlauf beendet ist. Solltet ihr also im Uphill kurz mit Treten aufhören müssen, werdet ihr noch ein kurzes Stück vom Nachlauf geschoben, bis ihr dann aus eigener Kraft das Bike treten müsst und der Motor nach ca. 1–2 Sekunden wieder startet und euch weiter schiebt. Das führt auch schnell mal zum Gleichgewichtsverlust oder ungewollten Stillstand – nervig! Wer hier häufiger Probleme bekommt, kann über die App die Dynamik des Motors hochstellen, was zu einem abrupten Einsetzen der Leistung führt, aber so das gefühlte Powerloch verkürzt. FAZUA arbeitet bereits an einer Lösung und verspricht ein baldiges Software-Update. In der Abfahrt ist der Motor absolut leise, allerdings gibt er beim Treten durchaus hörbare Geräusche von sich und ähnelt in der Sound-Charakteristik einem Shimano EP8-Motor. Lediglich der BAFANG-Motor im Forestal ist noch lauter. Mit seinem Charakter ist der FAZUA Ride 60-Motor deutlich näher an einem Full-Power-System dran und kann euch durchaus entspannt Richtung Gipfel schieben. Auch sportive Fahrer kommen auf ihre Kosten, insofern sie nicht zu viel Zeit auf technischen Uphills verbringen, denn hier kann der Aussetzer, wie bereits gesagt, zu Gleichgewichtsproblemen und ungewollten Stopps führen. Zudem hatten wir während unseres Tests mehrere Startschwierigkeiten, bei denen Bikes nicht angesprungen sind. Hier hilft schütteln, erneut laden, Akku abstecken oder warten … Ein Bike konnten wir in unserem Testverlauf leider gar nicht wieder zum Laufen bringen. Probleme, die FAZUA hoffentlich zeitnah durch Software-Updates in den Griff bekommt, weil Status quo (März 2023) der Kauf eines E-Bikes mit diesem Antrieb zum Glücksspiel wird.

Das Shimano EP8-Motorsystem

Das Shimano EP8-Motorsystem vom Komponenten-Riesen aus Japan ist seit 2020 auf dem Markt und an einer ganzen Reihe Bikes in unserem Vergleichstest vertreten. Mit 85 Nm Drehmoment gehört das Aggregat nicht zu den stärksten Full-Power-Motoren, dafür mit nur 2,6 kg Motorgewicht aber zu den leichtesten. Shimano selbst hat zwei Akkus für den EP8-Motor im Programm: einen mit 504 Wh Kapazität und einen mit 630 Wh. Allerdings ermöglicht es Shimano den Herstellern auch, mit Drittanbietern zusammenzuarbeiten. So kommt es, dass an einigen EP8-Bikes im Testfeld auch größere Akkus jenseits der 700 Wh zu finden sind.

In unserem Testfeld ist der EP8-Motor immer mit dem schlanken SC-EM800-Display von Shimano kombiniert. Das am Lenker neben dem Vorbau geschützt angebrachte Farbdisplay zeigt den Akkustand in einer Leiste in 20-%-Schritten an und ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar. Dazu gibt’s noch Anzeigen zur Dynamik des Motors, die mit einem wandernden Balken visualisiert werden, sowie Anzeigen zur Geschwindigkeit und der gewählten Unterstützungsstufe. Die Darstellung auf dem Display ist dabei sehr aufgeräumt und angenehm auf das Nötigste reduziert. Als Alternative ist für den EP8-Motor auch ein kleines Schwarz-Weiß-Display möglich, das in die etwas klobige SC-E5003-Remote integriert ist. Deutlich eleganter ist da die Lösung an unseren Test-Bikes mit der minimalistischen SW-EM800-L-Remote. Die sorgt für aufgeräumte Optik und überzeugt mit guter Ergonomie und Haptik. Allgemein sind auch noch weitere Display- und Remote-Lösungen aus dem Ökosystem des alten Shimano STEPS E8000-Motorsystems mit dem EP8-Motor kompatibel. Dafür braucht es dann allerdings teils verschiedene Adapterlösungen.

Die Schnittstelle zum Motor ist die Shimano E-TUBE PROJECT Cyclist-App. In ihr könnt ihr zwei Fahrprofile mit jeweils den drei Unterstützungsstufen Eco, Trail und Boost nach euren persönlichen Vorlieben konfigurieren. Für jeden Modus können dabei die Power, das Unterstützungslevel und das Ansprechverhalten angepasst werden. Im Bike-Display kann dann zwischen den Fahrprofilen gewählt werden. Die App ist klar strukturiert und lässt sich intuitiv bedienen, was euch die Anpassungen leicht macht. Auch die Kopplung mit dem Bike geht schnell und einfach von der Hand.

In der Praxis überzeugt der Shimano EP8-Motor mit seiner gutmütigen Charakteristik. Auch im Boost-Modus lässt er sich fein dosieren – beim Anfahren genauso wie beim Fahren steil bergauf. Dadurch bekommt man beim Anfahren keinen kräftigen Kick, wie man es von anderen, weniger sensiblen Motoren kennt. Obwohl er auf dem Papier dem ebenfalls 85 Nm starken Bosch Performance Line CX-Motor ebenbürtig ist, liefert er in der Praxis spürbar weniger Power. Man muss mehr Input und Kraft geben, um dem EP8-Motor die maximale Leistung und Unterstützung zu entlocken. Dadurch bietet er weniger Shuttle-Feeling, aber ein etwas sportlicheres natürlicheres Fahrgefühl. Während der Shimano-Motor bergauf noch zurückhaltend vor sich hin summt und nicht mit einer großen Geräuschkulisse auffällt, sieht das bergab anders aus: Hier gibt er besonders in grobem Gelände ein lautes Klappern von sich und ist in der Abfahrt der lauteste Motor im Test. Auch wenn sich die von uns getesteten Shimano EP8-Motoren bisher größtenteils als sehr zuverlässig erwiesen haben, ist es doch auch beruhigend zu wissen, dass ihr im Fall von Problemen auf ein sehr großes Händler- und Servicenetzwerk zurückgreifen könnt.

Das Shimano EP801- und EP801 RS-Motorsystem

Beim Shimano EP801-Motorsystem handelt es sich um einen sowohl in der Soft- als auch Hardware überarbeiteten EP8-Motor. Der 01-Zusatz bietet einen breiteren Trittfrequenzbereich, in dem der Motor mit vollem Drehmoment unterstützt, und einen FINE TUNE-Modus, um ihn noch präziser auf eure Anforderungen anzupassen. Auch eine größere Auswahl an Remotes und die Verbindung mit der neuen XT Di2-Schaltgruppe – die eine Automatik-Schaltung für den Touren-Einsatz ermöglicht –, wie am BULLS SONIC EVO EN-SL 1 ist möglich. Zusätzlich zum EP801 hatten wir auch den am Orbea Rise verbauten EP801 RS im Test. Der RS-Zusatz stammt von Orbea und sorgt – anders als man vermuten mag – für eine Drosselung der Motorleistung von eigentlich 85 Nm auf 60 Nm. Wie beim EP8 bietet Shimano auch beim 801 die Auswahl zweier Shimano-Akkus sowie die Möglichkeit, Drittanbieter-Akkus zu verbauen. Orbea macht sich das zunutze und bietet das Rise mit einem 360 Wh oder 540 Wh großen internen Akku an. Zudem haben die Hersteller so die Chance, Range Extender mit ihren Bikes zu kombinieren, was z. B. bei einem System von Bosch nicht möglich wäre.

Das Shimano EP801-Motorsystem lässt sich grundlegend mit denselben Display- und Remote-Optionen wie beim EP8 kombinieren, allerdings wurde das Sortiment hier von Shimano noch etwas erweitert. So setzt BULLS für das EVO EN-SL 1 auf dieselbe Kombination aus minimalistischer SW-EM800-L-Remote und SC-EM800-Display wie alle Bikes mit EP8-Motor im Test. Orbea weicht etwas ab und verbaut die Shimano EN-600L-Remote ohne Display. Hier gibt es eine LED, die durch fünf unterschiedliche Farben die drei Unterstützungsstufen, den Walk-Modus und einen Error-Code anzeigt. Eine zweite LED kann Rot oder Grün blinken oder dauerhaft leuchten und zeigt euch so den Akkuladezustand an – allerdings in einer verwirrenden Art und Weise und dient so eher als Not-Information. Rot blinkend signalisiert hier, dass es Zeit wird, heimzufahren. Selbstverständlich kann die Remote auch die Unterstützungsstufen hoch- wie runterschalten, den Walk-Modus aktivieren und das System an- bzw. ausschalten.

Mit der E-TUBE PROJECT Cyclist-App von Shimano können im Basic-Modus wie beim EP8-Motor Profile für die Modi Eco, Trail und Boost angelegt werden. Neu ist dagegen der FINE TUNE-Modus des EP801. Hier könnt ihr bis zu 15 Unterstützungsstufen aktivieren und konfigurieren. Auch der Akkuladezustand wird hier in Prozentpunkten angezeigt, falls es euch nach einer genaueren Info als der durch die LED an der Remote oder den 20-%-Balken im Display bedarf.

Auf dem Trail könnt ihr dann beim EP801, genauso wie beim EP801 RS, klassisch zwischen Eco, Trail und Boost oder den zusätzlich erstellten Unterstützungsstufen durchschalten. Von der Grundcharakteristik sind beide Motoren gleich, was auch nicht weiter verwundert, da der EP801 RS ja nur von der maximalen Leistung gedrosselt ist. Beide Motoren lassen sich auch im stärksten Modus noch gut dosieren und ermöglichen selbst bei schwierigen Bedingungen ein sicheres Anfahren. Und auch bei niedriger Trittfrequenz liefern beide noch spürbar Leistung und zeigen hier im Vergleich zum EP8-Motor den breiteren Trittfrequenzbereich, in dem voll unterstützt wird. So werdet ihr nach einem langen Tag entspannt den Gipfel erreichen, auch wenn ihr mit dem EP801 RS vor allem in steilen Stücken noch etwas kräftiger in die Pedale treten müsst. Technische Uphills sind mit der Power und Charakteristik des Shimano EP801 kein Problem, allerdings kommt man mit dem gedrosselten RS-Motor hier deutlich schneller ans Limit. Unter Teillast gibt der EP801 nur wenig Lärm von sich, allerdings übertrumpft er unter Volllast die Light-Konkurrenz von FAZUA etwas. Großes Manko ist das metallische Klappern in der Abfahrt, was sich auch für den EP801-Motor nicht geändert hat.

Das BAFANG EonDrive-Motorsystem

Beim BAFANG EonDrive-Motor im Forestal handelt es sich um eine etwas spezielle Lösung. Produziert wird er vom Motorenhersteller BAFANG selbst, allerdings wurde ein großer Teil der Entwicklung von Forestal durchgeführt und mit eigenen Anbauteilen und Software kombiniert. Eine mutige und beeindruckende Leistung, wenn man überlegt, dass es sich um das Erstlingswerk der noch jungen Bike-Schmiede aus Andorra handelt. Der EonDrive-Motor liefert 60 Nm Drehmoment und wird von einer eigenen und 360 Wh großen Batterie versorgt. Auch Forestal hat bereits einen 250 Wh großen Range Extender angekündigt, der zum Testzeitpunkt jedoch noch nicht verfügbar war. Als einziges E-Bike im Test besitzt das Forestal ein 3,2” großes Touch-Display, das formschön im Oberrohr platziert ist. Die Display-Sensibilität kann zwar nicht mit dem Niveau moderner Smartphones mithalten, liefert aber erstaunlich gute Arbeit und lässt sich intuitiv bedienen. Aber wehe, es kommt Matsch oder Wasser auf das Display, dann herrscht dort wirres Hin und Her und es hilft nur putzen, oder besser: Vor dem Ride unter solchen Bedingungen einfach das Display sperren und dann ist Ruhe! Das Display liefert eine immense Menge an schön dargestellten Informationen wie Akkuladezustand in Prozent-Schritten, gefahrene Distanz, zurückgelegte Höhenmeter und die aktuelle Uhrzeit. Zudem gibt es eine große Navigationskarte. Ihr könnt auch euer Training direkt aufzeichnen, denn das Forestal besitzt eine als Cockpit-Spacer getarnte GPS-Antenne, die zudem als Diebstahlschutz dient und mit einer integrierten eSIM-Karte zusammenarbeitet – cool!

Für viele dieser Funktionen müsst ihr euer Bike mit der eigenen App von Forestal verbinden. Dort erhaltet ihr zusätzliche Infos über euren Motor, die Batterie und eure Aktivitäten. Zudem seht ihr den Standort eures Bikes und könnt Kontakt zu Forestal aufnehmen. So umfangreiche Funktionen wie das Forestal-System bietet kein anderes Bike im Test.

Auch die Smart-Remote findet ihren Platz auf der linken Lenkerseite und bietet eine zusätzliche Akkuanzeige in 25-%-Schritten. Durch zwei Knöpfe könnt ihr die Unterstützungsstufen durchschalten und mit einem dritten Knopf das Bike an- bzw. ausschalten und den Walk-Modus aktivieren. Leider liefern die Gummiknöpfe keinerlei haptisches Feedback und passen nicht zum sonst so pompösen Erscheinungsbild des Forestal.

Auf dem Trail bietet auch das BAFANG-System vier unterschiedliche Unterstützungsstufen und einen Walk-Modus. Allerdings entpuppt sich der BAFANG-Motor als der lauteste im Test und gibt vor allem unter Volllast ein turboartiges Pfeifen von sich. Dafür schiebt er aber unter den Light-Motoren am stärksten an und setzt beim Anfahren mit ordentlich Rums ein. Allerdings ist die zur Verfügung gestellte Power stark von der Trittfrequenz abhängig und bei Frequenzen unter 60 Umdrehungen oder über 100 Umdrehungen kommt nicht viel Power auf dem Trail an. Glücklicherweise liefert das Display hier eine Trittfrequenzanzeige und ihr könnt euch daran etwas orientieren. Auch im technischen Uphill schiebt der Motor ordentlich den Trail rauf. Allerdings hat man bei längeren Anstiegen das Gefühl, zunehmend weniger Leistung zu bekommen, und muss so stetig mehr Eigenleistung reinstecken, um den kniffligen Uphill zu beenden. Der Nachlauf des Motors ist dynamisch geregelt. Das heißt, dass die Länge des Nachlaufs abhängig von der eingebrachten Power vor der Pedalentlastung ist. Das trägt zwar zu einem natürlichen Motor-Feeling bei, kann bei technischen Climbs aber hinderlich sein, da man hier auch häufig Nachlauf nach wenig Input braucht. Im Downhill ist der Motor absolut leise und ihr habt ausreichend Spielraum an der Kurbel, um keine ungewollten Schübe zu bekommen. Probleme hatten wir mit dem BAFANG-System keine, allerdings kann sich durch die sehr kleine Stückzahl und die vielen Custom-Lösungen der Service knifflig gestalten. In der Praxis hat das BAFANG-System einen sehr hohen Akku-Verbrauch und allein schon im eingeschalteten Zustand verliert es spürbar Akkukapazität.

Wie und wo haben wir die E-Mountainbikes getestet?

Wir geben es zu: Dieser Vergleichstest war nicht nur voller Superlative (30 heiße Bikes!), sondern auch voller gelebter Träume – und etwas Blut, müden Beinen, nächtelanger Diskussionen, intensiver Reparaturen und Ladeorgien, bis das Solarnetz zusammenbrach und auch der Generator seinen Geist aufgegeben hat. Und warum? Für tagelange Trailorgien, fürs Testing und schlichtweg, weil´s einfach geil ist! Für die primäre Testsession waren wir mit zehn Personen ganze zwei Wochen auf einer einsamen Finca mit einzigartigem Ausblick auf das Trailnetzwerk, Sonne und Meer am Horizont inklusive. Dass wir uns in den 14 Tagen mit so viel Testosteron nicht mächtig auf den Sack gegangen sind, ist schon ein Wunder und ein echtes Kompliment an unsere eingeschworene Truppe – und lag sicherlich auch an den täglichen Testrides bis zum Sonnenuntergang und dem gemeinsamen Kochen an jedem Abend. Würden wir nicht hauptberuflich Bikes testen, würde der eine oder andere im Team sicherlich ein Restaurant aufmachen – yummie!

Falls ihr euch fragt, wo wir waren: Circa eine Autostunde nordöstlich von Barcelona, in Santa Coloma de Farners, haben wir die perfekten Testbedingungen für ein so riesiges Testfeld gefunden. Das Städtchen besitzt ein riesiges und international noch recht unbekanntes Trail-Center mit unzähligen Trails. Allesamt trocken, sandig und gespickt mit Steinplatten und Wurzeln. Perfekt, um den Bikes so richtig auf den Zahn zu fühlen. Auch unsere auserkorene Teststrecke – eine Kombination aus „Dragon Khan“ und „La Llosa“ – war gespickt mit Schmirgelpapier-ähnlichen Steinplatten, Wurzelteppichen, flowigen Anliegern und losen, sandigen Kurven. Im Uphill zum Trail-Start gab es fast alles, was Untergründe so hergeben können: Breite Schotterwege mit Schlaglöchern, die einen fast vom Rad katapultieren, sobald der Koffeinspiegel mal nicht sein Level erreicht hat. Flowige Abschnitte wechseln sich hier ab mit roughen und sandigen Strecken bis hin zu technischen Passagen, die unsere Räder gerade noch so meistern konnten. Solltet ihr also mal keine Lust auf die klassischen ligurischen Ausflugsziele haben und auf der Suche nach feinen Trails sein, die ihr aus eigener Kraft erklimmen müsst, findet ihr in Santa Coloma de Farners alles, was das Herz begehrt.

Unsere E-Mountainbike-Testcrew

Peter
Ich sitze im Jahr auf mehr als 100 verschiedenen Bikes und verfolge die Entwicklung von E-Mountainbikes schon seit Jahren. Vor allem nach einem anstrengenden Arbeitstag oder um meine Hometrails aufzupeppen und sie mal umgekehrt zu fahren, eignen sich die E-Mountainbikes perfekt, ohne danach völlig fertig zu sein.
Mike
An meinen Bikes schraube ich nur selbst, denn als Racer muss ich mich voll und ganz auf das Material verlassen können und im Falle eines Problems direkt wissen, wie ich es beheben kann. Um noch mehr Zeit auf dem Bike herauszuschlagen, habe ich mir ein E-Mountainbike ins Haus geholt. Es bietet dennoch geiles Abfahrts-Potenzial, ohne dass ich mich im Uphill zu krass anstrengen muss.
Erik
Wenn ich mit meinem E-Mountainbike unterwegs bin, dann will ich genießen und eine sorgenfreie und entspannte Tour drehen und gelegentlich auf Trails abbiegen. In der Vergangenheit habe ich dabei oft auf die High-End-Modelle der Hersteller gesetzt und war mir sicher, dass das einen wirklichen Vorteil bringt und sein Geld wert ist. Inzwischen habe ich erkannt, dass es viel wichtiger ist, gut informiert zu sein und man viel Geld sparen kann, wenn man das richtige E-Mountainbike und die richtige Ausstattung für seine Bedürfnisse wählt.
Juli
Wenn ich nicht gerade im Office bin, dann bin ich auf Achse und treibe mich dort rum, wo es gutes Wetter und Sportangebote gibt. Egal, ob Klettern, Skaten oder Biken. Wenn ich auf dem Rad sitze, will ich so viel Spaß wie möglich haben, ohne Zeit im Uphill zu verschwenden. Mit einem E-Mountainbike bin ich im Handumdrehen wieder am Trail-Start und habe noch genug Power, um im Sonnenuntergang eine Runde zu bouldern.
Simon
Nach dem Aufstehen schwing ich mich erstmal auf meine Yogamatte, um danach bei einem ausgewogenen Frühstück in den Tag zu starten. Kaffee und ungesunde Ernährung sind ein No-Go für mich und wenn ich mich aufs Bike schwinge, will ich einen soliden Allrounder, mit dem ich die Trails erkunden kann. E-Mountainbikes bieten mir enorme Reichweite und vereinfachen das Erkunden. Und sollte der neue Trail dann doch mal nichts sein, ist es nicht so schlimm.
Rudi
Ich bin der Connectivity-Experte im Team von E-MOUNTAINBIKE und verbringe auch in meiner Freizeit viele Stunden in den Apps der Bike-Hersteller. Zudem kenne ich mich mit all den variablen Motorkomponenten und Zusatzfeatures der E-Mountainbikes aus. Stück für Stück kommen immer mehr Auswahlmöglichkeiten und Software-Updates hinzu und runden das Nutzer-Erlebnis ab – cool!
Philip
Ich bin neu im E-MOUNTAINBIKE-Team und auch wenn ich schon seit einigen Jahren MTB fahre, sind E-Mountainbikes für mich eine neue Welt. Die günstigeren E-Mountainbikes im Test haben es mir angetan. Sie bieten den perfekten Einstieg ins E-Business und ich Fuchs hab mir gleich zwei Akkus gekauft, damit ich den ganzen Tag shredden und noch mehr Erfahrung sammeln kann.
Felix
Ich arbeite seit ich denken kann in einem lokalen Bikeshop und habe schon so einige Bike-Probleme gelöst. Motoren und Software sind weitere Teile am Bike, die für Probleme sorgen können und vor allem unerfahrene Schrauber tun gut daran, wenn sie auf ein System mit großem Service-Netzwerk und das Wissen eines Fachhändlers zurückgreifen können.
Ania
Die meiste Zeit meiner Bike-Karriere habe ich auf Cross-Country-Rennen verbracht und durch meine berufliche Erfahrung als Gesundheits- und Ernährungscoach lege ich großen Wert auf Training und meinen Körper. Daher weiß ich, dass eine gezielte Erholung extrem wichtig für die Balance ist. Mit einem E-Mountainbike kann ich trotzdem Spaß auf den Trails haben, obwohl ich meinem Körper Erholung gönne.
Eric
Seit vielen Jahren bin ich als Mechaniker bei E-MOUNTAINBIKE tätig und war schon bei unzähligen Vergleichstests dabei. Was die Jungs und Mädels beim Testen alles zu Schrott fahren, ist immer wieder erstaunlich, aber auch erschreckend zugleich. Doch inzwischen haben viele Hersteller erkannt, dass auch die Haltbarkeit ihrer Komponenten und Systeme einen großen Teil zum Nutzer-Erlebnis beitragen und ihren Fokus auch auf die richtige Komponentenwahl und nicht nur ein möglichst geringes Gewicht mit viel Bling-Bling gelegt.

Unser E-Mountainbike-Vergleichstest in Zahlen

Zahlen haben keine Gefühle, dennoch können sie ein gutes Gefühl über Trends und Erkenntnisse bieten. Hier ein paar spannende, interessante und spaßige Zahlen, Fakten und Statistiken.

Folgende Dinge sind bei unserem Test defekt gegangen:

  • 1 Schaltauge ist abgerissen
  • 1 Display ist gebrochen
  • 3 Ketten sind gerissen
  • 12 Reifen waren platt
  • 1 Shimano-Bremshebel ist gebrochen
  • 3 FAZUA-Bikes hatten Startschwierigkeiten
  • 1 FAZUA-Bike war defekt
  • 1 Shimano-Bike war defekt
  • 1 TQ-Display ist ausgefallen
  • 3 Unterfahrschutze sind gebrochen
  • 1 Alu-Kurbel ist verbogen
  • 1 Bremshebel ist gebrochen
  • 5 Ladeports sind abgerissen
  • 2 Griffe sind kaputtgegangen

Die E-Mountainbikes im Vergleichstest:

  • 30 Bikes waren dabei
  • 11.151 € kosten sie im Durchschnitt
  • 15.999 € kostet das teuerste Bike im Test: das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL
  • 6.699 € kostet das günstigste Bike im Test: das BULLS SONIC EVO EN-SL1
  • 23 Bikes rollen auf 29”-Laufrädern
  • 7 Bikes rollen auf 29”/27,5”-Laufrädern
  • Die Bikes wiegen im Schnitt 22,1 kg
  • Das leichteste Bike wiegt 16,0 kg, ist allerdings auch das teuerste Bike im Test
  • Das schwerste Bike wiegt 27,1kg
  • 250 Wh hat der kleinste Akku
  • 800 Wh hat der größte Akku
  • 40 Nm Drehmoment hat der schwächste Motor
  • 95 Nm Drehmoment hat der stärkste Motor

Worauf kommt es beim Kauf eines E-Mountainbikes an?

Bevor ihr eurem Konto einen herben Schlag verpasst, um dann als stolzer Besitzer eines neuen E-Mountainbikes festzustellen, dass es doch nicht die richtige Entscheidung war, solltet ihr euch vorab ein paar essenzielle Fragen stellen. Denn die meisten Bikes können ihr volles Potenzial nur dann ausnutzen, wenn sie auch richtig genutzt werden. Und umgekehrt werdet ihr nur dann glücklich sein, wenn ihr ein Bike findet, das zu euch und eurem Einsatzgebiet passt.

Das richtige Gesamtkonzept ist entscheidend

Die Frage nach dem richtigen bzw. besten Motor liegt bei vielen auf der Zunge, aber es ist wie bei der Frage nach 29ern oder 650b (nur etwas komplexer): Der beste Motor ist nur so gut wie das E-Mountainbike, in dem er steckt. Umgekehrt ist das Bike aber auch nur so gut, wie das Motorkonzept erlaubt und damit den Charakter des Bikes unterstützt. Im Vergleich zu analogen Mountainbikes ist das also deutlich komplexer. Denn die Hersteller müssen mehr Faktoren – wie z. B. die Akku- und Motor-Integration und die Gewichtsverteilung der schweren Komponenten – mit teilweise gegensätzlichen Eigenschaften in einem Konzept vereinen.

Es gibt neue Möglichkeiten zu entdecken

Den ganzen Tag in der Natur verbringen? Neue Gebiete und Trails entdecken? Müde nach einem langen Arbeitstag? Nur wenig Zeit? Oder gar den Nachwuchs im Kinderanhänger durch die Natur ziehen, ohne dabei am ersten Anstieg einzuknicken? All das ermöglichen E-Mountainbikes und bieten dennoch extrem viel Trail-Spaß.

Der größte Akku bedeutet nicht zwangsläufig mehr Reichweite!

Nur, weil E-Mountainbikes über einen großen Akku verfügen, heißt das noch lange nicht, dass sie automatisch mehr Reichweite haben als Bikes mit kleinerem Akku. Denn Akkukapazität ist immer in Relation zur Motorleistung, sprich dessen Verbrauch, zu sehen. So kommt man mit kleinerem Akku evtl. genauso weit oder gar weiter, allerdings mit weniger Unterstützung, und benötigt entsprechend länger oder schwitzt eben etwas mehr.

Das meiste Drehmoment bedeutet nicht die meiste Power auf dem Trail!

Schaut man sich unseren Vergleichstest an, besitzen viele E-Mountainbikes ähnliche Drehmoment-Werte und doch unterscheidet sich die eigentliche Power auf dem Trail enorm. Denn hier zählt viel mehr als die schiere Zahl und der reine Wert des Drehmoments, der leider meist alleinstehend angegeben wird und dabei lediglich eine grobe Richtung vorgibt. Der Bosch Performance Line CX Race zeigt deutlich, was eine veränderte Software auf dem Trail ausmacht. Denn rein technisch ist er baugleich mit dem herkömmlichen Performance Line CX-Motor und beide besitzen 85 Nm. Aufgrund der veränderten Software hat der CX Race aber eine stärkere sowie aggressive Kraftentfaltung und bringt so mehr Power mit weniger Input auf den Boden. Auch der Shimano EP8-Motor besitzt 85 Nm Drehmoment, kann aber mit einem herkömmlichen Bosch CX-Motor nicht mithalten, obwohl beide Motoren auf dem Papier gleiche Werte liefern. Gleiches gilt für den gedrosselten Shimano EP801 RS, den FAZUA Ride 60 und den BAFANG EonDrive, die allesamt 60 Nm Drehmoment bereitstellen, sich aber auf dem Trail völlig unterschiedlich fahren. Auch die Trittfrequenzbandbreite – sprich der Bereich in dem der Motor all seine Power abrufen kann – unterscheidet sich enorm und viele der Motorsysteme verkraften z. B. ein zu langsames Treten mit einer Frequenz von unter 60 Umdrehungen pro Minute nicht wirklich und liefern hier nur sehr wenig Power mit einem extremen Akku-Verbrauch. Ihr seht, hier zählt viel mehr als nur Werte auf dem Papier und solche Informationen lassen sich ausschließlich auf dem Trail wirklich feststellen.

Welche Fragen solltet ihr euch vor dem Kauf eines E-Mountainbikes stellen?

Wie viel Akkukapazität braucht ihr wirklich?

Solltet ihr meistens in niedriger Unterstützungsstufe und hauptsächlich kurze Runden fahren, bedeuten große Akkus nur Mehrgewicht und kosten dadurch in der Regel Trail-Performance. Leichte Fahrer verbrauchen wesentlich weniger Akku und auch die Topografie eurer Trailrunden hat einen großen Einfluss auf den Verbrauch. Seid ihr ständig am Höhenmeter fressen oder fahrt Runden mit großen Distanzen, schadet Akkukapazität hingegen nicht. Auch technische Uphills sowie das Fahren in hoher Unterstützungsstufe oder niedriger Trittfrequenz kosten selbstverständlich einiges an Körner. Glücklicherweise bieten einige Hersteller bereits beim Kauf eine Auswahlmöglichkeit an. So könnt ihr z. B. beim Orbea WILD zwischen 625 Wh oder 750 Wh wählen, je nachdem, was ihr für eure individuellen Anforderungen benötigt. Zudem gibt es bei einigen Bikes bereits Range Extender. Damit habt ihr die Möglichkeit – je nach geplanter Ausfahrt – eure Kapazität anzupassen. Auch austauschbare Akkus, wie z. B. am FOCUS oder ROTWILD, sind eine Option, falls ihr den Aufpreis für einen Wechselakku in Kauf nehmen wollt und gleichzeitig eine Möglichkeit habt, den Akku für einen Tausch z. B. im Auto zu deponieren.

Wie anstrengend soll eure Ausfahrt werden?

Wie anstrengend eure Ausfahrt sein soll, hängt ganz von eurer gewählten Unterstützungsstufe und euren gesetzten Zielen ab. Mit einem Full-Power-E-Mountainbike müsst ihr heutzutage schon sehr lange Touren fahren, um z. B. den Akku in der niedrigsten Stufe an sein Limit zu bringen. Da viele der Full-Power-E-Mountainbikes jedoch eine niedrigere Trittfrequenz verkraften, habt ihr dabei immer noch eine recht entspannte Runde zurückgelegt und werdet von eurem Bike entspannt den Berg hochgeschoben. Anders hingegen ist es mit Light-E-Mountainbikes, die meist eine höhere Trittfrequenz benötigen – was an und für sich schon anstrengender ist – und in der niedrigsten Stufe wesentlich mehr Input vom Fahrer abverlangt. Praktisch sind hier die individualisierbaren Motor-Settings, die viele Hersteller mit ihren Apps bieten. Mit Hilfe der App könnt ihr die Unterstützungsstufe auf eure Bedürfnisse anpassen und euch praktisch aussuchen, wie anstrengend der Modus sein soll.

Welche zusätzlichen Features benötigt euer E-Mountainbike?

Möglichkeiten gibt es viele, denn die meisten Hersteller bieten bereits beim Kauf unzählige Varianten an Displays, Remotes oder zusätzlichem Zubehör an. Aber was benötigt ihr wirklich? Was ist hilfreich und was ist einfach nur unnötig? Das Gute hier ist, dass ihr das meiste auch im Nachhinein nachrüsten könnt und fortlaufend Software-Updates und Erweiterungen angeboten werden. Dennoch solltet ihr euch beim Kauf bewusst sein, wie viel ihr von eurem Display abverlangt, ob ihr z. B. eine Navigationsfunktion benötigt oder euch ein blinkendes LED-Licht ausreicht. Zudem schadet ein bereits integriertes Licht oder ein GPS-Tracker nicht und schränkt die Performance auf dem Trail nicht ein, sondern erhöht stattdessen eure Sicherheit und die eures Bikes enorm. Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit oder dem After-Ride-Bier an der ligurischen Küste. Also seid euch schon beim Kauf bewusst, was ihr braucht oder in Zukunft nachrüsten möchtet und informiert euch im Zuge dessen am besten gleich über Kompatibilität und Möglichkeiten.

Nutzt ihr euer Bike auch im Alltag?

Solltet ihr euer E-Mountainbike auch viel im Alltag nutzen, um z. B. zur Arbeit zu gelangen, solltet ihr einige Dinge beachten. Als Allererstes ist ein hoher Tourenkomfort von Vorteil, wenn ihr nicht in Attack-Position wie Lance Armstrong im Zielsprint auf der Arbeit ankommen wollt. Zudem sind bereits verbaute und mit dem Hauptakku verbundene Lichter sowie eine Navi-Funktion vorteilhaft, ohne dass die Features euch beim Wochenendtrip stören würden. Auch die Ladestruktur spielt hier eine große Rolle: Könnt ihr auf der Arbeit euer E-Mountainbike bequem neben einer Steckdose abstellen? Oder müsst ihr den Akku ständig entnehmen oder womöglich sogar im Bike abschließen? Auch die Akkukapazität ist hier relevant, falls ihr z. B. auf der Arbeit nicht laden könnt und auch den Weg zurück mit Unterstützung fahren wollt. Hat euer Trip allerdings nicht mehr als 20–30 km Distanz, solltet ihr mit den meisten Bikes in diesem Test keine Probleme mit der Reichweite haben, auch wenn ihr in der höchsten Unterstützungsstufe unterwegs seid.

Was solltet ihr bei der Handhabung eines E-Mountainbikes beachten?

Bei der Entwicklung von E-Mountainbikes werden oft Abstriche gemacht, um das Bike möglichst leicht, clean und schlank zu gestalten. Das ist nicht zwangsweise etwas Schlechtes, aber kann je nach Situation bei euch daheim zu Problemen führen. Habt ihr z. B. keine Steckdose am Abstellplatz eures Bikes, ist es von Vorteil, wenn ihr den Akku einfach entnehmen und woanders laden könnt. Andernfalls müsste das Bike beim Ladevorgang immer in eurer Wohnung oder neben eurem Arbeitsplatz stehen. Oder ihr nehmt euer E-Mountainbike in den Bikeurlaub mit und müsst dort feststellen, dass es in der Abstellgarage keine Steckdose gibt, was dann? Umgekehrt ist es nervig, wenn ihr den Akku nach jeder Ausfahrt entnehmen müsst, nur um ihn dann neben das Bike zu legen und ihn dort zu laden. Der Trend, Leitungen von Bremse und Schaltung durch den Steuersatz zu legen, schafft zwar eine cleane Optik, bringt aber auch eine knifflige und aufwendige Montage mit sich. Solltet ihr also unerfahren in der Werkstatt sein oder keinen Bock haben, den extra Zeitaufwand in Kauf zu nehmen, solltet ihr hier auf ein Bike mit klassischer Zugverlegung durch Ports am Rahmen oder mit außenverlegten Zügen setzen.

Was solltet ihr bei der Ausstattung eines E-Mountainbikes beachten?

Die perfekte Ausstattung für jedermann gibt es natürlich nicht unbedingt, aber dennoch haben einige Komponenten einen viel größeren Einfluss auf die Trail-Performance und vor allem auf eure Sicherheit. Große Bremsscheiben bringen nur ein minimales Mehrgewicht mit sich und verbessern die Standfestigkeit und Brems-Power enorm. Hier gilt: lieber größere Bremsscheiben statt auf Leichtbau getrimmte Highend-Bremsen. Das Fahrwerk hat einen großen Einfluss auf die Trail-Performance, aber auch auf euren Tourenkomfort und die Effizienz im Uphill. Hier muss es nicht immer gleich die goldene Kashima-Beschichtung sein, viel mehr solltet ihr auf die verbaute Dämpfungskartusche achten. Wir empfehlen euch eine GRIP2-Kartusche bei FOX-Gabeln bzw. eine Charger 2.1- oder Charger 3.0-Kartusche bei RockShox-Modellen. Am Dämpfer stellt ein Ausgleichsbehälter ein gutes Indiz dar, um eine gute Trail-Performance aus dem Hinterbau zu holen. Mehr aber auch nicht: Denn ein guter Dämpfer kann bei einer schlechten Hinterbaukinematik auch keine Wunder bewirken. Selbsterklärend, aber dennoch wollen wir es nochmal betonen: Vor allem bei Federelementen gilt, dass jedes Bauteil nur so gut funktionieren kann, wie es abgestimmt ist!

Fahrt ihr häufig in einer Gruppe mit Full-Power-E-Mountainbikes?

Wenn ihr euch primär in die Gesellschaft von Full-Power-E-Mountainbikern begebt, dann wird die Motorpower – sprich das Drehmoment – auch für euch entscheidend. Man will ja nicht der sein, auf den man die ganze Zeit warten muss! Ganz grob: Die höchste Unterstützungsstufe bei Light-E-Mountainbikes entspricht ungefähr der mittleren Stufe eines Full-Power-Bikes. Sollten eure Kumpels auf Full-Power-E-Mountainbikes primär in der schwächsten Stufe unterwegs sein, könnt ihr auch mit einem Light-E-Mountainbike und höherer Unterstützungsstufe mithalten. Denkt aber dran: Mehr Power verbraucht auch mehr Akku. Auf Nummer sicher geht ihr allerdings, wenn ihr euch in diesem Fall für ein Full-Power-E-Mountainbike entscheidet.

Fahrt ihr oft in einer Gruppe mit analogen Mountainbikes?

Dann kommt so ziemlich jedes Light-E-Mountainbike bzw. Motorsystem für euch in Frage, denn nach unten sind alle Möglichkeiten offen. Meist lässt sich der Eco-Modus auch zusätzlich konfigurieren und ihr könnt die Unterstützung ganz nach euren Wünschen einstellen, oder die Räder auch einfach mal ohne Unterstützung treten. Auch die Reichweite sollte mit einer solch geringen Unterstützung nicht zu einem limitierenden Faktor werden, und falls ihr doch extrem fitte Kollegen habt, geben die meisten Bikes die Option auf einen Range Extender. In der kleinsten und mittleren Unterstützungsstufe könnt ihr aus unserer Erfahrung easy mithalten und habt immer noch Reserven für das ein oder andere Überholmanöver. Bei einem Full-Power-E-Mountainbike wird es hingegen schon wieder sehr entspannt, denn selbst im Eco-Modus seid ihr euren analogen Begleitern massiv überlegen und langweilt euch vermutlich.

Die Tops und Flops in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest

Tops

Modulare Akku-Systeme ermöglichen eine zusätzliche Anpassung auf die individuellen Bedürfnisse und das Einsatzgebiet. Teilweise könnt ihr bereits beim Kauf eine Auswahl treffen oder sie bei Bedarf mit einem Range Extender erweitern.
Einige der Bikes besitzen ein extrem breites Einsatzgebiet und sind ihr Geld wert. So könnt ihr an einem Tag über die härtesten Trails ballern und am nächsten Tag bequem und sicher zur Arbeit pendeln – geil!
Nahezu alle Motorenhersteller lassen inzwischen eine Anpassung der Unterstützungsstufen zu und so könnt ihr euer Bike noch besser auf euch anpassen und dadurch z. B. Akku sparen.
Die Hersteller haben das Thema Integration auf ein neues Level gehoben und verstecken an jeder erdenklichen Stelle Werkzeug und praktisches Zubehör.
Viele der praktischen Alltags-Features – wie z. B. ein integriertes Licht – stören auf dem Trail absolut nicht. Stattdessen erhöhen sie eure Sicherheit und bringen euch auch nach einem langen Tag noch entspannt heim.
Frei Schnauze und ganz nach euren Wünschen könnt ihr bei Herstellern wie Orbea, SIMPLON und Thömus die Ausstattung bereits vor dem Kauf im Konfigurator anpassen.

Flops

Viele der Ladeports sind extrem fummelig zum Öffnen oder Schließen und gehen schnell kaputt … Das ist nervig, wenn man bedenkt, dass man eigentlich nach jeder Fahrt ran muss.
Einige der Displays sind weiterhin sehr exponiert und können bei einem Sturz oder Unachtsamkeit einfach abbrechen.
Einige der Apps bestehen aus einer wilden Mischung aus Diagrammen und Reglern und sorgen auch bei erfahrenen Nutzern für Verwirrung. Hier sollte noch nachgebessert werden.
Leider hatten wir in diesem Test eine große Menge an Bikes, die nicht sofort oder teils gar nicht mehr angesprungen sind. Darunter waren sowohl FAZUA- und TQ-Modelle, aber auch Bikes mit Shimano-Motor.
Neun Hersteller im Test verbauen Sattelstützen mit nur 150 mm Hub – bei Rahmengröße M – oder sogar noch weniger. Das schränkt eure Bewegungsfreiheit auf dem Trail ein und kostet vor allem in steilen Passagen ordentlich Sicherheitsempfinden.
Optisch Top, ergonomisch Flop – mehrere Hersteller verbauen One-Piece-Cockpits, die gut aussehen, aber sich nur sehr eingeschränkt verstellen lassen oder viel zu breit ausfallen und gekürzt werden müssen. Teils werden dann noch die Leitungen der Remote durch den Lenker geführt und machen einen Austausch unnötig schwer.

Ein Überblick über alle E-Mountainbikes im Vergleichstest

Berria Mako Hybrid GT LTD Hier geht`s zum Test
BULLS SONIC EVO EN-SL 1 Hier geht`s zum Test
Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 Hier geht`s zum Test
FLYER Uproc X 9.50 Hier geht`s zum Test
FOCUS SAM² 6.9 Hier geht`s zum Test
FOCUS JAM² 6.9 Hier geht`s zum Test
FOCUS JAM² SL 9.9 Hier geht`s zum Test
Forestal Siryon Diōde Hier geht`s zum Test
GIANT Trance X Advance E+ LTD Hier geht`s zum Test
Haibike LYKE CF SE Hier geht`s zum Test
Ibis Oso Hier geht`s zum Test
KTM Macina Prowler Exonic Hier geht`s zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 975 Hier geht`s zum Test
Mondraker Crafty Carbon XR LTD Hier geht`s zum Test
Moustache Samedi 29 Game 11 Hier geht`s zum Test
Orbea Rise M-Team Hier geht`s zum Test
Orbea WILD M-LTD Hier geht`s zum Test
Pivot Shuttle SL Pro X01 Hier geht`s zum Test
Pivot Shuttle LT Team XTR Hier geht`s zum Test
RADON DEFT 10.0 Hier geht`s zum Test
ROTWILD R.X735 ULTRA Hier geht`s zum Test
Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV Hier geht`s zum Test
SCOTT Lumen eRIDE 900 SL Hier geht`s zum Test
SIMPLON Rapcon Pmax TQ Hier geht`s zum Test
Specialized Turbo Levo Expert Hier geht`s zum Test
Transition Repeater AXS Carbon Hier geht`s zum Test
Thömus Lightrider E Ultimate Hier geht`s zum Test
Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS Hier geht`s zum Test
UNNO Mith Race Hier geht`s zum Test
Yeti 160E T1 Hier geht`s zum Test

Berria Mako Hybrid GT LTD

Berria Mako Hybrid GT LTD | Polini E-P3+ MX/720 Wh | 160/151 mm (v/h)
21,8 kg in Größe M | 12.199 € | Link zum Test

Mit dem Berria Mako GT LTD ist euch der ganz große Auftritt vor der Eisdiele gesichert. Die auffällige Optik im Zusammenspiel mit vielen prestigeträchtigen und glänzenden Parts wird nur noch durch den exotischen Polini E-P3+ MX-Motor mit großem – im Oberrohr integriertem – Display getoppt. Auf dem Trail kann es die optischen Vorschusslorbeeren allerdings nicht rechtfertigen und offenbart einige Schwächen. Im steilen und technischen Uphill bringt das Berria die vorhandene Motorpower nicht auf den Trail und wird zusätzlich bergab durch seine undurchdachte Ausstattung eingebremst. Dafür überzeugt es als komfortables und kraftvolles Tourenbike für den gelegentlichen Trailabstecher.

BULLS SONIC EVO EN-SL 1

BULLS SONIC EVO EN-SL 1 | Shimano EP801/750 Wh | 160/160 mm (v/h)
22,1 kg in Größe L | 6.699 € | Link zum Test

Obwohl es das günstigste Bike im Test ist, geht das BULLS SONIC EVO EN-SL 1 als einziges Bike mit einer automatischen Shimano Di2-Schaltung ins Rennen. Diese ist zwar ein spannendes Feature, aber nichts für den technischen Uphill. Aufgrund seiner Alltagsfeatures gemischt mit gutem Tourenkomfort ist es ein super Bike für Sparfüchse, die nur selten im Gelände unterwegs sind. Hier wird es nämlich durch sein nervöses Fahrverhalten eingeschränkt.

FLYER Uproc X 9.50

FLYER Uproc X 9.50 | Panasonic GX Ultimate Pro FIT/750 Wh | 150/150 mm (v/h)
24,8 kg in Größe L | 11.299 € | Link zum Test

Für eine ausgedehnte Gipfelmission mit kniffligen Uphill-Passagen ist das FLYER Uproc X 9.50 wie gemacht. Denn auf langen Touren mit reichlich Höhenmetern spielt es mit dem stärksten Motor im Test – dem Panasonic GX Ultimate – im technischen Uphill seine Stärken voll aus. Dazu bietet es den vollen Funktionsumfang der FIT-Systemintegration und kann mit starken Connectivity-Features glänzen. Bergab leistet es sich dafür einige Schwächen und kommt besonders unter geübten Piloten schnell an seine Grenzen.

FOCUS SAM² 6.9

FOCUS SAM² 6.9 | Bosch Performance Line CX Smart System/750 Wh | 180/170 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 7.899 € | Link zum Test

Schon von weitem ist klar, wer der Draufgänger im FOCUS-Line-up ist, denn mit Coil-Dämpfer und massiger Silhouette sieht das FOCUS SAM² 6.9 im Stand schon aus, als ob es Steinfelder zum Frühstück verspeist. Touren und einfache Uphills sind für den Adrenalinjunkie nur Mittel zum Zweck, werden aber trotzdem solide bewältigt. Bergab glänzt es mit viel Laufruhe und kann mit einem starken Fahrwerk überzeugen. Frei nach dem Motto „Heavy Metal” ist es allerdings auch mit über 27 kg das schwerste Bike im Test. Das Ganze gibt es dann noch mit guter Ausstattung zum fairen Preis.

FOCUS JAM² 6.9

FOCUS JAM² 6.9 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
26 kg in Größe L | 7.399 € | Link zum Test

Deutlich entspannter lässt es dagegen der etwas schmächtigere Bruder FOCUS JAM² 6.9 angehen. Es siedelt sich zwischen dem Light-E-MTB JAM² SL und dem Draufgänger SAM² an. Dabei kann das Bike mit anfängerfreundlichem Handling auf Touren und als Do-it-all-Bike überzeugen, ohne irgendwo wirklich aufzufallen – positiv wie negativ. Lediglich auf roughen Strecken könnte es etwas mehr Ähnlichkeiten zum SAM² vertragen. Ähnlich sind sich beide Bikes allerdings beim Gewicht: Auch das JAM² bringt stattliche 26 kg auf die Waage, was man ihm auch ansieht.

FOCUS Jam² SL 9.9

FOCUS Jam² SL 9.9 | Fazua Ride 60/430 Wh | 160/150 mm (v/h)
19,36 kg in Größe L | 8.499 € | Link zum Test

Das FOCUS JAM² SL 9.9 zeigt mit seiner schwarzen Lackierung nicht nur einen unauffälligen Look, sondern auch eine unspektakuläre Fahrweise. Das ist aber keinesfalls schlecht, denn das JAM² SL ist eben ein unauffälliger Alleskönner, der komfortable Tour-Eigenschaften für sportive Fahrer mit starker Trail-Performance kombiniert. Der grundsolide Spec, das gute Fahrwerk und das mega einfache Handling machen es zu einem Arbeitsgerät für Einsteiger und Experten gleichermaßen.

Forestal Siryon Diōde

Forestal Siryon Diōde | BAFANG EonDrive/360 Wh | 170/170 mm (v/h)
19,24 kg in Größe L | 14.899 € | Link zum Test

Als wohl futuristischstes E-Mountainbike im Test gilt das Forestal Siryon Diōde. Mit dem ersten Bike ihres noch jungen Unternehmens haben die Entwickler aus Andorra gleich ein Mammutprojekt gestemmt und eine Entwicklungstiefe an den Tag gelegt, die sich nicht einmal die größten Bike-Brands der Welt trauen. Chapeau! Das hat gezeigt, wohin die Zukunft von E-Bikes gehen kann. Ein gut funktionierendes und komplett selbst entwickeltes Touch-Display, was formschön im Oberrohr integriert ist, eine superumfangreiche App inklusive Diebstahlschutz über die versteckte GPS-Antenne im Bike und ein Motorsystem, das maßgeblich vom Bike-Hersteller mitentwickelt wurde. Zudem zeigt das Siryon auf dem Trail mal richtig, wo der Hammer hängt und gehört zu den potentesten Bikes im Test. Der extrem hohe Akku-Verbrauch, der verdammt laute Motor und die Fragezeichen in Sachen internationale Service-Struktur sind jedoch nicht wegzudiskutieren.

GIANT Trance X Advance E+ LTD

GIANT Trance X Advance E+ LTD | GIANT SyncDrive Pro 2/800 Wh | 150/140 mm (v/h)
23,5 kg in Größe L | 12.799 € | Link zum Test

Wer beim Biken gern auf Screentime verzichtet, ist mit dem GIANT Trance X Advanced E+ LTD ganz falsch bedient. Denn mit jeder Menge elektronischer Gadgets, wie dem FOX Live Valve-Fahrwerk, das sich automatisch sperrt und entsperrt, sind – zumindest um den ganzen Funktionsumfang des Bikes voll auszunutzen – drei Apps notwendig. Als einziges Bike im Test setzt es auf den sehr starken GIANT SyncDrive Pro2-Motor und kombiniert ihn mit dem mit 800 Wh Kapazität größten Akku im Test. Die sehr spezielle Geometrie mit superniedriger Front geht bergab zwar nicht auf, dafür überzeugt es als Klettermaschine mit viel Traktion, Spurtreue und massig Akku.

Haibike LYKE CF SE

Haibike LYKE CF SE | FAZUA Ride 60/430 Wh | 140/140 mm (v/h)
18,6 kg in Größe L | 10.999 € | Link zum Test

Die deutschen E-Bike-Pioniere von Haibike haben lange auf ein Light-E-Mountainbike warten lassen. Bisher waren sie eher weniger im sportiven Mountainbike-Business präsent, dennoch haben sie mit ihrem Haibike LYKE CF SE einen super Einstieg mit cleveren Lösungsansätzen geschafft. Als einziger Hersteller verbauen sie den FAZUA Ride 60-Motor hochkant im Bike und verstecken ihn so im Sitzrohr. Das kostet allerdings auch reichlich Einstecktiefe bei der Sattelstütze. Auch wenn das LYKE auf den ersten Blick sehr sportlich aussieht, muss es sich in Sachen Trail-Performance hinten anstellen. Denn im Vergleich zur Light-Konkurrenz ist es auf technischen Trails schwer zu kontrollieren und bei aggressiver Fahrweise schnell überfordert.

Ibis Oso

Ibis Oso | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/155 mm (v/h)
24,3 kg in Größe L | 12.498 € | Link zum Test

Lange wurde das Ibis Oso sehnsüchtig auf der E-MTB-Party erwartet und hat sich jetzt endlich blicken lassen. Mit seinem selbstbewussten und markanten Design liebt es den großen Auftritt und begibt sich direkt auf die Tanzfläche. Vom Äußerlichen abgesehen, hat sich Ibis allerdings nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt und setzt auf den bewährten Bosch CX Performance Line-Motor. Auf Kostümpartys ist das Ibis Oso allerdings eher ungern gesehen, da es mit nur einer Ausstattungsvariante nicht gerade wandelbar ist. Auf dem Trail ist es hingegen vielseitig und kann in vielen Situationen gut mithalten. Nur wenn es sehr sportlich über die Trails gewirbelt wird, kommt es an seine Grenzen.

KTM Macina Prowler Exonic

KTM Macina Prowler Exonic | Bosch Performance Line CX-R/750 Wh | 180/170 mm (v/h)
25,2 kg in Größe L | 11.999 € | Link zum Test

In limitierter Auflage mit 180 mm Federweg an der Front und brachialem Bosch CX Race-Motor ist das KTM Macina Prowler Exonic das Bike fürs Grobe im KTM-Line-Up. Sein muskulöses und selbstsicheres Auftreten entpuppt sich auf dem Trail aber schnell als Fassade, denn hier kommt das Bike durch sein nervöses und schwammiges Handling schnell an seine Grenzen. Nicht zuletzt auch wegen einiger Schwächen in der Ausstattung. Auch im Uphill ist es deutlich schwerer zu kontrollieren als die Konkurrenz mit CX Race-Motor. Dafür macht es als Monstertruck für Touren und Alltag eine gute Figur. Cooles Feature: das Bosch Connect-Ortungsmodul.

MERIDA eONE-SIXTY 975

MERIDA eONE-SIXTY 975 | Shimano EP8/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
25,3 kg in Größe L | 7.249 € | Link zum Test

Als stolzer Sieger unseres 2022er-Vergleichstests für E-MTBs bis 6.500 € geht das MERIDA eONE-SIXTY 975 gegen die teils mehr als doppelt so teure Konkurrenz an den Start. Der Preis liegt aktuell bei 7.249 €, ändert aber nichts an seinen Qualitäten. Im unspektakulären Alu-Gewand neigt man dazu, es zu unterschätzen, dabei bietet es bei genauem Hinsehen eine sehr solide Ausstattung zum fairen Preis. Auf dem Trail braucht es sich definitiv nicht zu verstecken und hat den ein oder anderen Tester mit seinem gutmütigen und intuitiven Handling überrascht. Clevere Features, wie das Frontlicht, verbreitern auch das Einsatzspektrum und machen es zu einem starken Allrounder für alles – von Trail bis Alltag. Wer ein Bike mit stimmiger Ausstattung zu fairem Preis sucht, könnte mit dem MERIDA glücklich werden.

Mondraker Crafty Carbon XR LTD

Mondraker Crafty Carbon XR LTD | Bosch Performance Line CX-R/750 Wh | 170/150 mm (v/h)
23,4 kg in Größe L | 11.999 € | Link zum Test

Lange, gerade Linien, scharfe Kanten und ein selbstbewusstes Branding: Das kann nur ein Mondraker sein! Das Mondraker Crafty Carbon XR LTD ist sich seiner Wurzeln bewusst und trägt die klassischen Mondraker-Linien jetzt mit dem Bosch CX Race-Motor auf die Trails. Zusammen mit edlen Parts wie dem Öhlins-Fahrwerk ergibt das ein sehr stimmiges Gesamtpaket. Auf dem Trail fährt sich das spanische Rennpferd wie auf Schienen, allerdings nur solange es geradeaus geht. Gute Nachrichten für alle, die sich gern ausgiebig an spanischen Tapas verköstigen: Das Crafty Carbon XR LTD hat das höchste zulässige Gesamtgewicht im Test – na dann, Mahlzeit!

Moustache Samedi 29 Game 11

Moustache Samedi 29 Game 11 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/160 mm (v/h)
24,5 kg in Größe L | 8.999 € | Link zum Test

Mit Oldschool-Optik und hochwertiger Ausstattung geht das Moustache Samedi 29 Game 11 ins Rennen. Die Franzosen haben sich voll dem E-Bike verschrieben und bauen nur elektrische Bikes, allerdings immer aus Alu. Highlight des Top-Spec-Bikes ist sicherlich der hauseigene Magic Grip Control-Dämpfer, der uns diesmal aber nicht so ganz mit seiner Performance überzeugen konnte. Durch fehlenden Gegenhalt und ein teilweise schwammiges Gefühl in der Abfahrt werden schnelle und aktive Fahrer etwas eingeschränkt. Dafür überzeugt es mit dem starken Bosch-Motor und dem komfortablen Hinterbau als gemütlicher Tourenbegleiter.

Pivot Shuttle SL Pro X01

Pivot Shuttle SL Pro X01 | FAZUA Ride 60/430 Wh | 150/132 mm (v/h)
18,7 kg in Größe L | 10.999 € | Link zum Test

Das Pivot Shuttle SL Pro X01 war das erste für den Endkunden verfügbare Light-E-Mountainbike mit FAZUA Ride 60-Motor. Pivot-typisch marschiert es mit seinem straffen DW-Link-Hinterbau ordentlich den Berg rauf wie runter und macht dank des poppigen Hinterbaus vor allem auf flowigen Strecken so richtig Laune. Zusammen mit der hohen Lenkpräzision und der schnellen Farbe kommt BMX-Race-Feeling auf. Wird es allerdings technisch, solltet ihr eine gewisse Könnerstufe mitbringen, um das Bike sicher zu steuern.

