Mit der brandneuen Sonic-Plattform öffnet BULLS ein brandneues Kapitel mit markantem Design und spannenden Features. Ob das elegante BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon nur vor der Kamera oder auch auf dem Trail gut dasteht, haben wir für euch herausgefunden.
Hier findet ihr alles über den Test des besten E-MTB 2020.
„Black is the new Black.“ Das BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon, komplett in Schwarz gehalten, überzeugt mit seiner markanten formalen Formensprache und der gelungenen Integration des Bosch Performance CX-Motors bereits im Stand. Mit Carbon-Rahmen und internem 625-Wh-Akku bringt das Sonic 23,06 kg auf die Waage. Das Besondere am Akku: Er lässt sich kinderleicht nach oben links entnehmen. Beim Kauf kann der Kunde alternativ auch einen 400-Wh- oder 500-Wh-Akku wählen und so einige hundert Euro sparen. Das ist sinnvoll, wenn man sehr leicht ist oder weiß, dass man nur in niedrigen Unterstützungsstufen oder auf kleinen Touren unterwegs ist. Nachteil: Die Akku-Aufnahme ist für den großen Akku designt, bei den kleineren Akkus wandert der Schwerpunkt unnötigerweise nach oben. Dennoch kann das 7.399 € teure SONIC mit zahlreichen Features, wie cleaner Kabelführung, MonkeyLink-Aufnahme für Lichter, die direkt vom E-Bike-Akku geladen werden, und speziellem Kiox-Display-Halter überzeugen. In Sachen Ausstattung überzeugt das BULLS mit der standfesten und kraftvollen MAGURA MT7-Bremse mit 220-mm-Scheibe in Front und der in das Sitzrohr integrierten EightPins-Sattelstütze, die bis zu 228 mm Hub bietet.
Ausstattung, Gewicht und technische Daten des BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon
Eine Besonderheit ist das 150-mm-RockShox-Fahrwerk mit Super Delux-Dämpfer und einer speziellen Lyrik Ultimate-Gabel. Sie setzt auf einen konischen 1,8”-Gabelschaft, der den Steuerrohrbereich versteifen soll. Auf dem Trail konnten wir keinen Unterschied zu einer normalen Gabel ausmachen. Einzig in Sachen Optik passt die Gabel so besser zum wuchtigen Steuer- und Unterrohr. Bei der Schwalbe Reifenkombination aus 29” x 2,35” Magic Mary und 27,5” x 2,6” Hans Dampf am Heck kommt leider nur die pannenanfällige SnakeSkin-Karkasse bzw. die etwas robustere Apex-Karkasse am Hinterrad zum Einsatz. Das schicke BULLS eigene Aluminium-Cockpit passt zwar gut zum wuchtigen Look, knarzte an unserem Test-Bike aber sowohl im Wiegetritt als auch in der Abfahrt laut hörbar.
BULLS SONIC EVO AM 6
7.399 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 75Nm
Akku Bosch PowerTube 625Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate 150 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe RT Select+ 150 mm
Sattelstütze EightPins NGS2 168 – 228 mm
Bremsen MAGURA MT7 220/200 mm
Schaltung SRAM Eagle AXS 1x12
Vorbau BULLS Aluminium 50 mm
Lenker BULLS Aluminium 800 mm
Laufradsatz DT Swiss HX1501 SPLINE 29"/27,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 23,06 kg
Zul. Gesamtgewicht 125 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 101 kg
Anhänger-Freigabe nein
Ständeraufnahme ja
Besonderheiten
Monkey Link
Geometrie und Größe des BULLS
In Sachen Geometrie trifft das SONIC EVO AM ziemlich genau die Mitte des Testfelds. Es ist weder radikal lang und flach noch altbacken kurz und stelzig.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 505 mm |
Oberrohr | 580 mm | 593 mm | 618 mm | 641 mm |
Steuerrohr | 120 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Lenkwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 74° | 74° |
Kettenstrebe | 450 mm | 450 mm | 450 mm | 450 mm |
Tretlagerabsenkung | 17,5 mm | 17,5 mm | 17,5 mm | 17,5 mm |
Radstand | 1198 mm | 1213 mm | 1238 mm | 1262 mm |
Reach | 425 mm | 440 mm | 461 mm | 482 mm |
Stack | 619 mm | 619 mm | 630 mm | 639 mm |
Das BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon im Test
Bergauf fällt die Sitzposition auf dem BULLS durchaus komfortabel und absolut langstreckentauglich aus. Richtig integriert zwischen den Laufrädern sitzt man allerdings nicht, und man fühlt sich eher stelzig weit auf dem Rad statt im Rad positioniert. Für technische Herausforderungen fehlt es dem BULLS SONIC EVO AM 6 bergauf an Präzision. Das Vorderrad hält zwar auch ohne viel Gewichtsverlagerung den Bodenkontakt, kann aber Lenkbewegungen mangels Druck oftmals nicht perfekt umsetzen. Gleichzeitig kämpft man am Hinterrad um Traktion, da der Hans Dampf in der pannenanfälligen Apex-Karkasse mit viel Luftdruck gefahren werden muss und obendrein noch in der harten ADDIX Speedgrip-Gummimischung verbaut ist.
