Mit dem Oso wagt Ibis den Vorstoß in den E-MTB-Sektor. Das Bike wartet mit spannenden Features und einem futuristischen Look auf – aber überzeugt es auch sonst? Wir waren für eine exklusive Präsentation und einen ersten Test zu Gast bei den Kaliforniern und haben das neue Ibis Oso E-MTB 2023 über die Trails um Santa Cruz gejagt.
Nordkalifornien gilt als Geburtsort des modernen Mountainbikings und ist noch heute Heimat vieler MTB-Kultmarken, so auch von Ibis. 1981 von Scot Nicol gegründet, hat Ibis eine lange Geschichte. Und die Marke hat mit dem Ripmo eines der vielseitigsten Trail-Bikes auf dem derzeitigen Markt herausgebracht, wie unser Schwestermagazin ENDURO in zahlreichen Tests herausgefunden hat. Das Besondere am Ibis Ripmo war und ist nach wie vor der Spagat zwischen Uphill- und Downhillperformance, den das analoge MTB schafft. Das neue Ibis Oso sieht zwar optisch komplett anders aus, soll jedoch fahrtechnisch an die hervorragenden Fahreigenschaften des Ripmo anknüpfen.
Mit 170 mm Federweg an der Front und 155 mm am Heck besitzt das Oso etwa 10 mm mehr Federweg als sein analoger Bruder. Optisch wirkt es mit seiner voluminösen und organischen Formsprache nicht nur einzigartig, sondern auch sehr potent und damit bereit für grobes Terrain. Dennoch soll es viele Einsatzgebiete abdecken und sogar als Pendel-Bike eine gute Figur machen. Angetrieben wird das Oso vom Bosch Performance Line CX Smart System-Motor samt 750-Wh-Akku und der Rahmen besteht aus Carbon, wie man es von Ibis nicht anders erwarten würde. Das komplette E-MTB bringt 24,10 kg in Größe L auf die Waage. Für sein E-Mountainbike Debüt verlangt das Team von Ibis 12.498 € – vorerst gibt es nur eine Ausstattungsvariante.
Der richtige Zeitpunkt, um die E-MTB-Party zu crashen
Man könnte sagen, dass die coolsten Gäste bewusst immer spät auf die Party kommen. Im Falle von Ibis ist genau das der Fall. Aber nicht, weil man erst spät mit der Entwicklung begonnen hätte, sondern weil man mit den ersten Entwicklungen nicht zufrieden war. Bereits 2017 hat das Team mit der Entwicklung angefangen, das Projekt dann aber noch mal komplett über den Haufen geworfen und neu aufgesetzt – warum? Um es in den Worten von Ibis-CEO Hans Heims zu sagen: „It wasn’t inspiring!“ Man wollte nicht bloß ein weiteres Bike mit einem Motor dran konstruieren. Der Anspruch von Ibis wird durch einen Blick auf das originale Mojo deutlich, das erste Carbon-Bike der Kalifornier, das damals so etwas wie ein funktionales Kunstwerk war. Und genau das sollte das erste E-MTB von Ibis eben auch sein: in sich stimmig, radikal und besonders – herausgekommen ist ein organisch geformtes Raumschiff, auf dem man mit E-Motor durch die Wälder fliegen kann.
Ibis Cycles 2023 – Ein neues Logo und ein neues (E-)Mountainbike-Verständnis
In der Vergangenheit ging es laut Ibis hauptsächlich darum, Mountainbikes leichter und steifer zu machen. Das hat sich mit dem E-MTB geändert. Ganz oben auf der Prioritätenlisten stehen nun Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit in allen Lebenslagen. Moderne E-MTBs müssen nicht nur im technischen Gelände performen und allem standhalten, was man ihnen entgegensetzt. Sie eröffnen auch zahlreiche neue Nutzungsszenarien und müssen entsprechend vielseitig einsetzbar sein. Um ein E-Mountainbike zu entwerfen, galt es für Ibis erst mal, E-Mountainbiken als neue, eigenständige Sportart zu begreifen. „Downhill both ways“ ist der Claim des neuen Oso, sprich: Die Uphill-Performance sollte der Bergab-Performance in keiner Weise nachstehen. Gleichzeitig sollte das E-MTB als Commuting-Bike nutzbar sein.