Pivot Shuttle LT Team XTR

Pivot Shuttle LT Team XTR | Shimano EP8/756 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,9 kg in Größe L | 12.199 € | Link zum Test

Ganz nach dem Motto „mehr Federweg, mehr Akku und mehr Spaß” rollt die bereits dritte Version des Pivot Shuttle LT Team XTR im Vergleichstest mit. Mit stolzen 756 Wh besitzt es den größten Shimano-Akku und kann durch seine bequeme und komfortable Sitzposition sowie das effiziente Fahrwerk als Tourer ordentlich abliefern. In der Abfahrt besitzt es zudem ein intuitives Handling und wird nur knapp von den besten Bikes im Test abgehängt. Diese Kombination macht es zu einem der besten Allrounder im Test.

ROTWILD R.X735 ULTRA

ROTWILD R.X735 ULTRA | Shimano EP8/720 Wh | 150/144 mm (v/h)
21,2 kg in Größe L | 12.499 € | Link zum Test

Als Teil der Aggressive Series des deutschen Herstellers richtet sich das ROTWILD R.X735 ULTRA besonders an sportliche Fahrer. Den sportlichen Anspruch unterstreicht es mit seiner schnittigen Rahmenform inklusive cooler Detaillösungen, wie der Akku-Quickrelease-Funktion. Diese macht die Akkuentnahme am ROTWILD zur schnellsten und einfachsten im ganzen Testfeld! Erfahrene Piloten bekommen vom flinken Bike auf Flowtrails zwar ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert, werden aber auf technischen Trails von der Ausstattung ausgebremst. Abseits von Trails, beispielsweise auf langen Touren, fühlt es sich mit seiner gestreckten Sitzposition nicht gerade zuhause.

Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV

Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV | Shimano EP8/720 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,1 kg in Größe L | 12.999 € | Link zum Test

Aus dem sonnigen Kalifornien hat sich das Santa Cruz Heckler MX X01 AXS RSV für unseren Vergleichstest ins nicht weniger sonnige Katalonien aufgemacht. Sein kleines Hinterrad verspricht ein verspieltes Handling. Ein Versprechen, das es mit viel Agilität und Gegenhalt definitiv einhält. Trotzdem vermittelt das Heckler auch bei hohen Geschwindigkeiten noch viel Sicherheit und mit dem sehr sensiblen Hinterbau fühlt sich jeder Trail an, wie frisch geshaped. Neben seinen Allroundqualitäten im Uphill überzeugt es auch als komfortabler Tourer, lässt allerdings mit Schwächen im technischen Uphill Punkte liegen.

SCOTT Lumen eRIDE 900 SL

SCOTT Lumen eRIDE 900 SL | TQ HPR 50/360 Wh | 130/130 mm (v/h)
16 kg in Größe L | 15.999 € | Link zum Test

Als Meister der Integration rollt das SCOTT Lumen eRIDE 900 SL mit TQ HPR 50 im Test. Es versteckt nicht nur seinen Dämpfer im Rahmen, sondern auch unzählige Features und Tools an jeder erdenklichen Stelle im Bike. Wie sein Erscheinungsbild schon vermuten lässt, klettert das Lumen mit Cross-Country-Genen leichtfüßig den Berg rauf, entpuppt sich aber trotzdem als potent in der Abfahrt. Dennoch sprengt das SCOTT mit einem Preis von 15.999 € die meisten Konten und liefert für den sehr hohen Preis nur ein schmales Einsatzgebiet.

Specialized Turbo Levo Expert

Specialized Turbo Levo Expert | Specialized 2.2 Custom Rx Trail Tuned/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,9 kg in Größe S4 | 10.700 € | Link zum Test

Das Specialized Turbo Levo Expert ist bereits in seiner dritten Generation angekommen und weiterhin eines der beliebtesten E-Mountainbikes auf dem Markt. Der Do-it-all-Ansatz von Specialized – bei dem Motor und Software um das Bike herum entwickelt werden – hat bereits bei seiner Vorstellung für große Augen gesorgt und muss sich auch nach mehreren Jahren nicht hinter der Konkurrenz verstecken, auch wenn die nicht gerade schläft. Sowohl die Display-Integration als auch die Akku-Entnahme sind praktisch gelöst und wurden von vielen Kontrahenten abgeschaut. Auf dem Trail liefert es ein einsteigerfreundliches wie expertentaugliches Handling und ein sehr breites Einsatzgebiet, was es zu einem starken Allrounder macht.

Transition Repeater AXS Carbon

Transition Repeater AXS Carbon | Shimano EP8/630 Wh | 160/160 mm (v/h)
22,5 kg in Größe L | 12.399 € | Link zum Test

Mit dem Transition Repeater AXS Carbon spielt erstmals auch die Firma aus Bellingham im E-Bike-Game mit. Mit einer bewährten, aber unaufgeregten Shimano-Integration und einer schlichten Farbe macht Transition nichts falsch und verpasst dem Repeater obendrein noch eine perfekte Ausstattung für sein Einsatzgebiet. So könnt ihr auf dem Trail die Leinen loslassen und das ganze Abfahrts-Potenzial des Bikes nutzen. Es vermittelt sehr viel Sicherheit und überzeugt mit einem straffen und potenten Fahrwerk und gehört so zu den besten und unauffälligsten Bikes in der Abfahrt.

Thömus Lightrider E Ultimate

Thömus Lightrider E Ultimate | maxon BIKEDRIVE AIR/250 Wh | 120/120 mm (v/h)
16,1 kg in Größe M/L | 11.690 € | Link zum Test

Das Thömus Lightrider E Ultimate ist die Schweizer Flagge unter den E-Mountainbikes und strahlt Swissness pur aus, auch wenn das Einsatzgebiet nicht mit dem eines Taschenmessers mithalten kann. Das Bike besitzt mit lediglich 250 Wh den kleinsten Akku und mit 40 Nm den schwächsten Motor im Test, der von seiner Charakteristik jedoch gut zu den CC-Genen des Bikes passt. Mit ihm müsst ihr zwar ordentlich Muskelkraft zusteuern, um am Ziel anzukommen, werdet dafür aber mit einem sehr natürlichen Fahrgefühl belohnt. Im Uphill sitzt ihr – wie die Gene vermuten lassen – sportlich gestreckt und wenig komfortabel. In der Abfahrt wird das Lightrider primär durch seine Ausstattung eingebremst, die sich allerdings im Konfigurator anpassen lässt. Wir hatten leider nicht die Chance dazu.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS | TQ HPR 50/360 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 14.499 € | Link zum Test

In Sachen TQ-Motorsystem hat das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS der Konkurrenz – die auf das gleiche System setzt – etwas voraus. Denn Trek war exklusiv bei der Entwicklung des Systems involviert und kann sich durch eine eigene Software und App coole Vorteile verschaffen. So bekommt ihr eine intuitive Display-Darstellung und einen größeren Funktionsumfang in der hauseigenen App, die allerdings nur abseits der Trails einen Mehrwert bietet. Auf dem Trail kann das Light-E-Mountainbike so ziemlich alles, jedoch nichts perfekt, und es rollt unauffällig und mit einsteigerfreundlichem Handling im Testfeld mit.

UNNO Mith Race

UNNO Mith Race | Bosch Smart System/750 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,7 kg in Größe S2 | 10.795 € | Link zum Test

Radikal und extravagant trifft den Look des UNNO Mith Race wohl am besten. Der krasse und auffällige Sitzdom und die goldene Farbe sorgen definitiv für interessierte Blicke und Gesprächsstoff auf dem Trail. Schaut man genauer hin, entdeckt man die Raffinessen des Designs mit einer coolen Bosch-System-Integration und schicke Features, wie z. B. den Kettenstrebenschutz. Aber wehe man muss etwas am Dämpfer verstellen, denn da wird es richtig eng. Auf dem Trail zeigt es ein direktes und präzises Handling und ein Fahrwerk mit viel Gegenhalt. Das Bike benötigt allerdings auch einen Piloten, der mit dem direkten Feedback umgehen kann. So macht das UNNO nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch auf dem Trail eine gute Figur und entpuppt sich als Abfahrtsmaschine für Könner.

Yeti 160E T1

Yeti 160E T1 | Shimano EP8/630 Wh | 170/160 mm (v/h)
23,5 kg in Größe L | 14.490 € | Link zum Test

Das Yeti 160E T1 mit Shimano EP8 ist nicht nur das erste E-Mountainbike der Amis, sondern auch der amtierende Champion in diesem Vergleichstest. Es setzt auf einen faszinierenden Six-Bar-Hinterbau, der auf dem Trail brutal abliefert. Zudem liefert es eine Top-Ausstattung, die sich Yeti allerdings auch einiges kosten lässt. Obwohl es in diesem Jahr vom Thron rutscht, gehört es mit seinem breiten Einsatzgebiet und dem hohen Maß an Trail-Performance für alle Könnerstufen nach wie vor zu den heißesten E-MTBs am Markt!

Das beste E-Mountainbike 2023: Das Orbea WILD M-LTD 2023

Orbea WILD M-LTD | Bosch Performance Line CX-R/625 Wh | 170/160 mm (v/h)
22,5 kg in Größe L | 11.229 € | Link zum Test

Das Orbea WILD M-LTD 2023 ist das neue E-MTB der Spanier fürs Grobe. Es kommt mit dem neuen Bosch Performance Line CX Race-Motor, wahlweise mit 625-Wh- oder 750-Wh-Akku und vielen Individualisierungsoptionen im Online-Konfigurator. Auf dem Trail hat das 11.299 € teure Orbea seine wilde Seite gezeigt und nebenbei noch mit starken Allround-Fähigkeiten überzeugt. Das macht es zum klaren Testsieger in diesem Vergleichstest und egal, ob ausgiebige Tour, krasse Trails oder Feierabendrunde, das WILD liefert immer ab.

Hier geht’s zum ganzen Test

Unser Kauftipp: Das RADON DEFT 10.0 750 2023

RADON DEFT 10.0 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/170 mm (v/h)
24,7 kg in Größe L | 6.799 € | Link zum Test

Mit dem RADON DEFT 10.0 750 2023 schickt der Online-Versender sein 6.799 € teures Baller-E-MTB mit satten 170 mm Federweg ins Rennen. Das Bosch Performance CX Smart-System mit 750-Wh-Akku ist in einen Carbon-Rahmen mit Alu-Hinterbau verpackt. Dazu kommt die sehr hochwertige Ausstattung, die das DEFT nicht nur beim Preis glänzen lässt. Der verdiente Kauftipp in unserem Test und Hut ab, dass das RADON mit der teuren Konkurrenz im Test ganz entspannt mithalten kann.

Hier geht’s zum ganzen Test

Weitere spannende Kaufempfehlungen aus unserem Testfeld

Unser Testsieger – das Orbea WILD M-LTD – und unser Kauftipp – das RADON DEFT 10.0 750 – mögen für die meisten E-Mountainbiker die perfekten Begleiter sein und haben nicht umsonst diese Titel redlich verdient. Dennoch gibt es ganz unterschiedliche Ansprüche und eventuell passt ja ein Touren- oder gar Light-E-Mountainbike viel besser zu euch. Deshalb haben wir hier noch unsere Empfehlungen aus der Redaktion, damit für jeden etwas dabei ist.

Das beste E-MTB für den Touren- und Alltagseinsatz: Cannondale Moterra Neo Carbon LT1

Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 170/165 mm (v/h)
26 kg in Größe L | 8.999 € | Link zum Test

Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 versucht den Spagat zwischen Trail-Künstler und Alltagsheld zu meistern, was leider nicht klappt. Das ist allerdings nicht so schlimm, denn wenn man den Fokus etwas umlegt, bekommt man mit dem Moterra ein verdammt starkes Bike für Touren und Alltag. Mit seinen vielen Alltagsfeatures, wie dem verriegelbaren Akku und dem Licht, sowie enormem Fahrkomfort ist es der beste Tourer im Test – und das zum fairen Preis. Für sportliche Fahrer, die auf Trail-Performance stehen, ist es allerdings zu passiv und träge.

Hier geht’s zum ganzen Test

Das beste Light-E-Mountainbike für den Allround-Einsatz: SIMPLON Rapcon Pmax TQ

SIMPLON Rapcon Pmax TQ | TQ HPR 50/360 Wh | 170/165 mm (v/h)
19,4 kg in Größe XL | 12.999 € | Link zum Test

Testsieger-Gene? Ja! Denn der analoge Bruder – auf dem das SIMPLON Rapcon PMAX TQ basiert – hat bereits vor zwei Jahren unseren Titel des besten Enduro-Bikes gewonnen. Jetzt haben die Österreicher das TQ-Motorsystem unauffällig in der Chassis integriert und bringen so ein verdammt gutes Gesamtpaket an den Start. Der Charakter des Motors passt super zum Bike und trotz der geringen Motor-Power kann das Rapcon mit seinem effizienten Hinterbau den Großteil der Light-Konkurrenz abhängen. Im Downhill fliegt man regelrecht über die Trails und das SIMPLON Rapcon PMAX TQ beflügelt einen durch sein supereinfaches Handling, die unglaubliche Laufruhe und das brutal starke Fahrwerk.

Hier geht’s zum ganzen Test

Full-Power- oder Light-E-Mountainbike? Das beste aus zwei Welten: Orbea Rise M-Team

Orbea Rise M-Team | Shimano EP801 RS/540 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,8 kg in Größe L | 9.497 € | Link zum Test

Das neue Orbea Rise M-LTD könnt ihr im umfangreichen Online-Konfigurator sowohl in Sachen Optik als auch in der Ausstattung individuell auf euch abstimmen. Obendrein könnt ihr noch bei der internen Akkugröße zwischen 360 Wh und 540 Wh wählen. In Kombination mit dem optionalen Range Extender besitzt das Rise mehr Akkukapazität als so manches Full-Power-E-MTB. Apropos Full-Power: Der verbaute Shimano EP801 wurde von Orbea extra auf 60 Nm gedrosselt und erhöht so eure Reichweite noch einmal, denn er verbraucht dadurch weniger als die restliche Shimano-Konkurrenz. Auf dem Trail entpuppt es sich trotz Drossel als starker Kletterer und muss sich auch in der Abfahrt durch sein intuitives und gutmütiges Handling nicht verstecken. Die perfekte Brücke zwischen Light- und Full-Power-E-Mountainbikes.

Hier geht’s zum ganzen Test

Der Beitrag Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 E-Mountainbikes im Mega-Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS – Im großen Vergleichstest um das beste E-Mountainbike 2023 https://ebike-mtb.com/trek-fuel-exe-9-9-xx1-axs-2023-group-test/ Tue, 28 Mar 2023 12:22:58 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=112008 112008 Mit dem Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 schicken die Amerikaner das erste Light-E-MTB mit TQ HPR 50-Motor und 360-Wh-Akku ins Rennen, das für 14.499 € zu haben ist. Es soll durch seinen unauffälligen Look und das natürliche Fahrgefühl überzeugen, doch wie schlägt es sich gegen die Konkurrenz?

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS | TQ HPR 50/360 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 14.499 € | Hersteller-Website

Bereits letztes Jahr wurde das Trek Fuel EXe als erstes Bike mit dem TQ HPR 50-Motor vorgestellt. Das neue Motorsystem des bayerischen Technologie-Unternehmens TQ wurde in enger Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Bike-Konzern entwickelt. Deshalb war der Motor in den ersten Monaten nur in den Bikes von Trek zu finden. Statt auf viel Bumms und maximale Reichweite setzt das Fuel EXe auf ein möglichst natürliches Fahrgefühl, verpackt in einem unauffälligen Look. Im Portfolio von Trek platziert sich das Fuel EXe mit 150 mm Federweg vorne und 140 mm am Heck zwischen dem Full-Power-E-MTB Trek Rail mit 160/150 mm v/h und dem motorisierten XC-Bike E-Caliber mit 120/60 mm v/h und FAZUA Ride Evation 50-Motor. Nun erblicken immer mehr Bikes mit dem neuen TQ HPR 50-Motor das Licht der Welt und wir haben für euch herausgefunden, wie sich das Trek gegen die neue Konkurrenz schlägt.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 Modelle im Test

E-MTB oder doch nicht? – Was macht das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS besonders?

Nein, ihr habt nicht zu viel getrunken und seht nicht doppelt, das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS sieht seinem analogen Bruder Fuel EX zum Verwechseln ähnlich. Trek schafft es, den Motor durch das minimale Einbaumaß gekonnt im Rahmen zu verstecken. Das Display verschwindet bündig im Oberrohr, trotzdem lassen sich viele Informationen, wie der Akkuladestand in 10-%-Balken und die gewählte Unterstützungsstufe, anzeigen. Im Vergleich zu den anderen TQ-Bikes im Test hat das Fuel EXe ein komplett eigenes Interface, das eine intuitivere Bedienung des Motorsystems ermöglicht. Damit nicht genug: Trek hat es geschafft, verschiedene Funktionen in die Trek Central App zu packen. Sie kann nicht nur die Fahrdaten, wie Kilometerstand und Akku-Ladestand anzeigen, sondern verrät auch in Zusammenspiel mit dem verbauten TyreWiz und AirWiz den aktuellen Reifen- und Fahrwerksdruck. Zudem schlägt die App Reifen- und Fahrwerks-Settings vor, die für das im Profil angegebene Fahrergewicht empfohlen werden. Zudem kann die verbleibende Reichweite in Abhängigkeit von Ladezustand, Topografie und gewählter Unterstützungsstufe in einer sogenannten Range-Cloud auf einer Karte angezeigt werden. Im Carbonrahmen versteckt sich der 360-Wh-Akku im schlanken Unterrohr. Gleich wie beim Haibike LYKE lässt sich der Akku entweder über den Ladeport laden oder durch Lösen von zwei Schrauben einfach aus dem Unterrohr entnehmen. Alle, die hoch hinaus wollen, können den Akku durch einen Range Extender mit 160 Wh erweitern. Nicht nur der Motor wird über den Akku gespeist, auch das elektronische SRAM XX1 AXS 12-fach-Schaltwerk wird über den E-MTB-Stromspeicher statt über einen kleinen Akku am Schaltwerk mit Strom versorgt. Dadurch funktioniert die Schaltung nur, wenn der Motor an ist, und der Akku hält sich eine kleine Restladung zurück, sodass man noch schalten kann, selbst wenn der Akku „leer“ ist.

Motor?!
Der TQ HPR 50-Motor ist gerade einmal faustgroß und nahezu unsichtbar in den Rahmen des Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS integriert.
Raus damit
Um den Akku auszubauen, müssen zwei Schrauben gelöst werden, dann kann der Akku aus dem Unterrohr entnommen werden.
Achtung, Überbreite!
Nein, wir reden nicht von einem Schwertransport, das One-Piece-Carbon-Cockpit des Trek gehört mit einer Breite von 820 mm zu den breitesten im Test und kann nicht auf den Fahrer eingestellt werden.

Zum schlanken Erscheinungsbild passt das einteilige Bontrager RSL Carbon-Cockpit gut. Allerdings auf Kosten der Individualisierbarkeit für den Fahrer, zudem ist der Lenker mit 820 mm sehr breit im Vergleich zum restlichen Testfeld. Im Vorbau des Cockpits ist ein leicht klapperndes Multitool mit den wichtigsten Funktionen schnell erreichbar und ein Schlauch findet am Tool-Mount auf der Unterseite des Oberrohrs Platz. Gebremst wird mit den kraftvollen SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremsen mit 200-mm-Bremsscheiben vorne und hinten, deren Leitungen aber für ein Klappern im Rahmen sorgen. Den Kontakt zum Untergrund stellen die hauseigenen Bontrager SE5 Team Issue-Pneus dar. Die Reifen sind für Piloten mit einer präzisen Linienwahl auf Singletrails mit wenig Steinen ausreichend, schwere Fahrer und Shredder sollten aber auf eine robustere Karkasse upgraden.

Extrawurst
Im Vergleich zu den anderen TQ-Bikes im Test setzt das Fuel EXe auf ein eigenes Interface des Displays, das mit einer einfacheren Bedienbarkeit überzeugt. Die Trek Central App bündelt alle wichtigen Funktionen in einer einzigen App.
Doch nicht kabellos
Das elektronische SRAM XX1 AXS-Schaltwerk wurde per Kabel mit dem Hauptakku verbunden. Der zusätzliche Akku am Schaltwerk entfällt.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS

14.499 €

Ausstattung

Motor TQ HPR 50 50 Nm
Akku TQ HPR Battery V01 360 Wh
Display TQ 0-LED
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate 2023 150 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate 140 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen SRAM CODE RSC 200/200 mm
Schaltung SRAM XX1 AXS 1x12
Vorbau Bontrager RSL Carbon 45 mm
Lenker Bontrager RSL Carbon 820 mm
Laufradsatz Bontrager Line Pro 30 29"
Reifen Bontrager SE5 Team Issue/Bontrager SE5 Team Issue 2,5/2,5

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 18,9 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 117 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Range-Extender
Toolmount
TyreWiz/AirWiz
integriertes Multitool

Tuning-Tipp: Lenker kürzen

Trailking – Was kann das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS im Praxistest?

Mit dem Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS werden euch analoge Biker um eure „Fitness“ beneiden, denn neben der schönen Integration ist das TQ-System das leiseste im Test. In jeder Situation spricht der Motor feinfühlig an und schiebt einen nicht vom Sattel wie eine Ducati beim Ampelrennen. In der Ebene punktet das Fuel EXe mit einer angenehmen Sitzposition, die auch für längere Touren geeignet ist. Allerdings ergibt sich durch den breiten Lenker mehr Last auf den Händen. Im Uphill wippt der Hinterbau geringfügig, generiert aber ordentlich Traktion. Wird der Climb steiler, muss die Front aktiv belastet werden, um das Vorderrad am Boden zu halten.

Körpereinsatz gefragt
Ist man auf steilen und technischen Climbs unterwegs, muss die Front aktiv belastet werden, um das Vorderrad am Boden zu halten.
Präzisionsarbeit
Mit der steifen Front lassen sich präzise auch schwer zu treffende Linien halten, es erfordert aber einen erfahrenen Fahrer, um mit dem Feedback umgehen zu können.

Biegt man für die Abfahrt in den Trail, steht man gut integriert im Bike. Die gute Balance zwischen Front und Heck und das intuitive Handling vermitteln ausreichend Sicherheit, um es ordentlich stehen zu lassen. Durch das breite Cockpit wird man leicht auf die Front gezogen und hat auch in offenen, staubigen Kurven genug Grip am Vorderrad. Bevor ihr enge Trails und Kurven fahrt, solltet ihr allerdings genug Zielwasser getrunken haben, denn durch den breiten Lenker muss man treffsicher durch Engstellen steuern. Mit der steifen Front lässt sich präzise die Highline halten. Sie erfordert aber einen erfahrenen Fahrer, um mit dem Feedback umgehen zu können. Das Fahrwerk bietet genug Pop, um an Wellen auf dem Flowtrail abzuziehen, und verkraftet auch eine härtere Landung. Spontane Richtungswechsel setzt es ähnlich schnell um wie das Orbea Rise, kann aber mit der Laufruhe des FOCUS JAM² SL 9.9 nicht ganz mithalten.

Mit dem Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS werden euch analoge Biker um eure „Fitness“ beneiden, denn neben der schönen Integration ist das TQ-System das leiseste im Test.

Grösse S M L XL
Sattelrohr 380 mm 410 mm 435 mm 470 mm
Oberrohr 573 mm 600 mm 630 mm 658 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 64,8° 64,8° 64,8° 64,8°
Sitzwinkel 76,8° 76,8° 76,8° 76,8°
Kettenstreben 440 mm 440 mm 440 mm 440 mm
BB Drop 39 mm 39 mm 39 mm 39 mm
Radstand 1.188 mm 1.217 mm 1.247 mm 1.276 mm
Reach 428 mm 453 mm 483 mm 508 mm
Stack 620 mm 629 mm 629 mm 638 mm
Helm Fox Speedframe | Brille 100% Glendale | Rucksack FOX Utility Hydration Pack | Shirt Troy Lee Designs Sprint Ultra | Shorts Troy Lee Designs Flowline | Knieschoner Troy Lee Designs Stage | Schuhe Endura Hummvee

Im Downhill ist man tief im Bike integriert und das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS vermittelt euch ausreichend Sicherheit, um es richtig stehen zu lassen.

Für wen ist das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS das richtige Bike, für wen nicht?

Das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS ist ideal für sportliche Trailbiker, die ein dezentes Light-E-MTB suchen und mit dem direkten Feedback des Bikes umgehen können. Die Trek Central App hält auch für alle Connectivity-Freunde eine Vielzahl an Funktionen bereit, mit der man das Bike auf sich abstimmen kann.

Fahreigenschaften

DESIGN

  1. unausgewogen
  2. stimmig

HANDHABUNG

  1. umständlich
  2. clever

PREIS/LEISTUNG

  1. schlecht
  2. top

TOUREN- & ALLTAGSTAUGLICHKEIT

  1. niedring
  2. hoch

HANDLING

  1. fordernd
  2. intuitiv

FAHRSPAß

  1. langweilig
  2. lebendig

Einsatzbereich

Schotterweg

Technischer Uphill

Flowtrail Downhill

Technischer Downhill

Fazit zum Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS

Das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 ist durch seinen leisen Antrieb und der fast unsichtbaren Integration von Motor und Display schwer als E-MTB zu erkennen. Auf dem Trail punktet es mit einem intuitiven Handling und einer guten Balance zwischen Front und Heck. Die präzise Front liefert viel Feedback vom Untergrund, wobei Einsteiger schnell überfordert sein können. Vor allem sportliche Trailrider, die mit dem Handling umgehen können, finden im Trek einen guten Partner.

Tops

  • schöne Motor-Systemintegration
  • sportliches natürliches Motorgefühl
  • intuitives Handling

Flops

  • Leitung klappert im Rahmen
  • nicht individualisierbares Cockpit

Mehr Informationen findet ihr unter trekbikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2023 – 30 Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Berria Mako Hybrid GT LTD (Zum Test) | Bulls SONIC EVO SL EN-1 (Zum Test) | Cannondale Moterra Neo Carbon LT1 (Zum Test) | Flyer Uproc X 9.50 (Zum Test) | Focus SAM² 6.9 (Zum Test) | Focus JAM² 6.9 (Zum Test) | Focus Jam² SL 9.9 (Zum Test) | Forestal Siryon Diōde (Zum Test) | Giant Trance X Advanced E+ Ltd (Zum Test) | Haibike Lyke CF SE (Zum Test) | Ibis OSO (Zum Test) | KTM Macina Prowler Exonic (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR LTD (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Game 11 (Zum Test) | Orbea Rise M-Team (Zum Test) | Orbea WILD M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle SL Pro X01 (Zum Test) | Pivot Shuttle LT Team XTR (Zum Test) | Radon Deft 10.0 (Zum Test) | Rotwild R.X735 Ultra (Zum Test) | Santa Cruz Heckler MX XO1 AXS RSV (Zum Test) | SCOTT Lumen eRide 900 SL (Zum Test) | Simplon Rapcon Pmax TQ (Zum Test) | Specialized Turbo Levo Expert (Zum Test) | Transition Repeater AXS Carbon (Zum Test) | Thömus Lightrider E Ultimate (Zum Test) | Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS | UNNO Mith Race (Zum Test) | Yeti 160E T1 (Zum Test)

Der Beitrag Das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS – Im großen Vergleichstest um das beste E-Mountainbike 2023 erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Der neue TQ HPR 50-Motor im Test – *T*echnologie in *Q*ualität für Light-E-MTBs https://ebike-mtb.com/neuer-tq-hpr-50-motor-fuer-light-e-mtbs-test/ Fri, 28 Oct 2022 08:00:28 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=108245 108245 TQ will mit seinem leichten E-Motor für natürlichstes MTB-Feeling mit E-Support sorgen. Wir haben das unauffällige Light-Support-Konzept bereits in mehreren Bikes ausgiebig getestet. Was man mit dem HPR 50 bekommt und welches Fahrgefühl man auf den Trails erwarten kann – read on to find out.

Der neue TQ HPR 50-Motor und die neue 360 Wh TQ HPR-Batterie

Der neue TQ HPR 50-Motor ist ein speziell für Light-E-MTBs und E-Bikes mit minimal Assist-Konzept entwickelter Motor. Er entstand aus einer engen Zusammenarbeit von TQ und Trek und kam daher bei der Markteinführung zunächst exklusiv im Trek Fuel EXe zum Einsatz. Er verwendet – wie auch der starke HPR120S-Motor – ein von TQ patentiertes Harmonic-Pin-Ring-Getriebe, welches auch die Namensgebung nahelegt.

Das Getriebe besitzt eine – für einen E-Bike-Motor verhältnismäßig niedrige – Übersetzung von 1:17. Das bedeutet: Wenn der Fahrer mit einer Trittfrequenz von 80 U/min unterwegs ist, dreht sich der Motor ca. 1.400 Mal pro Minute, was auch einen Einfluss auf die geringe Geräuschkulisse des Systems hat. Das maximale Drehmoment des Motors liegt bei 50 Nm und entfaltet eine Höchstleistung von 300 Watt. Die Motorleistung lässt sich in drei Unterstützungsstufen – ECO, MID und HIGH – regulieren. So werden im ECO-Modus maximal 99 Watt und im MID-Modus bis zu 180 Watt freigesetzt. Wandert eure Batterie auf einen Ladezustand von ca. 10 %, stellt euch das System noch maximal 150 Watt Leistung zur Verfügung, um den Heimweg zu bestreiten. Der Motor selbst bringt es auf ein Gesamtgewicht von 1.850 Gramm und wird in Light-E-MTBs wie dem Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 oder dem SIMPLON Rapcon Pmax TQ 2023 verbaut. Im Vergleich: Der neue FAZUA Ride 60 liegt bei 1.960 Gramm und der Shimano EP8-Motor – wie er z. B. im Orbea Rise zum Einsatz kommt – bringt stolze 2.570 Gramm auf die Waage.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 | TQ HPR 50/360 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 14.999 € | Hersteller-Website
SIMPLON Rapcon PMAX TQ 170/165 2023 | TQ HPR 50/360 Wh | 170/165 mm (v/h)
19,5 kg in Größe XL | 12.999 € | Hersteller-Website

Wie sich der neue Motor von TQ im Vergleich zu dem Konkurrenten von FAZUA schlägt, lest ihr in unserem direkten Vergleichstest vom FAZUA Ride 60 und TQ HPR 50.

Hard Facts zum neuen TQ HPR 50

  • Drehmoment: 50 Nm
  • Max. Leistung: 300W
  • Gewicht Motor: 1.849 g
  • Akkukapazität: 360 Wh
  • Akku Maße (L x B x H in mm): 370 x 64 x 50 (470mm Länge mit Halter)
  • Gewicht Akku: 1.806 g (entnehmbar)
  • Display: detaillierte Anzeige (auf 2″ großem Schwarz-Weiß-Display im Oberrohr)
  • Gesamtgewicht: 3.655 g

Der im Trek Fuel EXe verwendete Akku stammt direkt von TQ. Er besitzt 360 Wh und lässt sich nach dem Lösen von zwei Schrauben aus dem Unterrohr entnehmen. TQ bieten auch eine fest verbaute Akkuvariante an. Zusätzlich soll es bald noch einen 160 Wh starken Range Extender zu kaufen geben, den ihr ganz einfach im Flaschenhalter befestigen könnt. Nachdem ihr ihn per Kabel am Unterrohr angeschlossen habt, zieht der Motor seine Leistung erst aus dem Range Extender, bevor er dann den Akku im Unterrohr entlädt. Ein Derating – sprich eine Leistungsdrosselung – soll es bei der Verwendung des Range Extender nicht geben, also könnt ihr die volle Akkukapazität des Extenders mit 300 Watt Leistung verwenden.

Am Trek Fuel EXe lassen sich die beiden Akkus sowohl im Bike als auch außerhalb mit dem hauseigenen Ladegerät von TQ aufladen– und zwar auf einmal. Ein Y-Kabel ist dafür nicht notwendig, vielmehr steckt man den Range-Extender an den Hauptakku an. Hier verhalten sich die beiden Akkus genau umgedreht und es wird erst der Hauptakku und dann der Range Extender geladen. Die Ladedauer der ersten 80 % liegt hier bei ca. 90 Minuten, wobei eine vollständige Ladung – zur Schonung des Akkus – 2 bis 3 Stunden benötigt. Solltet ihr den Akku direkt im Bike laden, wird das Ladegerät an einem von einem Kunststofflappen abgedeckten Ladeport angeschlossen, an dem auch der Range Extender eingesteckt wird. Wenn ihr also beide Batterien – sprich Haupt-Akku und Range Extender – im Bike ladet, könnt ihr das Ladekabel direkt am Range Extender anschließen.

Re-Fueling
In lediglich 90 Minuten lädt der TQ-Akku um 80 %. Eine vollständige Ladung dauert ca. 2–3 Stunden.

Das Display und die Remote des neuen TQ HPR 50-Antriebssystems

Das Schwarz/Weiß-Display von TQ ist direkt im Oberrohr integriert. Über einen Knopf, der am unteren Ende des 2” großen Displays positioniert ist, lässt es sich an- bzw. ausschalten und die Ansicht ändern. Die Anordnung der Datenfelder und was ihr im Detail auf dem Display zu sehen bekommt, kann sich von Bike zu Bike leicht unterscheiden. Beim Trek Fuel EXe stehen euch vier unterschiedliche Anzeige-Optionen zur Verfügung, wobei immer der Akkuladezustand in 10-%-Balken und die ausgewählte Unterstützungsstufe angezeigt werden.

Randnotiz
Am oberen und unteren Rand des Displays finden sich der Akku-Ladezustand und die Unterstützungsstufe. Diese beiden Infos könnt ihr bei jeder Ansicht ablesen.

Folgende Anzeigeoptionen stehen euch zur Verfügung:

  • aktuell gefahrene Geschwindigkeit und Durchschnittsgeschwindigkeit
  • Akkuladezustand in Prozent und restliche Fahrzeit der jeweiligen Unterstützungsstufe in Minuten
  • Restkilometer und restliche Fahrzeit der jeweiligen Unterstützungsstufe in Minuten
  • die Leistung des Fahrers und des Motors in Watt
Am Simplon Rapcon Pmax TQ wird die Unterstützungsstufe durch einen ausgefüllten Kreis dargestellt. Das Display liefert auch vier Anzeigeoptionen wie beim Trek, mit jedoch etwas abgespecktem Informationsgehalt.

Die drei Unterstützungsstufen des Antriebssystems lassen sich an der unauffälligen Lenker-Remote auswählen, die durch ein Kabel mit dem System verbunden ist. Zusätzlich könnt ihr an der Remote mit dem sogenannten Walk-Modus die Schiebehilfe aktivieren oder jegliche Unterstützung abschalten. Allerdings solltet ihr beim Befestigen der Remote etwas Vorsicht walten lassen, da sie aus dünnem Kunststoff besteht.

Nur das Nötigste
Die schlichte Remote lässt euch die Unterstützungsstufen verstellen, den Walk-Modus aktivieren oder jegliche Unterstützung abschalten. Mehr braucht es nicht!

Das TQ HPR 50-Antriebssystem im Detail

Das TQ-Antriebssystem lässt sich via Bluetooth oder ANT+ mit eurem Handy oder einem Bike-Computer paaren. Mit der TQ E-Bike App könnt ihr die einzelnen Unterstützungsstufen in Sachen Leistung, Unterstützungsfaktor und Pedalsensibilität anpassen. Trek bietet speziell für das Fuel EXe noch eine hauseigene Trek Central App an, die eine Übersicht liefert, welche Reichweite in der jeweiligen Stufe noch zur Verfügung steht. Die sogenannte „Range Cloud“ in der Trek Central App stellt dann auf einer Karte einen Umkreis dar, den ihr mit eurer Akkukapazität noch zurücklegen könnt.

Über die TQ E-Bike App greift ihr auf den Motor zu und könnt die Fahrcharakteristik tunen.
Verbindungscheck
Per ANT+ lassen sich herkömmliche Bike-Computer mit dem Motor paaren.
Hauseigen
Per Trek Central App könnt ihr die Settings des Motors auf eure Vorlieben anpassen und erhaltet nützliche Infos über Routen, Setup und Akkuladezustand.

Wie verhält sich der TQ HPR 50-Motor im Test?

Mit dem neuen TQ HPR 50-Antriebssystems wollte das Entwicklerteam ein möglichst natürliches Fahrverhalten erreichen, das dem eines analogen Mountainbikes gleichkommt – und das hat es auch geschafft. Der neue HPR 50-Motor vermittelt ein sehr natürliches Fahrgefühl, was wir mit einem E-Motor so bisher noch nicht erlebt haben. Selbst unter Volllast gibt der TQ-Motor nur ein leises und angenehmes Surren von sich, das schnell von der Umgebungslautstärke übertönt wird. Das Ein- bzw. Aussetzen des Motors verläuft beinahe unbemerkt und vermittelt dem Fahrer das Gefühl, extrem gut trainiert zu sein. Ins Schwitzen kommt man bei steileren Anstiegen aber dennoch, denn die für einen E-Motor geringe Leistung und das mit 50 Nm recht niedrige Drehmoment erfordern ein gewisses Maß an Eigeninitiative. Zudem liefert der Antrieb mehr Unterstützung, wenn er mit einer hohen Trittfrequenz gefahren wird. Solltet ihr also mal spontan in einen Gegenanstieg rauschen und habt einen zu schweren Gang eingelegt, wird ordentlich Input vom Fahrer benötigt, um nicht den gesamten Schwung zu verlieren. Und hier reden wir vom HIGH-Modus, welcher die meiste Power zur Verfügung stellt.

Bewegt ihr ein Light-E-MTB mit dem TQ HPR 50 im ECO-Modus, entspricht es ungefähr der Geschwindigkeit, die ihr mit einem leichten Cross-Country-Bike drauf haben würdet – obwohl ihr aufgrund des Motors einige Kilo mehr den Berg hinauf schiebt. Der MID-Modus vermittelt dann Gravel- oder Nino Schurter-Feeling und lässt euch bereits mit erhobener Brust am anders gesinnten Geschlecht ohne „E“ vorbeiziehen. Akku leer? Dann lassen sich die Bikes mit ihrer noch vertretbaren Masse und einem minimalistischen Widerstand des Motors nach Hause treten.

Unser Fazit zum TQ HPR 50-Motor

Wer weniger das Gefühl eines normalen E-Mountainbikes, sondern mehr dem eines analogen MTBs sucht, findet mit dem neuen TQ HPR 50-Antriebssystem eine klasse Alternative, seine Fitness zu steigern. Mit dem TQ-System nehmt ihr den richtig fiesen Anstiegen den Schrecken und minimiert so die quälenden Momente eurer normalen MTB-Ausfahrt, habt aber dennoch eine sportliche Aktivität hinter euch und könnt mit gutem Gewissen das ein oder andere isotonische Sportgetränk genießen.

Für mehr Infos besucht tq-ebike.com.

Der Beitrag Der neue TQ HPR 50-Motor im Test – *T*echnologie in *Q*ualität für Light-E-MTBs erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Trek Powerfly FS 9 Equipped https://ebike-mtb.com/trek-powerfly-2022-test/ Tue, 20 Sep 2022 07:00:44 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=106336 106336 Trek will mit dem Powerfly FS 9 Equipped die besten Eigenschaften aus unterschiedlichen Bereichen vereinen und über etablierte Bike-Kategorien hinausdenken. Mit seinen tollen Allround-Qualitäten konnte es bereits unseren Trekking-E-Bike-Vergleichstest für sich entscheiden. Was kann das E-Bike, was andere Trekking-Bikes nicht können?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 9 E-Bikes für Trekking und Abenteuer im Vergleichstest

Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 7.299 € | Hersteller-Website

Das Trek Powerfly FS 9 für 7.299 € vereint verschiedenste Ansprüche und deckt ein breites Einsatzgebiet ab. Es eignet sich gleichermaßen zum Pendeln sowie für Touren auf der Straße als auch abseits davon. Das vollgefederte Bike mit Alu-Rahmen kommt in einem durchgestylten, sportlichen Look mit hochwertiger Verarbeitung und auffälliger Lackierung. Angetrieben wird es von einem Bosch Performance Line CX-Motor, der auch an steilen Rampen genügend Leistung zur Verfügung stellt. Der 625-Wh-Akku stellt dem Motor ausreichend Strom zur Verfügung. Der Stromspeicher ist seitlich aus dem Unterrohr entnehmbar und besitzt am oberen Ende einen praktischen Tragegriff, mit dem er zur Steckdose getragen werden kann.

Beim Powerfly FS kann man den linearen Tour-Unterstützungsmodus durch den progressiven eMTB Lite-Modus ersetzen, der im Normalbetrieb Akkukapazität einsparen soll und bei Bedarf dennoch viel Leistung entfaltet. Ein Smartphone hat heute nahezu jeder überall dabei, beim Powerfly FS kann es durch den Bosch SmartphoneHub als Display verwendet werden. So stehen viele clevere Funktionen, wie ein Navi, Music-Player oder die Anrufverwaltung, zur Verfügung, die über die Remote am Lenker ferngesteuert werden können.

Hinter dem in Rahmenfarbe lackiertem Akkucover versteckt sich der 625-Wh-Akku, der seitlich aus dem Unterrohr entnommen werden kann.
Das Handy wird in die Halterung des Bosch SmartphoneHub gesteckt und fungiert als Display. Ist man auf kurzen Trips ohne Smartphone unterwegs, werden auf dem kleinen Bildschirm alle wichtigen Daten angezeigt.
Trek verpasst dem Powerfly FS kraftvolle Shimano XT-Vierkolbenbremsen aus dem sportlichen MTB-Bereich – top!

Mit Gepäckträger bis 25 kg und praktischem MIK-Adapter lassen sich Taschen einfach befestigen. Allerdings fällt die Zuladung bei einem maximalen zulässigen Gesamtgewicht von 136 kg eher gering aus. Gute Leuchtkraft bietet das Supernova MINI2-Frontlicht und das E3-Rücklicht. Die restliche Alltagsausstattung kann durch die zu kurzen Kunststoff-Schutzbleche und den klappernden Ständer nicht ganz so überzeugen wie der Rest. Geht man auf Tour, punktet das Trek mit viel Fahrspaß und intuitivem Handling, gleichzeitig lässt es sich auch bei anspruchsvolleren Fahrsituationen leicht beherrschen. Für gute Traktion und Komfort auf festem als auch losem Untergrund sorgen die Bontrager LT4 Expert-Reifen in 2,4”, lediglich auf Matsch setzen sie sich schnell zu. Größere Schläge werden von dem sportlich-effizienten Fahrwerk mit 120 mm Federweg an der Front und 100 mm am Heck gedämpft.

Trek Powerfly FS 9 Equipped

7.299 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch SmartphoneHub
Federgabel SR Suntour Zeron 35 120 mm
Dämpfer RockShox SID Lux Select+ 100 mm
Sattelstütze Bontrager Line 150 mm
Bremsen Shimano XT M8120 203/203 mm
Schaltung Shimano XT 12
Vorbau Bontrager Elite 60 mm
Lenker Bontrager 750 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 29"
Reifen Bontrager LT4 Expert 2,4"

Technische Daten

Größe XS - XL
Gewicht 27,1 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 108 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme ja

Die Geometrie des Trek Powerfly FS 9 Equipped

Größe XS S M L XL
Sattelrohr 368 mm 395 mm 420 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 554 mm 564 mm 589 mm 621 mm 646 mm
Steuerrohr 140 mm 140 mm 130 mm 140 mm 140 mm
Lenkwinkel 66.5° 66.5° 66.5° 66.5° 66.5°
Sitzwinkel 76° 76° 76° 76° 76°
Kettenstrebe 468 mm 468 mm 470 mm 470 mm 470 mm
BB Drop 33.2 mm 33.2 mm 33.2 mm 33.2 mm 33.2 mm
Radstand 1.170 mm 1.180 mm 1.206 mm 1.240 mm 1.265 mm
Reach 405 mm 415 mm 430 mm 460 mm 485 mm
Stack 599 mm 599 mm 637 mm 646 mm 646 mm

Tuning-Tipp: Upgrade auf längere Schutzbleche

Das Trek Powerfly FS 9 Equipped deckt eine Vielzahl von Ansprüchen ab. Es punktet mit einem gutmütigen Handling und einem gut abgestimmten Fahrwerk. Die Alltagsausstattung ergänzt den Einsatzbereich sinnvoll und der Bosch SmartphoneHub bietet clevere Features. Wer einen guten Allrounder für Wochenend-Touren und zum Pendeln sucht, der auch abseits von asphaltierten Straßen gut funktioniert, trifft mit dem Powerfly FS 9 Equipped eine gute Wahl.

Tops

  • großer Einsatzbereich
  • sportlicher und stylischer Look
  • intuitives Handling
  • gute Connectivity durch Bosch SmartphoneHub

Flops

  • keine

Mehr Informationen findet ihr unter trekbikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 9 E-Bikes für Trekking und Abenteuer im Vergleichstest

Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:

Canyon Pathlite:ON 8 SUV ST (Zum Test) | Centurion Numinis R2700i (Zum Test) | FOCUS Thron² 6.8 EQP (Zum Test) | Moustache Weekend 27 FS Dual EQ (Zum Test) | Nicolai GT1 Explorer Kit (Zum Test) | Riese & Müller Load 60 (Zum Test) | SCOTT AXIS (Zum Test) | Simplon Stomp Pmax EQ (Zum Test) | Trek Powerfly (Zum Test)

Der Beitrag Trek Powerfly FS 9 Equipped erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das neue Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 mit TQ HPR 50-Motor im ersten Test – Smooth Operator https://ebike-mtb.com/trek-fuel-exe-9-9-xx1-axs-2023-test/ Tue, 12 Jul 2022 14:50:16 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=105322 105322 Mit dem neuen Fuel EXe 2023 wollen sowohl Trek als auch Motorenhersteller TQ eine neue Generation an E-Mountainbikes begründen. Das neue Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 mit TQ HPR 50-Motor soll laut Trek das bislang natürlichste E-Mountainbike der Welt sein. Wir haben es bereits vier Wochen getestet und sagen euch, was es kann. Spoiler: So unauffällig – wie auf dem 18,9 kg schweren Trail Bike – sind wir noch nie E-Mountainbike gefahren.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 | TQ HPR 50/360 Wh | 150/140 mm (v/h)
18,9 kg in Größe L | 14.999 € | Hersteller-Website

Länger, weiter und stärker scheint die Devise der E-Mountainbike-Entwicklung in der letzten Zeit und Bike-Hersteller übertrumpfen sich am laufenden Band, wenn es um Akkukapazität und Motor-Power geht. Doch das ändert sich dieses Jahr! Anfang des Jahres wurde bereits der neue FAZUA-Motor vorgestellt und nun geht es weiter: Mit dem neuen Fuel EXe setzt Trek – anstatt auf möglichst viel Reichweite und Bums – auf ein natürliches und leichtes Fahrerlebnis, was dem eines analogen Mountainbikes gleichkommen soll. Nachdem Trek bereits im letzten Jahr das leicht motorisierte XC-Bike E-Caliber mit FAZUA-Antrieb auf den Markt gebracht hat, folgt nun nach jahrelanger Entwicklung das Fuel EXe mit brandneuem TQ-Motor. Das neue Antriebssystem des bayerischen Technologie-Unternehmens TQ entfaltet 50 Nm Drehmoment und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Bike-Konzern entwickelt. Was auch der Grund dafür ist, dass wir den Motor in den nächsten Monaten vorerst nur in Bikes von Trek finden werden. Wie sich der TQ-Motor im Vergleich zum ebenfalls neuen FAZUA Evation 60-Antrieb schlägt, erfahrt ihr hier.
Die Basis des neuen Light E-Mountainbikes bildet das Fuel EXe mit seinen 150 mm Federweg an der Front und 140 mm am Heck. Im Unterrohr des Carbon-Rahmens befindet sich ein entnehmbarer, 360 Wh großer Akku, der durch einen 160 Wh starken Range-Extender ergänzt werden kann. Durch das niedrige Systemgewicht von HPR 50-Motor und Akku, das bei 3.650 Gramm liegt, schafft es das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS auf 18,9 kg. Das hat allerdings auch seinen Preis und das neue Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 kostet stolze 14.999 €.

Das neue Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 im Detail

Auch wenn der Name des neuen Light E-Mountainbikes den Ursprung – nämlich das analoge Trek Fuel EX – nahelegt, hat der Rahmen rund um den TQ-Antrieb ein ordentliches Face-Lift und etwas mehr Federweg verpasst bekommen. Dennoch wurden einige Detaillösungen wie der großzügige Sitz- und Kettenstrebenschutz vom analogen Bruder übernommen. Die Leitungen für Hinterradbremse und Motorsteuerung verlaufen im Inneren des Rahmens, sind allerdings an Ein- bzw. Ausgang nicht ausreichend geklemmt und scheinen im Rahmen keine ordentliche Führung zu besitzen. Sie verursachen auf unseren Testfahrten auf dem Trail ein nerviges Klappern. Oberhalb des Motors verlassen die Leitungen wieder den Hauptrahmen, um in den Hinterbau überzugehen und werden durch einen kleinen Kunststoff-Fender vor Dreck durch das Hinterrad geschützt.

Zugangsrechte
Die Leitungen sind an Ein- bzw. Ausgang nicht ausreichend geklemmt und vor allem die Bremsleitung verursacht ein lautes Klappern.
Vordach
Der kleine Kunststoff-Fender schützt die Leitungen vor Dreckbeschuss durch das Hinterrad.

Auch das Unterrohr hat einen großzügigen Kunststoffschutz, bei dem der untere Teil abgeschraubt werden kann und so den Zugriff auf den Akku ermöglicht. Am einfachsten lässt sich der handliche Akku aus dem Unterrohr ziehen, wenn man das Trek dazu auf den Kopf stellt. Am Oberrohr findet sich eine Verschraubung für herkömmliche Toolmounts und am Unterrohr gibt es Platz für einen Flaschenhalter. Solltet ihr jedoch beides verwenden, wird es selbst bei Rahmengröße L sehr eng im Rahmendreieck. Geschickt integriert im Gabelschaft findet sich das hauseigene Bontrager BITS Werkzeugset, an dem ihr die wichtigsten Tools für eure Hausrunde findet – top! Leider klappert auch der Verschluss des Werkzeugset leicht.

… und der Akku kann entnommen werden.
Mit einem 4er-Inbus lässt sich die Abdeckung am Unterrohr abnehmen …
Auch immer dabei …
Der kleinen Verschlusskappe des Werkzeugsets fehlt es an Spannung und auf dem Trail klappert es.
Immer dabei
Das Bontrager BITS-Multitool findet seinen Platz im Gabelschaft und so habt ihr immer das Nötigste dabei.

Die Firma TQ und ihr neuer HPR 50-Motor

Wer steckt hinter TQ und was kann der Motorenhersteller?

1994 wurde das Technologie-Unternehmen TQ in Bayern gegründet und steht mit ihrem Namen für „Technologie in Qualität“. Für die Entwicklung und Konstruktion von elektrischen Motoren für Roboter, Satelliten, Raumstationen und Mars Rover beschäftigt die Firma inzwischen mehr als 1700 Mitarbeiter weltweit. Seit 2008 entwickelt das deutsche Unternehmen auch E-Antriebe für Fahrräder und ist vor allem für seinen extrem starken – und auch lauten – TQ HPR 120S-Antrieb mit satten 120 Nm Drehmoment bekannt. Das System setzt auf dieselbe Technologie wie das neue HPR 50-System und findet sich hauptsächlich in Bikes von Haibike wieder. 10 Jahre nach ihrem E-Bike Debüt mit dem HPR 120S-Antrieb wurde die Entwicklung des neuen Systems zusammen mit Trek beschlossen und weitere vier Jahre später der Öffentlichkeit vorgestellt. Entwickelt und produziert wird der HPR 50-Motor im deutschen Inningen, wo auch der Hauptsitz des Technologie-Unternehmens liegt. Alle weiteren Teile des Antriebssystems sollen zum größten Teil in Europa hergestellt werden. Mehr über die Philosophie und Leidenschaft von TQ findet ihr hier bei unserem Firmenbesuch Anfang des Jahres, durch den wir bereits spannende erste Einblicke in die strategische Neuausrichtung und Fertigungslinie für den neuen Motor erhalten haben.

Der neue TQ HPR 50-Motor und die neue 360 Wh TQ HPR-Batterie

Der neue HPR 50-Motor verwendet – wie auch der starke HPR120S-Motor – ein von TQ patentiertes Harmonic-Pin-Ring-Getriebe, welches auch die Namensgebung nahelegt. Das Getriebe besitzt eine – für einen E-Bike-Motor verhältnismäßig niedrige – Übersetzung von 1:17. Das bedeutet: Wenn der Fahrer mit einer Trittfrequenz von 80 U/min unterwegs ist, dreht sich der Motor ca. 1.400 Mal pro Minute, was auch einen Einfluss auf die geringe Geräuschkulisse des Systems hat. Das maximale Drehmoment des Motors liegt bei 50 Nm und entfaltet eine Höchstleistung von 300 Watt. Die Motorleistung lässt sich in drei Unterstützungsstufen – ECO, MID und HIGH – regulieren. So werden im ECO-Modus maximal 99 Watt und im MID-Modus bis zu 180 Watt freigesetzt. Wandert eure Batterie auf einen Ladezustand von ca. 10 %, stellt euch das System noch maximal 150 Watt Leistung zur Verfügung, um den Heimweg zu bestreiten. Der Motor selbst bringt es auf ein Gesamtgewicht von 1.850 Gramm. Im Vergleich: Der neue FAZUA Ride 60 liegt bei 1.960 Gramm und der Shimano EP8-Motor – wie er z. B. im Orbea Rise zum Einsatz kommt – bringt stolze 2.570 Gramm auf die Waage. Wer mehr über den neuen Motor von TQ wissen möchte, findet hier mehr beim FAZUA Ride 60 vs. TQ HPR 50 Vergleichstest.

Auch der im Trek Fuel EXe verwendete Akku stammt direkt von TQ. Er besitzt 360 Wh und lässt sich nach dem Lösen von zwei Schrauben aus dem Unterrohr entnehmen. Zusätzlich soll es bald noch einen 160 Wh starken Range Extender zu kaufen geben, den ihr ganz einfach im Flaschenhalter des Fuel befestigen könnt. Nachdem ihr ihn per Kabel am Unterrohr angeschlossen habt, zieht der Motor seine Leistung erst aus dem Range Extender, bevor er dann den Akku im Unterrohr entlädt. Ein Derating – sprich eine Leistungsdrosselung – soll es bei der Verwendung des Range Extender nicht geben, also könnt ihr die volle Akkukapazität des Extenders mit 300 Watt Leistung verwenden.

Aufladen lassen sich die beiden Akkus sowohl im Bike als auch außerhalb mit dem hauseigenen Ladegerät von TQ – und zwar auf einmal. Ein Y-Kabel ist dafür nicht notwendig, vielmehr steckt man den Range-Extender an den Hauptakku an. Hier verhalten sich die beiden Akkus genau umgedreht und es wird erst der Hauptakku und dann der Range Extender geladen. Die Ladedauer der ersten 80 % liegt hier bei ca. 90 Minuten, wobei eine vollständige Ladung – zur Schonung des Akkus – 2 bis 3 Stunden benötigt. Solltet ihr den Akku direkt im Bike laden, wird das Ladegerät an einem von einem Kunststofflappen abgedeckten Ladeport angeschlossen, an dem auch der Range Extender eingesteckt wird. Wenn ihr also beide Batterien – sprich Haupt-Akku und Range Extender – im Bike ladet, könnt ihr das Ladekabel direkt am Range Extender anschließen.

Re-Fueling
In lediglich 90 Minuten lädt der TQ-Akku um 80 %. Eine vollständige Ladung dauert ca. 2–3 Stunden.

Das Display und die Remote des neuen TQ HPR 50-Antriebssystems

Beim Trek Fuel EXe ist das Schwarz/Weiß-Display von TQ direkt im Oberrohr integriert. Über einen Knopf, der am unteren Bereich des 2” großen Displays positioniert ist, lässt es sich an- bzw. ausschalten und die Ansicht ändern. Hier stehen euch vier unterschiedliche Anzeige-Optionen zur Verfügung, wobei immer der Akkuladezustand in 10-%-Balken und die ausgewählte Unterstützungsstufe angezeigt werden.

