Kein Hersteller hat in den letzten Monaten für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie Haibike mit seinen neuen FLYON-Modellen. Eines davon ist das Haibike XDURO AllMtn 8.0, das wir exklusiv für einen Vorab-Test erhalten haben. Unsere ersten Testfahrten haben gezeigt: Nicht nur die Optik des Bikes ist brachial.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest
Das Haibike XDURO AllMtn 8.0 hat im Jahr 2019 nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein. Mit der neuen Produktfamilie FLYON stellt der E-Mountainbike-Pionier aus Deutschland wieder einmal die Branche auf den Kopf. Besonders im Fokus ist dabei der bärenstarke Motor auf Basis eines TQ HPR 120S mit von Haibike entwickelter Software. Dieser verfügt über 120 Nm Drehmoment! Damit lässt er die gesamte Konkurrenz hinter sich.
Bergauf geht es mit dem Haibike in Lichtgeschwindigkeit – Captain Kirk wäre hier neidisch!
Doch es ist nicht nur der Motor, der für Aufsehen sorgt. Auch das neue Bedienkonzept mit Farbdisplay, ein integriertes Lichtkonzept (serienmäßig nur beim Topmodell 10.0, optional beim von uns getesteten 8.0-Modell) und die Möglichkeit, das Rad in 60 Minuten bis zu 80 % schnell zu laden, sollen neue Maßstäbe setzen. Außerdem verfügt das Rad über einen neuen, 18-mal genaueren Speed-Sensor und das bereits bekannte E-Connect-System, mit dem man das Rad nach einem Diebstahl orten kann oder ein automatischer Notruf abgesetzt wird. Der Akku besitzt eine Kapazität von 630 Wh und sitzt integriert im voluminösen Unterrohr. Die Ausstattung des 6.999 € teuren Bikes ist insgesamt durchdacht gewählt und gibt keinen Grund zur Beanstandung.
Das Haibike XDURO AllMtn 8.0 im Detail
Federgabel FOX 36 Performance Elite 150 mm
Dämpfer FOX Float DPX2 Performance Elite 150 mm
Motor/Akku Flyon HPR120S/ Flyon The Battery 630 Wh
Schaltung Shimano XT 11-speed
Bremsen Shimano XT 4-Kolben 200/200 mm
Sattelstütze XLC AllMtn
Vorbau Haibike Components The Stem 2
Lenker Haibike Components The Bar 780 mm
Laufräder Haibike TheHub ++/Rodi Tryp 30
Reifen Maxxis Minion DHF 29×2,5″ / DHRII 27,5×2,8″
Die Geometrie des Haibike XDURO AllMtn 8.0
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
Oberrohr | 570 mm | 600 mm | 630 mm | 660 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 110 mm | 130 mm | 130 mm |
Lenkwinkel | 65,5° | 65,5° | 65,5° | 65,5° |
Sitzwinkel | 75,1° | 75,1° | 75,1° | 75,1° |
Kettenstrebe | 470 mm | 470 mm | 470 mm | 470 mm |
Tretlager Absenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Radstand | 1.200 mm | 1.230 mm | 1.263 mm | 1.293 mm |
Reach | 407 mm | 437 mm | 461 mm | 491 mm |
Stack | 614 mm | 614 mm | 632 mm | 632 mm |
Das Haibike XDURO AllMtn 8.0 im Test
Wer bisher glaubte, ein klassisches E-Mountainbike schiebt bergauf kraftvoll an, der wird mit dem neuen Haibike XDURO AllMtn FLYON eine neue Definition von „kraftvoll“ finden. Der Motor ist in den beiden oberen Unterstützungsmodi brachial. Der mittlere der 5 Modi gleicht in etwa dem Turbo-Modus des Bosch Performance CX. Entsprechend schnell erreicht man die 25 km/h Schwelle, an der die Kraft jedoch sanft ausgleitet und dann nahezu ohne Widerstand weitergefahren werden kann. Bei Zug an der Kette verhärtet der Hinterbau und das Rad sprintet willig nach vorn. Es fühlt sich richtig effizient an und das sehr hohe Gewicht von 28,3 kg (inkl. Lichtanlage) ist schnell vergessen – schwer zu glauben, aber wahr!
Auch bergab fährt sich das Haibike XDURO AllMtn 8.0 deutlich agiler, als man es bei einem Blick auf die Eckdaten vermuten würde. Als Fahrer steht man angenehm integriert im Rad, hat eine gute Gewichtsverteilung auf beiden Laufrädern und bekommt vom Fahrwerk guten Gegenhalt. Dadurch meistert man Kurven sehr kontrolliert. Richtungswechsel werden schnell und präzise umgesetzt. Allerdings lädt das hohe Gewicht nicht gerade dazu ein, mit dem Gelände zu spielen, und Absprünge erfordern viel Kraft. Durch den weit nach vorn gezogenen Knick am Unterrohr ist die Bodenfreiheit an Kanten limitiert, die faserverstärkte Skid-Plate wird hier einiges an Kratzer aushalten müssen!
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Das Haibike AllMtn 8.0 aus der FLYON-Produktfamilie begründet eine neue Ära in Sachen E-Mountainbikes. Der super starke Motor verleiht dem Rad ein einzigartiges Fahrgefühl. Mit ihm fliegt man Berge nun förmlich empor und erlebt einen völlig neuen Geschwindigkeitsrausch. Gleichzeitig wurde auch das Handling bergab verbessert und so ist das Bike das beste Haibike, das wir je gefahren sind.
Tops
- einzigartiges Fahrgefühl bergauf
- Motor bietet unglaublichen Schub
- sehr gute und innovative Integration
- jede Menge smarte Detaillösungen
- souveränes Handling bergab
Flops
- hohes Gewicht
- geringe Bodenfreiheit
- hoher Stromverbrauch bei hoher Unterstützungsstufe
Mehr Infos unter: haibike.com
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest
Alle Bikes im Test
Canyon Spectral:ON 9.0 | Focus JAM² 9.8 DRIFTER | GHOST HYBRIDE SL AMR X S 7.7+ LC | Giant Trance E+ 0 Pro | Haibike XDURO AllMtn 8.0 FLYON | Husqvarna HC 9.0 | Intense Tazer | Lapierre eZesty AM LTD Ultimate | MERIDA eONE-SIXTY 900E | Mondraker Level RR | Scott Genius eRIDE 900 TUNED | Specialized S-Works Turbo Levo FSR | Thömus Lightrider E1 | Trek Powerfly LT 9.9
Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #016
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„Die Hütte ist das Ziel, nicht die Trails“ – überwiegend auf Schotterstraßen und flowigen Single-Trails unterwegs, Komfort spielt eine wichtige Rolle↩
der Fahrspaß steht im Vordergrund, das Fahrkönnen reicht von Beginnern bis zu erfahrenen Bikern – die Spanne reicht von flowigen Single-Trails bis zu anspruchsvollen, technischen Trails↩
Fahrer mit sehr guter Bike-Beherrschung – unterwegs auf anspruchsvollen und herausfordernden, technischen Trails – bergauf wie bergab.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Photos: Trevor Worsey