Zudem läutet das Oso eine neue Ära bei Ibis ein, die sich auch im Branding widerspiegelt und eine neue, klarere Sprache spricht. Wir müssen zugeben: Wir haben das ovale Ibis-Wappen, das bis dato jedes Steuerrohr geziert hat, stets gefeiert – den gleichnamigen Vogel, den es symbolisieren sollte, jedoch nie wirklich erkannt! Schande über uns 😉 Mit dem neuen Logo zieht nun eine klarere, zeitgemäße Sprache ein: Das ovale Ibis-Wappen, das man u.a. auf den Steuerrohren gefunden hat, und der ebenfalls ovale Ibis-Schriftzug erscheinen in einem moderneren und deutlicheren Bild: Der Vogel ist nun endlich erkennbar. Und der Schriftzug wird selbstbewusster, größer und geradliniger. Statt in kleingeschriebenen und geschwungenen Lettern ist der Markenname jetzt fett und in Versalien gehalten. Uns gefällt der Wandel! Eingefleischten Ibis-Fans dürfte das neue Logo etwas Eingewöhnungszeit und Akzeptanz abverlangen – genau wie die Tatsache, dass Ibis nun ein (längst überfälliges) E-MTB im Portfolio hat.
Wer sich fragt, für was Oso steht, dem können wir hier die Antwort liefern: Oso ist spanisch und heißt Bär. Der Bär ist einerseits das kalifornische Wappentier und damit ein Verweis auf Ibis’ Heimat, andererseits haben vermutlich die bärenstarken Eigenschaften, die das neue E-MTB verkörpern soll, letztendlich zur Namensgebung geführt.
Das Design des neuen Ibis Oso 2023 – Flottes Raumschiff oder schickes Kunstwerk?
Den Designprozess seines E-Mountainbike-Debüts ist das Team von Ibis nicht leichtfertig angegangen. Das erste Konzept glich noch einem klassischen MTB mit aufgesetztem Motor und war wenig inspiriert. Nachdem es verworfen wurde, ging es zurück zum weißen Papier. Zuallererst wurden die nicht verhandelbaren Punkte des E-MTBs festgelegt, die die Designlimits darstellten. Dazu gehörten die Motorhardware, eine Teleskopsattelstütze, potente Fahrwerkskomponenten, 29”-Reifen und Platz für die obligatorische Wasserflasche.
Wie man in der obigen Grafik erkennen kann, liegen die Bauteile und Komponenten extrem nah beieinander: Der Dämpfer liegt fast am Akku an, der Motor ist nur wenige Zentimeter vom Hinterreifen entfernt. Um diese extrem kompakte Bauweise zu erreichen, hat das Ibis-Team eine Menge Tricks und clevere Lösungen erarbeitet. So wurde der Bosch-Motor leicht rotiert und es wurden sehr kompakte Aufnahmepunkte für den Akku konstruiert. Der FOX-Dämpfer nutzt den kompakten Trunnion-Mount als Dämpferaufnahme und ist extrem nah an der Batterie im Rahmen montiert. Die markante Hinterbauschwinge ist nicht nur ein definierendes Designmerkmal, sondern auch eine technische Lösung, um die kompakte Kettenstrebenlänge zu realisieren (444 mm in Größe L/XL). Das asymmetrische Sattelrohr ist ein echter Blickfang, wurde im Design jedoch hauptsächlich von der Position beeinflusst, die die Sattelstütze vorgibt.
Der Bereich unterhalb des Dämpfers ist abgeschrägt, damit sich während der Fahrt kein Schlamm ansammelt und Wasser einfach abfließen kann. Über und hinter dem Dämpfer sind zudem zwei kleine Schutzbleche integriert, die den Dämpfer und den Hinterbau zusätzlich vor Dreckbeschuss schützen. Der Hinterbau und der Dämpfer bergen noch ein weiteres Geheimnis: Die Dave-Weagle-Hinterbaukinematik wurde neu designt und auf einen FOX FLOAT X2-Dämpfer ohne Volumenspacer abgestimmt. Dadurch soll der Hinterbau auch problemlos mit Stahl- statt Luftdämpfer nutzbar sein. Außerdem soll man laut Ibis 15 mm mehr Federweg aus dem Heck rauskitzeln können (von 155 mm auf 170 mm), wenn man einen Dämpfer mit 5 mm mehr Hub verbaut. Der Rahmen selbst wird von Ibis für den Einsatz von Doppelbrückenfedergabeln mit bis zu 190 mm Federweg freigegeben. Die Kalifornier sind von der Haltbarkeit ihres neuesten Bikes überzeugt und gewähren 7 Jahre Garantie auf den Rahmen sowie eine lebenslange Ersatzteilgarantie auf die Buchsen. Die Motorsystem-Garantie beträgt 2 Jahre und wird direkt über das Servicenetzwerk von Bosch abgewickelt.
