Mondraker verpasst dem neuen Crafty Carbon 2025 einen neuen Hinterbau. Ausgestattet mit dem Bosch Performance Line CX der 5. Generation und mit 160/150 mm Federweg (v/h) will das Full-Power-E-MTB als Allrounder glänzen. Was hinter diesem neuen Design steckt und wie es sich auf dem Trail schlägt, erfahrt ihr hier im Test!
Mondraker, 2001 im spanischen Alicante gegründet, hat sich schnell einen Namen in der Mountainbike- und E-Mountainbike-Szene gemacht – nicht zuletzt durch innovative Konzepte wie die Forward Geometry und das selbst entwickelte ZERO- Suspension-Hinterbaukonzept. Doch dazu später mehr. Mondraker steht für markante Designs und schnelle Bikes und hat mit dem Crafty 2025 ein Modell auf den Markt gebracht, das auch im härtesten Gelände bestehen soll – dank einem überarbeiteten Rahmen und dem neuesten Bosch Performance Line CX-Motor. Das Crafty rollt auf 29-Zoll-Laufrädern vorne und hinten und bietet 160 mm Federweg an der Front sowie 150 mm am Heck. Von seinen Brüdern Mondraker Dune und Mondraker Neat, beides Light-E-MTBs, hebt es sich somit deutlich ab. Das Dune konnten wir bereits in der malerischen Landschaft Sintras bei Lissabon testen, während das Neat Teil unseres großen E-Mountainbike Vergleichstests war.
Mit dem neuen Mondraker Crafty 2025 reagiert Mondraker direkt auf das Feedback von Kunden und Händlern und bringt ein technisch durchdachtes Update ihres Full-Power-E-MTBs auf den Markt. Als Flaggschiff im Portfolio bleibt das Crafty seiner Linie treu, was die Motorleistung und Akkugröße angeht, geht aber auch neue Wege. Mit Highlights, die das erste Mal Einzug beim Crafty finden. Also bleibt gespannt!
Das neue Mondraker Crafty Carbon 2025 im Detail – Modernes Craftbeer oder eher oldschool Pilsner?
Das Crafty Carbon kommt mit der Mondraker-typischen Silhouette – klaren Kanten, die einen schnellen und cleanen Eindruck hinterlassen, fast bei einem Ferrari F40. Künftig setzt Mondraker beim Crafty ausschließlich auf Carbonrahmen, allerdings nicht bei allen Ausstattungsvarianten komplett aus Carbon. Bei den Modellen R und RR besteht der Hinterbau aus Aluminium, während die reinen Aluminium-Varianten des Crafty komplett aus dem Sortiment gestrichen wurden.
Neu, new, nuevo! Seh ich das richtig? Ja, Mondraker hat beim 2025er Crafty-Modell die Einbaulage des verbauten Dämpfers verändert, dieser geht jetzt durch das zweigeteilte Sitzrohr. Im Fokus dabei: die überarbeitete Version der bereits erwähnten ZERO-Suspension-Kinematik. Dabei handelt es sich um Mondrakers bewährtes Hinterbaukonzept mit schwimmend gelagertem Dämpfer und virtuellem Drehpunkt. Die überarbeitete Version zielt darauf ab, noch mehr Kontrolle und Grip auf dem Trail zu erhalten. Optisch gefällt uns die Lage des Dämpfers gut, wie sich das auf dem Trail verhält, lest ihr im Praxistest.
Die Kabelverlegung am neuen Crafty ist durchdacht – was Hobbyschraubern ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird: So hat Mondraker die Kabel nicht mehr durch den Steuersatz geführt, sondern durch das Steuerrohr in den Rahmen geleitet, wo sie am Eingang gut geklemmt ins Innere laufen. So haben wir auf unseren Testfahrten keinerlei Geräusche vernommen – das Bike läuft leise wie ein gut geöltes Uhrwerk. Mondraker bietet aber weiterhin die Möglichkeit, die Leitungen durch den Steuersatz zu legen – je nach persönlicher Vorliebe, kann man also die Kabel verstauen. Ab Werk werden die Kabel des Crafty durch das Steuerrohr geführt.
