FOCUS JAM² 7.9 2022 im E-Mountainbike-Vergleichstest – Das beste E-MTB bis 6.500 €

Skandinavischer Schick aus Stuttgart: Das FOCUS JAM² 7.9 erinnert mit seiner hohen Verarbeitungsqualität und dem durchdachten Design an einen Volvo – es fährt sich auch so! Mit Shimano EP8-Motor und cleveren Details will es sowohl für Touren- als auch Trailabenteuer gerüstet sein. Ist es also der perfekte Allrounder?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2022 bis 6.500 € – 11 günstige Modelle im Test

Das FOCUS JAM² 7.9 ist der Volvo unter den E-MTBs. Funktionalität geht Hand in Hand mit Stuttgarter, pardon, skandinavischem Schick. Das JAM² 7.9 legt Wert auf Understatement bei gleichzeitig ausgeprägtem Design, statt auf dicke Hose zu machen. Und es bietet viel Sicherheit – wie ein Volvo beim Elchtest. Dank gutmütigem Handling erfreut es Einsteiger wie Fortgeschrittene. Das Bike eignet sich besonders für Touren dank viel Komfort und nützlichen Features wie der Tasche am Unterrohr oder dem Ladeport am Oberrohr, die den funktionalen Charakter unterstreichen. Aber das FOCUS kann auch sportlich sein und macht auf Trails eine ebenso gute Figur. Eine Durchrostungsgarantie wie bei Volvo bietet FOCUS zwar nicht an, aber die braucht es auch nicht! Die voluminöse, solide Alurahmenkonstruktion wirkt wie aus einem Guss und hat eine exzellente Formensprache. Außerdem trumpft das JAM² mit einem hohen zulässigen Gesamtgewicht von 150 kg und ist damit für Fahrergewichte von 124 kg inklusive Gepäck und Kleidung freigegeben!

Mit Liebe zum Detail – Die cleveren Features des FOCUS JAM² 7.9

Das Herzstück des FOCUS JAM² 7.9 – der 85 Nm starke Shimano EP8-Motor – ist formschön in den Rahmen integriert und zur Antriebsseite hin leicht versetzt. Im Unterrohr findet der 720-Wh-Akku Platz, der nach unten hin entnehmbar ist. Gesichert ist er durch einen massiven Bolzen, der per Inbusschlüssel herausgeschraubt wird. Ist der Akku leer, wird er über den gut abschließenden, schön integrierten Ladeport geladen – er ist hochwertiger und weniger störanfällig als an ähnlich gebauten Bikes, z. B. am Canyon Spectral:ON.

Das FOCUS JAM² 7.9 legt Wert auf Understatement, statt auf dicke Hose zu machen!

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Größe	S	M	L	XL
Sattelrohr	390 mm	420 mm	450 mm	470 mm
Oberrohr	572 mm	602 mm	637 mm	671 mm
Steuerrohr	105 mm	110 mm	130 mm	150 mm
Lenkwinkel	65,0°	65,0°	65,0°	65,0°
Sitzwinkel	76,0°	76,0°	76,0°	76,0°
Kettenstrebe	448 mm	448 mm	448 mm	448 mm
Tretlagerabsenkung	25 mm	25 mm	25 mm	25 mm
Radstand	1.192 mm	1.224 mm	1.262 mm	1.301 mm
Reach	420 mm	450 mm	480 mm	510 mm
Stack	612 mm	617 mm	635 mm	653 mm

Sobald ihr den schön akzentuierten On-Button drückt, geht nicht nur die Fahrt los. Ihr könnt auf längeren Touren auch euer Handy oder Navi dank integrierter USB-C-Buchse mit Strom versorgen. Ebenso praktisch auf Touren: Die Tasche am Unterrohr bietet zwar nicht so viel Platz wie ein Volvo-Kombi, aber in ihr kann man dennoch nützliche Dinge transportieren wie Multitool, Ersatzschlauch oder Snacks. Durch den Trinkflaschenadapter ist im Rahmendreieck trotz Tasche genug Platz für Flaschen bis 750 ml, und das in allen Rahmengrößen. Ganz unscheinbar kann am Hinterbau ein Ständeradapter montiert werden. Genauso unauffällig ist die ab Werk verklebte Rahmenschutzfolie, die den Lack exponierter Rahmenteile vor Steinen und Kratzern schützt. Am Cockpit ist kabeltechnisch viel los und alles wirkt etwas unaufgeräumt. Dank der integrierten Zugführung verschwinden die Kabel vom Lenker durch den hauseigenen C.I.S.-Vorbau in den Rahmen. Allerdings leiden die Kabelhüllen unter der Klemmung und werden leicht geknickt.