Die Motorintegration des Bosch Performance Line CX Smart Systems am neuen Ibis Oso 2023 im Detail
Das Team von Ibis hat für das Oso auf den bärenstarken Performance Line CX Smart System-Motor von Bosch zurückgegriffen. Der 750-Wh-Akku kann zum externen Laden seitlich aus dem Unterrohr entnommen werden. In einer frühen Designphase sollte der Akku mit rechteckigem Querschnitt hochkant im Unterrohr verbaut werden. Dabei wäre aber das Unterrohr zu voluminös ausgefallen und die Idee wurde schnell wieder verworfen.
Durch eigens entwickelte Battery-Mounts ist der Akku einfach entnehmbar und das Unterrohr wirkt in Anbetracht des großen Akkus noch recht schlank. Auf der Unterseite des Rahmens besitzt das Unterrohr einen praktischen Shuttle-Guard, damit der Rahmen beim Transport auf einer Pickup-Ladefläche nicht verkratzt. Der Unterfahrschutz unter dem Motor aus Plastik ist während unseres Testrides bei einem härteren Aufsetzer an einer Stufe gebrochen, hier wäre eine bessere Abstützung und eine stabilere Konstruktion angebracht. Auch der Ladeport seitlich am Unterrohr ist aus unserer Sicht nicht ideal platziert. Er besitzt zwar einen von Ibis designten Splash-Schutz, gerät aber bei langen Schlechtwetter-Rides schnell ins Kreuzfeuer von Schlamm und Wasser. Gerade wenn man in Regionen wie Schottland lebt, in denen selbst die Sommer feucht-fröhlich sind, kann die Abdeckung evtl. nicht ausreichend sein.
Das Ibis Oso kommt serienmäßig mit einer praktischen Lupine SL F-Frontlampe inkl. einer 800 Lumen starken Fernlichtfunktion und einem elegant in die Sattelklemme integrierten Lupine C14-Rücklicht. Was hinten gut gelungen ist, hat dem Team von Ibis an der Front wohl eher Kopfzerbrechen bereitet. Schon beim Ripmo gab die Zuverlegung Raum für Kritik. Beim Oso kommt hinzu, dass durch das Motorensystem noch mal mehr Züge verlegt werden müssen. Die vielen Züge und die unsaubere Cockpitintegration wird dem restlichen hohen Designanspruch des Bikes nicht gerecht. Auch die Gummistopfen, die die Rahmenöffnungen der Kabelports abdecken sollen, bleiben nicht an Ort und Stelle und spiegeln nicht die sonstige Qualität und Detailliebe des Oso wider.
Wer das Chaos etwas reduzieren will, kann das Bosch Kiox 300-Display demontieren und das Oso nur mit der LED-Remote steuern. Detaillierte Ride-Daten kann man auch in der eBike Flow-App abrufen, wenn man das Smartphone mit der LED-Remote koppelt. Leider hat das Team von Ibis sein Erstlingswerk nicht mit einer Rahmenöffnung für den neuen Bosch System Controller bedacht und ihn mit der neuen Bosch Mini Remote gepaart – das hätte das Cockpit ordentlicher und übersichtlicher gestaltet. Dass eine aufgeräumte Zugführung durch den Steuersatz möglich ist, ohne den eigenen Fahrradmechaniker zur Weißglut zu treiben und die Kabel zu biegen, beweist das UNNO BOÖS.
Freie Größenwahl beim Ibis Oso 2023 – Geometrie, Größen und Fitting
Spoiler vorweg: Direkt beim ersten Ride waren wir überrascht, wie ausgewogen sich das neue Ibis Oso fährt. Das liegt nicht zuletzt am größenspezifischen Design. Oftmals wird bei Herstellern nur eine Rahmengröße designt und dann wird das Design auf die weiteren Rahmengrößen angepasst. Außerdem wächst branchenüblich häufig nur das vordere Rahmendreieck mit den Rahmengrößen mit, das hintere Rahmendreieck bleibt bei den meisten Herstellern aus Kostengründen unverändert. Das führt gerade bei den größten und kleinsten Rahmen zu Kompromissen bei der Balance und Gewichtsverteilung. Bei Ibis gibt es mit Designer Roxy und President Tom Fahrer, denen wichtig ist, dass sowohl S als auch XL gleichermaßen gut sind.
