Das Giant Trance E+ 0 Pro ist ein echter Leckerbissen! Das Bike wirkt nicht nur optisch sehr hochwertig, es begeistert auch mit einer top Ausstattung zum fairen Preis. Doch kann es auch auf dem Trail überzeugen?
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest
Das Giant Trance E+ 0 Pro bietet viel zum Entdecken. Auf den ersten Blick wirkt das Rad einfach nur schnöde schwarz, doch sobald ein paar Sonnenstrahlen den Rahmen treffen, entpuppt dieser seine schicke Metallic-Glitzer-Optik: Hipsteralarm! Ebenfalls ins Auge stechen die hochwertig anmutende schicke Shimano XTR-Schaltung und -Bremsen, die obendrein mit einer top Performance begeistern. Giant verbaut etliche hauseigene Komponenten wie Laufräder, Lenker und Sattelstütze.
Das Giant Trance E+ gleitet so komfortabel über den Trail wie eine Mercedes S-Klasse über die Autobahn.
Damit aber nicht genug: Sie haben auch eine eigene App entwickelt, mit deren Hilfe sich die Unterstützungsstufen einstellen lassen, man die Fahrt tracken kann und den Batterieladezustand schnell im Blick hat. Das Pairen mit dem Bike geht einfach, doch insgesamt wirkt die App noch etwas rudimentär. Eine echte Besonderheit des Giants ist sein kraftvoller SyncDrive-Motor mit bis zu 80 Nm Drehmoment auf Basis eines Yamaha PW-X. Allerdings hat Giant eine eigene Software für die Motor-Charakteristik entwickelt, wodurch die Unterstützungsstufen serienmäßig anders gelegt sind und der Motor statt bis 320 % den Fahrer mit bis zu 360 % der eigenen Leistung unterstützt.
Das Giant Trance E+ 0 Pro im Detail
Federgabel FOX 36 Factory FIT 4 150 mm
Dämpfer FOX Float DPX2 Factory 140 mm
Motor/Akku Giant SyncDrive Pro/EnergyPak 500 496 Wh
Schaltung Shimano XTR 12-speed
Bremsen Shimano XTR 4-piston 200/200 mm
Sattelstütze Giant Contact Switch-Remote 150 mm
Vorbau Giant Contact SL 50 mm
Lenker Giant Contact SL 800 mm
Laufräder Giant AM Disc
Reifen Maxxis Minion DHF 27,5×2,6″ / Rekon 27,5×2,6″
Die Geometrie des Giant Trance E+ 0 Pro
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 406 mm | 445 mm | 482 mm | 507 mm |
Oberrohr | 585 mm | 610 mm | 630 mm | 655 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 100 mm | 110 mm | 130 mm |
Lenkwinkel | 66,5° | 66,5° | 66,5° | 66,5° |
Sitzwinkel | 74,0° | 74,0° | 74,0° | 74,0° |
Kettenstrebe | 470 mm | 470 mm | 470 mm | 470 mm |
Tretlager Absenkung | 15 mm | 15 mm | 15 mm | 15 mm |
Radstand | 1.184 mm | 1.210 mm | 1.231 mm | 1.259 mm |
Reach | 418 mm | 442 mm | 460 mm | 479 mm |
Stack | 579 mm | 584 mm | 593 mm | 611 mm |
Das Giant Trance E+ 0 Pro im Test
Die massive Power des SyncDrive-Antriebs spürt man bereits, wenn man den Fuß nur leicht aufs Pedal legt. Das Rad will direkt nach vorn und schiebt dann auch bei geringer Trittfrequenz bereits stark an. Weniger erfahrene Piloten sollten auf jeden Fall eher in einer geringen Unterstützungsstufe beginnen. Während andere Motoren sich wie hochgezüchtete Turbo-Aggregate anfühlen, ist das Auto-Pendant des im Giant verbauten Yamaha-Motors ein dicker Diesel mit massig Durchzug. Gepaart mit dem sehr feinfühligen FOX Factory-Fahrwerk und einer eher aufrechten Sitzposition ist das Trance E+ super komfortabel und absolut langstreckentauglich. Durch die tiefe Front hat man bergauf guten Grip auf dem Vorderrad. Technische Uphills erfordern aber Zehenspitzengefühl, da der Motor sehr abrupt einsetzt und sich – verglichen mit der Konkurrenz – schwerer dosieren lässt. Außerdem sucht man einen variablen Modus à la Trail- oder eMTB-Mode vergebens, wodurch man deutlich häufiger die Unterstützungsstufen wechselt.
Bergab begeistert das Trance E+ mit einem sehr berechenbaren und gutmütigen Handling. Durch die tiefe Front sollte man aber alle Spacer unter dem Vorbau montieren, da man sonst in steilen Abfahrten stark über das Vorderrad gezogen wird. Das sehr satte Fahrwerk nimmt jede Art von Unebenheit in sich auf, schluckt dabei aber auch etwas Energie des Fahrers. In Kombination mit dem hohen Gewicht von 23,64 kg fährt sich das Trance E+ etwas schwerfällig und schnelle Richtungswechsel erfordern ebenso etwas mehr Kraft wie der Versuch, das Rad beim Springen in die Luft zu ziehen.
Fahreigenschaften
4Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Das Giant Trance E+ 0 Pro begeistert mit seinem super komfortablen Fahrwerk, der angenehmen Sitzposition und einem top Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist eine sehr gute Wahl für weniger ambitionierte Fahrer und Anfänger, die das gutmütige und berechenbare Handling zu schätzen wissen. Verspielten Fahrern fehlt es aber an Agilität.
Tops
- sehr kraftvoller Motor
- super komfortables Fahrwerk
- sehr gute Ausstattung zum fairen Preis
Flops
- Motor fehlt es an einem Automatik-Modus
- tiefe Front vermittelt in der Abfahrt wenig Sicherheit
Mehr Infos unter: giant-bicycles.com
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2019 – 14 E-MTBs im Vergleichstest
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Dieser Artikel ist aus E-MOUNTAINBIKE Ausgabe #016
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„Die Hütte ist das Ziel, nicht die Trails“ – überwiegend auf Schotterstraßen und flowigen Single-Trails unterwegs, Komfort spielt eine wichtige Rolle↩
der Fahrspaß steht im Vordergrund, das Fahrkönnen reicht von Beginnern bis zu erfahrenen Bikern – die Spanne reicht von flowigen Single-Trails bis zu anspruchsvollen, technischen Trails↩
Fahrer mit sehr guter Bike-Beherrschung – unterwegs auf anspruchsvollen und herausfordernden, technischen Trails – bergauf wie bergab.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Photos: Trevor Worsey