Randnotiz
Am oberen und unteren Rand des Displays finden sich der Akku-Ladezustand und die Unterstützungsstufe. Diese beiden Infos könnt ihr bei jeder Ansicht ablesen.

Folgende Anzeigeoptionen stehen euch zur Verfügung:

  • aktuell gefahrene Geschwindigkeit und Durchschnittsgeschwindigkeit
  • Akkuladezustand in 1-%-Schritten und restliche Fahrzeit der jeweiligen Unterstützungsstufe in Minuten
  • Restkilometer und restliche Fahrzeit der jeweiligen Unterstützungsstufe in Minuten
  • die Leistung des Fahrers und des Motors in Watt

Die drei Unterstützungsstufen des Antriebssystems lassen sich an der unauffälligen Lenker-Remote auswählen, die durch ein Kabel mit dem System verbunden ist. Zusätzlich könnt ihr an der Remote mit dem sogenannten Walk-Modus die Schiebehilfe aktivieren oder jegliche Unterstützung abschalten. Allerdings solltet ihr beim Befestigen der Remote etwas Vorsicht walten lassen, sie besteht aus dünnem Kunststoff und bei unserem Test-Bike nach mehrfachem Verstellen gebrochen.

Nur das Nötigste
Die schlichte Remote lässt euch die Unterstützungsstufen verstellen, den Walk-Modus aktivieren oder jegliche Unterstützung abschalten. Mehr braucht es am Trek Fuel EXe nicht!

Die eigene App zum neuen Trek Fuel EXe und das TQ HPR 50-Antriebssystem

Das TQ-Antriebssystem lässt sich via Bluetooth oder ANT+ mit eurem Handy oder einem Bike-Computer paaren. Für die Verbindung mit eurem Handy steht euch die neue App von Trek zur Verfügung. Mit dieser App könnt ihr die einzelnen Unterstützungsstufen in Sachen Leistung, Unterstützungsfaktor und Pedalsensibilität anpassen. Eine Übersicht zeigt euch zudem, welche Reichweite in der jeweiligen Stufe noch zur Verfügung steht. Die sogenannte „Range Cloud“ stellt dann auf einer Karte einen Umkreis dar, den ihr mit eurer Akkukapazität noch zurücklegen könnt. Leider war die App zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar, sodass wir euch über die genaue Funktionsweise noch nichts sagen können.

Verbindungscheck
Per ANT+ lassen sich herkömmliche Bike-Computer mit dem Trek paaren.
Hauseigen
Per App könnt ihr die Settings des Motors auf eure Vorlieben anpassen und erhaltet nützliche Infos über Routen, Setup und Akkuladezustand.

Ausstattungsvarianten und Verfügbarkeiten des Trek Fuel EXe 2023

Das neue Trek Fuel EXe wird vorerst in sechs Ausstattungsvarianten verfügbar sein, bei dem alle einen Carbon-Rahmen mit Alu-Wippe besitzen. Preislich bewegen sich die Modelle zwischen 6.499 € (Fuel EXe 9.5) und 14.999 € (Fuel EXe 9.9 XX1 AXS) und sollen ab sofort verfügbar sein. Auswählen könnt ihr neben den Ausstattungsvarianten zwischen drei Farben. Zudem soll in einigen Monaten die Möglichkeit einer Project One-Lackierung folgen, bei der ihr den Look eures Bikes gegen einen Aufpreis im Konfigurator selbst anpassen könnt.

Unser Test-Bike: Das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023

Für unseren ersten Test hatten wir das 18,9 kg schwere Top-Modell Fuel EXe 9.9 XX1 AXS im Einsatz, was ihr für stolze 14.999 € erwerben könnt. Es besitzt bereits das aktuellste RockShox-Fahrwerk, das euch eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten bietet. An der Front arbeitet eine RockShox Lyrik Ultimate-Federgabel mit Charger 3-Dämpfungseinheit und am Heck ein RockShox Super Deluxe Ultimate-Dämpfer, der einen Lockout-Hebel und einen hydraulischen Bottom-out besitzt. Zusätzlich finden sich an Gabel und Dämpfer sowie an beiden Reifen-Ventilen TyreWiz- bzw. AirWiz-Sensoren, die euch den jeweiligen Druck im System anzeigen.

Charger 3.0
Die aktuellste RockShox Lyrik mit Charger 3.0-Dämpfungseinheit findet ihren Weg an das Fuel EXe.
Match
Auch der Super Deluxe Ultimate-Dämpfer stammt aus dem aktuellen RockShox Line-up und besitzt einen hydraulischen Bottom-out.
Alles unter Kontrolle?
An Gabel, Dämpfer und an beiden Reifen-Ventilen finden sich Sensoren, durch die ihr per App den Druck im System abfragen könnt oder anhand von zwei LEDs seht, dass alles im grünen Bereich ist.

Gebremst wird mit einer starken SRAM CODE RSC-Vierkolbenbremse, bei der ihr sowohl den Druckpunkt als auch die Hebelweite werkzeuglos verstellen könnt und dank der integrierten SwingLink-Technologie weniger Kraft beim Bremsen benötigt. Gepaart ist die Bremse mit 200 mm großen HS2-Bremsscheiben von SRAM, die eine bessere Wärmeableitung als die Standard-Varianten haben sollen und für ausreichend Bremspower sorgen.

Artgerecht
Die 200 mm großen HS2-Bremsscheiben von SRAM – an Front und Heck verbaut – liefern ausreichend Bremspower.

Wie der Modellname schon erahnen lässt, wird mit einer elektronischen SRAM XX1 AXS 12-fach-Schaltgruppe geschalten. Diese funktioniert eigentlich komplett kabellos und zieht ihre Power aus einem kleinen AXS-Akku am Schaltwerk. Am Fuel EXe wurde das Schaltwerk allerdings per Kabel mit dem Hauptakku des Bikes verbunden. Das erspart euch einen der zwei benötigten AXS-Akkus und soll selbst dann, wenn der Hauptakku des Bikes vollständig entladen ist, noch bis zu 300 Schaltvorgänge garantieren. Auf den AXS-Akku der kabellosen RockShox Reverb AXS-Sattelstütze mit 170 mm Hub könnt ihr jedoch nicht verzichten. Die Sattelstütze lässt sich bei Bedarf vollständig im Rahmen versenken, ist jedoch für ein modernes Bike in Rahmengröße L etwas kurz geraten.

Doch nicht kabellos
Das elektronische SRAM XX1 AXS-Schaltwerk wurde per Kabel mit dem Hauptakku verbunden.
Elektronischer Partner
Auf den AXS-Akku der RockShox Reverb-Sattelstütze könnt ihr jedoch nicht verzichten. Zudem ist sie mit 170 mm Hub etwas kurz geraten.

Die restlichen Anbauteile des EXe stammen von Treks Hausmarke Bontrager. So findet das schicke Bontrager RSL Carbon-Cockpit, das Vorbau und Lenker kombiniert – seinen Weg ans Bike. Leider kommt das bereits sehr steife Cockpit mit einer Lenkerbreite von 820 mm, was für die meisten Fahrer viel zu breit ist – das Kürzen des Lenkers macht es noch steifer. Auch bei den Laufrädern wird auf leichtere Kohlefasern gesetzt. Hier findet sich ein Bontrager Line Pro 30 Carbon-Laufradsatz, den man auch an Down-Country-Bikes von Trek findet. Gepaart sind die Laufräder mit den Bontrager SE5 Team Issue-Reifen in 2,5” Breite. Sie sollten zum Schutz der teuren Carbon-Laufräder mit mehr Luftdruck gefahren werden. Oder man tauscht sie gegen ein Modell mit robusterer Karkasse aus, um besser zum sportlichen Charakter des Bikes zu passen.

Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2022

14.999 €

Ausstattung

Motor TQ HPR 50 50 Nm
Akku TQ HPR Battery V01 360 Wh
Display TQ 0-LED
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate 2023 150 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate 140 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 170 mm
Bremsen SRAM CODE RSC 200/200 mm
Schaltung SRAM XX1 AXS 1x12
Vorbau Bontrager RSL Carbon 45 mm
Lenker Bontrager RSL Carbon 820 mm
Laufradsatz Bontrager Line Pro 30 29"
Reifen Bontrager SE5 Team Issue 2,5"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 18,9 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 117 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein

Besonderheiten

Toolmount
TyreWiz/AirWiz
integriertes Multitool
Range Extender mit 160 Wh

Die Geometrie des Trek Fuel EXe 2023

Das neue Trek Fuel EXe wird in vier Rahmengrößen von S–XL verfügbar sein. Unser Test-Bike besitzt in Rahmengröße L einen Reach von 482 mm. Das Sitzrohr fällt mit einer Länge von 435 mm angenehm niedrig aus und lässt euch somit viel Bewegungsfreiheit und eine freie Größenwahl nach Länge des Bikes. Durch einen in der Dämpferwippe integrierten Flip-Chip lassen sich Sitz- und Lenkwinkel, Reach, Tretlagerhöhe und Kettenstrebenlänge verstellen. Letzteres wächst bei den unterschiedlichen Rahmengrößen nicht mit.

Wie hätten sie es gerne?
Mithilfe des Flip-Chips in der Dämpferwippe könnt ihr die Geometrie des Fuel EXe anpassen.

Ausgeliefert wird das Bike im Low-Setting. Solltet ihr ein Mullet-Setup – sprich mit einem kleineren Hinterrad – fahren wollen, muss sich der Flip-Chip im hohen Setting befinden. Allerdings müsst ihr beachten, dass durch die Veränderung der Laufradgröße auch die Geschwindigkeit, bis zu der ihr unterstützt werdet, sinkt und ihr dies nicht in der App anpassen könnt.

Die Geometrie des Trek Fuel EXe 2023 im Low-Setting

Grösse S M L XL
Sattelrohr 380 mm 410mm 435mm 470mm
Oberrohr 573 mm 601 mm 631 mm 658 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 64,7° 64,7° 64,7° 64,7°
Sitzwinkel 76,7° 76,7° 76,8° 76,8°
Kettenstreben 440 mm 440 mm 440 mm 440 mm
BB Drop 39 mm 39 mm 39 mm 39 mm
Radstand 1189 mm 1218 mm 1248 mm 1277 mm
Reach 427 mm 452 mm 482 mm 507 mm
Stack 620 mm 629 mm 629 mm 639 mm
Helm Giro Tyrant MIPS | Brille 100% S3 | Jersey Rapha Trail Long Sleeve Technical T-Shirt | Hose Rapha Trail Pants | Schuhe Crankbrothers Mallet Lace | Socken STANCE

Wie verhält sich der TQ HPR 50-Motor im ersten Test?

Mit dem neuen TQ HPR 50-Antriebssystems wollte das Entwicklerteam ein möglichst natürliches Fahrverhalten erreichen, das dem eines analogen Mountainbikes gleichkommt – und das hat es auch geschafft. Der neue HPR 50-Motor vermittelt ein sehr natürliches Fahrgefühl, was wir mit einem E-Motor so bisher noch nicht erleben konnten. Selbst unter Volllast gibt der TQ-Motor nur ein leises und angenehmes Surren von sich, das schnell von der Umgebungslautstärke übertönt wird. Das Ein- bzw. Aussetzen des Motors verläuft beinahe unbemerkt und vermittelt dem Fahrer das Gefühl, extrem gut trainiert zu sein. Ins Schwitzen kommt man bei steileren Anstiegen aber dennoch, denn die für einen E-Motor geringe Leistung und das mit 50 Nm recht niedrige Drehmoment erfordern ein gewisses Maß an Eigeninitiative. Zudem liefert der Antrieb mehr Unterstützung, wenn er mit einer hohen Trittfrequenz gefahren wird. Solltet ihr also mal spontan in einen Gegenanstieg rauschen und habt einen zu schweren Gang eingelegt, wird ordentlich Input vom Fahrer benötigt, um nicht den gesamten Schwung zu verlieren. Und hier reden wir vom HIGH-Modus, welcher die meiste Power zur Verfügung stellt.

Bewegt ihr das EXe im ECO-Modus, entspricht es ungefähr der Geschwindigkeit, die ihr mit einem leichten Cross-Country-Bike drauf haben würdet – obwohl ihr euch auf einem 19 kg schweren Trail-Bike befindet. Der MID-Modus vermittelt dann Gravel- oder Nino Schurter-Feeling und lässt euch bereits mit erhobener Brust am anders gesinnten Geschlecht ohne „E“ vorbeiziehen. Akku leer? Dann lässt sich das Bike mit seiner noch vertretbaren Masse und einem minimalistischen Widerstand des Motors nach Hause treten.

Wer also weniger das Gefühl eines normalen E-Mountainbikes, sondern mehr dem eines analogen MTBs sucht, findet mit dem neuen TQ HPR 50-Antriebssystem eine klasse Alternative, seine Fitness zu steigern 😉 oder zumindest so zu tun. Denn die wenigsten Fußgänger und Mountainbiker – und nicht einmal Strava – haben erkannt, dass wir auf einem E-Mountainbike unterwegs sind. Mit dem TQ-System nehmt ihr also den richtig fiesen Anstiegen den Schrecken und minimiert so die quälenden Momente eurer normalen MTB-Ausfahrt, habt aber dennoch eine sportliche Aktivität hinter euch und könnt mit gutem Gewissen das ein oder andere isotonische Sportgetränk genießen.

Was kann das Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 auf dem Trail?

Das Trek Fuel EXe überzeugt mit einer angenehmen Sitzposition in der Ebene, die allerdings durch den mit 820 mm sehr breiten Lenker reichlich Last auf eure Hände bringt. Geht es jedoch bergauf, minimiert sich diese und das Fuel lässt euch auch längere Touren problemlos bestreiten. Der Hinterbau gehört im Uphill nicht zu den antriebsneutralsten seiner Gattung, hat aber – auch dank des Antriebs – keinen Griff zur Plattform-Dämpfung erfordert. So generiert der Hinterbau selbst im technischen Gelände noch ausreichend Traktion.

Im Downhill ist man tief im Bike integriert und das Trek vermittelt euch ausreichend Sicherheit, um es richtig stehen zu lassen. Durch das breite Cockpit werdet ihr leicht auf die Front gezogen, was jedoch dem Charakter des Bikes entgegenkommt und ausreichend Druck auf euer Vorderrad bringt, um präzise die Spur zu halten. Auch das Fahrwerk liefert eine gute Mischung aus Traktion und Gegenhalt und so könnt ihr spielerisch von Seite zu Seite springen, ohne direkt ans Limit des Federwegs zu gelangen. Dennoch erfordert die steife Front eine gewisse Könnerstufe, um mit dem Feedback und den direkten Impulsen umgehen zu können. Steigt man von einem analogen Mountainbike auf das Trek Fuel EXe, mutet das vergleichsweise höhere Gewicht an, dass man sich auf einem Bike mit mehr Federweg bewegt, wodurch man von so manch ruppiger Passage überrascht werden kann.

Unser Fazit zum neuen Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023

Das Trek Fuel EXe mit TQ HPR 50-Motor ist Vertreter einer neuen Generation an Light-E-MTBs, welche analogen MTBs mächtig Konkurrenz macht. Dank seines leisen Antriebs und der cleveren Integration von Motor und Display ist das Trek Fuel EXe 2023 nur schwer als ein E-MTB zu erkennen. Auf dem Trail begleitet euch das Antriebssystem beinahe unbemerkt und es wird einem erst beim Ausschalten des Motors bewusst, welche Arbeit es eigentlich verrichtet. So finden vor allem sportive Fahrer, die nicht vollständig auf ein Workout verzichten möchten, einen super Trail-Begleiter.

Tops

  • schöne Display-Integration und minimalistische Remote
  • natürliches und leises Antriebssystem
  • Motor- und Bike-Charakter harmonieren gut
  • gelungenes Gesamtpaket

Flops

  • Ausstattung birgt einige Schwächen
  • Leitungen klappern im Rahmen

Weitere Informationen findet ihr auf der Website von Trek.

Der Beitrag Das neue Trek Fuel EXe 9.9 XX1 AXS 2023 mit TQ HPR 50-Motor im ersten Test – Smooth Operator erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das beste E-Mountainbike 2022 – Die 13 heißesten E-MTB-Modelle des Jahres im Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-e-mtb-test-2022/ Mon, 28 Mar 2022 11:14:49 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=115946 115946 Was ist das beste E-Mountainbike 2022? Um diese Frage zu beantworten, haben wir 13 spannende Modelle gegeneinander antreten lassen. Mit dabei sind neue Technologien, neue Motoren und teilweise riesige Akkus, die die Bike-Saison 2022 spannender denn je machen. Aber für wen ist welches Bike das richtige?

Die Verfügbarkeit von E-MTBs ist aktuell nicht nur rar, E-MTBs sind für viele auch eine große Investition – umso wichtiger, vor der Kaufentscheidung die neuesten Technologien und die mittlerweile doch großen Unterschiede zwischen den Modellen zu kennen. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Fehlkauf oder ein Bike, das bockt, hakt oder schlichtweg nicht zu den eigenen Anforderungen passen will.

Für die Saison 2022 hat die Bike-Industrie neben zahlreichen technischen Entwicklungen auch neue spannende Ansätze und Akku-Konzepte hervorgebracht, die die Fahrperformance verändern und die man beim Kauf beachten sollte. In unserem jährlichen Vergleichstest, in dem wir das beste E-MTB des Jahres suchen, haben wir nicht lange gefackelt und für euch die 13 spannendsten und heißesten E-Mountainbikes im direkten Vergleich gegeneinander getestet. Von Light-E-MTBs mit geringer Motorunterstützung bis hin zu Kraftprotzen mit reichlich Power war alles vertreten. Für das Modelljahr 2022 präsentieren zahlreiche Hersteller Bikes mit enormer Akkukapazität von bis zu 1.034 Wh und feiern ihre erhöhte Reichweite. Doch ist „mehr“ tatsächlich immer vorteilhaft? Oder entwickelt sich die Branche in eine falsche Richtung? In diesem Vergleichstest suchen wir nicht nur das beste E-Mountainbike 2022. Wir räumen auch mit Halbwahrheiten auf, prüfen Forumsdiskussionen und Marketingversprechen und sagen, worauf es wirklich ankommt. Achtung Spoiler: Die Größe bzw. Kapazität des Akkus bestimmt mehr und mehr das Handling auf dem Trail. Und das hat ernsthafte Folgen für den Fahrspaß!

Mit diesem Vergleichstest liefern wir Antworten auf die wichtigsten Fragen beim Kauf und helfen euch, euer teuer verdientes Geld an der richtigen Stelle zu investieren und frustrierende Fehlkäufe zu vermeiden. Schnappt euch also ein Bier oder einen Cappuccino und genießt die folgenden Seiten mit Infos, Hintergrundwissen, (Tech-)Know-how, Tops & Flops und den wichtigsten Tipps für Neueinsteiger wie für Experten. Danach seid ihr nicht nur sehr gut für den E-Bike-Kauf gerüstet und habt vielleicht sogar schon euer Traum-Bike gefunden, sondern habt auch zahlreiche Erkenntnisse und Expertenwissen gesammelt – unerlässlich für Trail-Talk oder Stammtisch und Forendiskussionen!

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist das beste E-MTB und wie finde ich es? Was muss das beste E-Mountainbike 2022 können?
  2. Der Vergleichstest in Zahlen: Hintergründe zum Testfeld, die spannendsten Fakten und interessante Trends
  3. Wer steht hinter diesem Vergleichstest und hat die heißesten E-MTBs 2022 getestet?
  4. Die falsche Gier nach der maximalen Akkukapazität – hat sich die Bike-Industrie in eine falsche Richtung entwickelt?
  5. Was macht ein gutes E-Mountainbike aus und worauf sollte ich bei einem E-MTB achten?
  6. Was ist das beste E-Mountainbike 2022? Tops und Flops, Gewinner und Verlierer des Vergleichstests?

Deine persönliche Kaufberatung

Neu in diesem Jahr ist unsere interaktive Kaufberatung, mit der wir euch individuelle Empfehlungen und wichtige Tipps für den E-Bike-Kauf an die Hand geben wollen.

Was ist das beste E-MTB und wie finde ich es? Was muss das beste E-Mountainbike 2022 können?

Vorneweg ein großes Dankeschön an euch! Im Rahmen unserer jährlichen Leserumfrage haben mehr als 16.520 E-MOUNTAINBIKER rund 90 Fragen beantwortet – und uns damit unter anderem dabei geholfen, diesen Test so realitätsnah und relevant wie möglich zu gestalten! Wir wollen nämlich nicht nur die Bikes testen, die euch am meisten interessieren. Wir wollen sie auch auf die Art testen, wie ihr sie da draußen fahrt und primär einsetzt – sonst würde unsere Arbeit ja keinen Sinn ergeben.

Wir haben ein klares Ziel: Wir wollen euch helfen, das richtige Bike für euch und eure Bedürfnisse zu finden.

Auch wenn viele E-Mountainbiker es lieben, über neueste technische Trends und isolierte Parameter wie Laufradgröße oder Drehmoment zu diskutieren, sind einzelne Faktoren auf der Suche nach dem besten E-Mountainbike nur bedingt hilfreich und mit Vorsicht zu genießen. Denn ein Bike ist nur so gut, wie es im Zusammenspiel aller Komponenten in der Praxis funktioniert!

Wir suchen den besten Allrounder, der es mit jedem Trail aufnehmen kann! Mit anderen Worten: das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept und Detaillösungen.

In diesem Vergleichstest haben wir den besten Trail-Allrounder gesucht, der auf jedem Trail brilliert und das beste Gesamtpaket liefert aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept und Detaillösungen. Software-Themen wie Connectivity oder Motoren-Individualisierung haben ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt. Ihr seht: Ganz so einfach wie bei einer Weltmeisterschaft haben wir es uns nicht gemacht. Während man dort meist mit der schnellsten Zeit oder den meisten Toren gewinnt, zählen bei der Kaufentscheidung für ein Bike zahlreiche Faktoren, die jeder unterschiedlich gewichtet.

Unser Anspruch ist, den individuellen Charakter eines jeden Bikes herauszuarbeiten und euch zu sagen, für wen und was es gut geeignet ist – und für was eben nicht!

Wie jeder Mensch besitzt auch jedes Bike-Modell einen individuellen Charakter mit Stärken und Schwächen. Genau die arbeiten wir klar und greifbar heraus, damit jeder alle relevanten Infos hat, um für sich und seine persönlichen Anforderungen die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Bei jedem Bike haben wir für euch die Extreme ausgelotet und stellen die reale Bandbreite des Einsatzbereichs dar.

Das Testfeld – 13 spannende E-Mountainbike-Modelle 2022

Die hohe Vielfalt, die es mittlerweile auf dem Markt gibt, spiegelt sich auch in unserem Testfeld wider. Lässt man die nackten Kennzahlen und Marketing-Slogans außen vor und betrachtet den Charakter der Bikes, finden sich in diesem Test Modelle für fast jeden Fahrstil und jedes Gelände. Neben direkten und verspielten Bikes für die aktiven Fahrer unter uns, die in den Wald zum „Spielen“ gehen, sind auch komfortable Touren-Bikes vertreten, die mit reichlich Langstreckenkomfort überzeugen wollen. Es gibt selbst Modelle, die bergab so manchem Downhiller Konkurrenz machen und mit denen man auf Strava-Bestzeiten-Jagd gehen kann. Zwischen all den Spezialisten finden sich außerdem ein paar wahre Allrounder, die in fast jeder Situation eine sehr gute Figur machen – das sind die Anwärter auf den Titel „Das beste E-MTB 2022“. Die Bikes im Testfeld unterscheiden sich nicht nur in ihrem Einsatzzweck und Charakter teils enorm, sondern auch in ihren Akkukonzepten. Während viele Hersteller auf Standardsysteme von Bosch und Shimano setzen, sind in unserem Test auch Modelle vertreten, die als Light-E-MTB mit geringerer Motorpower und einem modularen Akkukonzept, sprich mit optionalem Zusatzakku, überzeugen wollen. Ihr wollt ein Bike, das mehr Motorpower liefert als ein Bosch-System? Braaaaaap: Im Testfeld befindet sich diesmal ein Bike, das jeden Bosch- oder Shimano-Motor bergauf brutal abzieht – aber auch seine Tücken hat!

Das Testfeld ist ein realer Querschnitt des Marktangebots mit den besten, interessantesten, spannendsten und relevantesten Bikes für den Traileinsatz.

Ihr seht, wir haben zahlreiche unterschiedliche Bikes eingeladen. Bei der Auswahl flossen neben eurem Interesse auch unser Know-how und unsere Expertise mit ein. Denn es gibt es zahlreiche spannende neue Modelle auf dem Markt, die diesen Test so interessant machen.

Bike Preis* Federweg [mm] Laufradgröße Gewicht [Kg]
FOCUS Jam² 7.0 7.799 € 150/150 29″ 25,66
MERIDA eONE-SIXTY 10K 9.899 € 160/150 29″/27,5″ 22,98
Norco Sight VLT C1 9.999 € 160/150 29″ 25,52
Orbea Rise M-Team 10.155 € 150/140 29″ 20,5*/18,92*
Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 8.800 € 170/160 29″ 24,50
ROTWILD R.E375 PRO 8.999 € 170/160 29″ 19,68
SCOR4060 Z ST XT 8.299 € 150/140 29 22,74
SCOTT Ransom eRIDE 910 7.199 € 180/180 29″ 24,60
Specialized S-Works Turbo Levo 15.000 € 160/150 29″/27,5 22,10
Specialized S-Works Turbo Kenevo SL 15.000 € 170/170 29″ 19,9*/18,7**
Trek Rail 9.9 XX1 AXS 13.599 € 160/150 29″ 23,52
Yeti 160E T1 13.790 € 170/160 29″ 23,14
YT DECOY MX CORE 4 7.499 € 170/165 29″/27,5″ 22,60

*mit Range-Extender
** ohne Range-Extender
**** # Pandemie # Lieferkosten: Der immense Bike-Boom und die Folgen der Coronakrise stellen die gesamte Bike-Branche vor große Herausforderungen. Der Preis von E-MTBs ist im Zuge dessen kurzfristigen Änderungen und Schwankungen ausgesetzt. Die hier angegebenen Preise bilden nur den Stand während unserer redaktionellen Arbeit am Vergleichstest ab. Sie können sich in der Zwischenzeit wieder geändert haben.

FOCUS JAM² 7.0 | Shimano EP8/720 Wh | 150/150 mm (v/h)
25,66 kg in Größe L | 7.799 € | Zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 10K | Shimano EP8/630 (504 in XS) Wh | 160/150 mm (v/h)
22,98 kg in Größe L | 9.899 € | Zum Test
Norco Sight VLT C1 | Shimano EP8/900 Wh | 160/150 mm (v/h)
25,52 kg in Größe L | 9.999 € | Zum Test
Orbea Rise M-Team | Shimano EP8-RS/360 + 252 Wh | 150/140 mm (v/h)
20,52 kg in Größe L | 10.155 € | Zum Test
Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 | Dyname 4.0/720 Wh | 170/160 mm (v/h)
24,5 kg in Größe L | 8.800 € | Zum Test
ROTWILD R.E375 PRO | Shimano EP8/375 Wh | 170/160 mm (v/h)
19,68 kg in Größe L | 8.999 € | Zum Test
SCOR 4060 Z ST XT | Shimano EP8/720 Wh | 150/140 mm (v/h)
22,74 kg in Größe L | 8.299 € | Zum Test
SCOTT Ransom eRIDE 910 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 180/180 mm (v/h)
24,6 kg in Größe L | 7.199 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Levo | Specialized 2.2/700 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,1 kg in Größe S4 | 15.000 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Kenevo SL | Specialized SL 1.1/320 +160 Wh | 170/170 mm (v/h)
19,9 kg in Größe S4 | 15.000 € | Zum Test
Trek Rail 9.9 XX1 AXS | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
23,52 kg in Größe L | 13.599 € | Zum Test
Yeti 160E T1 | Shimano EP8/630 Wh | 170/160 mm (v/h)
23,14 kg in Größe L | 13.790 € | Zum Test
YT DECOY MX CORE 4 | Shimano EP8/540 Wh | 170/165 mm (v/h)
22,6 kg in Größe L | 7.499 € | Zum Test

Die Motoren-Konzepte aller E-Mountainbikes im Überblick

Bike Motor* Drehmoment (Nm) Akkukapazität (Wh)
FOCUS Jam² 7.0 Shimano EP8 85 720
MERIDA eONE-SIXTY 10K Shimano EP8 85 630 (504 in XS)
Norco Sight VLT C1 Shimano EP8 85 900
Orbea Rise M-Team Shimano EP8-RS 60 360 + 252
Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 Dyname 4.0 108 720 +314
ROTWILD R.E375 PRO Shimano EP8 85 375
SCOR4060 Z ST XT Shimano EP8 85 720
SCOTT Ransom eRIDE 910 Bosch Performance Line CX 85 625
Specialized S-Works Turbo Levo Specialized 2.2 90 700
Specialized S-Works Turbo Kenevo SL Specialized SL 1.1 35 320 +160
Trek Rail 9.9 XX1 AXS Bosch Performance Line CX 85 750 (625 in S)
Yeti 160E T1 Shimano EP8 85 630
YT DECOY MX CORE 4 Shimano EP8 85 540

Warum sind BULLS, CUBE oder Haibike nicht dabei?

Unsere Leserumfrage hat gezeigt, dass für euch drei Marken besonders interessant und wichtig sind: Specialized, Haibike und CUBE. Deshalb haben wir von diesen Herstellern sogar jeweils zwei Bikes zum Vergleichstest eingeladen. Zum Zeitpunkt des Tests konnten aufgrund der aktuellen Produktions- und Lieferschwierigkeiten einige Hersteller – darunter Haibike, CUBE und BULLS – kein Bike für unseren Vergleichstest zur Verfügung stellen. Generell stellt die Verfügbarkeit die Branche auch 2022 noch vor große Herausforderungen. Wenn ihr euch für die Hintergründe interessiert, findet ihr hier alle Infos. Manche Bikes waren durch ihren mehrjährigen Modellzyklus bereits mehrfach in unseren Vergleichstests. Doch wie viel Sinn macht es, ein Rad wie z. B. das Cannondale Moterra Neo zum x-ten Mal zu testen, wenn sich außer Details an der Ausstattung nichts verändert hat und vermutlich bald ein Nachfolger ansteht? Solche Bikes laden wir nicht jedes Mal neu ein. Ausnahme sind Testsieger und Kauftipp des Vorjahrs. Falls eure Lieblingsmarke nicht dabei ist, ist das also kein Grund dafür, gleich das Handtuch zu werfen. Vielleicht hatten wir es schon einmal im Test, vielleicht wird noch dieses Jahr ein spannender Nachfolger vorgestellt oder vielleicht ist es bald wieder verfügbar und landet in einem unserer nächsten Tests.

Warum sind nur E-Mountainbike-Fullys im Testfeld?

E-MTB-Fullys sind nicht nur die ultimative Speerspitze der E-Mountainbike-Entwicklung und bieten mehr Spaß und Sicherheit als Hardtails, sie sind vor allem gefragt: 89 % unserer Leserumfrage-Teilnehmer planen, ein Fully zu kaufen! Und diese Entscheidung finden wir ausgesprochen sinnvoll. Die meisten E-Mountainbike-Hardtails sind einfach nicht für Trails gemacht!

Warum sind die E-Bikes aus diesem Vergleichstest so teuer?

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes des neuen Modelljahrs, um das beste E-Mountainbike des Jahres zu finden. Hierbei spielt der Preis eine untergeordnete Rolle, schließlich debütieren die Hersteller de spannendsten Technologien und Konzepte logischerweise zuerst in ihren Spitzenmodellen. Das heißt aber nicht, dass alle Bikes teuer sein müssen.

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes – der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In der digitalen App-Ausgabe #029 findet ihr einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Die Preisspanne im Testfeld ist daher groß, was jedoch nicht bedeutet, dass die Performance-Unterschiede zwangsläufig genauso groß sein müssen. Das günstigste Bike im Testfeld, das SCOTT Ransom eRIDE 910, kostet 7.199 € und geht als amtierender Kauftipp aus dem letzten Jahr ins Rennen. Die beiden teuersten Bikes im Testfeld – das Specialized S-Works Turbo Levo und Specialized S-Works Turbo Kenevo SL – kosten jeweils 15.000 €.In einer der nächsten Ausgabe findet ihr einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Teil 2: Der Vergleichstest in Zahlen: Hintergründe zum Testfeld, die spannendsten Fakten und interessante Trends

Trocken, langweilig, kompliziert: Zahlen haben einen schlechten Ruf. Aber wenn man sie einander sinnvoll gegenüberstellt, geben sie spannende Aufschlüsse über Trends und Entwicklungen. Wir haben für euch die interessantesten Fakten aus dem Testfeld aufbereitet und sie mit dem Test des letzten Jahres verglichen.

Preis:

  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2021: 8.846 €
  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2022: 10.464 €
  • 4 Bikes kosten über 13.000 €
  • teuerstes Bike im Vergleichstest 2021: Specialized S-Works Levo / Levo SL für 13.999 €
  • teuerstes Bike im Vergleichstest 2022: Specialized S-Works Levo / Kenevo SL für 15.000 €
  • günstigstes Bike 2021: FOCUS JAM² 6.9 NINE für 5.499 €
  • günstigstes Bike 2022: SCOTT Ransom eRIDE 910 für 7.199 €

Akku und Akkukapazität:

  • Die Bikes verfügen im Durchschnitt über 668 Wh Akkukapazität und damit um 60 Wh mehr als im letzten Jahr. Das sind fast 10 %!
  • Die größte interne Akkukapazität hat das Norco Sight VLT C1 mit 900 Wh.
  • 2 Bikes setzen auf einen kleinen Akku mit 320 bis 360 Wh und einen zusätzlichen Range-Extender.
  • Nur 2 von 13 Bikes haben ein Akkuschloss. Der Rest kommt ohne Schlüssel aus.
  • 2 von 8 Shimano-Bikes setzen auch auf Shimano-Akkus. 6 Bike-Hersteller vertrauen auf andere Akkuhersteller oder haben eigene Lösungen entwickelt.
  • 18,7 kg wiegt das leichteste Bike und 25,7 kg das schwerste.
  • Im Durchschnitt bringen die Bikes 22,9 kg auf die Waage. Im Vorjahr waren es noch 23,2 kg.

Motorensysteme:

  • Bosch: 2 x
  • Dass nur 2 Bikes mit Bosch-Motoren im Testfeld vertreten sind, liegt an der Verfügbarkeit der Bosch-Bikes mit neuem Smart System zum Testzeitpunkt sowie der Tatsache, dass das neue Motorensystem aktuell nur mit großem 750-Wh-Akku erhältlich ist.
  • Eines der Bikes hat das alte Bosch-System 2021.
  • Das andere verfügt über das neue Smart System 2022, das auch auf dem Bosch Performance Line CX-Motor basiert.
  • Shimano: 8 x
  • Specialized: 2 x
  • Dyname 4.0: 1 x

81 Nm Drehmoment haben die Motoren im Durchschnitt. 108 Nm Drehmoment liefert der stärkste Motor, 35 Nm der schwächste. Doch viel Power ist nicht zwangsläufig besser, wie ihr im Folgenden lesen werdet.

Übersicht Fahrwerk und Federelemente:

  • Welche Marken kommen wie häufig zum Einsatz?
    • FOX: 11 x
    • RockShox: 2 x
  • 163 mm Federweg haben die Bikes im Durchschnitt an der Front und 155 mm am Heck.
  • Bei den Federgabeln setzen 10 von 13 Herstellern auf Modelle mit 38-mm-Standrohren wie die RockShox ZEB und FOX 38.

Laufradgrößen: 27,5”-E-MTBs sind tot!

  • 77 % der Bikes im Test setzen auf 29”-Laufräder vorne und hinten.
  • 23 % der Modelle vertraut dem Mix aus 29” vorne und 27,5” hinten.
  • 0 % der Bikes rollen auf 27,5”-Laufrädern vorne und hinten.

Teil 3: Wer steht hinter diesem Vergleichstest und hat die heißesten E-MTBs 2022 getestet?

Wie läuft unser Bike-Testing ab? Welche Strecken und Trails fahren wir? Welche Fahrertypen stecken im Testteam und worauf kommt es den facettenreichen Testfahrern persönlich an? All das erfahrt ihr in diesem Kapitel! Außerdem haben wir unsere Testphilosophie und unsere Meinung zu Schulnoten in Bike-Tests für euch zusammengefasst.

Unsere Teststrecke(n)

Steinofen-Pizza, frische Meeresluft und ein guter Espresso gehören für uns genauso zu einem gelungenen Bike-Tag wie Flow auf abwechslungsreichen Singletrails, so manche Mutprobe und High-Fives am Trailende. Doch was nach Urlaub klingt, war harte Arbeit! Glücklicherweise waren wir dabei aber dort, wo andere Urlaub machen – nämlich in der Toskana, genauer gesagt im Bike-Hotel Massa Vecchia. Dort haben wir auf dem Trailnetzwerk rund um den Monte Arsenti ideale Testbedingungen vorgefunden, um die großen wie feinen Unterschiede zwischen den 13 E-MTBs im direkten Vergleich herauszuarbeiten.

In unserer Leserumfrage mit über 16.000 Teilnehmern habt ihr uns verraten, wo und wie ihr am liebsten fahrt. Und auf der Basis eurer Antworten haben wir eine Teststrecke definiert: Der super abwechslungsreiche Rundkurs führte steil bergauf wie steil bergab, war mal verwinkelt, mal gerade, teils technisch, teils einfach. Forst- und Tourenpfade waren genauso vorhanden wie Rampen und Stufen bergauf wie bergab. Auch der Untergrund war abwechslungsreich, von griffig bis rutschig war alles vertreten. Steinfelder, Wurzelteppiche, Sprünge, Anlieger, offene Kurven und Highspeed-Passagen – es hat an nichts gefehlt, um die Bikes in unterschiedlichen Fahrsituationen auf die Probe zu stellen. Außerdem mussten sich die Bikes über eine längere Zeit auf unseren Hometrails rund um Stuttgart sowie in den Allgäuer Alpen beweisen.

Unser Testteam

Robin, 31
E-Mountainbiking goes Mainstream! Das bedeutet, dass einerseits viele Neulinge aufs E-MTB steigen und die Bikes gleichzeitig auf neue Arten genutzt werden. Die Technik ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass E-MTBs mit extrem breitem, universellem Einsatzbereich möglich sind. Ein guter Allrounder muss auf entspannten Touren genauso performen wie auf anspruchsvollen Trails oder im Alltag – und zwar für unterschiedlichste Fahrertypen und -level. Deshalb ist es für mich wahnsinnig wichtig, dass Bikes so ausgewogen, nutzerfreundlich und universell einsetzbar wie möglich sind.
Felix, 30
Anspruchsvolle Trails in Bestzeit bezwingen und als Erster an der Cafébar am Espresso Doppio schlürfen – das ist mein Ding! Um das zu schaffen, ist ein ausgewogenes, souveränes Handling am wichtigsten. Dafür verzichte ich auch gerne auf einen Monsterakku und hole die fehlenden Wattstunden lieber aus meinen Beinen. Für eine optimale Bergab-Performance wird bei mir das Fahrwerk optimiert, wo es nur geht. Die exzellente FOX GRIP2-Dämpfungskartusche ist mit ihren vier Einstellparametern zwar komplex, aber FOX bietet gute Empfehlungen für eine einfache Fahrwerksabstimmung.
Rudolf, 35
Menschen, die noch keine Ordnerstruktur für Bike- und Fahrwerks-Apps auf ihrem Handy angelegt haben, sind mir irgendwie unheimlich. Am liebsten individualisiere ich mein Bike digital und finde so genau die Motor-Einstellung, die am besten zu meinem Fahrstil und meiner geplanten Route passt. Ob es elektronische Fahrwerke, Sensoren wie AirWiz und TireWiz braucht? Das sind coole, teils sehr teure Spielereien, die richtig genutzt Vorteile bieten können. Aber mehr Technik ist in der Regel auch fehleranfälliger – ob man das will, muss jeder für sich entscheiden.
Anna, 32
Als angehende Weltenbummlerin mit ausgebautem Van mag ich es simpel, aber auch funktional. Das gilt sowohl für meinen Lifestyle als auch meine Bikes. Ein cleanes Cockpit ist mir im Van genauso wichtig wie am Bike, daher bevorzuge ich eine interne Zugverlegung und ergonomisch einstellbare Hebel. Wenn ich mit dem E-Bike neue Orte erkunde, will ich nicht, dass das Handy unterwegs schlapp macht. Deshalb bin ich Fan von einer integrierten USB-Ladebuchse wie am FOCUS. Damit wird das E-Bike zur fahrenden Riesen-Powerbank!
Julian S., 29
Ich bin eigentlich meist ohne E-Unterstützung unterwegs und stehe bei E-Mountainbikes vor allem auf besonders agile Modelle mit einem natürlichen Motorcharakter. Dabei reicht mir auch eine geringe Unterstützung. Diese Motoren kommen entsprechend mit kleinerem Akku aus und das Handling profitiert enorm. Falls die Tour doch mal länger geht, freue ich mich über modulare Akkukonzepte mit externem Zusatzakku, der wie beim Specialized Kenevo SL oder Orbea Rise in den Flaschenhalter passt. So bleibt der Motor gut hydriert und ich gehe mit Trinkrucksack auf Tour.
Manne, 64
Als Tourenfahrer bin ich nicht auf der Suche nach dem besten, sondern dem richtigen Bike. Das heißt nicht, dass mir Fahrspaß nicht wichtig wäre, aber ich verliere darüber die praktischen Lösungen nicht aus dem Blick. Bei allen Touren, die mein Traildog Henry nicht aus eigener Kraft schafft, kommt er in den Bike-Anhänger. Deshalb stehen Anhängerfreigabe, Licht und Ständeraufnahme ganz oben auf meiner Liste. Kombinieren die Hersteller das mit Fahrspaß, bin ich glücklich.
Peter, 27
Ich suche den größtmöglichen Fahrspaß, und der kommt bei mir vor allem im technischen Gelände auf. Um dabei die Kontrolle zu behalten, ist Traktion die halbe Miete. Klar ist das Fahrwerk dafür verantwortlich, aber auch die Reifen sind wichtige Komponenten. Wegen meiner Größe und meines Fahrstils fahre ich am liebsten Reifen mit stabiler Karkasse auf Alufelgen. Kommt es doch mal zum Durchschlag, quittieren Alufelgen das mit einer leichten Delle, während es bei Carbonlaufrädern häufig im Totalausfall endet.
Amir, 34
Ich bin der wandelnde Styleguide im Team. Aber nicht schrill, sondern eher der Typ fürs dänische Understatement statt Berliner Hipster-Schick. Wie SCOR bewiesen hat, kommt der unauffällige Style auch langsam im Bike-Business an – hier wird bewusst auf offensives Branding verzichtet oder es wird dem Kunden überlassen. Das harmoniert gut mit meinen Outfits und ist genau mein Geschmack. Die schlichte Bike-Hülle sollte dennoch über einen Hightech-Kern mit Schnittstellen zum Datenaustausch oder Software-Updates verfügen, damit ich immer auf dem aktuellsten Stand bin.
Jonas, 32
Ein Rundum-sorglos-Bike ist für mich wichtig. Denn langlebige, robuste Komponenten sorgen auch für weniger Pannen und länger anhaltenden Fahrspaß! Sollte doch mal was sein, hab ich ein Pannenset dabei. Am liebsten aber nicht im Hip Bag, sondern unauffällig per Toolmount direkt am Rad. Als frisch gebackener Papa montiere ich gelegentlich einen Kindersitz ans Oberrohr oder lade das Bike auf den Heckträger – ein Alu-Rahmen ist gegenüber Anzugsdrehmomenten vom Heckträger weniger sensibel als Carbon.
Julian L, 31
Als Grafikdesigner mag ich ein ausgeklügeltes Bike-Design in Verbindung mit guter und sinnvoller Funktionalität. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten und er ist so individuell wie unsere Nasenspitze, daher machen Konfiguratoren in meinen Augen besonders Sinn, wenn man bei ihnen außer der Ausstattung auch noch die Bike-Farbe selbst bestimmen kann. Orbea hat das mit dem MyO- oder Trek mit dem Project One-Konfigurator bereits nutzerfreundlich auf der Homepage umgesetzt.

Unsere Testphilosophie und Testkriterien – Ehrlich statt einfach, differenziert statt „super“!

Auf der Suche nach einer schnellen, simplen Antwort auf die Frage nach dem besten Bike lassen sich zahlreiche E-Bike-Käufer von Superlativen wie der maximalen Reichweite oder dem geringsten Gewicht in Werbegrafiken, Schaubildern, Tabellen und Laborwerten blenden. Glücklicherweise entwickelt auch die Industrie aber immer mehr ein Bewusstsein dafür, dass die Realität meist deutlich komplexer ist und sich ein Bike, seine Fähigkeiten und seine Charakteristika nicht in blanken Zahlen ausdrücken lassen.

Wir versuchen die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch und euren persönlichen Anforderungen passt oder nicht. Uns ist wichtig, den Charakter eines jeden Bikes klar und übersichtlich darzustellen. Das Verteilen von Schulnoten erachten wir dabei als den falschen Weg, weil es die komplexe Realität stark vereinfacht und ihr nicht gerecht wird. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass jeder Leser bzw. Biker unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben hat und für sich erkennen sollte, welches Rad zu ihm passt und welches nicht. Alles andere wäre irreführend und nicht nur unfair gegenüber einigen Herstellern, sondern würde auch unsere Leser – sprich euch – bevormunden.

Aus diesem Grund lauten die zentralen Fragen, die wir uns bei diesem Vergleichstest gestellt haben: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und für welchen nicht? Diese Fragen beantworten wir mit jedem Testbericht und geben euch damit eine klare Empfehlung oder raten euch gar vom Kauf ab. Damit ihr schnell erkennen könnt, ob ein Rad zu euch passt, charakterisieren wir die Fahreigenschaften jedes Bikes am Ende des jeweiligen Tests visuell mit einem Skala-Rating.

Gute E-Mountainbikes schaffen es, vermeintlich widersprüchliche Fahreigenschaften in sich zu vereinen, wodurch sie z. B. sowohl verspielt als auch laufruhig sein können. Bei den Skalen am Ende jedes Testberichts gilt generell: Je höher das Rating ist, umso besser ist das Rad in diesem Bereich. Das Rating bezieht sich ausschließlich auf die Bikes im Vergleichstest und steht in Relation zueinander. Um die Unterschiede deutlich darzustellen, nutzen wir die ganze Skala aus. Sprich: Es ist schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Bikes verteilt werden. Wir wollen damit nicht einzelne Hersteller in die Pfanne hauen, sondern euch die Orientierung erleichtern. Trotz des Ratings ist der Text zum Bike entscheidend – denn dort erklären wir die Charaktereigenschaften des Bikes detailliert und betrachten sie im Zusammenspiel miteinander.

Hand aufs Herz: Nicht jedes gute (!) E-Mountainbike wird euch glücklich machen. Denn es muss zu euch und euren Bedürfnissen passen.

Dass Reichweitenmessungen im Labor an der Realität vorbeizielen, haben wir bereits vor fünf Jahren elaboriert erklärt und bis dato hat die Bike-Industrie noch keine brauchbare, realitätsnahe Lösung gefunden, um eine solche Messung durchzuführen. Ein absolutes Reichweiten-Ranking würde zwangsläufig auf falschen Methoden basieren und wäre irreführend. Das Gleiche gilt übrigens für die typischen Reichweiten-Angaben, die glücklicherweise nur noch wenige Hersteller in ihren Modellbeschreibungen haben und die von Reichweiten „bis zu 100 km“ und mehr sprechen. Bitte merken: Auf die Frage „Wie weit komme ich mit diesem E-Bike?“ gibt es keine einfache Antwort! Mehr zum Thema Reichweite und Akkukapazität gibt es im nächsten Kapitel.

Teil 4: Die falsche Gier nach der maximalen Akkukapazität – hat sich die Bike-Industrie in eine falsche Richtung entwickelt?

Viele uninformierte E-Bike-Käufer fragen als Erstes nach der Reichweite des Bikes. Als Resultat findet seit Jahren ein Wettrüsten um größere Akkus statt. Doch der Schuss kann nach hinten losgehen und viele Bikes für den Traileinsatz verschlimmbessern. Welche Lösung tatsächlich zu mehr Trailspaß führt, erfahrt ihr hier.

Bei der Wahl des Bikes ist es wichtig, ein Gesamtkonzept zu wählen, das zu den persönlichen Anforderungen passt. Das schließt das Akku- und Motorkonzept mit ein. Nicht nur bei der Motorpower, auch bei der Akkukapazität gibt es riesige Unterschiede für Bikes mit ein und demselben Einsatzbereich: Modelle wie das Light-E-Mountainbike Specialized Kenevo SL mit 360 Wh und 35 Nm setzen gezielt auf weniger Akkukapazität und teilweise auch auf weniger Motorpower, während Hersteller wie Norco mit 900 Wh alle Möglichkeiten ausreizen, um so viel Saft ins Unterrohr zu integrieren wie nur möglich. Wer Wert auf ein leichteres Handling und mehr Fahrspaß legt, der muss die richtige Balance bei der Akkukapazität finden –weniger ist hier oft mehr. Denn mehr Akkukapazität bedeutet automatisch mehr Gewicht und durch die größeren Baumaße meist eine Akkuposition, die schlechter für die Gewichtsverteilung ist. Und das führt zu Kompromissen im Handling. Statt blind das Bike mit der höchsten Akkukapazität zu kaufen, solltet ihr euch ein paar Fragen stellen:

  • Wie fahrt ihr mit dem E-Mountainbike bzw. wie wollt ihr damit fahren? So findet ihr am besten raus, welches Akkukonzept zu euch passt.
  • Wie lang sind eure Touren im Extremfall und wie viele Höhenmeter fahrt ihr dabei realistisch? Geht euch dabei der Saft aus? Und ist euch wirklich die Reichweite so wichtig, oder wollt ihr lieber ein gutes Handling auf dem Trail? Um euch bei der Beantwortung all dieser Fragen auch über diesen Vergleichstest hinaus zu helfen, stellen wir euch in diesem Artikel die wichtigsten Akkukonzepte im Detail vor.
  • Wie lang sind eure Touren im Extremfall und wie viele Höhenmeter fahrt ihr dabei realistisch? Geht euch dabei der Saft aus? Und ist euch wirklich die Reichweite so wichtig, oder wollt ihr lieber ein gutes Handling auf dem Trail? Um euch bei der Beantwortung all dieser Fragen auch über diesen Vergleichstest hinaus zu helfen, stellen wir euch in diesem Artikel die wichtigsten Akkukonzepte im Detail vor.

Unser Vergleichstest hat ganz klar gezeigt, dass in Sachen Akkukapazität eine Faustregel gilt: „So wenig wie möglich und so viel wie nötig!“ Und dieser Meinung seid auch ihr: 77% von euch haben in unserer Leserumfrage angegeben, dass ihnen ein 630-Wh-Akku völlig ausreicht. Akkus mit 600–700 Wh haben sich die letzten Jahre an sportlichen E-Mountainbikes etabliert und treffen bei den meisten von euch genau den Sweetspot. Und damit habt ihr den Markt gut eingeschätzt! Denn alle Bikes mit 700+ Wattstunden in diesem Vergleichstest haben dasselbe Problem: Die längeren und schwereren Akkus haben negative Auswirkungen auf das Handling. Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welche Kompromisse er beim Handling zugunsten von mehr Akkukapazität in Kauf nehmen will. Wir sind der Überzeugung, dass es mehr als 700 Wh im Tank nicht braucht bei einem Trail-Allrounder, wie wir ihn in diesem Test suchen. Sinn macht vielmehr eine Akkukapazität, die an die Rahmengröße gekoppelt ist. In einem solchen System hätte ein XL-Bike mehr Akkukapazität als ein Bike in Größe S oder M. Schließlich steht die Körpergröße in der Regel auch in Relation zum Körpergewicht. Für die Zukunft sehen wir riesige interne Akkukapazitäten nur an Touren- und Trekking-E-Bikes. Sobald es um Trailspaß geht, haben die E-Mountainbikes mit großem Akku das Nachsehen.

Ein Light-E-MTB im Downhill mit den Klettereigenschaften eines Allround-E-MTBs im Uphill? Ist das unmöglich? Nein! Das Orbea Rise zeigt, wie es geht!

Ein cleveres modulares Konzept kann eine sinnvolle Alternative zum Standardsystem mit 630-Wh-Akku sein. Statt immer mit großer Akkukapazität und entsprechendem Gewicht zu fahren, wäre es doch super praktisch, wenn man die Kapazität durch einen externen Zusatzakku nachrüsten könnte – immer dann, wenn Bedarf da ist und man gerade eine größere Reichweite braucht. Orbea macht mit dem Akku- und Motorenkonzept des Rise vor, wie es geht. Durch den kleinen internen 360-Wh-Akku und den zusätzlichen Range-Extender mit 252 Wh – der im Flaschenhalter Platz findet – ist das Gewicht auch mit den insgesamt 612 Wh zentral positioniert. Der niedrig gehaltene und zentrale Massenschwerpunkt ist einer der Hauptgründe für das herausragende Handling des Orbea Rise. Trotz reduziertem Drehmoment kann der EP8 RS-Motor bei hohen Trittfrequenzen so viel Leistung bereitstellen, dass er problemlos mit dem Standard-Shimano- oder auch dem aktuellen Bosch-Motor mithalten kann. Der Unterschied im Drehmoment wird vor allem an ganz steilen Rampen sowie beim Anfahren und Beschleunigen spürbar. Einen Specialized SL 1.1 lässt er bei Anstiegen deutlich hinter sich. Die geringere Motorleistung des gedrosselten Shimano EP8 auf 60 Nm statt der herkömmlichen 85 Nm lässt einen kleinen 360-Wh-Akku zu, ohne die Reichweite im Vergleich zu einem E-MTB der Bosch-Liga zu stark zu senken. Mit dem Range-Extender sind dann selbst richtig lange Touren kein Problem.

Teil 5: Was macht ein gutes E-Mountainbike aus und worauf sollte ich bei einem E-MTB achten?

Ihr wollt nach dem Bike-Kauf keine bösen Überraschungen erleben? Dann solltet ihr jetzt ganz genau aufpassen! Auf der Suche nach dem Allrounder mit dem besten Gesamtpaket aus Handling, Motor-Performance, Akkukapazität, Gewicht und Trail-Performance haben wir die Fragen gesammelt, die ihr euch vor dem Kauf stellen solltet.

Die Reichweite, der Federweg oder die Motorpower sagen euch isoliert betrachtet nie, ob das Bike zu euren individuellen Ansprüchen und eurem Fahrstil passt, ob das Bike-Gesamtkonzept funktioniert und hält, was es verspricht. Und genau deshalb müsst ihr nicht nur wissen, auf was ihr achten solltet. Sondern auch, auf was ihr nicht achten solltet.

Ein E-Mountainbike ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und das Wettrüsten um Kennzahlen wie Akkugröße, Motorleistung oder Federweg bringt selten bessere Bikes hervor.

Bei diesem Vergleichstest geht es uns nicht darum, das beste Bike mit einer bestimmten technischen Eigenschaft oder einer bestimmten Ausstattung zu finden – sprich das beste Bosch-Bike, das beste Bike mit 750-Wh-Akku oder das beste Bike mit 150 mm Federweg und 29”-Laufrädern. Wir wollen lieber vermitteln, worauf es wirklich ankommt. In diesem Sinne: Vergesst die blanken Zahlen!

Preis ≠ Wert – Lasst euch nicht von teuren Komponenten blenden

Natürlich spielt der Preis für viele eine Rolle. Wichtig ist jedoch, den Preis nicht mit dem realen Wert – der Trail-Performance und Qualität – des Bikes zu verwechseln. Leider lassen sich immer noch viel zu viele von einzelnen Komponenten blenden. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bezieht sich aber nicht auf die Summe der Teile in der Ausstattungsliste, sondern auf die Performance des Gesamtpakets auf dem Trail. Man sollte kein E-Mountainbike kaufen, nur weil man gehört hat, dass die verbaute kabellose SRAM AXS-Schaltung super sein soll. Was bringen die beste Schaltung oder der beste Motor auf dem Trail, wenn Fahrwerk und Geometrie nichts taugen? Selbst der größte Akku ist ohne clevere Positionierung und ausgewogene Gewichtsverteilung nicht viel wert. Denn nur weil man Reichweite hat, hat man noch lange keinen Fahrspaß! Deswegen beziehen wir in unseren Vergleichstests das Preis-Leistungs-Verhältnis auf das Gesamtpaket und stellen die Gesamtperformance in den Fokus, nicht einzelne Komponenten.