Das Oso kommt wie viele E-Mountainbikes in den Größen S bis XL. Jedoch geht Ibis hier die Extrameile und stellt den Hinterbau in zwei größenspezifischen Längen her. Für die Rahmengrößen S/M beträgt die Kettenstrebenlänge 439 mm und für die Größen L/XL 444 mm, wodurch der Fahrer und damit auch der Schwerpunkt zentraler im Bike positioniert wird. Aus demselben Grund wächst der Sitzwinkel mit den Größen von 77° auf 79° mit. Auch bei den Laufradgrößen geht Ibis auf größenspezifische Anforderungen ein und liefert das Oso in den Größen S und M in einer Mullet-Konfiguration mit 27,5“-Hinterrad aus. Ab Größe L rollt das Ibis Oso auf 29”-Laufrädern vorne wie hinten. In Größe S passt eine Trinkflasche mit 650 ml Volumen in einen Flaschenhalter mit seitlicher Flaschenentnahme, ab Größe M finden Flaschen mit 750 ml Volumen im Rahmendreieck Platz.
Eine weitere Besonderheit im Oso-Sizing ist, dass in Größe S ein kleinerer 625-Wh-Akku verbaut wird – was wir prinzipiell sehr gut finden und uns fragen, warum nicht generell alle Hersteller auf größenspezifische Akkugrößen setzen. Kleine Fahrer wiegen in der Regel weniger und verbrauchen entsprechend weniger Akku. Am Ende eines langen Rides sind die Akkus großer, schwerer Fahrer meist leer, kleine Fahrer haben oft noch deutlich Reserven. Ein großer Akku ist für kleine Fahrer im schlechtesten Fall nur Ballast und führt durch seine längliche Form konstruktionsbedingt zu einem langen Unterrohr und einer zu gestreckten Sitzposition.
Aber wie sucht man nun die Bike-Größe aus, die zu einem passt? Wer schon Erfahrungen mit dem analogen Ibis Ripmo gesammelt hat, kann sie auf das Ibis Oso übertragen. Rider Robin ist 178 cm groß und greift beim Ripmo zu Größe L, deshalb ist er auch das Oso in Größe L gefahren. Wie beim Ibis Ripmo bleibt die Größenwahl jedoch euch überlassen: Selbst in Größe XL fällt das Sattelrohr mit 427 mm sehr kurz aus und wird dafür gepaart mit ordentlich Sattelstützenhub (185 mm in L und 213 mm in XL). Durch das niedrige Sattelrohr werden kleinere Fahrer nicht in ihrer Bewegungsfreiheit gestört, wodurch ein Upsizing möglich wird. Wer ein längeres Rad mit mehr Fahrstabilität bevorzugt, hat beim Ibis Oso also die Chance, eine Rahmengröße höher als üblich zu wählen.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Oberrohr | 573 mm | 607 mm | 638 mm | 669 mm |
Sattelrohr | 394 mm | 414 mm | 414 mm | 427 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 106 mm | 122 mm | 139 mm |
Lenkwinkel | 64° | 64° | 64° | 64° |
Sitzwinkel | 77° | 77° | 78° | 79° |
Kettenstrebe | 439 mm | 439 mm | 444 mm | 444 mm |
BB Drop | 31/14 mm | 31/14 mm | 31 mm | 31 mm |
Radstand | 1.206 mm | 1.242 mm | 1.294 mm | 1.341 mm |
Reach | 430 mm | 460 mm | 500 mm | 540 mm |
Stack | 621 mm | 635 mm | 650 mm | 665 mm |
Die Ausstattung des neuen Ibis Oso 2023 im Detail
Das neue Ibis Oso 2023 wird vorerst nur in einer Ausstattungsvariante und zwei Farben verfügbar sein, einem Mintgrün und einem dunklen Blau. Das 12.498 € teure Oso verfügt über eine FOX 38 Performance-Federgabel mit einer nur wenig einstellbaren FIT Grip-Dämpferkartusche. Der FOX FLOAT X2-Dämpfer stammt aus der Performance Elite-Serie und besitzt eine getrennte Highspeed- und Lowspeed-Zugstufenverstellung. Die Shimano XT-Vierkolbenbremsen sorgen selbst auf langen Abfahrten für gute Verzögerung, da das Ibis ab Werk mit 220 mm großen Bremsscheiben bestückt wird. Die Gangwechsel übernimmt eine SRAM GX Eagle-12-fach-Schaltung.
