Rein, raus – jeder kennt das alte Spiel. Und elektrisch ist oft noch geiler. Wir sprechen natürlich von der neuen Dropper Post von FOX. Mit der neuen FOX Transfer Neo 2025 bringt der amerikanische Hersteller seinen ersten elektronischen Dropper. Ob die kabellose Transfer überzeugen kann, erfahrt ihr hier!

FOX Transfer Neo Factory 2025 | Gewicht: 798 g (200 mm – ⌀ 34,9 mm) | Hub: 100/125/150/175/200 mm | Preis: 1.309 € | Hersteller-Website

Gold, das man jetzt per Funk bewegen kann: Nachdem im April die neue FOX Transfer 2025 auf den Markt kam, setzt FOX noch einen drauf und bringt mit der Transfer Neo Factory eine kabellose Version der beliebten FOX Transfer Sattelstütze.

Neben dem Highlight, dass die Transfer Neo Dropper Post per Funk betätigt wird, bringt FOX noch ein weiteres Feature ins Spiel: die neue FOX Bike App. Mit dieser App könnt ihr euren Dropper bequem per Smartphone überwachen. Was die App noch kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Mit der Transfer Neo Factory Dropper Post legt FOX in Sachen Hub vor und setzt die RockShox Reverb AXS unter Druck. Die FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post bietet Hublängen von 100–200 mm, während bei der Reverb AXS bei 170 mm Schluss ist. Lediglich Biker von Lebron James’ Statur könnten die 240-mm-Hub-Version der analogen FOX Transfer vermissen. Ach ja, und FOX wirbt damit, dass das selbst entwickelte Neo-Funk-System Signale 100 mal schneller überträgt als Bluetooth und 20 mal schneller als andere elektronische Dropper Posts. Ob das auf dem Trail einen Unterschied macht, lest ihr hier im Praxistest.

Wir haben die neue FOX Transfer Neo 2025 Factory mit 200 mm Hub und 34,9 mm Durchmesser bereits vor dem offiziellen Release über mehrere Monate für euch getestet. In unserer Version bringt sie 798 g auf die Waage und kostet – haltet euch fest, schnallt euch an – 1.309 €. Für den Fall, dass man auf dem Trail den Akku schrottet oder verliert, bekommt man für happige 91 € einen neuen, das passende Ersatz-Ladegerät mit Kabel kostet 73 €. Inbegriffen im stolzen Preis von 1.309 € sind neben Dropper und Remote ein Akku, Ladegerät, Kabel sowie I-SPEC- und Matchmaker-Adapter, damit die Remote an jeden Lenker passt – wir hatten für unseren Test nur die Standardschelle, die natürlich auch mitgeliefert wird. Aber ob das den Preis rechtfertigt?

Die neue FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post im Detail

Wer kennt das nicht: Man spart fürs Bike-Upgrade, misst das Sattelrohr, recherchiert und findet dann heraus, dass die gewünschte Dropper Post nicht in der passenden Größe verfügbar ist – Frust pur! Damit das nicht passiert, bietet FOX die neue Transfer Neo 2025 in drei Durchmessern (30,9, 31,6 und 34,9 mm) und fünf Hub-Varianten (100, 125, 150, 175, 200 mm) an. Die 100-mm-Hub-Variante gibt es jedoch nur in 30,9 und 31,6 mm.

Unsere Testversion der FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post mit einem Hub von 200 mm kommt mit einer Einstecktiefe von 315 mm – das sind 6 mm weniger als bei der analogen Version mit 210 mm Hub. Mit gewogenen 798 g ist sie zwar kein Leichtgewicht, im Vergleich zu anderen Wireless-Dropper-Posts auf dem Markt aber nur minimal schwerer.

Die Remote der FOX Transfer Neo besitzt einen Pairing-Button mit einer kleinen LED und wird von einer Knopfzelle betrieben, die laut FOX bis zu 12 Monate lang durchhält.

Die Remote der FOX Transfer Neo ist kompakt und durch zwei verschiedene Anschraubpunkte flexibel in ihrer Ausrichtung.
Das Gegenstück zur Remote sollte nicht fehlen.