Kommen wir zum Herzstück, dem zentralen Antrieb: Hier kommt der brandneue Bosch Performance Line CX-Motor zum Einsatz, der elegant in den Rahmen integriert wurde. Die 5.Generation des CX liefert 85 Nm Drehmoment sowie eine maximale Leistung von 600 W, unterstützt von einem 800-Wh-Akku. Eine detaillierte Beschreibung aller Neuerungen am Bosch Performance Line CX findet ihr hier. Gesteuert wird das Ganze intuitiv über die Bosch Mini Remote, die mit angenehmer Haptik überzeugt und den Bosch System Controller. Das neue Bosch Purion 400-Display liefert alle wichtigen Infos, ohne überladen zu wirken. Positioniert ist es gut geschützt hinter dem Lenker, im Gegensatz zum größeren Kiox 500, das beim Mondraker Dune verwendet wird.
Zeitgleich mit dem überarbeiteten CX-Motor hat Bosch neuen Akkuvarianten auf den Markt gebracht. Mondraker hat nicht lange gefackelt und für das neue Crafty so konzipiert, dass es sowohl mit dem 600-Wh- als auch mit dem 800-Wh-Akku gefahren werden kann. Der Clou: Die Akkus unterscheiden sich nicht in der Länge, sondern lediglich in der Breite. Das bedeutet, dass beide Akkugrößen in denselben Rahmen passen – genial!
Der 800-Wh-Akku ist erstmals bei einem Crafty entnehmbar und wird mit einer doppelt gesicherten Inbusschraube im Unterrohr befestigt. Wer leichter unterwegs sein möchte, kann das Crafty auch mit dem kleineren 600-Wh-Akku betreiben. Hierfür kann man die Akkuabdeckung, von seinem 800 Wh auf den neuen 600 Wh umbauen oder eine zusätzliche Akkuabdeckung kauften. Für alle, denen 800 Wh nicht ausreichen, bietet das Bosch Smart System die Option, den Bosch PowerMore Range Extender zu nutzen, der anstelle des Flaschenhalters auf eine spezielle Schiene montiert wird und zusätzliche 250 Wh liefert.
Angesteckt und los geht’s – das Crafty muss also nicht mehr zum Laden aus dem Keller geholt werden. Dank des entnehmbaren Akkus kann der Akku bequem in der Wohnung geladen werden, ohne dass das Bike selbst eine Stromquelle benötigt. Wer das Crafty lieber direkt laden möchte, findet den Ladeport am Unterrohr direkt über dem Motor platziert. Dieser Bereich bleibt zwar weitgehend vor Schmutz geschützt, allerdings wird das ständige Bücken auf Dauer sicher keine Freude für den Rücken sein.
Auch ein Toolmount und eine Aufnahme für einen Flaschenhalter haben es ans Crafty geschafft – oder doch zwei Flaschenhalter? Oder zwei Toolmounts? Je nachdem, ob der Bosch Range Extender genutzt wird, kann der jeweils freie Befestigungspunkt für das gewünschte Zubehör genutzt werden – sweet!
Bei unserem Test-Bike war der Kettenstrebenschutz leider noch ein Prototyp. In Serie soll er die komplette Kettenstrebe abdecken. Auch ohne den vollständigen Schutz, empfanden wir das Crafty als angenehm leise. Ebenfalls nicht serienmäßig war das Motor-Cover, das bei unserem Modell noch im 3D-Druckverfahren gefertigt wurde. In der Serienproduktion soll es jedoch vollständig angepasst werden und kommt dann mit einem glasfaserverstärkten Kunststoff.