Alles dabei – Das FOCUS JAM² 7.9 auf dem Trail

Lange Touren meistert man mit dem FOCUS JAM² 7.9 problemlos und sitzt dabei entspannt aufrecht. Die Last ist gut ausbalanciert zwischen Lenker und Sattel verteilt. Ein Plus an Komfort bietet das softe Fahrwerk. Die FOX 36 Performance-Gabel und der FOX FLOAT X Performance-Luftdämpfer stellen je 150 mm Federweg zur Verfügung. Steile und technische Anstiege kommt das FOCUS solide hoch, auch wenn das Shimano-angetriebene FOCUS nicht an die Kletterqualitäten eines Moustache Trail 7 mit kernigem Bosch-Antrieb herankommt. Biegt man auf flowige wie technische Trails ein, punktet das FOCUS mit ausgewogenem Handling und fährt sich intuitiv.

Einsteiger freuen sich über das softe, schluckfreudige Fahrwerk; Lenkimpulse werden leicht umgesetzt. Experten, die gern schnell fahren und mit dem Gelände spielen, fehlt es aber an Gegenhalt vom weichen Fahrwerk, das zu schnell zu viel Federweg frei gibt. Dadurch verpufft der Input vom Fahrer im Fahrwerk und das Bike fühlt sich undefiniert an. Biegt man auf roughes Terrain ab, kommt die Gabel bei schweren Fahrern ans Limit. Denn im Vergleich zur RockShox ZEB am Rossignol oder MERIDA ist die Gabel dann nicht steif und präzise genug, um bei hohem Tempo durch Bremswellen und Steinfelder die Spur zu halten. Durch die großvolumigen MAXXIS Minion DHF 2,6”-Reifen in Kombi mit der weniger steifen Gabel wird das FOCUS bei höheren Geschwindigkeiten leicht nervös. Daher sind reine Ballertrails nichts für das Bike. Das Topmodell JAM² 7.0 konnte im letzten Vergleichstest schon mit sehr guten Allround- und Toureneigenschaften punkten. Im Vergleich dazu ist die günstige Version, das JAM² 7.9, noch besser in Sachen Preis-Leistung. Die FOX 36-Gabel ist zwar nicht so performant wie eine ZEB oder FOX 38, aber das FOCUS punktet mit einer soliden, zweckdienlichen Ausstattung.

Tuning-Tipp: Wer das FOCUS JAM² 7.9 sportlich fahren will, sollte einen Volumenspacer in Dämpfer und Gabel verbauen

Fazit

Das FOCUS JAM² 7.9 ist der Volvo unter den E-MTBs und punktet mit viel Detailliebe und sehr hoher Verarbeitungsqualität. Auf Touren fühlt sich das komfortable FOCUS am wohlsten und liegt hier mit dem MERIDA und dem Moustache gleichauf. Auf Singletrails funktioniert es gut und überzeugt mit intuitivem Handling und sicherem Fahrverhalten. Wird es steiler und rougher, kommt die Gabel ans Limit. Verspielte Trailakrobaten bevorzugen ein lebendigeres Bike.

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Mehr Informationen findet ihr unter focus-bikes.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2022 bis 6.500 € – 11 günstige Modelle im Test

Alle Bikes im Test: Bulls Sonic EVO AM-SL1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON CF8 (Zum Test) | Centurion Numinis R2700i (Zum Test) | FOCUS JAM² 7.9 | Giant Trance X E+19 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 975 (Zum Test) | Mondraker Crafty R (Zum Test) | Moustache Trail 7 (Zum Test) | Orbea Rise H15 (Zum Test) | Rossignol Mandate Shift XT (Zum Test) | SCOTT Patron eRide 920 (Zum Test)

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Words: Mike Hunger Photos: Robin Schmitt, Mike Hunger