Der Akku der FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post ist direkt im Kragen integriert, ähnlich wie das Mikrofon eines CIA-Agenten. Das bietet zwar mehr Reifenfreiheit, ist optisch jedoch etwas gewöhnungsbedürftig – genau wie die Männer in schwarzen Anzügen und Fliegerbrillen. Das eckige Design der Akku-Einheit passt unserer Meinung nach nicht so ganz zu den meist organischen Formen moderner Bikes. Dafür ist die Stack-Height – also die Höhe von der unteren Kragenkante bis zur Mitte der Sattelklemmung – ist mit 46 mm ziemlich gering, wenn auch 11 mm höher als bei der analogen Version. Im Vergleich zur RockShox Reverb AXS mit 65 mm bleibt die Neo jedoch angenehm kompakt.

Die Laufzeit des Akkus beträgt laut FOX 30–40 Stunden, je nachdem, wie oft es rauf und runter geht. Den Akku-Ladestand kann man einfach an der Farbe der LED am Dropper ablesen. Die Ladezeit beträgt etwa 1,5 Stunden mit der mitgelieferten Ladestation und dem USB-C-Kabel – das Netzteil muss man sich selbst zulegen. Am Kragen befindet sich auch ein Pairing-Button, mit dem ihr den Dropper zusätzlich zur Shake-to-Wake-Funktion manuell aktivieren könnt. Sollte die Batterie der Remote leer sein, kann man den Dropper manuell bedienen, indem man den Button gedrückt hält, bis er weiß leuchtet. Dadurch lässt sich die Dropper Post ein- und ausfahren, und nach dem Vorgang drückt man den Knopf erneut, um den Prozess zu beenden.

Klein und kompakt – nice!

Das Innenleben der FOX Transfer Neo basiert auf der neuen FOX Transfer 2025. Öffnet man die Sattelstützenklemmung, findet sich auch hier ein Schrader-Ventil. Im ausgefahrenen Zustand kann man darüber zwischen 275 und 325 psi aufpumpen, um die Ausfahrgeschwindigkeit an seine persönlichen Wünsche oder das Fahrergewicht anzupassen.

Nach 8.000 Betätigungen kommt dann die bereits erwähnte App ins Spiel, denn die meldet: ab zum Service. Die Preise des Service und verschiedene Servicestellen sollen einem ebenfalls in der App angezeigt werden. Nach den 8.000 Betätigungen wird die Dropper Post dann komplett zerlegt, ähnlich wie bei der nach 300 Stunden fälligen, vollständigen Überholung der analogen FOX Transfer. Aufgrund der elektrischen Bauteile der Neo sollte der Service jedoch nur bei einer registrierten FOX-Servicestelle durchgeführt werden.

Für alle, die gerne selbst Hand anlegen: Bevor man wegen einer nicht ganz smooth laufenden Dropper Post seine Neo zu einer Servicestelle bringt, kann man den Staubabstreifer einfach mit einem Schlitzschraubendreher entnehmen und neu fetten – das kann den Gang zum Servicecenter meist um ein paar Tage hinauszögern.

Die neue FOX Bike App zeigt euch neben den Wartungsintervallen auch den Akku-Stand eurer Neo-Geräte (Remote und Dropper) an, und man kann in der App verschiedene Modi einstellen. Der Bikepark-Modus deaktiviert die Remote, um versehentliches Auslösen zu verhindern – was uns ehrlich gesagt noch nie passiert ist. Der Transportmodus schaltet die Shake-to-Wake-Funktion ab, damit zum Beispiel längere Autofahrten den Akku nicht leersaugen. Das ist ziemlich praktisch, da man nach langen Fahrten sonst gerne mal ohne Akku-Ladung dasteht. Normalerweise bleibt der Dropper durch Bewegung aktiviert und geht erst nach 5 Minuten Ruhe in den Schlafmodus. Über die App erhält die Neo auch die neuesten Software-Updates.

Die Transfer Neo Dropper Post kommt in klassischer FOX-Manier in der edlen Kashima-Variante als Factory-Version. Es gibt auch eine Performance Elite-Version, allerdings ist diese nur als Teil kompletter Bikes erhältlich und nicht separat zu kaufen.