Die Ausstattung unseres Mondraker Crafty Carbon RR 2025
Wir haben das Mondraker Crafty Carbon 2025 in der RR-Ausstattungsvariante getestet, die für 8.499 € über die Ladentheke geht. Ausgestattet ist sie mit einer Auswahl an hochwertigen Komponenten, die kaum Wünsche offen lassen und für eine starke Trail-Performance sorgen. An der Front arbeitet die FOX 38 Factory-Gabel mit 160 mm Federweg und der GRIP X2-Dämpfungskartusche, die zahlreiche Einstellmöglichkeiten bietet. Die 150 mm am Aluminium-Hinterbau werden von einem FOX FLOAT X-Dämpfer präzise verwaltet wie von einem Dirigenten der Berliner Philharmonikern.
Die SRAM MAVEN Bronze-Vierkolbenbremse mit SwingLink-Technologie erlaubt eine einfache Betätigung, sprich benötigt weniger Fingerkraft bei gleichbleibender Bremspower. Kombiniert mit 200-mm-Scheiben vorne und hinten ermöglicht sie zuverlässige Bremsvorgänge. Auch bei langen Abfahrten gibt es hier genug Verzögerungs-Power. Für präzise Schaltvorgänge sorgt die Schaltgruppe von SRAM: Die GX Eagle Transmission wird kabellos per Funk angesteuert und direkt ohne Schaltauge am Rahmen befestigt.
Das Crafty 2025 rollt auf Mavic E-Deemax Laufrädern aus Aluminium, auf die MAXXIS-Reifen aufgezogen sind: Vorne kommt ein Minion DHF mit EXO+ Karkasse und der härteren MaxxTerra-Gummimischung zum Einsatz, wobei die weichere MaxxGrip Mischung für mehr Grip hier die bessere Wahl wäre. Hinten sorgt der MAXXIS Minion DHR II mit EXO+ Karkasse und ebenfalls MaxxTerra-Gummimischung für guten Grip. Für ein E-Bike ist die EXO+ Karkasse am Heck nicht optimal gewählt. Vor allem schwerere Fahrer oder Shredder, die anspruchsvollere Trails unter die Stollen nehmen, sollten für mehr Pannensicherheit ein Upgrade auf eine Doubledown-Karkasse erwägen.
Bei Lenker und Vorbau setzt Mondraker auf ihre eigene Komponenten Marke ONOFF. Der 800 mm breite Alu-Lenker und der ebenfalls aus Aluminium gefertigte 30 mm Vorbau sind Teil der S6-Serie.
Die verbaute ONOFF PIJA-Dropperpost lässt sich in 5-mm-Schritten, von minimal 155 mm Hub auf maximal 180 mm einstellen, je nach Vorliebe. Der Hub der Dropperpost reicht an sich aus, jedoch ist die Einstecktiefe durch das neue Rahmendesign begrenzt, was die Bewegungsfreiheit auf dem Bike etwas einschränkt. Die Remote-Einheit der Sattelstütze ist ergonomisch geformt und fügt sich dank Matchmaker-Integration nahtlos ins Cockpit ein.
Mondraker Crafty Carbon RR
8.499 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 85 Nm
Akku Bosch PowerTube 800 Wh
Display Bosch Purion 400
Federgabel FOX 38 Factory GRIP X2 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X Factory 150 mm
Sattelstütze OnOff Pija 155 – 180 mm
Bremsen SRAM MAVEN Bronze 200/200 mm
Schaltung SRAM GX AXS Eagle Transmission 1x12
Vorbau OnOff S6 30 mm
Lenker OnOff S6 Aluminium 800 mm
Laufradsatz MAVIC E-Deemax 29"
Reifen MAXXIS DHF MaxxTerra EXO+/ Minion DHR II MaxxTerra EXO+ 2,6"/2,6"
Technische Daten
Größe S M M/L L XL
Gewicht 24,4 kg
Besonderheiten
Flip Chip
Tool Mount
Die verschiedenen Varianten des neuen Mondraker Crafty 2025
Das Crafty Carbon 2025 kommt in den Versionen R, RR, RR S, XR und RR SL. Während die R- und RR-Modelle auf einen Carbonrahmen mit Aluminium-Hinterbau setzen, bestehen die RR S-, XR- und RR SL-Modelle vollständig aus Carbon. Die Modelle unterscheiden sich zudem in der Akkukapazität und dem Federweg. So sind die RR S-, XR- und RR SL-Modelle mit einem 600-Wh-Akku ausgestattet, um das Gewicht gering zu halten, welcher jedoch problemlos auf 800 Wh aufgerüstet werden kann.