Ein günstiges Bike mit günstigeren Komponenten, aber stimmigem Gesamtkonzept kann deutlich besser performen als viele teure Bling-Bling-Bikes. Es kommt immer aufs Gesamtsystem an.

Worauf kommt es beim E-Mountainbike-Motor tatsächlich an?

Power ist nichts ohne Kontrolle. Auch wenn fast alle Motoren eine Nennleistung von 250 W besitzen, zeigen sich auf dem Trail riesige Unterschiede. Für das reale Fahrverhalten ist schließlich nicht die durchschnittliche Nennleistung entscheidend, sondern die Maximalleistung und das Drehmoment in den jeweiligen Unterstützungsstufen, die die Motoren bei Lastspitzen freisetzen können. Und das kann ein Vielfaches der Nennleistung sein. Die Software hat einen riesigen Einfluss auf das Fahrgefühl und auf die Unterschiede zwischen den Motoren. Es gibt einige sehr natürliche und einfach zu kontrollierende Motoren wie den Shimano EP8. Und es gibt welche, die wie der Dyname 4.0 der Zehenspitzengefühl und die richtige Trittfrequenz erfordern. Auch das Drehmoment hat großen Einfluss. Als Resultat kann sich der gleiche Motor in zwei unterschiedlichen Bikes ganz anders anfühlen: Das kann unter anderem an der Hinterbaukinematik, der Geometrie, den Anbauteilen sowie der Integration ins Bike liegen. Insgesamt kommt es also auf die richtige Balance und Abstimmung an. In unserem Motor-Vergleichstest erfahrt ihr alles Wissenswerte.

Wie viel Federweg braucht ein gutes E-Mountainbike?

Das Fahrwerk eines E-MTB-Fullys ist nur dann gut, wenn es zum eigenen Fahrstil passt. Eine allgemeingültige Aussage zum Federweg können wir hier deshalb nicht treffen. Generell gibt es große Unterschiede im Charakter der von uns getesteten Modelle – ihr solltet also eure eigenen Bedürfnisse in Sachen Fahrstil und Einsatzbereich beim Kauf kennen und euch die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle bewusst machen. Passt das zu euch oder nicht? Aber nicht nur Kinematik, Komponenten und Federweg sind entscheidend, auch das persönliche Setup und die Werkseinstellung von Federgabel und Dämpfer vom Bikehersteller spielen eine große Rolle. Das perfekte Fahrwerk bietet Sicherheit, Reserven, Komfort, Kontrolle und genügend Feedback vom Untergrund, um das Bike aktiv über den Trail bewegen zu können. Wer sich tiefer mit dem super spannenden und komplexen Thema Fahrwerke auseinandersetzen möchte, findet in unserem Schwestermagazin ENDURO ein komplettes Nachschlagewerk.

Was muss ich bei einer Teleskopsattelstütze beachten?

Hier gilt: Mehr ist mehr! Die Stütze sollte so viel Hub wie möglich haben. Mindestens 170 mm sollte jedes Bike ab Größe L ermöglichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Absenkung heißt nicht nur leichteres Auf- und Absteigen, sondern vor allem mehr Bewegungsfreiraum und Sicherheit auf dem Trail. Wichtig ist dabei, was in der Realität möglich ist, und nicht nur, was auf dem Papier angegeben ist. ROTWILD verbaut z. B. eine Variostütze von EightPins mit bis zu 180 mm Hub. Wer jetzt denkt „Cool!“, den müssen wir enttäuschen. Denn diesen Hub hat die Teleskopstütze nur in der Theorie. Durch das 470 mm lange Sitzrohr des ROTWILD R.E375 ist er aber leider nicht für jeden nutzbar. Bei manchen unserer Tester waren es gerade mal 160 mm! Auch bei kleineren Rahmengrößen oder Rahmen mit Knick im Sitzrohr ist die Einstecktiefe häufig der limitierende Faktor.

Welche Rahmengröße ist die richtige?

Generell sollte man die Empfehlung der jeweiligen Hersteller beachten, schließlich haben sie die größten Erfahrungswerte. Und außerdem sind die Rahmengrößen zwischen den einzelnen Bike-Herstellern nicht direkt vergleichbar. Einige moderne E-Mountainbikes wie z.B. das Norco, Rocky Mountain und Specialized Levo setzen auf niedrige Sitzrohre, die es ermöglichen, freier zwischen mehreren Größen zu wählen – vorausgesetzt, es passt eine entsprechend lange Teleskopsattelstütze in das Bike. Wer sein Bike also nicht nur nach der Körpergröße, sondern anhand der Fahreigenschaften auswählen möchte, sollte sich diese Bikes genauer anschauen. Besonders wer zwischen zwei Rahmengrößen steht, hat so meist die Wahl zwischen mehr Laufruhe beim größeren Bike oder mehr Agilität bei den kleineren Größe.

Bei MERIDA, SCOTT und ROTWILD geht das nicht. Hier kommen mit 470 mm sehr lange Sitzrohre zum Einsatz, die eine freie Größenwahl nicht zulassen. Ein Sonderfall ist das Specialized S-Works Kenevo SL. Die Einstecktiefe des Rahmens passt nicht zur verbauten Sattelstütze, wodurch sie nicht ganz im Sattelrohr versenkt werden kann. In der Realität ist so die Bewegungsfreiheit wie auch am SCOR trotz kurzem Sitzrohr eingeschränkt.

Motorindividualisierung und Smartphone-Apps – was bringt’s?

Schnelle Trailrunde mit maximaler Unterstützung, lange Tour, Pendeln, Ausflug mit Kinder- oder Hundeanhänger, geringe Unterstützung zur Reichweitenoptimierung – viele nutzen ihr E-MTB auf unterschiedliche, teils konträre Weise und hier macht es Sinn, den Motor über die verfügbaren Modi hinaus individuell abzustimmen. Smartphone-Apps, mit denen das geht, haben (fast) alle Motoren-Hersteller. Bei Bikes mit Shimano- oder Specialized-Motoren können die Fahrstufen des Motors via App an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Beim Shimano EP8-Motor könnt ihr sogar zwei unterschiedliche Profile abspeichern, damit ihr schnell zwischen euren Einstellungen wechseln könnt. Der Dyname 4.0-Motor am Rocky Mountain hat zwar keine App, aber auch hier könnt ihr die Unterstützungsstufen über das Display feintunen.

Bosch bildet in der Hinsicht das Schlusslicht. Beim neuen Smart System haben Kunden zwar die Möglichkeit, manche Fahrmodi individuell anzupassen. Leider ist der Funktionsumfang im Vergleich zu Shimano und Specialized jedoch deutlich eingeschränkt und der Mehrwert ist gering. Beim Vorgängersystem von Bosch, das noch am SCOTT Ransom eRIDE zum Einsatz kommt, habt ihr gar keine Möglichkeit, den Motor zu individualisieren. Dank dem super abgestimmten eMTB-Modus und dem gut kontrollierbaren Turbo-Modus sind wir dennoch Riesenfans vom Bosch Performance Line CX-Motor!

Was macht eine gute Bremse am E-Mountainbike aus?

Auf ein gutes Zusammenspiel aus Dosierbarkeit, Standfestigkeit, Bremskraft, Einstellbarkeit, Hitzebeständigkeit und Kontrolle kommt es an. Dafür sollten es am E-Mountainbike schon Vierkolbenbremsen mit Scheiben von mindestens 200 mm sein. Mit einer Ausnahme (Orbea) sehen das die Bike-Hersteller in diesem Test genauso. Manche setzen mittlerweile sogar auf große 220-mm-Scheiben. Top! Denn je größer die Scheibe, desto besser Kontrolle, Dosierbarkeit auf langen Abfahrten sowie Hitzebeständigkeit. Und der Armpump fällt auch geringer aus (hier geht’s zur Begriffserklärung)! Zwar braucht man als 70-kg-Fliegengewicht nicht zwingend die größten Scheiben, profitieren wird man trotzdem. Auch die Qualität und Art der Beläge spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um kraftvolles Abbremsen geht. Detaillierte Infos findet ihr im Bremsenvergleichstest von unserem Schwestermagazin ENDURO.

Welches ist der beste Reifen am E-Mountainbike?

Reifen sind elementar. Sie sind nicht nur euer einziger Kontakt zum Boden und haben damit einen großen Einfluss auf Traktion, Bremsweg und Fahrverhalten eures Bikes, sondern sind auch Teil eures Fahrwerks. Denn bevor euer Fahrwerk komprimiert wird, gehen die Kräfte durch euren Reifen. Ihr seht schon: Reifen sind ein komplexes Thema. Gummimischung, Profil, Reifenbreite und Karkasse – all das beeinflusst die Fahrperformance und jede Entscheidung hat spezielle Vor- und Nachteile. Bei so vielen unterschiedlichen Reifen-Herstellern und speziellen Bezeichnungen am Markt fällt es auch versierten Technik-Nerds schwer, den Überblick zu behalten. Deshalb wollen wir hier lieber konkrete Tipps geben, da alles andere den Rahmen sprengen würde. Wer mehr wissen will, findet alle Details zum besten Reifen am E-Mountainbike in unserem Reifenvergleichstest mit über 50 Pneus.

Im Testfeld dieses Vergleichstests gibt es erhebliche Unterschiede in Sachen Grip, Lenkpräzision, Traktion und Pannenschutz, die auch das Handling, das Fahrgefühl und das Sicherheitsempfinden beeinflussen. Generell ist es wichtig, den Reifen passend zu dem Einsatzgebiet und euren persönlichen Bedürfnissen zu wählen, damit er zu euch und zum Bike passt. Seid ihr meist auf Touren über Schotter-, Wald- und Wiesenwege unterwegs, reicht ein weniger stark profilierter Reifen mit einer dünnwandigeren Karkasse, als wenn ihr mit Highspeed über Trails jagen wollt.

Für einen Trail-Allrounder gibt es klare Empfehlungen – schließlich soll der Allrounder ja für jeden Fahrer und auf jedem Trail super funktionieren. Im Testfeld haben die Hersteller ausschließlich Reifen von Schwalbe oder MAXXIS verbaut. Am Vorderrad empfehlen wir euch eine robuste Karkasse für den Pannenschutz in Kombination mit der weichsten Gummimischung für mehr Grip. Schließlich sticht vor allem am Vorderrad die Traktion den minimal höheren Rollwiderstand. Am Vorderreifen raten wir euch deshalb zu einem 2,4 bis 2,6” breiten Reifen mit pannensicherer MAXXIS Doubledown- oder Schwalbe Super Gravity-Karkasse und 3C MaxxGrip-Gummimischung bei MAXXIS oder ADDIX Ultra Soft (lila) bei Schwalbe. Am Hinterrad ist Pannenschutz noch wichtiger als am Vorderrad, daher ist eine pannensichere Karkasse ein Muss. Unsere Tipps sind erneut: MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity. Die Gummimischung darf langlebiger ausfallen und weniger Rollwiderstand haben, es eignet sich z. B. die 3C MaxxTerra-Gummimischung von MAXXIS oder ADDIX Soft (orange) von Schwalbe. Aber all das bringt euch nicht viel, wenn ihr nicht mit dem richtigen Reifendruck unterwegs seid. Wie ihr den findet, erfahrt ihr hier.

Welcher Hersteller bietet welche Motor-Remote an und welchen Einfluss hat das auf Optik und Fahrverhalten?

Vorneweg: Eine Remote zum Schalten der Unterstützungsstufen könnt ihr nicht frei wählen. Die Motor-Hersteller machen hier fixe Vorgaben. In Sachen Ergonomie ist Bosch dabei das Schlusslicht. Die klobige, mit Tasten überflutete Remote des neuen Smart Systems gehört ergonomisch zu den schlechtesten im ganzen Test – sie kommt in der Rangfolge direkt nach einem anderen Bosch-Produkt, dem Purion. Auch die Bedienbarkeit ist nicht auf Topniveau, denn zu viele Knöpfe müssen mit nur einem Finger bedient werden.

Rocky Mountain, Shimano und Specialized setzen auf eine minimalistische Lenkerfernbedienung und stellen damit sicher, dass ihr im Eifer des Trailgefechts auch immer den richtigen Knopf trefft. Zudem sorgen die kleinen Remotes für eine cleanere Optik als die Lösung von Bosch und werden auch weniger exponiert am Bike angebracht. Praktischer Nebeneffekt: Viele Bikes kann man so auch besser auf dem Kopf abstellen, was besonders bei Modellen wichtig wird, deren Akku man nach unten aus dem Unterrohr entnimmt. Aber Achtung: Bei manchen Bikes kann hier auch das Display im Weg sein.

Motor-Display – welche Optionen habe ich?

Die Diskrepanz zwischen den Motor-Displays könnte nicht größer sein: Das Testfeld hat alles zu bieten, vom jahrealten Display mit der spärlichen Funktion und Optik eines Tamagotchis über moderne Anzeigen mit zahlreichen Features bis hin zu minimalistischen, vollintegrierten Konzepten, bei denen das Display gar nicht mehr vorhanden ist. Was auch immer euer Favorit ist, wichtig sind eine sturzgeschützte Position von Display und Remote sowie eine intuitive und ergonomische Bedienung. Freie Wahl habt ihr allerdings nicht bei jedem Hersteller.

Shimano gibt euch hier die meisten Optionen. Soll es ein minimalistisches Display sein oder ein unauffälliger Shimano Bluetooth-Connector (EW-EN100-Dongle)? Egal wie ihr euch entscheidet, der Umbau ist einfach und die Connectivity-Möglichkeiten bleiben unverändert. Auch auf das Kiox 300-Display beim neuen Bosch Smart System könnt ihr je nach Lust und Laune verzichten und ausschließlich auf die LED-Remote setzen. Bei den Bikes mit Specialized- und Dyname 4.0-Motor ist das Display elegant ins Oberrohr integriert. Ein Navi wie das Bosch Nyon gibt es im Testfeld nicht. Wer eine Navigationshilfe möchte, sollte sich unseren Navi-Vergleichstest genauer ansehen.

E-MTBs entwickeln meist Geräusche – welches Bike ist leise?

Klackklackklack, surrsurrsurr – ihr habt es sicher schon gehört: Alle Bikes mit Shimano EP8- oder Bosch Performance Line CX-Motor besitzen konstruktionsbedingt bei Lastwechseln an der Kette ein Motorklappern, das meist in der Abfahrt oder in der Ebene auf ruppigem Untergrund auftritt. Die Lautstärke, die man wahrnimmt, hängt dabei stark vom Resonanzkörper des Rahmens ab und kann daher von Bike zu Bike unterschiedlich sein. Mit Ausnahme vom Dyname- und Brose-Motor im Levo klappern übrigens alle Motoren im Testfeld – mehr oder minder – laut. Richtig leise ist nur das Specialized Levo im Downhill; am Rocky Mountain klappert der Akku.

Auch beim Thema „Motorsummen unter Volllast bergauf“ gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Motoren und Bikes. Hier muss man im richtigen Trittfrequenzbereich für den Motor unterwegs sein, um die Geräuschkulisse zu minimieren. Die gute Nachricht: Geschulte Biker-Ohren hören, ob sich der Motor im Wohlfühlbereich befindet oder gerade untertourig vor dem „Ausgehen“ ist, wie man es vom Auto kennt.

Was bedeuten das zulässige Gesamtgewicht (zGG) und die maximale Zuladung eines E-Mountainbikes?

Wie jedes Auto besitzt auch jedes Bike ein maximal zulässiges Gesamtgewicht (zGG), das der Hersteller freigibt und damit gewährleistet, dass das Bike und alle Komponenten den Belastungen bis zu diesem Punkt standhalten. Wenn man nach der maximalen Zuladung mancher Bikes geht, sind wir allerdings fast alle zu schwer! Nach Abzug des E-Bike-Gewichts vom zGG springen manchmal gerade noch 95 kg als maximale Zuladung für Fahrer und Equipment heraus. Die höchste Zuladung im Testfeld hat YT mit 127 kg. Aber auch FOCUS, MERIDA und Orbea haben mit 124 kg bzw. 117 kg einen stattlichen Spielraum. Beim Norco Sight VLT C1 und Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 besteht Nachholbedarf. Hier sind es gerade einmal 94 kg bzw. 95 kg.
Das Problem: Wenn man das zGG überschreitet, kann das Auswirkungen auf Gewährleistung und Garantieansprüche haben. Viele Hersteller arbeiten bereits an Erhöhungen des zGG, dennoch gilt weiterhin: In Sachen zulässiges Gesamtgewicht muss sich noch einiges tun und es muss dringend weiterhin mehr Klarheit geschaffen werden.

Bin ich mit 95 kg etwa schon zu schwer für mein E-Mountainbike? Das kann doch nicht wahr sein!

Legt etwas Kohle beiseite – Wie ihr teure Reparaturen vermeidet und langanhaltenden Fahrspaß mit eurem neuen Bike habt!

Nur weil ein E-MTB teuer ist, heißt es leider noch lange nicht, dass es lange hält – wenn ihr euch nicht darum kümmert. E-MTBs sind filigrane Hightech-Geräte, die regelmäßig gewartet und gepflegt werden müssen. Sonst könnt ihr nicht von Langlebigkeit und andauernder Performance ausgehen und eben auch nicht mit anhaltendem Fahrspaß rechnen! Neben der Pflege von Kette und Schaltung sind Bremsen, Reifen und Fahrwerk die wichtigsten Service-Anwärter. FOX empfiehlt z. B. einen kompletten Service der FOX 36 oder 38 im jährlichen Intervall oder nach 125 Betriebsstunden – je nachdem, was zuerst eintritt. Ihr seht: Mit einer jährlichen Inspektion ist es nicht getan. Deshalb solltet ihr beim Kauf die Wartungskosten für Service und Verschleißteile gleich mit einberechnen. Was das im Jahr kosten kann und was es dabei zu beachten gilt, haben wir für euch zusammengefasst.

Teil 6: Was ist das beste E-Mountainbike 2022? Tops und Flops, Gewinner und Verlierer des Vergleichstests

Die Suche nach dem besten E-Mountainbike 2022 war spannend und knapp: Die Zukunft von E-MTBs sieht nicht nur vielversprechend, sondern auch vielfältig aus! Hier kommen die Tops, Flops, Gewinner, Verlierer und weitere Empfehlungen aus unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest.

Die Tops und Flops unseres E-Mountainbike-Vergleichstests

Tops

Das Gesamtsystem macht den Unterschied
Bikes mit ausreichend Motorpower und kleinem (Haupt-)Akku wie das Orbea Rise und das ROTWILD R.E375 können Uphill-Fahrspaß mit exzellentem Trail-Handling und herausragender Abfahrtsperformance vereinen. Das Orbea Rise ist nicht nur bergab besser als die meisten Bikes im Testfeld, sondern punktet auch im Uphill.
Setup leicht gemacht
YT, Norco und Trek bieten euch mit ihrem hauseigenen Setup-Guide Hilfe beim Fahrwerkssetup an. Cool, denn einfacher kommt ihr nicht zu einer Grundeinstellung, mit der es sich gut arbeiten lässt! Aber auch RockShox und FOX helfen euch zumindest bei der Federgabel mit ihrem Setup-Guide.
Mit 94 kg nicht zu schwer!
Mit einer hohen Zuladung können auch schwerere Fahrer Spaß haben, ohne sich Sorgen um die Gewährleistung machen zu müssen. Die höchste Zuladung im Testfeld hat YT mit 127 kg. Aber auch auf dem FOCUS, dem MERIDA und dem Orbea könnt ihr mit 124 kg bzw. 117 kg Fahrergewicht (Person inkl. Ausrüstung) problemlos heizen gehen.
Ein Meisterwerk
Kein Hinterbau im Test arbeitet so unauffällig und gleichzeitig so souverän wie der des Yeti 160E T1. Das Bike besitzt Traktion, Gegenhalt und Pop und lässt sich nie aus der Ruhe bringen. Ein gelungenes Meisterwerk, das sich sogar noch in seiner Progression feintunen lässt!
Mehr = besser
220-mm-Bremsscheiben vorne und hinten sorgen für ordentlich Bremspower, die sich zuverlässig dosieren lässt und Armpump effektiv verringert. Leider ist FOCUS der einzige Hersteller, der das umsetzt. Mit der SRAM CODE RSC ist am FOCUS eindeutig die beste Bremse im Test verbaut.
Mehr Grip, bessere Dämpfung, höherer Pannenschutz
All diese Eigenschaften bringen robuste Karkassen mit sich – z. B. MAXXIS DD-Casing oder Schwalbe Super Gravity. Leider kommen zu wenige Bikes in unserem Test mit diesem riesigen Vorteil.
E-MTB als Unikat
Ihr wollt den Rahmen eures E-MTBs zum Unikat machen? Bei Orbea, Trek und SCOR kein Problem! Orbea und Trek ermöglichen euch zahlreiche Farbkombinationen und Custom-Paintjobs, während SCOR mit personalisierten Folien arbeitet. Aber egal wie: einzigartig = geil! Und dafür wird bei manchen nicht mal ein Aufpreis fällig.
Tool-Transport
Eine Rahmentasche wie am FOCUS, Anschraubpunkte für eine Tool-Strap wie am Norco oder SCOR – durch solche cleveren Features habt ihr immer alles Nötige für Reparaturen auf dem Trail dabei, ganz ohne Rucksack. Wir finden es super. Gerne mehr davon!

FLOPS

Laut und unruhig
Ein klappernder Energiespender nervt nicht nur, er kann auch gefährlich werden. Im Trek Rail 9.9 ist das der Fall, weil der Akku in Bremswellen, an Wurzelkanten oder beim Landen spürbar von innen an den Rahmen schlägt und dadurch Vibrationen entstehen, die das Rail 9.9 aus der Ruhe bringen und noch in den Lenkerenden spürbar sind.
Einfach für viele zu viel!
Der Test hat gezeigt: 720 Wh oder mehr sind zu viel am Performance-E-MTB. Das hohe Gewicht und die Gewichtsverteilung sind Fahrspaß-Killer für alle, die auch mal das Vorderrad anheben oder in die Luft wollen. Modulare Akkukonzepte mit einem kleineren internen und Zusatzakku wie am Orbea Rise sind die bessere Wahl.
Hartes Gummi an der falschen Stelle
Einige Hersteller setzen auf die härtere MaxxTerra-Gummimischung an der Front. Das kostet Grip und sorgt dafür, dass ihr die Front aktiver belasten müsst, um ausreichend Traktion zu generieren.
Überhitzungsprobleme
Das Rocky Mountain hat den stärksten Motor im Test. Um davon zu profitieren, müsst ihr die Kadenz allerdings auf langen Anstiegen ungewohnt hoch halten, sonst drohen Überhitzungsprobleme. Das stört nicht nur auf technischen Anstiegen, sondern auch auf entspannten Touren.
Spaßkiller Wackelkontakt
Das Norco hat ihn – den Wackelkontakt, der richtig nerven kann. Bereits eine leichte Berührung mit dem Fuß am Cover des Magnetsteckers vom Ladeport kann zu einem Wackelkontakt führen, woraufhin der Motor neu startet.
It’s getting hot in here!
Die zu kleinen 180er-Bremsscheiben am Orbea Rise M-Team überhitzen sehr schnell und sorgen für unnötigen Armpump.
So kann’s teuer werden
Specialized und Trek verbauen Reifen mit
einer pannenanfälligen Karkasse in Kombination mit Carbon-Laufrädern. Kommt es hier zu einem Durchschlag, ist die teure Carbon-Felge schnell hinüber und muss ausgetauscht werden.
Viel auf dem Papier, wenig in der Realität
Die EightPins-Dropperpost am ROTWILD R.E375 hat auf dem Papier bis zu 180 mm Hub. In der Realität begrenzt die Sattelrohrlänge des Rahmens den Hub aber enorm. Manche Tester hatten gerade mal 160 mm zur Verfügung.
Platzprobleme
Die Sattelstütze des Specialized Kenevo SL lässt sich nicht vollständig im Rahmen versenken. Habt ihr etwas kürzere Beine, kann das dafür sorgen, dass ihr nicht den vollen Hub der Stütze ausnutzen könnt.

Das beste E-Mountainbike 2022? Die Gewinner, Verlierer und weitere Empfehlungen

Wie haben sich die einzelnen E-Mountainbikes nun im Vergleichstest geschlagen? Zur besseren Übersicht stellen wir euch im Folgenden alle 13 Bikes mit ihren High- und Lowlights vor. Den Einstieg macht das FOCUS JAM2 7.0 für 7.799 €. Es ist das beste Touren-Bike im Testfeld und nach etwas Fahrwerkstuning auch ein guter Allrounder, der besonders Einsteiger und Fortgeschrittene mit seinem einfachen und gutmütigen Handling abholt. Im steilen Gelände und bei Highspeed offenbart es jedoch Schwächen. Der letztjährige Testsieger und damit das beste E-Mountainbike 2021 – das MERIDA eONE-SIXTY 10K – ging nahezu unverändert in diesen Test und hat bewiesen, dass es immer noch ein starker Allrounder ist. Den Titel konnte es allerdings nicht verteidigen.
Andere Bikes können ein ebenso breites Einsatzgebiet abdecken und das MERIDA zudem in einzelnen Disziplinen übertrumpfen.

Das Norco Sight VLT C1 bietet eine enorme Reichweite mit seinem 900-Wh-Akku, der einen Shimano EP8 speist. Dazu kommt noch sein hoher Komfort – und schon hat man alle Zutaten für ein klasse Touren-Bike zusammen! Mit viel Laufruhe und einem leicht beherrschbaren Handling eignet es sich sowohl für Einsteiger als auch für Highspeed-Junkies. Die Zuverlässigkeit des Akku-Motor-Systems und die Integration zeigen aber noch Verbesserungspotenzial. Das Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 ist der Superlativ in Sachen Motorpower und besitzt mit seinem speziellen Charakter zwar ein spitzes Einsatzgebiet, in dem macht es aber auch alles richtig. Es ist das richtige Bike für sportliche Downhill-Junkies, die auf der Forststraße zum Einstieg der härtesten Trails keine Zeit verlieren wollen.

Das ROTWILD R.E375 PRO verfügt trotz kleinem 375-Wh-Akku über einen Shimano-Motor mit reichlich Power. Auf dem Trail punktet es mit seinem leichtfüßigen, aber fordernden Handling besonders bei erfahrenen Flowtrail-Ridern. In technischem Gelände und bei Highspeed wird es dagegen von seiner Ausstattung stark limitiert. Hier könnte ROTWILD mit ein paar Updates noch viel mehr Trailperformance herauskitzeln. Das SCOR 4060 Z ST XT kann mit seiner hohen Tourentauglichkeit, den individualisierbaren Lackschutzfolien und einer Menge Fahrspaß auf Flowtrails begeistern. Kompromisse geht man bei ihm bezüglich der Laufruhe in schnellen Trail-Passagen und bei der Traktion ein. Auch für Einsteiger ist es mit seinem fordernden Handling nicht die richtige Wahl.

SCOTT ist für die Saison 2022 mit dem fast unveränderten SCOTT Ransom eRIDE 910 an den Start gegangen. Das günstige Bike im Testfeld kostet 7.199 € und hat letztes Jahr den begehrten Kauftipp abgestaubt. Diesen Titel konnte es aber nicht verteidigen. Es liefert erfahrenen Bikern nach wie vor gute Reserven, stellt Einsteiger mit seinem intuitiven Handling zufrieden und ist obendrein ein komfortables Touren-Bike – aber es kann als Allrounder nicht mit der stärker gewordenen Konkurrenz Schritt halten.

Im Specialized S-Works Turbo Levo steckt ein guter Allrounder, der mit etwas Ausstattungs-Tuning bezüglich Reifen und Fahrwerk-Setup sein gesamtes Können entfaltet. Im technischen Gelände bergauf ist es ungeschlagen, bergab fühlt es sich auf anspruchsvollen und schnellen Trails am wohlsten. Zudem ist es das einzige Bike im Testfeld, das wirklich leise im Downhill ist. In Sachen Connectivity und Individualisierbarkeit des Motorsystems gibt es zusammen mit dem Specialized S-Works Turbo Kenevo SL im Testfeld den Ton an. Das Kenevo SL ist als Light-E-MTB mit der geringsten Motorleistung im Vergleichstest (35 Nm) ein Exot und hat keine Chance auf den Testsieg als Allrounder – es hat aber dennoch seine Vorteile. Zum Beispiel begeistert es mit der besten Systemintegration, mit hoher Laufruhe bei schnellen Abfahrten und gleichzeitig hoher Agilität sowie mit seinem modularen Akkukonzept. Wer bereit ist, im Uphill mehr Input zu liefern, findet hier ein Bike, das im Gelände bergab richtig liefert.

Das YT DECOY MX CORE 4 ist mit dem bereits 2019 vorgestellten Shimano EP8-Motor in Kombination mit dem kleinen 540-Wh-Akku etwas in die Jahre gekommen. Damit ist es in einer Welt wachsender Akkugrößen trotzdem kein veralteter Sonderling, sondern wildert zwischen den Kategorien Allround- und Light-E-MTB. Es begeistert auf Flowtrails mit hohem Fahrspaß und auch das Fahrwerk und der hohe Touren-Komfort zählen zu seinen Stärken. Insgesamt ist es ein guter Allrounder mit Einbußen bei der Reichweite und bei Highspeed.

Das beste E-Mountainbike 2022: Yeti 160E T1

Wir haben den besten Allrounder gesucht, der euch auf keiner Strecke im Stich lässt – egal ob bergauf oder bergab. Kein Bike in diesem Vergleichstest schafft es so gut, nahezu unvereinbare Gegensätze zu versöhnen wie das Yeti 160E T1. Die US-Amerikaner haben ihr ganzes Geometrie- und Fahrwerks-Know-how in einem klasse Gesamtpaket mit Shimano EP8-Motor und 630-Wh-Akku vereint und ein Bike erschaffen, das die neue Benchmark in Sachen Trail-Performance ist – für alle, vom Einsteiger bis zum Profi. Dieser perfekte Allrounder deckt vom Toureneinsatz bis Bikepark-Besuch das ganze Spektrum ab, punktet mit enormer Fahrperformance und überzeugt mit einer sinnvollen, fast perfekten Ausstattung, auch wenn es mit 13.790 € einen deftigen Preis aufruft. Das Yeti 160E T1 ist der verdiente Testsieger unseres großen Vergleichstests und damit das beste E-Mountainbike 2022. Glückwunsch!

Unser E-Mountainbike-Kauftipp 2022: Orbea Rise M-Team

Das Orbea Rise M-Team ist ein Meister aller Klassen und sichert sich unseren begehrten Kauftipp. Sein modulares Akkukonzept mit 360-Wh-Akku und 252 Wh großem Range-Extender ist durchdacht und passt super zum gedrosseltem Motorsystem mit 60 Nm. Dazu kommen noch der individuelle Look, die fast perfekte Ausstattung und die herausragende Fahrleistung. All das sorgt dafür, dass die spanische Trailrakete auf voller Linie überzeugt! Egal ob auf Flowtrails, technischen Singletrails, im Bikepark oder auf der Tour – das Orbea Rise M-Team ist ein wahrer Allrounder, der in jeder Disziplin begeistert. Durch die starke Fahrperformance und das intuitive Handling eignet es sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Trail-Akrobaten. Das leichte E-MTB mit 150/140 mm Federweg und 29”-Reifen bleibt stets einfach zu kontrollieren und vermittelt Fahrspaß in jeder Situation. Es deckt nicht nur ein riesiges Einsatzgebiet ab, sondern war im Rennen um das beste E-Mountainbike 2022 auch der stärkste Konkurrent des Testsiegers, des Yeti 160E T1. Zum ersten Platz hat es nicht ganz gereicht, dank der klasse Preis-Leistung sichert sich das Orbea Rise M-Team aber verdient den Kauftipp!

Der Verlierer des Tests: Trek Rail 9.9

Das Trek Rail 9.9 hat die Testcrew mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits überzeugt es mit einem schicken und individualisierbaren Paintjob, guten Klettereigenschaften im technischen Uphill und einem Top-Fahrwerk. Auch auf Flowtrails bergab kann es mit seinem poppigen Hinterbau und seiner ausbalancierten Riding-Position punkten. Die Umsetzung des neuen Bosch Smart-Systems mit 750-Wh-Akku hat uns hingegen nicht gefallen. Der 750-Wh-Akku lässt sich zwar – typisch Trek – bequem zur Seite entnehmen. Um den langen Akku mit diesem System im Unterrohr zu integrieren, ist jedoch eine Aussparung von über einem halben Meter Länge nötig. Akkuklappern versucht Trek über Schaumstoffeinlagen im Akkufach zu vermeiden, auf dem Trail ist die Lösung jedoch nicht gut gelungen. Problematisch wird es besonders bei hohem Tempo in Bremswellen, an Wurzelkanten oder bei Sprüngen. Denn dann verursacht der Energiespeicher spürbare Vibrationen, die sich bis in die Lenkerenden ausbreiten und das Rail aus der Ruhe bringen. Wer mit ihm nur auf leichten Trails oder langsam unterwegs ist, wird davon nichts merken. Wer dagegen ein E-MTB für anspruchsvolle Abfahrten und High-Speed-Ballern sucht, sollte lieber die Finger vom 13.599 € teuren Trek Rail 9.9 lassen. Es mag als superpotent vermarktet werden, dieses Versprechen kann es wegen des rüttelnden Akkus aber leider nicht einlösen.

Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:
FOCUS Jam² 7.0 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Norco Sight VLT C1 (Zum Test) | OrbeaRise M-Team (Zum Test) | Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 (Zum Test) | Rotwild R.E375 ULTRA (Zum Test) | SCOR 4060 Z ST XT (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Kenevo SL (Zum Test) | Trek Rail 9.9 XX1 AXS (Zum Test) | Yeti160E (Zum Test) | YT DECOY MX Core 4 (Zum Test)

Der Beitrag Das beste E-Mountainbike 2022 – Die 13 heißesten E-MTB-Modelle des Jahres im Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Trek Rail 9.9 XX1 AXS – Im großen E-Mountainbike-Vergleichstest 2022 https://ebike-mtb.com/trek-rail-9-9-xx1-axs-2022-test/ Fri, 18 Mar 2022 10:47:49 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=100345 100345 Das neue Trek Rail 9.9 XX1 AXS setzt auf Grips und Muckis. Mit dem neuen Bosch Smart System-Motor und dem vernetzten RockShox AirWiz-Fahrwerk sowie vielen weiteren elektronischen Helferlein will es in unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest den Titel bester Allrounder 2022 abräumen. Klappt das?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2022 – 13 Modelle im Test

Trek Rail 9.9 XX1 AXS | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
23,52 kg in Größe L | 13.599 € | Hersteller-Website

Trek hält bei vielen Eckdaten am Rail-Erfolgsrezept fest: Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS rollt 2022 wie sein Vorgänger auf 29”-Laufrädern und besitzt 160 mm Federweg vorne und 150 mm hinten. Es wiegt 23,52 kg in Größe L und kostet 13.599 €. Neu ist der gekonnt integrierte Bosch Smart System-Motor, auf den in diesem Vergleichstest nur das Rail setzt. Zum Smart System gehört die LED-Remote am Lenker, die mit ihren kleinen Tasten etwas schwer zu bedienen ist. Das neue Kiox 300-Display sitzt gut geschützt auf dem Oberrohr. Ebenfalls neu ist der große 750-Wh-Akku. Er wird mit einem Schlüssel entriegelt und – typisch Trek – zur Seite entnommen. Das hinterlässt beinahe über die gesamte Länge des Unterrohrs eine Öffnung von über einem halben Meter im Carbonrahmen. Um Akkuklappern zu verhindern, sind im Unterrohr Schaumstoffeinlagen verklebt. Trotzdem entwickelt der Akku bei hohem Tempo ein eigenleben im Rahmen und sorgt für Unruhe.

Voll vernetzt – Die Ausstattung des Trek Rail 9.9 XX1 AXS im Detail

Das Rail setzt auf digital vernetzte SRAM- und RockShox-Komponenten. Die RockShox ZEB Ultimate-Gabel und der speziell für Trek gefertigte Super Deluxe-Dämpfer mit Thru Shaft-Technologie verfügen über das neue AirWiz-System. Sensoren messen dabei den Luftdruck im Fahrwerk und senden ihn zusammen mit einer Druckempfehlung ans Smartphone des Fahrers. Analog dazu prüfen die TyreWiz-Sensoren den Reifendruck und schlagen bei niedrigem Druck Alarm. Das ist bitter notwendig, denn die dünnwandigen Bontrager SE5/SE6-Reifen bieten bei niedrigem Druck kaum Schutz vor Durchschlägen auf die Bontrager Line-Carbonfelgen. Leider geht beim benötigten hohen Luftdruck viel Traktion an den Reifen verloren. Die SRAM CODE RSC-Bremsen mit 220-mm-Bremsscheiben vorne und 200 mm hinten liefern eine Top-Performance, ebenso wie die XX1 AXS-Funkschaltung. Im Unterschied zu unserer Bontrager Line Elite-Sattelstütze im Test setzt das Rail in Serie auf die knackige Reverb AXS-Funksattelstütze mit 170 mm Hub.

Es hat nicht gefunkt – die elektronischen Helferlein machen das Setup einfacher, steigern aber nicht die Trail-Performance.

Störenfried
Der lange 750-Wh-Akku entwickelt auf unebener Fahrbahn ein Eigenleben und klappert im Rahmen. Das versetzt das Trek Rail in Vibration. Auf schnellen Downhill-Strecken wird das kritisch.
Das weise AirWiz hat alle Antworten
… aber nur auf die Frage, welcher Luftdruck in das Fahrwerk gehört. Der elektronische Luftdrucksensor sendet per Bluetooth den Luftdruck an die SRAM AXS-App, gibt Druckempfehlungen und blinkt rot, wenn der Druck nicht stimmt.
Poleposition
Das Kiox 300-Display ist clever auf dem Oberrohr positioniert. So ist es kaum exponiert und im Falle eines Sturzes gut geschützt.
Smart integriert
Der Bosch Performance Line CX Smart System-Motor ist sauber in den Rahmen integriert und durch einen massiven Unterfahrschutz geschützt.

Trek Rail 9.9 XX1 AXS

13.599 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe ThruShaft 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 170 mm
Bremsen SRAM CODE RSC 220/200 mm
Schaltung SRAM XX1 Eagle AXS 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro 800 mm
Laufradsatz Bontrager Line Pro 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,52 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

TyreWiz
AirWiz


Trio Infernal
Die dünnwandigen Bontrager SE5/SE6-Reifen bieten bei niedrigem Luftdruck nur wenig Schutz vor Durchschlägen an die Bontrager Line Pro 30-Carbonfelgen. Der TyreWiz-Sensor passt auf, dass der Druck im Reifen nicht abfällt – der hohe Druck geht aber zulasten des Grips.
Numero Uno!
Das Trek Rail 9.9 wird in einer von drei möglichen Project One-Lackierungen mit aufwendigen Farbeffekten ausgeliefert. Wem Treks Vorauswahl nicht zusagt, der kann sich den Lack seines Trek Rail im Project One-Konfigurator selbst zusammenstellen.
Greifen Sie zu!
Die SRAM CODE RSC-Bremsen mit 220 mm großen Bremsscheibe vorne und 200 mm hinten liefern hervorragende Bremskraft und Modulation und bleiben selbst auf langen Abfahrten besonders standfest.
Hat geklappt!
Das Trek Rail besitzt eine dezente und gut funktionierende Klappe über dem Ladeport. Sie hält selbst während der ärgsten Schlammschlacht den Ladeport sauber.

Einmal Trek extra long bitte – Die Geometrie des Trek Rail 9.9 XX1 AXS im Detail

Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS ist in den Größen M bis XL erhältlich. Eine Größe S hat leider der längliche Akku verhindert. Der Flip-Chip an den Sitzstreben verstellt Lenk- und Sitzwinkel um 0,4°. Die Einstellung High liefert für die Fahreigenschaften keinen echten Zugewinn, weshalb wir die flache Einstellung empfehlen. Der 487 mm lange Reach, der längste im E-Mountainbike-Vergleichstest, lässt eine sportliche Sitzposition erwarten. Ein hoher Spacerturm unter dem Vorbau sorgt jedoch dafür, dass man relativ aufrecht auf dem Rail Platz nimmt. Aufgrund des straff abgestimmten Fahrwerks kommt auf dem Trek trotzdem nicht derselbe Tourenkomfort auf wie beim FOCUS JAM² oder beim Norco Sight VLT C1.

Größe M L XL
Sattelrohr 420 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 601 mm 639 mm 673 mm
Steuerrohr 110 mm 125 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,2° 64,2° 64,2°
Sitzwinkel 70,8° 70,8° 70,8°
Kettenstrebe 448 mm 448 mm 448 mm
Tretlagerhöhe 341 mm 341 mm 341 mm
Radstand 1.236 mm 1.278 mm 1.314 mm
Reach 452 mm 487 mm 517 mm
Stack 625 mm 634 mm 643 mm
Helm Troy Lee Designs A2 MIPS Sliver Silver | Brille Oakley Jawbreaker
Shirt Troy Lee Designs Skyline Air LS | Hose Troy Lee Designs Sprint Ultra Pants
Knieschoner Troy Lee Designs Raid | Schuhe ION Rascal

Ein reines Schönwetterfahrrad? Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS im Uphill

Ab dem ersten Pedalkontakt sorgt der Bosch-Motor im Trek für kraftvollen Vortrieb und nimmt steilen Rampen ihren Schrecken. Auf verschlungenen Pfaden bergauf lässt sich mit guter Technik viel Fahrspaß aus dem spritzigen Rail herauskitzeln und man kann mit Speed aus Kurven herausbeschleunigen. Neulinge sollten darauf achten, genug Druck auf das nur schlecht greifende Vorderrad zu geben, um vom langen Motor-Nachlauf nicht aus engen Kehren geschoben zu werden. Wenn es technisch bergauf geht, unterstützt der lange Nachlauf jedoch dabei, Hindernisse zu überwinden – zumindest solange die Fahrbahnverhältnisse das zulassen. Auf losem Untergrund und bei Nässe dreht das Hinterrad schnell durch, auf griffigem Untergrund klettert das Trek gekonnt. Das straffe Fahrwerk steht hoch im Federweg und sorgt an steilen Rampen dafür, dass das Vorderrad erst spät steigt.

American Railways – in gebauten Anliegern fährt das Trek Rail wie auf Schienen.

Ohne ins Schwitzen zu kommen
Der kraftvolle Bosch-Motor und das straffe Fahrwerk machen das Trek Rail zu einem effizienten Kletterer. Selbst im Wiegetritt hält es sicher die Spur, solange die Fahrbahn guten Grip bietet.

Eine (Un-)Wucht bergab – Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS im Downhill

Das Rail liebt gebaute Flowtrails bergab! Dabei positioniert es den Fahrer in eine ausbalancierte Riding-Position. Durch die hohe Bewegungsfreiheit und das effiziente Fahrwerk lässt es sich leicht durch Wellen und aus Anliegern drücken. In steilen und technischen Spitzkehren verhindert die tiefe und zentrale Fahrposition Überschlagsgefühle, doch das niedrige Grip-Niveau sorgt dafür, dass man so manche abschüssige Felskante auslässt, auf der z. B. das Orbea – trotz ähnlich straffem Fahrwerk – noch leicht die Linie hält. Auf ruppigen und schnellen Downhill-Strecken gibt das starke Fahrwerk seine hohen Reserven durch Senken und Bremswellen effizient frei und schlägt auch in harten Landungen nicht durch. Problematisch ist der laut klappernde Akku, der in Bremswellen, an Wurzelkanten oder beim Landen spürbar von innen an den Rahmen schlägt. Die dadurch entstehenden Vibrationen bringen das Rail aus der Ruhe und machen sich bis in die Lenkerspitzen bemerkbar, was bergab den Mut raubt.

Tuning-Tipp: robuste, pannensichere Reifen mit weicher Gummimischung aufziehen (Doubledown oder Super Gravity)

Nervenkitzel
Das niedrige Tretlager und die hohe Bewegungsfreiheit sorgen dafür, dass selbst auf sehr steilen Abfahrten keine Überschlagsgefühle aufkommen. Das Sicherheitsgefühl wird jedoch stark von den schlecht greifenden Reifen getrübt.

Fahreigenschaften

7

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Einsatzbereich

Forstweg

1

Flowtrail bergauf

2

Flowtrail bergab

3

Technischer Singletrail bergauf

4

Technischer Singletrail bergab

5

Downhill-Strecken

6

Fazit

Auf der Suche nach dem besten Allrounder konnte sich das Trek Rail 9.9 XX1 AXS in keiner Disziplin an die Spitze des Testfelds setzen. Zwar zeigt es bei guten Fahrbahnbedingungen Potenzial im technischen Uphill und erfahrene Piloten können das straffe Fahrwerk und die hohe Bewegungsfreiheit bergab zu ihren Gunsten nutzen. Aber weil der Akku auf Downhill-Strecken gegen den Rahmen schlägt, kann das Rail nur als Verlierer aus dem E-Mountainbike-Vergleichstest gehen. Hoffentlich bessert Trek schnellstens nach.

Tops

  • hohe Fahrwerksreserven
  • Performance im technischen Uphill

Flops

  • Akku schlägt an den Rahmen
  • Ausstattung wird dem Bike nicht gerecht

Mehr Informationen findet ihr unter trekbikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2022 – 13 Modelle im Test

Alle Bikes im Test: FOCUS JAM² 7.0 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Norco Sight VLT C1 (Zum Test) | Orbea Rise M-Team (Zum Test) | Rocky Mountain Altitude Powerplay C70 (Zum Test) | ROTWILD R.E375 PRO (Zum Test) | SCOR 4060 Z ST XT (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Kenevo SL (Zum Test) | Trek Rail 9.9 XX1 AXS | Yeti 160E T1 (Zum Test) | YT DECOY MX CORE 4 (Zum Test)

Der Beitrag Trek Rail 9.9 XX1 AXS – Im großen E-Mountainbike-Vergleichstest 2022 erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das neue Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 im ersten Test – Das smarteste Trek aller Zeiten? https://ebike-mtb.com/trek-rail-9-9-2022-im-ersten-test/ Fri, 24 Dec 2021 12:45:29 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=95590 95590 Das neue Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 sollte für die verbaute Intelligenz den Doktortitel verliehen bekommen. Neben dem neuen Bosch Smart System bekommt es für die Saison 2022 zum ersten Mal ein RockShox-Fahrwerk mit smarten AirWiz-Sensoren. Doch hat dem Dr. Trek Rail die Promotion auf die neuen Systeme wirklich gut getan?

Das Trek Rail ist seit 2019 das potenteste E-Mountainbike im Portfolio des amerikanischen Herstellers. Es soll selbst auf anspruchsvollsten Abfahrten super zurechtkommen und davon konnten wir uns zuletzt in unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest 2021 selbst überzeugen. Dort hat der Vorgänger, das Trek Rail 9.9 X01, echte Nehmerqualitäten auf harten Abfahrten bewiesen. An manchen Eckpfeilern des Erfolgsrezepts wurde nicht gerüttelt: Das neue Trek Rail rollt auf 29”-Laufrädern und besitzt 160 mm Federweg an der Front und 150 mm im Heck. Darüber hinaus hat Trek aber zahlreiche Updates auf der Liste, um das neue Rail für die kommende Saison fit zu machen. Für das Topmodell, das hinter jedes neue Feature einen Haken setzen kann, ruft Trek 13.599 € auf. Voll ausgestattet wiegt unser Testbike 23,52 kg in Größe L.

Trek Rail 9.9 XX1 AXS | Bosch Performance Line CX/750 Wh | 160/150 mm (v/h)
23,52 kg in Größe L | 13.599 € | Hersteller-Website

Das neue Trek Rail 9.9 XX1 AXS im Detail

Trek verbaut im neuen Rail den Bosch Performance Line CX Smart System. Der Motor selbst bleibt von dem Systemupdate weitestgehend unberührt. Er wird vom Unterfahrschutz und vom Carbonrahmen sauber in die Silhouette des Rails eingefasst. Neu im smarten System von Bosch ist der Akku mit einer höheren Kapazität von 750 Wh. Wie von Trek gewohnt, wird er zur Seite aus dem Rahmen entnommen und auf der Oberseite besitzt der Akku einen handlichen Tragegriff. Das Unterrohr und die Öffnung im Rahmen mussten für die neuen Dimensionen des größeren Akkus angepasst werden, was die Entwickler bei Trek vor eine technische Herausforderung stellt, dazu aber später mehr.

Der Bosch Performance Line CX Smart System-Motor ist sauber in den Rahmen integriert, bzw. wäre sauber im Rahmen integriert, wenn er bei unseren Testfahrten jemals sauber bleiben würde.
Der sehr lange Akku mit praktischem Tragegriff wird zur Seite entnommen. Das Akku-Cover ist mit dem Akku verschraubt und hinterlässt im Rahmen eine große Öffnung, die den Querschnitt des Unterrohrs über einen knappen halben Meter beeinträchtigt.

Neben dem neuen Akku sind auch das Display und die Remote neu. Das Kiox 300-Display sitzt gut geschützt auf dem Oberrohr, wodurch es aber auch etwas schwerer während der Fahrt abzulesen ist. Die Kabel für das Display verlaufen allesamt unsichtbar durch den Rahmen. Die neue Bosch LED-Remote ist die eigentliche Steuerzentrale. Sie steuert alle E-Mountainbike-spezifischen-Funktionen am Rail und kann über ihre LEDs Akkustand und Support-Mode anzeigen. Allerdings ist die Steuerung über die vielen kleinen Tasten an der Remote gewöhnungsbedürftig. Das Remotekabel und alle weiteren Züge verschwinden hinter dem Steuerrohr im Rahmen. Dabei fällt das Steuerrohr beim Trek Rail recht massiv aus, fügt sich aber schön in die Silhouette ein. Trek verbaut außerdem eine RockShox ZEB-Federgabel mit einer auf 1,8” verbreiterten Gabelschaft und einer breiten Gabelkrone, die bündig mit dem Steuerrohr abschließt. Damit weder das Display noch der Rahmen bei einem Sturz durch einen verdrehten Lenker oder die Gabelkrone Schaden nehmen, verbaut Trek den Knock Block 2.0 im Steuersatz. Er erlaubt einen Lenkeinschlag von 72° in jede Richtung, bevor er die Gabel blockiert.

Das Kiox 300-Display dient nur zu Informationszwecken. Es ist auf dem Oberrohr bei einem Sturz gut geschützt.
Die Bosch LED-Remote ist die eigentliche Steuerzentrale des E-Mountainbikes und das Hirn des Bosch Smart Systems. Ihre vielen kleinen Knöpfe machen die Steuerung nicht ganz einfach.
Das Display ist kein großer Fan von Klopf-Klopf-Witzen. Der Knock Block 2.0 im Steuersatz verhindert, dass die Gabelkrone gegen das Unterrohr stößt und es zu ungewolltem Kontakt zwischen Lenker und Display kommt.
Supersize Me: Trek nutzt den speziell für E-Mountainbikes vergrößerten 1,8” auf 1 ⅛”- Gabelschaft-Standard der RockShox ZEB-Federgabel.

Der Ladeport im Sattelrohr wird durch eine praktische Klappe mit Federverschluss vor Schmutz und Nässe geschützt. Lackiert ist die Klappe in derselben Farbe wie der restliche Rahmen. Red Smoke/Viper Red nennt Trek die Farbkombo im Project One-Konfigurator, die dem schnittigen Rahmen einen tiefroten Farbeffekt verleiht, in den man am liebsten eintauchen will. Wem die Kombo nicht zusagt, kann sich gegen Aufpreis im Project One-Konfigurator nach Herzenslust austoben: Der Konfigurator bietet viele Farbkombinationen und aufwendige Effektlacke für das Trek Rail an.

Das in Rahmenfarbe lackierte Ladebuchsen-Cover klappt zu wie eine Mausefalle und schützt den Ladeport vor Schmutz.
Carbon Red Smoke und Viper Red nennt Trek diese Farbkombo im Project One-Konfigurator.

AirWiz und TyreWiz – Die smarte Sonderausstattung am Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022

Das Trek Rail ist das erste E-Mountainbike mit dem neuen AirWiz-System. Dabei handelt es sich um einen digitalen Luftdruckprüfer für das Fahrwerk, der bei Trek nur am Rail 9.9-Topmodell zum Einsatz kommt. Das System überwacht den Luftdruck in Gabel und Dämpfer und sendet den genauen Luftdruck per Bluetooth an das Smartphone. In der SRAM AXS-App werden die zwei Helferlein als neue Sensoren gelistet. Um das Fahrwerkssetup für Laien möglichst einfach zu gestalten, gibt man in der App sein Gewicht an und die Komponenten geben daraufhin einen Zieldruck vor. Befindet sich der aktuelle Luftdruck außerhalb des Zielbereichs (+/- 2Psi an der Gabel und +/- 5Psi im Dämpfer) machen die Fahrwerkskomponenten mit einem roten Blinklicht auf sich aufmerksam. Erscheint der empfohlene Luftdruck zu niedrig oder zu hoch, lässt sich der Zielbereich auch manuell in der App einstellen, wovon wir während des Tests regelmäßig Gebrauch machen mussten. Besonders für den Dämpfer sind die Luftdruckempfehlungen für das Körpergewicht deutlich zu niedrig ausgefallen und deckten sich auch nicht mit den Werten aus dem Trek eigenen Online-Fahrwerkskalkulator für eben dieses Trek Rail-Modell. Im Gegensatz zum neuen RockShox Flight Attendant für analoge Bikes oder dem FOX E-Live Valve nimmt das smarte Fahrwerk bei Trek aber selbstständig keine Änderungen an den Fahrwerkseinstellungen wie der Druckstufendämpfung vor.

Wenn unter der transparenten Kappe das rote Licht angeht, ohne dass man Druck auf die Gabel ausübt, herrscht Handlungsbedarf. Dann ist der Luftdruck außerhalb des vordefinierten Zielbereichs.
Für den AirWiz des Dämpfers gilt das Gleiche: grün heißt, alles gut, rot heißt prüfen.
In der SRAM AXS-App könnt ihr auf den genauen Luftdruck im Dämpfer und in der Gabel zugreifen und einen Warnbereich einstellen.
Auf der Unterseite des RockShox Super Deluxe ThruShaft-Dämpfer tritt beim Einfedern ein Kolbenschaft aus, statt Öl im Ölbad zu verdrängen. Das soll im Endeffekt für ein verbessertes Ansprechverhalten sorgen.

Der RockShox Super Deluxe-Dämpfer verfügt als weitere Besonderheit die von Trek entwickelte ThruShaft-Technologie, auf die Trek die ganze Hinterbaukinematik abstimmt. Im Vergleich zum konventionellen Dämpfer-Design besitzt der ThruShaft-Dämpfer eine Kolbenstange, die beim Einfedern auf der Unterseite des Dämpfers austritt. Die Kolbenstange verdrängt keinen zusätzlichen Raum in der feststehenden Ölsäule des Dämpfers und muss daher auch nicht durch eine zusätzliche Kolbenbewegung kompensiert werden. Das soll im Endeffekt für ein besonders feines Ansprechverhalten sorgen.

Ein weiteres smartes Helferlein sind die TyreWiz-Sensoren, die den Luftdruck in Echtzeit an die SRAM AXS-App senden, und Alarm schlagen, falls der Druck abfällt. Sie kommen an einem neuralgischen Punkt zum Einsatz, denn die Kombination aus pannenanfälligen Bontrager SE5/SE6-Reifen und Bontrager Line Pro-Carbonlaufradsatz erfordert einen hohen Luftdruck, damit die Laufräder bei Durchschlägen nicht zu Schaden kommen. Mit der XX1 Eagle AXS 12-fach-Schaltgruppe und der RockShox Reverb AXS-Sattelstütze besetzt Trek die letzten Lücken in der Ausstattungsliste mit den hochwertigen Funk-Komponenten aus dem AXS-Ökosystem. Zum Testzeitpunkt war eine AXS-Sattelstütze jedoch nicht verfügbar, weswegen unser Testbike mit einer Bontrager-Sattelstütze ausgestattet ist.

Tuning Tipp: robuste und pannensichere Reifen wie MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity mit weicher Gummimischung

Das TyreWiz warnt vor zu niedrigen Luftdrücken im Reifen, das freut auch die Bontrager Line Pro-Carbonlaufräder.
Das SRAM XX1 Eagle AXS-Schaltwerk hängt an einem UDH-Schaltauge, ebenfalls von SRAM, am Rahmen.