Die FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post im Praxistest

Der Einbau der FOX Transfer Neo 2025 ist so einfach wie Butter aufs Brot schmieren – keine lästige Kabelverlegung, einfach mit etwas Fett ins Sattelrohr schieben, Sattelklemme anziehen und fertig. Allerdings hat das kabellose Design auch seine Tücken: Bevor ihr losfahrt, müsst ihr jedes Mal checken, ob der Akku drin ist und noch genug Saft hat. Alles hat eben seine Vor- und Nachteile. Dank der zwei verschiedenen Anschraubpunkte kann die Remote nach Belieben näher am Daumen oder weiter entfernt montiert werden. Die Ergonomie orientiert sich an klassischen Dropper-Hebeln und bietet auf dem Trail eine intuitive und zuverlässige Bedienung.

Bei unserem ersten Test-Ride hat uns der Dropper schier vom Hocker gehauen – positiv. Die Ausfahrgeschwindigkeit ist enorm, wenn man das Maximum an Luft aufpumpt. Vom recht lauten „Klonk“, der das Ende des Droppers akustisch wiedergibt, kann man schon mal erschrecken, wenn man es nicht gewöhnt ist. Trotz der hohen Geschwindigkeit lässt sich die FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post mit der Remote gut kontrollieren und präzise auf dem gesamten Verstellweg stoppen. Bei unseren zahlreichen Testfahrten lief die Dropper Post immer zuverlässig und ohne Probleme. Nur die Pairing-Buttons an Remote und Dropper sind schwierig zu erreichen; wir haben sie nur mit einem 2er-Inbus drücken können – ein kleiner Ast tat es auch. Aber für 1.309 € wünschen wir uns unkomplizierte Knöpfe.

Von Hand einzufahren ist sie mit der maximal aufgepumpten Luftfeder allerdings weniger leicht. Doch mit etwas Kraft gleitet sie smooth und angenehm wieder rein. Im ausgefahrenen Zustand hat sie sich die solide Standfestigkeit von ihrem analogen Bruder abgeschaut, und man verspürt auch hier weder Flex noch Spiel der Stütze.

Wie Homer Simpson, der liebend gerne willkürlich Tasten an seinem Arbeitsplatz im Atomkraftwerk drückt, drücken wir gerne die gummierte Remote der FOX Transfer Neo. Der Mechanismus wird durch ein spürbares Klicken ausgelöst, das nur minimalen Kraftaufwand erfordert. Das Signal kommt ohne Verzögerung am Dropper an – genau wie bei der RockShox Reverb AXS Dropper Post. Ob das jetzt 20 mal schneller funktioniert, haben wir nicht getestet, aber mal ehrlich: Wen juckt’s? Hauptsache, es funktioniert schnell und zuverlässig.

Ach ja: Die Akku-Laufzeit der FOX Transfer Neo war in unseren Tests in Ordnung, und wir hatten keinerlei Probleme. Ob sie die angegebenen 30–40 Stunden erreicht, haben wir nicht genau überprüft, aber in der Praxis lädt man den Akku nach einem Tag auf dem Bike ohnehin meistens wieder auf.

Fazit zur neuen FOX Transfer Neo 2025 Dropper Post

Die FOX Transfer Neo ist eine zuverlässige Dropper Post, die vor allem durch ihre beeindruckende Ausfahrgeschwindigkeit punktet. Die geringe Einstecktiefe und die 200 mm Hub bei einem elektrischen Dropper sind definitiv Highlights. Dass die mechanischen und elektronischen Teile einwandfrei funktionieren, lässt uns über das weniger gelungene Design der Akku-Einheit hinwegsehen. Allerdings bleibt der Preis von 1.309 € heftig. Auch die goldene Kashima-Beschichtung rechtfertigt diesen Betrag nicht.

Tops

  • leichte Montage
  • zuverlässig
  • gelungene Remote
  • sehr schnell und präzise

Flops

  • unpassende Optik
  • sehr teuer

Für mehr Infos besucht ridefox.com


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Words: Robin Ulbrich Photos: Peter Walker