Die XR-Variante hebt sich zusätzlich durch ein Öhlins-Fahrwerk und 170 mm Federweg an der Front ab. Fast alle Modelle sind mit den gleichen Reifen ausgestattet: einem MAXXIS Minion DHF mit EXO+ Karkasse an der Front und einem Minion DHR II mit EXO+ Karkasse und MaxxTerra-Gummimischung am Heck. Einzige Ausnahmen: Das Topmodell RR SL fährt vorne auf einer weicheren MaxxGrip-Mischung mit schmaleren 2,5-Zoll-Reifen, während die XR-Variante mit stabileren Doubledown-Karkassen und einem MaxxGrip ASSEGAI an der Front ausgerüstet ist.
Das Crafty Carbon R ist der Einstieg in die Crafty-Welt und bietet solide Shimano-Komponenten, wie die bewährten DEORE XT-Vierkolbenbremsen, kombiniert mit 203-mm-Bremsscheiben vorne und hinten – ein Setup, das für eine solide Bremskraft sorgt. Die FOX 38 GRIP Performance-Gabel mit 160 mm Federweg passt gut zu einem Allrounder wie dem Crafty R, auch wenn sie nicht das feinste Feedback der teureren Factory-Version bietet. Beim Preis von 7.199 € bekommt man mit der analogen Shimano DEORE XT-Schaltgruppe und Mavic E-Deemax-Laufrädern eine ausgewogene Ausstattung in der Preisklasse.
Das Mondraker Crafty Carbon RR S reiht sich für 9.499 € etwas über unserer getesteten Variante ein. Dafür bekommt man hier Mavic E-Deemax S-Laufräder sowie den leichteren 600 Wh Akku. Die SRAM MAVEN Silver-Bremsen, kommen mit einer Druckpunkteinstellung, in Sachen Bremspower unterscheiden sie sich kaum von der Bronze-Variante. Für präzise Schaltvorgänge sorgt die kabellose Schaltgruppe SRAM X0 Eagle AXS-Transmission. Das Fahrwerk ist identisch mit dem unseres Test-Bikes, allerdings ist hier eine FOX Transfer Sattelstütze verbaut.
Die XR-Variante geht in Sachen Federweg noch einen Schritt weiter. Mit der 170-mm-Öhlins RXF 38-Gabel wird klar: Dieses Modell zielt auf Fahrer ab, die es höher, schneller, härter wollen. Durch 220-mm-Bremsscheiben vorne und 200 mm hinten bietet die SRAM MAVEN Silver noch etwas mehr Biss, auf langen Abfahrten. Der Öhlins TTX22 Coil-Dämpfer bietet eine gute Trail-Performance, allerdings ist das richtige Setup hier nicht einfach zu treffen. Mit einem Preis von 10.499 € bewegt sich das XR in der Top-Liga und bietet dafür eine Ausstattung, die auf den härtesten Terrains glänzen soll.
Das Crafty Carbon RR SL setzt mit seiner Ausstattung einen klaren Fokus: wenig Gewicht! Die SRAM CODE Ultimate Stealth-Bremsen mit 200-mm-Scheiben bieten zwar nicht mehr Bremspower als eine MAVEN, dafür sind sie etwas leichter. Die FOX 36 29 FLOAT GRIPX2 Factory-Gabel und der FOX FLOAT X Factory-Dämpfer liefern feinste Dämpfungsperformance bei 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck. Mit der kabellosen RockShox Reverb AXS-Dropper und der SRAM XX Eagle AXS Transmission-Schaltung wird auf Gewichtseinsparung gesetzt. Dazu tragen auch die E*thirteen Sylvan Race Carbon-Laufräder bei. Preis: 12.999 €.