TREK Rail 9.9 XX1 AXS

13.599 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft 150 mm
Sattelstütze RockShox Reverb AXS 100-200 mm
Bremsen SRAM CODE RSC 220/200 mm
Schaltung SRAM XX1 Eagle AXS 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Pro 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,52 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

TyreWiz
AirWiz

Weitere Ausstattungsvarianten des Trek Rail 2022

Das Trek Rail wird in vielen Ausstattungsvarianten ausgeliefert, doch erst ab der Ausstattungsvariante 9.8 handelt es sich um das für die kommende Saison überarbeitete Trek Rail mit neuem Carbon-Rahmen und dem neuen Bosch Performance Line CX Smart System-Motor mit 750-Wh-Akku. Alle Modelle bis zur Ausstattungsvariante 9.7 sind baugleich mit der von uns getesteten Variante aus dem Vorjahr (zum Test).

TREK 9.9 XTR

11.599 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 100-200 mm
Bremsen Shimano XTR M9120 200/200 mm
Schaltung Shimano XTR 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Pro 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 22,77 kg (Herstellerangabe in Größe M)
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 113 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

TyreWiz
AirWiz

TREK 9.8 XT

9.099 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Select+ 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 100-200 mm
Bremsen Shimano XT M8120 200/200 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,4 kg (Herstellerangabe in Größe M)
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

TREK 9.8 GX AXS

9.699 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Select+ 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 100-200 mm
Bremsen SRAM CODE R 200/180 mm
Schaltung SRAM GX Eagle AXS 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,4 kg (Herstellerangabe in Größe M)
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

TREK 9.8 GX

9.699 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Bosch Kiox 300
Federgabel RockShox ZEB Select+ 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate ThruShaft 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 100-200 mm
Bremsen SRAM CODE R 200/180 mm
Schaltung SRAM GX Eagle 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 29"
Reifen Bontrager SE5/SE6 Core Strength 2,5"

Technische Daten

Größe M L XL
Gewicht 23,45 kg (Herstellerangabe in Größe M)
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 112 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Die Geometrie des Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022

Das neue Trek Rail wird vorerst nur in den Größen von M bis XL angeboten. Es besitzt eine sehr lange Front, was auch dem langen Akku geschuldet ist. Durch einen hohen Spacerturm unter dem Lenker ist die Sitzposition trotzdem aufrecht und ausgewogen genug für lange Touren. Durch einen FlipChip in der Dämpferwippe lässt sich der Lenk- und Sitzwinkel um knapp ein halbes Grad verstellen. In der Praxis liefert die steile Einstellung in den meisten Fahrsituationen allerdings keinen Zugewinn, weswegen wir die flache Einstellung empfehlen.

Größe M low/high L low/high XL low/high
Sattelrohr 420 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 601 mm 639 mm 673 mm
Steuerrohr 110 mm 125 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,2°/ 64,6° 64,2°/ 64,6° 64,2°/ 64,6°
Sitzwinkel 70,8°/ 71,2° 70,8°/ 71,2° 70,8°/ 71,2°
Kettenstrebe 448 mm 448 mm 448 mm
Tretlagerhöhe 341 mm/ 346 mm 341 mm/ 346 mm 341 mm/ 346 mm
Radstand 1.236 mm 1.278 mm 1.314 mm
Reach 452 mm 487 mm 517 mm
Stack 625 mm 634 mm 643 mm

Der Fahreindruck auf dem Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 in der Ebene und im Uphill

Das Trek Rail besitzt zwar eine ausgewogene Sitzposition in der Ebene, doch das straffe Fahrwerk sorgt auf langen Touren für eingeschränkten Komfort. Peilt man mit dem Trek Rail den Gipfel hinter einer langen Steigung an, kann man sich auf den Vortrieb des Bosch Smart System-Motors verlassen. Der Motor ist bereits bei niedriger Trittfrequenz kraftvoll und schiebt das Rail mühelos über steile Rampen den Berg hinauf. Das straffe Fahrwerk steht hoch im Federweg und sorgt dafür, dass genug Druck auf dem Vorderrad liegt, um es am Steigen zu hindern. Trifft man auf technische Schlüsselstellen, hilft der Motor mit seinem langen Nachlauf dabei, um Stufen und Absätze zu überwinden. Man muss hauptsächlich für ausreichend Traktion am Hinterrad sorgen, damit es nicht durchdreht, doch dann klettert das Trek Rail zuverlässig über jeden Anstieg. In engen Kehren muss man hingegen den langen Nachlauf des Motors mit der Hinterradbremse etwas einbremsen, um nicht vom Motor aus der Kurve geschoben zu werden. Versierte Fahrer, die mit der Charakteristik des spritzigen Bosch-Motors gut vertraut sind, können auf Flowtrails spaßig unterwegs sein und sich mit viel Kraft aus Kurven hinausbeschleunigen lassen. Bei schlechten Streckenverhältnissen, wie zum Beispiel bei Nässe, verschlechtern sich die Fahreigenschaften des Trek sowohl auf technischen als auch auf flowigen Passagen bergauf deutlich, da die Bontrager SE5 und SE6 Team Issue-Reifen schnell an ihre Traktionsgrenzen gelangen.

Easy: Das Trek Rail besitzt gute Kletterqualitäten, wenn die Streckenverhältnisse genug Grip bereithalten.

Das Trek Rail will stark nach vorne gehen, wird aber von seiner eigenen Ausstattung ausgebremst

Der Knackpunkt – Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 im Downhill

Auf flowigen Abfahrten profitiert das Trek Rail von seiner ausgewogenen Gewichtsverteilung und viel Bewegungsfreiheit. In gut gebauten Anliegern liegt das Trek Rail wie auf Schienen und macht seinem Namen damit alle Ehre. Das sportliche Fahrwerk ermöglicht es, durch aktives Puschen über Wellen Geschwindigkeit zu generieren. Trotz gut arbeitendem Fahrwerk gelingt es dem Trek Rail dennoch nicht, viel Traktion aufzubauen, da die Reifen einen hohen Luftdruck erfordern. Auf technischen Abfahrten sorgen das geringe Gripniveau und das straffe Fahrwerk für ein forderndes Handling. Fortgeschrittene Fahrer können durch aktives Belasten der Reifen das niedrige Gripniveau zum Teil kompensieren und mit gekonnten Fahrmanövern Querwurzeln und Hindernisse überspringen. Fahranfänger mit passiver Fahrweise werden das Trek Rail bei langsamen Geschwindigkeiten als zu lang und sperrig empfinden, um es präzise um Hindernisse zu cirkeln. Sie müssen auf einfachere Linien ausweichen. Steuert man mit dem Rail schnelle Downhill-Passagen mit vielen Schlägen an, sorgen die lange und hohe Front sowie die hohen Fahrwerksreserven für gute Grundvoraussetzungen, um Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Der Knackpunkt ist der im Unterrohr integrierte Akku, der über harte Schläge und durch Senken ein Eigenleben entwickelt. Der schlecht sitzende Akku versetzt das Trek Rail in Vibrationen und sorgt für wenig Laufruhe bei hohem Tempo. Nach Rücksprache mit Trek wurde uns zugesichert, dass Trek dieses Problem bei den Serienbikes mit speziellen Schaumstoff-Einlagen im Unterrohr angeht. Ob sich dadurch der Sitz des Akkus verbessern lässt, können wir euch in unserem großen E-Mountainbike-Vergleichstest im Frühjahr mitteilen, bei dem das Trek Rail erneut an den Start geht.

Das Trek Rail gleitet wie auf Schienen durch gut gebaute Anlieger.
In offenen Kurven muss man aktiv „mitarbeiten”, um Traktion zwischen Reifen und Fahrbahn zu generieren.
Auf nassen Steinen und Wurzeln haben die Bontrager SE5/SE6-Reifen zu kämpfen. Sie verspielen das Sicherheitsempfinden, das die hohe Front generiert.

Unser Fazit zum Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022

Das Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 richtet sich an sportliche und versierte Fahrer mit aktiver Fahrweise, die das hohe Potential aus dem Fahrwerk ausloten wollen. Allerdings sorgt der unsaubere Akkusitz unseres Vorserien-Testbikes für ein nervöses Fahrfeeling bei hohem Tempo. Auch die schlecht greifenden Reifen auf Carbonfelgen passen nicht ins Konzept. Wie sich das Trek Rail in einem zweiten Anlauf mit nachgebessertem Akkufach schlägt, erfahrt ihr in unserem E-Mountainbike-Vergleichstest im Frühjahr.

Tops

  • hohe Fahrwerksreserven
  • individuelle Lackierungen

Flops

  • schlechter Akkusitz
  • Ausstattung wird dem Bike nicht gerecht
  • AirWiz-Empfehlungen passen nicht


Für mehr Infos besucht trekbikes.com

Der Beitrag Das neue Trek Rail 9.9 XX1 AXS 2022 im ersten Test – Das smarteste Trek aller Zeiten? erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das beste Trekking-E-Bike 2021 – 8 moderne E-Bikes für Touren im Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-trekking-ebike-test-2/ Fri, 24 Sep 2021 07:10:48 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=91927 91927 (Trekking-)Touren, Wochenendausflüge und Radreisen mit dem E-Bike sind populärer denn je, aber das klassische Trekking-(E-)Bike ist tot. Die gute Nachricht: Eine neue Generation an E-Mountainbikes nimmt nicht nur dessen Platz ein, sondern kann noch deutlich mehr! Wir haben 4 verschiedene Konzepte und 8 Bikes verglichen und sagen euch, worauf es ankommt und welches das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz ist!

Inhaltsverzeichnis:

(Trekking-)E-Bikes für Touren, Ausflüge und Radreisen mit oder ohne Gepäck ermöglichen geniale Erlebnisse. Wer ein solches Bike kaufen will, läuft Gefahr ein Bike zu erhalten, das nicht nur weniger kann, sondern auch deutlich weniger Sicherheit bietet als technologisch aktuell möglich und sinnvoll wäre. Über Jahrzehnte haben sich Trekking-Bikes kaum verändert, doch nun steht ein radikaler Wandel bevor. Oder besser gesagt: Er hat bereits begonnen! Zwischen Marketing-Slogans, zahlreichen Bikes mit Fähnchen ähnlich klingender Versprechen sowie unterschiedlichen Konzepten und Designs, fällt es vielen schwer, das richtige Trekking-E-Bike für sich zu finden. Woher wir das wissen? Tagtäglich erhalten wir zahlreiche Anfragen von euch, die mit der Unzahl an Bike-Gattungen, Wahlmöglichkeiten und Modellen für den Trekking-, Touren- und leichten Trail-Einsatz überfordert sind. Obwohl Interessenten bereit sind, zigtausend Euro in ein Bike zu investieren, zeigt sich, dass es die Fahrradbranche ihnen schwer macht, die richtige Wahl zu treffen. Das Geld sinnvoll auszugeben und eine Fehlentscheidung zu vermeiden, ist keine einfache Angelegenheit. Selbst wenn man genau weiß, was man will.

Trekking – was ist das eigentlich? Unser Ziel ist es, hier Klarheit zu schaffen und den Begriff im E-Bike-Bereich neu zu definieren.“

Unser Vergleichstest mit acht Bikes und vier E-Bike-Konzepten liefert euch alles, was ihr für eine fundierte Kaufentscheidung wissen müsst. Wir geben euch nicht nur eine umfangreiche Marktübersicht der wichtigsten E-Bike-Konzepte für den Trekking- und Touren-Einsatz, sondern verraten auch, welches E-Bike für welchen Einsatzzweck das richtige ist. Denn Trekking-E-Bike ist nicht gleich Trekking-E-Bike. Tipps & Tricks sind genauso inbegriffen wie Stolperfallen und No-Go’s, die ihr vor dem Kauf unbedingt vermeiden solltet! Nur wer sich richtig informiert, kann eine gute Entscheidung treffen und ärgerliche Fehlinvestitionen vermeiden.

Tourenorientierte E-Biker brauchen mehr Klarheit, um das passende Bike im Produkt-Jungle der Fahrradbranche für sich zu finden. Unser Test gibt euch einen Überblick und hilft euch, Enttäuschungen zu vermeiden.“

Bevor wir gleich tief in die Materie einsteigen, wollen wir noch eine Sache klarstellen: Wir sind der Meinung, dass es für jeden Job das richtige Rad gibt. Uns geht es nicht darum, euch von dem (vermeintlich) Richtigen oder Falschen zu überzeugen, sondern euch mit dem Wissen und den Skills auszustatten, damit ihr genau das Bike finden könnt, das euren persönlichen Ansprüchen gerecht wird und euch glücklich macht. Deshalb versuchen wir, die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch passt oder nicht. In diesem Sinne: Let’s go for it – und lasst und gemeinsam Trekking 2.0 erleben!

Eine Ära geht zu Ende – Die misslungene Elektrifizierung von Trekking-Bikes

Die Anforderungen an ein E-Bike für den Trekking-Einsatz sind deutlich gestiegen: Jeder will die eierlegende Wollmilchsau – sicher, voller Komfort und universell einsetzbar, von langen Touren, über Pendeln bis hin zu Nachtfahrten, Einkaufen und Radreisen mit Gepäck. Wer mit diesen Anforderungen zum Händler geht, bekommt in den meisten Fällen dafür wie schon vor zwanzig Jahren ein Trekking-Bike empfohlen: Nur jetzt eben mit Motor. Das hat lange Tradition und wurde schon immer so gemacht – aber ist es auch sinnvoll? Nein! Denn die Elektrifizierung von Trekking Bikes ist schlichtweg misslungen. Warum? Ganz einfach: Zu Beginn, als E-Bikes noch neu waren, hat niemand das klassische Trekking-Bike-Design an das Mehrgewicht durch Akku und Motor sowie die daraus resultierenden zusätzlichen Kräfte angepasst hat. Auch an die Möglichkeit, dass die Bikes weit mehr sein können, da die Effizienz eine deutlich geringe Rolle spielt als beim analogen Trekking-Bike, hat lange niemand bedacht. Auch in den darauffolgenden Jahren hat diese Tatsache kaum jemand hinterfragt. Das Resultat: Lange wurden motorisierte Vertreter von Trekking-Bikes hergestellt, die nicht an die neue Technologie und Möglichkeiten angepasst waren. Die Modelle wurden zwar mit Motor, Akku und allen weiteren nötigen Motor-Komponenten ausgestattet, die Vorteile aber oftmals nicht aktiv genutzt. Bestes Beispiel ist das Thema Rollwiderstand. Die damit einhergehenden schmalen Reifen sind nicht mehr so wichtig, schließlich haben die Bikes Motor und Akku, wodurch der Rollwiderstand vernachlässigbar ist und sich neue Möglichkeiten bei der Reifenwahl eröffnen. Und dennoch kommen viele E-Trekking Bikes auch 2021 noch mit schmalen Reifen, die keinen nennenswerten Vorteil bieten.

Die Elektrifizierung der Trekking-Bikes ist über ein Jahrzehnt lang komplett fehlgeschlagen. So besteht die Gefahr, das falsche Bike zu kaufen!“

Wie wir bereits in unserem Artikel „Das Ende einer Ära“ in der Ausgabe #025 von E-MOUNTAINBIKE klar gemacht haben, braucht es einen neuen Denkansatz, um die Bedürfnisse, die an ein klassisches Trekking-Bike gestellt werden, auf die E-Bike-Welt zu übertragen. Dazu gehören u. a. angepasste Geometrien für mehr Fahrstabilität, andere, potentere Komponenten und überdachte Fahrwerke für mehr Komfort, kombiniert mit cleverem und funktionalem Equipment. Mittlerweile haben das manche Hersteller verstanden und angefangen, Bikes zu entwickeln, die nicht mehr an dem alten Konzept eines Hardtails mit schmalen, halb profilierten 28”-Reifen und einer kurzhubigen Federgabel festhalten. Vielmehr orientieren sie sich am wahren Einsatzzweck der Kunden und machen sich die Vorteile von E-Mountainbikes zunutze. Doch auch wenn es diese Bikes gibt, heißt das leider noch lange nicht, dass ihr das richtige Bike für euch auch kauft, wenn ihr zum Händler vor Ort geht. Denn auch bei Handel und Industrie muss ein Umdenken stattfinden, besonders in der Vermarktung und dem Verkauf. Denn noch immer werden teure Trekking-E-Bikes verkauft, die deutlich schlechter und weniger vielseitig sind als das, was der Markt zu bieten hat!

Was muss das moderne Trekking-E-Bike 2.0 können?

Aktuelle Trekking-E-Bikes und E-Mountainbikes für den Trekking-Einsatz sind vielseitig und teilweise auf dem neuesten Stand der Technik. Die besten von ihnen sind wahre Alleskönner, die sowohl in der City als auf dem Radweg, auf Wald-, Wiesen- und Schotterwegen und auf unbefestigten Pfaden Sicherheit vermitteln und mit einem intuitiven und gutmütigen Handling überzeugen. Dafür müssen sie teils gegensätzliche Aspekte vereinen – ein schmaler Grat, bei dem es wichtig ist, die perfekte Balance zwischen Komfort, Sicherheit, Fahrstabilität, Usability, Features, Reichweite und Präzision zu finden. Gute Trekking-Bikes mit Motor sollten mit und ohne Gepäck wendig genug sein, um euch in verwinkelten Gassen ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern, gleichzeitig sollten sie auf langen Touren mit einer komfortablen und entspannten Sitzposition punkten und bei allen Geschwindigkeiten Sicherheit vermitteln. Zuverlässige Komponenten und eine robuste Rahmenkonstruktion sind essenziell. Modernes Design, passende Geometrien und spannende Alltagskonzepte runden das Gesamtkonzept ab.

Die neue Generation von Trekking-E-Bikes sind wahre Alleskönner! Egal ob off- oder onroad, mit Gepäck oder ohne, auf der Langstrecke oder beim Pendeln – die besten können alles.“

Auch voll beladen mit Gepäck am Heckträger ist das Handling wichtig, um Mehrtagestouren oder den Einkauf im Alltag zu ermöglichen, ohne die Fahrstabilität leiden zu lassen. Wird das Handling des Trekking-E-Bike zu stark vom Gepäck beeinflusst, kann es schnell überfordern. Dann leidet nicht nur der Fahrspaß, sondern auch die Sicherheit. Connectivity-Features, einfache und intuitive Navigationsmöglichkeiten tragen ihren Teil zum Touren-Erlebnis bei und können über Frust oder Genuss entscheiden. Trekking bedeutet für viele auch Abenteuer, neue Orte erkunden, neue Leute kennenlernen, Spaß und Freiheit. Wer etwas erleben will, findet sich schnell auf neuen und unbekannten Wegen, die ursprünglich gar nicht eingeplant waren. Um das Abenteuer auch in leichtem Gelände und auf Pfaden genießen zu können, bringen die besten der modernen Trekking-E-Bikes bzw. E-Mountainbikes, die für den Trekking-Einsatz optimiert wurden, die richtigen Features dafür mit. Hochwertige Anbauteile, eine durchdachte Ausstattung und die Wahl der Komponenten sollten auf die Universalität der Bikes abgestimmt sein.

Das Testfeld und die unterschiedlichen Trekking-Konzepte in unserem E-Bike-Vergleichstest

Bei der Auswahl der Test-Bikes für diesen Vergleichstest haben wir darauf geachtet, das sehr breite Angebot an unterschiedlichen Konzepten für Trekking-Touren, Radreisen und Alltagseinsatz darzustellen. Auch um euch die unterschiedlichen Einsatzbereiche, typenspezifischen Besonderheiten und allgemeinen Möglichkeiten der einzelnen Konzepte umfassend erklären zu können und ein ganzheitliches Bild zu zeichnen.

Wir haben 8 Bikes mit insgesamt vier unterschiedlichen und teils neuartigen Konzepten gegeneinander antreten lassen, um euch bei der Kaufentscheidung eures modernen Trekking-E-Bikes zu helfen. Tiefeinsteiger gegen E-Gravel-Bikes und E-Mountainbikes zu testen, erscheint euch unfair? Ist es nicht! Ganz im Gegenteil – die Anforderungen und Potenziale sind je nach Fahrertyp sehr unterschiedlich. Und genau das wollen wir mit diesem Vergleichstest abbilden. Schließlich geht es darum, das beste Bike für euch und eure Bedürfnisse zu finden. Manchmal muss man auch rechts und links über den Tellerrand hinausschauen, um zu erkennen, was möglich und sinnvoll ist. Im Folgenden stellen wir euch die Konzepte und Bikes im Testfeld ausführlich vor.

Die Trekking-E-Bikes, E-Mountainbikes und das E-Gravel-Bike im Vergleichstest

Der Klassiker – Hardtail mit Diamantrahmen

E-Trekking-Hardtails besitzen keine Federung am Heck. Für den sportlichen Geländeeinsatz spricht aus Komfort- und Traktionsgründen außer dem Preis deshalb nichts für ein Hardtail. Für den Trekking-, Pendel- und Toureneinsatz hingegen können E-Hardtails eine sinnvolle, meist günstigere Alternative zu Fullys sein, wenn ihr hauptsächlich auf befestigten Wegen unterwegs seid. Um den fehlenden Komfort am Heck im Vergleich zu einem Fully auszugleichen, sollten voluminöse Reifen verbaut sein. Zudem macht eine gefederte Sattelstütze Sinn, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Dies Kategorie – allerdings ohne gefederte Sattelstütze – wird im Testfeld vom Greyp T5.2 vertreten.


Die neue Generation – Offroad-Tiefeinsteiger

Offroad-Tiefeinsteiger sind modern und manche sogar revolutionär. Im Fachhandel gehen die Verkaufszahlen zu Recht durch die Decke. Sie vereinen Generationen von Menschen und verbinden Einsatzgebiete wie kaum ein anderes Bike und auch konstruktionstechnisch sind sie eine echte Meisterleistung. Ohne Oberrohr müssen sie ähnliche Fahreigenschaften wie ein Hardtail oder Fully besitzen, und das ist eine große Herausforderung. Vergesst das Klischee „Tiefeinsteiger sind für Omas“! Die neuen E-Mountainbikes ohne Oberrohr bieten den zusätzlichen Komfort beim Auf- und Absteigen und ermöglichen euch auch trotz Verletzung, eingeschränkter körperlicher Flexibilität oder höheren Alters den vollen E-MTB-Fahrgenuss. Aber natürlich könnt ihr die Bikes auch einfach nur deshalb fahren, weil ihr sie optisch cool findet. Im Testfeld wird diese Kategorie durch drei unterschiedliche Bikes vertreten. CENTURION hat die zweite Generation des Testsiegers aus unserem Offroad-Tiefeinsteiger-Vergleichstest, das CENTURION Country R2600i, ins Rennen geschickt. Kalkhoff ist mit dem Entice 5.B Advanced+ vertreten, das mit einer besonders hohen Zuladung von 144 kg besonders für schwere Fahrer und reichlich Gepäck gemacht sein soll. Riese & Müller tritt mit dem vollgefederten und revolutionären Offroad-Tiefeinsteiger Homage an, der durch seinen Dämpfer am Heck den Fahrkomfort von Tiefeinsteigern aufs nächste Level heben will.


E-Mountainbike-Fully

E-Mountainbike-Modelle für den Trekking-Einsatz besitzen wie auch sportliche E-Mountainbike-Fullys eine Federung an Front und Heck. Sie sorgen nicht nur für Komfort und Traktion, sondern ermöglichen auch Einsätze in leichtem Gelände. Die Hersteller gehen die Annäherung von sportiven E-Mountainbikes und modernen Trekking-Bike Fullys unterschiedlich an. MERIDA stattet ihr sportives E-Mountainbike eONE FORTY, das für den Trail-Einsatz gemacht wurde, mit Schutzblechen, Heckträger und Ständer aus, wodurch das sportliche Bike auch im Trekking-Bereich eingesetzt werden kann. Auch FLYER schickt mit dem Goroc3 6.50 ein Bike ins Rennen um den besten Trekking-Allrounder, der viel Mountainbike-DNA versprüht. Trek verfolgt hingegen einen anderen Ansatz und hat von Grund auf neu gedacht. Die Abstimmung von Sitzposition, Kinematik und Federelemente, Geometrie und dem Level an Komfort des Trek Powerfly FS 9 Equipped ist gleichermaßen für den leichten Trail- und Trekking-Einsatz konzipiert.


E-Gravel-Bike – Abenteuerrad mit Rennlenker

Eine weitere, spannende Alternative zu klassischen Trekking-E-Bikes können E-Gravel-Bikes sein. Sie sind meist leichter als Trekking-Bikes und übertragen den Trend, den man aus der analogen Gravel-Szene kennt, ins motorisierte Segment. Bikepacking nennen die Freunde von Rennlenkern die moderne Art von Trekking, bei der Rennradfahrer und Gravel-Biker Abenteuerlust, Touren mit Gepäck und oft auch Übernachtungen im Freien verbinden. Der Rennlenker ermöglicht auf langen Touren mehrere Griffpositionen, sodass die Sitzposition variiert werden kann. Doch dafür gibts es meistens – wie auch am Niner RLT e9 RDO Test-Bike – keine Federgabel. Ein gutes E-Gravel-Bike schafft es, durch harmonisch abgestimmte Nachgiebigkeit aus dem Rahmen und den Komponenten dennoch Schläge und Vibrationen abzumildern. Auch beim Gepäcktransport geht das einzige E-Gravel-Bikes im Testfeld einen anderen Weg: Spezielle Taschen, die am Lenker, im Rahmendreieck oder an der Starrgabel angebracht werden, ermöglichen eine gleichmäßige Gewichtsverteilung.

Bike Preis Gewicht Motor/Akku Alltagstaugsausstattung
CENTURION Country R2600i 4.199 € 26,60 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
FLYER Goroc3 6.50 5.699 € 27,04 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
Greyp T5.2 5.500 € 26,80 kg MPF 6.0c / 700 Wh ja
Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ 4.099 € 25,90 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
MERIDA eONE-FORTY EQ 4.799 € 25,24 kg Shimano EP8 / 630 Wh (504 Wh in S) ja
Niner RLT e9 RDO 6.299 € 17,55 kg Bosch Performance Line CX / 500 Wh keine Schutzbleche, kein Ständer
Riese & Müller Homage GT Touring 8.018 € 34,10 kg Bosch Performance Line CX / 1.250 Wh ja
Trek Powerfly FS 9 Equipped 6.999 € 27,10 kg Bosch Performance Line CX / 625 Wh ja
CENTURION Country R2600i | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 80/- mm (v/h)
26,6 kg in Größe L | 4.199 € | Zum Test
FLYER Goroc3 6.50 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 140/130 mm (v/h)
27,04 kg in Größe L | 5.699 € | Zum Test
Greyp T5.2 | MPF 6.0c/700 Wh | 100/- mm (v/h)
26,8 kg in Größe L | 5.500 € | Zum Test
Kalkhoff Entice 5 Advanced+ | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 75/- mm (v/h)
25,9 kg in Größe L | 4.099 € | Zum Test
MERIDA eONE-FORTY EQ | Shimano EP8/630 Wh (504 Wh in S) | 140/133 mm (v/h)
25,24 kg in Größe M | 4.799 € | Zum Test
Niner RLT e9 RDO | Bosch Performance Line CX/500 Wh | -/- mm (v/h)
17,55 kg in Größe 56 | 6.299 € | Zum Test
Riese & Müller Homage GT Touring | Bosch Performance Line CX/1.250 Wh | 100/105 mm (v/h)
34,1 kg in Größe L | 8.018 € | Zum Test
Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 6.999 € | Zum Test

Warum sind Haibike, GIANT und Moustache nicht dabei?

Die Auswahl an Trekking-E-Bikes am Markt ist riesig, aber bei genauerem Hinsehen wird klar, dass nicht alle das Potenzial haben, auch ein gutes Bike für den modernen Trekking-Einsatz zu sein. Ein hoher Schwerpunkt aufgrund der Akkuposition, weniger robuste Komponenten und wenig Komfortelemente limitieren schon im Händlerschaufenster viele Modelle. Leider spiegeln die aktuellen Lieferprobleme auch die aktuelle Situation für uns wider. Haibike, GIANT und Moustache konnten das angefragte Modell zum Testzeitraum leider nicht liefern. Und auch Prophete und der Newcomer HoheAcht hatten nicht das richtige Bike im Testzeitraum für uns parat.

Von wem wurden die Trekking-E-Bikes getestet und wie?

Reales Fahrverhalten bei Wind und Wetter auf unterschiedlichem Untergrund statt Excel-Tabellen, theoretische Daten und Labormessungen. Wir orientieren uns an der Praxis auf der Tour statt an den Kenngrößen auf dem Papier. Deshalb haben wir alle Bikes rund um unser Headquarter in Stuttgart beim täglichen Pendeln, auf abwechslungsreichen kleinen Runden und auf längeren Strecken getestet. Dabei haben wir die Grenzen jedes Bike ausgelotet – on- und offroad, mit und ohne Gepäck auf Asphalt, Schotter-, Wiesen- und Waldwegen. Auch auf Abstechern in leichte Pfade mussten die Bikes zeigen, was sie draufhaben. Zwischen Genusskilometern und steilen Anstiegen fanden wir Spaß, Flow, leckere Maultaschen, guten Espresso und leckeres Bier. Wir sind in den Explorer-Modus verfallen und haben unsere Heimat neu entdeckt. Auch spannende Einsichten blieben nicht aus. Spoiler: Es gibt auch Bikes im Test, die mit gerade einmal 10 kg Gepäck am Heckträger gar nicht klarkommen.

Jonas, 32, Chefredakteur von E-MOUNTAINBIKE und nach dem Test mit der Überzeugung, dass E-Mountainbikes die Trekking-Bikes der Zukunft sind
„Krass, wie unterschiedlich Bikes sein können, die alle behaupten, das Gleiche zu können. Dieser Test hat eindeutig gezeigt, dass Trekking-E-Bike nicht gleich Trekking-E-Bike ist. Es kommt auf die kleinen und großen Details an. Das richtige E-Mountainbike ist für viele die bessere Wahl.“
Felix, 29, Testchef und E-Experte mit Blick auf das Gesamtkonzept
„Ich teste über 100 Bikes im Jahr und bringe reichlich Wissen aus dem Performance-orientierten E-Mountainbike-Bereich mit. Eine gute Einstellbarkeit und ein passendes Gesamtkonzept sind der Schlüssel zum richtigen Bike. Und genau hier unterscheiden sich die Modelle im Testfeld deutlich. Es gibt super Gesamtkonzepte, aber auch weniger durchdachte Bikes, die nicht überzeugen können. Trek macht mit dem Powerfly FS 9 Equipped vor, wie es geht.“
Rudolf, 34, Redakteur, Connectivity-Experte und Early Adopter
„Die Software ist genauso wichtig wie die Hardware! Individuelle Motoreinstellungen, reichweitenbasierte Navigation, Diebstahlschutz und Schnittstellen für Datenaustausch mit digitalen Plattformen sind Benefits, die Bikes smarter, vielseitiger und dadurch auch schlichtweg besser machen. Riese & Müller und Greyp zeigen, was möglich ist, und sind beide Pioniere auf dem Gebiet.“
Manne, 63, Redakteur und Ex-Beamter, der nicht in den Ruhestand will
„Ich möchte mit dem E-Bike on- und offroad pendeln und dabei meinen Hundeanhänger ziehen – schließlich will mein Hund Henry immer mit ins E-MOUNTAINBIKE-Office. Die Trekking-E-Bikes haben fast alle eine Anhängerfreigabe, das ist gut für mich und viele Familien mit Nachwuchs. Aber auch die Zuladung muss stimmen. Wenn ich ohne Hänger mit meinen Kumpels unterwegs bin, will ich ein gutmütiges und komfortables Bike.
Mein Favorit: das CENTURION.“
Susanne, 56, Teamassistentin, Genießerin und begeisterte Pendlerin
„Ich pendle viel mit dem E-Mountainbike, mal auf gemäßigten Pfaden, mal auf Radwegen, und das ganzjährig. Gute Lampen, komfortable Sitzposition und das Fahrgefühl des Motors an der 25-km/h-Schwelle sind für mich genauso wichtig wie das Handling mit Gepäck, wenn ich am Wochenende auf langen Offroad-Touren unterwegs bin.“
Eric, 50, Testfahrer und Designliebhaber
„Ich bin vom Design und Look der meisten Bikes in diesem Testfeld positiv überrascht. Da sind echte Hingucker dabei! Überrascht hat mich auch, dass manche Bikes trotz hoher erlaubter Zuladung mit meinem Kampfgewicht von rund 90 kg und 10 kg Zuladung bereits komplett überfordert sind. Mein Favorit ist das Riese & Müller, auch weil hier das Gepäck vollgefedert ist und so kaum Einfluss auf das Handling hat.“
Leonie, 22, Testfahrerin, Fotomodell und Leichtgewicht
„Ich bin leicht und zierlich. Da ich meinen Akku in der Wohnung lade und mein Bike im Keller abstelle, sind für mich ein einfach zu entnehmender Akku und ein leichtes Bike super wichtig. Viele Bikes im Test sind für mich daher schlichtweg zu schwer. Das sportliche und leichte Niner mit Rennlenker hat es mir angetan.“

Worauf kommt es beim Trekking-E-Bike an? Die wichtigsten Kriterien für den Kauf

Um später keine böse Überraschung zu erleben, sollte man sich schon vor dem Kauf genau überlegen, was man mit dem Trekking-E-Bike vorhat und was einem wichtig ist. Die Feinheiten können den Unterschied machen. In diesem Abschnitt geht es um die Potenziale von modernen E-Bikes, ihre Möglichkeiten und die richtigen Fragen, die ihr euch vor dem Kauf stellen solltet.

Wollt ihr ein Navigationsgerät auf eurer Tour dabei haben? Wie schwer seid ihr und dürft ihr das Traum-Bike überhaupt fahren, ohne die maximale Zuladung zu überschreiten? Braucht ihr wirklich 1.000 Wh Akkukapazität oder mehr? Damit ihr für euch die beste Entscheidung treffen könnt, haben wir im nächsten Abschnitt die wichtigsten Kriterien vorbereitet, die es vor dem Kauf eines Trekking-E-Bikes zu beachten gilt. Zudem geben wir euch weitere wichtige Fragen mit auf den Weg zum Trekking-E-Bike-Glück. Mit dem Wissen aus diesem Vergleichstest versprechen wir euch auch, dass ihr jede Einzelne davon beantworten könnt.

Trekking-Bikes bieten mehr Sexappeal denn je zuvor – Look und Verarbeitung sind zeitgemäß, manchmal …

Die Zeiten, in denen Trekking-E-Bikes langweilig waren und optisch das Flair einer Plattenbausiedlung der 70er-Jahre versprühten, sind vorbei! Aktuell halten Entwicklungen aus dem E-Mountainbike-Bereich auch im Trekking-Bereich Einzug und befeuern das Segment mit neuem Sexappeal. Elegant proportionierte Rahmen mit stimmiger Linienführung und darauf abgestimmter Lackierung, eine saubere Kabelführung, clevere Integration der Motorkomponenten, und eine entsprechende Verarbeitungsqualität versprühen einen neuen Charme. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Betrachtet man die Cockpits der Bikes im Test, fällt sofort auf, welcher Hersteller sich über Kabelmanagement und Look Gedanken gemacht hat und wer es nicht schafft, Ordnung in die Kabel für Lampe, Display, Remote, Schaltung und Bremsen zu bringen.

Wie, wo und wann fährst du? Die Ausstattung sollte zu eurem Einsatzzweck passen

Bezüglich Ausstattung und Gesamtkonzept des jeweiligen Bikes haben wir uns dieselben Fragen gestellt, die ihr euch stellen solltet: Was macht ihr am meisten mit dem Trekking-E-Bike? Limitieren die Komponenten das Bike in der Praxis oder werden durch sie mehr Einsatzzwecke möglich, als für das Bike eigentlich angedacht waren? Braucht ihr eine Lichtanlage, die auch nachts für vollen Durchblick sorgt, oder reicht es euch aus, gesehen zu werden? Ihr sucht die eierlegende Wollmilchsau, die alles kann? Dann gilt: Lieber mehr als zu wenig Variabilität, Offroad-Fähigkeiten und Sicherheitsreserven.

Ein profilierter und voluminöser Reifen, der genau auf ein breites Einsatzgebiet abgestimmt wurde, wie am Trek Powerfly FS 9 Equipped, macht sich nicht nur auf Trails, sondern auch auf Schotter und Asphalt gut. Auch eine absenkbare Sattelstütze ist kein E-MTB-Hightech-Schnickschnack, sondern hilft beim bequemen Auf- und Absteigen, sorgt für reichlich Bewegungsspielraum im leichten Gelände sowie auf Pfaden und ist ein echter Komfortgewinn. Zudem gibt sie euch die Möglichkeit, die Sattelhöhe schnell an unterschiedliche Fahrer anzupassen. Super für alle, die sich ein Bike teilen. Eine absenkbare und gleichzeitig gefederte Sattelstütze wie am CENTURION Country R2600i ist das Nonplusultra und holt aus einem Hardtail nochmal einiges an Komfort heraus. Bei den Bremsen und der Schaltung setzen fast alle Bikes im Test auf Technik aus dem E-Mountainbike-Bereich. Und das zu Recht. Neben einer standfesten Bremse ist auch die Dosierbarkeit wichtig. Auch wenn sich manche von euch erstmal etwas daran gewöhnen müssen, von Einfinger-Bremshebeln in Kombination mit einer guten Bremse profitiert jeder. Wie sieht es mit der Einstellbarkeit allgemein aus: Lassen sich die Höhe und Ausrichtung des Cockpits und der Sitzposition leicht verändern oder sind sie weitestgehend vorgegeben? Und auch wenn viele bei schlechtem Wetter weniger gerne unterwegs sind, kann man immer wieder von einem Regenguss überrascht werden. Halten die Schutzbleche die Nässe ab oder sind sie zu kurz und man ist Spritzbeschuss ausgesetzt?

Akku und Akku-Konzept – Ist die Reichweite alles, was zählt?

Eines vorweg: Wenn ihr euch fragt, welches E-Bike in diesem Test die größte Reichweite hat, müssen wir euch enttäuschen. Eine Antwort auf die Frage gibt es einfach nicht. Die Reichweite hängt nicht nur von der Größe eures Akkus ab. Der Faktor Mensch spielt hier eine entscheidende Rolle und beeinflusst neben Stromverbrauch, Effizienzgrad und Leistung eures Motors sowie rund 20 weiteren Faktoren wie Fahrweise, das Fahrergewicht, Außentemperatur, Höhenprofil und den gefahrenen Kilometern eure Reichweite. Folglich lässt sich die Reichweite zwischen den unterschiedlichen E-Bikes im Test gar nicht handfest vergleichen. Auch auf die Frage, wie weit ihr mit einer Akkuladung kommt, gibt es keine pauschale Antwort. Zwischen 20 und 100 km ist alles möglich. Absolute Angaben entsprechen nicht der Realität und sind schlichtweg falsch. Mehr Einzelheiten dazu erfahrt ihr im Artikel Die Wahrheit über Labortests.

Bei der Akkukapazität gilt: So viel wie nötig und so wenig wie möglich.“

Die wichtige Frage lautet: Wieviel Akkukapazität brauche ich wirklich? Hier gibt es eine einfache Antwort: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Denn mehr Akkukapazität führt zwangsläufig zu mehr Gewicht, zu einer veränderten Gewichtsverteilung und meist zu einem höheren Schwerpunkt. Und damit zu Kompromissen im Fahrverhalten, in der Alltagstauglichkeit und das zu einem deutlich höheren Preis. Wer seinen Tank nicht leer fährt, schleppt nur unnötiges Gewicht mit sich herum. Auch auf langen Touren muss es nicht immer gleich die Doppelakku-Lösung mit über 1.000 Wh Akkukapazität sein. Ein Schnellladegerät in der Mittagspause kann eine gute Alternative zu einem Akku mit mehr Saft sein. Wer mehr zum Thema Akku-Konzepte am E-Mountainbike erfahren möchte, findet alle relevanten Infos hier auf der Website.

Heutzutage ist jeder gut vernetzt – oder doch nicht? Connectivity, Displays, Diebstahlschutz und Navigation der Bikes im Test

Die Software spielt an modernen E-Bikes eine immer größere Rolle und trägt zum Fahrerlebnis E-Bike ihren Teil bei. Und damit meinen wir nicht nur die Software-Abstimmung des Motors, sondern besonders die zusätzliche Software-Features, die per App kontrolliert werden. In manchen Fällen kann erst durch die App das volle Potenzial des E-Bikes erschlossen werden. In diesem Test haben wir uns zur Aufgabe gemacht, alle Funktionen auszuprobieren und herauszufinden, was einen wirklichen Mehrwert bringt. Dabei spielen die Einfachheit und Usability der smarten Features eine entscheidende Rolle. Trotz zahlreicher Funktionen will keiner ein Handbuch lesen müssen, um alle Software-Features und den Diebstahlschutz an seinem Bike nutzen zu können. Die Automobilindustrie hat uns bereits gezeigt, dass es intuitiv und ohne viel Erklärung geht. Und so sollte es auch am E-Bike funktionieren. Alle Infos zum Thema Diebstahlschutz, GPS-Tracker und Co findet ihr bei unserem Schwestermagazin DOWNTOWN.

Wollt ihr ein Display, wie es bereits vor 8 Jahren am E-Bike benutzt wurde, das längst überholt ist und weniger kann als ein Nokia 3310? Oder eines mit einer hochwertigen Haptik, klasse Display und zahlreichen Features, das mit den modernen Geräten, die wir alltäglich benutzen, mithalten kann? Wenn auf euch Ersteres zutrifft, habt ihr kein Problem mit den Displays in diesem Test. Seid ihr Typ Numero Zwei, ist eure Auswahl beschränkt. Denn ob ein Bike smart ist, hängt – wie auch beim Auto – mit dem verbauten Display und der Software zusammen. Ihre Kombination bildet das digitale Herzstück der Bikes und entscheidet bezüglich der Connectivity und Navigationsmöglichkeiten über Top oder Flop.

Das FLYER und das Kalkhoff mit Bosch Intuvia-Display, das Niner mit Bosch Purion-Display und das MERIDA mit Shimano SC-E5003-Display bieten keinerlei Navigations- und Connectivity-Features. Dahingegen trumpfen das Riese & Müller, Trek und Greyp mit modernen Displays auf, die der Kommandozentrale von modernen Autos ähneln oder die durch euer Smartphone zu dieser Zentrale werden. Der unangefochtene Champion und das wegweisende Display für die Zukunft ist das Bosch Nyon. Mit seiner intuitiven Bedienung per Touch-Display, guter Integration und zahlreichen Features inklusive reichweitenbasierter Navigation gibt es aktuell den Ton auf dem Markt an. Als Next-Level-Bordcomputer vereint er alle Funktionen, die man an einem Trekking-E-Bike braucht. Aber auch das Bosch SmartphoneHub am Trek und das Central Intelligence Modul (CIM) am Greyp, die euer Handy zur intelligenten Steuerzentrale machen, kombinieren hochwertige Technik und reichweitenbasierte Navigation mit interessanten Zusatzfunktionen. Nur technische Spielereien? Nein! Denn diese Geräte nehmen euch die Routenplanung ab, lassen euch neue Wege entdecken und ermöglichen, eure Tour zu genießen. Abenteuer leicht gemacht und stressfrei.

Durch die Integration von Navi und Zusatzfunktionen in den Bordcomputer oder die Vernetzung eures Smartphones erreichen manche Bikes das nächste Level.“

Kann man die Displays einfach upgraden und sich so das Navi nachträglich ans Cockpit holen?

Jein. Hier muss man klar zwischen den einzelnen Displays und Herstellern unterscheiden. Das Intuvia-Display von Bosch kann einfach dank COBI.Bike-Halterung ein Update erfahren. Dann wird euer Smartphone zur Kommandozentrale und auch Navigationsfunktionen stehen euch über die COBI.Bike-App zur Verfügung. Preislich ist diese Lösung für 229 € attraktiver als das Upgrade auf ein aktuelles Nyon-Display (Kostenpunkt 349 €) und kann auch ohne Händler durchgeführt werden. In puncto Usability und Funktionsumfang kann es allerdings nicht mit dem Nyon mithalten. Das Kiox-Display lässt sich einfach und ebenfalls ohne Händler auf das Nyon-Display upgraden. Hier müssen lediglich die Halterung getauscht und die Kabel neu angesteckt werden. Beim Purion-Display geht das zwar auch, aber hier müssen alle Elektronikkabel erneuert werden. Wenn ihr das vorhabt, müsst ihr mit zusätzlichen Kosten für Kabel und den Arbeitsaufwand des Händlers einplanen.

Bei Shimano gibt es keine Navigationsfunktionen über ein Display. Der Vorteil eines Display-Updates am MERIDA eONE-FORTY EQ liegt in der Fähigkeit des Bluetooth-fähigen Shimano SC-EM800-Displays, die Motor-Unterstützungsstufen zusammen mit eurem Smartphone auf eure persönlichen Vorlieben einstellen zu können. Wie das geht und was es bringt, erfahrt ihr hier auf der Website. Wenn ihr mehr zum Thema Navigationsmöglichkeiten und Navis am E-Bike erfahren wollt, findet ihr in unserem Navigations-Special alle Infos die ihr braucht. Ein externes GPS-Gerät oder ein Handy ist zwar nicht die elegante, moderne Lösung, aktuell aber für manche die einzige Möglichkeit, mit dem E-Bike zu navigieren.

Das Herzstück jedes Bikes – Der Motor

Die Bikes im Testfeld setzen alle auf E-Mountainbike-Mittelmotoren. Warum? Weil sie die Speerspitze der E-Bike-Technologie und das Herzstück jedes E-Bikes sind. Sie bestimmen den Charakter des gesamten Bikes maßgeblich mit. Die Software und Motorabstimmung sowie die Kraftentfaltung vom Bosch Performance Line CX-Motor und Shimano EP8-Motor gehören zu den besten am Markt und genau darauf kommt es an. Nackte Kennzahlen wie Maximalleistung und maximales Drehmoment haben wenig Aussagekraft darüber, wie sich die Motoren und die Bikes in der Realität fahren. Vielmehr kommt es auf das Fahrgefühl und die Abstimmung von Software und Hardware an. Dem MPF 6.0c-Motor im Greyp gelingt es hier nicht, mitzuhalten. Er hat einen spürbaren Tretwiderstand und ist in Sachen Anfahrverhalten, Unterstützung bei niedrigen Trittfrequenzen und in der Kraftentfaltung nicht so ausgereift wie die Motoren von Bosch und Shimano im Test.

Dynamisch progressive Unterstützungsstufen wie der eMTB-Modus von Bosch und der Trail-Modus von Shimano sind auch an tourenorientierten E-Mountainbikes und Trekking-E-Bikes sinnvoll. Sie regeln die Motorleistung in Abhängigkeit vom Fahrer-Input und sorgen dafür, dass ihr nicht dauernd zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsmodi hin und her schalten müsst. Dadurch ist man mit voller Konzentration auf der Straße oder dem Waldweg unterwegs, gleichzeitig erspart es den ein oder anderen Schaltvorgang. Besonders für unerfahrene Biker ein echter Mehrwert und auch ein Sicherheitsaspekt. Niner und Riese & Müller setzen auf den Sport- anstatt den eMTB- Modus. Unser Tipp: Lasst euch vom Händler den eMTB-Modus aufspielen.

Der neue Tour+Modus für Bosch Performance Line CX-Motoren und der E-MTB Light-Modus am Trek funktionieren ähnlich. Sie sind auch progressiv, verlangen aber mehr Input vom Fahrer als der eMTB-Modus – eine gute Option in der Ebene oder zum Akku sparen.

Beim Motor eures E-Bikes sind Fahrgefühl und Software-Abstimmung wichtiger als pure Leistung.“

Mehr Infos zu allen relevanten E-Mountainbike-Motoren findet ihr in unserem Motoren-Vergleichstest mit den 8 wichtigsten Modellen.

Handling und Fahrverhalten – Wie fahren sich die Bikes mit und ohne Gepäck?

Leider lassen sich immer noch viele Kunden von einer vielversprechenden Ausstattungsliste und nackten Kennzahlen beim Kauf eines E-Bikes blenden. Aber ein Rad mit reichlich Motorpower kann immer noch schlecht bergauf fahren. Auf dem Papier und in der Theorie lässt sich das Handling eines Bikes einfach nicht ausreichend beurteilen. Und erst recht nicht, wenn ihr mit Gepäck unterwegs seid. So kommt es vor, dass Kunden nach ihrem Kauf nicht zufrieden sind, weil Fahrverhalten und Fahrspaß nicht zu ihren Erwartungen passen und sie das Handling des Bikes überfordert.

Passen das Grip-Niveau, Profil und Fahrverhalten der Reifen zum Einsatzgebiet? Auf welchem Untergrund seid ihr hauptsächlich unterwegs? Wie verhält sich das Bike beim Überfahren von Bordsteinkanten, Schlaglöchern und kleinen Unebenheiten? Rollt es über solche Hindernisse einfach hinweg oder ist es dabei schwierig zu steuern? Wie kommt das E-Bike mit höheren Geschwindigkeiten zurecht? Wie verändert sich das Fahrverhalten mit Gepäck? Auch eine ausbalancierte Gewichtsverteilung macht sich im Fahrverhalten bemerkbar und kann für mehr Vertrauen und ein besseres Sicherheitsempfinden auf dem Bike sorgen. Wichtig ist, sich im Vorfeld zu informieren, ob der Charakter eines Bikes zu einem passt und das abliefert was der Hersteller in seinen Marketing-Parolen verspricht. Nur wer sich richtig informiert, kann die richtige Kaufentscheidung treffen und Enttäuschung im Nachhinein vermeiden. Die oben gestellten Fragen sind zentraler Bestandteil jedes einzelnen Bike-Tests in diesem Vergleichstest. So wollen wir euch helfen, die wichtigsten Fragen vor dem Kauf selbst beantworten zu können und Fehlkäufe mit bösen Überraschungen zu vermeiden.

Genug Platz vorhanden? Wie sieht das Transportkonzept der E-Bikes für Touren aus?

Wenn ihr einen Packesel für Touren mit Gepäck sucht, solltet ihr darauf achten, dass das Gesamtkonzept aus Sicherheit, Handling mit Gepäck und die zulässige maximale Zuladung zu euren Anforderungen und eurem Gewicht passen. Und damit meinen wir nicht nur die Daten auf dem Papier, sondern die wirklichen Eigenschaften in der Praxis. Leider werden viele Kunden, die etwas mehr auf die Waage bringen oder mit reichlich Gepäck unterwegs sein wollen, mit der Kennzahl eines hohen zulässigen Gesamtgewichts (zGG) geködert. Aber nur, weil ein Bike ohne Einbußen von Garantie und Gewährleistung viel zuladen darf, heißt das noch lange nicht, dass es in der Praxis auch mit den realen Anforderungen einer hohen Gesamtmasse zurechtkommt.

Um auch beim Thema Gepäck so realitätsnah wie möglich zu testen, haben wir eine Packliste erstellt, mit allem, was es auf einem Zwei-Tages-Trip mit einer Übernachtung braucht. Zusammengerechnet ist man ohne Zusatzakku in der Regel mit 10 kg Gepäck unterwegs. Hört sich für euch nicht viel an? Auch weil die meisten Bikes zwischen 20 und 25 kg am Heckträger befördern dürfen? Dann haben wir schlechte Nachrichten. Dieser Test ist der beste Beweis dafür, dass bereits 10 kg Beladung bei manchen Bikes völlig ausreichen, um sie an ihre Grenze in Sachen Fahrstabilität zu bringen! Das Riese & Müller Homage macht vor, wie es geht. Als einziges Bike im Testfeld gehört das Gepäck hier zur gefederten Masse. Ob mit oder ohne Beladung – das Handling ist stets berechenbar und der Komfort extrem hoch. Das Kalkhoff Entice 5 Advanced + hingegen schaukelt sich mit Gepäck bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten auf und wird dadurch sehr schwer zu fahren.

Packliste für die Wochenend-Tour

  • 1x Kleidung für abends
  • 1x Unterwäsche
  • Windjacke
  • Regenjacke
  • Wasser
  • Erste-Hilfe-Set
  • Müsliriegel
  • Dämpferpumpe
  • Luftpumpe oder Inflator und CO2-Kartusche
  • Multitool
  • 2 Reifenheber
  • Ersatzschlauch
  • Isolierband
  • Handy-Ladekabel
  • E-Bike-Ladegerät
  • ggf. Handtuch und Badehose
  • ggf. GPS-Gerät
  • ggf. Schloss
  • ggf. Ersatzakku

Generell gilt es beim Zuladen, den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten. Die meisten Bikes kommen mit dem klassischen Konzept: Heckträger für Packtaschen. Dennoch gibt es Unterschiede. Während einige Bikes im Testfeld, wie das CENTURION, Greyp, Trek, Riese & Müller und MERIDA auf Systeme wie Racktime, ORTLIEB QL3.1 und MIG setzen, die eine einfache und schnelle Montage und Demontage der passenden Taschen ermöglichen, gibt es andere, die mit deutlich mehr Fummeleien verbunden sind.

Das Riese & Müller Homage und Niner RLT e9 RDO geben euch mit einem zusätzlichen Front-Gepäckträger die Möglichkeit, die Lastverteilung zwischen Front und Heck zu optimieren. Das Niner RLT e9 RDO bietet euch mit seinem Custom-Taschenkonzept, das perfekt auf das Bike maßgeschneidert wurde, noch viele weitere Möglichkeiten, das Gewicht sinnvoll zu verteilen. Allerdings hat das RLT e9 RDO auch einen Nachteil: Viele gängigen Packtaschen-Modelle für den Heckträger sind zu groß. So groß, dass man nicht mehr pedalieren kann, weil der Fuß dahin müsste, wo die Tasche ist. Falls auch Bikepacking-Trips auf dem Programm stehen, solltet ihr unbedingt unseren Artikel über Bikepacking und Bikes, Equipment, Tourenplanung und Übernachtung lesen!

Systeme wie Racktime, ORTLIEB QL3.1 und MIK halten Fahrradtaschen sicher auf dem Gepäckträger und sorgen für einfache Be- und Entladung. Wichtig ist, sich vor dem Kauf der Taschen darüber zu informieren, mit welchem System euer Bike ausgestattet ist.

Die Tops und Flops und spannendsten Erkenntnisse auf der Suche nach dem besten Trekking-E-Bike 2021

Wir haben den Alleskönner unter den modernen Trekking-E-Bikes, tourenorientieren E-Mountainbikes und E-Gravel-Bikes gesucht, der ein cleveres Gesamtkonzept bietet und mit dem ihr sicher und komfortabel unterwegs seid. Ob off- oder onroad, mit Gepäck oder ohne, auf der Langstrecke oder beim Pendeln: Das beste Bike im Test sollte überall überzeugen und kann es auch.

Unser Vergleichstest mit unterschiedlichen Konzepten und modernen Bikes hat uns ermöglicht, aufschlussreiche Erkenntnisse zu gewinnen und zentrale Fragen zu beantworten, die fast jeder Touren-E-Biker stellt. Im Folgenden beleuchten wir die High- und Lowlights des Vergleichstest.