Das hauseigene Ibis Spider-Kettenblatt ist nicht nur für den coolen Look an einen Ninjastern angelehnt, sondern sorgt auch für die passende Kettenkennlinie von 55 mm. Bei den Laufrädern setzt Ibis auf Robustheit statt auf Leichtbau und zieht vorne einen MAXXIS ASSEGAI und hinten einen MAXXIS DISSECTOR in der robusten Doubledown-Karkasse auf eigens entwickelte Blackbird Send-Alufelgen auf. Sie sind speziell geformt und verstärkt – die hintere Felge nochmals mehr als die vordere –, wodurch der Reifen und die Felge selbst weniger pannenanfällig bei Durchschlägen sind und das Tubeless-System besser dicht hält.
IBIS Oso 2023
13.000 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 750 Wh
Display Kiox 300
Federgabel FOX 38 Performance 170 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Performance Elite 155 mm
Sattelstütze Bike Yoke Revive 125 – 213 mm
Bremsen Shimano XT M8120 220/220 mm
Schaltung SRAM GX 1x12
Vorbau IBIS 40 – 50 mm
Lenker IBIS Carbon 800 mm
Laufradsatz Blackbird Send 29" (29"/27" in S,M)
Reifen MAXXIS ASSEGAI/DISSECTOR Doubledown 2,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 24,1 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 125 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme nein
Besonderheiten
integrierte Lupine-Lichtanlage
Erster Test des neuen Ibis Oso 2023
Die geile Optik des neuen Ibis Oso macht bereits im Stand richtig Freude aufs Trailsurfen! Um uns nicht nur an der Optik zu berauschen oder in virtuellen Welten zu verlieren, haben wir das neue Ibis Oso über die staubigen wie anspruchsvollen Trails rund um Santa Cruz, Kalifornien, gescheucht. Wie schon beim Ibis Ripmo – einem der besten Trail-Bikes des letzten Jahres, wie ihr bei unserem Schwestermagazin ENDURO lesen könnt – gilt auch beim Ibis Oso „Plug and Play“: Man fühlt sich auf Anhieb wohl. Bergauf wird das Ibis zum Ibex, dem kletterfreudigen Alpensteinbock. Die Front haftet auch auf steilen Anstiegen sicher am Boden und das Oso entfaltet reichlich Traktion. Unser Test-Bike war jedoch mit einer längeren Vorserienkurbel bestückt, die im technischen Gelände zu gefährlichen Pedalaufsetzer führte.
Bergab wird die Metamorphose vom Steinbock zum Vogel wieder umgekehrt: Das Ibis Oso setzt an jeder Kante zum Flug an und lässt sich dabei intuitiv durch die Luft manövrieren. Auf engen Trails verhält es sich wie ein reaktionsfähiger Kolibri und macht spontane Kurskorrekturen problemlos mit. Mit steigendem Tempo beweist das Oso, dass es nicht nur Agilität, sondern auch Stabilität mitbringt. In Highspeed-Sektionen läuft das Fahrwerk zur Höchstform auf und das Oso frisst Bremswellen, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen.
Unser Fazit zum neuen Ibis Oso 2023
So sieht ein modernes E-MTB aus! Das Debüt der Kalifornier ist nicht perfekt, aber dennoch grandios. Das Ibis Oso vereint außergewöhnliches Design und ein breites Einsatzgebiet mit einem sehr guten, intuitiven Handling. Es eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für Profis, die bergab wie bergauf Gas geben wollen. Und es macht dank dem integrierten Licht sogar als Commuter eine gute Figur! Einzig die unschöne Zugverlegung am Cockpit passt nicht zum futuristisch-organischen Design.
Tops
- Bergauf- und Bergab-Performance
- einzigartiges futuristisch-organisches Design
- integrierte Lichtanlage
- stabile Felgen in Kombination mit stabilen Reifen
Flops
- Zugverlegung am Cockpit
- Stabilität des Unterfahrschutzes
Für mehr Infos, besucht ibiscycles.com
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Words: Rudolf Fischer, Robin Schmitt Photos: Saris Mercanti, Robin Schmitt