Auf dem Trail haben wir das neue Maß des konischen 1,8”-Gabelschafts weder positiv noch negativ „erfahren“. Rein optisch passt die Gabel viel besser zum wuchtigen Steuerrohr.
Geht es bergab, erweckt das SONIC auch im steileren Gelände viel Selbstvertrauen. Die hohe Front, der griffige Vorderreifen und die standfeste Bremse vermitteln viel Sicherheit. Auf flowigen Strecken mit Anliegern, Wellen und kleinen Sprüngen gibt das Fahrwerk viel Aufschluss über den Untergrund und bietet ausreichend Gegenhalt zum Pushen und Abspringen. Auf natürlichen Singletrails und bei höherer Geschwindigkeit ist die Balance zwischen Vorder- und Hinterrad nicht ganz gelungen. Während die Front in offenen Kurven wie auf Schienen ums Eck läuft, neigt das Heck zum Ausbrechen und ermahnt den Fahrer, es nicht zu übertreiben.
Das BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon ist ein echter SUV: Sowohl die Optik als auch die Lösungen für die Alltagstauglichkeit machen einiges her.
Tuning Tipp: Hinterreifen in robusterer SuperGravity-Karkasse und weicherer Gummimischung
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Bereits rein optisch ist das BULLS SONIC EVO AM 6 ein echter Leckerbissen. Design, Integration des Motors und Verarbeitungsqualität des Rahmens sind auf Top-Niveau. Kritik erntet es sowohl in der Ausstattung als auch bei der Highspeed Fahr-Performance. Auf Flowtrails und Touren fühlt sich das BULLS SONIC EVO AM 6 aber genauso wohl wie im Alltagseinsatz und ist dank dem cleveren MonkeyLink-System schnell mit entsprechendem Zubehör ausgestattet.
Tops
- hohes Sicherheitsgefühl
- klasse Bremse
- MonkeyLink-Aufnahme (Lichter und Flasche)
Flops
- knarzendes Cockpit
- Hinterreifen limitiert bergauf und bergab
- Handling nicht richtig ausgewogen
Mehr Informationen zum BULLS SONIC EVO AM 6 Carbon findet ihr auf bulls.de.
Das Testfeld
Hier findet ihr alles, was ihr über den Test des besten E-Mountainbike 2020 wissen müsst.
Alles Bikes im Vergleichstest: BULLS SONIC EVO AM 6 (Zum Test) | Cannondale Moterra 1 (Zum Test) | Canyon Spectral:ON 9.0 (Zum Test) | COMMENCAL META POWER 29 TEAM 2020 (Zum Test) | CONWAY XYRON 927 Carbon (Zum Test) | CUBE Stereo Hybrid 160 HPC (Zum Test) | FANTIC XF1 180 Race (Zum Test) | FOCUS JAM² 9.9 DRIFTER (Zum Test) | Giant Reign E+ 0 Pro (Zum Test) | Haibike XDURO Nduro 10.0 (Zum Test) | Liteville 301 CE MK1 (Zum Test) | MERIDA eONE-SIXTY 10K (Zum Test) | Moustache Samedi 27 Trail 10 (Zum Test) | Norco Range VLT C1 (Zum Test) | NOX Hybrid Enduro 7.1 (Zum Test) | Orbea WILD FS M-LTD (Zum Test) | Pivot Shuttle 29 (Zum Test) | Rocky Mountain Altitude Powerplay Carbon 90 | ROTWILD R.X750 ULTRA (Zum Test) | SIMPLON Rapcon Pmax (Zum Test) | Specialized S-Works Turbo Levo (Zum Test) | Specialized Turbo Kenevo Expert (Zum Test) | Trek Rail 9.9 (Zum Test) | Whyte E-180 RS V1 (Zum Test) | YT DECOY CF Pro Race (Zum Test)
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als E-MOUNTAINBIKE-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, dass der E-Mountainbike-Sport auch weiter ein kostenloses und frei zugängliches Leitmedium hat! Jetzt Supporter werden!
Words: Felix Stix, Robin Schmitt, Jonas Müssig Photos: Finlay Anderson, Robin Schmitt, Felix Stix, Markus Frühmann