Die Geometrie des neuen Mondraker Crafty 2025
Das Wichtigste zuerst: Das neue Mondraker Crafty kommt mit einem überarbeiteten Größensystem, das neben den bekannten Größen S, M, L und XL nun auch eine M/L-Option bietet, die sich – der Name sagts es schon – zwischen M und L ansiedelt. Das macht das neue Crafty für noch mehr Fahrer interessant. Eine weitere Premiere bei Mondraker: Die Kettenstrebenlänge wächst, einmal mit der Rahmengröße, von 455 mm bei S, M und M/L zu auf 465 mm bei L und XL, um eine gleichbleibende Balance der Rahmengrößen zu gewährleisten. Mondraker setzt seit Jahren auf das Forward-Geometry-Konzept, das in Kombination mit einem langen Reach und einem kurzen Vorbau für mehr Stabilität und Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten, vor allem bergab, sorgen soll.
Neu ist auch der Flip-Chip, der in der hinteren Dämpferaufnahme sitzt. Er beeinflusst zwar nicht den Federweg, ermöglicht jedoch eine Absenkung des Tretlagers vom Standard-Setting um 5 mm auf 30 mm im Low-Setting und eine Veränderung des Sitzwinkels von 77,95° auf 77,6°, ebenso wie des Lenkwinkels von 64,5° auf 64,15°. Der Reach verkürzt sich dabei von 480 mm auf 476 mm, während der Stack von 647 mm auf 650 mm anwächst.
Zusätzlich kann das Bike auf einen Stahlfederdämpfer umgerüstet werden, allerdings gibt es keine Option für ein 27,5-Zoll-Hinterrad.
Ebenfalls angepasst an die Rahmengrößen sind die Sattelstützen: So beträgt der Hub in Rahmengröße S bei der RR-Variante maximal 140 mm, in M 160 mm, in M/L 180 mm und in L sowie XL 210 mm. Allerdings fällt durch die neue Position des Dämpfers die Einstecktiefe im Sattelrohr deutlich geringer aus. Das führt dazu, dass man die Sattelstütze nicht komplett versenken kann, was – je nach Körpergröße des Fahrers – die Bewegungsfreiheit auf dem Bike etwas einschränkt.
Tuning-Tipp: Dropper verbauen mit der geringsten Einstecktiefe und dem größten Hub.
Die Geometrie des Mondraker Crafty in der Standard-Einstellung.
Größe | S | M | M/L | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Oberrohr | 581 mm | 596 mm | 618 mm | 640 mm | 662 mm |
Sattelrohr | 380 mm | 410 mm | 435 mm | 460 mm | 490 mm |
Steuerrohr | 120 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm | 150 mm |
Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
Sitzwinkel | 77,95° | 77,95° | 77,95° | 77,95° | 77,95° |
Kettenstrebe | 455 mm | 455 mm | 455 mm | 465 mm | 465 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Radstand | 1.240 mm | 1.255 mm | 1.280 mm | 1.314 mm | 1.338 mm |
Reach | 445 mm | 460 mm | 480 mm | 500 mm | 520 mm |
Stack | 638 mm | 638 mm | 647 mm | 656 mm | 665 mm |
Das neue Mondraker Crafty 2025 auf dem Trail
Montur angezogen, Setup gecheckt, kurzer Blick auf den Akku-Ladestand – und los geht’s. Wir haben das neue Mondraker Crafty ausgiebig auf den Trails rund um Stuttgart getestet. Dabei hatten wir nicht nur ordentlich Matsch in der „Kosch“ (für die Nicht-Schwaben: Gesicht 😉), sondern auch jede Menge Spaß.