Die Tops und Flops und spannendsten Erkenntnisse auf der Suche nach dem besten Trekking-E-Bike

Neu gedacht und konsequent durchgezogen!
Die neue Generation an E-Mountainbikes, die speziell für den modernen Trekking-Einsatz entwickelt wurden, vereinen neuen Style mit E-Mountainbike-DNA und exzellenten Fahreigenschaften on- und offroad. Die Hinterbau-Performance und das Gesamtkonzept des Trek Powerfly FS passen perfekt zu den Anforderungen von modernem Trekking. Hier wurde alles bis ins letzte Detail durchdacht. Es gibt im Testfeld kein stimmigeres Gesamtpaket.
Peace of Mind!
Auch wenn GPS-Tracker (noch) kein physikalisches hochwertiges Schloss ersetzen, erhöht sie den Seelenfrieden beim Abstellen von Bikes deutlich. Zwar kommen nur wenige im Test ab Werk mit einem Diebstahlschutz. Aber bei fast allen Bikes lassen sich die GPS-Tracker nachrüsten, mit denen ihr euer Bike im Falle eines Diebstahls nachverfolgen könnt. Riese & Müller mit dem eigenen Sicherheitskonzept (RX-Connect) aus GPS-Tracker, eSIM und Versicherungsschutz geht sogar noch eine Stufe weiter: Wird euer Bike gestohlen und nicht wieder aufgefunden, wird es euch ersetzt. Für den Rundum-sorglos-Service ruft Riese & Müller eine Gebühr ab. Los geht’s bei 114 € pro Jahr.
Next Level
Der Nyon-Bordcomputer von Bosch vereint alle Features, die ihr auf
einer Tour braucht, und gibt die Richtung am Markt an. Mit seiner intuitiven Bedienung, Touch-Display, guter Integration und zahlreichen Features inklusive reichweitenbasierter Navigation ist das Nyon das wegweisende Display für die Zukunft am Trekking-E-Bike.
Schwarzes Gold
Grobstollige Reifen sind nicht nur was für Mountainbiker, sondern auch auf Schotter und Asphalt gut! Den besten gelingt der Kompromiss aus Rollwiderstand und Grip. Zudem sind sie wichtiger Teil eures Dämpfungssystems und ausschlaggebend für das Fahrgefühl. Komfort entsteht hier durch Volumen, besonders an Hardtails. Der 2,4” breite Bontrager LT4, der am Trek Powerfly FS Expert eingesetzt wird, könnte aus so manchen Bikes noch einiges herausholen.
Mehr Komfort am Hardtail
Die absenkbare Sattelstütze, die zugleich gefedert ist, sorgt nicht nur für reichlich Komfort beim Auf- und Absteigen, sondern auch während der Fahrt. Die Federung nimmt Bordsteinkanten und Schlaglöchern ihren Schrecken. Über den Luftdruck wird sie an das Körpergewicht angepasst. Ein klarer Tuning-Tipp für mehr Komfort an jedem Hardtail.
Weniger Knöpfe drücken und mehr genießen
Smarte progressive Unterstützungsstufen und individuell konfigurierbare Modi sind die Zukunft auch an tourenorientierten E-Mountainbikes und Trekking-E-Bikes. Sie regeln die Motorleistung in Abhängigkeit vom Fahrer-Input und sorgen dafür, dass ihr nicht dauernd zwischen den unterschiedlichen Unterstützungsmodi hin und her schalten müsst.
Entspannt bis sportlich
Ein höhen- und winkelverstellbarer Vorbau ermöglicht euch, die Sitzposition nach euren persönlichen Vorlieben und Einsatzgebiet anzupassen. So findet jeder die gewünschte Sitzposition, mit der er auch richtig lange Strecken komfortabel meistern kann. Leider kommt diese Technik lediglich beim CENTURION und Kalkhoff zum Einsatz.
Schlichtweg überfordert
Dem Kalkhoff Entice 5 Advanced+ mangelt es an Fahrstabilität. Bereits bei moderaten Geschwindigkeiten versetzt es sich in Schwingungen, was in starkem Lenkerflattern resultiert. Es fordert die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Mit Packtaschen am Heck tritt dieser Effekt noch früher ein, selbst wenn man weit unterhalb der maximalen Zuladung von 144 kg bleibt.
Back to the future
Eine Booting-Zeit von 30 Sekunden? Hört sich nach Windows 95 an, ist aber in diesem Test Realität. Das Greyp T5.2 kann zwar mit vielen modernen Features glänzen, braucht aber für den Start der Motoreinheit zu lange. Auch das Kabelchaos und die zahlreichen Steckverbindungen sehen nicht nach Zukunft, sondern nach Vergangenheit aus. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf.
Zu wenig!
Fast alle Hersteller verbauen zwar Bremsen aus dem Mountainbike-Bereich. Einige setzen aber auf günstige und schwache Modelle und kleine Bremsscheiben. Besonders für schwere Fahrer und auf Touren mit zusätzlichem Gepäck limitiert das bei einigen Bikes das Potenzial und die Sicherheit. Den größten Flop leistet sich Kalkhoff. Die kleinen 180-mm-Bremsscheiben sind für die hohe Zuladung von 144 kg keine gute Wahl.
Nicht mehr zeitgemäß
Ein Display mit keinerlei Connectivity-Möglichkeiten und einem geringen Funktionsumfang wie das Bosch Intuvia und das Shimano SC-E5003 Display sind nicht mehr zeitgemäß. Bei Bosch empfiehlt sich ein Update auf das Nyon oder eine COBI.Bike-Halterung, mit der euer Smartphone zur Kommandozentrale wird. Dann kommt ihr in den Genuss von zahlreiche Zusatz- und Navigationsmöglichkeiten.
Wer braucht ein Hardtail?
Der größte Vorteil von Hardtails sind meist die niedrigeren Kosten. Auch der Wartungsaufwand ist aufgrund des fehlenden Dämpfers und weniger Lager im Vergleich zu einem Fully deutlich geringer. Wer ein Bike ohne Dämpfer am Heck in Betracht zieht, sollte auf besondere Komfortelemente, wie z. B. gefederte Sattelstützen und voluminöse Reifen, achten, sonst wird der Fahrkomfort abseits befestigter Wege stark eingeschränkt.
Braucht ihr Packtaschen oder geht’s auch anders?
Mit 7 von den 8 getesteten Bikes könnt ihr Packtaschen nutzen, wie ihr es von normalen Trekking-Bikes seit Jahren kennt. Am Niner geht das leider nicht, da viele handelsübliche Packtaschen zu groß für das E-Gravel-Bike sind. Das Problem: Man bleibt mit den Füßen beim Pedalieren an den Packtaschen hängen. Zum Glück hat das Niner ein eigenes Taschen-System, sodass ihr dennoch Stauraum habt.

Das beste E-Bike für den modernen Trekking-Einsatz: Trek Powerfly FS 9 Equipped

Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 6.999 € | Zum Test

Im spektakulären Vergleich der modernen E-Bikes für den Trekking Einsatz hat sich das Trek Powerfly FS 9 Equipped mit seinem durchdachten und innovatives Konzept durchgesetzt, das über die herkömmliche Denkweise in Bike-Kategorien hinwegsieht. Das Powerfly schafft es durch seinen modernen Ansatz, das Beste aus den Bereichen E-Mountainbike und Trekking zu vereinen, und definiert die neue Generation an E-Mountainbikes für den modernen Trekking- und Touren-Einsatz. Das ideal abgestimmte Fahrwerk, die ausgewogene Sitzposition und das gutmütige Handling sorgen gleichzeitig für Fahrspaß und ein hohes Sicherheitsempfinden, egal ob on- oder offroad. Trek hat alles bis ins letzte Detail durchdacht und ein stimmiges Gesamtpaket entwickelt, das verschiedenste Ansprüche auf moderne Art vereint und ein breites Einsatzgebiet abdeckt: von Offroad-Pendeln bis hin zu Wochenendausflügen und Radreisen mit Gepäck. Abgerundet wird das gelungene Konzept von der eleganten Optik und den zahlreichen Connectivity-Features des Bosch SmartphoneHub. Egal ob für Trekking-Jünger oder erfahrene Langstrecken Profis, das Trek Powerfly FS 9 Equipped können wir ausnahmslos jedem empfehlen – Testsieg. Es ist das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz 2021.

Hier geht’s zum ausführlichen Test des Trek Powerfly FS 9 Equipped


Unser Trekking E-Bike Kauftipp: CENTURION Country R2600i

CENTURION Country R2600i | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 80/- mm (v/h)
26,6 kg in Größe L | 4.199 € | Zum Test

Bereits in unserem Offroad-Tiefeinsteiger-Vergleichstest 2020 konnte das CENTURION E-Fire Country F3500 zeigen, was es drauf hat. Der überarbeitete Nachfolger, das CENTURION Country R2600i mit Bosch-Motor, konnte gegen die starke Konkurrenz in diesem Trekking-Vergleichstest beweisen, dass es zu den besten Bikes des modernen Trekking-Segments gehört. Es kann die Sicherheits- und Komfort-Vorteile eines tiefen Durchstiegs voll ausspielen und punktet auf langen (Offroad-)Strecken und Wochenendausflügen mit einer entspannten Sitzposition und einem stabilen Fahrverhalten. Auch abseits befestigter Wege und mit Gepäck lässt es sich mit seinem intuitiven und gleichzeitig wendigen Handling einfach fahren. Einziges Manko auf Touren: Die Connectivity- und Navigationsmöglichkeiten sind beschränkt. Da das CENTURION mit 4.199 € das zweitgünstigste Bike im Vergleichtstest ist, könnt ihr einen Teil des Gesparten gleich in ein Upgrade auf ein Nyon-Display investieren. Die gute Ausstattung und der attraktive Preis runden das Gesamtpaket des CENTURION Country R2600i gekonnt ab – verdienter Kauftipp!

Hier geht’s zum ausführlichen Test des CENTURION Country R2600i


Der Verlierer des Tests: Kalkhoff Entice 5.B Advanced+

In diesem Test gibt es Gewinner, aber auch Verlierer. Das Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ zählt zu letzteren. Der offroad Tiefeinsteiger will mit seinem tiefen Durchstieg in Kombination mit dem hohen zulässigen Gesamtgewicht von 170 kg – und damit auch höchsten Zuladung in diesem Test – insbesondere schwere Fahrer und alle, die mit reichlich Gepäck unterwegs sind, begeistern. Doch genau hiermit hat es sich übernommen und kann die Erwartung in der Praxis nicht erfüllen. Dem Kalkhoff Entice 5.B Advanced+ mangelt es an Fahrstabilität und einer Ausstattung, die zu einer hohen Zuladung passt. Bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten kommt es zu Lenkerflattern, das in einem unsicheren Fahrverhalten resultiert. Mit Beladung am Heckträger wird dieser Effekt nochmals erheblich verstärkt, auch deutlich unterhalb der maximalen Zuladung. In Sachen Fahrkomfort und Bremsleistung leistet es sich im Vergleich zur hochkarätigen Konkurrenz weitere Patzer. Bei niedrigen Geschwindigkeiten lässt sich das Entice 5.B Advanced+ zwar leicht durch den Stadtverkehr steuern, für den Trekking-Einsatz auf Wald- und Wiesenwegen oder Fahrten mit Gepäck ist es aber nicht geeignet und rutscht so ans Ende des Testfeldes. Hier geht’s zum ausführlichen Test.


Alle Bikes im Test

CENTURION Country R2600i | FLYER Goroc3 6.50 | Greyp T5.2 | Kalkhoff Entice 5.B Advanced + | MERIDA eONE-FORTY EQ | Niner RLT e9 RDO | Riese & Müller Homage GT Touring | Trek Powerfly FS 9 Equipped

Der Beitrag Das beste Trekking-E-Bike 2021 – 8 moderne E-Bikes für Touren im Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Trek Powerfly FS 9 Equipped im Test – Trekking-E-Bike der nächsten Generation https://ebike-mtb.com/trek-powerfly-fs-9-equipped-test-2021/ Fri, 24 Sep 2021 07:00:58 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=91771 91771 Das Trek Powerfly FS 9 Equipped verfolgt ein einzigartiges Konzept, das über die herkömmliche Denkweise in Bike-Kategorien hinwegsieht und die besten Eigenschaften aus unterschiedlichen Bereichen vereinen will. Kann sich das Powerfly FS 9 Equipped E-Mountainbike in unserem Trekking-E-Bike-Vergleichstest behaupten?

Trek Powerfly FS 9 Equipped | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 120/100 mm (v/h)
27,1 kg in Größe L | 6.999 € | Hersteller-Website

Das E-Bike ist Teil unseres großen Trekking-E-Bike Vergleichstest. Hier findet ihr eine Übersicht über das Testfeld und alle wichtigen Informationen zur neuen Generation von Trekking-E-Bikes.

Das Trek Powerfly FS 9 Equipped im Test – Fühlt sich so Trekking der nächsten Generation an?

Alles eine Frage der Balance: Trek hat es sich zum Ziel gemacht, ein E-MTB zu entwickeln, das Kategorien sprengt und das Beste aus den Welten E-Mountainbike und Trekking-E-Bike vereint. Anstatt nur einzelne Fahraspekte voll auszureizen und andere dabei zu vernachlässigen, soll das vollgefederte Powerfly vermeintliche Gegensätze auflösen und so ein sehr ausgeglichenes und stimmiges Fahrgefühl schaffen. Wir sind auf das 27,10 kg schwere und 6.999 € teure Topmodell Trek Powerfly FS 9 Equipped aufgestiegen, um herauszufinden, wie der Balanceakt gelingt. Das Trek positioniert den Fahrer in einer aufrechten Sitzposition mit guter Übersicht und angenehmer Lastverteilung zwischen Händen und Po, was ihm starke Tourenqualitäten verleiht. Gleichzeitig sorgt die ausgewogene Gewichtsverteilung für gute Kontrolle über das Vorderrand und zuverlässige Traktion am Heck. Der Bosch Performance Line CX-Motor liefert dabei für jede Lebenslage ausreichend Schub und dank progressivem eMTB-Modus lässt sich die Motorleistung situationsbedingt abrufen. Außerdem bietet Trek den für mehr Reichweite optimierten eMTB-Lite-Modus an. Das Handling ist intuitiv und lässt dem Fahrer die Wahl, ob er sich in lange Kurven lehnen oder mit dem breiten Lenker kontrolliert enge Haken um Schlaglöcher schlagen will. Es besitzt zwar nicht den Charakter eines verspielten Trail-Bikes, liefert auf einfachen Pfaden aber dennoch viel Fahrspaß, ist stets leicht beherrschbar und bringt jeden sicher ans Ziel, selbst wenn die Route kleine (offroad)-Überraschungen und anspruchsvollere Fahrsituationen bereithält.

Unordnung an der Front
Das Kabelmanagement vor dem Cockpit ist nicht gut gelungen. Sobald die Züge aber erstmal in den Rahmen verschwinden, herrscht Ordnung.
Versteckter Komfortfaktor
Der Dämpfer sitzt unauffällig hinter dem Sattelrohr. Die Abstimmung des Hinterbaus ist straff und ermöglicht effizienten Vortrieb. Erst bei größeren Schlägen wird der Hinterbau aktiv.
Auch am E-Mountainbike nicht verkehrt
Die Shimano XT-Vierkolbenbremse mit großen 200-mm-Bremsscheiben vorne wie hinten sind selbst für die starke Beanspruchung an sportlichen E-Mountainbikes eine gute Wahl – top!
Gepäckträger mit Cabrio-Dach
Durch den MIK-Adapter lassen sich Taschen leicht befestigen. Wird er nicht benötigt, kann man ihn für einen sportlicheren Look einfach vom restlichen Gepäckträger abschrauben, der dann noch immer Seitentaschen aufnimmt.
Ganz großes Kino
Navigation, Fitness, Musikplayer und die erste Bundesliga Live – das Zusammenspiel aus Bosch SmartphoneHub und COBI.Bike-App bringt eine Menge an Funktionen und Entertainment ans E-Bike.
Feste Verbindung
Der Akku lässt sich zur Seite hin leicht entnehmen. Das in Rahmenfarbe lackierte Akkucover mit praktischem Tragegriff ist fest mit dem Akku verschraubt. Für einen Ersatz-Akku empfehlen wir ein zweites Cover für 100 €.
Size Matters
Die nominell 2,4” breiten Bontrager LT4 Expert-Reifen fallen besonders voluminös aus. Davon profitiert der Fahrkomfort des sportlichen Trek-Bikes enorm.

TREK Powerfly FS 9 Equipped

6.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch SmartphoneHub
Federgabel SR Suntour ZERON35 120 mm
Dämpfer RockShox SID Lux Select + 100 mm
Sattelstütze Bontrager Line Dropper 100 – 150 mm
Bremsen Shimano XT 200/200 mm
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau Bontrager Elite 70 mm
Lenker Bontrager 750 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 30 29"
Reifen Bontrager LT4 Expert 2,4"

Technische Daten

Größe XS S M L XL
Gewicht 27,1 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 108 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

Supernova Lichtanlage MINI 2 / E3
Gepäckträger mit MIK Standard

Die Neuentdeckung der Fahrfreude
Das sichere und sportliche Fahrverhalten des Trek Powerfly lädt zu dynamischen Fahrmanövern und zu Abstechern abseits befestigter Wege ein.

Bestens gerüstet für Alltag und Ausflüge

Die 2,4” breiten Bontrager LT4 Expert-Reifen, die besonders voluminös ausfallen, steuern durch ihre hohe Traktion und berechenbarem Verhalten sowohl auf befestigten als auch auf losem Untergrund Sicherheitsempfinden und Komfort bei. Nur auf Matsch setzen sie sich zu schnell zu. Die benötigte Bremskraft bringen die kraftvollen Shimano XT-Vierkolbenbremsen mit 200 mm große Bremsscheiben auf. Sie bieten selbst auf langen Abfahrten mit reichlich Beladung konstante Bremspower und bleiben dabei stets gut dosierbar. Die erlaubte maximale Zuladung fällt auf dem Trek mit 108 kg relativ gering aus. Mit 10 kg Beladung am Heck bleibt es gutmütig und einfach zu fahren und zeigt sich deutlich unbeeindruckter als Konkurrenten wie das Kalkhoff Entice 5.B Advanced+, das für weitaus mehr Gewicht freigegeben ist. Der Gepäckträger besitzt für den Transport eine praktische MIK-Schiene, mit der sich kompatible Taschen leicht aufstecken lassen, und ist für 25 kg freigegeben. Das Supernova MINI2-Frontlicht und E3-Rücklicht sehen am Powerfly gut aus und bieten genug Leuchtkraft für Nachtfahrten. Die restliche Alltagsausstattung ist nicht durchgehend so hochwertig wie der Rest des Powerfly. Durch die zu kurzen Kunststoffschutzbleche wird der Hintermann vor Matschbeschuss nicht bewahrt und der Ständer macht sich durch chronisches Klappern bemerkbar.

Helm MET Roam | Jacke Zimtstern Timbaz | Shirt Rapha PureFlowz | Shorts GORE C5 | Schuhe Specialized Rime Flat | Gepäckträgertasche RFR Tourer 20

Tuning-Tipp: Bosch Help Connect-Abo mit Sturzerkennung für Solo-Abenteurer buchen

Straffe Zügel – Der Fahrkomfort auf dem Trek Powerfly FS 9 Equipped

Das Trek Powerfly FS 9 Equipped besitzt ein vollgefedertes Fahrwerk mit einer 120-mm-ZERON35-Federgabel von SR Suntour an der Front. Die 100 mm Federweg am Heck werden durch einen leicht versteckten RockShox SID Lux Select+ Dämpfer freigegeben. Auch wenn die Federwegsangaben viel Fahrkomfort verheißen, hat das Fahrwerk in der Praxis einen sportlich-straffen und effizienten Charakter. Auf gut befestigten und glatten Fahrbahnen wandelt es Pedalbewegungen direkt in Vortrieb um, ohne dass der Hinterbau ins Wippen gerät. Kleine Fahrbahnunebenheiten werden überwiegend von den voluminösen Reifen ausgefiltert. Das Fahrwerk wird erst bei größeren Schlägen aktiv, gibt dann aber den Federweg wohldosiert frei. Dadurch ist das Trek nicht so komfortabel wie das Riese & Müller Homage, aber auch nicht so träge. Durch das tief heruntergezogene Unterrohr und die Bontrager Line-Sattelstütze mit 150 mm Hub gestaltet sich der Auf- und Abstieg problemlos. Gleichzeitig bietet die Sattelstütze bei eingefahrenem Sattel viel Bewegungsfreiheit, wenn man steile Pfade abwärts im Stehen fährt.

Hier hat Vortrieb Vorrang: Das sportliche Fahrwerk ist auf Fahrspaß und Effizienz, statt auf maximalen Komfort getrimmt.“

Das Smartphone als Bordcomputer – Die Connectivity des Trek Powerfly FS 9 Equipped im Detail

Ein Ausstattungs-Highlight ist das vielseitige Bosch SmartphoneHub. Für kurze Trips kann es eigenständig ohne Smartphone genutzt werden. Das 1,5” große Display zeigt dafür die Basisdaten wie Akkustand und Geschwindigkeit an. Will man auf Funktionen wie Navigation oder Fitnesstracking zurückgreifen, lässt sich das SmartphoneHub per COBI.Bike-App und Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Unterwegs wird das Smartphone fest von der Federklammer des SmartphoneHubs gehalten, kann per Lenkerremote bedient und über das SmartphoneHub geladen werden. Die COBI.Bike-App besitzt einen breiten Funktionsumfang und beherrscht zum Beispiel auch die Navigation per Sprachausgabe. Wer viel alleine auf Entdeckungsreise unterwegs ist, kann sich mit der Premium-Funktion Help Connect (4,99 € pro Monat oder 39,99 jährlich) eine Sturzerkennung mit Notfallkontaktfunktion aktivieren, die innerhalb 11 europäischer Länder Rettungskräfte im Falle eines Sturzes alarmiert.

Kurzer Offroad-Abstecher oder langer Wochenendausflug? Das Trek Powerfly FS 9 Equipped sagt zu beidem nicht nein!“

Eine Frage der Balance
Das Trek vereint sportliches Handling mit effizientem Vortrieb und Langstreckenkomfort zu einem harmonischen Gesamtkonzept. Das Ergebnis: Purer Fahrspaß!

So sexy sieht Trekking der nächsten Generation aus – Das Trek Powerfly FS 9 Equipped im Detail

Wenn wir unsere Tester gegen die Jury aus Germany’s Next Topmodel eintauschen würden, würden das elegante Trek Powerfly FS 9 Equipped auf dem Catwalk eine gute Figur machen. Im Seitenprofil hat es eine eindringliche und sportliche Silhouette, mit weit heruntergezogenem Oberrohr und der schicken Lackierung in tiefdunklen Farbtönen. Nur der etwas ungeordnete Kabelbaum vor dem Cockpit stört den Anblick. Der Bosch Performance Line CX-Motor wurde sauber mit einem Unterfahrschutz in den Rahmen integriert, der 625-Wh-Akku sitzt im Unterrohr und wird bequem zur Seite hin entnommen. Er besitzt den für Trek typischen Tragegriff am Akkucover. Das Cover ist in der Rahmenfarbe lackiert, ebenso wie die praktische Abdeckung für die Ladebuchse am Sattelrohr. Sie lässt sich leicht öffnen und verschließt sich automatisch – top! Nicht nur der Rahmen macht einen hervorragenden Eindruck, auch die Anbauteile wie Lenker, verstellbare Sattelstütze und die Line Comp 30-Laufräder der Hausmarke Bontrager werden an Performance-orientierten Trek-E-Mountainbikes verwendet. Bestellt man das Trek Powerfly in den Größen XS oder S, wird es mit kleinen 27,5”-Laufrädern ausgeliefert, ab Größe M rollt es ausschließlich auf 29”-Reifen.

Unser Fazit zum Trek Powerfly FS 9 Equipped

In einem perfekten Balanceakt vereint das Trek Powerfly FS 9 Equipped verschiedenste Ansprüche, deckt ein breites Einsatzgebiet ab und definiert damit Trekking neu. Das ideal abgestimmte Fahrwerk und die ausgewogene Sitzposition erzeugen ein sportliches und dennoch leicht beherrschbares Handling, das für Fahrspaß und hohes Sicherheitsempfinden auf Touren on- und offroad sorgt. Dank guter Alltagsausstattung lässt es sich entspannt pendeln und auf Wochenendausflügen genießen. Der scharfe Look setzt dem gelungenen Konzept die Krone auf und macht das Trek zum Sieger des Trekking-E-Bike-Vergleichstests.

Tops

  • lückenlos breites Einsatzspektrum
  • gutmütiges Handling
  • Ausstattung mit hochwertigen Mountainbike-Komponenten
  • zahlreiche Connectivity-Features durch Bosch SmartphoneHub

Flops

  • unsaubere Kabelführung vor dem Cockpit

Mehr Informationen findet ihr auf der Hersteller-Website

Der Test des Trek Powerfly FS 9 Equipped ist Teil unseres großen E-Bike Vergleichstests „Das beste Trekking-E-Bike 2021 – 8 moderne E-Bikes für Touren im direkten Vergleich“. Wir haben 4 verschiedene Konzepte und 8 Bikes verglichen und sagen euch, worauf es ankommt und welches das beste E-Bike für den Trekking-Einsatz ist!

Alle Bikes im Test

CENTURION Country R2600i | FLYER Goroc3 6.50 | Greyp T5.2 | Kalkhoff Entice 5.B Advanced + | MERIDA eONE-FORTY EQ | Niner RLT e9 RDO | Riese & Müller Homage GT Touring | Trek Powerfly FS 9 Equipped

Der Beitrag Trek Powerfly FS 9 Equipped im Test – Trekking-E-Bike der nächsten Generation erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 E-MTB-Modelle im Mega-Vergleichstest https://ebike-mtb.com/das-beste-e-mtb-test-2021/ Tue, 27 Apr 2021 14:02:35 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=81987 81987 E-Mountainbiken ist der Trendsport 2021 und boomt wie noch nie! Unzählige Neueinsteiger, viele neue Bikes und innovative Technologien machen die Bike-Saison 2021 spannender denn je. Wir haben die 25 interessantesten E-MTB-Modelle 2021 gegeneinander antreten lassen. Welches ist das beste? Und was sind die Trends der neuen Saison?

Rekord! Über 1.000.000 kaufinteressierte Leser haben sich unseren letztjährigen Mega-Vergleichstest mit 25 E-MTBs angeschaut. Der jährliche E-MOUNTAINBIKE-Vergleichstest gilt mittlerweile als Weltmeisterschaft unter den Vergleichstests und wird rund um den Globus gelesen – in über 130 Nationen, wobei nach dem deutschsprachigen Raum Leute aus den USA, dem UK, Australien, Italien, Kanada, Frankreich und Spanien zu den Top-Lesern gehören. Ansporn für uns, die 2021er-Edition noch umfassender und informativer zu gestalten. Einerseits weil wir richtig Bock hatten, andererseits weil es unbedingt notwendig ist: Denn in Zeiten des unglaublichen E-Mountainbike-Booms, der im Coronajahr 2020 noch mal deutlich befeuert wurde, kamen zu den üblichen technischen Entwicklungen neue wichtige Faktoren hinzu, die es beim (E-)Bike-Kauf zu beachten gilt. Deshalb und weil es ungemein viele (Neu-)Einsteiger gibt, verlangt der Markt nach mehr Aufklärung und Orientierung denn je! In diesem Sinne: Schnappt euch einen leckeren Cappuccino oder besser eine ganze Kanne Tee und genießt die folgenden Seiten. Wir versprechen: Danach seid ihr nicht nur sehr gut für den E-Bike-Kauf gerüstet und habt vielleicht auch euer Traum-Bike gefunden, sondern habt auch zahlreiche Erkenntnisse und Expertenwissen gesammelt – unerlässlich für Trail-Talk oder Stammtisch

Inhaltsverzeichnis

  1. Was muss das beste E-Mountainbike können?
  2. Der Vergleichstest in Zahlen
  3. Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken
  4. Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?
  5. Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest
  6. Was ist das beste E-Mountainbike 2021?

Deine persönliche Kaufberatung

Neu in diesem Jahr ist unsere interaktive Kaufberatung, mit der wir euch individuelle Empfehlungen und wichtige Tipps für den E-Bike-Kauf an die Hand geben wollen.

Was muss das beste E-Mountainbike können?

Vorneweg ein großes Dankeschön an euch! Im Rahmen unserer jährlichen Leserumfrage haben mehr als 13.500 E-MOUNTAINBIKER über 70 Fragen beantwortet, dabei wichtigen Input für diesen Vergleichstest geliefert und damit geholfen, dieses Mammutprojekt so realitätsnah und relevant wie möglich zu gestalten! Die Ergebnisse aus der Leserumfrage zeichnen ein klares Bild: Die Anforderungen an ein E-MTB sind enorm vielfältig und häufig wird ein Bike nicht nur für einen einzigen Einsatzzweck genutzt, sondern auf komplett unterschiedliche Weise. Also sind gute Allround-Eigenschaften für den Großteil von euch unerlässlich! Für diesen Vergleichstest haben wir die 25 relevantesten und vielversprechendsten Bikes gegeneinander antreten lassen – mit teilweise deutlich unterschiedlichen Fahrwerks-, Geometrie-, Laufrad- und Akkukonzepten, um Chancengleichheit und maximale Orientierung sicherzustellen. Möge das beste Gesamtkonzept gewinnen!

Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen – kurz: den besten Trail-Allrounder.

Auch wenn viele E-Mountainbiker – unsere Redaktion eingeschlossen – es lieben, über neueste technische Trends und Parameter wie Laufradgrößen, Federwege, Motorleistung oder Akkukapazitäten zu diskutieren, sind diese Faktoren auf der Suche nach dem besten E-Mountainbike nur bedingt hilfreich und tatsächlich eher mit Vorsicht zu genießen. Denn ein Bike ist immer mehr als die Summe seiner Features und Komponenten – am Ende entscheidet ein durchdachtes Gesamtkonzept. Und so kommt es, dass manch solides und durchdacht ausgestattetes Bike im Vergleichstest deutlich besser funktioniert als so manches Highend-Modell mit den edelsten und leichtesten Bauteilen.

In diesem Vergleichstest haben wir den besten Trail-Allrounder gesucht, der in jeder Disziplin brilliert und das beste Gesamtpaket aus Handling, Uphill-, Downhill- und Touren-Performance, Design, Motor-Performance, Akkukonzept, Gewicht und Detaillösungen in sich vereint. Software-Themen wie Connectivity oder Motoren-Individualisierung spielen bei modernen E-Mountainbikes natürlich auch eine wichtige Rolle.

Ihr seht: Ganz so einfach wie bei einer Weltmeisterschaft haben wir es uns nicht gemacht. Während man dort meist mit der schnellsten Zeit oder den meisten Toren gewinnt, zählen bei der Kaufentscheidung für ein Bike zahlreiche Faktoren, die jeder unterschiedlich gewichtet. Wie jeder Mensch besitzt auch jedes Bike-Modell einen individuellen Charakter mit Stärken und Schwächen. Genau die arbeiten wir klar und greifbar heraus, damit jeder alle relevanten Infos hat, um die für sich und seine persönlichen Anforderungen richtige Kaufentscheidung zu treffen. Bei jedem Bike haben wir für euch die Extreme ausgelotet und stellen die reale Bandbreite des Einsatzbereichs textlich und mit einer Grafik dar.

Natürlich gibt es herausragende Bikes sowie den besten Allrounder mit dem überzeugendsten Gesamtkonzept: Der Testsieger muss in den einzelnen Disziplinen nicht unbedingt der Beste sein. Er muss vielmehr das beste Gesamtpaket bieten und die besten Allround-Eigenschaften in sich vereinen.

Wie wurden die Bikes für diesen Vergleichstest ausgewählt?

Bei der Auswahl der Bikes orientieren wir uns in erster Linie an euch und eurem Interesse!
Unsere Leserumfrage hat gezeigt, dass für euch drei Marken besonders interessant und wichtig sind: Specialized, Haibike und CUBE. Deshalb haben wir von diesen Herstellern sogar jeweils zwei Bikes zum Vergleichstest eingeladen. Specialized und CUBE haben auch zwei Bikes ins Rennen geschickt, Haibike hatte nur eines der angefragten Bikes verfügbar.

Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Bikes seid ihr! Eure Meinung und euer Feedback in unserer jährlichen Leserumfrage sind eine wichtige Grundlage für die Auswahl des Testfelds.

In der vergangenen Saison wurden jede Menge spannende neue und noch ausgefeiltere Bikes entwickelt und vorgestellt. Bei der weiteren Auswahl floss neben eurem Interesse auch unser Know-how und unsere Expertise mit ein, wodurch das Testfeld ein realer Querschnitt des Marktangebots mit den besten, interessantesten, spannendsten und relevantesten Bikes für den Traileinsatz ist. Im Testfeld finden sich aber nicht nur Bikes, die bereits vorgestellt wurden, sondern auch brandneue Modelle wie das komplett überarbeitete Specialized S-Works Levo und das Canyon Spectral:ON CF 9.0, die wir bereits mehrere Monate vorab und exklusiv im Rahmen dieses Vergleichstests unter die Lupe nehmen konnten.

Die Hard Facts zu allen 25 E-MTB-Fullys im Überblick

Bike Preis* Gewicht [Kg] Federweg [mm] Laufradgröße Motor Drehmoment [Nm] Akkukapazität [Wh]
Cannondale Moterra
Neo Carbon 1
8.799 € 24,06 160/160 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Canyon Spectral:ON CF 9.0 7.599 € 21,80 150/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
CENTURION No Pogo F3600i 6.599 € 24,90 150/135 29″ Shimano EP8 85 630
CUBE Stereo Hybrid 140
HPC SLT Nyon
8.549 € 23,30 150/140 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
CUBE Stereo Hybrid 160
C:62 SLT 625 27.5 Kiox
8.499 € 23,96 170/160 27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
Ducati TK-01RR 6.990 € 26,38 180/170 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
FLYER Uproc6 9.50 11.099 € 23,96 170/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
FOCUS JAM² 6.9 NINE 5.499 € 25,58 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
GIANT Trance X E+ 1 5.999 € 24,90 150/140 29″ SyncDrive Pro 80 625 + 250
Haibike AllMtn 7 6.499 € 24,00 160/160 29″/27,5″ Yamaha PW-X2 80 600
KTM Macina Kapoho Prestige 7.849 € 24,85 160/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 625
Lapierre Overvolt GLP 2 Team 7.999 € 21,37 160/160 29″/27,5″ Bosch Performance Line CX 85 500
MERIDA eONE-SIXTY 10K 9.899 € 22,96 160/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630 (504 in XS)
Mondraker Crafty Carbon XR 9.499 € 22,50 170/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Moustache Samedi 29 Trail 8 6.399 € 23,68 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
ROTWILD R.X375 ULTRA 11.499 € 18,80 150/150 29″ Shimano EP8 85 375
Santa Cruz Bullitt
X01 RSV Air
11.699 € 21,80 170/170 29″/27,5″ Shimano EP8 85 630
SCOTT Ransom eRIDE 910 6.999 € 25,14 180/180 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
SIMPLON Rapcon Pmax 11.134 € 23,74 170/160 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Specialized S-Works
Turbo Levo
13.999 € 22,04 160/150 29″/27,5″ Specialized 2.2 90 700
Specialized S-Works
Turbo Levo SL
13.999 € 17,40 150/150 29″ Specialized SL 1.1 35 320 + 160
STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF 7.999 € 22,50 150/150 29″/27,5″ Shimano EP8 85 726
Thömus Lightrider E2 Pro 9.550 € 22,60 160/160 29″ Shimano EP8 85 726
Trek Rail 9.9 X01 10.499 € 22,60 160/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Whyte E-150 RS 29ER V1 6.599 € 24,94 150/150 29″ Bosch Performance Line CX 85 625
Cannondale Moterra Neo Carbon 1
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/160 mm (v/h) | 24,06 kg in Größe L
8.799 € | Zum Test
Canyon Spectral:ON CF 9
Shimano EP8/630 Wh
150/150 mm (v/h) | 21,8 kg in Größe L
7.599 € | Zum Test
CENTURION No Pogo F3600i
Shimano EP8/630 Wh
150/135 mm (v/h) | 24,9 kg in Größe L
6.599 € | Zum Test
CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/140 mm (v/h) | 23,96 kg in Größe L
8.499 € | Zum Test
CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,3 kg in Größe L
8.549 € | Zum Test
Ducati TK-01RR
Shimano EP8/630 Wh
180/170 mm (v/h) | 26,38 kg in Größe L
6.990 € | Zum Test
FLYER Uproc6 9.50
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,96 kg in Größe L
11.099 € | Zum Test
FOCUS JAM² 6.9 NINE
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 25,58 kg in Größe L
5.499 € | Zum Test
GIANT Trance X E+ 1
SyncDrive Pro/625 Wh
150/140 mm (v/h) | 24,9 kg in Größe L
5.999 € | Zum Test
Haibike AllMtn 7
Yamaha PW-X2/600 Wh
160/160 mm (v/h) | 24 kg in Größe L
6.499 € | Zum Test
Lapierre Overvolt GLP 2 Team | Bosch Performance Line CX/500 Wh
170/160 mm (v/h) | 21,37 kg in Größe L
7.999 € | Zum Test
KTM Macina Kapoho Prestige
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/160 mm (v/h) | 24,85 kg in Größe L
7.849 € | Zum Test
MERIDA eONE-SIXTY 10K
Shimano EP8/630 (504 in XS) Wh
160/150 mm (v/h) | 22,96 kg in Größe L
9.899 € | Zum Test
Mondraker Crafty Carbon XR
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/150 mm (v/h) | 22,5 kg in Größe L
9.499 € | Zum Test
Moustache Samedi 29 Trail 8
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 23,68 kg in Größe L
6.399 € | Zum Test
ROTWILD R.X375 ULTRA
Shimano EP8/375 Wh
150/150 mm (v/h) | 18,8 kg in Größe L
11.499 € | Zum Test
Santa Cruz Bullit X01 RSV Air
Shimano EP8/630 Wh
170/170 mm (v/h) | 21,8 kg in Größe L
11.699 € | Zum Test
SCOTT Ransom eRIDE 910
Bosch Performance Line CX/625 Wh
180/180 mm (v/h) | 25,14 kg in Größe L
6.999 € | Zum Test
SIMPLON Rapcon Pmax
Bosch Performance Line CX/625 Wh
170/160 mm (v/h) | 23,74 kg in Größe L
11.134 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Levo
Specialized 2.2/700 Wh
160/150 mm (v/h) | 22,04 kg in Größe L (S4)
13.999 € | Zum Test
Specialized S-Works Turbo Levo SL
Specialized SL 1.1/320 Wh
150/150 mm (v/h) | 17,4 kg in Größe L
13.999 € | Zum Test
STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF
Shimano EP8/726 Wh
150/150 mm (v/h) | 22,5 kg in Größe L | 7.999 €
Zum Test
Thömus Lightrider E2 Pro
Shimano EP8/726 Wh
160/160 mm (v/h)
22,6 kg in Größe L | 9.550 € | Zum Test
Trek Rail 9.9 X01
Bosch Performance Line CX/625 Wh
160/150 mm (v/h) | 22,6 kg in Größe L
10.499 € | Zum Test
Whyte E-150 RS 29ER V1
Bosch Performance Line CX/625 Wh
150/150 mm (v/h) | 24,94 kg in Größe L
6.599 € | Zum Test

Lasst euch nicht blenden: Darauf solltet ihr bei einem E-MTB nicht (!) achten

Wir sind der Überzeugung, dass die 25 ausgewählten Modelle einen realitätsnahen Querschnitt des Marktangebots an E-Mountainbikes für den Traileinsatz darstellen und wir damit eine optimale Orientierung für die Kaufentscheidung bieten. Uns geht es nicht darum, das beste Bike mit einer bestimmten technischen Eigenschaft oder einer bestimmten Ausstattung zu finden – sprich das beste Bosch-Bike, das beste Bike mit 625-Wh-Akku oder das beste Bike mit 150 mm Federweg und 29”- oder MX-Laufrädern.

Ehrlich gesagt sollte das auch keiner machen! Ein isoliert betrachteter technischer Parameter sollte nie das ausschlaggebende Kaufkriterium sein. Deshalb ist die Entscheidung mancher Hersteller, ihre Bikes nur anhand des Federwegs zu kategorisieren, nach wie vor leider irreführend! Die Praxis zeigt: Manches Bike mit mehr Federweg ist deutlich schlechter bergab, vermittelt weniger Sicherheit und ist unkomfortabler als manch anderes Bike mit deutlich weniger Federweg. Gleiches gilt für die Akkukapazität und selbst die Motoren – hier gibt es sogar große Unterschiede zwischen baugleichen Motor-Modellen!

Lasst euch nicht von einzelnen Komponenten wie Motor und Akkukapazität blenden. Das Gesamtkonzept muss zu euch und eurem persönlichen Einsatzzweck passen.

Es geht nicht um das schnellste, größte oder teuerste Bike, sondern um das, das zu euch und euren Ansprüchen passt. Denn fast jeder Superlativ wird mit Kompromissen und Nachteilen in anderen Bereichen erkauft.

Das Testfeld eines Vergleichstests anhand von Federweg, Laufradgröße oder Akkukapazität zusammenzustellen, führt nicht zum Ziel, sondern meist nur zu Enttäuschungen, weil das Spektrum zu engstirnig definiert wird. Wer auf der Suche nach dem leckersten Obst ist und das beste nicht verpassen will, sollte nicht nur Äpfel mit Äpfeln vergleichen, sondern auch mal Birnen und Orangen probieren. Und genau das haben wir gemacht! In der Praxis sind die einzelnen Daten und Kenngrößen deutlich weniger relevant, als man glaubt.

Ein E-Mountainbike ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und das Wettrüsten um Kennzahlen wie Akkugröße, Motorleistung oder Federweg bringt selten bessere Bikes hervor.

Natürlich spielt der Preis für viele eine Rolle. Wichtig ist jedoch, den Preis nicht mit dem realen Wert – der Trail-Performance und Qualität – des Bikes zu verwechseln. Leider lassen sich immer noch viel zu viele von einzelnen Komponenten blenden. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bezieht sich nicht auf die Summe der Teile in der Ausstattungsliste, sondern auf die Performance des Gesamtpakets auf dem Trail. Man sollte kein E-Mountainbike kaufen, nur weil man gehört hat, dass die verbaute kabellose SRAM AXS-Schaltung super sein soll. Was bringt die beste Schaltung oder der beste Motor auf dem Trail, wenn Fahrwerk und Geometrie nichts taugen?

Selbst der beste Dämpfer macht eine schlechte Hinterbau-Kinematik noch lange nicht wett und ist entsprechend nichts wert – auch wenn das Preisschild oder das Image etwas ganz anderes behaupten! Deswegen beziehen wir das Preis-Leistungs-Verhältnis auf das Gesamtpaket und stellen die Gesamtperformance in den Fokus, nicht einzelne Komponenten. Wer mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will, muss die Komponenten für den Einsatzzweck sinnvoll wählen. Denn nur wenn die Performance und die Qualität des Gesamtpakets auf Trails und Touren überzeugen, liefert das Bike eine Leistung, die wir dem Preis gegenüberstellen können.

Warum sind die Bikes des Vergleichstests so teuer?

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes des neuen Modelljahres, um das beste E-Mountainbike des Jahres zu finden. Hierbei spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Die spannendsten Technologien und Konzepte debütieren die Hersteller logischerweise zuerst in ihren Spitzenmodellen. Das heißt aber nicht, dass alle Bikes teuer sein müssen. Die Preisspanne im Testfeld ist groß, was jedoch nicht bedeutet, dass die Performance-Unterschiede zwangsläufig groß sind. Das günstigste Bike im Testfeld, das FOCUS JAM2 6.9 NINE, kostet 5.499 €. Das ist weniger als die Hälfte der teuersten Bikes im Test. Das Specialized Levo S-Works und des Specialized S-Works Turbo Levo SL kosten 13.999 €.

Zu Beginn der neuen Saison testen wir die absoluten Highlight-Bikes – der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle. In der nächsten digitalen App-Ausgabe #025 findet ihr einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Dennoch sind nicht alle Bikes im Vergleichstest die Top-Ausstattungsvariante. Warum? Bei manchen Herstellern ist die Highend-Version gleichzeitig die gewichtsoptimierte Ausstattungsvariante mit teilweise pannenanfälligen und unterdimensionierten Reifen sowie kleinen Bremsscheiben, die schon auf dem Papier erkennen lässt, dass die Trail-Performance im Vergleich zu einer anderen Ausstattungsvariante deutlich leidet. Also haben wir eine andere Variante gewählt, die den Testanforderungen besser entsprochen hat. In anderen Fällen war der Top-Spec nicht verfügbar. Bei manchen Brands gab es eine sinnvolle Alternative, die kompetitiv war, z. B. bei Moustache. Bei anderen Herstellern war das nicht der Fall; dann wurden die Bikes auch nicht zum Test eingeladen.

Die gute Nachricht für alle preisbewussten Käufer, denen die Bikes hier schlichtweg zu teuer sind: Hier zeigen wir euch die spannendsten günstigen Alternativen zum Testsieger und Kauftipp dieses Tests. Außerdem findet ihr in der nächsten digitalen Ausgabe einen Vergleichstest mit günstigeren Modellen.

Warum sind COMMENCAL, BULLS, YT und Orbea nicht dabei?

Zum Zeitpunkt des Tests konnten einige Hersteller wie COMMENCAL und YT, die auf Antriebssysteme von Shimano setzen, noch kein Bike mit dem neuen Shimano EP8-Motor zur Verfügung stellen. Da die Vorjahresversionen der Bikes mit Shimano STEPS E8000-Motor schon letztes Jahr im Vergleichstest dabei waren und nicht mehr oder kaum noch verfügbar sind, haben wir sie erst gar nicht in diesen Vergleichstest aufgenommen. BULLS, Orbea, CONWAY und Kellys hatten die angefragten Bikes nicht verfügbar. Leider spiegeln diese Lieferprobleme auch die aktuelle Situation für euch wider. E-Mountainbikes, Service-Termine und Ersatzteile sind derzeit Mangelware.Wenn ihr mehr wissen wollt, findet ihr in diesem separaten Artikel alle Infos zum Thema Verfügbarkeit, Lieferzeiten und aktuelle Herausforderungen in der Bike-Branche.

Warum sind nur E-Mountainbike-Fullys im Testfeld?

E-MTB-Fullys sind nicht nur die ultimative Speerspitze der E-Mountainbike-Entwicklung und bieten mehr Spaß und Sicherheit, sondern sind vor allem gefragt: 87 % der Leserumfrage-Teilnehmer planen, ein Fully zu kaufen! Und diese Entscheidung finden auch wir ausgesprochen sinnvoll.

Im Trailparadies rund um das Bike-Hotel Massa Vecchia und den Monte Arsenti hatten wir ideale Bedingungen, um die 25 E-MTBs im direkten Vergleich zueinander zu testen.

Teil 2: Der Vergleichstest in Zahlen, Hintergründe zum Testfeld, die spannendsten Fakten und interessante Trends für 2021

Wir haben die interessantesten Fakten aus dem Testfeld für euch aufbereitet und geben einen Einblick in die aktuelle Entwicklung von E-Mountainbikes und ein Gefühl für neue Trends. Die Zahlen geben einen guten Marktüberblick und lassen sich gut mit den Zahlen aus dem Vorjahrestest mit ebenfalls 25 Bikes vergleichen.

Die Preisspanne dieses Tests

  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2021: 8.846 €
  • Durchschnittspreis Vergleichstest 2020: 8.121€
  • teuerstes Bike Vergleichstest 2021: Specialized S-Works Levo / Levo SL – 13.999€
  • teuerstes Bike Vergleichstest 2020: 11.499 €
  • günstigstes Bike 2021: FOCUS JAM² 6.9 NINE – 5.499 €
  • günstigstes Bike Vergleichstest 2020: 5.799 €
  • Gesamtpreis aller 25 Bikes 2021: 221.152 €

Übersicht Fahrwerk und Federelemente

Welche Marken kommen wie häufig zum Einsatz?

  • FOX: 18 x
  • RockShox: 5 x
  • Öhlins: 2 x

Santa Cruz und Moustache paaren als einzige Federelemente von unterschiedlichen Herstellern. 160 mm Federweg haben die Bikes im Durchschnitt an der Front und 154 mm Federweg am Heck. Das sind vorne 4 und hinten 6 mm weniger als noch im Vorjahr. Bei den Federgabeln setzen 12 von 25 Herstellern auf Modelle mit 38-mm-Standrohren wie die RockShox ZEB, FOX 38 oder Öhlins RXF 38.

Shimano und Bosch beherrschen das Testfeld!
Der Performance Line CX- und der EP8-Motor teilen sich 84 % der Bikes untereinander auf.

Motorensysteme – stärker und größer?

  • Bosch: 13 x
  • Shimano: 8 x
  • Specialized: 2 x
  • Yamaha: 1 x
  • GIANT: 1 x

Bosch und Shimano teilen sich 84 % des Testfelds. 83 Nm Drehmoment haben die Motoren im Durchschnitt. 3 Nm mehr als im Testfeld des Vorjahres. 90 Nm hat der stärkste Motor, 35 Nm der schwächste. 5 von 8 Shimano-Bikes setzen auch auf Shimano-Akkus. 3 gehen beim Akku fremd, was die Japaner jedoch erlauben. 8 von 13 Bosch-Bikes nutzen das Kiox-Display, 4 das Purion und nur 1 Bike das Nyon. 75 % der Hersteller nutzen Custom-Halterungen fürs Kiox.

Akkukapazität

Die Bikes verfügen im Durchschnitt über 608 Wh Akkukapazität und damit um 12 Wh mehr als im letzten Jahr. An 3 Bikes kann man externe Zusatzakkus direkt am Bike montieren (DualBattery-Option)

Laufradgrößen: 27,5”-E-MTBs sind tot!

  • 56 % der Bikes setzen auf 29”-Laufräder.
  • 40 % der Bikes setzen auf MX-Laufräder (29” vorne und 27,5” hinten).
  • 4 % der Bikes setzen auf 27,5”-Laufräder – das ist ein einziges, nämlich das CUBE Stereo Hybrid 160.

Materialschlacht

  • 8 platte Reifen
  • 2 gebrochene Sättel
  • 4 gebrochene Kiox-Halter
  • 2 abgerissene Bosch-Ladebuchsencover
  • 1 gebrochene Kurbelachse
  • 2 angebrochene Carbonlenker
  • 1 defekte Dropperpost
  • unzählige Flüche wegen ausgehängter Züge beim Verstellen der Sattelhöhe
  • 1 Kettenriss
  • 1 gebrochene Kettenführung
  • 2 defekte Hinterräder
Ungewollte Bodenprobe:
Testchef Felix hat nach einem Sturz einige Schürfwunden davongetragen. Ein präzises und gutmütiges Handling kann in kniffligen Fahrsituationen den entscheidenden Unterschied machen!
Kleine Reparaturen und Servicearbeiten gehören zum Biken wie Bier zum Fußball.
Gebrochene Kiox-Halter aufgrund exponierter und pannenanfälliger Positionierung vor dem Vorbau können allerdings vermieden werden.

E-Mountainbikes sind pflegeintensiv – diese Reparaturen und Servicearbeiten mussten wir beim Testen durchführen

  • 7 von 7 MAGURA-Bremsen mussten mindestens (!) einmal entlüftet werden. Bei Shimano war es 1 von 12 und bei SRAM 1 von 6.
  • Zahlreiche lockere Hinterbau-Schrauben und lockere Bremsscheiben mussten festgezogen und mit LOCTITE versehen werden.
  • Einige knarzende Vorbauten haben für unschöne Geräusche gesorgt.
  • Ein Dropper-Service und ein Federgabel-Service waren während des Tests unerlässlich für die Funktion.

Teil 3: Unsere Testphilosophie, unser Testteam und unsere Teststrecken

Mit eurem Input und 25 E-Mountainbikes im Gepäck sind wir nach Italien gereist, um die Limits der Bikes in unterschiedlichstem Terrain auszuloten: auf technischen Singletrails, Badeausflügen, entspannten Touren und einigen der schönsten Singletrails Europas. Zu Hause nahe Stuttgart ging es dann ums Pendeln und den Alltagseinsatz.

Im Namen dieses Vergleichstests sind wir wie gewohnt an die Grenzen des Materials und darüber hinaus gegangen. Eine gebrochene Kurbelachse, eine defekte Dropperpost, kaputte Bremsen, gebrochene Display-Halterungen, einige platte Reifen und manch spektakulärer Sturz waren mit dabei. Aber wir haben die Zeit auch genossen, denn was könnte schöner sein als die Kombination aus 25 neuen E-MTBs, erstklassigen Singletrails, leckerem Espresso, dem ein oder anderen Martini, gutem Essen und Sonnenschein?

Im Trailparadies vom Bike-Hotel Massa Vecchia und vom Monte Arsenti: 12 Tage lang sind wir die Bikes im direkten Vergleich auf einem super abwechslungsreichen Test-Loop unter idealen Bedingungen gefahren.
Traumjob Bike-Tester!
Conny, Nathalie und Max-Philip genießen den Flow entlang der Küste auf ihrer letzten Abfahrt vor Sonnenuntergang – natürlich mit Meerblick.

Untergekommen sind wir im Bike-Hotel Massa Vecchia, das wir schon öfter besucht haben, da es uns ideale Rahmenbedingungen zum Testen bietet. Aber auch für euch ist es interessant: Wer vom perfekten Bike-Urlaub träumt, sollte es sich mal genauer anschauen!

Zwischen Meer und Bergen, Dolce Vita und harter Arbeit im Trailparadies vom Monte Arsenti haben wir unter idealen Testbedingungen die feinen wie großen Unterschiede zwischen den Bikes herausgearbeitet. Auf einem definierten Test-Loop sind wir alle 25 E-MTBs gegeneinander gefahren. Dabei kamen einige Enttäuschungen und grundlegende Fails sowie positive Überraschungen und spannende Erkenntnisse zutage!

Zwischen Dolce Vita und Frontflips
Im Namen dieses Vergleichstests sind wir wie gewohnt an die Grenzen des Materials und unserer Körper gegangen. Auch der ein oder andere spektakuläre Sturz war mit dabei.

Basierend auf eurem Feedback in der Leserumfrage mit über 13.500 Teilnehmern haben wir eine Teststrecke definiert: Der super abwechslungsreiche Rundkurs führte steil bergauf wie bergab, war verwinkelt und gerade, ging teils technisch, teils easy über unterschiedlichste Untergründe. Forst- und Tourenpfade waren genauso vorhanden wie Rampen und Steilstufen bergauf wie bergab. Der Untergrund war abwechslungsreich, von griffig bis rutschig war alles vertreten. Steinfelder, Wurzelteppiche, Sprünge, Anlieger, offene Kurven und Highspeed-Passagen – es hat an nichts gefehlt, um die Bikes in unterschiedlichen Fahrsituationen auf die Probe zu stellen.

Zurück in Deutschland ging das Testteam zusammen mit Freunden, Bekannten, Einsteigern und erfahrenen Redaktionsmitgliedern auf den Test-Bikes hinaus auf die herbstlich bis winterlichen Hometrails rund um Stuttgart voller Flow, Dreckspritzer, Schlamm und Laub sowie auf die Forstautobahnen beim allmorgendlichen Pendeln in unser Office. Mit den Highlight-Bikes waren wir zusätzlich im Schwarzwald, um ein noch umfassenderes Testbild zeichnen zu können, und haben dabei die Breite ihres Einsatzbereichs ausgelotet. Ihr seht: Wir nehmen die Sache ganz schön ernst – ohne natürlich den Spaß zu vergessen!

Unser Testteam

Rentner, ehemalige Downhill-Worldcup-Fahrer, Einsteiger, Bike-Guides, Software- und App-Experten, Genießer, Pendler, Adrenalinjunkies, Schwer- und Fliegengewichte – unser Testteam war in jeder Hinsicht bunt gemischt. Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen für eine differenzierte Meinung und eine ganzheitliche Bewertung der Bikes.