Sobald man auf dem Crafty Platz nimmt, fällt sofort die ausgewogene Sitzposition auf. Das vermittelt nicht nur ein Gefühl von Sicherheit, sondern ist auch angenehm und effizient, was das Crafty so auch für längere Touren geeignet macht. Bergauf, auf Forststraßen und technischen Climbs bekommt man mit dem Crafty guten Druck auf beide Reifen. Selbst bei steilen Anstiegen bleibt die Front fest auf dem Boden – kein nerviges Wheelie-Gefühl, sondern Kontrolle. Der Motor spricht sensibel an und liefert auch in steilen Passagen ausreichend Unterstützung. Im technischen Uphill boostet das Crafty im Turbo-Modus über Wurzelpassagen und Steinfelder, als wäre man David Hasselhoff, der mit Pamela Anderson in Baywatch zu einem Notfall sprintet.
Nach der Shuttle-Einheit, mit der das Crafty einen fast mühelos auf den Berg bringt, geht es frisch in den Downhill. Hier punktet das Crafty mit einer gut ins Bike integrierten Position, die viel Sicherheit vermittelt. Trotz der 29-Zoll-Laufräder zeigt sich das Bike überraschend agil – die neue M/L-Größe trägt in unserem Fall spürbar zum guten Handling bei. Geradeaus den Berg runterballern gelingt mit dem Crafty – es bietet dabei eine gute Laufruhe und vermittelt genug Sicherheit, was einen die Bremse etwas länger offen lässt. Lenkimpulse setzt das Crafty direkt um, und dank der ausbalancierten Position muss man in Kurven weniger Druck auf die Front bringen. Es schafft so eine gelungene Mischung aus Laufruhe und Verspieltheit. In steilen Passagen fühlt man sich – unter anderem durch den hohen Stack – sicher, sodass das gefürchtete Überschlagsgefühl ausbleibt. Aufgrund des Gewichts, das ein Full-Power-E-Bike nun mal mitbringt, ist das Mondraker Crafty 2025 stabil in der Luft, hat aber durch das Fahrwerk immer noch genug Pop, um selbst bei der kleinsten Wurzel abzuziehen. Verpatzte Landungen? Kein Problem, das Federelement bietet hier genug Gegenhalt. Gleiches gilt für kleine, schnelle Schläge, die so sensibel verarbeitet werden, dass sie kaum spürbar sind, und auch größere Schläge meistert es souverän. Hier leistet der ZERO-Suspension-Hinterbau ganze Arbeit, was die Mischung aus Sensibilität und Grip angeht. Das Crafty gibt so viel Vertrauen, dass man es einfach laufen lassen kann – selbst als Neuling auf den Trails.
Für wen ist das neue Mondraker Crafty 2025?
Für Fahrer, die einen guten Allrounder suchen, ist das Mondraker Crafty eine gute Wahl. Es begleitet euch auf langen Touren genauso zuverlässig wie bei spritzigen Feierabend-Rides – und dabei kommt der Spaß nie zu kurz. Mit dem großen, entnehmbaren Akku und dem optionalen Range Extender seid ihr bestens gerüstet für lange Ausfahrten und bleibt gleichzeitig flexibel beim Laden.
Fazit zum Mondraker Crafty 2025
Mit dem Crafty Carbon 2025 hat Mondraker viele Aspekte verglichen zur früheren Versionen verbessert. Besonders in Bezug auf die Größenwahl macht Mondraker das Crafty einem größeren Publikum zugänglich. Das macht das Bike gerade für Einsteiger in die E-MTB-Welt attraktiver. Auch das neue Rahmendesign und die überarbeitete Kabelverlegung stechen positiv hervor. Allerdings ist es schade, dass die Sattelstütze nicht mehr vollständig versenkt werden kann. Insgesamt überzeugt das Crafty sowohl bergauf als auch bergab und bietet mit dem entnehmbaren Akku erstmals ein flexibleres Bike, um einfachere Ladevorgänge sowie längere Touren zu ermöglichen.
Tops
- gute Mischung aus Laufruhe und Agilität
- entnehmbarer Akku
- stimmiges Gesamtkonzept
Flops
- geringe Einstecktiefe schränkt Bewegungsfreiheit ein
Mehr Infos findet ihr auf mondraker.com
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!
Words: Robin Ulbrich Photos: Peter Walker