Jonas, 31, Chefredakteur E-MOUNTAINBIKE, sucht nicht das Beste, sondern das Richtige:
„Das beste Bike ist das, das die persönlichen Anforderungen am besten erfüllt. Für mich ist ein ausgewogenes, leichtfüßiges Handling in jeder Fahrsituation super wichtig – das Bike muss ohne viel Kraftaufwand schnell, sicher und dennoch spaßig zu fahren sein. Außerdem kommt es mir auf zahlreiche Faktoren an, die über die Fahreigenschaften hinausgehen: Individualisierungsmöglichkeiten des Motors, das richtige Akkukonzept für meinen Einsatzzweck sowie Verarbeitungsqualität und Design.“
Felix, 29, Testchef und E-Experte mit Blick auf das Gesamtkonzept:
„Handling First! Für mich ist das Handling eines Bikes viel wichtiger als eine übermäßig große Akkukapazität, die meist für Mehrgewicht und weitere Kompromisse sorgt. Denn was bringt mir maximale Reichweite, wenn das Handling und der Fahrspaß auf dem Trail leiden? Der Schlüssel zu exzellenten Fahreigenschaften liegt in einem durchdachten Gesamtkonzept aus Fahrwerk, Geometrie, sinnvollen Komponenten sowie einer cleveren Positionierung des Akkus und einem tiefen Schwerpunkt. Lapierre, Whyte, Specialized (Levo SL) und ROTWILD zeigen, wie es gemacht wird.“
Susanne, 55, Teamassistentin, Pendlerin und Genießerin:
„Ich nutze das E-Mountainbike zum Pendeln und für Touren – mal auf dem Trail, mal auf Radwegen. Integrierte Lampen, eine komfortable Sitzposition und das Fahrgefühl des Motors an der 25-km/h-Schwelle sind für mich genauso wichtig wie ein gutmütiges und berechenbares Handling, das mir viel Fahrsicherheit bietet. Das Cannondale erfüllt meine Wünsche perfekt.“
Robin, 30, Gründer E-MOUNTAINBIKE, lebt Pioniergeist:
„Ich liebe Innovationen und besondere Bikes. Einige der neuen 2021er-Modelle bieten eine unglaublich gute Trail-Performance, die vielen nicht motorisierten Mountainbikes in nichts nachsteht. Auch wenn es bessere Allrounder gibt, ist das Levo für mich eines der besten Bikes – dank seinem super starken Gesamtpaket, dem durchdachten elektronischen Ökosystem rund um das MasterMind und die Mission Control App sowie den cleveren Detaillösungen.“
Conny, #forever29, Grafikerin und Fliegengewicht:
„Als Fliegengewicht bevorzuge ich leichtfüßige und wieselflinke E-Mountainbikes, will aber nicht auf Motor-Power verzichten, denn das Gefühl von reichlich Motor-Power finde ich geil. Durch mein geringes Gewicht brauche ich auch deutlich weniger Akkukapazität als die meisten anderen Tester. Das ROTWILD passt perfekt zu mir.“
Rudolf, 34, Redakteur, Connectivity-Experte und Early Adopter:
„Die Software ist genauso wichtig wie die Hardware! Individuelle Motoreinstellungen, reichweitenbasierte Navigation oder Schnittstellen für Datenaustausch mit digitalen Plattformen sind Benefits, die Bikes smarter, vielseitiger und dadurch auch schlichtweg besser machen. Das Ökosystem, das das Team von Specialized rund um seine E-Bikes entwickelt hat, ist das Nonplusultra. Mit dem neuen MasterMind inklusive Display im Oberrohr geht die Evolution weiter – minimalistisch im Design bei maximalem Funktionsumfang!“
Manne, 64, Rentner, Freizeit-Redakteur aus Liebe zur Sache und Hundeliebhaber:
„Ich möchte mit dem E-Mountainbike pendeln und dabei meinen Hundeanhänger ziehen – schließlich will mein Hund Henry immer mit ins E-MOUNTAINBIKE-Office. Leider ist kaum ein Bike auch offiziell für Anhänger zugelassen, was nicht nur ärgerlich für mich, sondern vor allem für viele Familien mit Nachwuchs ist. Wenn ich ohne Hänger mit meinen Kumpels unterwegs bin, will ich ein gutmütiges und komfortables Bike. Mein Liebling: das SCOTT.“
Lefti, 35, Bike-Guide und Wheelie-King:
„Für mich steht der Fahrspaß ganz klar im Vordergrund. Auf dem Trail habe ich einen aktiven Fahrstil, gebe gerne Vollgas und spiele sehr gern mit dem Gelände. Für mich muss das perfekte E-MTB in Sachen Handling leichtfüßig und ausgewogen sein.“
Nils, 23, Redakteur und E-MTB-Neuling mit Liebe für Airtime:
„Große Sprünge, Drops und Steinfelder? Ja, bitte! Ich bin am liebsten im Bikepark unterwegs, halte dabei immer voll drauf und verbringe in den Jumplines viel Zeit in der Luft! Dafür ein E-Mountainbike zu nutzen ist neu für mich. Das Handling der meisten Bikes hat mich positiv überrascht. Auf meinen Shuttleruns hole ich das Maximum an Spaß für mich raus, und das ganz ohne Lift.“
Max-Philip, 33, Gründer E-MOUNTAINBIKE, liebt schnelle Lunch-Rides:
„Für mich bedeutet Biken, den stressigen Alltag als Geschäftsführer hinter mir zu lassen. Mein Rezept: Lunch-Rides auf unseren Hometrails rund um Stuttgart. Dafür suche ich nach dem besten Gesamtpaket aus Handling, Performance, Verarbeitung und Allroundfähigkeiten. Mein Favorit ist das MERIDA.“
Peter, 26, technischer Redakteur und Fahrwerksspezialist:
„Ich bin zwar neu im Team vom E-MOUNTAINBIKE, aber nicht in Ansätzen ein Neuling, sondern bringe reichlich Erfahrung und Know-how mit. Was mich an den Bikes in diesem Vergleichstest am meisten fasziniert hat? Das intelligente FOX E-Live Valve-Fahrwerk am SIMPLON. Es erhöht die Einsatzmöglichkeiten und verändert die Art und Weise, wie wir E-Mountainbikes fahren und erleben. Eine Revolution!“
Nathalie, 38, Testfahrerin und E-MTB-Einsteigerin:
„Ein gutmütiges Handling und ausreichend Akkukapazität sind für mich genauso wichtig wie die Usability, d. h. einfach umzusetzende Einstellungen und Wartungen am Bike – das Fahrwerks-Setup ist bei vielen Bikes eine Kunst für sich! Ich will mich nicht stundenlang mit der Technik auseinandersetzen, sondern mein neues Hobby genießen.“
Erik, 50, Testfahrer, Sportwagenenthusiast und Designliebhaber:
„Das Auge fährt mit! Funktion ohne Design ist keine Option. Neben der Performance auf dem Trail sind für mich Optik, Verarbeitungsqualität und technische Features wichtig. Viele der Bikes sind hier auf einem hohen Niveau. Schade finde ich aber, dass das geringe zulässige Gesamtgewicht mancher Bikes bei meinem Gewicht von 97 kg mit Rucksack und Equipment zum limitierenden Faktor in Sachen Gewährleistung und Garantieanspruch wird.“
In der Toskana hatten wir nicht nur ideale Testbedingungen, sondern fanden auch die Möglichkeit, nach der Arbeit zu entspannen und Kraft für die nächsten Testsessions zu tanken. Wir genossen die Sonne und den Strand, das Meer und die Berge und natürlich Wein und Bruschetta.

Unsere Testphilosophie – ehrlich statt einfach, differenziert statt „super“!

Von Grafiken, Schaubildern, Tabellen und Laborwerten lassen sich zahlreiche Käufer auf der Suche nach einer schnellen, simplen Antwort blenden. Glücklicherweise entwickelt auch die Industrie aber immer mehr ein Bewusstsein dafür, dass die Realität meist deutlich komplexer ist und sich ein Bike, seine Fähigkeiten und seine Charakteristika nicht in blanken Zahlen ausdrücken lassen. Tagtäglich befassen wir uns in der Redaktion mit genau diesen Fragen: Welche Informationen helfen bei einer Kaufentscheidung wirklich weiter? Wie lassen sich Bikes und Produkte am fairsten und so realitätsnah wie möglich beurteilen? Welches Format gibt die beste Orientierung?

Jeder weiß, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und keine Fans von starren Bewertungssystemen sind, in denen für einzelne Parameter wie Ausstattung, Gewicht und isoliert betrachtete Labormessungen Punkte vergeben werden, deren Summe dann eine Gesamtpunktzahl bzw. -note ergibt. Warum? Weil das Bewertungssystem als solches zuvor subjektiv festgelegt wurde, auch wenn die Punkte innerhalb dieses Systems vermeintlich „objektiv“ für die einzelnen Bewertungskriterien vergeben werden. Zudem könnten wir mit einer solchen Methode zahlreiche Alleinstellungsmerkmale gar nicht berücksichtigen, die diese Räder für viele Fahrer so attraktiv machen. Auch Speziallösungen der Hersteller könnten wir dann nicht in unser Urteil einbeziehen, egal ob positiv oder negativ – denn sie würden schlicht nicht ins starr festgelegte Bewertungsmuster passen.

Die entscheidende Frage des Vergleichstests ist: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und nicht: Welches Bike hat den stärksten Motor?

Deshalb versuchen wir, die Bikes entsprechend ihrer Stärken und Schwächen im richtigen Kontext zu beurteilen und euch auf Basis dieser Informationen selbst entscheiden zu lassen, ob das Bike zu euch und euren persönlichen Anforderungen passt oder nicht. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Einsatzbereiche und individuellen Nutzungsverhalten von euch zu vielfältig sind, um sie alle über einen Kamm zu scheren. Uns ist wichtig, den Charakter eines jeden Bikes klar und übersichtlich darzustellen. Das Verteilen von Schulnoten erachten wir dabei als den falschen Weg, weil es die komplexe Realität stark vereinfacht und ihr nicht gerecht wird. Ein Bike kann nicht einfach nur „sehr gut“ oder „super“ sein, da es mit seinen Fahreigenschaften immer für einen bestimmten Einsatzzweck besser und für einen anderen schlechter geeignet ist. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass jeder Leser bzw. Biker unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben hat und für sich erkennen sollte, welches Rad zu ihm passt und welches nicht. Alles andere wäre irreführend und nicht nur unfair gegenüber einigen Herstellern, sondern würde auch unsere Leser – sprich euch – bevormunden.

12 Tage sind wir die 25 spannendsten E-Mountainbikes im direkten Vergleich gegeneinander gefahren und haben die Grenzen jedes einzelnen ausgelotet. Dabei haben wir uns bei jedem Bike die Zeit für ein perfektes Setup genommen.
Reifendruck, Kontaktpunkte und Fahrwerk werden vor jeder Testfahrt genau an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Auf dem Trail folgt dann die Feinabstimmung.

Aus diesem Grund lauten die zentralen Fragen, die wir uns bei diesem Vergleichstest gestellt haben: Für welchen Fahrertyp ist dieses Bike das richtige? Und für welchen nicht? Diese Fragen wollen wir mit jedem Testbericht beantworten und euch damit eine klare Empfehlung geben oder in manchen Fällen gar vom Kauf abraten. Damit ihr schnell erkennen könnt, ob ein Rad zu euch passt, charakterisieren wir die Fahreigenschaften jedes Bikes am Ende des jeweiligen Tests visuell mit einem Skala-Rating.

Gute E-Mountainbikes schaffen es, vermeintlich widersprüchliche Fahreigenschaften in sich zu vereinen, wodurch sie z. B. sowohl verspielt als auch laufruhig sein können. Bei den Skalen am Ende jedes Testberichts gilt generell: Je höher das Rating ist, umso besser ist das Rad in diesem Bereich. Das Rating bezieht sich ausschließlich auf die Bikes im Vergleichstest und stellt sie in Relation zueinander. Um die Unterschiede deutlich darzustellen, nutzen wir die ganze Skala aus. Sprich: Es ist schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden. Wir wollen damit nicht einzelne Hersteller in die Pfanne hauen, sondern euch die Orientierung erleichtern. Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird! Trotz des Ratings ist der Text zum Bike entscheidend – denn dort erklären wir die Charaktereigenschaften des Bikes detailliert und betrachten sie im Zusammenspiel miteinander.

Außerdem nehmen wir bei jedem E-Mountainbike-Fully seine Alltagstauglichkeit in den Blick, auch wenn die von uns getesteten Bikes serienmäßig leider aktuell noch kaum spezifische Features und Ausstattungsmerkmale besitzen. Das soll euch einen Überblick geben, ob die Features im Alltag sinnvoll und auf dem Trail nicht störend sind. Da wir das beste E-MTB für den Traileinsatz und maximalen Trailspaß suchen, kann der Testsieger auch ganz ohne Alltagsfeatures auskommen.

Eine Skala von 0 bis 10 macht nur Sinn, wenn sie auch ausgenutzt wird. Sprich: Es war schon vor Testbeginn klar, dass Zehner-Wertungen, aber auch Nuller- und Einser-Wertungen für die besten und schlechtesten Fahreigenschaften verteilt werden.

Dass Reichweitenmessungen im Labor an der Realität vorbeizielen, haben wir bereits vor vier Jahren elaboriert erklärt und bis dato hat die Bike-Industrie noch keine brauchbare, realitätsnahe Lösung gefunden, um eine solche Messung durchzuführen. Ein absolutes Reichweiten-Ranking würde zwangsläufig auf wissenschaftlich falschen Methoden basieren und wäre irreführend. Das Gleiche gilt übrigens für die typischen Reichweiten-Angaben, die glücklicherweise nur noch wenige Hersteller in ihren Modellbeschreibungen haben und die von Reichweiten „bis zu 100 km“ und mehr sprechen. Bitte merken: Auf die Frage „Wie weit komme ich mit diesem E-Bike?“ gibt es keine einfache Antwort! Empfehlungen sowie eine Übersicht mit greifbaren Tipps zu den aktuell verfügbaren Akkukonzepten findet ihr bei uns auf der Website.

Mit dieser übersichtlichen Struktur solltet ihr relativ leicht das beste Bike für euch und eure Anforderungen finden. Falls ihr Anregungen und Input habt, wie wir unsere Tests bzw. ihre Darstellung weiter verbessern können, schickt gerne eine E-Mail an jonas@ebike-mtb.com.

Teil 4: Worauf sollte ich bei einem E-Mountainbike achten?

Wir suchen das beste Gesamtpaket aus Handling, Motor-Performance, Akkukapazität, Design, Gewicht, Detaillösungen, Alltagstauglichkeit und Trail-Performance. Ausstattung, Integration und technische Features spielen dabei eine genauso wichtige Rolle wie die passende Rahmengröße, Haltbarkeit und Fahrspaß. Wir sagen euch, auf was ihr achten solltet, denn niemand sollte die Katze im Sack kaufen.

Motor

Reine Power bringt nichts ohne Kontrolle. Auch wenn – bis auf eine Ausnahme – die von den Herstellern angegebene Nennleistung aller Motoren bei 250 W liegt, ergeben sich dennoch riesige Unterschiede. Denn für das reale Fahrverhalten ist nicht die durchschnittliche Nennleistung entscheidend, sondern die Maximalleistung in den jeweiligen Unterstützungsstufen, die die Motoren bei Lastspitzen freisetzen können. Je nach Motor kann das stark variieren! Auch das Drehmoment hat großen Einfluss. Doch es kommt nicht auf den Spitzenwert an, sondern auf die Kontrolle von Motorleistung und -kraft – also auf die Software-Abstimmung, die einen wesentlichen Einfluss auf das Fahrgefühl hat. So gibt es einige sehr natürliche und einfach zu kontrollierende Motoren, andere erfordern mehr Zehenspitzengefühl und die richtige Trittfrequenz. Der gleiche Motor kann sich in zwei unterschiedlichen Bikes ganz anders anfühlen: Das kann unter anderem an der Hinterbaukinematik, an Anbauteilen sowie der Integration ins Bike liegen.

Bevor ihr euch in den – Pardon – Drehmoment-Schwanzvergleich begebt, solltet ihr euch immer fragen, wie viel Unterstützung ihr überhaupt braucht. Spannender Fakt aus unserer Leserumfrage: Nur etwa 5 % von euch nutzen hauptsächlich die stärkste Unterstützung ihres Motors. 56 % sind hauptsächlich im energiesparenden Eco- oder Tour-Modus unterwegs und nutzen die maximale Power gar nicht aus! Eine riesige Zielgruppe, die potenziell von Light-E-MTBs wie dem ROTWILD R.X375 ULTRA und dem Specialized S-Works Levo SL profitieren könnte. Weniger Motorleistung bedeutet in der Regel weniger Stromverbrauch, d. h. ihr braucht für die gleiche Distanz oder Fahrzeit weniger Akkukapazität. Deshalb muss man den Motor immer im größeren Kontext von Akkukonzept und individueller Fahrweise betrachten.

Wir sind Fans von smarten Automatik-Modi wie z. B. dem Bosch eMTB-Modus, die fast in jeder Fahrsituation die richtige Unterstützung liefern – mittlerweile verfügt nahezu jeder Motor über einen solchen Modus. Leider gibt es auch negative Entwicklungen, was die Lautstärke einiger Motoren angeht. Damit ist nicht das Surren unter Last gemeint, sondern das Klappern beim Einfedern an der 25-km/h-Schwelle und im Downhill. Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit dem Shimano EP8 oder dem Bosch Performance Line CX ein leises E-MTB zu entwickeln.

Wir haben die 8 wichtigsten Antriebe für 2021 getestet, hier gehts zu unserem Motor-Vergleichstest.

Jeder Bosch- und Shimano-Motor im Test hat geklappert! Für E-MTB Ingenieure ist es dadurch unmöglich, mit diesen Motorensystemen leise E-MTBs zu entwickeln.

Akkukonzept

Welches E-Bike im Test hat die größte Reichweite? Das ist genau die falsche Frage! Viel wichtiger ist: Welches Akkukonzept passt zu mir? Klar, man kann es sich einfach machen und gierig mit den Wattstundenangaben des Akkus liebäugeln. Dabei muss die Größe eures Tanks aber immer in Relation zum tatsächlichen Verbrauch eures Bikes gesehen werden. Und viel entscheidender als die reine Zahl ist, ob das Akkukonzept tatsächlich zu euch und eurer Fahrweise passt. Je nach Einsatzbereich des Bikes sind nämlich unterschiedliche Konzepte sinnvoll. Weil das Thema so vielseitig und wichtig ist, gibt es dazu später noch einen ausführlichen Abschnitt.

Fahrwerk

E-Mountainbikes anhand der Federwegangaben zu kategorisieren, ergibt keinen Sinn – denn viel hilft nicht immer viel. Uns kommt es auf viel mehr an! Entscheidend für den Einsatzzweck ist das Gesamtkonzept des Bikes, sprich das Zusammenspiel aus Geometrie, Fahrwerk, Laufradgröße, Lastverteilung und Komponenten. Wichtig beim Fahrwerk ist, dass es zum Charakter des Bikes passt und dass es idealerweise in den unterschiedlichsten Fahrsituationen funktioniert.

Im Testfeld gibt es sehr gute Fahrwerke, die den Spagat zwischen Trailperformance, Komfort und (Uphill-)Effizienz schaffen. Andere Fahrwerke wiederum können nur eine Sache gut – oder keine. Wird der Federweg nicht sinnvoll genutzt, kann auch das Fahrwerk mit mehr Federweg im technischen Gelände unterlegen sein. Negativbeispiel im Test ist das CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox. Es ist seinem 140er-Pendant, dem Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon, in jedem Terrain unterlegen. Kontrolle, Gegenhalt und Endprogression kann man nach dem Kauf bei den meisten Dämpfern zwar feinjustieren, die Hinterbau-Kinematik und damit den Charakter bestimmt aber maßgeblich der Hersteller bei der Entwicklung des Rahmens. Daher sollte man das Haupteinsatzgebiet des Bikes schon beim Kauf kennen und sich die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle bewusst machen.

Nicht der Federweg, sondern die Einstellung macht’s. Wenn es um Performance geht, ist die Einstellung von Gabel und Dämpfer auf euer Gewicht und euren Fahrstil deutlich wichtiger als die Federwegangabe. An einigen Fahrwerken kann man über unzählige Knöpfchen alles Mögliche feintunen, während andere nur grundlegende Einstellmöglichkeiten bieten. Trauriger Fact: Die meisten Fahrwerke auf den Trails da draußen sind nicht optimal eingestellt, oftmals sind sie sogar weit davon entfernt. Dabei macht ein gelungenes Setup bei ein und demselben Bike bereits einen riesigen Unterschied. Mit den Einstellungen spielen, Erfahrungen sammeln und ausprobieren ist sinnvoll, aber seid gewarnt: Genauso gut könnt ihr auch vollkommen daneben liegen und euer teures E-Mountainbike in einen Sack Kartoffeln verwandeln. Egal ob vier oder nur ein Drehrädchen, egal ob Luft- oder Stahlfederdämpfer, alle Fahrwerkshersteller haben mittlerweile gute Online-Setup-Guides, die es leicht machen, die passende Grundeinstellung zu finden. Vorsicht bei Stahlfederdämpfern: Hier solltet ihr noch im Shop die passende Federhärte ermitteln, weil eine Abstimmung bzw. der Federaustausch aufwendiger ist als bei einem Luftfederdämpfer.

Teleskopsattelstütze

Anders als beim Fahrwerk gilt hier: Mehr ist besser! Im Idealfall richtet sich der Hub der Sattelstütze nach der Körpergröße des Fahrers und wird nicht durch die Sattelrohrlänge des Rahmens limitiert. Mindestens 150 mm Hub sollte jedes Bike ab Größe M ermöglichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Absenkung heißt nicht nur leichteres Auf- und Absteigen, sondern vor allem mehr Bewegungsfreiraum und Sicherheit auf dem Trail. In manchen Fällen kann man mit besonders kompakten Stützen noch etwas mehr Hub rausholen. Das ROTWILD verbaut als einziges Bike die im Rahmen integrierte EightPins-Dropperpost mit mehr als 200 mm Hub – besser geht’s nicht! Leider ist das Sitzrohr des ROTWILD mit 470 mm auf der langen Seite, wodurch der Hub nur bedingt nutzbar ist. Bei manchen unserer Tester waren es gerade mal 160 mm.

Mehr geht nicht!
Das Highlight der Sattelstützen im Vergleichstest ist die EightPins Dropperpost am ROTWILD mit mehr als 200 mm Hub.

Für eine reibungslose Funktion braucht es neben der Stütze selbst auch eine gute Remote, also einen passenden Betätigungshebel. Hier leisten sich einige Bikes im Test Schwächen. An manch edlem E-Mountainbike mit einem Preis von über 10.000 € ist eine billige und schlecht funktionierende Dropper-Remote verbaut, die es schwer macht, die Stütze zu bedienen, und die dem Preis in Sachen Haptik und Qualität nicht gerecht wird. Bei manchen sind es die hohen Bedienkräfte, bei anderen die Erreichbarkeit und bei wieder anderen ist das Plastik so weich, dass sich die ganze Remote beim Betätigen verbiegt. Das limitiert nicht nur die Uphill-Performance des Bikes, weil die Stütze nicht schnell genug auf die benötigte Höhe eingestellt werden kann, sondern raubt auch jede Menge Fahrspaß.

Reifen und Laufradgrößen

Wir werden oft gefragt, ob 27,5”, 29” oder gemischte Laufradgrößen (MX) am besten sind. Die kurze Antwort ist, dass es keine kurze Antwort gibt. Denn die Laufradgröße allein sagt wenig über das Fahrverhalten und die Qualität eines Bikes aus. Laufruhe, Agilität und ein direktes Handling werden von vielen Faktoren bestimmt, die Laufradgröße ist nur einer davon. Jedes Laufradkonzept hat Vor- und Nachteile, die im Gesamtkonzept des Bikes berücksichtigt werden müssen. Das Bike anhand der Laufradgröße auszuwählen macht genauso wenig Sinn, wie es alleine nach dem Federweg zu beurteilen. Also noch mal: Ob das Bike auf 29”, 27,5” oder auf einem 29”-Vorder- und 27,5”-Hinterrad (MX-Laufradkombination) rollt, ist nicht entscheidend.

Für die Reifen gibt es allgemeingültige Empfehlungen: Für das Vorderrad sind 2,6” breite Reifen mehr als genug, da sie für viel Grip und ein definiertes Handling sorgen. Am Hinterrad kann man im Uphill vom erhöhten Grip 2,8” breiter Reifen profitieren. Um ihre Stärken auszuspielen, benötigen sie aber einen geringen Luftdruck. Und um den problemlos nutzen zu können, braucht man eine starke Karkasse, die Pannenschutz und Fahrstabilität bietet. Die recht breiten 2,8”-Hinterreifen wird es in Zukunft immer seltener geben, denn wer nicht die krassesten Uphill-Passagen bewältigen will und ein Grip-Wunder für das Extreme sucht, der ist am Hinterrad mit 2,6” breiten Pneus besser aufgestellt. Generell gilt: Der Reifendruck ist extrem wichtig und hängt sehr stark von Fahrergewicht, Fahrstil, Untergrund und verwendeter Karkasse ab. Auf Touren und Flow-Trails reicht meist ein leichter Reifen, auf anspruchsvollen Strecken braucht man Reifen mit stärkerer Karkasse wie z. B. MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity. Mehr Infos und Know-how gibt’s in unserem großen Reifen-Vergleichstest.

Laufräder

Carbon oder Aluminium? Der Gewichtsvorteil von Carbon- gegenüber Aluminium-Felgen ist an einem E-Mountainbike marginal und auch das Thema Steifigkeit lässt sich vernachlässigen, weshalb wir hier keinen klaren Vorteil des teuren Materials erkennen können. Für den sportlichen Trail-Einsatz sind Carbon-Felgen ohne robuste und entsprechend schwerere Reifen sogar komplett fehl am Platz. Denn ein Defekt bedeutet bei ihnen einen Totalausfall, während Aluminium-Felgen oftmals mit einer Delle davonkommen und einen noch nach Hause oder durch den Bike-Urlaub bringen.

Carbonfelgen haben am E-MTB kaum einen Vorteil gegenüber Alu-Modellen.

Zulässiges Gesamtgewicht (zGG) und maximale Zuladung

Wenn man nach der maximalen Zuladung mancher Bikes geht, sind wir fast alle zu schwer! Denn wie auch ein Auto besitzt jedes Bike ein maximal zulässiges Gesamtgewicht, das der Hersteller freigibt und damit gewährleistet, dass das Bike und alle Komponenten den Belastungen standhalten. Nach Abzug des E-Bike-Gewichts vom zGG springen manchmal gerade noch 95 kg als maximale Zuladung für Fahrer und Equipment heraus. Mit einem zGG von 156 kg ist das GIANT Trance X E+ 1 Spitzenreiter in diesem Testfeld. Rund 131 kg bleiben bei ihm für Fahrer und Equipment übrig. Aber auch Cannondale, CENTURION, Mondraker, Moustache und Thömus haben mit 150 kg ein hohes zGG. Die mechanisch limitierenden Ausstattungsteile sind meist Sattelstütze, Laufräder und Federgabel. In der Praxis stoßen schwerere Fahrer bei der Kombination von Hinterbaukinematik und Dämpfer an die Grenzen. Denn um das Fahrwerk optimal auf die maximale Zuladung einzustellen, müsste der Maximaldruck des Dämpfers oftmals überschritten werden. Wenn man das zGG überschreitet, kann das Auswirkungen auf Gewährleistung und Garantieansprüche haben. Die Thematik rückt aktuell immer mehr in den Fokus einiger Hersteller, dennoch gilt weiterhin: In Sachen zulässiges Gesamtgewicht muss sich noch einiges tun und weiterhin mehr Klarheit geschaffen werden.

Die maximale Zuladung von E-Bikes wird für viele Hersteller immer wichtiger.
Allerdings gibt es auch noch schwarze Schafe, bei denen man mit 95 kg einfach zu schwer ist zum Biken!

Service

Beim E-Bike-Kauf sollte man nicht nur Ausstattung, Image, Performance und Preis in Betracht ziehen, sondern auch das Thema Service. E-Mountainbikes benötigen ähnlich wie ein Auto einen regelmäßigen Service – mit einer jährlichen Inspektion ist es nicht getan. Deshalb sollte man beim Kauf die Wartungskosten für Service und Verschleißteile gleich mit einberechnen.

Rahmengröße und Geometrie

Im MTB-Performance-Bereich etabliert sich allmählich, dass man ein Bike anhand der Länge anstatt der Rahmenhöhe auswählt. Niedrige Sitzrohre ermöglichen es, freier zwischen mehreren Größen zu wählen – vorausgesetzt, es passt eine entsprechend lange Teleskopsattelstütze in das Bike. Erste Umsetzungen des Konzepts im E-MTB-Bereich gibt es auch schon – z. B. beim neuen Specialized Levo. Aber auch Santa Cruz, SIMPLON, STEVENS und Mondraker folgen dem Trend und ermöglichen dadurch eine freiere Wahl der Rahmengröße. Dadurch kommt es nicht ausschließlich auf die Körpergröße an, sondern auch auf die Eigenschaften, die man sich von einem Bike erhofft. Mehr Laufruhe oder mehr Agilität? Lieber eine aufrechte oder eine gestreckte Sitzposition? Viele andere Hersteller ignorieren den Trend (noch) und kommen teilweise mit extrem langen Sitzrohren an. Das ist nicht nur oldschool, sondern schränkt den Hub der Sattelstütze und damit die Bewegungsfreiheit stark ein. Negativbeispiele sind das Canyon Spectral:ON und das Thömus Lightrider E2 Pro mit einer Sattelrohrlänge von 480 mm in Größe L.

Bremse

Standfeste und gut dosierbare Vierkolbenbremsen waren zum Glück – mit einer Ausnahme – der Standard in unserem Vergleichstest. Gerade bei günstigeren Ausstattungsvarianten ist das aber nicht immer der Fall. Von hochwertigen und standfesten Bremsen profitieren nicht nur ambitionierte Fahrer, sondern vor allem Einsteiger – Safety first! Zudem sollten es mindestens 200-mm-Bremsscheiben sein. Wer eine der MAGURA-Bremsen im Test fährt, sollte sich gleich ein Entlüftungskit zum Bike anschaffen und seine Service-Skills auffrischen. Während unseres Tests mussten nämlich alle MAGURA-Bremsen mindestens einmal entlüftet werden. Ein wandernder Druckpunkt und minimierte Bremspower sind nicht nur lästig, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Hier sind SRAM und Shimano ihrem deutschen Konkurrenten um einiges voraus.

Display

Von minimalistischer Lösung ohne Display bis hin zum umfangreichen Bordcomputer gibt es mittlerweile alles. Ihr habt also die Qual der Wahl. Wichtig sind eine sturzgeschützte Position von Display und Remote sowie eine intuitive und ergonomische Bedienung. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf bei Bosch. Während unseres Tests sind vier Bosch Kiox-Halter gebrochen. Hauptgrund: die exponierte Position und minder stabile Halterung. Die Probleme sind bekannt und einige Hersteller haben schon ihre eigene Kiox-Halterung entwickelt; manche davon sind ein Fortschritt, andere nicht. Shimano und Specialized bieten clevere und vielfältigere Optionen an. Wer auf Minimallösungen steht oder am liebsten ganz auf Displays verzichten möchte, wird bei ihnen fündig. Mit der neuen TCU 2, auch MasterMind genannt, kommt beim Levo erstmals ein ins Oberrohr integriertes Display zum Einsatz – die nächste Evolutionsstufe des Ökosystems von Specialized. Wer hingegen einen Bordcomputer wie beim Auto möchte, greift zum Bosch Nyon. Das Nyon-Display ist mit reichweitenbasierter (Offline-)Navigation, großem Touchdisplay und Diebstahlschutz vor allem für Tourenfahrer interessant und für alle, die auf Daten stehen. Wer nur gelegentlich ein Navi am E-MTB braucht, der kann auch sein Garmin-, SIGMA- oder Wahoo-GPS-Gerät mit dem Bike verbinden. Alle Infos zum besten Navigationsgerät am E-Mountainbike findet ihr im Navi-Vergleichstest auf unserer Website.

Das Bosch Nyon ist der Bordcomputer unter den E-Bike-Displays.
Das Display am Specialized S-Works Turbo Levo ist im Oberrohr integriert und sturzsicher.
Ein… Display kann eine Tour schneller beenden als einem lieb ist.

Alltagsausstattung

Mehr und mehr Hersteller berücksichtigen die Kundenwünsche nach Alltagsausstattung an sportlichen E-MTBs. Andere widersetzen sich dem Trend. Dabei ist die Frage der Sinnhaftigkeit eigentlich ganz einfach: Viele Kunden, gerade Neueinsteiger, nutzen ihr E-Mountainbike nicht nur für die Sonntagstour und die Feierabendrunde, sondern auch zum (Ganzjahres-)Pendeln. Ständeraufnahme und Anhänger-Freigabe haben geringen Einfluss auf die Performance und bieten nur Vorteile für diejenigen, die es brauchen. Warum also nicht solche Features für die Kunden bereitstellen? Gleiches gilt für perfekt passende Schutzbleche, die speziell für diese Modelle designt und freigegeben sind und bei denen man als Kunde sicher sein kann, dass sie weder am Lack scheuern noch beim Einfedern des Fahrwerks anschlagen. Denn dadurch verhindert man als Hersteller auch, dass sogenannte Frankenstein-Bikes durch die Gegend fahren – also Bikes mit zusammengestückelten und teilweise selbst gebauten Alltagslösungen, die nicht nur unschön aussehen und schlecht für das Markenimage sind, sondern auch nicht richtig funktionieren und dem Kunden eines solch teuren Bikes ein minder tolles Erlebnis bieten. Auch eine Lichtanlage, wie sie bereits an manchen Bikes im Testfeld zum Einsatz kommt, erhöht die Ganzjahres-Usability. Wer noch kein Licht hat, aber eines möchte, sollte sich am besten vor dem Kauf informieren. Viele Hersteller haben die Kabel für eine einfache Montage bereits verlegt. Dann ist Nachrüsten ein Kinderspiel, wie z. B. beim Haibike.

Licht am E-MTB? Klar!
Für den Sunset-Ride oder im Alltag ein echtes Plus.

Smartphone-Apps und Motor-Individualisierung

Smartphone-Apps haben mittlerweile alle Motoren-Hersteller. Die Spanne reicht von Alibi-Apps mit geringem Funktionsumfang wie Routen-Tracking und Analyse mit Upload-Funktion auf Strava und Komoot bis hin zu umfangreichen Apps, mit denen der Motor individuell eingestellt werden kann. Bei Bikes mit Shimano- oder Specialized-Motoren können die Fahrstufen des Motors via App an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Beim neuen Shimano EP8-Motor könnt ihr sogar zwei unterschiedliche Profile abspeichern. Bosch hingegen gibt Kunden nicht die Möglichkeit, die Unterstützungsmodi individuell anzupassen.

Nicht nur für Motoren, sondern auch für die Fahrwerkseinstellung gibt es mittlerweile Apps. So gelingt das grundlegende Setup wirklich jedem.
Bei Shimano …
…und Specialized können die Unterstützungsmodi per App auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden.

Geräuschkulisse

Kette, Kabel, Akku – bei komplexen E-Mountainbikes kann vieles klappern, knarzen oder andere nervige Geräusche von sich geben, wenn das Bike Schlägen und Vibrationen vom Trail ausgesetzt ist. Auf kurzen Probefahrten beim Händler können bereits kleine Treppen oder simple Bordsteinkanten Akustikprobleme aufzeigen. Darüber hinaus erzeugt der Motor selber unter Last eine permanente Geräuschkulisse, die je nach Gangwahl, Trittfrequenz und sogar von System zu System unterschiedlich ist. Die wichtigsten Flops des Vergleichstests: Alle Bosch- und Shimano-Motoren klappern beim Einfedern des Hinterbaus. Bei den mechanischen und elektronischen Motorengeräuschen spielt vor allem der Resonanzkörper des Rahmens eine große Rolle: In dem einen E-Mountainbike verstärkt der Rahmen die Geräusche und das Motorensystem ist deshalb unüberhörbar; in einem anderen Bike agiert das gleiche Motorsystem dank guter akustischer Dämpfung leise.

Ergonomie

Die Ergonomie von Sattel, Griffen und Cockpit ist so individuell wie ihr selbst. Hier geht Probieren über Studieren. Generelle Empfehlungen sind deshalb so gut wie nicht möglich. Für die individuelle Beratung gibt es Spezialisten am Markt, wie z. B. SQlab und Selle Italia, die euch behilflich sind. Auch ein Bike-Fitting kann der Schlüssel zum Erfolg sein.

Rotwild zeigt mit dem Shimano I-Spec-System wie hervorragende Ergonomie mit richtig cleanem Look kombiniert werden kann. Dass alle dünnen EP8-Kabel nahezu unsichtbar durch den Vorbau im Rahmen verschwinden setzt dem Ganzen die Krone auf.

Cockpit-Ergonomie, Erreichbarkeit von Hebeln, die richtigen Druckpunkte und Auslösekräfte sind super wichtig. Bestes Negativbeispiel: MAGURA Shiftmix-Schellen. Die Einstellbarkeit ist, besonders in Kombination mit SRAM AXS-Schalthebeln, eine Katastrophe. Selbst die größten Tester mit den größten Händen hatten zu kurze Finger, um ohne Umgreifen schalten zu können. Was bringt die beste Schaltung, wenn man nicht an den Trigger dafür kommt? Unser Tipp: Die rechte MAGURA-Shiftmix-Klemmschelle auf die linke Seite montieren und andersherum.

Teil 5: Akkukonzepte und Reichweite der E-Mountainbikes im Vergleichstest – Mehr ≄ besser!

Wie viel Akkukapazität braucht es tatsächlich? Eine schwierige Frage ohne pauschale Antwort – denn Reichweite wird von viele Faktoren beeinflusst. Trotzdem können wir mit eurer Hilfe einige klare Aussagen treffen. Warum Akkus nicht noch größer werden sollten und warum viele E-Biker gar nicht mehr Reichweite brauchen, lest ihr hier.

Wir suchen in diesem Vergleichstest den besten Allrounder, der auf Touren und auf dem Trail die beste Performance bietet. Das Akkukonzept spielt dabei eine wichtige Rolle und auch eine gewisse Akkukapazität kann von Vorteil sein, aber viel ist nicht automatisch besser. Denn mehr Akkukapazität bedeutet mehr Gewicht und durch die größeren Baumaße des Akkus häufig auch eine schlechtere Positionierung für die Gewichtsverteilung. Und die Gewichtsverteilung ist entscheidend, schließlich bestimmt sie maßgeblich das Handling eines Bikes.

Wie beim Gesamtkonzept des Bikes ist es auch beim Akkukonzept: Essenziell ist, dass es zu euch und euren individuellen Anforderungen passt. Fahrergewicht, Reifenwahl, Reifendruck, Außentemperatur, Unterstützungsstufe, Streckenprofil und viele weitere Faktoren beeinflussen die reale Reichweite – absolute Angaben sind deshalb nicht nur falsch, sondern vor allem irreführend. Viel wichtiger ist, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wie ihr mit dem E-MTB fahrt bzw. fahren wollt. Immerhin könnt ihr nur so herausfinden, welches Akkukonzept zu euch passt. Fahrt ihr hauptsächlich in den stromsparenden Modi oder lieber mit voller Power? Wie lang sind eure Touren und wie viele Höhenmeter fahrt ihr dabei? Wie sieht es mit eurem Gewicht aus? Zu Menschen jenseits der 90 kg passt ein anderes Akkukonzept als zu 60-kg-Fliegengewichten.

Eigentlich ist es ganz einfach. Wer den Akku nicht leer fährt, schleppt nur unnötiges Gewicht mit. Die Folge? Handling und Fahrspaß leiden. Deshalb gilt: so wenig Akkukapazität wie möglich und so viel wie nötig.

Bei modernen Allround-E-MTBs sind die aktuell verbauten 625–725 Wh der Sweetspot für die meisten und bieten einen guten Kompromiss aus Gewicht, Reichweite und Gewichtsverteilung. Das ist nicht nur unsere Meinung, sondern auch eure. Die Ergebnisse unserer Vorjahres-Leserumfrage 2019 haben gezeigt, dass einer der Hauptgründe für die Frage nach mehr Akkukapazität die Angst war, ohne Saft liegen zu bleiben. Und das, obwohl es den meisten noch nie passiert ist! Letztes Jahr noch haben viele von euch den Wunsch nach mehr Akkukapazität geäußert. Angestrebt wurden 600–700 Wh. Jetzt, ein Jahr später, gelten 625–725 Wh bei Allround-E-MTBs als Standard. Die logische Konsequenz, die man annehmen könnte: Die Gier nach mehr Wattstunden ist Vergangenheit und auch der Wattstundenschwanzvergleich hat allmählich ein Ende. Tja, falsch gedacht! Denn die Realität sieht leider anders aus: E-Mountainbikes mit internen Akkus bis zu 900 Wh sind zwar nicht Teil des Testfelds, es gibt sie aber schon. Im Bereich von sportiven E-Mountainbikes sehen wir allerdings den Sinn von größeren Akkus nicht. Für die meisten von uns sind 600–700 Wh völlig ausreichend. Und wie bereits erwähnt, macht mehr Akkukapazität das Bike in der Regel nicht besser, sondern schlechter. Auch zukünftige Technologien sollten dafür genutzt werden, wieder kleinere und leichtere Akkus zu bauen, die es Bike-Ingenieuren ermöglichen, leichtere E-Mountainbikes zu entwickeln. Noch größere Akkus braucht es nicht.

Die richtige Frage lautet: Welches Akkukonzept passt zu mir? Und nicht: Welches E-MTB hat die größte Reichweite?

Im Testfeld gibt es auch Bikes, die gegen den Strom schwimmen und bewusst kleinere Akkus verbauen. Allen voran das Specialized S-Works Turbo Levo SL und das ROTWILD R.X375 ULTRA. Sie heben E-Mountainbiken auf das nächste Level, machen es intuitiver und spaßiger. Das Handling der Bikes ist phänomenal und für viele ambitionierte (E-)Mountainbiker gibt es damit eigentlich keinen Grund mehr, ein analoges Mountainbike zu fahren. Aber auch wer meist sowieso nur im stromsparenden Eco-Modus fährt, könnte Light-E-MTBs interessant finden. Schließlich hängt die Reichweite bei den meisten E-MTB-Light-Konzepten mehr von der körperlichen Fitness und nicht so stark von der Akkukapazität ab. Zudem gibt es modulare Akkukonzepte mit einem externen Range-Extender, der die Reichweite erhöht – so auch am Levo SL. Die Motorpower ist dabei von Konzept zu Konzept unterschiedlich und reicht von 35 Nm wie im Specialized Levo SL bis zu 85 Nm im ROTWILD R.X375. Ein weiteres spannendes Konzept besitzt das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es kommt mit Bosch Performance Line CX-Motor und einem externen Bosch-Akku mit 500 Wh, der fast horizontal über dem Tretlager verbaut ist. Der niedrig gehaltene und zentrale Massenschwerpunkt ist einer der Hauptgründe für das herausragenden Handling des Lapierre. Kein anderes Bike im Test bietet so viel Agilität und Pop bei gleichzeitig extremer Laufruhe und Sicherheit.

Modulare Akku-Konzepte…
…ergeben an einem Light-E-MTB wie dem Specialized Levo SL absolut Sinn. Sie sorgen für eine erhöhte Reichweite, wenn man sie braucht, und für ein niedriges Gewicht auf den kürzeren Runden ohne Zusatzakku. Top!

Wer hingegen nach reichlich Akkukapazität Ausschau hält, sollte sich Bikes mit DualBattery-System genauer anschauen. Sie umfassen einen integrierten Standard-Akku mit 500–630 Wh Kapazität in Kombination mit einem optionalen externen Zusatzakku (ca. 250–600 Wh), der sich am Unterrohr des Bikes anbringen lässt. So schleppt man das zusätzliche Gewicht nur dann mit, wenn es wirklich benötigt wird. DualBattery-Systeme sind ideal für schwere Fahrer und alle, die häufig sehr lange Touren unternehmen. Auch für Touren ohne Lade-Infrastruktur oder den Alpencross sind sie gut geeignet. Zum Einsatz kommt dieses System z. B. bei SIMPLON und GIANT. Weitere Infos gibt es in unserem separaten Artikel über die wichtigsten Akkukonzepte.

Teil 6: Was ist das beste E-Mountainbike 2021? Die Verlierer und Gewinner sowie weitere Bike-Empfehlungen

Die Bikes in unserem großen Vergleichstest sind die spannendsten und vielversprechendsten auf dem E-Mountainbike-Markt. Doch manche haben im Test enttäuscht, während andere sich wacker geschlagen haben und wieder andere die Benchmark in Sachen Performance sind. Hier kommen Gewinner, Verlierer und Bikes für spezielle Einsatzzwecke.

Welches Bike gewinnt unseren großen Vergleichstest und darf sich mit dem Titel „Das beste E-MTB 2021“ rühmen? Welches Bike nimmt es mit jedem Trail auf und kann die Ansprüche von Einsteigern, Fortgeschrittenen und Profis gleichermaßen befriedigen? Die Antwort ist klar! Kein Bike schafft es so gut, nahezu unvereinbare Gegensätze in sich zu vereinen wie das MERIDA eONE-SIXTY 10K 2021.

Es ist sicher, schnell, gutmütig, laufruhig, verspielt und präzise zugleich und vermittelt in jedem Terrain und für jede Könnerstufe maximalen Fahrspaß. MERIDA hat mit dem eONE-SIXTY 10K 2021 ein Bike erschaffen, das die neue Benchmark in Sachen Trail-Performance ist – für alle, vom Einsteiger bis zum Profi. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es nicht nur einen anderen Motor und größeren Akku, sondern auch einige Detailverbesserungen spendiert bekommen, die es zum perfekten Allrounder auf jedem Trail machen. Zudem glänzt es mit einer sehr gelungenen Integration des Motorsystems in den durchdachten Carbonrahmen und einer tadellosen Ausstattung. Das MERIDA eONE-SIXTY 10K ist der verdiente Testsieger unseres großen Vergleichstests mit den 25 vielversprechendsten E-MTBs und damit das beste E-Mountainbike 2021. Glückwunsch!

Es war ein knappes Rennen um unseren begehrten Kauftipp! Die Kandidaten: Moustache Samedi 29 Trail 8, SCOTT Ransom eRIDE 910 und Whyte E-150 RS 29ER V1. Alle drei Bikes gehören in Sachen Handling und Performance nicht nur zu den besten Bikes im Testfeld, sondern können auch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Geht es um Traktion und Komfort, hat das Moustache die Nase vorne. Es ist ein super Gesamtpaket für preisbewusste Einsteiger und Alpinisten sowie Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen. Dennoch hat es nicht ganz zum Kauftipp gereicht. Warum? Weil das Moustache Samedi auf Flowtrails und bei Highspeed Schwächen offenbart. Ähnlich ist es beim Whyte: Es punktet mit einem brillanten Schwerpunkt und einer super Trail-Performance vor allem bei sportlichen Trail-Bikern, ist mit seinem fordernden Handling jedoch nicht für jeden Fahrertyp geeignet. Zudem fehlt es dem Rahmen an Liebe zum Detail und die Verarbeitungsqualität ist nicht auf dem Niveau der Konkurrenten.

Egal ob auf Flowtrails, technischen Singletrails, im Bikepark oder auf der Tour – das SCOTT Ransom eRIDE 910 ist ein wahrer Allrounder, der in jeder Disziplin überzeugt. Es ist mit seinem intuitiven Handling für Einsteiger interessant und liefert gleichzeitig erfahrenen Piloten enorme Reserven. Es vermittelt Fahrspaß, verleiht gleichzeitig immenses Selbstvertrauen und steht in direkter Konkurrenz zu den besten und teuersten Bikes im Testfeld. Mit 6.999 € ist es aber deutlich günstiger als die meisten anderen Bikes im Test. Damit erhält es absolut verdient unseren Kauftipp!

Weitere E-Mountainbike-Empfehlungen

Viele der 25 Bikes im Testfeld konnten mit einem stimmigen Gesamtkonzept und exzellenten Fahreigenschaften für einen bestimmten Einsatzzweck überzeugen – allerdings nicht als Alleskönner. In ihrem Spezialgebiet gehören sie zu den besten Bikes am Markt und sind hier teilweise sogar besser als der Testsieger oder Kauftipp. Doch es gibt auch Bikes im Test, die nirgends richtig überzeugen konnten, im direkten Vergleich klar hinter der Konkurrenz zurückfallen und – so leid es uns tut – für kaum jemanden oder niemanden zu empfehlen sind. Und das, obwohl sie gleichfalls zigtausend Euro kosten! Es gibt klare Gewinner, aber eben auch klare Verlierer in unserem Vergleichstest. Im Folgenden haben wir für Trail-Allrounder, Flow- und Spaßhungrige, Highspeed-Junkies, Tourenfahrer und schwere Fahrer spannende Alternativen und Empfehlungen zusammengestellt. Um Enttäuschungen nach dem Kauf zu vermeiden, gibt es auch eine Übersicht über die Verlierer, die nicht überzeugen konnten und die wir euch nicht empfehlen.

Weitere empfehlenswerte Allrounder für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis

Wer auf der Suche nach einem Trail-Allrounder ist, sollte sich neben dem Testsieger MERIDA auch das SIMPLON Rapcon Pmax, das Trek Rail 9.9 X01 und das Mondraker Crafty Carbon XR genauer anschauen. Einsteiger finden mit dem SIMPLON und Mondraker gutmütige und vielseitige Bikes, die reichlich Fahrspaß vermitteln. Im Vergleich zum Testsieger MERIDA muss man bei beiden zwar kleine Abstriche in Sachen Ausstattung und Verarbeitung hinnehmen, dafür können beide mit ihrer Vielseitigkeit sowie ihrer hervorragenden Up- und Downhill-Performance die meisten anderen Bikes im Test hinter sich lassen. Geübte Piloten mit einem aktiven Fahrstil finden mit dem Trek eine spannende Alternative, die auf jedem Trail überzeugt und mit einem super Kompromiss aus verspieltem Handling und Laufruhe bei Highspeed überzeugt. Die Verarbeitung ist hervorragend, bei der Ausstattung herrscht vor allem bei den Reifen Nachholbedarf.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Flowtrails und Fahrspaß

Ihr steht auf leichtfüßige E-Mountainbikes mit einem super Handling, die euch ein Grinsen ins Gesicht zaubern? Dann kommt ihr an den beiden Light-E-MTBs im Test nicht vorbei. Sie überzeugen nicht nur mit ihrem innovativen und durchdachten Gesamtkonzept, sondern sind auch die aktuelle Speerspitze in Sachen Agilität. Mit ihnen wird jeder Flowtrail zum Spielplatz! Das Specialized S-Works Turbo Levo SL empfehlen wir für Einsteiger und Profis, die ein gutmütiges und intuitives Handling suchen, genauso wie für sportlicher Biker, die gerne mit dem Gelände spielen. Es kann zudem mit ordentlich Reichweite und Langstreckenkomfort punkten und eignet sich daher auch als Touren-Bike – vorausgesetzt die Kondition stimmt, denn es hat mit großem Abstand die geringste Motorpower im gesamten Testfeld. Das ROTWILD R.X375 ULTRA erfordert hingegen eine gute Fahrtechnik und ist in den Händen eines geübten Piloten besser aufgehoben. Ihm gelingt es, Agilität und Leichtigkeit mit reichlich Motorpower und dadurch auch Uphill-Spaß zu kombinieren. Es schreckt auch nicht vor Highspeed-Ballern zurück, solange ihr den richtigen Reifen dafür aufgezogen habt. Ihr wollt den hohen Preis der beiden Light-E-MTBs im Test nicht zahlen, aber auch nicht auf ein super Handling verzichten? Dann schaut euch das Whyte E-150 RS 29ER V1 für 6.999 € an! Es ist zwar schwerer, aber sehr spaßig und wendig, weil sein Schwerpunkt trotz großem Akku und kraftvollem Motor so ausgeklügelt ist.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für Highspeed-Junkies und Bikepark-Fans

Ihr seid am liebsten auf Highspeed-Strecken unterwegs und seht den Uphill nur als Mittel zum Zweck an? Dann sind diese Empfehlungen genau das Richtige für euch. Das heißt aber nicht, dass die vorgeschlagenen Bikes nicht gut klettern. Manche sind sogar richtige Asse bergauf! Das schnellste und krasseste Bike bei Highspeed-Geballer ist das Lapierre Overvolt GLP 2 Team. Es geht mit seinem Konzept rund um einen kleinen, externen 500-Wh-Akku eigene Wege und diese Strategie geht voll auf. Es vereint Laufruhe und Agilität wie keiner seiner direkten Konkurrenten und hat ein außergewöhnliches Handling, das fordernd, aber auch belohnend und daher nur für erfahrene Biker zu empfehlen ist!

Der letztjährige Testsieger, das Specialized S-Works Turbo Levo, wurde für 2021 komplett neu überarbeitet. Wir hatten die exklusive Ehre, das Bike bereits vorab für unseren Vergleichstest zu erhalten und ausgiebig zu testen. Und das war auch wichtig, denn das Turbo Levo ist deutlich komplexer geworden und hat bei der Grunderneuerung Allround-Qualitäten und Langstreckenkomfort eingebüßt, dafür aber einen Performance-Sprung auf dem Trail hingelegt! So kann es zwar seinen Titel als bester Allrounder nicht verteidigen, in technischem Gelände macht ihm bergauf wie bergab aber niemand etwas vor. Seine Paradedisziplinen: schnelle ruppige Trails und gebaute Bikepark-Strecken. Mit der nächsten Evolutionsstufe der Turbo Connect Unit – dem Mastermind – inklusive hochauflösendem Display im Oberrohr, überarbeiteter Motor-Software und neuen Individualisierungsmöglichkeiten hebt das Team von Specialized sein Ökosystem um den überarbeiteten Specialized 2.2-Motor auf die nächste Stufe und ist der Konkurrenz in Sachen Usability und Features wieder einen Schritt voraus, und zwar einen großen! Auch die Liebe zum Detail ist, typisch Specialized, auf höchstem Niveau. Wer auf die einzigartigen Features verzichten kann und nicht so viel Wert auf eine gute Uphill-Performance im technischen Gelände legt, sondern möglichst schnell auf dem Forstweg zum nächsten Traileinstieg shutteln möchte, sollte sich auch das Santa Cruz Bullit X01 RSV Air und das FLYER Uproc6 9.50 ansehen. Sie sind – wie auch das Levo – dem Lapierre dicht auf den Fersen, wenn es um die Downhill-Performance im Bikepark geht.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen für schwere Fahrer

Das höchste zulässige Gesamtgewicht (zGG) und auch die höchste maximale Zuladung im Test hat das GIANT Trance X E+ 1. Doch was die Performance auf dem Trail angeht, kann das Bike nicht mit den besten Allroundern mithalten, die ebenfalls eine hohe maximale Zuladung haben. Wer nach einem Bike mit einer hohen maximalen Zuladung um die 125 kg und guten Allroundeigenschaften sucht, sollte sich das Thömus Lightrider E2 Pro und das Cannondale Moterra Neo Carbon 1 genauer anschauen. Wer hingegen lieber in verblocktem Terrain unterwegs ist und es auch gerne mal richtig krachen lässt, findet mit dem Mondraker Crafty Carbon XR das passende Bike.

Unsere E-Mountainbike-Empfehlungen von Sonntagstour bis Alpencross

Das SIMPLON Rapcon Pmax ist nicht nur ein super Allrounder mit einem hervorragenden Handling, sondern auch eines der besten Touren-Bikes im Testfeld. Dank des verbauten FOX E-Live Valve-Systems gibt es keinen Kompromiss aus Effizienz und Komfort mehr – das SIMPLON schafft dank des innovativen Fahrwerks beides zugleich. Das optional erhältliche DualBattery-System mit zusätzlichen 500 Wh Akkukapazität macht es außerdem zum Alpencross-König.

Hätte das SIMPLON nicht das FOX E-Live Valve-System, wäre ihm das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon überlegen mit seiner entspannten Sitzposition, dem fein ansprechenden Fahrwerk und dem großen Bosch Nyon-Display mit umfangreichen Navigationsfunktionen auf Schotter- Wald- und Wiesenwegen. Für Tourenfahrer, die unbekannte Routen erkunden möchten und es auf dem Trail entspannter angehen lassen, ist das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon perfekt!

Egal ob auf der Forststraße, spaßigen Pfaden oder im technischen Gelände, bergauf ist das Moustache Samedi 29 Trail 8 ungeschlagen. Und auch sein Komfortlevel ist auf Spitzenniveau! Es kann zwar nicht mit einem ausgeklügelten System wie dem FOX E-Live Valve am SIMPLON oder einem Navi wie am CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon punkten, dafür aber mit einem intuitiven Handling und fairen Preis. Einsteiger, Alpinisten und Tourenfahrer, die sich auch mal ins Gelände wagen und nicht mehr als 6.400 € ausgeben wollen, finden mit dem Moustache ihr Bike.

Die Verlierer des Tests

Motorintegration, Rahmendetails und Look des CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT 625 27.5 Kiox sind super gelungen, in Sachen Fahrperformance muss es sich der gesamten Konkurrenz bergauf wie bergab geschlagen geben – auch seinem kleineren Bruder mit weniger Federweg. Der auf Komfort und Traktion ausgelegte Hinterbau lässt es am Boden kleben und jegliche Fahrerimpulse verpuffen. Dadurch leidet nicht nur die Performance, sondern auch der Fahrspaß.

Das Ducati TK-01RR hinterlässt bei der Test-Crew gemischte Gefühle. Zum einen sammelt es Punkte mit seinem extravaganten Moto-Style-Look und reichlich Komfort auf Touren. Doch sobald es auf den Trail geht, kann das Ducati nicht mit der Konkurrenz im Testfeld mithalten. Die Hauptgründe sind sein vergleichsweise träges Handling, das hohe Gewicht, die Hinterbau-Performance sowie Schwächen in der Ausstattung.

Mit 726 Wh großem Akku und gleichzeitig ausgewogener Lastverteilung, gutmütigem Handling und komfortabler Sitzposition spricht das STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF besonders Tourenfahrer an, die ausschließlich auf Forst- und Waldwegen unterwegs sind. Allerdings ist die Verarbeitungsqualität unterdurchschnittlich: Das Akku-Cover löst sich gerne mal ab und der Hinterreifen reibt in Kurven am Rahmen. Und auch in seiner Paradedisziplin Touren kann es aufgrund seiner unterdimensionierten und schwachen Hinterradbremse und der geringeren Effizienz nicht mit den besten Touren-Bikes im Test mithalten. Geht es auf den Trail, fällt das E-Inception AM 9.7 GTF ans Ende des Testfelds zurück. Vor allem die Abstimmung des Hinterbaus und die Hinterradbremse setzen der Trail-Performance und dem Fahrspaß deutlich früher ein Ende als bei der Konkurrenz.


Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:
Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox (Zum Test) | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)

Der Beitrag Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 E-MTB-Modelle im Mega-Vergleichstest erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Trek Rail 9.9 X01 im Test – Der Meister aller Klassen? https://ebike-mtb.com/trek-rail-9-9-x01-2021-test/ Tue, 27 Apr 2021 07:00:13 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=83172 83172 Das Trek Rail 9.9 X01 mit Bosch-Motor und 625-Wh-Akku ist ein alter Bekannter in unserem Vergleichstest – und sieht schon auf den ersten Blick aus wie ein echtes Trek. Dieses Jahr hat es vor allem Updates beim Fahrwerk erhalten, ist aber trotz dicker Gabel noch immer leicht. Reicht es dieses Mal für den Testsieg?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test

Trek Rail 9.9 X01 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 160/150 mm (v/h)
22,6 kg in Größe L | 10.499 € | Hersteller-Website

Bereits letztes Jahr konnte uns das schicke Trek Rail mit hochwertigem Carbonrahmen von seiner gekonnten Integration des Bosch-Motors überzeugen. An ihr hat sich zwar nichts geändert, muss es aber auch gar nicht. Denn im direkten Vergleich mit den anderen Bosch-Bikes in diesem Test ist sie nach wie vor hervorragend. Der interne 625-Wh-Akku lässt sich in Sekundenschnelle seitlich aus dem Unterrohr entnehmen. Hinzu kommt das Kiox-Display, das als einziges im Testfeld nicht am Lenker oder Vorbau, sondern auf dem Oberrohr befestigt wird. Dort ist es bei Stürzen und beim Transport gut geschützt. Einzig die Kabelführung zum Display könnte besser gelöst sein. Auch bei Ladeport und Geschwindigkeitssensor greift Trek nicht auf die unzureichenden Standardteile von Bosch zurück, sondern hat eigene Lösungen entwickelt. Abgerundet wird der typische Trek-Look des 22,6 kg leichten Bikes von einer atemberaubenden Lackierung, die im Sonnenlicht eine unglaubliche Tiefe aufweist.

Mit den Reifen tut sich Trek keinen Gefallen – Die Ausstattung des Rail 9.9

Beim Fahrwerk setzt das 10.499 € teure Trek Rail 9.9 auf die RockShox ZEB-Federgabel mit 160 mm und den speziellen Super Deluxe Ultimate-Dämpfer mit der einzigartigen Thru Shaft-Technologie: Dadurch kommt der Dämpfer mit weniger Dichtungen aus, das soll für weniger Reibung und somit für ein besseres Ansprechverhalten sorgen. Gestoppt wird das Trek von der besten Bremse im gesamten Testfeld: einer SRAM CODE RSC mit 220-mm-Scheiben vorne und 200ern hinten. Carbon-Cockpit, Dropperpost und Carbon-Laufräder stammen von der Hausmarke Bontrager und sind, mit Ausnahme der Dropperremote, hochwertig, leicht und funktional. Auch die 2,6” breiten SE5-Reifen stammen von Bontrager, allerdings bieten sie weder Traktion noch Pannenschutz und sollten noch im Laden getauscht werden. Ein cooles Gimmick sind die Quarq TyreWiz-Sensoren, die den Luftdruck kontrollieren. Was das bringen soll? Zu wenig Luftdruck im Reifen kann zu Durchschlägen auf die empfindlichen Carbonfelgen führen – und genau das sollen die Quarq-Sensoren verhindern.

Bluetooth-Wellen machen das Gummi nicht weicher
Die flach profilierten und pannenanfälligen Bontrager SE5-Reifen limitieren das Trek ungemein. Mit dem TyreWiz-Druckprüfer ist man – zum Schutz der Felge – immerhin stets mit dem richtigen Druck unterwegs. Das hilft aber auch nur noch bedingt.
Selfmade
Trek setzt sich über Bosch hinweg und verbaut einen eigens entwickelten, deutlich kleineren Geschwindigkeitssensor mit Magnet an der Bremsscheibe ins Ausfallende. Obendrein liefert das Rail eine Ständeraufnahme. Gefällt uns!
Wow!
Der Thru Shaft-Dämpfer und der Hinterbau sind perfekt aufeinander abgestimmt: Das Rail spricht extrem fein an, hält ordentlich dagegen und liefert fette Reserven.
Atemberaubend
Der weinrote Metallic-Lack ist unglaublich schön und kommt erst im Sonnenlicht so richtig zur Geltung. So atemberaubend wie der Look ist allerdings auch die Angst um den Lack im Traileinsatz. Schon nach einem Tag im Dauerregen hatte das Rail 9.9 erste Kratzer. Wir empfehlen Schutzfolie!

Trek Rail 9.9 X01

10.499 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox ZEB Ultimate 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate RT3 150 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite 170 mm
Bremsen SRAM CODE RSC 220/200 mm
Schaltung SRAM X01 Eagle 1x12
Vorbau Bontrager Line Pro 45 mm
Lenker Bontrager Line Pro 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Elite 30 29"
Reifen Bontrager SE5 Team Issue 2,6"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 22,6 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 113 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

TyreWiz


Seitenlader
Der 625-Wh-Akku wird bequem zur Seite entnommen. Das geht dank ausgeklügeltem Mechanismus und Tragegriff ausgesprochen einfach.
Crashsicher
Im Laufe des Tests haben viele Kiox-Displays oder -Halter, die am Lenker oder auf dem Vorbau montiert waren, den Geist aufgegeben. Nur die Befestigung auf dem Oberrohr, wie Trek sie vornimmt, scheint bei Stürzen und beim Transport relativ sicher zu sein. Lesbarkeit und Kabelführung sind aber noch ausbaufähig.
Beste Bremse im Test
Trek kombiniert die SRAM CODE RSC-Bremse mit 220-/200-mm-Scheiben (vorne/hinten). Bremspower, Modulation und Standfestigkeit: Check!

Die Geometrie des Trek Rail 9.9 lässt sich mit einem Flip-Chip minimal anpassen. Je nach Einstellung variiert der Sitzwinkel um etwa 0,5°. Bedenkt man den ausgeprägten Knick im Sitzrohr, ist der Sitzwinkel mit 77,5° aber zu flach. Denn mit zunehmendem Sattelauszug flacht er weiter ab und positioniert den Fahrer weit über dem Hinterrad. Langbeiner sollten den Sattel deshalb ganz nach vorne schieben. Selbst dann ist das Rail in der Ebene noch immer nicht kompakt. Im Gegenteil, die Sitzposition ist sportlich gestreckt, aber nicht unkomfortabel. Das passt zum Programm, denn statt langer Touren steht das Trek auf sportliche Abenteuer.

Größe S M ML L XL
Sattelrohr 395 mm 420 mm 435 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 584/ 585mm 609/ 610mm 628/ 629mm 647/ 649mm 683/ 684mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 105 mm 115 mm 140 mm
Lenkwinkel 64,6°/ 64,1° 64,6°/ 64,1° 64,6°/ 64,1° 64,6°/ 64,1° 64,6°/ 64,1°
Sitzwinkel 67,1°/ 66,6° 67,1°/ 66,6° 67,1°/ 66,6° 67,1°/ 66,6° 67,1°/ 66,6°
Kettenstrebe 435/ 437 mm 435/ 437 mm 435/ 437 mm 435/ 437 mm 435/ 437 mm
Tretlagerabsenkung 22/ 29mm 22/ 29mm 22/ 29mm 22/ 29mm 22/ 29mm
Radstand 1197/ 1197 mm 1212/ 1222 mm 1242/ 1243 mm 1263/ 1264 mm 1304/ 1305 mm
Reach 431/ 425 mm 456/ 450 mm 474/ 469 mm 491/ 486 mm 521/ 516 mm
Stack 618/ 621 mm 618/ 622 mm 622/ 626 mm 631/ 635 mm 654/ 658 mm

*Angaben für die Geometrieeinstellungen Hoch/ Tief

Helm Bell Sixer Mips | Brille Oakley Flight Jacket | Jacke Zimtstern Timbaz | Shirt Zimtstern PureFlowz | Shorts Zimtstern Trailstar Evo | Knieschoner POC Joint VPD System Knee | Schuhe Leatt DBX 4.0 | Handschuhe POC Essential
Vor, vor, vor
Bergauf erfordert das Rail 9.9 viel Körpereinsatz, um auf Spur zu bleiben. Wer das schafft, profitiert vom verspielten, spaßigen Charakter des Trek.

Flowtrail, Downhillstrecke oder beides? Das Trek Rail überzeugt auf jedem Trail

Je nach Körpergröße bzw. Beinlänge positioniert das Trek seinen Fahrer mit vorgeschobenem Sattel ausreichend zentral oder eben doch zu weit über dem Hinterrad, sobald es bergauf geht. Wer also zwischen zwei Größen steht, sollte beim Rail eher zur größeren greifen. Davon abgesehen schlängelt es sich enge und verwinkelte Trails spielerisch empor. Aus Kehren beschleunigt es dank des kraftvollen Bosch-Motors und der leichten Laufräder willig und macht richtig Laune! Erst wenn es an steile Rampen und rutschigen Untergrund geht, erfordert das Trek mehr Körpereinsatz und eine saubere Technik. Der Dämpfer steht hoch im Federweg und hilft dabei, das Vorderrad aktiv zu belasten, um es am Abheben zu hindern. Allerdings reißt in dieser Position dann häufig der Grip am Hinterrad ab: Hier zeigen die SE5-Reifen bereits bergauf, dass sie mit dem Rail 9.9 überfordert sind. An Stufen ist das richtige Timing gefragt, um nicht mit dem Pedal aufzusetzen.

Geht es bergab, ist das Trek Rail 9.9 X01 der Meister aller Klassen: die perfekte Balance aus Agilität und Laufruhe!

Tuning-Tipp: griffigere und pannensichere Reifen und Sattel ganz vorschieben

Wer bergab auf wirklich jedem Trail zügig und mit maximalem Fahrspaß unterwegs sein will, ist mit dem Trek Rail 9.9 definitiv sehr gut beraten. Egal ob Highspeed im Bikepark, technisch fordernde alpine Pfade oder Flowtrails, das Rail 9.9 glänzt auf wirklich jedem Untergrund und kennt kein Limit. Außer wenn es regnet. Wird es nass und rutschig, trüben die Reifen den Fahrspaß enorm – aber die habt ihr ja schon im Laden tauschen lassen. 🙂 Kaum ein anderes Fahrwerk im Test kombiniert richtig viel Gegenhalt und Feedback mit einem so feinen Ansprechverhalten bei gleichzeitig hohen Reserven für Highspeed. Besonders versierte Fahrer schätzen das Rail 9.9 auch für sein ausgesprochen niedriges Tretlager, das einen aktiven Fahrstil mit hohem Speed und Spaß belohnt. Einen aktive und saubere Fahrweise fordert das Trek in offenen, flachen Kurven aber auch ein, damit das Vorderrad auf Spur bleibt.

„Fahr schneller, Junge!“
Sekundenbruchteile, bevor Chefredakteur Jonas mit Mach10 in der heftigen Kompression gelandet ist, dachte er noch an sein Testament. Doch das Rail nahm selbst diesen Hit gelassen und hat auch danach permanent um noch mehr Speed gefleht.

Fahreigenschaften

7

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Einsatzbereich

Forstweg

1

Flowtrail bergauf

2

Flowtrail bergab

3

Technischer Singletrail bergauf

4

Technischer Singletrail bergab

5

Downhill-Strecken

6

Fazit

Klare Sache: Das Fahrverhalten des Trek Rail 9.9 X01 ist erste Sahne, und der grandiose Look sowie die clevere Integration des Bosch-Systems sind die Kirsche und die Streusel obendrauf. Das E-Mountainbike fordert zwar einen aktiven Fahrstil, belohnt dafür aber mit dem perfekten Kompromiss aus verspieltem Handling und Laufruhe bei Highspeed. Es lebt für die Abfahrt und nimmt es mit jedem Trail auf. Nur die Bontrager-Reifen lasst ihr am besten gleich noch im Laden austauschen.

Tops

  • lädt permanent zum Spielen ein
  • Meister aller Klassen bergab
  • Rahmendetails auf sehr hohem Level

Flops

  • Reifen
  • ausgeprägter Knick im Sitzrohr

Mehr Informationen findet ihr unter trekbikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2021 – 25 Modelle im Test

Alle Bikes des Vergleichstest in der Übersicht:
Cannondale Moterra Neo Carbon 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF 9 (Zum Test) | CENTURION No Pogo F3600i (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 140 HPC SLT Nyon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 C:62 SLT Kiox (Zum Test) | Ducati TK-01 RR (Zum Test) | FLYER Uproc6 9.50 (Zum Test) | FOCUS JAM² 6.9 NINE (Zum Test) | GIANT Trance X E+ 1 (Zum Test) | Haibike AllMtn 7 (Zum Test) | KTM Macina Kapoho Prestige (Zum Test) | Lapierre Overvolt GLP 2 Team (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Mondraker Crafty Carbon XR (Zum Test) | Moustache Samedi 29 Trail 8 (Zum Test) | ROTWILD R.X375 ULTRA (Zum Test) | Santa Cruz Bullit X01 RSV Air (Zum Test) | SCOTT Ransom eRIDE 910 (Zum Test) | SIMPLON Rapcon PMAX (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo SL (Zum Test) | STEVENS E-Inception AM 9.7 GTF (Zum Test) | Thömus Lightrider E2 Pro (Zum Test) | Trek Rail 9.9 X01 (Zum Test) | Whyte E-150 RS 29ER V1 (Zum Test)

Der Beitrag Trek Rail 9.9 X01 im Test – Der Meister aller Klassen? erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Erster Test: das neue Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021 – Ultraleichtes E-MTB für den XC-Einsatz? https://ebike-mtb.com/trek-e-caliber-2021-test/ Thu, 25 Feb 2021 16:00:48 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=76344 76344 Ein vollgefedertes E-MTB mit einem Gesamtgewicht von 16,3 kg – geht das? Mit dem neuen E-Caliber 9.9 XTR 2021 mit FAZUA-Motor sagt Trek: JA! Aber macht das auch Sinn? Wir haben das neue, 12.000 € teure Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021 exklusiv in Italien getestet und sagen euch, was das ultraleichte Race-Bike kann und ob XC-E-Bikes per se Sinn machen!

XC ist im Mountainbike-Bereich eine feste Größe. Die Disziplin hat schon Mitte der 90er Jahre den Ritterschlag erhalten, als sie bei den Olympischen Sommerspielen ‘96 in Atlanta in die Radsportkategorie aufgenommen wurde. Bei XC (kurz für Cross Country) stehen Effizienz, Vortrieb und Ausdauer im Vordergrund. Analoge XC-Bikes zeichnen sich durch einen effizienten Vortrieb und ein besonders geringes Gewicht aus. Die Eignung für bequeme Überlandfahrten fehlt ihnen aufgrund der sportlichen Sitzposition, dem meist straffen Fahrwerk und allerlei Leichtbau. Ist man kein XC-Profi, so sind übermäßig anspruchsvolle Trail-Passagen mit den gewichtsoptimierten Komponenten wenig ratsam, da sie dem Fahrer nur ein beschränktes Maß an Sicherheit und Reserven bieten. Daher nehmen XC-Bikes bereits von sich aus eine Nische ein.

Trek sieht den XC-Radsport im E-Bike Segment unterrepräsentiert und schickt sich an, dieser Bike-Kategorie mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Mit dem Trek Supercaliber besitzt der US-amerikanische Hersteller bereits ein erstklassiges analoges Rennpferd im eigenen Stall. In den Augen von Trek klafft aber eine große Lücke zwischen leichtgewichtigen XC-Bikes und E-MTBs mit starker Unterstützung, die nun gefüllt werden soll. Neu ist die Idee nicht, bereits 2016 stellte FOCUS-Bikes einen XC-E-Bike-Prototyp mit einem FAZUA-Motor vor, allerdings noch als Hardtail. Der Erfolg des FOCUS Raven², das 2017 in Serie ging, war jedoch mehr als überschaubar. Seinerzeit waren wir vom Konzept des für damalige Verhältnisse tatsächlich leichten E-MTBs ziemlich angetan, wobei die Limits auch schon zutage kamen. Ob Trek mit dem neuen E-Caliber nun diesen Markt öffnen kann?

Wie fürs Podium gemacht? Das neue Trek E-Caliber 9.9 XTR im Detail

Trek E-Caliber 9.9 XTR | FAZUA Evation/250 Wh | 120/60 mm (v/h)
16,3 kg in Größe L | 11.999 € | Hersteller-Website

Das Trek Supercaliber stand bei der Entwicklung des E-Caliber Pate. So wie beim analogen Vorbild ist auch in der elektrischen Variante das Ziel gewesen, den effizienten Vortrieb und das leichte Gewicht eines Hardtails mit den größeren Reserven eines Fullys zu kombinieren. Um das geplante Vorhaben umzusetzen, hat man bei Trek auf die aus dem Supercaliber bekannte IsoStrut-Technologie gesetzt, bei der der Rahmen Teil der Kinematik ist. Statt dem von Trek bekannten Active Braking Pivot-Gelenk (ABP) an der Hinterradachse sorgen die sehr dünnen Sitzstreben für genug Flex im Hinterbau. Somit lässt sich Gewicht sparen. Die 60 mm Federweg werden von dem in Zusammenarbeit mit FOX entwickelten IsoStrut-Dämpfer auf der Unterseite des Oberrohrs reguliert.

Der IsoStrut-Dämpfer macht aus dem E-Bike eine Mischung aus Hardtail und Fully.

Der Rahmen bietet eine scharfe Silhouette und die Proportionen zwischen extra dünnen Sitzstreben und breitem Unterrohr erregen definitiv Aufmerksamkeit. Die Lackierung versprüht Race-Flair, lässt sich für Individualisten im Trek Project One-Konfigurator aber noch ganz nach den eigenen Vorlieben gestalten. Hinter dem Steuerrohr liegen auf beiden Seiten Kabelports, die die Züge aufnehmen. Die Kabelverlegung aus der Cockpitperspektive ist hektisch – trotz nichtvorhandener Teleskopsattelstützen-Remote. Grund sind die Leitungen der Motorsteuerung und der Lockout-Remote.

Für Individualisten bietet Trek die Option, die Lackierung im Project One-Konfigurator nach den eigenen Vorstellungen zusammenzustellen.
Vor dem Steuerrohr laufen mehr Leitungen zusammen als beim örtlichen Telefonanbieter.
Die dünnen Sitzstreben sorgen für genügend Flex, um zusammen mit dem IsoStrut-Dämpfer 60 mm Federweg aus dem Heck zu holen.

Zwei Bikes in einem? Der FAZUA Evation-Antrieb im Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021

Bei der Motorwahl haben sich die US-Amerikaner für den FAZUA Evation-Antrieb entschieden, was gegenüber den Big Playern im Motoren-Business viele Vorteile mit sich bringt. In unserem großen Motorenvergleichstest sticht der FAZUA-Antrieb als Leichtgewicht hervor und lässt sich zudem, jetzt kommts, im Handumdrehen aus dem Rahmen ausbauen. Der Akku und der Motor bilden eine 3,36 kg schwere, herausnehmbare Einheit, nur das leichte Getriebe bleibt zwischen der Kurbel zurück. Anstelle der Motor-Akku-Einheit lässt sich ein hohles, knapp 600 g schweres Rahmencover einsetzen, das zudem als großzügiger Stauraum genutzt werden kann. Undercover – so wird das E-Bike ein analoges Bike und ähnelt auch in seiner Charakteristik nochmal mehr einem XC-Bike. Eine weitere Besonderheit des FAZUA-Motors ist der praktisch nicht spürbare Tretwiderstand des Getriebes. Das macht sich bemerkbar – oder eben gerade nicht – sobald man bei ausgeschaltetem Motor oder einem Tempo von über 25 km/h in die Pedale tritt. Der Übergang an der 25 km/h-Schwelle fällt dabei natürlich aus. Nicht ganz so unauffällig erfolgt dagegen das Einrasten des Freilaufs beim erneuten Einsetzen der Unterstützung, denn dann knackt es laut.

Ohne den Akku und den Motor ist das E-Caliber mit Gehäuse-Cover knapp 2,7 kg leichter und lässt sich wie ein analoges Bike fahren. Damit bekommt man zwei Bikes zum Preis von einem – sehr, sehr teuren – Bike.
Mit eingebauter Beatbox: Akku und Motor lassen sich leicht entnehmen, das Getriebe nicht. Es hat zwar keinen spürbaren Tretwiderstand, aber ein gut hörbares Klacken beim Einrasten des Freilaufs.
Ohne Akku und Motor bietet der Rahmen massig Stauraum.

Das Trek verfügt neben dem FAZUA-Antrieb auch über die neue FAZUA Remote bX und den überarbeiteten 250X-Akku mit 252-Wh-Kapazität. Der Akku lässt sich zwar wie bisher nur außerhalb des E-Bikes aufladen, muss aber nicht zum Einschalten entnommen werden. Im Vergleich zur Vorgängerversion kann man das E-Bike jetzt bequem über die Fernbedienung ein- und ausschalten. Die neue bX-Fernbedienung besitzt eine gut ansprechenden Touchfläche, die sich auch mit Handschuhen einfach bedienen lässt. Leider haben wir das haptische Feedback von klassischen Fernbedienungen mit Tasten vermisst und mussten oftmals den Blick auf die Remote absenken, um anhand der farbigen LEDs zu erkennen, in welcher Unterstützungsstufe wir uns gerade befanden.

FAZUA liefert den Antrieb mit den vorkonfigurierten Modi Breeze, River und Rocket aus. Im Breeze-Modus liefert der Motor kontinuierlich 100 Watt Leistung. Für schwere und sehr aktive Fahrer ist dieser Unterstützungsmodus kaum wahrnehmbar. Im progressiven River-Modus folgt die Unterstützung der Eigenleistung und ist bei 210 Watt gedeckelt. Im Rocket-Modus hingegen gibt der Motor alles, was er kann, und steigert bereits sehr früh seine Leistungsabgabe auf das maximale Drehmoment von 55 Nm. Mit seinem im Vergleich niedrigeren Drehmoment und der geringeren Maximalleistung liegt der Antrieb zwar hinter Bosch, Brose und Shimano, ist aber für diese Art von Bike in den meisten Situationen mehr als ausreichend und passt wunderbar zum Charakter eines XC-Bikes. Wem die Motorcharakteristik dennoch nicht zusagt, muss sich nicht zwingend bei der Konkurrenz umsehen. Denn in Sachen Connectivity und Individualisierung können sich manche große Motorenhersteller von den Bayern noch etwas abschauen. Mit der Toolbox Software 2.0 für den Heimcomputer lassen sich die einzelnen Fahrmodi umfassend an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Neben der Maximalleistung lässt sich auch das Verhältnis von Fahrer-Input zu Motorleistung und das Ramp-up der Leistungskurven der einzelnen Fahrmodi einstellen. Das Trek E-Caliber verzichtet zwar auf ein Display und zeigt die Restkapazität des Akkus und die Motorunterstützungsstufe nur per farbigen LEDs an der Remote an. Wer jedoch mehr Informationen will, kann das Smartphone, Garmin, Wahoo und Co. per Bluetooth mit der Remote koppeln und bekommt ein umfassendes Interface auf das externe Display projiziert.

Wenn leicht nicht leicht genug ist – Die Ausstattung des Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021

Die Ausstattung des Trek E-Caliber 9.9 XTR unterwirft sich dem übergeordneten Konzept des E-Bikes und trägt zum leichten Gesamtgewicht bei. Um das niedrige Gesamtgewicht auf dem Papier ausweisen zu können, muss man bei dem von uns getesteten Topmodell des E-Caliber an manchen Stellen größere Offroad-Performance-Einbußen in Kauf nehmen, zum Teil mit fragwürdiger Wahl zur Ausstattung. Während die drei günstigsten Einstiegsvarianten mit einer Vario-Sattelstütze ausgestattet sind, besitzen die zwei High-End Modelle nur konventionelle Carbon-Sattelstützen. Schade, wie wir finden, denn das gerade Sattelrohr mit einer Einstecktiefe von 270 mm in Größe L würde sich gut für eine Vario-Sattelstütze eignen. Zudem soll laut Trek das E-Caliber im Vergleich zum Supercaliber für anspruchsvollere Abfahrten gemacht sein – dazu aber mehr im Abschnitt Geometrie. Hier fand Gewichtsoptimierung an der falschen Stelle statt. Leichtgewichts-Fetischisten würden sich im Zweifel wohl ohnehin für das analoge Supercaliber entscheiden, denn auch ohne Motor und Akku bringt das E-Caliber noch 13,6 kg auf die Waage. Gleiches gilt für die FOX Factory 34 Step-Cast-Gabel mit 120 mm Federweg. Sie funktioniert für sehr leichte Fahrer oder auf flowigen Trails tadellos, hat aber unter schweren Fahrern und im rauen Gelände Probleme, präzise die Spur zu halten. Als Bremse kommt die Vierkolbenvariante der Shimano-XTR Bremse mit ICE-TECH-Bremsbelägen und -Bremsscheiben zum Einsatz. Vorne besitzt die Bremsscheibe 200 mm Durchmesser, hinten nur 180 mm, auch hier hätten wir uns mit einer größeren Bremsscheibe auf längeren Abfahrten sicherer gefühlt. Bei den weiteren Ausstattungsmerkmalen kommen viele Komponenten von Treks Hausmarke Bontrager zum Einsatz, die durch die Bank weg mit hoher Qualität punkten. Nur der leichte Bontrager Kovee XXX-Carbon-Laufradsatz in Kombination mit den leichten Bontrager XR3 Team Issue-Reifen an unserem Test-Bike hinterließen bei uns gemischte Gefühle. Sie tragen zwar im großen Maße zum leichtfüßigen Antritt des E-Caliber XTR 9.9 bei, erwecken in uns aber nicht die Zuversicht, verblockte Passagen auf Dauer unbeschadet zu überstehen. Vor allem auch dann, wenn man mit sinnvollem Luftdruck in den Reifen unterwegs sein möchte.

Die Topmodelle verzichten für eine maximale Gewichtsersparnis auf eine Vario-Sattelstütze. Was im Spec Sheet für ein beeindruckendes Gewicht sorgt, sorgt auf dem Trail für signifikante Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Die leichten Bontrager XR3 Team Issue-Reifen auf Kovee XXX Carbon-Felgen sorgen für geringen Rollwiderstand und einen leichtfüßigen Antritt. Grip und Durchschlagschutz sind allerdings sehr gering.
Vorne bietet die FOX 34 Step-Cast-Gabel 120 mm Federweg. Für den anspruchsvollen Trail-Einsatz und schwere Fahrer ist sie leider unterdimensioniert.
Die Vierkolbenvariante der Shimano XTR-Bremse ist eine gute Wahl …
… allerdings ist die 180-mm-Bremsscheibe am Heck bei schweren Fahrern und langen Abfahrten überfordert.

Trek E-Caliber 9.9 XTR

11.999 €

Ausstattung

Motor FAZUA Evation 55 Nm
Akku FAZUA Evation 252X 250 Wh
Display -
Federgabel FOX 34 Factory Step-Cast FIT4 mit Remote 120 mm
Dämpfer Trek IsoStrut, FOX Performance shock 60 mm
Sattelstütze Bontrager XXX
Bremsen Shimano XTR M9120 200/180 mm
Schaltung Shimano XTR 1x12
Vorbau Bontrager Kovee Pro 70 mm
Lenker Bontrager Line Pro 750 mm
Laufradsatz Bontrager Kovee XXX 29"
Reifen Bontrager XR3 Team Issue 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 16,3 kg

Weitere Ausstattungsvarianten

Typisch für Trek werden die höheren Modellvarianten den Kunden entweder mit Shimano- oder mit SRAM-Komponenten angeboten. Die Einstiegsvariante fängt bei 6.799 € an, für die Luxusausführung mit kabelloser SRAM Eagle AXS-Schaltung verlangt euer Trek-Händler stolze 12.999 €.


Trek E-Caliber 9.6

6.799 €

Ausstattung

Motor FAZUA Evation 55 Nm
Akku FAZUA Evation 252X 250 Wh
Display -
Federgabel RockShox 35 Gold RL 120 mm
Dämpfer Trek IsoStrut, FOX Factory shock 60 mm
Sattelstütze TranzX JD 100–130 mm
Bremsen Shimano MT4100
Schaltung Shimano DEORE/XT 1x12
Vorbau Bontrager Rhythm Comp 60–70 mm
Lenker Bontrager Comp 720–750 mm
Laufradsatz Bontrager Kovee Comp 29"
Reifen Bontrager XR3 Team Issue2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 18,49 kg (Herstellerangabe in Gr. M)


Trek E-Caliber 9.8 GX

8.399 €

Ausstattung

Motor FAZUA Evation 55 Nm
Akku FAZUA Evation 252X 250 Wh
Display -
Federgabel RockShox SID Select+ 120 mm
Dämpfer Trek IsoStrut, FOX Factory shock 60 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite Dropper 100–150 mm
Bremsen SRAM G2 RSC
Schaltung SRAM GX-Eagle 1x12
Vorbau Bontrager Kovee Pro 60–70 mm
Lenker Bontrager Line Pro 750 mm
Laufradsatz Bontrager Kovee Pro 29"
Reifen Bontrager XR3 Team Issue 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 16,99 kg (Herstellerangabe in Gr. M)


Trek E-Caliber 9.8 XT

8.399 €

Ausstattung

Motor FAZUA Evation 55 Nm
Akku FAZUA Evation 252X 250 Wh
Display -
Federgabel RockShox SID Select+ 120 mm
Dämpfer Trek IsoStrut, FOX Factory shock 60 mm
Sattelstütze Bontrager Line Elite Dropper 100–150 mm
Bremsen Shimano XT
Schaltung Shimano XT 1x12
Vorbau Bontrager Kovee Pro 60–70 mm
Lenker Bontrager Line Pro 750 mm
Laufradsatz Bontrager Kovee Pro 29"
Reifen Bontrager XR3 Team Issue 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 16,94 kg (Herstellerangabe in Gr. M)


Trek E-Caliber 9.9 XX1 AXS

12.999 €

Ausstattung

Motor FAZUA Evation 55 Nm
Akku FAZUA Evation 252X 250 Wh
Display -
Federgabel RockShox SID Ultimate 120 mm
Dämpfer Trek IsoStrut, FOX Factory shock 60 mm
Sattelstütze Bontrager XXX
Bremsen Shimano XTR M9120
Schaltung SRAM XX1 Eagle AXS 1x12
Vorbau Bontrager Kovee Pro 60–70 mm
Lenker Bontrager Line Pro 750 mm
Laufradsatz Bontrager Kovee XXX 29"
Reifen Bontrager XR3 Team Issue 2,4"

Technische Daten

Größe S M L XL
Gewicht 15,77 kg (Herstellerangabe in Gr. M)

Supercaliber PLUS – Die Geometrie des E-Caliber 9.9 XTR im Detail

Das Trek E-Caliber orientiert sich bei seinen Abmessungen an der bewährten Supercaliber-Plattform. Die Ingenieure haben dem E-Caliber jedoch ein paar Modifikationen verpasst, damit sich schnelle XC-Fahrer bei hohen Geschwindigkeiten wohler fühlen. Mit 67,5° fällt der Lenkwinkel des E-Caliber 1,5° flacher aus als beim Supercaliber. Auch der Reach fällt in allen Größen zwischen 0,5 und 1,5 cm länger aus als am Supercaliber und auch der Stack ist zwischen 1,5 und 2,8 cm höher als beim analogen Counterpart. Das E-Caliber erscheint in vier Größen von S bis XL. Einen Mino Link zur Anpassung der Geometrie, wie er in vielen Trek-Bikes zum Einsatz kommt, besitzt das E-Caliber nicht.

Größe S M L XL
Sattelrohr 394 mm 419 mm 470 mm 508 mm
Oberrohr 580 mm 617 mm 648 mm 670 mm
Steuerrohr 90 mm 100 mm 105 mm 110 mm
Lenkwinkel 67,5° 67,5° 67,5° 67,5°
Sitzwinkel 72,3° 72,6° 72,8° 72,8°
Kettenstrebe 447 mm 447 mm 447 mm 447 mm
Tretlagerabsenkung 50 mm 50 mm 50 mm 50 mm
Radstand 1126 mm 1165 mm 1197 mm 1219 mm
Reach 405 mm 440 mm 470 mm 490 mm
Stack 609 mm 618 mm 622 mm 627 mm

Schnell bergauf, exakt 25 km/h in der Ebene und langsam bergab – Der erste Test des Trek E-Caliber 9.9 XTR

Wir sind mit dem Trek E-Caliber über die besten XC-Strecken der Toskana geschossen, auf denen viele Profis und auch einige Weltmeister regelmäßig trainieren, haben Touren unternommen und das Bike natürlich auch auf unseren heimischen Lieblings-Trails rund um Stuttgart getestet, um uns einen Eindruck von dieser neuen Gattung von E-Bike zu verschaffen. Direkt beim ersten Aufsitzen fällt auf, dass die Sitzposition auf dem E-Caliber von der rennorientierten Sitzposition der uns bekannten analogen XC-Bikes abweicht. Der breite Lenker und die etwas höhere Front sorgen für etwas Entspannung bei den Armen und im Rücken, wodurch sich das E-Caliber zumindest theoretisch auch für Touren eignet. In der Praxis limitieren die Ausstattung und das sehr spezifische Konzept jedoch die Tourentauglichkeit – dazu später mehr. Beim ersten Tritt in die Pedale, bei maximaler Motorunterstützung, kommt man sich so vor wie ein XC-Profi nach einer ausgiebigen Nudelparty. Das E-Caliber zieht leichtfüßig nach vorne. Startet man in den niedrigeren Unterstützungsmodi, steuert der Motor unbemerkt aus dem Hintergrund seinen Teil mit dazu bei. Im dynamischen und gut dosierbaren River-Modus lässt sich wunderbar aus Kurven heraus beschleunigen, sodass das E-Caliber seinen Rennflair versprühen kann und Laune aufkommt. Die 25 km/h-Grenze ist auf dem E-Caliber nach wenigen Pedalumdrehungen geknackt und der Motor fadet seine Unterstützung natürlich aus.

Die Sitzposition auf dem E-Caliber ist entspannter, als es der erste Blick vermuten lässt.
Nein, wir haben uns nicht verirrt. Manch schöne Stellen in der Toskana findet man nur, wenn man sich auf den versteckten Wegen gut auskennt.

Ist man mit einer schnelleren Biker-Gruppe unterwegs und hat sich für das E-Caliber entschieden, um mitzuhalten, hat man als Europäer über 25 km/h den Kürzeren gezogen. Denn ab hier muss man den Gewichtsnachteil gegenüber analogen XC-Bikes aus eigener Kraft ausgleichen. In den USA beispielsweise liegt das Tempo, bei dem der Motor von E-Bikes abriegelt, bei 32 km/h, wodurch man deutlich besser in einem Feld von konditionell starken Sportlern mitschwimmen kann.

Das straffe Fahrwerk des E-Calibers ist per se schon sehr antriebsneutral. Selbt ein unrunder Tretrhythmus wird durch die permanente Unterstützung des FAZUA-Motors und den konstanten Zug an der Kette nivelliert so das Fahrwerkswippen weiter reduziert wird. Hier kann das E-Caliber den analogen Konkurrenten aus eigenem Haus, das Supercaliber, sogar überstrahlen. Den Griff zum Lockout-Hebel, der das Fahrwerk zusätzlich versteift, kann man sich sparen. Der effiziente Hinterbau mit IsoStrut-Dämpfer und 60 mm Federweg ist auch im geöffneten Modus nur dazu da, um Belastungsspitzen abzufangen. Er generiert weder sonderlich viel Komfort noch hilft er dem Hinterrad auf unebenem Terrain, deutlich besser Traktion zu generieren. Das wird deutlich, sobald man sich mit dem E-Caliber auf eine Kletterpassage begibt, wo sich das Bike mehr nach Hardtail anfühlt.

Uphill mit dem Trek E-Caliber 9.9 XTR

Flowige Passagen bergauf sind die Paradedisziplin des E-Caliber, dort ist es ungemein schnell. Solange der Untergrund genug Grip bietet, kann der FAZUA-Antrieb seine Kraft voll ausspielen und das leichtfüßige E-Caliber folgt jedem Lenkimpuls durch verwundene Trails. Werden die Anstiege steiler, verlässt das E-Caliber seine Komfort-Zone. Das Vorderrad hebt sich schon früh und die Front muss aktiv belastet werden, damit man nicht an Bodenkontakt und Traktion verliert und die anvisierte Linie halten kann. Da der FAZUA-Antrieb im Vergleich mit Motoren der Bosch-Liga nicht in derselben Leistungsliga spielt, muss der Biker selbst stärker aktiv werden und sich an vielen Stellen aus dem Sattel aufrichten. An Stufen muss man dennoch darauf achten, die eigene Kraft gefühlvoll zu dosieren, damit das Hinterrad nicht durchdreht. Die leichten und nur schwach profilierten Bontrager XR3 Team Issue-Reifen sind einfach nicht für maximalen Grip ausgelegt, sondern für ein besonders effizientes Abrollverhalten bei geringem Rollwiderstand. Sie können sich auch nicht auf zusätzliche Traktion aus dem Hinterbau verlassen, der allgemein zu straff ist, um das Hinterrad am Boden kleben zu lassen.

In flowigen Passagen bergauf ist das Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021 ganz in seinem Element.
Helm Giro Synthe MIPS | Brille Uvex Sportstyle 228 | Jacke Specialized Deflect Swat | Shirt 100% R Core | Hose 100% Celium | Schuhe Five Ten Kestrel Lace | Socken Stance

Das Trek E-Caliber in der Abfahrt

Hat man den Gipfel zum Trail-Einstieg erreicht, geht der Griff statt an den Lenker in die Trikottasche zum Multitool. Unser Topmodell besitzt keine verstellbare Sattelstütze, so muss die Carbon-Sattelstütze von Hand in das lange Sattelrohr versenkt werden. Einzig geübte XC-Racer kommen mit hohem Sattel und der damit verbundenen Bewegungseinschränkung zurecht. Auf flowigen und nicht zu technischen oder steilen Abfahrten fährt sich das Trek E-Caliber vergleichbar mit einem wendigen Hardtail und kann bei mittleren Geschwindigkeiten Punkte sammeln. Das straffe Heck bietet maximalen Gegenhalt, um durch aktives Fahren, wie z. B. Pushen in Bodenwellen, Geschwindigkeit zu generieren. Die zusätzliche Masse von Motor und Akku fallen kaum ins Gewicht, sodass sich das E-Caliber auch von Fahranfängern noch leicht manövrieren lässt und man keine Überraschungen beim Handling erwarten muss.

Werden die Trails anspruchsvoller, versetzten die für minimales Gewicht optimierten Komponenten dem Fahrspaß bereits früh einen Dämpfer. Ohne abgesenkten Sattel ist die Bewegungsfreiheit auf dem Trek E-Caliber sehr eingeschränkt. Die leichte FOX 34 Step-Cast-Gabel neigt unter den Händen von schweren Fahrern oder Fahrern mit einer aggressiven Fahrweise zu übermäßigem Flex und sorgt für ein unpräzises Fahrgefühl bei schnellen Richtungswechseln, starken Bremsmanövern oder in technischem Terrain. Bei den leichten Reifen gilt es wieder, einen Kompromiss zwischen genügend Luftdruck für eine ausreichende Pannensicherheit und Traktion auf dem Trail zu finden. Auch die kleine Bremsscheibe am Heck wird auf anhaltend steilen Abfahrten und von schweren Fahrern an ihre Belastungsgrenze getrieben. Im Gegensatz zu konventionellen Fullys gibt das straffe Heck seinen Federweg nur widerwillig frei und fängt erst bei größeren Schlägen, wie z.B. Stufen, Belastungsspitzen ab, damit man den Pedalkontakt nicht verliert.

Im steilen Gelände schränkt die fehlende Dropperpost den Bewegungsspielraum stark ein. Auch die auf Leichtbau optimierten Komponenten verleihen nur wenig Sicherheit.
Für Sprungeinlagen kann man sich auf viel Gegenhalt aus dem Hinterbau verlassen, für eine komfortable Fahrt jedoch nicht. Der IsoStrut-Dämpfer nimmt nur die Belastungsspitzen von größeren Schlägen aus der Fahrt heraus. Feinfühligen Komfort kann man nicht erwarten.

Tuning-Tipp: Dropperpost nachrüsten!

Für wen ist das neue Trek E-Caliber XTR 9.9 geeignet und für wen nicht?

Die Entwicklung eines XC-E-Bikes ist für Trek ein mutiger und mit Sicherheit durchaus kostspieliger Schritt. Diesen Schritt wären die US-Amerikaner nicht gegangen, wenn sie nicht mit einer passenden Käuferschicht rechnen könnten. Darum stellt sich die Frage, für wenn ist das Trek E-Caliber in erster Linie gedacht? Ehrlich gesagt, fällt uns die Beantwortung dieser Frage recht schwer. Klar ist: Es handelt sich um eine sehr spezielle Zielgruppe. Hier sind unsere Erkenntnisse:

Das XC-E-Bike-Konzept ist ein mutiger Schritt der US-Amerikaner von Trek.
  1. Das von uns getestete Trek E-Caliber bietet sich für XC-Profis an, die in leichten Trainings- oder Erholungsphasen ein bestimmtes Pensum erzielen wollen, das auf analogen XC-Bikes so nicht möglich wäre. Zum Beispiel ermöglicht das XC-E-Bike ein Training in einem konstanten Pulsbereich, bei dem sich die Motorunterstützung am eigenen Puls orientiert. Leider fehlt dem E-Caliber bzw. dem FAZUA-Antrieb diese Funktion, die man beispielsweise beim Specialized Levo SL findet. Doch faktisch ist diese Käuferschicht voraussichtlich dünner als das Lycra-Material, das bei sonnigen XC-Rennen getragen wird.
  2. Die zweite angepeilte Käuferschicht könnten aufstrebende XC-Fahrer sein, die noch nicht aus eigener Kraft das Tempo der erfahrenen und konditionell stärkeren Fahrer halten können. Dort könnte Trek das E-Caliber als großen Equalizer platzieren, damit Fahrer unterschiedlichen Leistungsniveaus gemeinsam auf Tour gehen können und der Motor die Leistungsgefälle ausgleicht. Hier kann dem XC-E-Bike jedoch das gleiche Schicksal wie E-Rennrädern ereilen, die stark mit der in Europa geltenden 25 km/h-Unterstützungsgrenze zu kämpfen haben und bei höheren Geschwindigkeiten nur Nachteile gegenüber analogen Bikes haben.
  3. Fahrer auf der Suche nach einem leichten E-Bike mit Marathon-Feeling für längere Touren könnten beim Trek E-Caliber auf ihre Kosten kommen. Damit könnte das Trek auch eine Alternative zum E-Gravel-Bike darstellen. Für entspannte Touren in unbekanntem Terrain besitzt das Caliber durch den leichten und natürlichen Antrieb zwar einige passende Qualitäten, bringt aber mit der weiterhin sportlichen Geometrie und Sitzposition Nachteile für den Langstreckenkomfort mit sich. Darüber hinaus sorgen die gewichtsoptimierten Komponenten bei Fahrern oberhalb der Federgewichtsklasse in schwierigem Terrain für Probleme und der Wettbewerb in der Klasse der Light-E-MTBs mit Minimalunterstützung ist mit dem Specialized Levo SL und dem Orbea Rise bereits auf einem extrem hohen Niveau angelangt. Die Gewichtsdifferenz zur direkten, wenn auch bezüglich der Eckdaten nicht offensichtlichen Konkurrenz beträgt weniger als ein Kilogramm, wobei der Einsatzbereich vielfach breiter ist!
    Wer für eine schnelle Feierabendrunde auf Schotterstraßen und leichten Trails ein E-Bike mit Marathon-Feeling sucht, könnte im E-Caliber den passenden fahrbaren Untersatz für sich gefunden haben, sofern der hohe Kaufpreis keine Einstiegshürde darstellt. Ob das E-Caliber dadurch zum Kassenschlager oder zum Ladenhüter wird, können wir nicht voraussagen.

Looking for something hot, new and sexy? Ja – das Trek E-Caliber ist irgendwie besonders und nicht jedes E-Bike Konzept muss auf einer rational begründeten Kaufentscheidung basieren, sondern kann auch einfach nur sexy oder inspirierend sein. Was meint ihr dazu? Vielleicht habt ihr ja eine Vorstellung, wofür ihr ein XC-E-Bike gebrauchen könnt? Dann lasst es uns wissen, wir freuen uns über euer Feedback zum neuen Trek E-Caliber.

Unser Ersteindruck zum Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021

Mit dem E-Caliber 9.9 XTR betritt Trek den zweifelhaften Markt der XC-E-Bikes, deren Potenzial sich bislang noch nicht bewahrheiten konnte. Das von uns getestete Topmodell ist kompromisslos auf Leichtbau getrimmt, was das potenzielle Einsatzgebiet jedoch deutlich beschränkt: Auf leichten, flowigen Trails oder der schnellen Feierabendrunde auf Schotter zaubert es Marathon-Enthusiasten mit seiner Unterstützung am Berg ein Lächeln ins Gesicht. In anspruchsvollem Gelände oder bei schweren Fahrern kommt das Bike jedoch sehr schnell ans Limit. Abgesehen von sehr speziellen Anwendungsbereichen sehen wir den Sinn und Zweck eines XC-E-Bikes als sehr limitiert an. Andere Light-E-MTBs wirken auf den ersten Blick hinsichtlich ihrer Eckdaten zwar vollkommen anders, bieten aber mit einem ungemein breiteren Einsatzbereich deutlich mehr fürs Geld – vor allem für alle, die auf der Suche nach einem leichten Touren-orientierten E-MTB sind.

Tops

  • leichtfüßiges Handling
  • ansprechendes und individualisierbares Motorkonzept
  • Look mit garantiertem Race-Flair

Flops

  • schmales Einsatzgebiet
  • schwache Trail-Performance
  • fehlende Dropperpost
  • hoher Preis

Für weitere Infos besucht trekbikes.com

Der Beitrag Erster Test: das neue Trek E-Caliber 9.9 XTR 2021 – Ultraleichtes E-MTB für den XC-Einsatz? erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>
Das Trek Powerfly FS 7 2021 im ersten Test – Das E-MTB als Trekking E-Bike von morgen? https://ebike-mtb.com/trek-powerfly-fs-7-2021-test/ Fri, 01 Jan 2021 08:00:40 +0000 https://ebike-mtb.com/?p=74873 74873 Trek hat das Powerfly FS komplett überarbeitet und will mit dem neuen Gesamtkonzept vom Touren- und Genussfahrer bis zum gemäßigten Trail-Abenteurer alle glücklich machen. Wir haben das E-MTB mit 120/100 mm Federweg und Bosch Performance Line CX-Motor getestet und sagen euch, ob das neue Trek Powerfly FS 7 der Alleskönner ist, nach dem viele suchen.

Trek Powerfly FS 7 | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 203/180 mm (v/h)
24,88 kg in Größe L | 5.360 € | Hersteller-Website

Eines ist klar: Wenn wir im Lotto gewinnen würden, dann hätten wir gleich mehrere Räder im Stall: eines für lange Touren, eines für flowige Singletrails, eines zum sportlichen Pendeln … Da aber weder wir noch die meisten von euch einen Geldesel und die passenden Stallungen dazu haben, müssen wir genau überlegen, in welches Bike wir investieren. Dieses Problem will Trek mit dem neuen Powerfly FS 7 gelöst haben. Wir haben das E-MTB der Amerikaner durch die Südtiroler Alpen gejagt und eine Antwort auf viele Fragen gefunden. Auch, ob das E-MTB mit 120 mm Federweg vorne und 100 mm hinten, 29”-Laufrädern und Bosch Performance Line CX-Motor das Rad für (fast) alle ist.

Das Powerfly im Detail

Der Wiedererkennungswert des Powerfly FS ist hoch. Auf Anhieb fällt die interessante Optik mit dem Dämpfer hinter der Sitzstrebe und dem tiefgezogenen Oberrohr auf. Damit der Dämpfer trotz seiner Position vor Dreckbeschuss vom Hinterrad geschützt bleibt, liefert Trek das BIke ab Werk bereits mit einem Fender aus. Der verbaute Bosch Performance Line CX-Motor mit 85 Nm ist formschön in den Rahmen integriert und der 625-Wh-Akku kann bequem zur Seite entnommen werden, er besitzt sogar einen Tragegriff. Das Bosch Kiox-Display sitzt gut lesbar mittig vor dem Vorbau, hat allerdings nur eine rudimentäre Navigationsfunktion. Leider bietet Trek keine Ausstattungsvariante mit dem neuen Bosch Nyon-Display und damit umfangreichen Navigationsmöglichkeiten an. Schade, das Nyon würde dem Bike super stehen!

Der kraftvolle Bosch Performance Line CX-Motor mit 85 Nm ist formschön in den Rahmen integriert und steht dem Bike gut.
Das Bosch Kiox-Display sitzt gut lesbar mittig vor dem Vorbau und die Halterung ist winkelverstellbar – top! Einziges Manko: die rudimentäre Navigationsfunktion.
Der Akku kann bequem zur Seite entnommen und dadurch auch einfach extern geladen werden

Die Ausstattung des Trek Power FS 7

Die Ausstattung ist mit Shimano SLX/XT-Schaltung, Shimano SLX-Bremsen, TranzX Dropper-Post mit 120 mm Hub und dem Dämpfer RockShox SIDLuxe Select+ gut gewählt. Lediglich die Federgabel könnte durch ein besseres Modell ersetzt sein. Die RockShox 35 Gold RL-Federgabel mit 120 mm Federweg dämpft zwar große Schläge gut weg, ein besseres Ansprechverhalten würde allerdings Komfort und Traktion an der Front deutlich erhöhen. Reifen, Lenker, Vorbau und Laufräder kommen aus eigenem Haus. Trek verbaut in den Rahmengrößen XS und S 27,5”-Laufräder, in M, L und XL 29”-Räder. Das soll für eine gleichbleibendes Fahrgefühl über alle Rahmengrößen hinweg sorgen. Das Powerfly 7 ist für einen fairen Preis von 5.360 € erhältlich und hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 136 kg. Wer das Powerfly FS auch im Alltag und zum Pendeln nutzen möchte, kann Schutzbleche, Ständer, Gepäckträger und Lichter anbringen, Trek hat dafür schon alles vorbereitet. Alternativ gibt es das Trek Powerfly FS 9 Equipped mit Alltagsausstattung und Bosch SmartphoneHub für 6.335 €.

Die RockShox 35 Gold RL-Federgabel mit 120 mm Federweg zeigt nur ein mäßiges Ansprechverhalten
Der Fender schützt den Dämpfer vor Dreckbeschuss vom Hinterreifen
Die Vario-Sattelstütze mit 120 mm Hub rundet den komfortablen Gesamteindruck ab. Sie erleichtert den Auf- und Abstieg und sorgt im Downhill für genügend Bewegungsfreiheit.

Trek Powerfly FS 7

5.360 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox 35 Gold RL 120 mm
Dämpfer RockShox SIDLuxe Select+ 100 mm
Sattelstütze TranzX Dropper 120 mm
Bremsen Shimano M6120 203/180 mm
Schaltung Shimano SLX/ XT 1x12
Vorbau Bontrager alloy 60 mm
Lenker Bontrager alloy 760 mm
Laufradsatz Bontrager Line Comp 30 27,5" - 29"
Reifen Bontrager XR4 Team Issue 2,4"

Technische Daten

Größe XS S M L XL
Gewicht 24,88 kg
Zul. Gesamtgewicht 136 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 111 kg
Anhänger-Freigabe n/a
Ständeraufnahme ja

Besonderheiten

Mini-Fender am Heck


Die Geometrie des Trek Powerfly FS

Größe XS S M L XL
Sattelrohr 368 mm 395 mm 420 mm 450 mm 500 mm
Oberrohr 554 mm 564 mm 589 mm 621 mm 646 mm
Steuerrohr 140 mm 140 mm 130 mm 140 mm 140 mm
Lenkwinkel 66,5° 66,5° 66,5° 66,5° 66,5°
Sitzwinkel 68,3° 68,3° 67,5° 67,5° 67,5°
Kettenstrebe 468 mm 468 mm 470 mm 470 mm 470 mm
Tretlagerhöhe 332 mm 332 mm 335 mm 335 mm 335 mm
Tretlagerabsenkung 24 mm 24 mm 39 mm 39 mm 39 mm
Radstand 1.170 mm 1.180 mm 1.206 mm 1.240 mm 1.265 mm
Reach 405 mm 415 mm 430 mm 460 mm 485 mm
Stack 599 mm 599 mm 637 mm 646 mm 646 mm
Helm POC Tectal Race SPIN | Jacke GORE C5 Trail Hooded Jacket
Schuhe ION Raid Amp II | Rucksack Deuter Attack 8 Jr

Nur fliegen ist schöner

Wie fährt sich ein Rad, das so viele Einsatzbereiche abdeckt? Also, aufsteigen und Platz nehmen: Hier fällt sofort der sehr niedrige Durchstieg und die große Bewegungsfreiheit auf. Die Sitzposition ist kompakt und aufrecht – super für längere Genusstouren und Sightseeing. Der Druck zwischen den Händen und dem Gesäß ist gut verteilt und trägt zum komfortablen Gesamtfahrgefühl bei. Tolles Extra: Die Vario-Sattelstütze erleichtert das Auf- und Absteigen zusätzlich.

Hat man Fahrt aufgenommen, wird deutlich, dass Sitzposition und Reifen den guten Komfort ausmachen. Das Fahrwerk ist straff abgestimmt und der Federweg wird vor allem bei größeren Hindernissen oder Schlägen freigegeben. Bei Steigungen behält das Powerfly FS 7 durch den langen Hinterbau immer volle Kontrolle über das Vorderrad bei. Es lässt sich problemlos über den Lenkereinschlag manövrieren und überzeugt durch intuitives Handling. Ähnlich sieht es steil bergab aus: Das Bike vermittelt durch sein gutmütiges Handling, den breiten Lenker, die standfesten Bremsen und die voluminösen Reifen ein hohes Sicherheitsempfinden. Die RockShox 35 Gold-Federgabel hat ein mäßiges Ansprechverhalten. Hier könnte eine bessere Gabel den Komfort und vor allem die Traktion nochmal deutlich erhöhen. Der Hinterbau verwaltet die 100 mm Federweg sehr gut, er schlägt nicht harsch durch und gibt nur so viel Federweg frei, wie dringend benötigt wird. Informationen vom Untergrund werden an den Fahrer weitergegeben, ohne unangenehm zu wirken. Bei aktiver Fahrt bietet das Bike viel Gegenhalt und setzt auch schnelle Richtungswechsel präzise und direkt um. Das Trek Powerfly FS 7 ist ein flinkes und intuitives E-Bike, mit dem sowohl Anfänger als auch Könner auf ihre Kosten kommen. So lässt es sich für entspannte Trekking-Touren einsetzen, bei denen Sightseeing und Genuss im Mittelpunkt stehen, oder auch zu sportlichen Touren in leichtem Gelände. Das Powerfly ist der ideale Begleiter für klassische Tourenfahrer, die neues Terrain erkunden wollen und auch vor einfachen Trails nicht zurückschrecken. In anspruchsvollem Gelände kommen auch geübte Piloten auf ihre Kosten, allerdings werden sie dort entsprechend gefordert. Schluss ist mit dem Powerfly FS 7 erst bei alpinen Trails und rauem Gelände.

Fazit

Das Trek Powerfly FS 7 erfüllt mit seinem cleveren Gesamtkonzept den realen Einsatzzweck vieler Tourenfahrer. Mit seiner aufrechten und komfortablen Sitzposition, dem effizienten Fahrwerk und dem intuitiven Handling punktet es auf Trail-Abenteuern in leichtem Gelände genauso wie auf langen Touren über Schotter und Waldwege. Wer ein Touren-Bike mit Sofa-Hinterbau sucht, ist hier falsch. Hält man aber nach dem Trekking E-Bike von morgen Ausschau, kann man mit dem Powerfly richtig abheben.

Tops

  • Allround-Eigenschaften
  • Gesamtkonzept
  • gutmütiges und intuitives Handling
  • hohes Sicherheitsempfinden
  • komfortable Sitzposition und tiefer Durchstieg

Flops

  • Ansprechverhalten der Federgabel nur Mittelmaß
  • keine Ausstattungsvariante mit Nyon-Display

Mehr Infos unter trekbikes.com

Der Beitrag Das Trek Powerfly FS 7 2021 im ersten Test – Das E-MTB als Trekking E-Bike von morgen? erschien zuerst auf E-MOUNTAINBIKE Magazine.

]]>